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#verschwommene sicht
caput-galeatum · 1 year
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Târgu Mureș, Siebenbürgen, 1526
"Ich habe Hunger."
"Ich weiß, mein Kind." Raluca umgriff Camils Hand fester. Er sah zu seiner Mutter auf, bevor er auch schon wieder jammerte. Sie hatte das Tempo angezogen und schleifte ihn geradezu hinter sich her. Es war nicht mehr auszuhalten für seinen ausgehungerten und müden Körper. Ihre Schritte waren viel zu groß, als dass er mithalten konnte. Immer wieder stolperte er und fiel in den Dreck. Seine Mutter fluchte dann auf einer Sprache, die er nicht verstand, und sah sich hektisch um. Camil versuchte, ihren Blicken zu folgen, aber er wusste nicht, was sie sah. Außerdem war bei ihm alles von einem Tränenschleier verschwommen. Er konnte wirklich nicht mehr. Wieso verstand sie das nicht?
"Reiß dich zusammen. Das ist kein Grund zum Weinen. Wir sind ja bald zu Hause."
Camil zog den Rotz durch die Nase und wischte den Rest mit seinem Ärmel ab. Er hatte genug von diesem Krieg. Selbst wenn sie bald zu Hause waren, war das noch lange kein Versprechen, dass es dort auch etwas zu essen gab. Inzwischen erkannte er die Anzeichen in der Stimme seiner Mutter. Heute würde er wieder hungrig ins Bett gehen müssen.
Als der kleine Hof in Sicht kam, auf dem sie wohnten, fühlte Camil keine vollendete Erleichterung. Das einzig gute war, dass er sich bald ausruhen konnte. Seine Beine wurden leichter, doch seine Mutter hielt ihn mit einem Mal zurück. Ihr Griff um Camils Hand wurde so fest, dass er am liebsten geschrien hätte, aber er biss sich auf die Zunge, damit er nicht abermals Ärger bekam.
Ein Mann kam aus der Richtung des Hofs, aber es war nicht sein Vater. Camil wusste nicht, wann er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Doch diesen Mann hier hatte er schon einmal gesehen. Heute erst. Ein Bettler aus der Stadt.
„Was wollt Ihr hier?“ Raluca zog Camil halb hinter sich, sodass ihm die Sicht auf den Bettler versperrt wurde. Wieder benutzte sie die Sprache, die er nicht verstand. Ungarisch war es nicht.
„Ich denke, Ihr wisst sehr wohl, was ich abholen möchte.“ Der Mann zog einen Mundwinkel kurz nach oben, ansonsten veränderte sich nahezu nichts in seinem Gesicht. Camil hatte das Gefühl, dass seine Mutter größer wurde, als sich der Bettler vor sie stellte.
„Ich habe nichts, was ich Euch geben könnte. Überzeugt Euch doch selbst. Auf diesem Hof hat nicht mal das Vieh genug zu fressen.“
„Oh, bitte, Raduca. Macht Euch nicht lächerlich. Wir wissen beide, was ich will. Glaubt Ihr wirklich, nur weil Ihr Rumänien verlassen und einen Ungarn geheiratet habt, wüsste ich nichts von dem Jungen? Und von der Căiță, mit der er geboren wurde? Ihr wisst, was das bedeutet.“ Der Bettler reckte die Hand etwas nach vorn, als würde er um etwas bitten. Raduca schlug die Hand weg. Camil schnappte nach Luft, weil er dem Gespräch nicht folgen konnte.
„Ihr befindet Euch auf ungarischem Grund! Eure rumänischen Bräuche interessieren hier niemanden!“ Raduca biss die Zähne zusammen und zischte ihre Worte dem Bettler ins Gesicht, ohne auch nur einen Zentimeter von Camil zu weichen.
„Glaubt Ihr allen Ernstes, das hier wäre noch Ungarn? II. Lajos ist tot und die Osmanen rücken immer näher.“
„Ihr werdet ihn nicht zu einem Handlanger des Teufels machen. Verpisst Euch von diesem Hof und seht zu, dass Ihr Land gewinnt, elender Heide.“
Der Bettler lachte.
„Ich sehe, der ungarische Katholizismus schlägt Wurzeln. Selbst in Euch.“ Er betrachtete Camil kurz, bevor er wieder unsichtbar für ihn wurde. „Wie ich höre, verschleppen die Osmanen ihre Kriegsgefangenen und um Euren Hof steht es schrecklich. Eurem Jungen würde es an nichts fehlen. Ihr könnt Ihn doch kaum ernähren. Ich kann es. Und denkt nur daran, welchen Dienst ich Euch erweisen könnte.“ Der Bettler legte eine Pause ein. Raduca blickte Camil an und schluckte. „Ich könnte Euch gutes Wetter anbieten. Genug, damit Ihr Euch um die Ernte für Jahre keine Gedanken mehr machen müsstet.“
Raduca schloss die Augen und drückte Camils Hand. Sie hockte sich neben ihn und strich ihm über die Wangen und den Schopf.
„Es tut mir so leid.“
Endlich verstand Camil sie wieder, auch wenn er nicht begriff, was es zu bedeuten hatte. Zwei feste Hände packten ihn an den Schultern und zerrten ihn von seiner Mutter weg, die die Hände vor den Mund schlug und damit trotzdem nicht das Schluchzen verstummen lassen konnte. Camil schrie los, als der Bettler ihn mit sich zog. Er trat und schlug um sich, um zurück zu seiner Mutter zu kommen, aber schon die nächste Berührung des Bettlers genügte, dass er zusammensackte. Dann umhüllte ihn nur noch gähnende Schwärze.
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midnightmoonfighter · 2 years
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Und es fängt wieder von vorne an..
Die Sicht ist verschwommen
Fühl mich wie benommen
Zu dunkel hier kann nichts sehen
Versuch mit letzter Kraft noch grade zu stehen
Gefühle taub, Herz schreit laut
Kann mich wer hören ?
Ich schaff das nicht allein..
Hab so Angst dieses mal vergeht Sie nicht.. diese schwarze Sicht
Brauch dringend Halt muss mich wieder fangen
Doch allein bringt mich das alles hier nur zu sehr ins schwanken
Die Ängste stehen Schlange vor meine Tür
Sitze dahinter zitter und frier
Höre Sie klopfen, schreien und zetern
Halt mir die Ohren zu und wein vor mich hin
Kann dem dunklen Sog einfach nicht entrinn..
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In einem Moment tanzend durchs Leben, den nächsten: zusammengekrümmt, verschwommene Sicht, auf dem harten Parkettboden meines Kinderzimmers. Was sonst ist das Leben, wenn nicht eine Aneinanderreihung von Hochs und Tiefs. Wie soll ich mir selbst vertrauen wenn ich in einem Moment Das will und im nächsten Dies? Wer bin ich, wenn ich nach zwei Jahren allem abschwöre, was mich damals bewegt hat. Wer, wenn nicht eine leere Hülle, gefüllt mit flüchtigen Eindrücken, mal hier was aufgeschnappt, mal da. Worauf ist denn Verlass? Wenn nicht auf die immerwährende Kontinuität der Veränderung, aber was bleibt denn dann? Was hat denn dann Konsistenz?
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giuliasabrina · 2 years
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Du bist weg und es ist okay.
Es lässt mich nicht los, du lässt mich nicht los.
Wann kommt der Moment, an dem du nicht schneller bist als ich und mich nicht mehr im Rennen vor mir selbst einholst ? Ich laufe so schnell ich kann aber sehe kein Ziel. Es fühlt sich an wie ein endloser Marathon wo es am Ende aber keine Medaille zu geben scheint, denn man kommt nie an, man kommt niemals an.
Wie soll ich mich anderen öffnen, wenn deine Wunden nicht verheilen wollen, weil der letzte Hoffnungsschimmer noch immer im Auge Blendet, wenn ich Richtung Zukunft blicke. Du verschließt mir alle Türen, obwohl es dich gar nicht mehr gibt, denn du bist mir bis heute einen Schritt voraus.
Niemand ist wie du und wahrscheinlich ist es gut so, denn wärst du genug für mich gewesen, wärst du nicht gegangen und hättest mich zurück gelassen, es mich wissen lassen, wärest du jetzt noch hier, mit mir.
Vermutlich bin ich für dich bloß ein kalter, grauer Wintertag, der langweiliger nicht sein könnte, weshalb du mich auch schon vergessen hast, denn wahre Liebe ist für dich selbstverständlich geworden, du bist müde geworden, müde von mir.
Meine leichten grünen Augen haben dir nicht weiter deine Zukunft gezeigt, denn grün war noch nie deine liebste Farbe und auch mit meinem Lächeln war ich dir nicht genug.
Für die Luftsprünge meines Herzens, wenn es dich sah, die Schmetterlinge in meinem Bauch, wenn ich dich spürte und die Gänsehaut, wenn du mich küsstest warst du blind geworden, denn Gewohnheiten nimmt das Hirn nicht mehr war und so verschwand ich aus deinem Gedächtnis, wo du mich Tage nicht mehr sahst, denn das Sprichwort „aus dem Auge, aus dem Sinn“ gab es nicht ohne Grund. Ich kann deine Haut bis heute spüren, deine Lippen auf meinen, deine Hände in meinen, deine Schmetterlinge im Bauch, deine Wärme, deine Leidenschaft aber die Liebe bleibt verborgen, liebe die vergangen ist und vermutlich auch für immer bleibt.
Elf Monate und ich Sitz schon wieder hier und frage mich „warum“, denn kein Mensch könnte dich jemals mehr lieben als ich es tat aber du hast es nicht gesehen und nun ist so viel Zeit vergangen, dass die Sicht zu mir versperrt ist und die Vergangenheit verschwommen, ich kenne dich nicht mehr, du kennst mich nicht mehr aber seie dir eines gesagt sein, ich kenne uns, wie am ersten Tag.
Wir beide hand in Hand, Arm im Arm, Bushaltestelle „poststraße“ 18:44 Uhr, 9.12.2020, im Dunkeln, meine Arme um deinen Bauch geklammert, zitternd, mit blauen Lippen doch trotzdem lächelnd, weil du du und wir wir waren, ganz alleine, alle Zeiger dieser Uhren standen still und das Zittern unserer Zähne im Rhythmus unserer Herzen wurde zur einzigen Melodie, unsere Herzen schlugen stark, du küsstest mich auf den Kopf und flüsterstes leise „ich will nicht gehen“ doch wo bist du jetzt ? Warum bist du trotzdem gegangen? Hast mich stehen lassen als wäre es eine Probefahrt für das wahre Leben. Ich habe dich geheilt, dein Lächeln zurück geholt, deine Seele gereinigt und dein Herz von all den Lasten befreit, vielleicht musste ich deshalb gehen, vielleicht war ich dein Anker auf Zeit, habe mich gleich mit beseitigt, dich alleine stark gemacht und meinen Platz nur warm, damit du frei sein kannst, mit voller Energie ins wahre Leben, denn vielleicht ist die wahre Liebe doch gar nicht so wahr, wenn nur einer von uns beiden die Wahrheit weiß und das bin ich, weil du liebst nicht mich sondern endlich dich. 22/06
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aloneinthedark233 · 1 month
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Hier lebe ich nun mal, zwischen Dunkelheit und Licht. Jeder kennt es, dass nicht alles Friede,Freude und Eierkuchen im Leben ist und es auch mal doofe Zeiten gibt. Doch kaum jemand kennt die vereinnahmung zweier Welten in eine, die zwischen Licht und Schatten.
Die Sonne strahlt, alles um dich herum ist in Ruhe getaucht, man hört nur seine eigene Atmung und die Geräusche der Natur und dennoch liegen schwere Gedanken dir schwer auf den Schultern. Kaum Mimiken, kaum Worte, starre Blicke und endlose schwerniss in den Beinen mit eingefrorenen Reaktionen.
Der Himmel verdunkelt sich allmählich und man sitzt da und ist gefangen in der Zeit. Man fühlt sich irgendwie "zu Hause" und erstarrt zusehends immer tiefer. Während andere einen Trockenen und sicheren Platz suchen, sitzt du da und Atmest den Regen, der sich Monoton zu einem Lied des inneren Friedens entwickelt. Der Kopf hebt sich nach einer Ewigkeit, die Regentropfen platzen in deinem Gesicht und du fängst laut zu Atmen an.
Du entspannst langsam, während alle anderen schon weg sind. Der Regen kühlt deine Gedanken, die Sicht ist noch verschwommen von den Regentropfen und du Atmest tief in deine Brust. Der Geruch von nasser Erde und diesem Duft in der Luft lässt dich deine Augen öffnen und innerlich grinsen.
Dieser Moment gehört dir alleine. Du bist dir bewusst, dass alles schöne zu erfassen von deinem inneren abhängt. Das auch die Dunkelheit in den unzähligen Nächten dir ein grinsen ins Gesicht zaubern können, weil du erkennst und Träumst.
So schwer es für andere zu verstehen ist und wir es selbst teilweise selbst nicht verstehen, so schwer sind die Gedanken dahinter die es zu dem machen was es ist. Die Nacht zum Tag und den Tag zum Alptraum unseres Gegenübers.
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silver-lifestyle · 6 months
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Voller Durchblick (fast) ohne Brille
Bei der Operation des Grauen Stars kommt es auch auf die Wahl der Linsen an   (DJD). Wenn mit zunehmendem Alter die Sicht immer verschwommener, die Umwelt dunkler und farbloser wird, steckt meist ein Grauer Star dahinter. Bei der medizinisch “Katarakt” genannten Sehbeeinträchtigung trübt sich die Linse immer stärker ein und behindert das klare Sehen. Abhilfe kann dann nur eine Operation schaffen,…
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kabelbrandgeschichten · 7 months
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15.10.2023
Ein richtig falsches Leben
Ja, irgendwie falsch, so fühlt sich mein Leben manchmal an. Die Gewissheit an einer chronischen Krankheit zu leiden und damit auch die Aussicht, in den nächsten Jahren zu genesen, verloren zu haben, fühlt sich richtig falsch an. In meinem Fall liegt das an der MS, wobei es diese eine MS auch gar nicht gibt. Sagen wir lieber, es liegt an meiner MS, Chester, die mich begleitet.
Meine Blutwerte sind top, mein Allgemeinzustand in Ordnung, ich gehe Vollzeit arbeiten, habe Hobbys,… und dennoch habe ich Läsionen, leuchtende MRT Bilder und häufig eine verschwommene Sicht. Ich bin irgendwie anders gesund. Zumindest habe ich es so meinen Schülern erklärt, als ich das letzte Mal nicht zur Arbeit erscheinen konnte, da der Fachärztemarathon wieder begonnen hatte. Was für eine Ambivalenz doch in dieser Situation mitschwingt.
Ich habe die Aussicht, dass die Einschränkungen in meinem Leben irgendwann zunehmen werden. Das ist das perfide an einer Krankheit, die fortschreitet. Mit dieser Aussicht habe ich mich von der Prämisse „Gesundheit ist das größte Gut“ verabschiedet. Ja? Was nun? Was soll ich nun in einer Welt, in der die Gesundheit das größte ist? Dass Gesundheit das wichtigste sei - das können sich Gesunde leisten.
Ich strebe jetzt nach anderen Werten als Gesundheit. Wohlbefinden steht auf meiner Rangliste ganz oben. Klar ist es einfacher, wenn einen keine Krankheit plagt und ich bin mir auch sicher, dass es eine Grenze gibt, an der vor lauter Leid kein anderer Platz mehr ist. Aber: Auch wenn eine Krankheit mein Leben verfälscht, möchte ich es zu einem Richtigen und Guten gestalten.
Das sind die Worte eines Kapitäns, der vom Kurs abgekommen ist. Ja und? Manchmal braucht es einen Kapitän, der abseits des „Gesundheits“-Kurses neues Land entdeckt!
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allthesefkingthoughts · 8 months
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Sie verstehen es nicht.
Die Eindrücke die ich bekommen habe, die Erinnerungen die wieder gekommen sind und meine jüngste Vergangenheit sind der ausschlaggebende Punkt für mein Verhalten.
Gerast wie ein Irrer, Sicht verschwommen. Ich lebe noch - die Frage ist nur; Warum bin ich noch nicht fort.
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spieltagslyrik · 8 months
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Elversberg voll mittendrin
Der Hertha ist man schon enteilt Die Schalker? Auf Sicht angepeilt Bloß Hamburg sieht man nur verschwommen BÄM! Elversberg ist angekommen Mit den Großen lässt sich stinken Wenn zwei davon gen Keller hinken
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flauschiii · 11 months
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Eine meiner OneShots aus der PAIN Reihe.
Wattpad - xFlauschiii
Ao3 - xFlauschiii (English version)
Kirishima eijirou - lonely
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Alleine laufe ich durch die dunklen Gassen. Den Kopf gesenkt, die Sicht verschwommen. Regen prasselt unnachgiebig auf meinen Körper und durchnässt meine Kleidung. Doch die Kälte auf meiner Haut ist nichts im Vergleich zu der leere in meinem inneren.
Entgegen kommende Passanten weichen mir mit schnellen Schritten und gespannten Regenschirmen aus. Eilen zu einem Ort, wo eine glückliche Familie auf sie warten wird. Ein Ort, den sie Zuhause nennen.
Für mich gibt es diesen Ort nicht. 
Ich habe zwar ein Zimmer, aber wie zuhause habe ich mich dort nie gefühlt. Nie hatte ich einen Ort, an dem ich geborgen und behütet war.
Nicht seit dem es zum ersten Mal geschah.
Salz mischt sich unter die kalten Regentropfen und laufen stetig über meine tauben Wangen.
So lange ich keinem im Weg bin, bemerkt mich auch niemand.
Unsichtbar in den Schatten, biege ich in die dunkle Gasse ab und setze dort meinen Weg ins nirgendwo fort.
Nur einen Freund, der mir einen Weg ins Licht zeigt. Mehr habe ich mir all die Jahre nicht gewünscht. Mehr hätte ich nicht gebraucht. Nur eine kleine Hilfe, welche Richtung für mich bestimmt ist.
Doch es kam nichts.
Die Wege blieben voller Dunkelheit und ohne Wegweiser.
Seit beginn meines Quirks habe ich ein schlechtes Verhältnis zu ihm. Angefangen bei der Manifestation und der Narbe über meinem Auge. Weiter zu den unkontrollierten Ausbrüchen und Verletzungen meiner Eltern. Auch wenn sie mich immer beruhigen wollten habe ich die abstoßenden Blicke gesehen mit denen sie mir folgten. Auch der Abstand wurde von mal zu mal größer bis keine Berührungen mehr kamen. Als wäre die Liebe in einem schwarzen Loch verschwunden.
Ich weiß, dass er nichts vollbringen kann. Dass er nur Ballast ist und Personen in meiner Nähe schmerzen zufügt. Auch wenn es nicht das ist was ich will, ist es das was ich mache.
Mit ihm, oder ohne ihn. Es spielt keine Rolle mehr.
Er ist so wertlos wie ich.
Er ist so schädlich wie ich.
Ich habe Klassenkameraden nach geeifert und sie als Vorbilder genommen um mich zu verbessern. Doch jedes mal aufs neue war ich durch meine Angst gelähmt und konnte keinen einzigen Schritt gehen.
Nur meine Augen haben das geschehen der mutigen verfolgt und bewundert. 
Genauso habe ich die bedauerlichen Blicke wahrgenommen, als sie sich mir zuwandten und mir aufmunternd auf die Schulter klopften wollten doch im letzten Moment zurückschreckten.
Hohle Worte, die keine Bedeutung haben schwirren seit dem unentwegt in meinen Gedanken herum und spielen ein trauriges Lied. Ein Unendlich einsames. 
'Es ist nicht schlimm'
'Irgendwann schaffst du es'
'Du findest einen Weg'
Doch was bedeuten die Worte, wenn sie stets aus der Entfernung kamen? Was bringen die hohlen Floskeln, wenn ich ihnen ansehe, dass sie es selbst nicht glauben können?
Ich brauche die Kraft weiterzumachen. Weiter zu machen und mutig zu sein. Doch kein eines mal habe ich es geschafft, während sich die leere immer weiter ausbreitete bis kein anderes Gefühl übrig blieb außer Verzweiflung und Selbsthass.
Nun, nach all den Rückschlägen, bin ich mir vollständig bewusst was passieren wird. Weiß genau, welcher Schritt als nächstes folgt.
Eine Stimme leitet mich. Eine Stimme, die ich Wochen über Wochen ignorierte bis sie mir einen Funken Hoffnung schenkte.
Und so laufe ich ihr entgegen. Durch den eisigen Regen und die Dunkelheit.
Hoffnung, nach der ich mich immer sehnte.
Geborgenheit, nach der mein Herz schreit.
Licht, das mir den Weg zeigt.
Meine schweren Schritte beschleunigen sich fast unmerklich bis ich anfange zu rennen. Die Stimme wird lauter, das Licht vor mir blendender. Durch die Dunkelheit hinweg die mich umgibt springe ich über die Klippe in das gleißende Licht.
Eine andere Welt eröffnet sich mir. Eine Welt voller Sonne und Wärme. Voller liebe und Freundschaft. 
Für wenige Herzschläge.
Dann ist es vorbei und die durchdringende Dunkelheit verschlingt mich vollständig.
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memorytales · 11 months
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getönte Wärme streichelt mein Gesicht auf’m Tempelhofer Feld westgerichtete Sicht eine fallende Sonne verschwommen verschmilzt Feuer und Meer ein Jahr ist es her werde ich vermisst?
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aloneinthedark233 · 3 months
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Keine Ahnung was los ist. Die Anschauung des Umwelts ist gefühlt nicht Real. Verschwommen in der Sicht und Dumpf auf den Ohren klingen die Stunden des Tages. Surrealismus, obwohl man weiß, "es spielt mit dir".
Kommunikation ist auf das Wesentliche reduziert. Kein Kontakt nach außen, keine Intervention die Alltäglich sind. Jedes Wort, jedes Gesicht ist zu viel und bringt Unruhe.
Ich will Kontakt, doch Hasse jeden. Ich möchte "Quatschen", kann aber nicht zuhören. Ich will lachen, balle die Hand zur Faust. Will Freunde sehen, vertraue niemandem.
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sn-noir · 1 year
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Der Spaziergänger: Der Nebel erkämpfte sich im Zwielicht ein Stück von der großen weiten Welt, die in sich gefangen wie befangen nach Luft von freier Aufrichtigkeit hechelt. - Die Sicht getrübt, der Blick verschwommen: Im Zwielicht alles mögliche Mutter Erde erklommen. #sn #dichterauskronach #denker #dichter #kronach (hier: Kronach) https://www.instagram.com/p/CmyWza-qtHQ/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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kabelbrandgeschichten · 10 months
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02.07.2023
Wer bin ich? Was will ich wirklich? Was fehlt mir? Was brauche ich zum glücklich sein?
Ziemlich große Fragen, die ich mir immer mal wieder stelle. Recht häufig in den letzten Tagen. Chester lässt mich weitestgehend in Ruhe. Mal hier eine verschwommene Sicht, mal da Taubheit in den Fingern, aber nichts gravierendes. In unserer quirligen Körper-WG ist gerade Ruhe. Und das ist fantastisch!
Erschreckend finde ich es daher, dass ich jedes Mal, wenn jemand fragt „Wie geht’s dir?“ erstmal meine Krankengeschichte der letzten 3-4 Wochen runterrassel. So als wäre die MS das einzige, was mich ausmacht. Ich hab schließlich noch ganz andere Dinge zum auflisten. Ich bin Lehrer im Brennpunkt, Bücherwurm, Prahlhans und Vollzeit-Multitasking-Ninja. Also warum läuft es immer wieder auf die MS hinaus? Entweder lenke ich es darauf oder mein Gegenüber. Echt schräg. Ich glaube mein Selbstbild hat in den letzten Monaten tüchtig gelitten. Wird Zeit mal wieder etwas daran zu schrauben.
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davidanderson121 · 1 year
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Cbd Legal 10176 - happy-420
Der Ultimative CBD-Öl-Test
CBD-Öl ist heute eines der beliebtesten und am meisten diskutierten Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt. Es ist ein Naturprodukt, das seit Jahrhunderten zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt wird. Viele Menschen verwenden CBD-Öl, um Angstzustände, Depressionen und mehr zu bekämpfen. Für manche ist es zum Lebensretter geworden. Angesichts seiner Popularität ist es nur natürlich, dass es viele gefälschte CBD-Öle gibt. In diesem Blogbeitrag werden wir die besten auf dem Markt erhältlichen CBD-Ölprodukte überprüfen und Ihnen dabei helfen, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, welches das Richtige für Sie ist. Cbd Legal 10176
Was ist CBD-Öl?
CBD-Öl ist eine Art von Öl, das aus Cannabis hergestellt wird und als natürliches Heilmittel für viele Erkrankungen gilt. Es wird häufig als Alternative zu herkömmlichen Medikamenten eingesetzt. CBD-Öl gibt es in verschiedenen Konzentrationen, darunter niedrig, mittel und hoch.
Was sind die Vorteile von CBD-Öl?
CBD-Öl ist ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel, das für seine vielen Vorteile angepriesen wurde, darunter die Linderung von Angstzuständen, Depressionen, chronischen Schmerzen und mehr. Hier sind die fünf wichtigsten Vorteile von CBD-Öl:
1) CBD-Öl ist wirksam bei der Linderung von Angstzuständen und Depressionen.
2) Es kann helfen, chronische Schmerzen zu lindern.
3) Es kann helfen, die Schlafqualität zu verbessern.
4) Es hat entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, Entzündungen im Körper zu reduzieren.
5) CBD-Öl gilt als sicher und macht nicht süchtig, was es zu einer guten Option für diejenigen macht, die nach Linderung von Erkrankungen suchen.
Wie verwendet man CBD-Öl?
CBD-Öl ist ein natürliches Heilmittel, das zur Linderung von Angstzuständen, Schmerzen und anderen Symptomen eingesetzt werden kann. Es ist in vielen Formen erhältlich, darunter Kapseln, Tinkturen und sogar topische Cremes. Hier sind einige Tipps zur Verwendung von CBD-Öl:
1. Beginnen Sie mit einer niedrigen Dosis. Wenn Sie gerade erst anfangen, beginnen Sie mit einer geringeren Dosis CBD-Öl, als Sie für nötig halten. Sie können die Dosierung jederzeit erhöhen, wenn die Lösung für Sie wirksam ist.
2. Finden Sie ein Produkt, das Ihren Anforderungen entspricht. Es gibt viele verschiedene Arten von CBD-Ölprodukten auf dem Markt, daher ist es wichtig, eines zu finden, das Ihren spezifischen Bedürfnissen entspricht. Einige Menschen bevorzugen beispielsweise Kapseln, während andere Tinkturen oder topische Cremeprodukte bevorzugen.
3. Probieren Sie verschiedene Verwendungsmöglichkeiten aus. Einige Leute verdampfen oder rauchen gerne CBD-Öl, während andere es als Flüssigkeit trinken oder es in Form von Gummibärchen essen. Die Möglichkeiten sind endlos!
4. Keine Angst vor Experimenten! Wie alles andere im Leben hilft Ihnen das Ausprobieren verschiedener Dinge dabei, herauszufinden, was für Sie und Ihre Symptome am besten funktioniert.
Welche Nebenwirkungen hat CBD-Öl?
CBD-Öl soll eine Vielzahl positiver Wirkungen auf den Körper haben, darunter die Verringerung von Entzündungen, Angstzuständen und Schmerzen. Wie alle Medikamente kann jedoch auch CBD-Öl Nebenwirkungen haben. Hier sind einige mögliche Nebenwirkungen von CBD-Öl:
-Schwindel
-Schwierigkeiten beim Wasserlassen
-Trockener Mund
-Verschwommene Sicht
-Brechreiz
-Erbrechen
Die besten CBD-Öle für verschiedene Zwecke
CBD-Öl wird als natürliche Behandlung für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen immer beliebter. In diesem Artikel werden wir die besten CBD-Öle für verschiedene Zwecke untersuchen.
Wenn Sie nach einem CBD-Öl suchen, das bei der Behandlung von Angstzuständen, Stress und Depressionen hilft, ist Bluebird Botanicals CBD-Öl unsere erste Wahl. Dieses Produkt wird aus hochwertigem, aus Hanf gewonnenem CBD-Öl hergestellt und lindert chronische Angstzustände, Stress und Depressionen. Es kann auch verwendet werden, um Symptome chronischer Schmerzen zu lindern, einschließlich Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Muskelverspannungen.
Wenn Sie nach einem ganz natürlichen Weg suchen, um Entzündungen in Ihrem Körper zu reduzieren, ist Hemplify Hanföl unsere erste Wahl. Hemplify Hanföl wird aus reinem kaltgepresstem Hanfsamenöl hergestellt und lindert Gelenkschmerzen und Entzündungen. Es kann auch verwendet werden, um Entzündungen im Verdauungssystem, Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Aknenarben oder Krebssymptome wie Übelkeit und Erbrechen zu reduzieren.
Wenn Sie nach etwas suchen, um Ihre kognitive Funktion zu verbessern und Ihre Gedächtnisleistung zu steigern, ist unsere erste Wahl CBDistillery Pure Hanföl-Tinktur. CBDistillery Pure Hanföl-Tinktur enthält 100 % reinen Cannabidiol (CBD)-Extrakt – die wirksamste Form von CBD – die nachweislich die kognitive Funktion und die Gedächtnisleistung beim Menschen verbessert.
Fazit
Also, was ist das Urteil? Nachdem Sie unseren umfassenden CBD-Öl-Test gelesen haben, glauben wir, dass die Chancen gut stehen, dass Sie ein oder mehrere Produkte finden, die von großem Nutzen sind. Sie sind nicht nur wirksam bei der Behandlung spezifischer Beschwerden und Symptome, sondern haben auch relativ wenige Nebenwirkungen. Wenn Sie nach einem rundum vorteilhaften Produkt suchen, sind unsere Top-Picks unserer Meinung nach die beste Option für Sie. Danke fürs Lesen!
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ronyyyaaa · 2 years
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Jetzt bist du da
Jetzt bist du da und ich fühle wieder Wärme
Fühlt sich so gut an, wie
sich geduscht in sein frisch bezogenes Bett zu legen.
Jetzt bist du da und ich will garnicht mehr allein in meinem Bett liegen
auch nicht, wenn es frisch bezogen ist.
Jetzt bist du da und ich will mich lieber mit dir in dreckigen Laken wiegen
als in sauberer Einsamkeit.
Jetzt gibt es nicht mehr mich allein
jetzt gibt es uns zu zweit.
Denn jetzt bist du da und es fühlt sich an, wie
in den Urlaub fahren.
Alles aufregend, alles neu, alles anders.
Anders gut. Besser als zuvor.
Denn jetzt bist du da und ich will mit deinen braunen Augen verschmelzen.
Sonnenlicht strahlt auf uns und plötzlich ist alles bernsteinfarbend in Zuckerguss getaucht
elektrisierende küsse, schwitzende haut, meine Sicht ist verschwommen
Jetzt bist du da und ich bin angekommen.
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