Tumgik
parted-ways · 10 months
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tw: toxic parental home (3)
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diesmal ein auszug aus meinem tagebuch. ziemlich persönlich, aber mir ist gerade danach das hier loszuwerden. 
diary (13.01.23) 
ich habe gestern erfahren, dass mein vater meiner mutter betrogen hat.
genauer gesagt, dass er mit einer anderen geschlafen hat.
woran ich aber hauptsächlich nachdenke ist, wie wenig mich das actually getroffen hat. der gedanke, dass meine eltern sich vielleicht trennen könnten, bereitet mir weniger sorgen als gedacht. der gedanke, dass mein eigener vater ein scheiß cheater ist, ist für mich so als ob mir jemand mitteilt, dass ein entfernter verwandter seine frau betrogen hat.
wenn ich etwas weiter in die zukunft schaue und mich frage, bei wem ich lieber leben möchte, dann weiß ich, dass ich auf jeden fall in hamburg bleiben wollen würde - demnach müsste ich wahrscheinlich mit meinem vater zusammen leben, der zu 80% in irgendein loch fallen wird. 
meine wenigen sorgen und ängste beschränken sich auf mein eigenes wohlergehen. ich wusste schon lange, dass die beziehung zwischen mir und meinen eltern zwar nicht extrem scheiße ist - ich meine, sie schlagen mich nicht oder so - aber auch nur, weil wir so gut wie keine beziehung haben. damit eltern ihr kind abusen önnen (mental oder physisch) müssen sie wut, zorn, frust etc. fühlen. meine eltern sind natürlich manchmal wütend auf mich, aber es endet immer gleich. am ende distanzieren wir uns einfach voneinander.
wenn ich mit ihnen rede fühlt es sich an, als ob ich mit einer wand rede. 
da ist einfach nichts. und so würde ich auch unsere beziehung beschreiben. mir ist fast egal, was mit ihnen jetzt passiert. das einzige was ich fühle ist etwas mitgefühl mit meiner mutter - nicht, weil sie meine mutter ist sondern, weil betrug in jeglicher hinsicht scheiße ist. und ganz besonders fühle ich ekel gegenüber meinem vater, weil er so unglaublich heuchlerisch und schwach ist. ein feigling, der lügt, täuscht und keine ahnung von irgendetwas hat. 
all die jahre war er der typisch ,,perfekte´´ vater, dem die familie über alles wichtig war. vor seinen freunden gab er sich als familienvater schlechthin. schon vor seinem betrug wusste ich aber, dass er nur in seiner bubble lebte. spätestens, als er mich mit dem messer bedrohte, sah ich ihn in einen anderen licht. uns jetzt, wo alles den bach runter geht, kann er keine worte finden. ich glaube schon, dass er uns liebt. zumindest glaubt er das. aber ob es auch letztendlich liebe ist, ist die andere frage. 
aber was ist überhaupt genau passiert: 
meine eltern kamen gestern beide verheult nach hause. ich wusste direkt, dass etwas passiert ist. der nächste gedanke war, dass sie sich getrennt haben. sie haben 20 minuten in deren schlafzimmer geheult und miteinander geredet. als ich meine mutter fragte, was passiert sei, meinte sie, sie erzähle es mir morgen und legte sich schlafen. als mein vater mich aufforderte sie zu umarmen - sehr komischer move i know  - bin ich nach langem zögern zu ihr ins zimmer gegangen. sie erzählte mir weinend - und wie sich später herausstellte betrunken - dass er mit einer anderen frau geschlafen hat. während meine mutter auf der arbeit war, war er bei einer anderen, die sich angeblich an ihn ran gemacht hat, worauf er sich auch am ende eingelassen hat. 
als meine schwester und ich ihn später zur rede stellten, meinte er  er ,,konnte sich nicht halten´´
genau. what. the. fuck. 
das schlimme ist, dass meine mutter es von ihren freunden herausfinden musste. mein vater wollte es ihr verheimlichen. ich habe ihn so oft gefragt, ob zwischen ihm und meiner mutter irgendwas vorgefallen sei. er antwortete nur immer wieder, dass sie etwas missverstanden habe und, dass ich mir keine sorgen machen solle, weil wir ihm doch so wichtig seien. er bräuchte nur mehr abstand zu anderen frauen, weil er zu hilfsbereit und nett sei. 
der gedanke, dass er mir einer dieser sätze möglicherweise ins gesicht gesagt hatte, obwohl mit einer anderen etwas hatte, ekelt mich so unfassbar an.
ich habe meinen vater nie als wirklich guten vater gesehen.
trotzdem dachte ich immer, er sei besser als meine mutter.
die nächsten tagen waren sehr anstrengend. das gespräch mit ihm wurde immer schlimmer, weil er die schlimmsten entschuldigungen erfand. er versuchte sich mit seiner religion rein zu waschen und wiederholte immer wieder, dass er gesündigt hat, zu gott gebetet und seine haare abrasiert hat. 
by the way: meine eltern tun so, als ob sie sehr religiös sind. sind sie aber nicht. 
beim gespräch mit ihm, meinte er auch zu mir und meiner schwester, dass wir alle nur etwas zeit bräuchten. er ging einfach davon aus, dass wir ihm alle verzeihen würden und wieder ,,eine familie´´ sein könnten. er konnte sich selbst nicht eingestehen, dass er grad seine frau betrogen hat. er hat nur davon geredet, dass er nur seine familie zurück haben wolle. wie egoistisch und charakterschwach kann man sein. 
ich weiß nicht wie ich mit ihm reden kann, ohne mich zu übergeben. ich will ihn nicht mal ansehen. als er versuchte sich damit zu rechtfertigen, dass er sich ,,nicht halten´´ konnte, hab ich mir nur gedacht, dass genau sowas auch vergewaltiger sagen. genau so welche argumente. ich glaub meine schwester hat ihn auch in diesem moment gefragt, ob er ein hund sei, der sich nicht halten könne.
ich meine, er hat ein kopf, der dazu fähig ist zu denken. er hat hände, die fähig sind sich zu wehren. er hat ein mund, der schreien und brüllen kann. aber an diesem tag hatte er das alles wohl nicht. und das ist allein seine schuld. sogar meine mutter versuchte ihn in schutz zu nehmen, weil die andere frau dafür bekannt sei, mit jedem zu flirten. angeblich hatte sie es sich zur aufgabe gemacht unsere familie kaputt zu machen und wollte schon lange was mit meinem vater anfangen. 
klassisch täter wird zum opfer halt. natürlich tragen beide schuld. für einen betrug braucht es zwei. wenn ihr mich fragt, ob ich in der sekunde, wo ich erfahren hab wer die frau war wütend auf sie war oder ähnliches. meine antwort ist nein. kein bisschen. natürlich finde ich es nicht gerade toll, dass sie mit jemanden geschlafen hat, obwohl sie wusste, dass er eine familie hat. aber mein vater trägt für seine taten allein die verantwortung. hätte sie es nicht gemacht, wäre es irgendeine andere gewesen. 
wenn mein vater ,,sich nicht halten´´ konnte, dann hätte es auch irgendeine x-beliebige frau sein können. 
ich bin mir zu 75% sicher, dass meine mutter ihm verzeihen wird. aber aus falschen gründen. einmal wegen meiner schwester und mir, wegen ihrem ruf und, weil sie glaubt, dass sie ohne meinen vater nicht leben kann. 
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heute war ein emotionally ziemlich anstrengender tag. 
mein vater fuhr mich und meinen hund zum hundefriseur, obwohl ich ihm sagte, er müsse mich nur abholen. auf dem weg dorthin redeten wir nicht. ich hörte meine musik und legte mich hin. auf einmal kam er mir mit ,,ich verstehe dich und deine schwester nicht´´ er meinte, er könne nicht verstehen, warum wir unsere mutter nicht dazu brachten ihm zu verzeihen, damit wir wieder ,,eine familie´´ sein können. 
er verdrehte es so, als ob wir die verantwortung für die familie trugen. er gab mir das gefühl, als wäre ich schuld, dass wir in dieser situation sind.
wie krank ist das bitte. 
mein vater denkt, dass alles irgendwann wieder normal sein wird, aber das wird es nicht. vielleicht redet meine schwester irgendwann wieder mit ihm, aber wir alle wissen, dass alles nur fassade ist. meine mutter weiß es. meine schwester weiß es,. ich weiß es. mein vater weiß es. 
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parted-ways · 10 months
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letter to you (2)
- in einer truhe tief zwischen leeren verpackungen, kugelschreibern und papierschnipseln lagen deine kippen -
verstecken tat ich sie vor dir als die diagnose kam. verstecken wolltest du deine sucht, die du schon dein ganzes leben getragen hast.
der geruch deiner zigaretten brannte sich in meinen erinnerungen ein.
kindheit wurde nun der stechenende geruch, dein parfum und deo, das du immer vor dem schlafen benutzt hast.
es schien als ob du nicht nur die abgase inhaliertes sondern auch deinen frieden, der dir fehlte.
- Ich fragte mich irgendwann was es bedeutete, dass ich ihn dir nun weg nehmen musste -
aufbewahrt in meinem zimmer weil ich wusste dass du nie ein fuß rein setzen würdest.
es wurde nun zur routine jeden abend die schränke abzuchecken und ebenso nicht allzu verwundert zu sein deine neue beute aus dem kiosk zu finden.
die kiste mit den kippen wurde zum symbol, wie unglücklich du warst.
die rot weißen quadrate mit den verstümmelten körpern und die warnung ,,smoking kills u"  schien dir als erlösung.
- die abgase schlengelten sich nun auch einen weg in meine lungen -
der stechende geruch in meiner nase, der husten der immer weniger wurde.
das gefühl von leichtigkeit nach jedem zug
ich war wieder 10 und kuschelte mich an dich. die nase an deinem pullover vergraben atmete ich tief ein und hatte ein seltsames gefühl im bauch.
ich glaub das nennt man frieden.
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parted-ways · 10 months
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letter to you
- fremd sind wir uns schon lange -
ich glaube dass es nie anders war.
es hat lange gebraucht bis ich es bemerkte, denn das was man nie hatte kann man nicht vermissen.
zielos war ich ohne es zu wissen auf der suche nach dir. nach deiner wärme, deiner zuneigung, deinem herzen.
ich suchte und suchte doch drehte mich nur im kreis.
- du sagst, dass du mich vom ersten tag an geliebt hast -
dass alles was du mir antust aus liebe geschieht
doch wie kann das liebe sein, wenn sie mich erstickt.
dein schutz, der mich statt zu trösten mir messerstiche ins herz rammt.
meine träume, wünsche und bedürfnisse, die du im feuer erstickst.
ich glaub ich habe es verstanden.
getarnt hinter dem was du ,,schutz und liebe" nennst, hast du mir schmerzen zubereitet. so tief, dass ich es bis in meine knochen spürte.
- eine mauer so dick und hoch wie sie war trennte uns von anfang an voneinander -
es schien unmöglich und doch habe ich versucht sie zu überwinden, während du mir still zugesehen hast.
die Fähigkeit zu lieben ist dir auf dem weg abhanden gekommen.
unzufrieden mit allem:
deinem leben, mit dir, mit mir fingst du an dir ein neues leben zu kreiren: perfekte freunde, perfekter mann, perfektes image sollte es nun heißen.
- ich sehe dir schon längst nicht mehr ähnlich -
mutter tochter eher zwei fremde, die sich aus einem anderen leben kennen.
die jahre voller selbstzweifel und hass spiegelten sich in deinem gesicht wieder. doch das alles konnte und durfte niemand sehen.
haut, die abgeschnitten und an anderen stellen zusammengeflickt wurde - messerspitzen und spritzen, die du an deiner haut spüren wolltest.
eine vorbildfunktion bist du schon längst nicht mehr.
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parted-ways · 1 year
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high sensitivity
,,hochsensibilität ist ein persönlichkeitsmerkmal. es ist durch eine intensivere wahrnehmung von reizen gekennzeichnet - von negativen reizen wie lärm und schmerzen ebenso wie von positiven (...). hochsensibilität kann also sowohl schnelle reizüberflutung als auch große empathie (...) bedeuten’‘
 das erste mal bin ich auf diesen begriff gestoßen, 
als ich ein video dazu gesehen habe, wo eine person davon erzählt hat wie es ist hochsensibel zu sein. ich wusste schon immer, dass ich eine sensible person bin - aber als meine social anxiety stärker wurde hab ich immer mehr merkmale gesehen, die darauf hinweißen, dass ich vielleicht mehr als ,,nur sensibel’’
da hochsensibillität keine krankheit ist, kann man es auch nicht wirklich diagnostizieren. vielleicht kann man sich dazu beraten lassen, aber näheres weiß ich ehrlich gesagt auch nicht dazu. zumindest das was ich dazu gelesen habe, stimmt teilweise auch mit mir überein - jedoch spüre ich größtenteils nur die negativen aspekte, die damit einhergehen. 
was bei mehr sehr oft vorkommt 
ist die reizüberflutung, wenn ich einen tag erwischt habe, wo ich sehr viel anxiety hab. meistens passiert mir das, wenn ich in der stadt unterwegs bin oder in öffentlichen verkehrsmitteln, wo viele menschen sind. ich merke dann, dass ich wie auf autopilot bin - so als ob mein körper von allein gesteuert wird. gleichzeitig bin ich geistlich nicht wirklich anwesend, weshalb ich immer etwas verzögert reagiere, wenn leute mich ansprechen. es ist alles in einem eine sehr unangenehme situation, weil ich auch das gefühl habe verletzlicher zu sein als sonst. 
obwohl ich nicht vollkommen anwesend bin, nehme ich trotzdem alles viel intensiver wahr. dazu zählen geräusche und licht besonders. es fühlt sich an, als ob ich gar kein filter hätte und alles 100 mal stärker empfinde. für diejenigen, die nichts damit anfangen können: ich persönlich vergleiche es ein bisschen damit wie wenn man mit einer krassen grippe im bett liegt, übels gliederschmerzen hat und auf jede berührung oder bewegung empfindlicher reagiert. in solchen momenten bin ich auch anfälliger eine panikattacke zu bekommen.
ein anderes beispiel aus dem alltag: 
manchmal, wenn ich am esstisch sitze und mit meinen eltern esse, setze ich meine kopfhörer auf und höre musik. das mache ich, weil meine eltern ab und zu bestimmte sachen sagen, die mich triggern oder einfach ihr verhalten sehr trggerned ist. mit verhalten meine ich wie gestresst oder hektisch sie an dem tag sind. generell nehme ich energien, die personen von sich geben - das kann eine positve oder negative sein - sehr schnell wahr. wenn ich ein raum voll mit menschen betrete, kann ich schnell spüren was für eine athmosphäre herrscht. und wenn leute gestresst sind, überträgt sich das sehr leicht auch auf mich. 
das einzig ,,positive’’, 
was man vielleicht auf hochsensibilität zurückführen kann ist, dass ich musik intensiver wahrnehme. ich bin mir da aber unsicher, ob ich nicht einfach gern musik höre. schon als ich ein kleinkind war, habe ich praktisch 24/7 musik gehört. egal wann. sei es beim lernen, essen, duschen oder schlafen. musik war für mich schon immer eine art therapie und konnte meine stimmung komplett verändern - je nachdem was ich hörte. ich habe mich in gewisser weise manchmal mehr von bestimmten liedern verstanden gefühlt (wegen der lyrics) als von den menschen um mich herum.
wenn ich ehrlich bin, habe ich es immer als was negatives gesehen, dass ich so sensibel und emphatisch bin - einfach weil beides bei mir ins extreme geht. und das glaube ich noch immer. aber genau die beiden eigenschaften sind meine stärken. und die, die mich als menschen ausmachen.
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parted-ways · 1 year
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tw: dissociation, suicidal thoughts/actions, selfharm
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mit ungefähr 13/14 jahren fingen meine schlafstörungen an
ich dachte damals, es wären schlafparalysen. erst als ich mit einer therapeutin darüber sprach, meinte sie, es würde sich wahrscheinlich um dissoziationen und panikzustände handeln. 
ich legte mich nachts ins bett und wurde davon aufgeweckt, dass ich ein beklemmendes gefühl in der brust spürte - so als ob irgendwas schweres auf mir liegen würde und mir das atmen schwer macht. ,,aufgeweckt’’ ist vielleicht das falsche wort, ich glaub ich war noch im halbschlaf. mein verstand war wach, aber ich konnte mich nicht bewegen oder meine augen öffnen. ich sah nur schwarz.
das gefühl wurde immer schlimmer und verbildlichte sich
obwohl ich wusste, dass ich nicht träumte, fühlte es sich wie einer an. in meinem ,,traum´´ spielte ich ein spiel, wo ich bälle sortieren musste (sowas wie tetris nur halt mit bällen). ich kam aber ab einem gewissen punkt nie weiter und verlor, woraufhin die bälle immer größer und größer wurden. sie kamen immer näher und ich bekam panik.
ich sage ,,traum’’, weil ich es anders nicht gut erklären kann. es war nämlich nicht so, dass ich wirklich etwas spielte. ich sah auch keine wirklichen bälle. ich war mir bewusst, dass ich noch immer in meinem körper auf meinem bett lag und ich sah noch immer schwarz. die ,,bälle’’ waren nur schemenhaft zu sehen. es war so, als ob die gefühle (panik, angst, druck auf der brust) vor meinen augen sichtbar wurden. 
irgendwannn konnte ich meine augen öffnen,
hatte aber keine kontrolle über meinen körper. mein verstand, mein bewusstsein war da - aber ich war wie ferngesteuert. normalerweise lief ich dann immer richtung wohzimmer und blieb im flur stehe, bis ich mein körper wieder unter kontrolle hatte und mich wieder ins bett legte. ich hatte diese seltsamen zustände zum glück nicht besonders oft - vielleicht so vier bis sechs mal im jahr. 
es gab aber diesen einen tag, wo ich ein stück weiter richtung küche ging. an dem tag war jedoch meine mutter noch wach und fragte mich von unserer coach aus warum ich noch nicht schlief. ich hatte auch keine kontrolle über das, was ich sagte. ich sah nur, wie mein körper auf die coach zulief und ich mich auf den boden setzte. meine mutter wurde ab dem zeitpunkt besorgt und setzte sich zu mir hin. ich sagte ihr dann, dass sie mich umbringen solle. 
ich musss an dieser stelle sagen, 
dass ich zwischen 13-16 mental ziemlich kaputt war - nichtsdestotrotz hatte ich nie wirklich suizidgedanken. ich habe auch nie was in dieser art versucht zu machen. es hat mich also selber geschockt, dass ich das gesagt habe. es kam einfach so aus mir raus. ich hatte keine kontrolle und habe im selben moment gemerkt, dass ich das hätte nicht sagen sollen. relativ schnell konnte ich dann wieder normal sprechen und überlegte mir irgendeine ausrede. 
ich weiß aber noch genau, wie geschockt meine mutter mich damals angesehen hat und auch jahre später schaut sie mich panisch an, wenn ich nachts ins wohnzimmer gehe. fun fact: sie hat mich nie darauf angesprochen. ich sie auch nicht. meine eltern sind gut darin dinge zu verdrängen und nie mehr darüber zu sprechen. 
ich bekam daraufhin angst schlafen zu gehen
ich fragte mich, was passiert wäre, wäre meine mutter an dem tag nicht wach gelieben. ich überlegte sogar mein zimmer oder die küche nachts abzuschließen. meine angst war, dass ich mir nachts etwas antun würde. warum wäre ich sonst richtung küche gegangen? ich war mental am tiefpunkt und habe mich in dieser zeit auch selbst verletzt. der gedanke, wie ich bei vollem bewusstsein zusehen muss, dass ich mich selbst verletze oder schlimmeres lastete auf mir. 
meine therapeutin war der überzeugung, dass ich rechtzeitig aufwachen würde, weil es eine art grenze gibt, wo es nicht weitergehen kann. ich fand dann irgendwann heraus, dass ich diese zustände immer hatte, wenn ich vor dem schlafen gehen unter enormen stress stand und mich mit diesem gefühl direkt ins bett legte.
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parted-ways · 1 year
Quote
If you awaken from this illusion and you understand that black implies white, self implies other, life implies death, you can feel yourself - not as a stranger in the world, not something here unprobational, not as something that has arrived here by fluke - but you can begin to feel your own existence as absolutely fundamental
A. Watts
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parted-ways · 1 year
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thoughts
es ist viel zeit vergangen
seit ich das letzte mal was gepostet hab. es ist auch so einiges passiert. ich überlege was und wie viel ich davon teilen möchte.
was ich sagen kann ist, dass ich die letzten monate fast nur damit beschäftig war ratgeber zu lesen - generell mich mit der menschlichen psyche zu beschäftigen. ich habe davor nicht wirklich was mit ratgeber anfangen können, da sie mir meistens nicht geholfen haben. aber es gibt auf jeden fall zwei drei bücher wo ich echt sagen muss, dass sie mir bei manchen dingen die augen geöffnet haben. eines dieser bücher ist ,,das kind in dir muss heimat finden" von stefanie stahl. jedes kapitel war lehrreich und selbst die kapitel, die mich nicht direkt ansprachen waren spannend.
worüber ich diesmal aber eigentlich schreiben will ist,
dass ich mich momentan in der situation befinde, wo ich merke, dass mein altes ich - mein ich von vor 3 jahren - langsam (wegen den ereignissen in den letzten monaten) wieder hervorkommt. besonders der teil, der der festen überzeugung ist, dass ich ein einzelgänger bin. ich weiß nicht, ob ich darüber schon mal geschrieben habe aber eine große insecurity von mir ist mein ,,einzelgänger-gedanke". deswegen ging ich unter anderem auch zur therapie.
um es kurz zu halten
hatte ich schon immer das gefühl nirgendwo reinzupassen. nicht weil ich irgendwas besonders bin. es war wie eine art tiefes gefühl in mir was ich schon seit ich denken konnte in mir trug. egal ob ich mit freunden unterwegs war, egal wie glücklich ich war - dieses gefühl ging nie ganz weg. ich glaube, dass viele dieses gefühl kennen. auf jeden fall entwickelte sich dieses gefühl mit der zeit in eine ,,stimme", die mir sagte, dass mich nie jemand wirklich verstehen könne. ich solle einfach allein bleiben und für mich sein.
mit der zeit habe ich gelernt
damit umzugehen, weil ich weiß woher diese ,,stimme" - dieses gefühl - kommt. aber in situationen, wo viel negatives auf mich zukommt wird dieser teil von mir getriggert. und wenn ich nicht daran arbeite besteht die gefahr wieder in dieses loch zu fallen.
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parted-ways · 1 year
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relationships
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ich war bisher noch in keiner beziehung 
generell hab ich das gefühl, dass ich nie wirklich in dieses alter kam, wo ich unbedingt einen freund oder so haben wollte. während ich zusah, wie all meine freunde darüber schwärmten, wie es wohl wäre mit jemanden zusammen sein - hab ich mich gefragt, warum sie so ein großes drama draus machten.
ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mir nie gedanken darüber gemacht habe. besonders als ich mich sehr einsam und von niemanden verstanden gefühlt habe, habe ich mir gewünscht, zumindest eine person zu haben, die mir zur seite stand. wenn ich darüber nachdenke, war das aber mehr der wunsch überhaupt jemanden in meinem leben zu haben, der zu mir passt - als eine feste beziehung mit jemanden zu haben. 
ich glaube, dass wir uns alle wünschen
gesehen und verstanden zu werden und ich denke auch, dass eine beziehung mit jemanden zu führen eine sehr krasse erfahrung ist - aber was ich immer mitbekommen habe war, dass man sich deswegen in unser heutigen gesellschaft viel zu viel druck macht. man ist schon ein ,,spätzünder´´, wenn man ,,erst´´ mit 18 seine erste beziehung hat. in der regel würde man mit 16 seine ersten erfahrungen machen. und in anderen ländern, wie zum beispiel vietnam, ist es viel schlimmer.
ich denke mir immer wenn ich sowas höre:
wie ward ihr bitte mit 16 drauf? also ich für meinen teil war extrem unsicher, naiv und weit davon entfernt, wichtige dinge im leben zu begreifen, die ich heute weiß. ich habe grundsätzlich nichts gegen den gedanken, dass man seine ersten erfahrungen sammeln kann. aber das ist für mich kein muss. 
dieses ganze ,,ich bin schon 17/18...whatever und habe noch keinen freund/ keine freundin´´ ist in meinen augen so ein komischer gedanke. das klingt für mich sehr danach, als ob du dich nur aus sowas definieren kannst und wenig selbstwertgefühl hast. besonders, als mir eine freundin sagte, dass sie das gefühl mag beschützt zu werden und sicher zu sein - habe ich innerlich die augen verdreht. vielleicht meinte sie das nicht so, aber wenn du mit jemanden zusammen sein willst, um dich sicherer zu fühlen dann schreit das für mich danach, dass du zuerst an dir arbeiten musst. 
meine einstellung zu einer beziehung ist nicht,
dass ich mich durch meinen partner besser fühlen möchte, sonders eher dass man sich gegenseitig unterstützt. natürlich folgt daraus, dass man vielleicht ein glücklicheres und vollkommeneres leben führt. aber, wenn man das alles auf den gedanken aufbaut, dass man ohne sowas kein glückliches leben führen kann, ist das in meinen augen falsch.
ich will meinen wert nicht durch meinen partner definieren lassen und wenn ich mir vorstelle wie ich im zeitraum von meinem 16-18 lebensjahr einen freund gehabt hätte, wüsste ich nicht wie das sich auf mich ausgewirkt hätte. ich war damals so ein unfassbar unsicherer mensch und war so abhängig von anderern menschen. ich habe toxische menschen regelrecht angezogen. es kann auch sein, dass am ende des tages nicht schlimmes passiert wäre, aber so wie ich drauf war hätte ich potentielle red flages einfach übersehen. 
heute bin ich 19
und befinde mich in einem gesunden mentalen zustand. nichtsdestrotrotz will ich nichts erzwingen und habe auch nicht das bedürfniss danach. ich bin der meinung, dass die richtigen menschen - egal ob freunde oder partner/ partnerin - die zu dir gehören auch irgendwann eintreffen werden. ich kenne heute meinen wert und habe gelernt, mich an erster stelle zu setzen. das ist momentan meine priorität.
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parted-ways · 1 year
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thoughts
lange bevor ich meinen schulabschluss endlich hatte
war mir klar, dass ich nicht direkt studieren möchte. der gedanke wieder unter so vielen menschen in meinem alter und in einem system zu sein, dass der schule ähnelte gab mir anxiety. ich wollte in dem jahr pause arbeiten, meinen führerschein, und dann entweder ein praktikum oder ein ehrenamt machen. das alles hatte ich schon in der 10.klasse geplant, denn niemand sollte später behaupten ich hätte ,,meine zeit verschwendet´´ oder mir vorwürfe machen, weil ich ,,nichts produktives gemacht habe.´´ ich habe erst später gemerkt, wie toxisch und kapitalistisch dieser gedanke eigentlich ist.
vor allem meine eltern
gaben und geben mir bis heute ein schlechtes gewissen, weil ich nicht genau so wie alle anderen oder meine schwester sofort studiert habe. dabei habe ich schon jetzt so viel in diesem jahr gelernt. sachen, die ich nicht gelernt hätte, wenn ich direkt studieren würde - oder zumindest nicht in diesen maße. 
ich habe einen teil meiner social anxiety überwunden
und mich um eine arbeitstelle in einem cafe beworben. ich war auf mehreren vorstellungsgesprächen und musste das ein oder andere unangenehme gespräch führen. ich hatte viele momente, wo ich am liebsten kündigen wollte, weil ich dachte, dass das nicht der richtige job für mich ist. ich war mit dingen überfordert, mit denen andere überhaupt keine probleme hatten. ich habe allein schon auf der fahrt zu meiner arbeit eine halbe panikattacke bekommen. meine nächste herauforderung ist der führerschein, wofür ich mir auch zeit lassen möchte.
aber das allerwichtigste ist, 
dass ich auf einem echt guten weg bin mich selbst an erster stelle zu setzen, mich selbst zu lieben und für mich zu leben. ich habe in dem jahr gemerkt, dass du im leben gewonnen hast, wenn du dich selbst als deinen besten freund und größten supporter siehst. denn letztendlich kann jeder dich verlassen: freunde, familie, partner/partnerin - außer du selbst.
die ersten monate nach meinem abitur waren hart
ich hatte die ganze zeit das gefühl die falsche entscheidung getroffen zu haben. ich habe mir jeden tag vorgenommen raus zugehen, hauptsache nicht im bett liegen und nichts tun. ich habe viele freunde verloren und hatte angst, am ende niemanden mehr zu haben. dabei hätte die reise nach vietnam erst gar nicht entstehen können, wenn ich nicht beschlossen hätte nicht direkt zu studieren. erst dadurch, dass ich plötzlich auf mich allein gestellt war und nur wenige menschen um mich herum hatte, wurde mir klar, was für ein mensch ich bin und was ich für einer sein möchte. 
in bezug auf freundschaften 
hatte ich früher panische angst meine freunde zu verlieren, obwohl sie mir nicht gut taten. ich war zwar schon immer der typ, der immer offen und ehrlich mit seinen freunden geredet hat, aber ich habe eben sehr oft trotzdem meine bedürfnisse beiseite geschoben. heute will ich keinen einzigen gedanken an jemanden verschwenden, der mir nicht gut tut, weil ich im inneren weiß, dass ich noch immer mich habe. ich kann nichts verlieren. deswegen will ich mich nur mit menschen begeben, die mich wirklich glücklich machen.
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parted-ways · 1 year
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Life is about direction, not speed
- NJ
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parted-ways · 2 years
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thoughts
ich bin gerade mit meiner fam in vietnam
für mich ist es das erste mal, dass ich den geburtsort meiner eltern besuche. unsere reise fing in saigon an. danach haben wir eine tour in mittelvietnam gemacht - dort sahen wir uns danang, hoi an, hue und quang binh an. momentan sind wir in rach gia, wo mein vater aufgewachsen ist und trafen das erste mal unseren onkel und unsere cousinen. morgen fahren wir dann mit dem boot zu einer insel in vietnam (phu quoc)
wir sind insgesamt dreieinhalb wochen hier
und ich hab bisher so viele eindrücke bzw. gedanken bezüglich der reise gesammelt, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. vorab muss ich erwähnen, dass ich sehr lange keine interesse hatte nach vietnam zu reisen. generell war ich nie besonders daran interessiert mich mit meiner kultur auseinanderzusetzen. es gab phasen - besonders im kindes/teenageralter, wo ich mich dafür geschämt habe asiatin zu sein. später habe ich mir darüber überhaupt keine gedanken mehr gemacht. aber mein desinteresse an der kultur kommt glaub ich von meinen eltern. sie haben mir sehr wenig über ihr leben in vietnam sowie der kultur erzählt weswegen ich bis heute ziemlich wenig davon weiß.
als wir dann in saigon ankamen
bemerkten meine schwester und ich schnell, dass wir oft angestarrt werden. mir wurde auch gesagt, dass, obwohl wir vietnamesen sind und auch asiatisch aussehen, die einheimischen merken, dass wir eben nicht aus vietnam kamen. dazu waren wir alle relativ weiß (was dem ,,guten" wetter in deutschland zu verdanken ist ha.ha) und sprachen eben auch viel deutsch untereinander.
was mir aber auch direkt auffiel war der starke verkehr, die vielen lichter und die lebensweise der vietnamesen. zumindest in einer großstadt wie saigon fuhren so viele mopeds, dass die luft ziemlich stickig war. zudem fing das leben in der stadt - so wie in vielen ländern in ostasien - erst so richtig nachts an. bezüglich der lebensweise der vietnamesen bemerkte man schnell, dass es hier sehr oft nur ums geld ging. überall sah man menschen, die versuchten ihre waren leuten zu verkaufen, indem sie sie entweder offen ansprachen, denen flyer unter der nasen hielten oder kurz antippten um deren aufmerksamkeit zu bekommen. das wundert mich aber wenig, denn selbst in einer großstadt wie saigon herrscht in so gut wie jeder ecke armut. wenn man sich die häuser/wohnungen/läden ansah, die neben der straße waren, fiel das nicht so auf. sobald man aber etwas tiefer in eine gasse bzw. nebenstraße ging, sah man viel müll, viele straßenhunde und auch ab und zu menschen, die auf dem gehweg und auf den straßen lagen.
passend zur armut in vietnam,
ist mir auch aufgefallen, dass die angestellten in eigentlich jedem geschäft - sei es in cafes, restaurants, bistros etc. - sehr jung waren. wenn ich es einschätzen müsste, waren die meisten ungefähr in meinem alter wenn nicht jünger. als ich meinen vater darauf ansprach, meinte er, dass das in vietnam ziemlich normal ist, da die kinder finanziell die familie mitunterstützen müssten.
es gab aber auch gegende, wo nur sehr wenig armut herrschte
das waren aber dann orte, wo die wirklich reichen lebten. dort, wo man nur vier bis fünf sterne hotels, große shopping malls und boutiquen sah. gleichzeitig war die nächstgelegende ärmere gegend nur paar minuten mit dem moped davon entfernt. dieser plötzliche aufprall von der unteren sozialen schicht und der high class war auch etwas, was mich überrascht hat.
um nochmal auf den verkehr in vietnam zu kommen
es gibt praktisch keine busse in vietnam bzw. nur sehr sehr wenige. es gibt eigentlich nur mopeds und autos. ich selbst bin bisher nur einmal mit einem moped gefahren und an sich ist es nicht schwer eins zu fahren. jedoch ist der verkehr in vietnam so schlimm, dass jede fahrt einfach ein horror ist. generell kommt es besondes in saigon oft zu unfällen. meine mum geriet z.b in einem unfall, obwohl sie von meiner tante (die in vietnam lebt) gefahren wurde. passend dazu ist eine straße als fußgänger zu überqueren einfach nur scary, weil in vietnam oft auf ampeln generell verkehrsregeln geschissen wird.
dadurch, dass das leben in vietnam viel mehr von einem fordert,
weil man erstens in so jungem alter schon arbeiten und z.b lernen muss mit dem straßenverkehr umgehen zu können, wirken viele teenager hier so viel älter als sie sind. ich habe selbst eine freundin, die in vietnam geboren ist und jetzt in deutschland lebt und habe schon am anfang gemerkt, dass sie in ihrer art wie sie redet/ sich verhält älter wirkt. ich glaub es liegt auch daran, dass man schon im jungen alter hier lernt selbstständig zu sein und für sich einzustehen. meine freundin hat auch erwähnt, dass die leute in vietnam sehr extrovertiert und laut sind - denn ich glaub wer eher schüchtern und zurückhaltend ist, hat es in vietnam schwieriger.
die menschen hier sind auch direkter und verschönern nichts
anders (finde ich) als in deutschland, tut man nicht auf nett oder versucht sich irgendwo einzuschleimen. zumindest nicht, solange man nicht versucht jemanden was zu verkaufen oder so. tbh, finde ich vietnam in dieser hinsicht so viel besser. dieses auf fake nett tun, obwohl man hinter einem einfach übels lästert finde ich so nervig. so weiß man zumindest immer, wo man bei dem anderen liegt.
was ich aus dieser reise lerne ist,
dass ich auf jeden fall viel mehr reisen will. ich habe in letzter zeit ab und zu darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn ich irgendwann auswandern würde. für mich war dieser gedanke immer sehr scary, aber ehrlich gesagt hält mich nicht viel hier in deutschland fest. und aus irgendeinem grund hat mir der urlaub in vietnam (obwohl ich mit meiner fam zsm unterwegs war) mut gegeben, dass man sich viel mehr sorgen macht als nötig.
ich nehme auch mit, dass ich selbstständiger und veranwortungsbewusster werden will - öfter meine meinung sagen und mehr über meine wurzeln lernen möchte.
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parted-ways · 2 years
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toxic friendships
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mir fiel es schon immer schwer über das thema freundschaft zu reden
mir fällt es sogar schwer darüber zu schreiben. freundschaften waren mir schon immer sehr wichtig. dadurch, dass ich keine gute beziehung mit meinen eltern habe, haben mir meine wenigen freunde umso mehr bedeutet. ich habe mir immer große mühe gegeben meine freundschaften zu pflegen und habe auch sonst immer viel wert darauf gelegt immer mal wieder zu fragen, wie es meinen freunden ging. ich hatte nie viele freunde. ich glaub vor allem wegen meiner introvertiertheit und, weil ich mich so schwer anderen öffne. in der freundschaft war ich diejenige, die immer einen rat parat hatte, gern zuhörte, hilfsbereit war und eine schulter zum weinen anbot.
ich schreibe heute über ,,toxische freundschaften´´
damit meine ich aber nicht, dass alle meine bisherigen freunde toxisch waren. ich hatte auf jeden fall zwei, drei ,,freunde´´, die ziemlich toxisch waren, aber in den meisten fällen waren die freundschaften als ganzes nicht gut. wenn ich an meine grundschulzeit zurückdenke hatte ich dort meine ersten ,,fake friends´´. größtenteils waren das leute, die gemein zu anderen waren und viel gelästert haben. ich habe in der grundschule aber auch meine damalige beste freundin kennengelernt, mit der 11 jahre befreundet war. erst als ich ins gymnasium kam lernte ich weniger toxische freunde kennen. ich hatte von der 5ten bis zur 10ten klasse zum beispiel eine beste freundin, mit der ich mich gut verstand. sie war so ziemlich das gegenteil von mir. sie war sehr extrovertiert, laut, gesprächig und immer lustig drauf. ich glaube, dass wir uns aber genau deswegen so gut verstanden - weil wir eben so unterschiedlich waren und uns dadurch ergänzten. außer ihr hatte ich nicht wirklich andere enge freunde. ich hatte zwar leute mit denen ich mich in der pause unterhielt, aber wenn es darum ging abseits von der schule etwas zu unternehmen, gab es da nicht wirklich jemand anderes.
ich habe dann in der 8ten klasse langsam realisiert, 
dass wir uns immer weniger miteinander verstanden - was nicht daran lag, dass wir uns viel gestritten hatten oder irgendetwas schlimmes passiert ist. ich habe nur irgendwie gemerkt, dass sie mir nicht das geben konnte, was ich von einer innigen freundschaft erwarte - nämlich, dass man dem anderen zuhört (und das nicht nur mit den ohren), dass man ab und zu fragt, wie es einem geht und vor allem ehrlichkeit und kommunikation. ich selbst habe meine freunde immer direkt angesprochen, wenn mir irgendetwas an unserer freundschaft bzw. an ihnen nicht gefallen hat. diese ganzen dinge konnte sie mir aber nicht geben. aber auch abseits davon waren unsere persönlichkeiten zu verschieden.
in der 8ten kam dann ein neues mädchen in unsere klasse, 
die wie ich auch vietnamesin war. wir wurden ziemlich schnell freunde und ich fühlte mich viel wohler bei ihr. sie hatte eine sehr positive einstellung, lachte viel und half mir bei vielen dingen. vor allem war sie aufmerksam, hilfsbereit und konnte gut zuhören. anders als ich hatte sie eine rationalere denkweise, wodurch ich einen anderen blick auf gewisse situationen bekam. doch auch bei ihr habe ich mit der zeit gemerkt, dass irgendetwas (aus meiner sicht) nicht richtig lief. als ich sie näher kennenlernte habe ich erfahren, dass sie selbst aus einem sehr toxischen elternhaus kam und viel mehr trauer, frust und ärger in ihr steckte als sie anderen zeigte. das ist in erster linie nichts problematisches. sie hat diese negativen gefühle allerdings an mir ausgelassen, weil sie mir nichts vormachen musste. anstatt aber mit mir darüber zu reden, habe ich oft ihren frust abbekommen. mit der zeit bemerkte ich auch unsere kulturellen unterschiede. obwohl wir beide vietnamesisch waren, ist sie in vietnam und ich in deutschland aufgewachsen, wodurch wir bei bestimmten themen eine andere meinung hatten - und genau das wurde mit der zeit zum problem. ich hatte ab einen zeitpunkt das gefühl, dass sie fast schon genervt von mir war. irgendwann kam dann die vermutung, dass all diese negativität durch ihre eltern kam - was sich später auch bestätigte.
meine andere freundin, die ich am anfang erwähnt hatte,
lernte ich wie gesagt in der grundschule kennen. sie war für 11 jahre einer der wichtigsten personen meines lebens. sie verstand mich auf eine weise, die niemand konnte. ich hatte das gefühl meine seelenverwandte kennengelernt zu haben. wir verstanden uns ohne worte und hatten so ziemlich die gleichen probleme und interessen. vor allem legte sie genauso wie ich viel wert aufs einander zuhören und füreinander da sein. auch sie kam aus einem sehr toxischen elternhaus - das war aber für eine lange zeit kein problem. sobald jemand etwas auf dem herzen hatte, telefonierten, schrieben oder trafen wir uns. obwohl wir uns nicht so oft sahen, da wir etwas weiter voneinander entfernt wohnten, litt unsere freundschaft nicht darunter. in den letzten zwei bis drei jahren ging es ihr jedoch immer schlechter. die situation bei ihr zu hause wurde immer angespannter und sie veränderte sich. unsere gespräche wurden immer oberflächlicher, sie sagte so oft treffen ab, dass ich mich fragte, ob wir eigentlich noch befreundet waren. wir schrieben uns immer seltener, fragten immer seltener wie es dem anderen ging. es wurde für mich irgendwann unangenehm mich mit ihr zu treffen. das alles ist nicht von einen auf den anderen tag passiert. es war ein prozess, der alles in einem sehr schmerzvoll und vor allem einseitig war, weil ich mir mehr mühe gab unsere freundschaft aufrecht zu erhalten als sie. letztendlich habe ich den kontakt mit ihr dann abgebrochen, weil sie mir nicht gut tat.
ich weiß, dass menschen sich verändern und freunde kommen und gehen
aber unsere freundschaft war sehr eng und vor allem war sie mir sehr wichtig - und da komme ich auf ein noch größeres problem zu sprechen. ich habe durch all das realisiert, dass ich meine bedürfnisse ab einem gewissen punkt in der freundschaft abgestellt habe. vor allem glaube ich, dass diese freundschaften viel früher geendet hätten, wenn ich mehr für mich eingestanden hätte. ich war nämlich irgendwann ein ziemlicher people pleaser. ich bin zwar von natur aus ein sehr hilfsbereiter und zuvorkommener mensch - dennoch gab es oft situationen, wo ich vieles über mich ergehen lassen habe aus angst, meine freunde zu verlieren. einfach, weil ich so wenig selbstrespekt und selbstliebe mir gegenüber hatte. ich hatte angst am ende niemanden mehr zu haben. dadurch, dass ich auch immer diejenige war, die dinge angesprochen hat, habe ich mich irgendwann gefragt, ob das eigentliche problem in wahrheit ich bin. ob ich zu hohe ansprüche hätte.
ich bin jetzt in der situation, wo ich viel zeit mit mir selbst verbringe
ich treffe mich nicht mehr so oft mit anderen und distanziere mich von menschen, die mir nicht gut tun - und das habe ich selbst entschieden. ich habe gelernt und akzeptiert, dass ich diese zeit für mich brauche, damit ich heilen und zu einem besseren menschen werden kann. ich hatte bisher nämlich immer das gefühl, nicht 100% ich sein zu können. ich habe mich gegenüber freunden zwar nicht verstellt, konnte aber auch nicht wirklich mein wahres ich zeigen. ich muss herausfinden, was für ein mensch ich bin und vor allem, was ich für eine freundin sein möchte. es gibt tage, wo ich mir noch immer denke, dass ich ziemlich einsam bin, weil ich auch viel druck von meinen eltern bekomme. meistens denke ich aber nicht darüber nach und lebe einfach mein leben - denn so kitschig wie es auch klingt: es ist mein leben. solange ich glücklich bist, ist alles andere egal. 
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parted-ways · 2 years
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I can help people, but I can't fix them
- Nedra Tawwab (book: set boundaries, find peace)
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parted-ways · 2 years
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It's okay to shed the tears. But don't you tear yourself
- NJ (song: moonchild) 
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parted-ways · 2 years
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Happiness is not something that you have to achieve. you can still feel happy during the process of achieving something
- NJ
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parted-ways · 2 years
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diary (12.11.20)
ich habe entschieden eine neue reihe von beiträgen anzufangen. bei diesem hier, wird es um alte tagebucheinträge von mir gehen. ich habe leider nicht zu allen das datum festgehalten und kann sie deswegen nicht immer ganz einordnen. ich weiß aber, dass dieser eintrag kurz vor meinem abitur entstand und von den zukunftsängsten bzw. allgemeinen sorgen handelt, die mit einhergingen. beim lesen wird mir nochmal deutlich, wie schlimm und erdrückend die schule früher für mich war. auf jeden fall bin ich froh, endlich da raus zu sein. 
manchmal frage ich mich, wer ich eigentlich bin
an tagen, wo mich die last der schule erdrückt, habe ich endlich das gefühl eine aufgabe zu haben. ich habe nicht nur das gefühl irgendein körper zu sein, der auf dieser erde existiert. bin ich also nur das produkt von dem, was mich erdrückt? liegt meine einzige funktion - der einzige moment, wo ich das gefühl habe von nutzen zu sein - in den nächtlichen abenden, wo ich mit gekrümmten rücken vor dem schreibtisch sitze und stundenlang schreibe? in den ein oder zwei zahlen, die über meine zukunft entscheiden könnten? 
sobald ich nicht lerne, schreibe, tippe 
fühle ich mich leer. meine funktion wird mir genommen. ich falle wieder in das loch und muss wege suchen mich alleine hochzuziehen. immer wieder aufs neue, immer wieder darauf achtend, nicht allzu lang in meinem zimmer zu sein, damit ich mir nicht wieder weh tue. mein einziger retter in der not ist die musik, die mich 24/7 begleitet. das einzige, was zu mir durchdringen kann und mir immer wieder sagt, dass ich es schaffen kann - dass ich es wert bin. dennoch komme ich nicht von dem gedanken weg, dass ich irgendwann die schule hinter mir lassen werde. ein teil von mir ist froh, dieses lange kapitel endlich abschließen zu können. der andere teil fragt sich, ob ich dann endgültig fallen werde. 
die nächste herausforderung
was will ich werden? was sind meine träume? - meine träume wurden mir genommen. wenn ich drüber nachdenke ist mein einziges ziel glücklich zu sein, weil ich das nie so richtig war. ich hatte zeiten, wo ich länger glück verspürt habe - aber wie alle guten dinge, hielt es nicht für immer. nur für einige tagen, nur für einige stunden. 
warum denke ich, dass ich geistig nicht weiter komme?
ich weiß, dass sich mein verstand mit den jahren weiterentwickelt hat. trotzdem komme ich nicht von der stelle weg. ich bin noch immer unglücklich, ich mache mir noch immer sorgen, dass ich mit dem ,,erwachsen werden´´ nicht zurecht komme. ich habe angst menschen anzusprechen. ich will einfach nur für mich sein. ich habe irgendwie aufgegeben mein glück und mein rückhalt bei anderen zu suchen. ich kann am besten heilen, wenn ich für mich bin. ich, meine musik, meine gedanken. werde ich irgendwann niemanden mehr haben?
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parted-ways · 2 years
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thoughts
white noise 
ist ein gleichmäßiges rauschen regelmäßiger tonfrequenzen und soll einen beruhigenden effekt auf menschen haben. ich habe mal ein roman gelesen, wo eine figur vorkam, die sich white noise angehört hat, weil ,,es hilft, die anderen fernzuhalten´´ 
ich habe mich daraufhin reingelesen und erfahren, dass es einen dabei helfen soll sich besser auf etwas konzentrieren zu können. ich habe es dann während dem lesen ausprobiert zu hören und habe direkt gemerkt, dass ich mich besser auf das buch einlassen konnte. 
ich leide in letzter zeit auch etwas an schlafstörungen, 
die sich bei mir so auswirken, dass ich einen unregelmäßigen und vor allem unruhigen schlaf habe - auch da hat es mir geholfen white noise zu hören. ich konnte viel schneller einschlafen und habe die nacht durchgeschlafen. 
generell habe ich das gefühl, dass bestimmte sounds - also auch musik - eine sehr positive auswirkung auf mich haben können. das ist der grund warum ich es mir bis heute zur angewohnheit gemacht habe im bus oder in der bahn musik zu hören. so kann ich eine gewisse distanz zu meinem umfeld schaffen. sei es zu den vielen menschen um mich herum oder eben den störenden geräuschen,
der grund warum ich heute darüber schreibe ist auch,  
weil meine eltern mich heute ziemlich getriggert haben - ich mir daraufhin meine kopfhörer geschnappt habe und white noise gehört habe und es mir danach besser ging.
ich persönlich benutze immer das video ,,studying with white noise´´ auf youtube. der sound ähnelt dem, wenn man sich in einem flugzeug befindet und hat für mich zumindest irgendwie etwas beruhigendes. 
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