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#psychotherapie
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Im Haus der Künstler
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Museum Gugging
Manche Wände sind rot bemalt, manche blau. Kringel, Spiralen, Linien tanzen quer durch den Raum bis hinauf zum Plafond. Eine Kuh steht da und glotzt mich an. Kopfgesichter, wohin man schaut, die Augen groß wie Wagenräder. Eine Formation von Regenschirmen marschiert über ein Zeichenblatt. Ausschraffierte Bleistiftbilder hängen neben Schrifttafeln, die die Welt erklären: „schweineeber mit schweintier und sieben ferkeln ist eine seltenheit dieses miteinander“. In einem anderen Zimmer sind großformatige, mit Tusche vollgekritzelte Schwarz-Weiß-Tafeln zu sehen, die das „Paradies“ darstellen, zumindest aber den „Urlaub am Attersee“. Bunt bemalte Hirschgeweihe, zu Masken erstarrte Fratzen, in deren Mündern eine Unzahl von Zähnen stecken, Farbrinnen fließen aus den Augen von Menschenköpfen, als wären es Regenbogentränen. Weiter hinten im Raum hängt eine Krähe an der Wand, ihr Federnkleid ist unter einem schwarzen Rollkragenpullover verborgen. Funktionale Dinge wie Lichtschalter oder Fluchtschilder ordnen das vermeintliche Chaos. Begriffsmechanismen werden uminterpretiert. Der Besucher nimmt Platz auf hauchzarten Schmetterlingsflügeln und lässt sich forttragen bis weit über die Grenzen des Schattenreichs. An die Fassade des gegenüberliegenden Hauses sind gelbe Sonnen gemalt, deren Strahlen aussehen wie Wimpern. Auf einer Böschung steht ein Gebäude mit Wänden aus Federn, Holzkisten und Bürsten. Kreisrunde Augenvögel mustern den Fremden. 
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Alles Glauben
Wissen die Künstler hier mehr als ihre Besucher? Ich bin verunsichert, während ich die Stille rund um mich als wohltuende Ruhe empfinde.  
Ich betrete ein Zimmer, über dessen Wände kleine Elefanten purzeln, daneben Püppchen, Trillerpfeifen, Nikoläuse, Taschenlampen, Orden und Kinderzeichnungen. Jeder Zentimeter des Raumes ist ausgemalt. Eine Schlange kriecht die Mauer entlang bis zu einem blauweißrot bemalten Fenster, durch das ein Mann späht. Ist der Fremde real oder Bestandteil des Bildes? Er streckt die Zunge heraus. An den Glastüren sind Buchstaben angebracht, dahinter ein Punkt und ein Rufzeichen. Welche Wesen sind das, die ihre Botschaften an Wände schreiben? Buchstaben schlagen Salti, Weltenrätsel werden gelöst. 
„Unsere Künstler haben kein Interesse an der Kunst“, Prof. Feilacher, der künstlerische Direktor des Hauses blickt mich ernst an, „Sie stehen außerhalb der Gesellschaft.“ Während ich über den Satz nachdenke, sagt er: „Der künstlerische Ausdruck hat nichts mit ihrer psychischen Befindlichkeit zu tun.“ 
Knapp oberhalb der kleinen Ortschaft Maria Gugging, in Rufweite Wiens, leben Menschen, die unten nicht existieren könnten. Vorsichtshalber bewahrt man sie oberhalb der Wolken auf. Ärzte mögen helfen. Aber was gibt es da zu helfen. Da gibt’s nichts zu helfen. Der Wohnort dieser Wesen liegt jenseits unserer Begrifflichkeit. Sie malen und schreiben was sie hören und sehen. Ist das ungewöhnlich? Was sollten sie sonst tun? 
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Mann im Fenster
Gerhard Roth, der große österreichische Dichter, hat dem Ort einmal den Namen „Haus der schlafenden Vernunft“ geschenkt. Das finde ich schön. Ich versuche mir vorzustellen, wie es ist, wenn die Menschen hier am Morgen erwachen und aus ihren Köpfen purzeln Träume heraus. Werden sie aufgeklaubt und als Bilder an die Wand gehängt? Mein großer Freund, dem ich diese Frage stellen möchte, ist schon vor geraumer Zeit in jenen Raum vorausgegangen, in dem man friedlich unter einem Nussbaum sitzen, denken und Weißwein trinken darf, ohne dass einem jemand lästige Fragen stellt. Nach Jahren krame ich sein Buch hervor und lese erneut den klugen Text über jenes Haus, wo der Himmel knapp oberhalb des Giebels befestigt ist, und das Wissen sich hinter der Vernunft verbirgt. 
„Kommen sie doch einfach zu uns heraus“, sagte der Museumsdirektor Feilacher, Psychiater und selbst Künstler. Also packte ich all meinen Mut ins Topcase der Roten und folgte der Spur meines Freundes. 
Ich bin zu früh dran. „Der Roth hat sich lange nicht zu uns herausgetraut. Vielleicht hatte er zu viel Respekt vor den Künstlern.“ Der Professor streckt mir die Hand entgegen, erstaunt, wie mir scheint, offensichtlich hat er mich nicht so früh erwartet. Wir stehen vor einem Haus, auf dem ein großer, blauer Stern angebracht ist. An einer anderen Wand führen Linien schnurgerade in den Himmel hinauf. Knapp unterhalb des Daches hat ihnen jemand Köpfe aufgesetzt. Die Kunstwerke stammen von den beiden ART BRUT - Malern Hauser und Tschirtner. Auch sie hocken bereits in jenem sprachlosen Raum, und strecken uns fröhlich die Zunge heraus. Ihre Zimmer sind längst wieder vergeben – an die zweite, dritte Generation Gugginger Künstler. Die heutigen Götter heißen Schützenhöfer, Tauscher, Vondal, Garber.
„Als Prof. Navratil Leiter der Anstalt war, hieß der Pavillon 11 Zentrum für Kunst und Psychotherapie“, sagt der Herr Direktor und deutet auf ein bunt bemaltes Gebäude, drüben am Waldrand. „Als ich dann sein Nachfolger wurde, habe ich es in Haus der Künstler umbenannt – ab diesem Zeitpunkt verloren die hier wohnenden Künstler den ‚Patientenstatus‘. Das war und das ist mir auch heute noch wichtig. Es sind außergewöhnliche Menschen und sie haben ein Recht darauf weder als Kranke gesehen, noch als solche behandelt zu werden. Ich habe versucht, ihnen ihre Würde zurückzugeben. Es ist eine Wohngemeinschaft Hochbegabter und genau das sollte man an der Fassade ablesen können. Jeder bearbeitete sein eigenes Stück Mauer. 1986 war es schön und bunt und fertig.“ Ich trete näher. Das Gebäude gleicht einer Arche Noah, bevölkert von Menschen und Tieren und Göttern. Mindestens viermal geistert das Wort „EWIGKEITENDE“ über die Fassade.
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Prof. Feilacher in der Walla-Welt
An der Rückseite des Hauses sitzt ein Mann in einem Strandkorb. Aus seinem Mund hängt die Zunge heraus. Hing das Bild nicht gerade noch woanders? Ist es ein Bild? Ich bleibe stehen. Der Mann starrt mich an. Als ich das Haus betrete, kehrt er in seine Welt zurück. 
Ein langer Gang, rechts ein Aquarium, eingerahmt von bemalten Holzlatten. Es gleicht einem Fernsehapparat, der ein ewig gleiches Fisch-Programm abspielt. Oberhalb des Beckens steht „MUTTER IST EIN SCHUTZENGEL.!“, darunter „MÜTTERLEIN, BRAVES.!“ Prof. Feilacher öffnet die gegenüber liegende Zimmertüre. Auf ihr ist ein verdrehtes Hakenkreuz gemalt, darüber das Hammer und Sichel-Symbol, sowie die Worte  „MÄDEL“, „BUBE“ und „ADOLFI.!“. Hier wohnte August Walla, einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Werke hängen in den großen Galerien dieser Welt. 
Wir betreten den düsteren Raum, die „Gugginger Sixtina“. Fenster, Tisch, Kasten, Bett. Fratzen und Zeichen. Das Zimmer ist mehrfach übermalt, dicke Farbschichten sind aufgetragen. Walla hat hier sein eigenes „WELTALL.“ beschrieben, durch das er zur nächsten Dimension vordrang. Wände und Plafond hat er flächendeckend mit der von ihm ersonnenen „Privatmythologie“ vollgemalt. 
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Reisender in blau
Ich nehme auf einem grünweißrotblauen Sessel Platz und Feilacher erzählt vom Vielbegabten. Zehn Jahre lang lebte Walla hier mit seiner Mutter, so lange, bis man die alte Dame auf die Geriatrie überstellte. Danach hatte er ausreichend Platz. Walla litt Zeit seines Lebens an Fettleibigkeit, er befüllte sein kleines Reich mit sich selbst. „Wie hat er die Zimmerdecke bemalt?“, frage ich. „Wir haben ein Gerüst aufgestellt, auf eine Leiter wollte er nicht steigen.“ Wahrscheinlich hatte er Angst, aus seiner Welt zu fallen, denke ich. Die Wände haben ihn beschützt, in ihnen hat er sich verborgen. 
Das Wort „WELTALLENDELAND“ steht mehrfach da. Drumherum jede Menge Götter, Dämonen und Teufeln. „KAPPER“, der Gespenstergott wohnt hier, auch der jüdisch-christliche Gott „SABAOTH“, der heidnische Gott „ALLAH“ und der Meergott „NEPTUN“. Vom Obergott „SATTTUS“ scheint sich der Künstler nicht gefürchtet zu haben, sein Gesichtsausdruck ist um eine Spur freundlicher. Und noch etwas liest man aus der „Anderen Seite des Universums Mensch“ (© Prof. Navratil) heraus: Die lebenslange Suche des August Aloisia Wallas nach dem Ich. Von seiner Mutter als Frau erzogen, verbrachte er die Zeit des Nationalsozialismus in Mädchenkleidern, erst später, als die Russen seine Heimat „besetzten“, wurde er zum „Kommunistendoppelknaben“ umoperiert. Die ewig sich wiederholenden politischen Symbole verweisen auf die fiktive, von ihm erlebte Kindheitsgeschichte. In Wallas Welt-Raum regiert Düsternis, nur ein einziger Stern erhellt sie. Er ist blau. Erst jetzt bemerke ich den Mann, der durch das einzige, kleine Fenster zu uns hereinspäht, und mir die Zunge zeigt.
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Vogel mit Rollkragen
1970 wurde die erste Ausstellung der Gugginger Künstler in Otto Mauers „Galerie nächst St. Stephan“ eröffnet. Die Wiener Szene fand sich ein. Rainer, Ringl, Pongratz, Zeppl-Sperl. Sie alle waren fasziniert von der neuen, damals noch unbekannten Künstlergemeinschaft, die draußen in Gugging lebte: Kernbeis, Horacek, Herbeck. Sie standen außerhalb der Gesellschaft – und des Geschäfts. Erst mit der Zeit begriffen sie, dass ihre Arbeiten etwas „wert“ waren. Navratil hatte die außergewöhnliche Begabung seiner Patienten erkannt, als er sie aus diagnostischen Zwecken Zeichnungen anfertigen ließ. Ihnen gemeinsam waren zwei Tatsachen: Die Künstler visualisierten ihre Welt und keiner von ihnen hatte je eine bildnerische Ausbildung genossen. Sie bewohnten eine Art „Behandlungsinstitution“, und entflohen mittels ihrer Kunstwerke dem Zwang des Alltags. So entsprachen sie dem von Dubuffet und Breton definiertem Kunststil - eine Außenseiterkunst in naivem „Roh-Zustand“. Da Jean Dubuffet neben seiner Tätigkeit als Bildhauer, Maler und Philosoph aus einer Dynastie von Weingroßhändlern stammte, benannte er die Kunstrichtung von Surrealisten und Sonderlingen gemäß seiner, ihm eigenen Terminologie als „brut“. Der Begriff ART BRUT war geboren.
Längstens seit der viel beachteten, im Jahre 1983 von Johann Feilacher kuratierten Ausstellung im Wiener „Museum moderner Kunst“, dem „Zwanz‘ger Haus“, wurden die Gugginger Künstler als Shooting Stars gehandelt. „Eines der ersten Hausner-Blätter habe ich als Testballon bei ‚Christie's‘ in London untergebracht, seine weiteren Arbeiten hielt ich zurück. Ich kannte damals einen englischen Kunstmäzen, dem ich den entscheidenden Tipp gab. Es funktionierte, der Sammler bezahlte bei der Auktion fast eine halbe Million Schilling - er bereute es nicht. Der Wert des Bildes stieg innerhalb kurzer Zeit um ein Vielfaches. Die Marke „Hausner“ war etabliert, Blätter seiner Gugginger Kollegen folgten. Die „Navratil-Künstler“ eroberten den Markt, den die Heidelberger Sammlung Prinzhorn und die Sammlung Morgenthaler besetzt hielten. ART BRUT war in aller Munde. Man verlangte, man bekam jeden Preis. Bis heute blieb das so. Das Land Niederösterreich besitzt mit dem Museum und der Galerie Gugging einen „Globalplayer“ in Sachen zeitgenössischer Kunst - Navratil, Feilacher und anderen weitsichtigen Visionären sei Dank.
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„Kunst hat immer Extreme ausgelotet, Künstler haben sich immer in grenzwertige Situationen begeben, sei es freiwillig oder unfreiwillig. Kunst hat sich immer schon als eine Forderung an die Gesellschaft verstanden. Diese (…) war nicht bequem, wenn es sich um ernsthafte Kunst handelte“, schrieb Dieter Ronte anlässlich der ersten, großen Präsentation der Gugginger Künstler. Es hat sich nichts geändert. Außer, dass der Marktwert der Gugginger Künstler weiter gestiegen ist. 
Ich verabschiede mich von Feilacher und gehe noch einmal zum Haus der Künstler zurück, um ein paar Erinnerungsfotos zu machen. Als ich dabei bin meine Kamera zu positionieren, bemerke ich im Fenster neben der Türe eine Bewegung. Jemand beobachtet mich. Ich winke. Dann erst bemerke ich das Gesicht eines Mannes. Es ist fast vollständig unter einer kecken Zipfelmütze begraben. Es ist Johann Garber, ein Künstler, dessen Werke Höchstpreise am internationalen Kunstmarkt erzielen. Er steht da, streckt der Welt und mir die Zunge heraus, wendet er sich um und verschwindet im Dunkel des Hauses.             
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rouvensiegler · 2 years
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Mit Hypnose gegen den Frust ...
Mit Hypnose gegen den Frust …
Seit über zwei Jahren hat uns das Corona-Virus mehr oder weniger fest im Griff. Beschneidungen in unserem täglichen Handeln und dem sozialen Umgang mit anderen sind die Folge. Im privaten oder auch beruflichen Umfeld ziehen diese eine massive Beschränkung, wenn nicht gleich Not mit sich. Distanz statt Nähe Aus herzlicher Nähe wurde kühle Distanz, aus schönen Feiern wurde Einsamkeit. Selbst der…
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su-mmerfield · 2 years
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Meditation kennenlernen
Stand up paddeln ist meine Therapie. Und auch Meditation. Eine Meditation kann aktiv oder passiv sein. Aktive Meditationen beinhalten Sport und das eigene Bewusstsein darüber.Eine passive Meditation ist eine Sitzmeditation wo wir im Geiste aktiv sind. Ich habe die letzten Wochen viel über Meditation, Ayurveda und Yoga gelernt. Auch z.B. dass Hot Yoga eher ein westliches Yoga ist was in kälteren…
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diesucherin · 2 years
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Moira - Verletzungen in der Psychotherapie
Moira hält Fachleuten den Spiegel vor
Ich bin wohl eine der wenigen Personen, die keine neuen Wunden durch die Psychotherapie bekommen hat. Meine Wunden wurden in unheilbare verändert.
Mein Misstrauen gegenüber jeglichen Therapeuten im Bereich der Psychologie ist daher logisch, hat aber nichts mit einer selbsterfüllenden Prophezeiung zu tun. Ich glaube nicht an dieses Konzept und weiß aus Erfahrung, dass schlechte Erwartungen zu positiven Überraschungen führen können.
Die Wurzel allen Übels
Trotz meiner Kindheit kam für mich eine Therapie nie in Frage. Meine Mutter bewies mir in meinen ersten fünf Lebensjahren, mit meinem aggressiven, alkoholsüchtigen Stiefvater, wie sehr sie mich hasste. Jegliche vorstellbare Art von psychischer und physischer Gewalt aktivierte meine Urinstinkte – ein reiner Schutzmechanismus. Heute nutze ich diese Fähigkeiten zu meinem Vorteil.
Vor der ersten Klasse kam ich ins Heim, einige Jahre später zu Pflegeeltern. Doch hier wiederholte sich das Muster ähnlich. Eine Mutter, die mich mehr erniedrigte als mich unterstützte. Und ein Vater, der Alkoholiker war. Ich hatte gelernt, mich selbst zu versorgen, doch ich musste mich auch selbst erziehen.
Zum Glück glaubte ich meinen Pflegeeltern kein Wort, wie z.B. dass ich es niemals zu etwas bringen würde. Das hat es jedoch nicht erträglicher gemacht.
Schließlich verwandelten sich kindliche milde Überreaktionen in mäßige bis starke Allergien und Intoleranzen und Schmerzen. Mein Hausarzt nahm mir nach zwei qualvollen Jahren die Schmerzen mit dem richtigen Medikament, doch das Ganze (plus die familiäre Situation) war zu viel für mich.
Also entschied ich mich doch dafür, eine Therapie zu versuchen.
Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung – auch für Therapeuten
Meine, mir antrainierte, Offenheit hatte ihre Nachteile. Nach fast drei Jahren verzweifelte meine Therapeutin an dem Fehlen eines Fortschrittes. Schließlich gab sie meinem Hausarzt die Schuld und riet mir, diesen zu wechseln. Ihm vertraute ich mehr, und dies sollte angeblich mehr schaden als fördern.
Ich lehnte ab und wurde kurzerhand – ironischerweise über meinen Hausarzt – aus der Therapie geworfen.
Im Laufe der ambulanten ersten Therapie hatte ich auch eine Psychiatrie und eine stationäre Psychotherapie kennengelernt. Nach vier Wochen unter stark depressiven Patienten und einer aggressiven Chefärztin mit Geltungsdrang, stand ich noch immer am Anfang. Ich war die einzige Patientin, die sie nicht zum Weinen bringen konnte – das sagt wohl alles.
Den stationären Aufenthalt musste ich aufgrund einer Kiefer-OP abbrechen, doch meine Therapeutin und ich gingen im Guten auseinander. Allerdings empfing sie mich nach einigen Monaten hochgradig aggressiv und schrie mich eine halbe Stunde lang an und warf mir Magersucht und groteske Manipulation vor (auch seitens meiner Ärzte). Ich muss wohl nicht erklären, warum ich noch am selben Tag wieder abgereist bin.
Der letzte Versuch war eine teilstationäre Behandlung, um von meinem Pflegevater weg zu kommen. Doch auch nach drei Monaten Langeweile und Eigenmästung mit Maismehl war ich noch immer keinen Schritt weiter. Ich hatte keine Therapiegespräche und beschäftigte mich daher damit, den Mitarbeitern den Spiegel vorzuhalten. Zudem fand ich dort meine heutige Arbeitsstelle.
Wer hoch steigt…
Trotzdem versuchte ich es erneut mit einer Therapie und fand einen Therapeuten, dessen Ego nicht größer sein konnte. Erst beschimpfte er alle seine Kollegen als Versager, hatte aber offensichtlich keine Ahnung, wie er mit mir umgehen sollte. Tiefenpsychologie schien auch nicht zu mir zu passen, da ich bis heute nicht verstehe, warum es mir helfen soll, wenn ich mit einem Zuschauer Selbstgespräche führe. Natürlich brachte auch er keine Träne aus mir heraus, versuchte aber weiterhin meine erste Vertrauensperson zu werden.
Bis dato hatte ich jegliche Kontakte zu Familie, Freunden und meinem Hausarzt abgebrochen. Blieb nur noch einer. Doch viel helfen musste ich nicht, auch wenn ich lange gespürt hatte, dass auch er langsam an mir verzweifelte.
Erst versprach er mir ewige Unterstützung, obwohl ich ihm bereits verdeutlicht hatte, dass ich abbrechen wollte: „Egal, was Sie sagen. Egal, was Sie tun. Ich lasse Sie nicht im Stich!“
Nur wenige Wochen nach diesem Versprechen riss ihm der Geduldsfaden. Endlich sprach er aus, was ich schon ewig gesehen hatte. Er war genauso wie seine anderen Kollegen und voller Vorurteile. Daher brüllte ich ein „Bullshit!“ zurück und wurde bei der nächsten Sitzung aus der Therapie geworfen.
Natürlich stellte er es als meine Schuld dar.
So schlecht diese Erfahrungen auch waren, so sehr haben sie geholfen, meine Memoiren zu füllen, die ich sogar veröffentlichen durfte. Wenn auch nur aus reiner Neugierde (Wie entsteht ein Buch?). So viel zum Thema, dass ich nie etwas zustande bringen kann…
Moira Dawkins, 05.07.22
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bip-n-bop · 16 days
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Ist das nur in Deutschland so?
Gesundheitssystems in Deutschland
Seit der Coronakrise habe ich komplett das Vertrauen in Ärzte und das deutsche Gesundheitssystem verloren, da Ärzte gefühlt völlig durchgedreht sind und ohne zu hinterfragen alles mitgemacht haben.
Meine Ärzte, denen ich vertraut habe, sind in Ruhestand oder in Rente gegangen. Die neuen Ärzte, ihre Nachfolger, sind größtenteils nur noch profitorientiert.
Ich meine: Was soll ich von Ärzte halten, bei denen heute noch (April 2024) eine Maskenpflicht in der Arztpraxis herrscht, oder telefonisch nicht erreichbar sind, ihre Patienten nur noch oberflächlich medikamentös behandeln, Neupatienten abweisen, die Schwestern am Empfang unfreundlich und überfordert sind, ihre Patienten aus Kostengründen nicht ausreichend behandeln?
Ich gehöre zu den sogenannten Angstpatienten, leide unter einer Angststörung und Panikattacken und Depressionen. Der bloße Gedanke zum Arzt zu gehen löst bei mir Panik aus. Sie äußert sich durch rasende Gedanken, Wut, Weinen, Schreien, Herzrasen, nervöses auf und ab gehen, innerliche Unruhe. Das war nicht immer so. Erst seitdem sich die Situation in den Arztpraxen verschlimmert hat, ich zunehmend schlechte Erfahrungen in den verschiedenen Arztpraxen gemacht habe, habe ich zunehmend das Vertrauen zu den Ärzten verloren.
Ich leide unter Neurodermitis und mache gerade wieder einen richtig schlimmen Schub durch. Normalerweise müsste ich zum Dermatologen, aber ich tu mich richtig schwer damit. Ich meine, was soll ich von einer Arztpraxis halten, die sich GmbH nennt und ihre Patienten draußen, außerhalb der Praxis in der Hitze oder Kälte warten lässt? Auch die Rezensionen im Internet sprechen nicht gerade für diese Arztpraxis.
Gerade deswegen hatte ich gerade wieder eine Panikattacke, liege heulend im Bett, trinke Beruhigungstee um erstmal wieder runterzukommen.
Ich versuche den Ausschlag seit zwei Wochen allein in den Griff zubekommen, mit Schwarzteewickel und Kortisonsalbe aus der Apotheke zur Nacht, aber die Salbe hilft nicht mehr. Ich benutze Urea Creme.
Auslöser für die Neurodermitis sind verschiedene Faktoren: Eine hormonelle Umstellung, starke Hormonschwankungen, eine Zwangsstörung (Waschzwang) und eine Keimphobie. Tja, aufgrund schlechter Erfahrungen mit verschiedenen Therapeuten, tu ich mich schwer mit Psychotherapien, da mir die letzten Therapeuten nicht zuhörten und auf meine Bedürfnisse überhaupt keine Rücksicht nahmen. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie selber nicht so richtig wussten, was sie tun sollten.
Hinzukommen noch lange Wartezeiten oder gar Abweisungen à la "Wir nehmen keine Patienten mehr auf". Was auch nicht gerade vertrauenserweckend ist.
Zusammengefasst habe ich absolut kein Vertrauen mehr zu Ärzte und Therapeuten. Die, denen ich vertraut habe, praktizieren nicht mehr und die Nachfolger... Was soll ich sagen? ...Sind eher eine Verschlechterung. Man wird irgendwie gefühlt wie am Fließband abgefertigt.
Mein Augenarzt müsste schon längst in Rente sein, praktiziert aber weiter weil er keinen vernünftigen Nachfolger findet. Der Hausarzt meines Vaters führte seine Praxis bis zum Tod, weil er keinen vernünftigen Nachfolger fand.
Was ist nur los in diesem scheiß Land, dass alte Ärzte keinen vernünftigen Nachfolger finden, dass beim Nachwuchsärzte Kosten und Profit wichtiger sind, als das Wohlergehen der Patienten?
So... Ich wollte mich zu diesem Thema nur mal auskotzen, in der Hoffnung es beruhigt mich ein wenig. Und, ja, das Schreiben über dieses Thema hat mir ein wenig geholfen. Aber zum Arzt gehen mag ich immer noch nicht.
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redstripestomato · 23 days
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meine Therapeutin hat in der letzten Stunde geweint habe ich etwa den Spieß umgedreht?
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sapsalzburg · 1 month
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Salzburger Arbeitskreis für Psychoanalyse
Meine persönliche Wahrnehmung, Meinung und Erfahrung über den SAP - Salzburger Arbeitskreis für Psychoanalyse.
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psychoinfo · 3 months
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Zu wesentlichen Unterschieden zwischen Narzissten und Empathen
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jurjenkvanderhoek · 5 months
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GETEKEND VOOR HET LEVEN, EEN POGING HET VERLEDEN TE REINIGEN
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In het boek "Getekend voor gesprek" legt schrijver en kunstenaar Bert Hemsteede zijn ziel en zaligheid open en bloot op tafel. Zijn herinnering aan het als kind ondergaan van seksueel misbruik steekt hij niet onder stoelen of banken. Het relaas, een verhaal over zijn eigenste ik, publiceert hij om psychische kwetsbaarheid bespreekbaar te maken. Om anderen ermee te helpen en zichzelf bij zijn herstel tot steun te zijn. "Herstel is voor mij de goede omgang met datgene wat nu eenmaal onherstelbaar is." Aandachtig lees ik zijn teksten en bekijk ik de tekeningen waarover gesproken kan worden. Met enige schroom zet ik mij tot het schrijven van een beschouwing over deze uitgave die in samenwerking met uitgeverij Philip Elchers op tafel ligt. Want hoe kan ik oordelen over wat iemand vanuit zijn gevoel op papier heeft gezet. Daarom laat ik in mijn beschouwing hem regelmatig zelf aan het woord. Het is een emotioneel relaas dat de lezer in het hoofd gaat zitten. Ik kom er maar moeilijk van los.
De uitgave behelst gebundeld werkstukken voorzien van dagboekaantekeningen. Voor zichzelf om uit de impasse van het verleden te komen. Voor mij om het leed en de therapeutische handelingen daarop te begrijpen. Voor de ander die eenzelfde ervaring kan schrijven een steun in de rug te geven.
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Als kunstenaar heeft Hemsteede een streepje voor, want hij kan door deze gave naast het verwoorden de kwetsbaarheid verbeelden. Hij kan het misbruik van zich afschrijven door de dader te benoemen. Maar heeft nog meer baat bij het verwerken door het misbruik een gezicht te geven, de dader uit zijn herinnering profiel te geven. 
Door de traumatiserende handelingen die een oudere Duitse man, de kennis van de buren, in de jeugdige jaren van Bert heef uitgevoerd raakt hij later met zichzelf in de knoop. Om in de wirwar van gedachten de Bert weer te vinden die hij was heeft hij therapie nodig. Hulp om al pratende uit het harnas van schaamte en schuldgevoel te komen. “Schaamte en schuldgevoel zijn niet hetzelfde. Ik voelde me schuldig over et misbruikt worden. Maar schaamte is iets anders, dat gaat verder. Het gaat niet over iets wat ik deed, maar het gaat over mijn zijn, over wie ik ben.”
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De uitgave "Getekend voor gesprek" is de neerslag van gesprekken met hulpverleners. En zijn gedachten over het reinigen van zichzelf door middel van de therapie. Het gaat diep en ik als lezer ga met hem door dalen, ben getuige van zijn moeiten. Want Hemsteede stelt zich wel breekbaar op, maar laat niet het achterste van zijn tong zien. De therapeuten zien wel zijn kleinste zelf, maar voor mij houdt hij zich toch min of meer groot - hoewel ik tussen de regels door lezende hem met één vinger zo kan omdrukken. Aan het eind van het boek, na de beschrijving van de gevolgde therapie beschrijft hij zichzelf. Doet een boekje open over wie hij is en wat hij voelt. Een lange lijst met zinnen die steeds beginnen met he woordje ‘ik’. Ik heb, ik doe, ik ben, ik geef, ik denk. (ik voel niks). De lijst eindigt niet, maar vervaagt. Lijkt dus eindeloos door te gaan, maar vervaagt in de herinnering.
Net voor het midden van het boek laat Hemsteede een pagina egaal zwart. Het is letterlijk de zwarte bladzij van zijn leven. Het verhaal in het boek namelijk vertelt het zijn, althans dat zijn wat door die ander bevlekt is. Zo zitten in de tekeningen en collages meerdere beeldende verwijzingen. Talloze symbolen om het leed omfloerst in uit te drukken. Wanneer het niet uitdrukkelijk en met nadruk realistisch wordt afgebeeld is het trauma minder moeilijk te hanteren. Maar mijmerend over wat hij beeldt en verbeeldt is de herinnering toch meer dan werkelijk en vertelt de voor de beschouwer abstracte tekening boekdelen. Maar aan mij wil hij niet alles kwijt, hoewel Hemsteede naar mijn mening toch al veel laat weten. "De zwarte pagina verbeeldt niet enkel de zwarte bladzijden in mijn leven, maar ook dat ik niet alles laat zien in dit boek. Op een persoonlijke manier opening van zaken geven, betekent voor mij niet dat alles met iedereen gedeeld hoeft te worden."
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Bert Hemsteede leidde twee levens. Uit de maatschappelijke kant haalde hij energie, het bracht hem contacten, gaf hem kennis, nieuwe ervaringen en waardering. Maar dat wat hem raakte en wat hij voelde, de schaamte, verborg hij zo diep weg dat hij zichzelf kwijtraakte. Hij werd paranoïde. Beoordeelde elke ruimte en iedere situatie eerst instinctief of deze veilig was. Deze manie maakte hij niet bespreekbaar en deed daarmee zichzelf en zijn naasten tekort, beseft hij zich nu. Dat gescheiden verborgen en publieke leven wil hij middels de therapie met elkaar verbinden. De relatie herstellen tussen de twee identiteiten. De ene krachtig en ambitieus, de andere angstig en schrikkerig. "Mijn psychische kwetsbaarheid blijft. Dát beseffen is óók herstel."
De therapie behelst niet alleen de gesprekken om pijnlijke herinneringen de emotionele lading te laten verliezen, maar ook het tekenen van deze herinneringen - over die verbeelding kan dan ook gesproken worden. Het is een handvat het verleden nog beter te duiden. De kunst die Hemsteede tijdens en door deze sessies maakt is meer dan een therapeutische bezigheid. De werkstukken kunnen ook zelfstandig zonder de verdiepte lading de wereld in. De woorden hoeven de beelden niet te verantwoorden. De beelden kunnen namelijk heel goed voor zichzelf spreken. Wie aandachtig de composities in zich opneemt, ieder detail nauwkeurig bekijkend, prikt gemakkelijk door de schijnbaar abstracte werkelijkheid heen. 
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De collages en tekeningen zijn soms te waar om waar te nemen. Te echt in voorstelling en betekenis dat ze niet om aan te zien zijn. Het werkt op de emotie, het besef dat er iets goed mis was in het vroege leven van Hemsteede ligt er dik bovenop voor wie door de eerste laag van smerigheid durft heen te kijken. Want gelaagd is het werk van Bert Hemsteede zeker. In fysieke lagen maskeert hij delen, maakt het minder zichtbaar om er zelf mee om te kunnen gaan. Hij laat deze wel zien in het verborgene. Pas wanneer er een extra handeling wordt verricht in het kijkproces is deze bedekking weg te nemen en het onderliggende gevoel aan te boren. Helaas is dit in het boek niet altijd even duidelijk, hoewel Hemsteede de werkstukken wel van meerdere kanten en met de dieperliggende lagen toont. 
Hoewel de tekeningen werden gemaakt om tot steun te zijn in de therapie zijn het geen therapeutische werkstukken. Als kunstenaar blijft Bert bij zichzelf. Zijn leven inspireert hem tot scheppen. Dat er onderliggende emoties door en mee boven komen is een effect die de kunst eigen is. In esthetische zin treffen deze het gemoed. Dit werk maakt Bert niet om de schoonheid te dienen, maar om gevoelens in beeld te brengen. En die gevoelens van Hemsteede zijn in dit geval niet mooi of verfijnd, want wat hem in het verleden is overkomen is niet elegant en verre van smaakvol. Maar juist door die smerigheid verschoont de kunstenaar zichzelf. Niet om de handelingen goed te praten, niet om zich te excuseren dat hij een mooie jongen is waarvoor de oude man is gevallen, wel om te laten zien dat het leven niet altijd rozengeur en maneschijn is. Wie door de geschetste smeerlapperij heen kijkt doorvoelt de kwetsbaarheid.
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De therapie roept weggestopte herinneringen op. Door deze te bespreken en te verbeelden worden ze hanteerbaar. Door ze in deze dagboekvorm te publiceren neemt Bert Hemsteede een grote stap in het verwerkingsproces. Blijft zijn trauma eerst nog binnenskamers en zijn zelfs de familie en naasten niet of nauwelijks op de hoogte, door het boek gaat zijn verhaal de wereld in. Het kan hem maken en breken beseft hij, maar het boek is er vooral om andere slachtoffers van enig misbruik tot steun te zijn. Bert moet veel drempels over, veel deuren openen, meerdere gangen door die hij eigenlijk niet wil betreden. Zo is bijvoorbeeld het noemen van de naam van de dader te intiem, zo persoonlijk dat hij zich ervoor schaamt en er onpasselijk van wordt. "Zijn naam geven voelt bijna nog intiemer dan te vertellen over wat er allemaal gebeurde. Door zijn naam te noemen gaf ik hem als het ware de macht om mijn wereld binnen te komen." Later in het boek beschrijft hij nauwkeurig de handelingen en schrikt van zichzelf. “Blijkbaar kan ik soms makkelijker praten (voel ik minder schaamte) over het beladen verleden, dan over de intieme wonden van het heden.” Een paradoxale bekentenis.
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Ook vraagt hij zich af of hij niet medeschuldig is aan wat hem is overkomen. Had hij ervoor kunnen kiezen het niet te willen. Maar kunnen kiezen gaat uit van een vrijheid, en die voelde hij niet. Hij negeerde het besef dat het niet 'goed' is wat hem gebeurde en dat het voor hem schadelijk zou kunnen zijn. Er was geen gevaar, maar wel een dreiging. Hij mocht de handelingen niet openbaar maken, toen. Het moest verborgen blijven, zoiets van een niet uitgesproken afspraak tussen Bert en de man: "ons geheimpje". 
Een laatste pleidooi. “Ik heb me niet met hem verbonden gevoeld, behalve in het delen van het geheim. En daarmee bewaarde ik ook zijn geheim en beschermde hem dus ook. Ik heb niets van hem opgestoken, behalve hoe te ondergaan en te zwijgen. Ik heb niets van hem geleerd, behalve dat ik niet opgewassen ben tegenover een ander. Niets heb ik van hem geleerd dat me een beter mens maakte. (…) Het verdriet is een deel van mijn leven geworden, zonder dat het me onderuithaalt en ontregelt.” D uitgave ‘Getekend voor gesprek’ bevat het verhaal wat Hemsteede wilde vertellen. Over hoe het weer goed kwam met Bert. 
Getekend voor gesprek. Verslag van een psychotherapie. Bert Hemsteede. Tekst en tekeningen. Uitgeverij Philip Elchers, 2023.
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joliettebln · 6 months
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Es hat auch ne Zeit gedauert, bis ich an Therapie geglaubt hab.
Atze Schröder, wenn du das liest: Wie lange war die Zeit zwischen der Ahnung, dass Therapie jetzt mal echt dran wäre, und dem Beginn deiner ersten Probatorik? Und bitte sag: Warst du in Psychoanalyse?
Atze Schröder in „Miss-verstehen Sie mich richtig“, im Gespräch mit Gregor Gysi, vom 23. Februar 2023 (min 24:20)
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xxpoemsx · 6 months
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Schutz!? (TW)
Du sollst mir Schutz geben Doch stattdessen machst du mich kaputt Ich zerfalle in Einzelteile Ich weine Ich schreie Ich flehe Ich will mir nur noch mehr etwas antun! Denn ich halt es hier nicht aus Hier, bei dir Du sperrst mich ein Du machst mich klein Ich bin nicht frei Ich bin eingeengt Ich weine Ich bettle Holt mich hieraus, bevor es mich weiter zerstört – Aber keiner hört…
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toletoletole · 6 months
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Gegen die reduktionistische Einseitigkeit der deutschen Psychotherapie
2006 fand in Bonn ein Symposium mit dem Titel „Das Unbehagen in der Psychotherapie“ statt, an dem über 100 PsychotherapeutInnen und WissenschaftlerInnen teilnahmen. Die dort verabschiedete „Bonner Erklärung“ postulierte: „Wir beobachten mit großer Sorge in der Psychotherapie eine Verengung des Denkens auf Ansätze, die eine “evidenzbasierte Einheitspsychotherapie” favorisieren. Sinnverstehende,…
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therapie ist eine reise... bei der einer nirgendwo hingeht und der andere sitzend und schweigend geld verdient.
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Grenzüberschreitungen in der Psychotherapie
Dieser Beitrag ist für …
Betroffene und Hilfesuchende …
… auf beiden Seiten der therapeutischen Beziehung! Auch wenn du selbst Therapie oder Psychiatrie ausübst, möchte ich dich herzlich einladen, dir diese Berichte anzusehen. Wir Fachleute können viel aus ihnen lernen. Meinst du nicht?
Ich fange mal mit meinen eigenen Erfahrungen an:
Meine eigenen Erlebnisse
Meine Ausbildung in Gestalttherapie - ein gutes schlechtes Beispiel
4 Jahre lang dauerte meine Ausbildung in Gestalttherapie. Das war von Anfang 1981 bis Ende 1984. Es war eine wunderbar aufregende Zeit. Verschiedene Trainer – so hießen die damals – bereiteten mir und meiner Ausbildungsgruppe vielfältige neue Erfahrungen. Gestalttherapie war mit ihrem lebendigen, geradezu anarchistischen Vorgehen und mit der Betonung des gegenwärtigen Kontaktes ein provozierender Kontrapunkt gegen die verkrusteten etablierten Verfahren wie Psychoanalyse und Verhaltenstherapie.
Wozu Selbstherrlichkeit so führen kann …
Leider verführte sie so manchen, gerade auch unsere Trainer, zu Selbstherrlichkeit und Ausbeutung der Patienten bzw. Ausbildungskandidatinnen. Ich habe besonders von einem unserer Gurus (dessen Name nicht genannt werden darf) so viele aggressive und abwertende Breitseiten abbekommen, dass ich 4 Jahre lang immer kurz vorm Hinschmeißen war. Andere Teilnehmer wurden ausgebeutet, indem sie bspw kostenlose Gartenarbeit in der toskanischen Hitze verrichten mussten und sich einreden ließen, dies sei therapeutisch wertvolle „Körperarbeit“. Einige Teilnehmerinnen mussten sich immer wieder vor sexuellen Nachstellungen in Sicherheit bringen, welche der jeweilige Trainer geschickt als Aufforderung zu „Experimentierfreude“ und „persönlichem Wachstum“ tarnte. Das nahm mitunter Züge von Gehirnwäsche an.
Persönliches Fazit
Etwa 40 % von all diesen therapeutischen Erfahrungen halte ich im Rückblick für lernenswert. Die restlichen 60 % haben mir deutlich gemacht, wie ich als Therapeut NICHT sein will – vielleicht sogar eine noch wichtigere Lernerfahrung! Diese Trainer – es waren vor allem Männer! – waren für mich wirklich gute schlechte Lehrer!
Immerhin inspirierte mich deren selbstkritikfreies Agieren zu der Beschäftigung mit der Frage, wie denn Wahrheit in der Therapie entstehen könne. Daraus wurde schließlich meine Dissertation über Erkenntnistheorie und Ethik in der Psychotherapie.
Was vielleicht am schlimmsten war:
Die meisten Auszubildenden dachten nach jeder Verletzung:
Genau! Das hab‘ ich gebraucht! Gut, dass ich so massiv konfrontiert worden bin!! Ich kann mir gut vorstellen, dass auch Patientinnen und Patienten ähnliche Erlebnisse auf eigene Schwächen zurückführen oder sich irgendwie schönreden.
Dass es sich in Wirklichkeit um Übergriffe und Anmaßungen handelte, wurde mir erstmals klar, als ich auf einer Tagung Andere von ihren verletzenden Erlebnissen in der Ausbildung erzählen hörte.
Auswirkungen auf meine Arbeit
In dieser Zeit arbeitete ich zuerst in einer Klinik für Alkohol- und Medikamenten-Abhängige, schließlich in einer stationären Drogeneinrichtung. Immer mehr wurde mir klar: Auch in diesen Settings wurde massiv mit vermeintlich therapeutischen Drohungen, Kränkungen und Strafen gearbeitet!
Patientinnen wurden in der sogenannten Römischen Arena niedergebrüllt;
Patienten wurden entlassen, wenn sie sich verliebten;
Klienten bekamen ein Türblatt auf den Rücken geschnallt, wenn sie ihre Spiegel nicht streifenfrei putzten. (Das war wirklich so, auch wenn man es nicht glauben mag!)
Ich muss zugeben:
Anfangs machte ich mit, voll von eigenen Erfahrungen mit angeblich heilsamen Konfrontationen. Mir gefiel es, Macht zu besitzen und Wirkung zu haben. Zum Glück bemerkte ich bald, dass es sich um schädliche Introjekte, also „Geschlucktes“, handelte und konnte dies abschütteln.
Das war mir eine Lehre!
Aber ich wurde – und deshalb möchte ich all diese Erfahrungen nicht missen – sensibel dafür,
wie man sich als Patientin oder Patient fühlt,
wie schwer es für Hilfesuchende sein muss, sich gegen Verletzungen, Erniedrigungen, Nötigungen zur Wehr zu setzen.
Mein Therapeut, denken man also, will mich doch heilen! Also ist alles gut, was er macht! Also stimmt MIT MIR etwas nicht, wenn ich mich verletzt fühle!
Fragen Sie bitte Ihre Patientin und Ihren Patienten!
Fortan habe ich Menschen, denen ich gegenüber saß, nach ihren Erfahrungen von Verletzungen gefragt. Ich möchte alle Fachleute ermutigen, dies immer wieder zu tun!
Und bitte auch immer wieder die Frage stellen:
Habe ich Sie mit irgendetwas verletzt?
Die Berichte von Betroffenen
In den folgenden Blog-Artikeln lasse ich Menschen mit negativen Therapie-Erfahrungen zu Wort kommen.
Ermutigung und Emanzipation
Ihre Schilderungen sollen dir zeigen, dass du nicht allein mit deinen schlechten Erlebnissen bist. Sie sollen dich auch ermutigen, deinem Therapeuten oder deiner Psychiaterin selbstbewusst mitzuteilen, wie du dich fühlst. Setze dich ggf zur Wehr oder beende, wenn ein klärendes Gespräch nicht möglich ist, die Behandlung.
Negative Erlebnisse werden aus allen Richtungen und Schulen der Psychotherapie und Psychiatrie geschildert.
Diese Betroffenen erzählen in den folgenden Beiträgen:
Moira D hat einen Spiegel
… den sie Fachleuten vorhält. Sie meint, Selbsterkenntnis sei der erste Schritt zur Besserung. Für Therapeuten!
Jasmin R hat einen Ausraster
… als Therapeuten. Und danach hat sie es mit einem Schläfer zu tun.
Andreas O sucht Heilung
… und findet sich im Exil wieder.
Vera A überlebt nur knapp
… 8 Monate Klinik. Sie sucht Halt und Wärme, erfährt aber Desinteresse, Kälte und Abstinenz.
Kristin, das Ego-Monster,
… kann ihrem Psychologen leider auch nicht helfen!
Anja S gewinnt einen Professor
… und verliert ihren Job, ihre Doktorarbeit, ihren Ruf und beinahe ihr Leben. Ihr Therapeut klebt ihr ein Etikett auf die Stirn mit der Aufschrift: narzisstisch!
Das sind nur einige Schilderungen aus einer Vielzahl von therapeutischen Verletzungen, von denen mir immer wieder berichtet wurde und wird.
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