Tumgik
#Gedankenfragmente
gedankenfragmente · 3 months
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Bluey
Wie seltsam,
ich bin eigentlich zu alt für diese Serie.
Doch irgendwie schau ich sie gerne.
Schaffe ich es doch mit ihr meine Kindheit aufzuarbeiten.
Mir fällt auf, wie viel ich als Kind nicht gemacht habe,
aus Angst ich könnte mir wehtun oder es würde Ärger geben.
Ich bemerke wie wenig ich mir zugetraut habe,
was ich an Abenteuern alles verpasst habe.
So selten habe ich meine eigenen Grenzen ausgesprochen,
schließlich könnte ich andere mit meinen Aussagen verletzen.
Als Kind wusste ich nie wer ich war oder wer ich sein möchte.
Zu oft nur irgendwie im Überlebensmodus gesteckt.
Immerhin lerne ich jetzt mit dem alten Schmerz umzugehen.
Irgendwo hilft mir diese Serie das alles zu verstehen.
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perfektunperfekte · 1 month
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es gibt menschen die kommen um zu gehen. das weiß man. man weiß, was das potential zu bleiben hat. egal wie sehr man versucht sich selbst im zwiegespräch zu überzeugen, dass es nicht so ist. und dann gibt es menschen die kommen um zu bleiben. das sind menschen, mit deren anwesenheit in deinem leben du nicht gerechnet hast. sie sind plötzlich da und ehe du dich versiehst, so tief in dein herz hinein gelaufen, dass du nichts weiter tun kannst als sie dort bleiben zu lassen. sie bringen all ihre gepächstücke mit. nach und nach packst du sie mit ihnen aus und sortierst nach "kann man noch tragen" und "das muss weg". sortierst nach guten und schlechten sachen. richtest ihnen den platz, den sie sich selbst gesucht haben schön ein und dann bleiben sie. dann, fangen sie an deine sachen mit zu sortieren. all die sperrigen möbelstücke herauszuräumen an deren ecken du dich immer wieder im vorbeigehen stößt. sie tauschen glühbirnen aus und schaffen licht in räumen die zuvor schon lange kein licht mehr erfahren haben. sie laufen durch dein ganzes innenleben und wenn du nicht aufpasst, finden sie sogar neue türen, zu neuen räumen. räume die du noch nie zuvor gesehen hast und von deren existenz du nicht einmal dunkel wusstest. und in jedem raum den sie betreten, lassen sie ein bisschen von sich selbst. ehe du dich versiehst, erwischst du dich dabei, wie dir zu jedem thema das dich betrifft, auch ein thema von diesen menschen einfällt. du erzählst sie so energetisch, als wären es deine eigenen geschichten. du freust dich über die erfolge so sehr, vielleicht fast noch mehr, als wenn es deine eigenen wären. du leidest wenn sie leiden. du verschmilzt ein wenig. auf eine gesunde weise. und immer wenn dir neues passiert, gehst du zunächst in deinen und dann in ihren raum. teilst bis es nichts mehr zu teilen gibt. das sind die menschen die bleiben. die wissen was sonst keiner weiß. die licht in dein dunkel und klarheit in dein chaos bringen. und selbst wenn dich das leben einmal von diesen menschen trennt, kannst du doch immer wieder zurück. denn das zimmer, wenn es auch noch so fern erscheint, ist immer offen. es gibt keinen schlüssel. und wenn du zurück kommst, bleibst du.
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minimatika · 9 months
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Natur ⟷ Fragment
Pressespiegel
Künstlerinnen-Abschied in Bevern: Niki Matita und die Suche nach Schubladen
Die Künstlerin Niki Matita verabschiedet sich mit einer Ausstellung und einem Konzert aus dem Schloss Bevern – und nutzt die Gelegenheit für einen Rückblick. Dabei spielen auch ein Glas Bier und das Schützenfest eine Rolle.
Ernst Schaffer, TAH
08.08.2023, 07:00 Uhr
Bevern. Das war eine geballte Ladung moderner Kunst, die Niki Matita am Ende ihrer Zeit als Artist in Residence im Schloss Bevern präsentierte. Aber was heißt schon Moderne Kunst, wo die Soziologen längst die Postmoderne ausgerufen haben. Nun, moderne Kunst macht es den Betrachtern und Hörern nicht immer einfach, und auch die Berliner Künstlerin entzieht sich nach rund zwei Monaten Wirken und Schaffen im Schlossatelier nach wie vor allen Einordnungen. In zu vielen Bereichen ist sie tätig, um sie in eine passende Schublade zu stecken. Als Grafikerin malt und zeichnet sie, sie schreibt auch, aber ihr künstlerischer Schwerpunkt liegt in der Klangkunst, ihr Hauptmedium ist das Radio. Dabei erforscht sie Räume und Orte akustisch und schafft daraus Klangkompositionen. Für ihre „Abschlussarbeit“ im Schloss Bevern hat sie dann doch Stoffliches und Fassbares präsentiert.
In dieser kurzen Zeit konnte kein Gesamtbild entstehen,
wie Elisabeth Kilian in der Begrüßung anmerkte, es musste bei Fragmenten bleiben, woraus sich auch der Titel der Ausstellung ableitet, die noch bis Ende September zu sehen sein wird: Natur – Fragment. Im Zentrum einer Collage steht ein Zettel von Karl Repfennig mit der Notiz: SELBSTÄNDIG DENKEN. Drum herum hat Matita Miniaturen arrangiert, Gedankenfragmente, Bilder, Skizzen und einen Zweig als Vertreter der Natur. Die zentrale Aufforderung ist durchaus an den Betrachter gerichtet, der aus diesen Bruchstücken sein eigenes Bild erschaffen darf.
Ein Glas Bier als Verbindung zu Bevern
Ein Glas ihres Urgroßvaters, der 1876 [sic!] aus Bayern nach Bevern kam, um in Allersheim Bier zu brauen, diese Glas steht für die Verbindung der Berlinerin zu Bevern. In ihren zwei Monaten hat sie Kirchenbücher gesichtet und ist in ihrer Ahnenforschung ein gutes Stück vorangekommen. Dabei half ihr auch eine weitere Kunstform: Die Kunst des Gesprächs, die Niki so wichtig ist. Dabei werden, wenn man so will, die Gesprächspartner selber Teil des Werkes. Und sie fordert noch mehr Dialog, vor allem der Einheimischen mit ihrem architektonischen Juwel: Elisabeth Kilian wusste zu berichten, dass in einer Schlossführung ein gebürtiger Beveraner war, der das Schloss noch nicht von innen kannte. Matitas persönlicher Dialog mit dem Schloss war so intensiv wie zwiespältig: In Wohnung und Atelier Karl Repfennig fühlte sie sich sehr wohl und ließ sich von seinen Werken auch inspirieren.
Die Geräuschkulisse war der Klangkünstlerin aber nicht immer angenehm. Das Königsschießen im Schlossgraben und das Schützenfest im Innenhof verlangten gute Nerven, brachten aber auch neue Kontakte und gute Gespräche ein. Einige der Schützenfrauen besuchten mit Interesse die Vernissage und bestätigten letztlich ein gutes Einvernehmen der Schützen mit der Künstlerin.
Ein weiteres Ergebnis ihres Aufenthaltes nennt die Künstlerin Écriture Minimatique. Es ist eine Textcollage, entstanden in einer „minimalen Entdeckungsreise mit Stie und Papier“, einem Schreibworkshop mit sechs Teilnehmerinnen, die sich zum Schloss und Ort Bevern ihre Gedanken und Skizzen machten. All das wird noch bis 30. September zu sehen sein, immer mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 0176/73889256.
Der „flüchtige Teil der Vernissage“
Der „flüchtige Teil der Vernissage“ (Elisabeth Kilian) war dagegen nur einmalig erlebbar. Das Konzert der Klangkünstler Torsten Papenheim und Christian Gierden in der Schlosskapelle war ein Unikat in jeder Hinsicht. Wo immer Niki Matita wirkt, versucht sie, einheimische und auswärtige Künstler mit zu integrieren. Der Einheimische war diesmal Papenheim, der in Northeim geboren und in Hardegsen aufgewachsen ist, ein echter Sollinger also. Papenheim bespielt mit seinem Stück „Racking“ mittlerweile ganz Europa. Seine akustische Gitarre bestückt er dafür mit einem Inbusschlüssel, einem Plastiklöffel und einem Essstäbchen. In irritierend langsamen Takt lässt er die Finger wieder und wieder über die Saiten gleiten und erzeugt damit eine angespannte Gleichförmigkeit, der man sich bald ergibt. Nur langsam fängt er an zu variieren, dreht an den Saitenspannern und justiert seine Gerätschaften neu, klagende, sehnende Laute schweben durch die Schlosskapelle, lassen Gefühle aufschimmern, wie Öltropfen in einer Pfütze. Endlich erhebt sich der Klangartist und trägt seine penetrante Monotonie wie ein Hohepriester durch den Raum. Minimalismus pur!
Ebenfalls minimalistisch präsentierte sich Christian Gierden, alias „Karl-Marx-Stadt“. Dies Pseudonym ist weder Herkunesangabe, noch politisches Statement, sondern dem Umstand geschuldet, dass Gierden in der E-Musik-Szene [sic!] des heutigen Chemnitz seine künstlerischen Wurzeln hat. Gierden hatte die Umgebung klanglich erforscht und in sein Werk „Beveraner Impressionen“ einfließen lassen. Das in der Kapelle stehende Klavier [sic!] bezog er in das Konzert mit ein. In Gierdens Werk waren immerhin Ansätze von Melodien erkennbar, die Klangwelten des Synthesizers verband er harmonisch mit seinem Klavierspiel. Fragmente auch hier, die der Künstler zu einem Klangteppich verknüpfte. Was bleibt nun von der ersten „Artist in Residence“ im Beveraner Schloss? Musik, die schwer in Worte zu fassen ist, sowie gestaltende Kunst, die sich ebenfalls vehement jeder Schublade entzieht – ja, und eine kryptische Botschaft hat Niki Matita den Beveranern auch noch hinterlassen, sie steht auf einer Schiefertafel in der Ausstellung und wartet auf Besucher, die sie entziffern. Auflösung folgt am Ausstellungsende! Bis dahin trösten wir uns mit Karl Kraus: „Künstler ist nur einer, der aus einer Lösung ein Rätsel machen kann!“
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isalabells · 3 years
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oh please do share your ddf/zauberspiegel rant
Aaahh this got lost in some not-so-unexpected Sunday crime show enthusiasm. Ich mach’s jetzt wieder gut, mit zweiwöchiger Verspätung. Allerdings -- keine deepen thoughts (kann ich nicht bei den Klassikern, bei DDF ja eh nie, deep thoughts geht nur bei TKKG), nur Gedankenfragmente. tl;dr ist, ich vergess immer, dass das DIE Folge ist, aus der so viele iconic moments stammen? ROKKOKOKOKOTTE!!! (Mrs Darnley, the og schrullige alte no-nonsense Lady mit Herz💗) Gohh-meehhh (für Gomez) und Gatscha (für Garcia). Heikedine K., being asleep at the Mischpult since 1979.
Further comedic highlights:
Folge 16 und Andreas kann immer noch nix, weder vernünftig ablesen geschweige denn vernpnftig spielen, es ist großartig.
“Señor Santora ist ein Spanier, ich verstehe nicht, wieso er so hartnäckig ist.” Ethnologische Feldstudie aus dem Hause Kosmos/Europa, ich lieb’s!
Santora: Oh, ich dachte, wir seien allein?  Mrs. Darnley, die zwei Minuten zuvor drei Zwölfjährige kennengelernt und in ihr Haus gelassen hat: Das sind FREUNDE, vor denen ich KEINE GEHEIMNISSE HABE!!1
“Nein, ihr Mann hat sie nicht besonders gut behandelt, aber jetzt ist er ja tot.” Mrs Darnley be like ‘How. Unfortunate.’  Like CAN YOU TELL MARY VIRGINIA WROTE THIS EPISODE, it’s like a recurring pattern with her.
Musste leider am Samstagmorgen um 5 Uhr nachgucken, wer Mrs. Darnley eigentlich spricht, weil ich’s nicht raushören/zuordnen konnte... falls jemand die Bestätigung brauchte, dass ich bei allem ein absoluter Fake Fan bin- there it is.
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freischreiben · 5 years
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Gedankenfragmente I ––– Gleichung
So sehr ich mir wünsche, die Lösung zu sein, so tief reift in mir die Erkenntnis, dass ich nur ein Teil einer Gleichung bin, die nicht aufgehen wird. Mathematisch betrachtet, ist die Rechnung höchstwahrscheinlich falsch; ich bin das Label eines mathematischen Unterseebootes nie los geworden. Und auch wenn ich nichts von Mathe verstehe, ich bewundere die inherente Logik – richtig oder falsch. Entweder oder, links oder rechts, weiß oder schwarz – Gegensätze die einfach, aber die Komplexität der Realität einfach nicht einfangen können. Denn das Leben ist weder das eine noch das andere – sondern alles dazwischen.
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sienummerzwei · 2 years
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Bachelorarbeit von Sie#4. Drehtag. Geplant ist eine Videoaufnahme von projizierten Bakterien auf drei nackte Körper. 
Fotostudio an der ZHdK. Sie#4 erklärt das Konzept. Bilder, Videos und Gedankenfragmente werden gezeigt und erklärt um die richtige Stimmung für die Aufnahmen zu finden.
Die Türe geht auf.
1, 2, 3, 4.
Die Anzahl Personen im Raum stimmt.
Sie machen eine Probeaufnahme. Ein Körperknäuel aus Jeans und Haut im Einklang mit Cyanobakterien und Verschmelzung. Die Bewegungen fliessend, beinahe meditativ.
Die Türe geht auf.
1, 2, 3, 4.
Die Anzahl Personen im Raum stimmt.
Die Probeaufnahmen werden gesichtet und reflektiert. Weshalb Jeans? Cyanobakterien auf nackter Haut machen mehr Sinn. Das Set wird nochmals umgebaut.
Die Türe geht auf.
1, 2, 3, 4.
Die Anzahl Personen im Raum stimmt.
Sie ziehen sich um. Kleidung wird ausprobiert, Unterwäsche wird ausprobiert, Haut wird ausprobiert.
Die Türe geht auf.
1, 2, 3, 4.
Sie#2: Könnten Sie das nächste mal eventuell anklopfen? Wir sind dann nackt.
Die Türe geht nicht mehr auf.
04.11.2021
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#mindfuck #halloalterfreund #germanpoets #germanpoetry #germanpoems #deutschegedichte #deutschepoeten #deutschepoesi #wortakrobat #wortakrobaten #wortartist #schreibenschreibenschreiben #instagedichte #dichterunddenker #depressionart #poetsofinstagram #gedankenkarrussell #kopfvollergedanken #andrepeat #kopfchaos #gedankenfragmente #reimeüberreime #iamsosorry Dieses immense Gefühl von Einsamkeit, wenn du fällst tief in die Sinnlosigkeit. Überrannt vom unerbittlichen Tier, immens seine endlose Gier. Wenn der Scherbenhaufen stets größer wird. Sich die Kette der Angst immer weiter zusammen schnürt. Du dich windest und versuchst zu kämpfen Und nur ein Augenblick reicht, um alles wieder unendlos zu überdenken. Blickst hinab in das tiefe, schier endlose Loch. Das triste Gefühl, präsent … immernoch. Ein Schritt der dich trennt vor dem großen Fall. Ist da etwas das dich auffängt bevor du aufschlägst mit einem lauten Knall? Nun bist du wieder da, mein alter Freund… wie wunderbar. Hab dich schon fast vermisst. Ich wusste deine Abwesenheit war nur eine List. Deine Kunst, mich in Sicherheit zu wiegen. Doch du weißt du wirst mich irgendwann wieder kriegen Denn Verdammnis ist des Hoffenden lohn Und du schenkst mir nur bitteren Hohn. Mein alter Freund, du unerbittliches Tier. Erweckst das Grauenvollste in mir. Lässt mich verzagen, alles hinterfragen. Lässt mich verletzen, all das Gute mit einem Speer erstechen. Du, du unerbittliches Tier. Wartest still und heimlich bis ich den Kampf verlier. https://www.instagram.com/p/CIBiT_oJtqC/?igshid=19nahbujicbmj
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marionnyffenegger · 7 years
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78 TOUR_Georges Schwizgebel_ANALYSE
ÜBER DEN KÜNSTLER
Georges Schwizgebel ist 1944  im französischsprachigen Teil der Schweiz geboren. Er studierte in Genf an der École des Beaux-Arts et des Arts Décoratifs und war danach bei einer Werbeagentur tätig. Im Jahr 1971 gründete er das GDS-Studio, in dem er Animationsfilme machte, sowie grafische Plakate und Werbematerial gestaltete. Über 10 Jahre später ging er nach Shanghai um die chinesische Sprache zu studieren. In den folgenden Jahren konnte er in Nürnberg, Stuttgart, Tokio, Osaka, Paris und New York ausstellen. 2002 gewann er den Schweizer Filmpreis und es folgten weitere. Schwizgebel arbeitet ohne Computertechnik und meistens allein.
ALLGEMEINES
Sein Film “78 tours” dauert 4 Minuten und entstand 1985. Eine kurze Synopsis: Ein nachdenklicher Mann sitzt an einem Tisch in seiner Wohnung. Neben seiner Kaffetasse erklingt aus dem Radio ein Walzer. Seine Gedanken schweifen ab zu Erinnerungen aus seiner Kindheit, Jugend und dem Tagesgeschehen draussen vor seinem Fenster, ausgelöst durch die Musik und seinen Blick in seine gewohnte Umgebung. Es ist ein 35mm Farbfilm. Anscheinen ist ein grosser Teil davon rotoskopiert  worden. Er benützte Acryl-Farbe auf Papier.
ANALYSE - INTERPRETATIONSANSATZ
Zu Beginn sieht man nur einen Filmstil. Ein Kameraschwenker führ von einem Jungen auf einer Drehscheibe zu einem Akkordeonspieler. Weggezoomt vom Musiker führt es den Betrachter in eine Park voller Menschen, welche spielen, relaxen etc. Kurze Zeit darauf sieht man durch einen Zoom heraus, dass die Stils nur Prints auf dem Kleid einer liegenden Frau sind. Beim weiteren rauszoomen erschliesst sich für den Betrachter die selbe Szene wie zuvor. Doch bewegen sich die Menschen nun. Dies erinnerte mich an den Schulfilm Powers of Ten™ von 1977.
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Mit einem Schwenker landet man in der Wohnung eines Mannes der gerade einen Kaffe trinkt. Neben ihm steht ein Radio, welches er anschaltet. Ein Schwenker um den Mann herum lässt den Hintergrund verwandeln und führt uns mit einer schnellen Drehbewegung in ein Restaurant. Es ist eine erste Metamorphose, die hauptsächlich dem Animationsfilm vorbehalten ist, um einen von der Zeit losgelösten räumlichen Sprung zu gestalten. Diese Art von Hintergrund verschieben erinnert mich an den Langspielfilm Anna Karenina von Joe Wright aus 2012, wo das Bühnenbild wie im Theater, umgebaut wird und eine neue Welt zeigt. Die Hauptobjekte im Vordergrund aber bleiben.
Zum Sound: An Anfang hört man das Lachen von Kindern. Es wirkt etwas komisch, da sich die Personen nicht bewegen. Mit dem Schenkel zum Musiker setzt ein Akkordeon ein. Als die Kamera vom Kleid der liegenden Frau wegzoomt, wird die Szenerie realistisch. Es entsteht ein Überraschungseffekt. Die Akkordeon-Musik verändert sich, als wir am Tisch des Mannes ankommen. Aus dem Park distanzieren sich die Geräusche. Die Musik verstummt für einen kurzen Moment und scheint dann aus dem Radio welches auf dem Tisch steht zu erklingen. Die Musik ist klar diegetisch. Nun wird sie lauter, als man mit einer Metamorphose ins Restaurant gelangt und rückt so stärker in den Vordergrund. Der Takt in Verbindung mit dem Bild reisst den Beobachter mit in einen Strudel.
Im Restaurant sitzen Menschen ebenfalls an runden Tischen. Diese Tische lösen sich plötzlich auf und der Titel “78 tours” taucht auf einer Art Schallplatte auf. Der Titel nimmt Bezug auf die optimale Anzahl Drehbewegungen auf einer Schallplatte, die einst erforscht und standardisiert wurde. Dies kann Rückschluss darauf geben, wie wichtig Schwizgebel die Musik ist. Auch die Buchstaben tanzen umher und deformieren sich in ihrer Drehbewegung zu einem Karussell. Auch dies wandelt sich in verschiedene Spielsachen. Die Geschwindigkeit von Bild und Musik wird erhöht und die Malerei unerkenntlicher. Dies lässt den Zuschauer Zusammenhänge generieren. Dies ist eine Methode, die hauptsächlich mit Zeichentrick möglich ist. Durch die Maltechnik die Schwizgebel verwendet, kann er frei entscheiden, wie losgelöst die Formen werden. Die Verwandlung kann total überraschen.
Nun ist ein Kind zu sehen, das auf einer Drehscheibe sitzt. Es erscheinen andere Menschen im Park. Mit einer Metamorphose verwandelt sich die drehende Scheibe zur Kaffeetasse, zum Kopf eines Mannes in der Vogelperspektive der die Treppe runterläuft und umgekehrt. Hier wird das Spiel mit der runden Form auf die Spitze getrieben. Neben dem Mann auf der Treppe erscheint eine Frau die stehen bleibt. Gemeinsam setzen sie sich und ein Riesenrad erscheint hinter ihnen, dass sich in eine Bahn.Dies ist eine absurde Sequenz, doch mit der Animationstechnik funktioniert es ohne Frage. 
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Die drehende Bewegung vereint alles. Man befindet sich noch eine Weile auf dem Kirmesplatz, in mehreren kurzen Szenen, die eine ausgelassene Nachstimmung aufzeigen. Mit Zooms auf ein Objekt und dem Rauszoomen gelingen weitere interessante Metamorphosen.
Mit einigen Schwenkern wird man zu einer Art Bewegtbild-Apperate oder Prisma geleitet, wo in kürzester Zeit sehr rhythmisch, Bilder in einer Kreisbewegung auftauchen. Diese erscheinen manchmal zusammenhangslos. Doch solche widerspiegeln die Sprunghaftigkeit eines freien Denkprozesses sehr gut. Mit  einer Spiegelung bringt Schwizgebel den Zuschauer wieder kurz zum Tisch und dem Radio, der realen Welt. Daraus lässt sich schliessen, wessen Gedankenwelt hier verfolgt wird und wie subjektiv die Kameraführung, also der Blickwinkel ist.
Doch auch dieses Bild wird Teil eines metamorphosen Leuchtturms, der sich in viele Papierteile auflöst. Diese lose Form verdichtet sich zu einem Mann und führt uns wieder auf die Wiese, wo Frispee gespielt wird. Dieser verwandelt sich zu Kaffe und der Drehscheibe wo ein junges Paar sitzt. Ein Zoom auf das Gesicht der Frau löst einen  Übergang zum tanzenden Paar auf. Der Rhythmus unterschtreicht den Walzer, der getanzt wird. Immer schneller drehend verschmelzen die beiden zum Zeiger einer Uhr, die das Handgelenk des Mannes in der Wohnung ziert. Hier geschieht der erst und einzige Schnitt des ganzen Filmes. Er schliesst seine Wohnung ab. Mit einem letzten Schwenk zum Treppenhaus erkennt man die Spiralbewegung der Treppe wieder, doch hat diese eine eckigere Formen als in seiner vorherigen Erinnerungsreise.
SOUND DESIGN
Schwizgebel baute viele seiner Filme auf der Musik auf. Das Sound-Design für “78 Tour“ wurde von Pierre-Alain Besse und Jacques Robellaz gemacht. Die Musik passt gut zur Stimmung auf dem Kirmesplatz und zur immer drehenden Bewegung. Sie variiert am stärksten in der Lautstärke. Der Walzer-Rhythmus ist schnell und passt desbalb gut zur Animationstechnik, die etwas unruhig und steif wirkt. Nur einige kurze stille Pausen lassen aufatmen.
Der Radio so wie der Akkordeonspieler verbindet die Welt der Musik mit der Welt der Bilder. Immer beim Erscheinen des Radios weiss man, dass man sich in der Realität des Filmes befindet. Wie auch Bilder in der Wohnung des Mannes ihn immer wieder auf eine Gedankenreise schicken, passiert es, wenn der Mann die Musik hört. Es ist ein nahtloser Übergang von seiner Umwelt zu seiner Gedankenwelt. 
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FAZIT
Als der Abspann einsetzt, hört man den Mann die Treppe heruntersteigen. Diese Weiterführung des Geräusches entlässt den Film wie die Spiralbewegung in eine Unendlichkeit. Die Kameraführung ist kreisförmig, die Drehscheibe im Park, die Kaffetasse, das Karussell, die Bahnen und das tanzende Paar wie auch die spirale Treppe durchziehen den ganzen Film mit der Kreisbewegung. In Symbiose mit dem Walzer entsteht eine harmonische, rhythmische Verbindung. Der Kreises ist ein Symbol der Unendlichkeit. Das Runde kommen oft in organischen Gestaltungen der Natur vor und gilt als Vollkommen und Ganzheit des Bewusstseins. Der Kaffe geht wie ein roter Faden durch den Film und bringt uns immer wieder in die Wohnung des Mannes in dessen Gedankenwelt wir uns offensichtlich befinden. Schwizgebel spricht durch die Metamorphosen viele Ebenen an. Für mich wirkt der Film wie ein Versuch, seine innere Gedankenwelt nach aussen zu tragen und sichtbar zu machen. Es zeigt Gedankenfragmente, wobei kurze Filmstille auftauchen, die zusammenhangslos erscheinen. Wiederum kann man Szenen sehen, wo eine Bewegung statt findet, die ausgelöst ist durch die vorherige Szene. Ein Gedanke kann den anderen ablösen, so wie ein Blick in die Umwelt den Impuls für eine Erinnerung auslösen kann. Er verwendet verschiedene Arten von Metamorphosen, wie oben aufgeführt. So reizt er den Trickfilm optimal aus. Die Arbeit mit dem Rhythmus der Musik ist meisterlich, auch wenn das Instrument einen ungewohnten Klang hat.
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gedankenfragmente · 6 months
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Lücken und Tinte
Das Jahr ist fast vorbei.
Hier hängen noch Erinnerungen,
am seidenen Faden.
So wenig geschrieben.
Tage des Nichtstun.
Die Tinte wird trocken, ein Buch voller Staub.
Kurze Augenblicke und schmerzende Wahrheit.
Hoch hinaus und tiefer Fall.
Keine Freude mehr an Menschlichkeit.
Zuviel geträumt und ausgenutzt,
von angeblicher Freundlichkeit.
Zur Zeit steckt in mir zu viel Frust.
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perfektunperfekte · 2 months
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Ja, ich flirte gerne. Doch, ich halt auch wirklich gerne deine Hand. Schau gerne mit dir in die Sterne. Doch, bin auch gerne unbekannt. Ich kann mich nicht entscheiden, schrei mal leise, flüster laut. Ich kann nicht aus meiner Haut. Nein. Ich kann es dir nicht sagen. Kann den großen Schritt nicht wagen. Kann dir wirklich. Nein. Nicht sagen. Ich mag dich. Also ich mag dich wirklich. So wie manch einer Marmelade auf seinem Käse mag. Ich mag diese salzige süße die du ausstrahlst, mit deinem Lachen dass seit neuestem nahtlos in mich über geht. Ich mag dass du die Natur liebst, so sehr wie ich aktuell den Club. Ich mag dass du meinen Körper durchfließt, mit dir habe ich keinen Druck. Nur Bass. Wo du bist, ist tiefer Bass in mir und in dir, bin ich. Also das hoffe ich, denn es darf nicht sein, dass ich, - nein! Das darf nicht sein, deswegen darf ich's nicht. Kann dir wirklich. Nein. Nicht sagen. Ich mag dich. Also ich mag dich wirklich. So wie manch einer den Geruch von Büchern mag. Von alten wie von neuen Seiten weil die alten, wie die neuen, stets die Türen offen halten. Türen zu magischmalerischen Welten. Du riechst nach alten Bücherseiten. Ich mag den Geruch von alten Bücherseiten. Also ich mag dich wirklich. Wie manch einer den Geruch von Kaffee oder Tee oder den Geruch von Wanderungen im Schnee, den Geruch von Meer und Bergesluft. Warte, ich - mag davon jeden Duft. Ich mag dich. Ich mag dich, wie manche die Buchstaben lieben. Wie sie es lieben jede Silbe zu genießen und aus Buchstaben Wörter zu machen. Die Wörter zusammenfügen zu Sätzen, die die Augen oder Ohren benetzen und aus einfachen Buchstaben Geschichten, Gedichte oder anderes machen. Ja ich mag all solche Sachen. Ich mag, dass ich mit dir, all diese Sachen und doch niemand anderen mag. Ich meine doch, ich mag Menschen, ich bin etwas das man einen People pleaser nennt, in der heutigen Welt. Ich bin eine Kümmerin, ein Rave Mom, vielleicht manchmal eine Glucke wie ich stetig danach strebe dass es allen gut und besser geht, und ich, mich manchmal dabei selbst vergesse. Doch ich mag dich. Und ich mag andre fremde Männer. Ich mag Stärke, ich mag Muskeln und, ähm, ja ich mag Gewalt. Die Gewalt die seidig weich, aus meiner Seele wiederhallt. Ich mag Schönheit. Ich mag Grübchen die sich Gruben grabend, in mein Herz gegraben haben, die nur dann zu sehen waren, - als ich, mich selbst begraben habe. Begraben unter Witz und Wort. Begraben an dem einen Ort, den Herz man nennt, ich weiß sofort, ich liebe ihn, den einen Ort. Ich mag das Leben. Denn, es hat so viel zu geben. Es hat mir dich gegeben. Ich denke ich wage es in meinen Texten zu sagen, dass ich dich mag da Worte auf Papier und im Displaylicht leichter zu sagen sind, als alle Worte in dein Gesicht. Also schreien meine Worte es heraus. Ich mag dich, schreien sie laut. Und damit hört mein Text nun auf. Ich mag dich.
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perfektunperfekte · 12 days
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heim heimkommen ja, du fühlst dich nach diesem heim an nach diesem gefühl des "hier bin ich daheim" hier kann ich sein hier bin ich und du kannst sein wie du bist du der pfeiler hier und ich der pfeiler dort wir bauen ein dach ja, jeder darf sein doch zusammen und nur zusammen bauen wir dieses heim
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perfektunperfekte · 1 month
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Mal wieder ein Text vorgelesen 🫶🏼
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perfektunperfekte · 2 months
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meine augen verlieren sich in deinem hafen der stille so endlich, ohne dabei je schlecht zu sein du bist, mein leuchtturm bei nebel, bei sonnenschein du bist das ende von allem, brichst dabei nie meinen wille du schreist so laut, bist dieses quälende echo der stille jedes wort das ich schlucke, fängst du für mich auf bist meine sicht auf die welt, meine - grasgrüne brille jede faser in meinem herzen fleht laut, - "lauf" werd mich verlieren in der nebelstille denn nach dir, hört all dieses leuchten auf
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perfektunperfekte · 1 month
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hand auf meiner haut diese berührung so laut laut in mir und schreit - weil ich innerlich weiß diese hand auf dem bein, - nein, das soll so nicht sein sie wandert, gequetsch, zwischen zitternden schenkeln ich selbst in der zeit, erstarre zu eis fühle so viel, kann nicht mal gedanken durchdenken während du dir ein recht nimmst, das niemals war deins wer hat dir erlaubt übergriffig zu sein "?" sag, wer hat dir erlaubt mich überhaupt zu berühren "?" was machte dich denken, "ja, das ist okay" und als ich die hand nahm, aus zitternden schenkeln zu denken "ein zweites mal probier ichs noch, hey" bis ich aufstand, der körper dem espenlaub gleich das zittert und bibbert, verstörend allein denn selbst unter menschen kannst du unsicher sein fass den mut daraufhin, für den folgenden tag stell mich hin, atme ein, mit starker stimme und sag "was sollte das" und "warum tust du mir das an" nur um belächelt zu werden keiner glaubt mir ein wort den wert zu erkennen, den ich zu haben schein bohrt sich pfeilspitzengleich in mein kinderherz hinein sitz nun da, esp, - lach und wein weil mein körper mir nicht länger als meins sondern als allermans erscheint
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perfektunperfekte · 2 months
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Der erste Satz meiner Biografie
Jeden Tag gibt es bei mir eine Karte des Tages und jeden Tag aufs neue muss ich deshalb ernsthaft über mich und mein Leben nachdenken. Alles ist geboten, jede Phase meines Lebens wird abgefragt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Also, wo war ich? Was habe ich erlebt, welche Denkmuster gefestigt, welche Menschen haben mir gut, welche schlecht getan? Wem habe ich gut oder schlecht getan? Was würde ich ändern wollen, wenn ich könnte? Was hat mich stark und was in gewisser Weise schwächer gemacht? Was war meine wichtigste Enttäuschung?
Und, wo bin ich? Was ist gerade mein Ziel und was tue ich dafür? Wie feiere ich meine Erfolge und wie gehe ich akut mit Niederlagen um? Was macht mich gerade glücklich und womit hadere ich gerade? Womit komme ich immer wieder durch, was macht mich zu einer merkwürdigen Person und bin ich grundsätzlich eher dafür oder dagegen?
Wo will ich sein? Was erwarte ich künftig von der Liebe, von meinem Leben, was möchte ich gewesen sein? Welche Themen werden für mein Leben immer relevant sein, wer oder was wird mich immer glücklich machen können und wie würde der erste Satz meiner Biografie lauten? Also der Satz eines Buches, das jemand über mich schreiben würde, nicht ich selbst über mich. Wie hoffe ich, gesehen zu werden? Gesehen, auch ein wichtiges Wort, finde ich. Wann sehe ich mich und wann werde ich gesehen? Durch manche Menschen werde ich mehr gesehen und durch andere weniger. Doch was kann man erwarten? Nicht einmal ich sehe mich ganz. Was hoffe ich also, dass andere eines Tages von mir gesehen haben werden?
Ich hoffe, etwas in dieser Art:
Vom Leben einer ehrgeizigen neuro divergenten Frau mit dem Hang zum Prokrastinieren und zur Desorganisation - und wie Sie es doch schaffte all die Dinge zu erreichen, die Sie glücklich machten.
Punkt.
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