Tumgik
#gesellschaftskritik
chaos-kathi · 7 months
Text
Der Tag an dem du aufhörst das Rennen mitzumachen, ist der Tag an dem du das Rennen gewinnst
-Bob Marley
34 notes · View notes
habitchangerin · 1 year
Text
Unsere geliebten Feuerwerke
Sonntag, 01.01.2023; 00:14:
Ein weiteres Jahr startet mit bunten Sprenkeln im schwarzen Nachthimmel und lauten Knallen. Trotz wachsendem Bewusstsein für Tierwohl, die Klimakrise, die Geldknappheit und unseren überforderten Krankenhäusern, haben sich viel Privatpersonen dazu entschieden Raketen, Feuerwerke und Böller zu erwerben. Das farbenfrohe Spektakel hat mittlerweile nachgelassen und die Konsequenzen dessen setzen ein. Die intoxikierte Luft füllt unsere Lungen und, die vorher so klare Nacht überliegt nun ein Schleier aus jährlich rund 2,050 Tonnen Feinstaub.(1) Sobald die Sonne in ein paar Stunden auf geht, werden sich auch die Überbleibsel dieses Spaßes auf den Straßen offenbaren- enorme Müllmengen. Falls bis jetzt nicht klar wurde, was ich von dieser anscheinend so erhaltenswerten „Tradition“ halte:
Ich empfinde sie als unnötig, gar als gefährlich. Sie hat auf jeder Pro-& Contra-Liste mehr Contras als Pros – jedenfalls auf jeder, die ich kenne. Du siehst das anders? Dann teil gerne deine Pros.
Anyways, hier meine Contra-Liste „Warum du Silvester ohne Raketen, Feuerwerke und Böller feiern solltest“
Die Gefährdung unserer Gesundheit, unsere Einsatzkräfte und unseres Gesundheitssystem
Feuerwerke sind gefährlich. Unvorsichtig genutzt kann es Menschen das Leben kosten oder schlimm genug „nur“ ein Körperteil. Zwei Menschen starben 2023 beim/durchs Böllern. Die Tagesschau sprach von mehreren Verletzten durch den Gebrauch von Pyrotechnik, einige sogar schwer.(2) Feuerwerke bürgen Verletzungsgefahr wie Verbrennungen, Atemwegsreizungen durch den Feinstaub, Abtrennungen, Knalltraumata, die bei mehr als ein Drittel der Betroffenen bleibende Schäden zurücklassen, und verletzte Horn-, Bindehaut und Augenlid, bei denen in 10% der Fälle mit Sehverlust zu rechnen ist. Ausfällig ist dabei das hoche Risiko für Unbeteiligte, obwohl diese selbst nicht zünden.(3)
Immer wieder hören wir von Angriffen auf die Polizei, Feuerwehr und anderen Sicherheitskräfte, auch für sie ist Silvester mit Feuerwerk gefährlich. Das sind Meldung allein für Berlin, 2023: Die Feuerwehr wurden bei einem Löscheinsatz massiv mit Böllern angegriffen und Menschen versuchten ein Fahrzeug mit Feuerwerk anzuzünden. Es gab 18 Verletzte Beamt*innen.(4) Überall in Deutschland wurden Rettungskräfte angegriffen, an Helfen gehindert und schwer verletzt.
Gerade durch die Corona-Pandemie wurde der breiten Mehrheit bewusst wie kaputt unser Gesundheitssystem ist. Das Personal ist hoffnungslos überarbeitet und dafür auch noch unterbezahlt. Für die Rechte genau dieser hat Anfang 2020 eine Applausaktion gestartet. Mit dieser performativen Geste wurde jedoch wenig erreicht. Wie wäre es mit einer Handlung, die wirklich etwas bewirkt?
Verzicht auf Pyrotechnik zu unserem eigenen als auch dem Wohl und der Entlastung anderer.
Der Geldfaktor
Die Industrie rund um Pyrotechnik machte 2023 geschätzt 120 Millionen Euro mit Silvesterraketen und -böllern.(5) Geld, das Menschen für Feuerwerke ausgegeben haben. Warum sparst du dir das Geld nicht für etwas, das länger als 2 Sekunden andauert. Spende es, sammeln es für Urlaub, ein fancy Restaurant Besuch mit Geliebten oder für schlechte Zeiten- wie diese. Die Optionen sind endlos und ein Großteil dieser sind besser für alle Beteiligten als das Geld wortwörtlich in den Himmel zu schießen, nur um für eine kurze Zeitspanne rot, blaue oder lila Funkel zu sehen oder/und einen lauten Knall zu hören.
Mach Erinnerungen anstelle des Mülls
Der menschengemachte Klimawandel
Die Veränderungen der Erde sind uns allen bewusst. Sie sind -für manche mehr, für andere weniger- live erlebbar. Wir als Weltgemeinschaft versuchen verzweifelt solche Veränderungen zu verhindern oder eindämmen, dort wo es geht. Jährlich werden an Silvester rund 2,050 Tonnen Feinstaub in die Atmosphäre geschossen. Dieser Staub beeinflusst unsere Gesundheit und die von Tieren aber auch das Klima, Böden und Gewässer.(6) Es entsteht außerdem viel zusätzlicher Müll, der oft einfach auf der Straße liegen gelassen wird. So sind 2021 auf Grund des Feuerwerkverkaufsverbot 3.500 Tonnen Kunststoff-Müll nicht angefallen. Denn zwei Drittel der Feuerwerkskörper sind Abfälle.(7)
Ist es dann nicht unsere Verantwortung genau das zu verhindern, unseren Konsum zu überdenken und einzuschränken, damit zukünftige Generationen auch die Chance haben diese Erde zu erleben.
Das Tierwohl
Es ist allgemein bekannt, dass Silvester für Tiere stressig ist. Sowohl für die Hündin deines Nachbarn also auch das Reh im Wald deiner Tante. Der Geräuschpegel kann schon bei Menschen zu Gehörverlust führen, stellen wir uns mal vor wie schlimm es für Tiere sein muss, dessen Gehör um vieles besser ist als unseres (bei Hunden z.B. zwischen 8-20mal), und, die außerdem keine Ahnung haben, warum und was gerade passiert. Für sie ist Silvestern eine völlig unberechenbare Nacht, in der plötzlich laute Knalle erschallen.
Die re-traumatisierte und geräuschempfindliche Menschen
Die Geräusche, die durch Raketen oder Böller verursacht werden und verdächtig nach Schüssen klingen, können Menschen zurück in traumatische Ereignisse versetzten und alte Wunden wieder aufreißen. Dazu kommen Menschen, die empfindlich auf laute Geräusche sind oder Menschen, die Böller Mitten in der Nacht „einfach so“ störend finden. Für sie ist Silvester nichts fröhlich und auch kein guter Start ins Neujahr – im Gegenteil.
Sachschäden
Die Pyrotechnik gerät schnell mal außer Kontrolle und führt dann zu Explosions-, Brand- und anderen Sachschäden an Gebäuden und Fahrzeugen. Auch das zeigt sich im Vergleich zu den Pandemiejahren klar. Die Zurich Gruppe Deutschland hat ein Rückgang an Schäden während der Corona-Krise verzeichnet.(8)
Tumblr media
Nur um die Auswirkungen zu verdeutlichen: In der Silvesternacht 2023 wurden insgesamt 326 Einsätze, darunter 25 Körperverletzungsdelikte, 25 Sachbeschädigungen sowie 53 Brände registriert, die zum Großteil mit dem Einsatz von Böllern und Raketen in Zusammenhang standen – allein in Dresden. (9)
Ich bin fester Überzeugung, dass der Mehrheit der Deutschen meine Punkte bekannt sind, sie ignorieren diese einfach.
„Feuerwerke sind Tradition. Meine Familie macht, dass schon seitdem ich klein bin. Es ist ein Teil meiner Kindheit.“
Und das ist wichtiger als die negativen Aspekte, die solche Tradition mit sich bringt?
Macht der laute Knall und die Farbklatscher im Himmel wirklich einen Teil deiner Kinderhit oder gar dir aus?
Oder sind es die Erinnerungen, die du mit diesen verbindest?
Das Zusammenkommen mit Familie und Freund*innen?
Das gemeinsame Kochen, Essen, Reden und Herunterzählen bis der Minutenzeiger endlich über der „12“ steht und ein neues Jahr beginnt?
Ist es eine Tradition der Vergangheit wirklich wert unsere Zukunft zu verbauen?
Solange Punkte auf der Pro-Liste nur Tradition, Spaß und Ästhetik sind, werden Feuerwerke für mich immer ein No-Go sein und das sollten sie auch für dich.
Quellen:
1 Feinstaub durch Silvesterfeuerwerk | Umweltbundesamt
2 Neujahrsnacht: Angriffe, Unfälle und eine neue Debatte | tagesschau.de
3 Für mehr und genauere Infos: Silvester: Feuerwerk und Verletzungen – Das sind die größten Gefahren - Berliner Morgenpost
4  Für mehr und genauere Infos:  Neujahrsnacht: Angriffe, Unfälle und eine neue Debatte | tagesschau.de
5 Silvester: Feuerwerk und Verletzungen – Das sind die größten Gefahren - Berliner Morgenpost
6 Feuerwerke und Umweltbelastung (admin.ch)
7 Verzicht auf Silvester-Feuerwerk erspart Tausende Tonnen Plastikmüll | MDR.DE
8 Für mehr und genauere Infos: Starker Rückgang von Sachschäden zu Silvester in den Pandemiejahren | Presseportal
9 Silvester in Dresden: Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Flammeninfernos | TAG24
7 notes · View notes
bmentionsworld · 10 months
Text
Tumblr media
"Fahrenheit 451: Eine erschreckende Warnung vor gefährlicher Gleichförmigkeit"
"Fahrenheit 451" von Ray Bradbury hat einen starken Eindruck auf mich gemacht und hat mich dazu gebracht, quer zu denken. Die Geschichte dreht sich um Guy Montag, einen Feuerwehrmann, der paradoxerweise Bücher nicht löscht, sondern sie verbrennt. In dieser dystopischen Welt werden Bücher als gefährlich angesehen, da sie die Bevölkerung aufklären und mit Wissen ausstatten. Dadurch wäre die Macht allerdings nicht mehr gleichmäßig verteilt.
Bradbury zeigt eindringlich die Gefahren einer solchen Gesellschaft, in der das Individuum verklavt und von den Medien süchtig gemacht wird. Die Gleichformigkeit der Gesellschaft wird betont, während die Menschen ihr eigenes Denken und ihre Neugierde verlieren.
Das Buch ist ein Aufruf zur Wachsamkeit gegenüber einer Welt, in der Wissen und Freiheit bedroht sind. Bradbury's lebendige und mitreißende Schreibweise zieht den Leser sofort in die Geschichte hinein und lässt ihn darüber nachdenken, welchen Wert Bücher in der Gesellschaft haben.
"Fahrenheit 451" hat mich nachhaltig beeindruckt und dazu inspiriert, meine eigene Denkweise zu hinterfragen und selbstständig zu handeln. Es ist ein Werk, das zum Nachdenken anregt und uns daran erinnert, wie wichtig es ist, kritisch zu bleiben und Wissen zu schätzen.
2 notes · View notes
Text
Das Konzept der sogenannten “Friendzone” - und warum es keinen Sinn ergibt
Das Internet ist voll von ihnen: Auf jeder Social Media-Plattform tummeln sich selbsternannte Coaches und Date Doctors, die verzweifelte Ratsuchende von ihrem grausamen Schicksal befreien wollen: der nicht enden wollenden Existenz im Gefängnis der Friendzone.  
Diese geheimnisvolle Sphäre wird vor allem von cis hetero Männern als eine Art Fegefeuer der social interactions betrachtet, das sie überwinden müssten, um geläutert im Himmelreich der romantischen Beziehung aufgenommen zu werden – oder in der durch und durch irdischen Intimzone ihrer Angebeteten. Denn oft ist das der wahre Hintergrund ihrer Klagen: Die Arschlöcher bekommen in ihrer Wahrnehmung immer alle Frauen ab, während sie, die Netten, in der Friendzone versauern und der Schmerz über diese Ungerechtigkeit nur noch vom Ziehen in ihrem Tennisarm übertroffen wird.  
Wer sich ernsthaft darüber aufregt, dass ihm potenzielle Sexpartnerinnen von Konkurrenten “weggeschnappt” werden, während für ihn selbst nur platonische Freundschaftskrümel vom Kontaktkuchen übrigbleiben, sollte sich daran erinnern, dass er hier gerade von einem anderen Menschen spricht und nicht von irgendeiner Trophäe, um die es sich zu prügeln gilt. Auf einer Skala von eins bis Harrys Vadder (dem sexuellen Belästigungs-Potter, der in der Schule mal ein Bild von einem goldenen Schnatz gemalt und die Initialen seines Crushes draufgeschrieben hat) und seiner transfeindlichen Schnieptröte von Schöpferin ist das schon ziemlich... fragwürdig.
Abgesehen davon muss man ohnehin nicht in einer Beziehung sein, um Sex zu haben und muss umgekehrt auch keinen Sex haben, um in einer Beziehung zu sein. Unterschiedliche Formen der Anziehung lassen sich beliebig miteinander kombinieren und ergeben zusammen das split attraction-Modell. Grob zusammengefasst, heißt das: man kann sein Gegenüber nur auf romantischer, aber nicht auf sexueller Ebene attraktiv finden. Oder eben umgekehrt. Manche Leute sind miteinander befreundet, entdecken irgendwann, dass sie sich nicht zum Reihern, sondern eher zum Vögeln finden und einigen sich auf eine Freundschaft Plus. Manche sind verheiratet, ohne dass Sex eine Rolle spielt. Andere Leute treffen sich mit befreundeten Ehepaaren für Rollenspiele... und versumpfen bis früh morgens mit ihrem panromantischen Polycule in Dungeons & Dragons.  
Alles, was legal und einvernehmlich passiert, ist möglich. Und wer penetrant nach einer Beziehung bettelt, weil er schon länger niemanden mehr zum Penetrieren hatte, hat das Konzept von Beziehungen nicht verstanden.
Aber auch ohne toxische patriarchale Erwartungshaltungen hat der “Friendzone”-Begriff einen faden Beigeschmack. Ja, Liebeskummer tut weh – und dennoch sind Freundschaften mindestens so wertvoll wie romantische Kontakte. Sie halten in den meisten Fällen länger, haben ihre eigene Form der Intimität und erfordern gerade bei unerwiderten Gefühlen noch mehr Arbeit, Kommunikation und Absprachen, um Chaos zu vermeiden. Sie also wie einen Trostpreis zu behandeln und verzweifelt um den “Jackpot” kämpfen zu wollen, wird ihnen nicht gerecht. So verletzend Zurückweisung auch sein kann, gehört sie a) zum Leben dazu und sagt b) absolut nichts über den eigenen Wert aus. Es ist also unsere Verantwortung, den Umgang damit zu lernen und einen unabhängigen Selbstwert zu entwickeln, anstatt die Gefühle anderer micromanagen zu wollen. Diese Suche nach Bestätigung durch andere schadet nicht nur der eigenen mentalen Gesundheit, weil man sich damit abhängig macht, sondern überschreitet auch die Grenzen des Gegenübers.
Die meisten denken beim Thema consent wohl mehr an Absprachen im Schlafzimmer, aber eigentlich gehört Rücksicht auf die Bedürfnisse und Grenzen seiner Mitmenschen zu den absoluten Knigge-Basics. Egal, ob es gerade um das Ausleihen von Gegenständen, Aktivitäten ober- wie unterhalb der Gürtellinie oder eben um die Art der zwischenmenschlichen Beziehung geht.  
Wenn jemand aus egal welchem Grund eine Freundschaft und keine Beziehung führen kann und/oder möchte, ist das eine valide Grenze, die man zu respektieren hat, und keine Einladung, ihn*sie vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Und wenn man den Kontakt dann nicht aushält, gehört es zur eigenen Verantwortung, erstmal auf Abstand zu gehen.
Indem man diese Grenze akzeptiert, zollt man nicht nur seinem Gegenüber den notwendigen Respekt, sondern auch sich selbst: Entweder stimmen Chemie, Timing und Umstände oder eben nicht. Und wer meint, er*sie müsse irgendetwas Besonderes leisten, um von einem bestimmten Menschen “ausgewählt” zu werden, verschwendet nur wertvolle Lebenszeit und verkauft sich unter Wert. Es ist nicht unsere Aufgabe, Leute von uns zu überzeugen, die nicht zu uns passen, bzw. höchstens zu einer Rolle, die wir ohnehin nicht lange spielen könnten. Je früher man das versteht, desto besser ist es für alle Beteiligten.
Abgesehen davon ist es ein großer Zuneigungsbeweis, wenn sich jemand nach einem Gefühlsgeständnis nicht distanziert, sondern die Freundschaft aufrechterhalten möchte. Denn so ein Ungleichgewicht ausbalancieren zu müssen, ist eine Herausforderung für alle Beteiligten: Zum einen wegen schwieriger Gefühle an sich, wie Herzschmerz auf der einen und einem (unbegründeten, aber verständlichen) schlechten Gewissen auf der anderen Seite. Zum anderen, weil man in diesem Fall noch mehr auf offene Kommunikation achten und ein höheres Risiko für Konflikte in Kauf nehmen muss. Normalerweise würde man sich einfach mitfreuen, wenn die beste Freundin von einem schönen Date erzählt, aber in diesem Fall wird diese Freude von Liebeskummer getrübt. Oder man würde seinem besten Freund eigentlich gern ein Beziehungsproblem anvertrauen und ihn um Rat fragen, aber möchte das Thema aus Rücksicht aussparen. Ganz zu schweigen vom Potenzial für unangenehme bis schmerzhafte Situationen im Alltag (wie zufällige Begegnungen während eines Dates), falls man in der Nähe wohnt.
Eine Freundschaft, die solche Bewährungsproben übersteht, ist etwas Besonderes und selbst ein Versuch, der irgendwann doch scheitert, als Ausdruck der Wertschätzung zu verstehen.
Ja, Liebeskummer ist schmerzhaft und Gefühle lassen sich nicht abstellen. Und man kann lernen, gesünder mit diesen Emotionen umzugehen und (wieder) mehr in sich selbst zu investieren. Zum Beispiel, indem man neue Hobbys ausprobiert und alte wiederaufnimmt. Ein Herzensprojekt umsetzt, an das man sich bisher nicht herangetraut hat. Andere Freundschaften pflegt, die man in letzter Zeit vernachlässigt hat. Vielleicht mal wieder auf neue Leute zugeht, wenn die Energie reicht, und bei größeren Problemen nicht zögert, sich professionelle Hilfe zu suchen.  
In erster Linie sollte man diese Arbeit natürlich für sich selbst machen, aber wenn das gerade noch nicht geht: meinetwegen auch mit der Motivation, aus der imaginären Friendzone zu kommen. Entweder, weil “die andere Person nach diesem mentalen Glowup plötzlich doch erkennen wird, was man für ein Catch ist!!1!”, oder – vielleicht etwas wahrscheinlicher –, weil man es selbst erkennen, dadurch impliziten Druck aus der Freundschaft nehmen und damit allen Seiten etwas Gutes tun wird. Ein positiver Nebeneffekt: auf lange Sicht steigt die tatsächliche Chance für eine Beziehung - egal, mit wem. Indem man sich klarmacht, dass diese nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen auf der Torte und man selbst für sein eigenes Glück verantwortlich ist, steht viel weniger auf dem Spiel und Zurückweisung ist besser zu ertragen. Dadurch wird der Umgang mit anderen allgemein leichter– was einen früher oder später auch zu Leuten führen wird, mit denen sich eine Beziehung ergibt. Vielleicht wird es dann nächstes Jahr der neue Vereinskollege, in 5 Jahren eine Bekanntschaft aus der Bar um die Ecke, oder vielleicht landet man mit 94 auch zufällig im gleichen Seniorenheim wie der aktuelle Lieblingsmensch, und startet nach der 3. Runde Bingo zusammen in den zweiten Frühling. Wobei letzteres vielleicht eine nette Vorstellung und Motivation für den Anfang sein mag, aber nicht der springende Punkt ist.
Was können wir also festhalten? Wer Sex will, sollte das respektvoll ansprechen, anstatt in einer Freundschaft auf gewisse Vorzüge zu geiern und die Frustrationstoleranz eines Kleinkindes an den Tag zu legen, wenn die Rechnung nicht aufgeht. Wer einen Korb nicht akzeptieren kann und das Gegenüber trotzdem von sich überzeugen will, sollte auch im eigenen Interesse dringend an sich arbeiten. Und last, but not least: Freundschaften sind genauso wertvoll wie Beziehungen, und gerade, wenn noch irgendein Ungleichgewicht hinzukommt, verdienen sie viel mehr Credits. 
TLDR; Der einzige Weg aus der Friendzone ist der zu sich selbst - auf Grundlage der Erkenntnis, dass sie kein messbares Phänomen, sondern ein mentales Konstrukt ist, das früher oder später dank konsequenter Arbeit an den eigenen Baustellen in sich zusammenfallen wird.
Wenn also irgendein KorbinianPowerLifecoach87 auf Youtube den geheimen Trick gefunden haben und seinen Viewern im besten Jugendslang der frühen 2000er *das* patriarchats-patentierte Erfolgsrezept an die Hand geben will, wie man der Folterkammer Friendzone entfliehen und einen anderen Menschen so manipulieren könne, dass er plötzlich doch mit einem schl- äh, eine romantische Beziehung statt einer popligen platonischen Freundschaft eingehen will, ist die beste Reaktion ein Klick aufs X... denn dieser Take, der war wohl nix. 
3 notes · View notes
barbie-pop-feminismus · 3 months
Text
Tumblr media
Dritter Akt: Zurück in Barbieland
0 notes
mapecl-stories · 9 months
Text
Die Melodie des eigenen Lebens: Jonas' Weg zur musikalischen Freiheit
Jonas war gerade 18 geworden und lebte in einer Stadt namens Flensburg, die von verschiedenen Geschäften und Mietshäusern geprägt war. Seine Eltern besaßen ein Blumengeschäft, das sie schon seit Jahren erfolgreich führten. Sie hatten immer gehofft, dass Jonas einmal in ihre Fußstapfen treten würde oder zumindest an den Sonntagen im Geschäft mithelfen könnte.
Doch Jonas hatte überhaupt keine Lust darauf. Er wollte sein Leben nicht zwischen Blumensträußen und Pflanzen verbringen. Stattdessen saß er oft in seinem Zimmer und beobachtete vom Fenster aus das Leben auf der Straße. Gegenüber wohnten Dennis und Angelique, ein etwas heruntergekommenes Paar. Beide trugen immer Jogginghosen, hatten Bierflaschen in der Hand und ihre Bäuche waren deutlich rundlicher geworden, als es ihrem jungen Alter entsprach. Sie schienen nicht sonderlich arbeitswillig zu sein und lebten von irgendwelchen Einkünften, die Jonas nie so recht durchblickte. Doch eins war klar: Beide hatten einen Kinderwagen vor der Tür stehen, obwohl sie kaum Arbeit hatten.
Jonas konnte ihre Einstellung nicht verstehen. Er fühlte sich unverstanden und oft auch etwas frustriert. Doch er fand Trost in der Musik, die er sich in seinem Zimmer anhörte. Ein Lied, das ihm besonders gefiel, war von einer Band, die die Gesellschaft kritisierte. Der Songtext war voller Sarkasmus und Zynismus gegenüber den "Yuppieschweinen" – den reichen, ehrgeizigen und vermeintlich oberflächlichen Menschen, die sich als Elite der Gesellschaft sahen.
Eines Tages beschloss Jonas, die Langeweile und Frustration hinter sich zu lassen. Er machte sich auf den Weg in die Stadt, um eine Abwechslung zu finden. Am Kiosk traf er John, einen jungen Mann in seinem Alter, der ihm sein nagelneues Smartphone zeigte. Mit einem polyphonen Klingelton und stolz präsentierte er es den anderen Jungs. Doch während sie sich über das neue Gadget unterhielten, wurde Jonas bewusst, dass John sein Leben auch nicht wirklich im Griff hatte. Er schien nicht zu bemerken, dass sein Verhalten und seine Prioritäten ihn wahrscheinlich nicht weit bringen würden.
Jonas erkannte in diesem Moment, dass er sein Leben selbst in die Hand nehmen musste. Er wollte nicht wie Dennis, Angelique oder John enden. Er wollte nicht in der Bedeutungslosigkeit versinken oder sich mit oberflächlichen Dingen zufriedengeben. Er beschloss, seinen eigenen Weg zu gehen und sich nicht von den Erwartungen anderer beeinflussen zu lassen.
Von diesem Tag an begann Jonas, seine Fähigkeiten und Interessen zu erkunden. Er engagierte sich ehrenamtlich in einem örtlichen Jugendzentrum und entdeckte dort sein Talent für die Musik. Er lernte Gitarre spielen und begann, eigene Songs zu schreiben – Texte, die von echten Gefühlen und Erlebnissen handelten, die weit über den sarkastischen Ton der Gesellschaftskritik hinausgingen.
Jonas merkte, dass ihm die Musik eine Möglichkeit bot, seine Gedanken und Emotionen auszudrücken und mit anderen Menschen zu teilen. Er begann, kleine Auftritte in Cafés zu geben und bekam positive Resonanz von den Zuhörern. Mit der Zeit fand er eine Band, die seine Leidenschaft teilte, und gemeinsam begannen sie, die Stadt mit ihrer Musik zu bereichern.
Als Jonas' Eltern von seinen Plänen erfuhren, waren sie überrascht, aber auch stolz auf ihn. Sie merkten, dass ihr Sohn sein eigenes Glück gefunden hatte, auch wenn es nicht im Blumengeschäft lag. Jonas war endlich glücklich, weil er seine Leidenschaft gefunden hatte und sie nicht mehr von den Erwartungen anderer verdrängen ließ.
Die Zeit verging, und Jonas' Band erlangte regionale Bekanntheit. Sie hatten es geschafft, ihre Musik als Ausdruck von echten Emotionen und Gedanken zu nutzen und damit viele Menschen zu erreichen. Dabei war Jonas nicht darauf aus, den schnellen Erfolg zu finden oder reich zu werden, sondern er wollte einfach das tun, was er liebte – Musik machen und Menschen berühren.
Die Geschichten von Dennis, Angelique und John gingen indessen weiter, aber Jonas hatte gelernt, dass er nicht für das Leben anderer verantwortlich war. Er konnte nur sein eigenes Leben gestalten und das Beste daraus machen. Die Straße, die er wählte, war nicht immer einfach, aber sie war seine eigene – und das war alles, was zählte.
So endet die Geschichte eines jungen Mannes, der sich von den Erwartungen der Gesellschaft befreite und seine eigene Stimme fand, um sie durch seine Musik mit anderen zu teilen.
0 notes
itmattersblog · 10 months
Text
10/10 den Maßstab setzten
Manchmal frage ich mich, seit wann unsere Gesellschaft so oberflächlich geworden ist. Wir bewerten Menschen nach Ihrem Aussehen, obwohl dies weder eine Eigenschaft, ein Charakterzug oder eine Definition eines Anderen ist. Wer ist eine 10/10, wer ist eine 7/10 und wer bestimmt den Maßstab? Warum machen sich manche Menschen kleiner, weil sie meinen nicht so viel anbieten zu können und andere sich größer, weil sie meinen mehr zu haben?
Sicherlich heißt es "Schönheit ist vergänglich" und "Schönheit liegt im Auge des Betrachters" aber ist das wirklich so? Ist es nicht vielmehr so, dass manche sich selbst auf dem Maßstab geringer einschätzen, als sie sind und dann von Selbstzweifel geprägt Entscheidungen treffen?
Warum leben wir in einer Gesellschaft, in der wir erlauben für solche Vergleiche und Gedanken Raum zu haben. In der wir denken eine 10, passt nicht zu einer 6, und eine 3 kann nicht mit einer 8 zusammen sein. Im mathematischen Sinne können wir beides addieren, und nicht immer ist die Höhe der Summe entscheidend, oder gar vorteilhaft. Und doch gibt es einen großen Teil der Gesellschaft, in der Beziehungen mit zu großem Abstand zu Ende gehen, weil einer immer wieder gesagt bekommt er sei zu gut. Und das, obwohl er vielleicht ein totaler Vollpfosten ist?
Ich hoffe wir kommen irgendwann in einer Gesellschaft an, in der wir mehr in den Menschen sehen. In der wir glücklich sein können, in der wir das 1 mal 1 beherrschen.
0 notes
roteschrift · 11 months
Text
Sie pflanzen uns die Komplexe in den Kopf. 
Und die Ziele, 
die wir alle erreichen können,
natürlich. 
Und wenn wir dann scheitern, 
und ja wir scheitern,
dann hoffen wir und flehen wir und versuchen zu funktionieren.
Aber wenn wir Wege finden, 
Komplexe zu kompensieren,
in der Welt zu funktionieren. 
Dann verbarrikadieren sie uns, stigmatisieren und kriminalisieren sie uns.
Ihr habt uns doch dazu erzogen. Ihr habt doch gesagt, jeder kann es schaffen.
Jetzt stehe ich da, und schaffe es nicht. 
Euer Funktionieren macht mich krank 
und kriminell dazu. 
Was wollt ihr denn, wenn nicht das? 
Komplexe stiften, Träume zerplatzen, Macht haben 
und noch mehr Macht haben. 
0 notes
fraugoethe · 11 months
Text
Hinfallen, aufstehen, Krone richten
Grace Adams Leben zerspringt in tausend Scherben. Ärger mit Lotte, Trennung von Ben und auch noch die Jobs weg. Fran Littlewood erzählt überaus kraftvoll an ihrem Beispiel über die Belastungen des Lebens moderner Frauen (erschienen bei @Ullstein Verlag).
Die unglaubliche Grace Adams von Fran Littlewood Grace Adams durchlebt einen wirklich verheerenden Tag. Ihr werden beide Jobs gekündigt. Obendrein feiert ihre Tochter Lotte ihren 16. Geburtstag. Allerdings ist Grace nicht eingeladen. Lotte und Ehemann Ben wohnen nämlich in einem anderen Londoner Stadtteil. Grace beschließt, dass ihre Tochter unbedingt eine Torte haben soll und macht sich auf den…
Tumblr media
View On WordPress
0 notes
heikekuhlmann · 1 year
Photo
Tumblr media
9.11.1938-9.11.2022 Gerade lese ich wieder sehr viel über die Zeit vor 100 Jahren und beyond. Zuletzt die Geföngnisbriefe zwischen Olga Benario und Luis Carlos Prestes. Für mich bedeutet Erinnern auch zu versuchen die Prozesse der Geschichte zu verstehen. Rechte Angriffe nehmen zu und rechte Ideologien sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Für mich bedeutet das noch deutlicher einzustehen für eine Gesellschaft des Miteinanders und aufzustehen gegen Faschismus, Rassismus und Sexismus. #keinvergebenkein vergessen #antifaschismus #erinnern #gedenkenheisstkämpfen #gesellschaftskritik #noborder (hier: Berlin, Germany) https://www.instagram.com/p/Ckx0plnMKfU/?igshid=NGJjMDIxMWI=
0 notes
shape · 4 months
Text
Theodor W. Adorno bezeichnete den Antisemitismus als das „Gerücht über die Juden“. Dieser Formulierung nachgehend geht es im vorliegenden Beitrag um die Psychoanalyse des Antisemitismus, also um eine besonders gefährliche Verschwörungsideologie. In der Auseinandersetzung mit der Freudschen Witztheorie wird eine Psychodynamik der Lust am Gerücht entwickelt. Entlang der Frage, was es heißt, dass Adorno ausgerechnet vom „Gerücht“ über die Juden spricht, also an der Lust am Verschwörungsglauben ansetzt, soll gezeigt werden, inwiefern sich mit diesem Verständnis auch der gegenwärtige Antisemitismus kritisieren lässt.
1 note · View note
Text
Sa, 28. Mai 2015
Heutzutage geht es nur noch um Sex, Lust, Spaß, Schönheitswahnsinn und Geld. Dieser ganze Schlankheitswahnsinn… oder ab wann ist man hübsch… die „Hässlichen“ werden ausgelacht oder gemobbt. Man kann sich nicht mehr richtig wohlfühlen, wenn man unter „durchschnittlich“ ist, doch wer gibt den Durchschnitt an? Die Gesellschaft geht immer mehr den Bach runter. Es lebe die Welt voller Kriminalität, Entführung, Vergewaltigung/ Nötigung, Prostitution. Was für ein Scheiß. Aber vor allem geht es immer um das Geld. Ohne Geld kann man nicht leben, außer wenn man in Stämmen aufwächst vor unserer Zeit. Es gibt Armut und Reichtum, genug Vorurteile und Leid. Diese Gesellschaft heutzutage geht den Bach runter. Zu viele Drogen und weitere Berauschungsmittel verderben den Menschen. Und immer mehr brechen unter dem großen Druck der Gesellschaft zusammen, weil man nicht „ideal“ ist oder der Allgemeinheit entspricht. So kann es zu Abhängigkeit von Drogen kommen, Alkohol, Zigaretten, von Selbstverletzung bis zum Suizid. Wahnvorstellungen jeglicher Art. Das Schlimme ist jedoch, dass wir in einer so derartigen pornosierten Welt leben und viele mit ihrem Körper nicht mehr zurecht kommen und die „Schwachen“ (nicht nur die Schwachen) brechen zusammen und sind unterwürfig, also die Mehrzahl. Wir sind Gefangene unserer eigenen Seele und unserem Körper. Es ist so schwer das alles aufzuhalten, gegen den Strom zu schwimmen und eine Lösung für sich selbst und andere zu finden. Wir leben einfach jeden Tag weiter, weil wir es „müssen“, doch wir kennen nicht die schönen Seiten des Lebens. Ständig leben wir in unserem eigenen Leid. „Wie schwer es doch ist zu leben.“ Das stimmt überhaupt nicht, doch wir leben im falschen Moment, im falschen Zeitalter. Alles ist so falsch, so unreal, so nicht der Urzeit/ der Natur entsprechend. Es ist zu spät. Warum sind wir auf dieser Welt? Wir haben es uns selbst verbaut! Alles muss größer und besser sein. Alles muss schöner sein. Alles muss glitzern und funkeln. Alles muss von großem Wert sein, erst dann wird es anerkannt. Es zählen nur die Marken, wie Gucci, Prada, Nike, Hollister, Audi, es gibt so viele… doch reicht nicht ein was? Nein, es muss von jedem hunderte Sachen und Auswahlmöglichkeiten geben! Und jeder ist genauso. Und ich bin sauer und stinkwütend darauf, dass es einfach so gekommen ist. Das waren nur wir selber, wir Menschen, wir alle sind daran schuld. Wir unterstützen all diejenigen, indem wir es kaufen. Anstatt der schönen Natur wird irgendwann, vielleicht schon einem Jahrzehnt nur noch Hochhäuser stehen. Shoppingcenter, überall dieses hässlige Plastik. Die Umwelt wird verdreckt und eklig. Und dann wird die Sonnenstrahlung zu viel für uns sein. Und dann haben wir uns alle ausgerottet. Was zählen dann noch die Werte, wer der Größte, Schönste, Begabteste, Klügste oder Beste ist? Das wird egal sein. Es wird irgendwann einfach zu spät sein und das sehr bald, denn alles „rollt“, man kann es nicht stoppen! Wir müssen uns ändern oder wir bleiben nicht länger hier leben. Und so wird es kommen. Warum soll ich auf meinen Tod warten, denn er wird kommen. Es ist wie ein Rad, dass sich dreht und in diesem Rad sitzt jeder mit drin. Man kann es nicht stoppen. Und wir selbst haben dieses verdammte Rad gebaut. Und wir können es nicht aufhalten. Wie traurig das doch ist, und wie viele Menschen daran kaputt gehen werden. Würden wir, wie vor Millionen Jahren, zusammen arbeiten wäre das kein Problem. Aber jeder geht seine eigenen Wege, jeder führt sein eigenes Leben und seine Phantasien, manchmal kranke Phantasien, und die Welt zieht an uns vorbei. Wir merken es nicht einmal, da wir so beschäftigt sind mit uns selbst und der Gesellschaft klar kommen müssen. Wir wurden geformt von uns selbst, von unserer Umgebung und Gesellschaft, unzwar auf schrecklichste Art und Weise. Man muss „perfekt“ sein, nicht zu unter- und auch nicht zu über-durchschnittlich. Wir müssen lernen damit umgehen zu können und uns zu verteidigen. Aber nicht jeder schafft es. Viele brechen einfach zusammen unter diesem Druck. Genauso wie ich, doch ich bin nur eine von vielen! So ist das Leben.
Man merkt, ich bin das Kind einer depressiven Mutter.
0 notes
gegendensatz · 2 months
Text
Die letzten guten Menschen in Sodom
„Wir alle fallen ständig von der halb verstandenen Vergangenheit in die unvorhersehbare Zukunft. Ein anderes Wort für Fallen ohne Angst ist Fliegen.“
Stell dir vor, die Apokalypse steht an und du kannst dich davon freikaufen. Und stell dir vor, du bist so reich, dass du dir ein exklusives Frühwarnsystem und einen gewaltigen Bunker leisten kannst und während der Rest der Menschheit untergeht, darfst du weiterleben. Dieses Szenario entwirft Naomi Alderman in ihrem Roman The Future (erschienen 2023 bei Heyne) und führt dem Leser damit eindrucksvoll die Macht des Geldes und der Superkonzerne vor Augen. Alderman, die bekannt ist für ihre dystopischen Romane, schafft hier eine der unseren sehr ähnliche Gesellschaft, weswegen ihr neuster Roman  nicht nur ein spannender Thriller, sondern ebenso ein brandaktueller Gesellschaftsroman ist.
Im Amerika einer nicht näher benannten Zukunft liegt die gesamte Macht in den Händen von drei großen Technikfirmen, hinter denen drei Milliardäre stehen, denen es völlig egal ist, dass die Zerstörung des Planeten immer weiter voranschreitet. Martha Einkorn, die als persönliche Assistentin des CEOs des größten Social Media Konzerns Fantail arbeitet, muss genau dies erkennen und schmiedet mit einigen Verbündeten einen waghalsigen Plan, um die Superreichen aufzuhalten. Als sie dann auf Survival-Expertin Lai Zhen trifft und sich in sie verliebt, bekommen die Ereignisse eine neue Dynamik.
Bereits in ihren vorherigen Romanen hat Alderman bewiesen, dass sie in der Lage ist, Fakt und Fiktion auf beeindruckende Weise zu verbinden. So ist das Szenario des Weltuntergangs natürlich fiktiv, doch die Ursachen und Mechanismen, die diese Katastrophe herbeiführen, lassen sich auch in unserer Gegenwartsgesellschaft ausmachen: das Macht- und Gewinnstreben einiger weniger Großkonzerne, Medienmanipulation und Fake News, ein oft fehlendes Umweltbewusstsein, zunehmende gesellschaftliche Spaltung und vieles mehr
Doch nicht nur ihre Gesellschaftskritik macht den Roman so lesenswert. Die anachronistische Erzählweise und die Sprünge zwischen den Figurenperspektiven bauen einen Spannungsbogen auf, der bis zur letzten Seite anhält, so dass keine der knapp 550 Seiten überflüssig ist. The Future ist ein Roman, der viele Themen berührt. Von Umweltthematiken und der Rückkehr zur Natur, über Künstliche Intelligenz bis hin zu Sekten und religiösen Themen ist alles mit dabei. Trotzdem wirkt der Roman keinesfalls überladen. Ganz im Gegenteil: Auf überzeugende Weise zeigt Alderman, wie all diese verschiedenen Bereiche auch in unserer Gegenwert miteinander verbunden sind und wie wir das Ganze nur über seine einzelnen Teile begreifen können.
4 notes · View notes
beauty-forever · 1 month
Text
Tumblr media
Oscar Wilde, Fs 2
Die Thematiken in Oscar Wildes Schriften
Oscar Wilde ist bekannt für seinen unverwechselbaren Stil und seine phantasievolle Themenvielfalt. Wilde behandelte eine Vielzahl von Themen in seinen Schriften und obwohl seine Werke auf den ersten Blick oft humorvoll und leicht scheinen, enthalten sie in der Regel tiefe philosophische und soziale Themen. Einige der häufigsten Themen in Wildes Werken sind Sozialkritik, Dekadenz, Schönheit, Ästhetik, Moral, Identität und Individualismus.
Gesellschaftskritik in den Werken von Oscar Wilde
Eines der prominentesten Themen, die in Wildes Werken immer wieder auftauchen, ist die Kritik an der viktorianischen Gesellschaft. Wilde kritisierte die scheinhaften Glanz und das spießbürgerliche Moralverständnis, die die viktorianische Gesellschaft kennzeichneten, und deckte ihre Doppelmoral und ihre Beschränkungen auf.
Zum Beispiel kritisiert Wilde in "Das Bildnis des Dorian Gray" die viktorianische Oberfläche der Respektabilität. Dorian Gray ist der Inbegriff der viktorianischen Hypokrisie - wunderschön und charmant auf der Oberfläche, aber moralisch verdorben im Verborgenen. quelle
Tumblr media
2 notes · View notes
derschwarzeengel · 8 months
Text
Tumblr media
My copy of OOMPH!'s new CD Richter und Henker arrived yesterday, just finished listening to it.
First impressions / liveblog from first listen:
Love how the page for lyrics is done up like a newspaper.
I'm also very amused because man they went HARD for the anthro furry angle in the artwork. (Admittedly, most of the animals shown are pigs, sheep, and goats, and hmmm, I'm sensing a theme here.)
Yeah, the lyrics here are very Gesellschaftskritik (left-wing at that). Honestly? I do not think that's a bad thing. It's great that the band are distancing themselves from Dero's alt-right, born-again Christian insanity by being more aggressive about their left-wing stances.
track three "Soll das Liebe sein?": one I have not heard and oooh, I like this. This album fucks.
Yup, yup, Schulz was a perfect choice for the new singer (and their first choice, from what Flux and Crap have said). They chose well.
👀👀👀 @ the lyrics for "All die Jahre" namedropping Morpheus, the Greek god of dreams
I think this is the first-ever time they've alluded to any deity other than the Abrahamic god or Satan -- and all of their Christianity-themed songs were largely critical. Whereas this one is more invoking Morpheus, I think.
me, a pagan: Interesting that now that Dero's gone, Flux and Crap are mentioning pagan deities in their lyrics. (Though honestly, it probably has something more to do with Flux & Crap having more creative freedom to do what they want.)
The sound is still very recognizably OOMPH! (I'm reminded of the Plastik - Monster eras), which is good. And I love that Flux & Crap have more creative freedom now.
It still goes hard, even if it's not as heavy as Ritual. And honestly, I'm fine with it not being as heavy as their previous album.
10/10, do recommend.
2 notes · View notes
Text
Da ist sie wieder: die Stimme einer Generation.
Nichts anzubieten außer Ironie und Resignation.
Doch toll geschrieben, der richtige Ton.
Bisschen Gesellschaftskritik mit ein paar frischen Emotionen.
16 notes · View notes