Waldorf Astoria Berlin – Luxus vom Feinsten in der City
Das einzige Waldorf Astoria Hotel in Deutschland steht in Berlin in unmittelbarer Nähe des Zoologischen Gartens. Nun gibt es nicht gerade wenig Luxus-Hotels in Berlin. Aber in den meisten Rankings über exklusive Hotels in Berlin taucht das Waldorf Astoria, das zur Hilton-Gruppe gehört, in den Top10 auf. Wer die direkten Wettbewerber im Kampft um Gäste sind, will Pressesprecherin Pamela Formella nicht verraten.
Das Berliner Waldorf Astoria feierte vor kurzem 10-jähriges Jubiläum. Denn Ende 2012 eröffnete das Haus, inspiriert von der zeitlosen Eleganz des Waldorf Astoria New York, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt.
Ich hatte kürzlich das Vergnügen, im Abstand von wenigen Wochen gleich zweimal ins Luxushotel Waldorf Astoria Berlin zu Veranstaltungen eingeladen zu sein. Und so habe ich mich etwas umgeschaut.
Über zwei Stockwerke erstreckt sich die Lobby im Waldorf Astoria Berlin, sie soll Erinnerungen an einen Ozeandampfer assoziieren, weil einer der Gründer mit der Titanic untergegangen sei / Foto: Ingo Paszkowsky
Moderne Umsetzung des Art déco Stils
Das Hotel mit 232 Zimmern und Suiten befindet sich im 118 Meter hohen Berliner „Zoofenster“, das von dem deutschen Architekten Professor Christoph Mäckler gestaltet wurde. Das Innendesign des Hauses, eine moderne Umsetzung des Art déco Stils, stammt von der Pariser Agentur „Inter Art Etudes“.
Eines der Highlights des Hotels ist sicherlich die luxuriöse Präsidenten-Suite, mit der großen, langen Fensterfront. Als höchst gelegene Luxus-Suite in der Berliner West-City bietet sie einen spektakulären Ausblick auf die Skyline der Hauptstadt. Der Übernachtungspreis ist nicht weniger spektakulär, rund 13.000 Euro kostet eine Nacht. Wobei der Preis vom Gast und natürlich von der Auslastung abhängig ist, wird mir versichert. Will sagen, ein richtig prominenter Gast muss eventuell nicht ganz so viel berappen.
Geräumige Präsidenten-Suite mit einer langen Fensterfront / Foto: Ingo Paszkowsky
Auf der Signature Wall verewigt sich die Prominenz
Auf meine Frage nach prominenten Gästen erhalte ich freundlich aber bestimmt die Information, dass man aus Gründen der Vertraulichkeit und des Datenschutzes die Namen der Gäste nicht preisgibt. Einige weniger Ausnahmen werden dann doch gemacht, von Gästen die ihren Aufenthalt selbst publik gemacht haben. Prominentes Beispiel ist Heidi Klum, die Aufnahmen von ihrem Aufenthalt in der großen Badewanne der Präsidenten-Suite selbst auf Sozial Media teilte.
Luxus-Hotels wie das Waldorf Astoria leben natürlich auch von der Prominenz ihrer Gäste. Und so werden die bekanntesten Gäste diskret gefragt, ob sie ihre Unterschrift auf der Waldorf Astoria Signature Wall im Eingangsbereich sehen wollen. Viele finden das eine originelle Idee und machen mit. Sie liefern dann ihre Unterschrift ab, die auf einer Kachel reproduziert wird.
Die "Wand der Unterschriften" im Waldorf Astoria Berlin / Foto: Ingo Paszkowsky
Steven Tyler von der US-amerikanischen Rockband Aerosmith war als er das Hotel betrat so begeistert von der Signature Wall, dass er sofort einen Marker – Rocksänger haben offensichtlich immer einen Marker dabei - zückte und sich verewigte. Sehr zum Leidwesen des Chefs de Réception, der Blut und Wasser geschwitzt haben soll, weil dies nicht das „Standard-Verfahren“ gewesen sei.
Zur Fotostrecke über das Waldorf Astoria Berlin
Fotos: Ingo Paszkowsky
Frühstücksklassiker aus New York
Eine tolle Angelegenheit ist auch die Open Air-Eventterrasse, auf der sich im Sommer das Rooftop Restaurant MISTRAL befindet. Die Terrasse bietet für bis zu 200 Personen Platz und einen tollen Blick über Berlin. Im Mistral können auch Gäste genießen, die nicht im Hotel übernachten.
Eine Besonderheit ist die Open Air-Eventterrasse, auf der sich im Sommer das Rooftop-Restaurant MISTRAL befindet / Foto: Ingo Paszkowsky
Nach dem Vorbild des legendären New Yorker Mutterhauses setzt das Waldorf Astoria Berlin seine Brunch-Tradition fort. In New York soll das Waldorf Astoria schon im 19. Jahrhundert mit seinem ausgedehnten Frühstück Ovationen ausgelöst haben. Die sensationelle Kreation der pochierten „Eggs Benedict", die 1894 erstmalig als Katerfrühstück im Waldorf kreiert wurde, gilt bis heute als eines der beliebtesten Frühstücksgerichte.
Das Restaurant ROCA des Waldorf Astoria Berlin bietet diesen berühmten Klassiker, gekrönt von cremiger Sauce hollandaise, in köstlichen luxuriösen Varianten an den Wochenenden von 11 bis 16 Uhr an.
Gäste können hier „Champagne & Eggs" genießen. Das „All day"-Gourmetfrühstück wird als a la Carte-Variante, als „Relax & Enjoy"-Paket inkl. einem Glas Champagner, einem herzhaften und einem süßen Gericht Deiner Wahl sowie einer Kaffee- oder Teespezialität für 59 Euro oder als „Endless Bubbles"-Paket inkl. all you can drink-Champagner für 99 Euro angeboten.
CHAMPAGNE & EGGS im Waldorf Astoria Berlin / Foto: Waldorf Astoria
Hast Du Lust bekommen auf einer Übernachtung im Waldorf Astoria? Zimmer gibt es ab 300 Euro pro Nacht*.
Mehrfach ausgezeichnetes Spa
In Deutschlands erstem „Guerlain Spa Waldorf Astoria“ kommen Hotel- und Tagesgäste in den Genuss wohltuender Behandlungen mit hochwertigen Guerlain-Produkten. Anwendungen aus der rund 200-jährigen Geschichte der französischen Schönheitsmarke werden hier mit innovativen Konzepten kombiniert. Auf über 1.000 Quadratmetern und in unterschiedlich gestalteten Behandlungsräumen bedient der Spa höchste Ansprüche. Im Spätsommer 2021 gewann der Guerlain Spa bei den „World Spa Awards“ in der Kategorie „Germany´s Best Hotel Spa“ und wurde damit zum besten deutschen Hotel-Spa gekürt. Im Herbst 2022 erhielt der Guerlain Spa den World Luxury Spa Award in der Kategorie „Best Luxury Hotel Spa“ und wurde damit zum besten Luxushotel Spa und gleichzeitig zum besten Spa Deutschlands gekürt.
Im Guerlain Spa Waldorf Astoria kommen Hotel- und Tagesgäste in den Genuss wohltuender Behandlungen mit hochwertigen Guerlain-Produkten / Foto: Quabbe+Tessmann / Waldorf Astoria
Für das Waldorf Astoria Berlin hat Guerlain zwei exklusive Angebote kreiert: Die kombinierte Gesichts- und Körperbehandlung „Beauty Revelation“ erneuert und regeneriert die Haut. Gezielte Techniken regen Kreislauf und Stoffwechsel an und lindern Verspannungen im Körper. Eine Hommage an die Hauptstadt ist die "Berlin Chic Massage", die ganzheitlichen Bewegungen zur Beruhigung des Geistes und tiefenwirksame Griffe zur Entspannung der Muskulatur kombiniert. Dabei werden die Massage-Griffe im Einklang mit der Berliner Stadtgeschichte ausgeführt, angefangen beim „Bau der Mauer“ auf der Wirbelsäule bis hin zum „Berliner Bär“, der über den Rücken läuft.
Im Spa kann man sich auch entspannen, wenn man nicht Übernachtungsgast ist. Der Zutritt kostet 75 Euro, bei einer Treatment-Buchung von mindestens 90 Minuten ist der Eintritt frei.
Guerlain im Hotel Waldorf Astoria Berlin / Foto: Ingo Paszkowsky
Tagen und Feiern im Waldorf Astoria
Für Veranstaltungen, Tagungen und Feierlichkeiten bietet das Waldorf Astoria Berlin vielseitige Räumlichkeiten. Auf der zweiten Etage des Luxushotels befindet sich ein 330 Quadratmeter großer Ballsaal für Hochzeitsfeiern, festliche Zeremonien oder Bankette. Der große John-Jacob-Astor-Ballsaal ist mit hohen Panoramafenstern, Balkonen und einer Galerie ausgestattet und bietet Platz für bis zu 250 Gäste. Der Saal verfügt über eine hochmoderne Ton- und Beleuchtungsanlage und kann für Musik- oder Theaterveranstaltungen mit einer Profi-Bühne ausgestattet werden.
Fünf private Salons mit modernster Technik und Tageslicht ergänzen das Angebot. Zu Ehren des Mutterhauses Waldorf Astoria New York seien alle privaten Salons nach berühmten Straßen oder Stadtteilen Manhattans benannt.
General Manager mit Herz und Erfahrung
Gregor Andréewitch ist General Manager des Waldorf Astoria Berlin / ©2013 Wolfgang Scholvien / Waldorf Astoria
Mit Gregor Andréewitch übernahm im Oktober 2013 ein international versierter Luxushotelier die Direktion des Waldorf Astoria Berlin. Für seine Position bringt der gebürtige Österreicher eine Fülle von Erfahrungen mit, die er in mehr als 40 Jahren im Hotel- und Gastgewerbe, insbesondere in Hotels von Hilton Worldwide, gesammelt hat.
Im Laufe seiner Karriere arbeitete Andréewitch in nicht weniger als zwölf Ländern, zuletzt im Conrad Tokyo in Japan, einem der führenden Luxus-Hotels in Asien. Zuvor leitete er unter anderem das historische Hotel „The Drake“ in Chicago und war im „The Langham“ in London tätig.
Die Hotelkarriere von Andréewitch lässt sich mit dem amerikanischen Traum vom Tellerwäscher zum Millionär vergleichen, nur dass er in der Buchhaltung startete. Es folgten Aufgaben im Food & Beverage-Bereich, bevor er die Position des Executive Assistant Manager im Hilton Munich City übernahm. Anschließend hatte Andréewitch eine Reihe von Positionen als General Manager in England und den USA inne, bevor er im Jahr 2007 als General Manager vom Conrad Tokyo nach Japan wechselte. Er spricht vier Sprachen – Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch.
Große Geschichte
Die Geschichte der Waldorf Astoria Hotels & Resorts geht auf zwei Luxushotels in New York zurück. William Waldorf Astor eröffnete 1893 das 13-stöckige „Waldorf-Hotel“ an der Stelle seines Elternhauses in der Fifth Avenue, wo sich heute das Empire State Building befindet. 1897 eröffnete nebenan das um vier Stockwerke höhere „Astoria-Hotel“ seines Cousins John Jacob Astor. Der Verbindungsweg zwischen den Häusern wurde „Peacock Alley“ benannt und ist im heutigen Namen durch den doppelten Bindestrich bei „Waldorf=Astoria“ dargestellt. Peacock wohl deswegen, weil die Damen damals darauf stolz wie Pfaue flaniert haben sollen.
Das vereinigte „Waldorf-Astoria“ entwickelte sich damals zum größten Hotel der Welt mit wegweisenden Neuerungen wie Elektrizität und fließend Wasser auf allen Zimmern. Der Name geht auf einen Vorfahren der Gründer zurück: Der Urvater der Familie Astor, die zeitweise als reichste Familie der USA galt, war Johann Jakob Astor aus Walldorf bei Heidelberg in Baden-Württemberg. Er war im 18. Jahrhundert in die USA ausgewandert und hatte mit Pelz- und Immobilienhandel ein Vermögen gemacht. Das heutige Waldorf Astoria New York ist ein 42-stöckiges Gebäude im Art déco Stil, das seit 1931 an der Park Avenue in Manhattan steht.
Hast Du Lust bekommen auf einer Übernachtung im Waldorf Astoria? Zimmer gibt es ab 300 Euro pro Nacht*.
Weitere Informationen über das Waldorf Astoria Berlin
Ingo Paszkowsky
Titelfoto / Das Hotel Waldorf Astoria am Bahnhof Zoo in Berlin / Foto: Ingo Paszkowsky
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Namibia 2023/24 - Tag 21
Herrschaften und Oukies!!!
Heute Morgen waren wir wieder einmal mit Hans-Dieter Göthje von Kallisto Tours verabredet.
Bereits 2020, in der "dunklen" Corona Zeit, hatten wir die Gelegenheit mit ihm 2 tolle Touren zu unternehmen.
Hans-Dieter Göthje war der letzte, weiße Bürgermeister von Swakopmund, bevor die Riege der SWAPO Mitglieder dieses Amt übernahmen.
Hans-Dieter ist ein Swakopmunder Urgestein. Er selbst war 21 Jahre im Stadtrat tätig und dann noch weiter im Regionalrat der Erongoregion. Wenn der sich hier nicht auskennt - wer bitteschön dann!
Mit Hans- Dieter ging es heute zum zweiten Mal auf eine historische Stadttour durch Swakopmund - und wer könnte darüber besser berichten, als jemand, der die Gründerväter noch persönlich kannte?
Eben! Einen besseren Zeitzeugen gibt es nicht. Der Großvater, Kurt Trede, kam mit der Woermann Linie ins Land. Er war dort als Schiffsstewart tätig und beschloss eines Tages ebenfalls sein Glück in der deutschesten aller deutschen Städte - in Swakopmund - in Deutsch-Südwest zu machen.
Er eröffnete ein Spielwarengeschäft in der Stadtmitte, in allerbester Lage, Ecke Moltke Straße / Kaiser Wilhelm Straße. Das Haus, bekannt als Kurt-Trede-Ecke, steht heute noch.
Gegründet wurde Swakopmund von den deutschen Schutztruppen, im Jahr 1892. Der einzige brauchbare natürliche Hafen, nämlich Walvis Bay, war schon seit 1878 von den Engländern besetzt.
Man musste also eine andere Lösung finden. Die deutsche Kolonie Südwest-Afrika sollte entwickelt werden. Und dafür mussten viele Waren per Schiff aus der Heimat heran geschifft werden.
Der Hauptmann der Schutztruppe Curt von Francois wurde losgeschickt, um eine geeignete Stelle für einen Hafen zu finden. Und er fand die Mündung des Swakop Flusses. Der hieß eigentlich Tsoakhaub, ein Wort aus der Sprache des Nama Stammes. Das konnte aber niemand aussprechen, also wurde daraus Swakop.
Da alle Waren vom deutschen Reich in die Kolonie Deutsch-Südwestafrika über Swakopmund abgewickelt wurden, entwickelte sich der Ort schnell. 1909 bekam Swakopmund das Stadtrecht. Doch während des ersten Weltkrieges gaben die Deutschen Swakopmund praktisch auf.
Unsere Tour begann natürlich unten an der Mole und der Jetty, wo quasi alles seinen Anfang nahm. Hans-Dieter hatte natürlich zu jedem Punkt historisches Bildmaterial parat, anhand dessen können wir das Damals mit dem heutigen Stand vergleichen.
Erst 1905 wurde ein 325 Meter langer hölzerner Landungssteg fertiggestellt, der später durch eine solidere Konstruktion aus Eisen ersetzt wurde. Swakopmund wurde dadurch zum Tor für Deutsch-Südwestafrika.
Die gesamte Versorgung der Kolonie wurde über den kleinen Ort abgewickelt. 1902 konnte die Schmalspur-Eisenbahn nach Windhoek in Betrieb genommen werden.
Der Bahnhof im wilhelminischen Stil stammt aus dem gleichen Jahr. Er wurde vor einigen Jahren aufwändig restauriert und in ein Vergnügungszentrum mit Spielcasino und Luxushotel umgewandelt.
Ein markantes Gebäude ist das Woermann Haus aus dem Jahre 1905. Es vereinigt Fachwerk- und Jugendstil- beziehungsweise wilhelminische Stilelemente.
Dass es in Swakopmund an nichts fehlt und der Swakopmunder nicht auf dem Trockenen sitzen muss, dafür sorgte die Hamburger Woermann-Reederei mit ihrer importierten Ware aus Deutschland.
Das ehemalige Handelshaus in der Bismarck Straße mit seinem 25 Meter hohen Damara-Turm und seinem von Arkaden gesäumten Innenhof beherbergt heute die städtische Bibliothek und eine Kunstgalerie.
Ein weiteres Wahrzeichen Swakopmunds ist der alte Leuchtturm. Er ist 21 Meter hoch und wurde im Jahre 1910 in Betrieb genommen. Das heimatkundliche Museum gleich daneben entstand erst Anfang der fünfziger Jahre.
Natürlich steht auch das Hohenzollernhaus auf dem Besichtigungsplan. Früher ein zwielichtiges Hotel, um das sich viele wilde Geschichten ranken, mittlerweile zu seriösen Eigentumswohnungen umgebaut.
Uns hat die Tour zu den Gründervätern und Anfänger der Stadtentstehung hervorragend gefallen. Jedoch ist soviel geschichtlicher Hintergrund sicherlich nicht jedermanns Sache.
Viele Besucher wundern sich über die oft überdimensionierte Breite der Straßen, die für unsere Verhältnisse in gar keinem Zusammenhang mit dem herrschenden Straßenverkehr stehen.
Das hat gar nichts mit dem Betrieb in der Ferienzeit zu tun, sondern liegt auch in der Geschichte der Stadtgründung bzw. der Erschließung des Landes.
Denn die angelieferten Waren wurden von Ochsengespannen mit 16 und mehr Tieren gezogen und die fuhren nicht nur gerade aus, sondern mussten auch gelegentlich wenden. Dazu braucht man Platz - viel Platz.
In der Stadt floss der Schnaps in Strömen und Ochsenwagen um Ochsenwagen hielten Einzug, um mit den Handelsgütern wieder ins Inland abzufahren.
Plötzlich herrschte ein solch reger Verkehr, dass sich die Behörden sogar veranlasst sehen, mittels einer Verordnung die Störung der Sonntagsruhe zu unterbinden.
Nach dieser informativen Tour ging es zurück in unsere Wohnung im Stadtteil Kramersdorf, benannt nach der Familie Kramer, deren Haus das Erste war, das hier erbaut wurde.
Für den heutigen Nachmittag hatten wir ursprünglich einen Pelican Point Seal Drive gebucht. Die Tour sollte von Uwe Kessler, dem Eigentümer von Desert Dunes Dust Tours durchgeführt werden.
Leider sagte uns Uwe sehr, sehr kurzfristig ab. - Die zweifelhafte Begründung dieser Absage lautete: ein Kreuzfahrtschiff habe "plötzlich" all seine Fahrzeuge gebucht und nun stehe für uns heute leider keins mehr zur Verfügung. Allerdings könnten wir an einem beliebigen anderen Tag die Tour gerne nachholen. Och, nöö, lass mal!
Wir disponierten kurzfristig um, als meine Mutter mit der Idee um die Ecke kam, sie wolle unbedingt diese komische Welwitschia Pflanze sehen.
Der „Welwitschia Drive“ erstreckt sich südlich der B2 und nördlich der C 28 und ist Teil des Dorob Nationalparks.
Mondlandschaft tauften die deutschen Kolonialherren das unwirkliche Gelände, das sie nahe der namibischen Atlantikküste entdeckten. Graue Erde durchzogen von schroffen Felsen. Kein Wasser, keine Pflanzen, weit und breit nur Staub und Geröll.
Vor ca. 50 Millionen Jahre kam es zu einem tektonischen Großereignis, dem Auseinanderbrechen des westlichen Gondwana-Kontinents und der damit ausgelösten Öffnung des Atlantischen Ozeans.
Durch die damit verbundene Krustenausdünnung entstanden Schwächezonen in der Erdkruste, die von Doleritschmelzen durchdrungen wurden und die heute für die unzähligen Dolerit-Gänge verantwortlich sind, die sich im Gebiet der Mondlandschaft östlich von Swakopmund ausbreiten. Weicheres Gestein hat sich im Zuge der Erosion immer weiter in seine Bestandteile zerlegt, zurück bleibt der harte Fels.
Hier haben Pflanzenarten überlebt, deren Vielfalt und Einzigartigkeit nur dem aufmerksamen Besucher deutlich werden. Sie haben sich im Laufe der Jahrmillionen an das karge Wüstenklima angepasst, sind Überlebenskünstler geworden in einer feindlich erscheinenden Welt, die doch überall Leben in vielfaltigen Erscheinungsformen hervorbringt.
Wegen der lebensfeindlichen Umweltbedingungen, vornehmlich dem Mangel an Wasser, ist die Vegetation hier sehr verletzlich. Die Pflanzen wachsen extrem langsam. Es kann Jahre dauern, bis wieder günstige Bedingungen herrschen, deshalb ist es wichtig so wenig wie möglich zu zerstören.
Auch Pflanzen, die völlig tot wirken, können nach dem nächsten Regen zu neuem Leben erwachen. Beim Gehen merkt man, dass der Boden an vielen Stellen eine Kruste hat.
Diese besteht zum Teil aus Gips und beherbergt verschiedene Flechtenarten, die als Pionierlebenwesen die ersten Voraussetzungen für das Wachstum komplizierterer Pflanzen bilden.
Wenn ein Auto über solche Flächen fährt, wird diese Kruste zerstört und es werden die Bedingungen für weiteren Pflanzenwuchs erschwert. Auch bleiben Autospuren Jahre lang sichtbar.
Die Welwitschia ist die Nationalpflanze Namibias. Insgesamt soll es in der Umgebung, die als "Welwitschia-Fläche" bekannt ist, rund 50.000 dieser Pflanzen geben.
Die größten Felder liegen jedoch im angolanischen Ionapark. Dort hatte der Botaniker Friederich Welwitsch die Pflanze 1859 das allererste Mal für die Wissenschaft entdeckt. Die Exemplare, die er zur Artenbeschreibung nach London verschickte, lösten große Aufregung aus.
Die Welwitschia ist ein immergrüner Zwergbaum mit nur zwei Blättern, die oft gespalten sind. Es ist eine weite Verwandte der Koniferen. Sie hat allerdings auch Eigenschaften der Blütenpflanzen mit getrennten Geschlechtern.
Bis zu 1500 - 2000 Jahre Lebenszeit wird einzelnen Welwitschias in der Namib wissenschaftlich bescheinigt. Je älter sie wird, desto weiter gefächert zeigen sich ihre Blätter. Zahlreiche Theorien wurden über die Welwitschia entwickelt, doch hat man sie bisher nicht wirklich erforscht.
Eigentlich weist sie nur zwei Blätter auf, die einem in der Erde verwurzelten Stamm entspringen. Diese Blätter werden vermutlich jedoch nur zehn bis 15 Jahre alt, wachsen um den aus dem Sand heraus ragenden Stamm herum und reißen dabei immer weiter aus.
Zum Schutz um die sehr alten Welwitschias wurde oftmals ein Kreis aus Steinen erstellt. Doch leider treten zu viele Besucher in diesen Kreis hinein, um ein nahes Foto aufzunehmen und beachten dabei nicht, dass sie die Pflanze damit zerstören können. Und eine mehr als tausendjährige Pflanze ist nicht zu ersetzen.
Ähnlich verhält es sich mit den vielen unterschiedlichen Flechtenarten der Namib. An das karge Klima angepasst, nutzen unter anderem Bart- und Krusten-Flechten die geringe Feuchtigkeit des Nebels in Küstennähe. So wachsen sie mühselig und bescheiden nur 1 cm in zehn Jahren und dadurch erklärt sich, dass auch nach über 100 Jahren noch die Spuren der kolonialen Ochsenwagen zu erkennen sind.
Die zerklüftete Mondlandschaft erweckt den Eindruck, als befände man sich auf einem anderen Planeten. Trocken, rissig, steinig zieht sie sich wie ein Ungetüm aus uralten Zeiten aus Stein und Fels, als Gebirge zwischen Atlantikküste und Namib-Wüste entlang, mit tiefen Schluchten und kargem Gestein beinahe bis zum Horizont.
Ihr zu Füßen liegt das Swakop-Rivier, der Trockenfluss, der nur in guten Regenjahren mit seinen Fluten den Atlantik bei Swakopmund erreicht.
Gegen 18 Uhr treffen wir wieder in Kramersdorf ein. Wir machen uns schnell frisch und dann geht es für uns in das Old Steamers Restaurant, im Alte Brücke Ressort.
Dort wird jeden Abend, ab 18 Uhr, ein tolles Buffet "All you can eat" angeboten. Der Laden ist extrem beliebt und immer weit im voraus ausgebucht.
Mehrere Jahre habe ich vergeblich versucht dort einen Tisch zu bekommen und dieses Mal hat es tatsächlich geklappt.
Auch heute kommen noch etliche "walk in" Gäste, die entweder abgewiesen werden oder an der Theke bei einem Drink warten dürfen bis etwas frei wird.
Von uns gibt es für dieses Restaurant eine totale Weiterempfehlung!
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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