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#Faktoren
my-life-fm · 4 months
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... Gemeinsame Werte: Gemeinsame Grundüberzeugungen stärken die Bindung. Die Paare betonten, dass sie sich zwar in ihrer Persönlichkeit unterscheiden, ihre Werte jedoch übereinstimmen. Kommunikation: Die meisten Paare gaben an, dass sich ihre Kommunikation im Laufe der Jahre verbessert hat. Geduld, Toleranz und Ehrlichkeit wurden als entscheidende Faktoren genannt. Einige Paare stellten eine intuitivere, nonverbale Kommunikation fest. Kompromiss: Die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, wurde als unverzichtbares Beziehungsinstrument angesehen. Paare betonten die Notwendigkeit, den Standpunkt des Partners zu verstehen, um zu einer Einigung zu gelangen. Die Studie unterstreicht, dass diese Faktoren dazu beitragen, langfristige Beziehungen zu festigen und zeigt, dass Liebe, Engagement, Kommunikation und Kompromissbereitschaft entscheidende Elemente für dauerhafte Partnerschaften sind.
Anm.: Oder: Dienet einander, jede/r mit ihren/seinen Gaben.
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gutachter · 5 months
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Feuchte und nasse Fensterscheiben
„…Dieses Prinzip des Tauwasserausfalls ist bei Mauerwerk genau das Gleiche wie auch bei Metall- oder Glasoberflächen. Die Oberflächentemperaturen im Bereich von Fenstern sind im Wesentlichen von folgenden Faktoren abhängig: den Wärmeübergangskoeffizienten (U-Wert) des Fensters (Rahmen und Verglasung) den Wärmeübergangswiderständen (Rsi, Rse) und den Raum- und Außenlufttemperaturen Diese drei…
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blogpirat · 8 months
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Immobilienwerte in Europa seit den 2020er Jahren
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Seit den 2020er Jahren haben sich die Immobilienwerte in Europa in vielerlei Hinsicht verändert. Während die COVID-19-Pandemie die Weltwirtschaft erschüttert hat, hat sie auch den Immobilienmarkt beeinflusst. In diesem Artikel werden wir uns ansehen, wie sich die Immobilienwerte in Europa seit den 2020er Jahren entwickelt haben und welche Faktoren dazu beigetragen haben.
Zunächst einmal muss man feststellen, dass der Immobilienmarkt in Europa sehr heterogen ist.
Es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern und Regionen. Einige Länder haben einen sehr starken Immobilienmarkt mit hohen Preisen und einer hohen Nachfrage, während andere Länder mit einer geringeren Nachfrage und niedrigeren Preisen kämpfen. In den Jahren vor der COVID-19-Pandemie verzeichneten viele europäische Länder einen Anstieg der Immobilienpreise. In einigen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland und den Niederlanden, stiegen die Preise besonders stark an. Dies war hauptsächlich auf die niedrigen Zinsen zurückzuführen, die es den Menschen ermöglichten, leichter Kredite aufzunehmen und in den Immobilienmarkt zu investieren. Gleichzeitig stieg auch die Nachfrage nach Wohnraum aufgrund des Bevölkerungswachstums und der steigenden Attraktivität von Städten.
Dann kam die COVID-19-Pandemie und veränderte alles.
Im Jahr 2020 gingen die Immobilienpreise in vielen europäischen Ländern zurück. Dies war vor allem auf die wirtschaftliche Unsicherheit und die sinkende Nachfrage zurückzuführen. Viele Menschen hatten ihren Arbeitsplatz verloren oder waren von Kurzarbeit betroffen, was sich auf ihre Finanzierungsmöglichkeiten auswirkte. Gleichzeitig wurde die Nachfrage nach Immobilien durch den Lockdown und die damit einhergehende Verlagerung von Arbeit und Freizeit ins Homeoffice gebremst. Auch die Einführung von Reisebeschränkungen und die Verunsicherung der internationalen Märkte trugen dazu bei, dass Investoren vorsichtiger wurden. Einige Länder waren von diesem Trend stärker betroffen als andere. In Ländern wie Spanien und Italien, die in den Jahren zuvor bereits mit einer hohen Verschuldung und einer schwachen Wirtschaft zu kämpfen hatten, fielen die Preise besonders stark. In Deutschland und den Niederlanden blieben die Preise hingegen relativ stabil.
Im Jahr 2021 zeichnet sich jedoch eine Erholung ab.
Mit der Einführung von Impfstoffen und der Lockerung der Maßnahmen kehrt die Nachfrage nach Immobilien zurück. Gleichzeitig bleiben die Zinsen weiterhin niedrig und viele Menschen suchen nach einer sicheren Investitionsmöglichkeit. In einigen Ländern, wie zum Beispiel Spanien und Portugal, werden auch Steuervorteile angeboten, um Investoren anzulocken. Es ist jedoch noch zu früh, um zu sagen, wie sich der Markt in Zukunft entwickeln wird. Einige Experten gehen davon aus, dass die Immobilienpreise in den nächsten Jahren weiter steigen werden, da die wirtschaftliche Erholung voranschreitet und die Nachfrage nach Wohnraum steigt. Sie argumentieren, dass die niedrigen Zinsen und die Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum in vielen europäischen Städten den Immobilienmarkt unterstützen werden. Allerdings gibt es auch Experten, die vorsichtiger sind und auf potenzielle Risiken hinweisen. Zum einen besteht die Gefahr einer Überbewertung des Marktes, insbesondere in einigen Metropolen, in denen die Preise bereits sehr hoch sind. Eine abrupte Korrektur könnte zu finanziellen Verlusten für Investoren führen. Zum anderen könnte eine weitere wirtschaftliche Unsicherheit, beispielsweise durch neue Virusvarianten oder geopolitische Ereignisse, den Markt erneut beeinträchtigen.
Ein weiterer interessanter Aspekt bei der Entwicklung der Immobilienwerte in Europa ist die zunehmende Nachfrage nach nachhaltigen Immobilien.
Immer mehr Menschen legen Wert auf umweltfreundliche Gebäude, Energieeffizienz und grüne Infrastruktur. Dies hat zu einer verstärkten Investition in grüne Immobilienprojekte geführt, insbesondere in Ländern wie Deutschland, den Niederlanden und Schweden. Diese Entwicklung könnte sich in den kommenden Jahren weiter verstärken und die Immobilienwerte in diesem Sektor beeinflussen. Darüber hinaus haben sich auch die Präferenzen und Bedürfnisse der Käufer und Mieter verändert. Die Pandemie hat zu einer verstärkten Nachfrage nach größeren Wohnungen mit Homeoffice-Möglichkeiten, Außenflächen und einer besseren Ausstattung geführt. Dies hat dazu geführt, dass bestimmte Immobilientypen, wie Einfamilienhäuser oder Wohnungen in Randgebieten oder ländlichen Gebieten, an Beliebtheit gewonnen haben. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Entwicklung der Immobilienwerte in Europa seit den 2020er Jahren von einer Reihe von Faktoren geprägt ist. Die COVID-19-Pandemie hat den Markt vorübergehend beeinflusst, aber mit der allmählichen Erholung der Wirtschaft zeichnet sich eine positive Entwicklung ab. Die niedrigen Zinsen, die Nachfrage nach nachhaltigen Immobilien und die veränderten Bedürfnisse der Käufer und Mieter sind weitere wichtige Einflussfaktoren. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird, aber es ist klar, dass der Immobilienmarkt in Europa weiterhin von großer Bedeutung ist und Chancen für Investoren und Hausbesitzer bietet. Read the full article
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deko-ideen · 2 years
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Material, Arbeit, Reparatur und unerwartete Faktoren
Material, Arbeit, Reparatur und unerwartete Faktoren
Die Kosten für Hausanschlussgleise beschränken sich nicht auf ein paar einfache Einzelposten. Letztendlich ist es ein Projekt mit unzähligen beweglichen Teilen, die verwirrend werden können. Angesichts von Material, Arbeit, Genehmigungen und den zahlreichen anderen Faktoren, die oft vergessen werden, mag eine genaue Schätzung unpraktisch erscheinen. Es gibt immer noch mehrere Möglichkeiten, sich…
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Neid – Philosophie: Zur Rehabilitierung von Neidgefühlen
Neidisch will niemand sein und trotzdem sind wir es alle immer wieder im Leben. Entgegen dem Alltagsverständnis kann Neid eine funktionelle Rolle spielen: als sozialer Orientierungssinn, der uns die Spielregeln, Werte und Strukturen der Gemeinschaft verdeutlicht. Allerdings sind Neidgefühle in unserer Gesellschaft tabu.
Ist Neid ein Grundgefühl des Menschen?
Ob Neid zu den universellen menschlichen Emotionen gehört, also den Grundgefühlen, die über alle Kulturen hinweg bestehen, ist umstritten. In der modernen Wissenschaft wird das Konzept der Basisemotionen ohnehin angezweifelt.
Viele vermuten, dass Neid v.a. in westlichen Gesellschaften aufblüht, welche von Konkurrenzdenken und Leistungseffizienz geprägt sind.
Das ist aber ein Trugschluss: Das Thema Neid findet sich in einer großen Zahl literarischer Quellen – und das über alle Jahrhunderte hinweg. Das spricht dafür, dass es sich beim Neid um ein universales Gefühl handelt.
Neid ist ein soziales Phänomen
Im Unterschied zu den sogenannten Primär-Emotionen (wie beispielsweise Ekel oder Angst, die als direkte Reaktionen auf einen Reiz auftreten) beruht Neid auf komplexen Gefühls- und Denkprozessen, darunter Überzeugungen, Vergleichen und Bewertungen.
*Übrigens sind Neid und Eifersucht verwandte Gefühle, zum Beispiel ist für beide eine aggressive Komponente typisch. Umgangssprachlich wird oft von Eifersucht gesprochen, wenn eigentlich Neid gemeint ist. Allerdings besteht Eifersucht definitionsgemäß nur in einer 3-Personen-Konstellation.
Vielleicht haben Neidgefühle deshalb auch so einen besonders negativen Status, schließlich zählen sie zu den 7 Todsünden (seit dem 5. Jahrhundert) im Christentum. Betrachten wir den Neid etwas neutraler, dann ist er immer nur in Bezug auf andere Menschen möglich und enthält einen Moment der Selbstreflexivität: Im Neid erkennen wir, dass wir im Vergleich zum Beneideten in einer benachteiligten Position sind, wenn es um das begehrte Gut geht.
Interessant ist, dass hier ein Gerechtigkeitsempfinden mitschwingt: Besonders intensiv wird Neid nämlich dann empfunden, wenn es scheint, der andere hätte die beneideten Güter oder Erfolge nicht verdient.
Zentrale Faktoren des Neides
Neid setzt einen Selbstvergleich mit anderen voraus.
Wir vergleichen uns mit (Referenzgruppe):
Menschen, die wir als ähnlich zu uns sehen (objektiv oder subjektiv)
Personen, zu denen wir in enger Beziehung stehen (z. B. Nachbarschaftsneid)
Leuten, die relevant für unsere Selbstbewertung sind.
Der Neider wünscht sich die gleichen Privilegien wie der Beneidete.
Der Selbstwert ist betroffen.
Neid entsteht aus dem Gefühl der Benachteiligung gegenüber anderen.
Neid ist ein Gefühlskomplex
Aus dieser Konstellation entstehen vielschichtige Gefühlen. Das alles umfasst der Begriff Neid:
Zum Beispiel Trauer und Frust darüber, dass jemand anderes etwas hat, was wir ebenfalls gerne hätten
Verzweiflung angesichts unserer schlechteren Position
ein Gefühl der Ohnmacht, wenn uns klar wird, dass wir die Situation nicht ändern können usw.
Die Leiblichkeit des Neides
Wie fühlt sich Neid an?
Charakteristisch für Neidgefühle sind Verstimmungen und Schmerz, weil ein anderer Vorteile hat, die man selbst nicht hat. Das ist leiblich spürbar.
Generell können sich Neidgefühle in einer ganzen Palette körperlicher Empfindungen äußern: ein Stechen in der Brust, ein Beißen in den Eingeweiden, ein Nagen am Herzen, zusammengepresste Zähne, verengte Augen, stockender Atem – ein Spannungsgefühl breitet sich aus, begleitet von einem beklemmenden Gefühl der Enge.
Grün oder gelb vor Neid sein
Die Bedeutung des Begriffes Neid ist weitgefächert: Das Spektrum reicht von Missgunst über Bewunderung bis Hass. Der Neid bezieht sich auf Güter oder Vorteile materieller, sozialer und geistiger Art, die eine andere Person besitzt. In der Literatur bzw. Kunst werden Menschen „vom Neid zerfressen“, wie ein Gift, das sich langsam in der Person ausbreitet und ihn schleichend zersetzt.
Sicher hat der Neid eine spezifische emotionale Qualität. Doch meinen viele Forscher, der Ausdruck „gelb vor Neid sein“ weise auf eine passive Form der Wut hin, die sich innerlich als Unmut, Missgunst und Selbstmitleid entlädt. Allerdings ist zu bedenken, dass Neid nach der alten Humoral-Pathologie (4-Säfte-Lehre) durch ein zu viel an gelber Galle und schwarzer Flüssigkeit im Körper entsteht. Dieses Bild bleibt im „gelben Neid“ bis in die heutige Zeit erhalten – ebenso wie die negative Konnotation als moralische Verwerflichkeit.
Neid in der Philosophie-Geschichte
Seltsam, aber wahr: Mit dem Neid haben sich viele namhafte Größen der Philosophiegeschichte beschäftigt. In der Rückschau nehmen die meisten dazu unterschiedliche Blickwinkel ein – abhängig von persönlichen Erfahrungen, Kultur, sozialer Status etc. So fokussieren sich einige Philosophen auf das einzelne Individuum und untersuchen Neid aus einer psychologischen-anthropologischen Sicht, während andere ihre Analyse um eine moralische und religiöse Dimension erweitern. Wieder andere setzen den Schwerpunkt auf gesellschaftlich-politischer Ebene.
Aristoteles unterschied zwischen Missgunst (pthonos) und legitimen Gerechtigkeitssinn (nemesis) bei Ungleichheiten.
Für Thomas von Aquin war Neid (invidia) irrational und eine Sünde.
Immanuel Kant beschrieb Neid als ein „Laster des Menschenhasses“.
Thomas Hobbes erkannte im Neid einen konstruktiven Aspekt zur Begründung einer Staatsmacht.
Søren Kierkegaard betrachtet den Neid als ein vereinendes Element der Gesellschaft, das jedoch negativ wirkt.
Friedrich Nietzsche fokussierte sich auf das Ressentiment als besonders schädliche Form des Neides, bei der Unglück auf Glückliche projiziert wird.
Nach John Rawls ist Neid meist auf Ungerechtigkeit zurückzuführen und ein Motor, um die Gesellschaft gerechter zu gestalten.
Die Ambivalenz des Neides
Der Neid der Götter war in der griechischen Antike ein allgemeiner Topos. Hier hat die Doppeldeutigkeit des Neides auch ihren Ursprung. Einmal erscheint Neid in Form von „eifersüchtigem Egoismus“, dann wieder als eine „besondere Form des göttlichen Rechtsgefühls und der göttlichen Strafgerechtigkeit gegenüber dem frevelhaften Verkennen menschlicher Glücks-Beschränktheit“. (7)
Entsprechend haben auch Sokrates, Platon und Aristoteles im Neid ein moralisches Problem des Individuums erkannt und gleichzeitig eine notwendige Art des Neides herausgearbeitet: den konstruktiven Neid als Gerechtigkeitssinn.
Letzteres geriet jedoch schnell in Vergessenheit. Im Laufe der Geschichte dominierten verschiedene einseitige Erklärungen über den Neid. Im Mittelalter wurde er noch mit einem schrägen, indirekten Blick dargestellt (vgl. Scheelsucht): Er sollte eine verborgene, gefährliche Begierde, ein verstecktes und unrechtes Verlangen verraten, das der Neider nicht offen zu zeigen wagte. Spätere Autoren sahen im Neid sogar eine körperliche Krankheit.
Heute wird Neid im Alltagsverständnis mit einem Mangel an Selbstkontrolle und Selbstständigkeit gleichgesetzt. Ein neidischer Mensch hat sozusagen seine Gefühle nicht im Griff und lebt fremdbestimmt – also das Negativbeispiel zum selbstbestimmten, all-kompetenten Individuum im Neoliberalismus.
Was ist Neid?
2 Arten von Neidgefühlen
In der Philosophie und Psychologie wird zwischen 2 Formen von Neid unterschieden:
Konstruktiver Neid beschreibt das Bestreben einer Person, dieselben Dinge zu bekommen, die eine andere Person hat, ohne dass der Wunsch beinhaltet, der anderen Person diese Güter nicht zu gönnen.
Destruktiver Neid oder Missgunst ist das Verlangen, dass jemand, auf den man neidisch ist, das Beneidete verliert oder einen Schaden erleidet.
Rehabilitierung des individuellen Neides
Die Differenzierung zwischen gutem und schlechtem Neid ist ziemlich pauschal – und künstlich. Auch intensive negative Emotionen haben ihre Daseinsberechtigung. Dabei ist Neid noch längst keine Missgunst (jemanden einen Schaden wünschen). Insbesondere in Krisenzeiten, wenn die Existenzgrundlagen erschüttert sind und das Gefühl eigener Ohnmacht wächst, kann Neid gegen andere aufkommen. Der Neid ist dann Antwort auf unerfüllte Sehnsüchte und das schmerzhafte Empfinden persönlichen Unglücks.
Neidisch zu sein auf andere, die scheinbar das Glück des Lebens genießen, oder auf diejenigen, die noch haben, worum man selbst verzweifelt kämpft oder was man verloren hat, ist allzu menschlich. Nicht mehr und nicht weniger.
So unangenehm Neid auch sein mag, er ist Teil menschlicher Emotionalität. Indem wir ihn als Bestandteil des menschlichen Gefühlsspektrums anerkennen, anstatt ihn zu verteufeln, können wir auch besser mit ihm umgehen.
Das bedeutet nicht, dass wir ihn zügellos ausleben sollten; vielmehr geht es darum, die zugrunde liegenden Gefühle anzuerkennen und zu verstehen, was sie uns über unsere Bedürfnisse und unser Selbstbild verraten.
Auf den Punkt: Neidisch sein, ist nicht moralisch verwerflich, nicht unnatürlich und nicht falsch. Es ist einfach nur menschlich.
Konstruktiver Neid und seine Bedeutung
Konstruktiv werden Neidgefühle dann gesehen, wenn sie eine offene Anerkennung der Vorteile, die eine beneidete Person genießt, darstellen, ohne direkte Feindseligkeit gegen diesen Menschen zu hegen.
Wenn jemand schwer krank ist, kann man zum Beispiel gesunde Menschen beneiden und gereizt reagieren, ohne diesen ihre Gesundheit zu missgönnen. Häufig sind wir auf Personen neidisch, die unverdient Vorteile genießen, d. h. jedoch nicht, dass unsere Verstimmung sich immer direkt auf diese Menschen bezieht, sondern auf die Situation selbst.
Wenn wir genau sind, sind Neidgefühle ein hohes Gut in unserer Leistungsgesellschaft: Sie werden dann aber als „Ehrgeiz“ im Leistungskontext angesiedelt. Hier steht die Motivation zur Verbesserung der eigenen Gegebenheiten im Vordergrund. Um selbst das Beneidete zu bekommen, ist der Elan groß, sich dafür verstärkt einzusetzen.
Kritiker betonen, dass es sich hier nicht um echten Neid handle, sondern einen Gefühlskomplex aus Frust, Bewunderung und Begehren. Gegenargument: Neid stellt auch in seiner “negativen Form” eine Kombination aus verschiedenen Gefühlen dar.
So what?
John Rawls Neid-Theorie
Einige gerechtigkeitstheoretische Ansätze sehen eine faire Verteilung von Gütern als Mittel zur Bekämpfung des Neides an. Entsprechend ist Neid kein moralisches Problem, sondern ein soziales.
Eine der bedeutendsten Verteilungstheorien prägte John Rawls 1971: Er schlug eine faire Streuung von Gütern vor, um den allgemeinen Neid in der Gesellschaft zu bewältigen. Nach ihm entsteht Neid bei unterprivilegierten Gruppen durch soziale Ungerechtigkeit.
Während Rousseau also glaubte, dass Neid soziale Ungleichheit vorantreibt, argumentierte Rawls, dass genau das Gegenteil der Fall sei, weil allgemeine Neidgefühle benachteiligte Menschen motivieren, sich für Verbesserungen einzusetzen.
Die moralische Rechtfertigung des Neides
In Anschluss an Rawls finden sich weitere Argumente in der Philosophie zur Rehabilitierung des Neides. So kann Neid für ein ethisches Leben erforderlich sein, insbesondere wenn:
man ihn in Bezug auf unverdienten Erfolg fühlt.
man ihn gegenüber Personen empfindet, die von Ungerechtigkeit profitieren.
In einem ethischen Kontext kann Neid daher folgende Funktionen erfüllen:
macht auf Ungerechtigkeiten aufmerksam, sowohl persönlich als auch gesellschaftlich.
fördert die Motivation, diese Ungerechtigkeiten zu bekämpfen.
hilft, den Bezug zu den Mitmenschen zu bewahren.
Fazit: Neid & Neidgefühle (Philosophie)
Neid ist unangenehm, aber nicht grundsätzlich schlecht, destruktiv oder unmoralisch. Im Gegenteil, er ist einfach nur menschlich. Wer seinen eigenen Neid überdenken kann, erfährt, was man sich wirklich wünscht. Das, worauf der Neid sich richtet, ist für die eigene Person und meistens auch für die Gesellschaft wertvoll. Neidgefühle zu erkennen, hilft, die eigene Situation besser zu verstehen und zu hinterfragen, z. B. warum man etwas begehrt, was man nicht besitzt.
Doch die starke Ablehnung von Neid in unserer Gesellschaft wirkt widersprüchlich angesichts der hohen Wertschätzung, die Leistung, Wettbewerb und Erfolg erfahren. Oft werden Menschen, die Neid empfinden, mit der Moral-Keule niedergeschlagen. Als Strohmann-Argument dient Neid in der Diskussion über Armut oder Ungleichheiten dazu, Kritiker zu diskreditieren (Neiddebatte).
Dabei zeigt sich von Aristoteles bis Rawls, dass Neid erstens ein natürliches Gefühl ist und einen Gerechtigkeitssinn bzw. ein Gerechtigkeitsstreben enthält, das völlig legitim und notwendig ist, um Ungerechtigkeit abzubauen.
Quellen:
1) Karl-Heinz Nusser (1984): «Neid», in: J. Ritter/K. Gründer (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie, Basel: Schwabe Verlag. DOI: 10.24894/HWPh.2718 2) Metzler Lexikon der Philosophie: Neid 3) Maja Beckers, Greta Lührs: Serie: „Die Weisheit der Gefühle“ / Teil 2 / Neid und Scham 4) Demmerling, Landweer: Philosophie der Gefühle, 2007 5) Laetitia Gloning: Neid – Aspekte eines gefräßigen gelben Gefühls 6) Íngrid Vendrell Ferran: Philosophische Perspektiven auf Neid und Eifersucht. In: Hermann Kappelhoff u. a. (Hg.): Emotionen, Metzler 2019, https://doi.org/10.1007/ 978-3-476-05353-4_31 7) Ulrich Hoefer: Phthonos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2473–2475.
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affilinessde · 3 months
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Hey, weißt du, SEO kann echt knifflig sein, oder? Vor allem, wenn es darum geht, die Auswirkungen einzelner Ranking-Faktoren zu messen. Google ist zwar transparenter geworden, aber wir haben immer noch keinen Zugang zu allen Daten, die wir gerne hätten. Trotzdem können wir aus Studien wie dieser viel lernen.
In dieser Analyse haben sie über 16.000 englische Keywords untersucht, um zu sehen, wie verschiedene Faktoren mit den Suchmaschinenergebnissen korrelieren. Das Ziel war es, SEO-Profis neue Einblicke zu geben und die Diskussion über die Vielschichtigkeit von SEO anzuregen.
Sie haben traditionelle Ranking-Faktoren sowie neue Ansätze wie die Worteinbettung zur Messung der Relevanz einer Seite untersucht. Außerdem haben sie untersucht, wie stark sich eine Domain auf direkten Traffic stützt, und das mit den Rankings in Beziehung gesetzt.
Von der Bedeutung der Content-Qualität bis hin zur Rolle des Direkt-Traffics – dieser Bericht bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken und kann deine Marketingstrategie auf neue Wege bringen.
Also, wenn du deine SEO-Ergebnisse verbessern möchtest, solltest du dir definitiv mal diese mächtige Keyword-Recherche anschauen. Wer weiß, welche neuen Erkenntnisse du daraus gewinnen kannst?
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eff-one · 2 years
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ich glaub des hört sich jetz so dumm an, aber dem fc augsburg fehlt der asiatische spieler. also schaut,,,
2010/11, in unserem aufstiegskader damals, war hajime hosogai, und auch wenn er nicht viel gespielt war, stand er im kader.
2011/12, in unserer ersten buli-saison, kam dann noch ja-cheol koo rein.
2015/16 war augsburgs beste saison, da sind wir sogar bis ins achtelfinale des dfb-pokals gekommen. wie viele asiaten hatten wir im kader? 3. ja-cheol koo war in dem jahr unser toptorjäger und dong-won ji hat im pokal nh tor geschossen.
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2018/19 war die letzte saison, in der ja-cheol koo und dong-won ji bei uns gespielt haben. und ja, dort gings auch schon bergab, aber die jahre danach, naja mittlerweile isses nur noch nh zitterspiel.
seit der saison 2019/20 haben wir keinen asiaten mehr im kader. wir hatten, obwohl wir uns 18/19 einen 18j aus korea in die profimannschaft geholt haben. der wurde dann aber in die 2. mannschaft abgeschoben und da spielt er jetz.
ik, personell hat sich viel geändert ab 2017-18 und ich glaub intern passt einfach irgendwas nimme bei uns, aber irgendwie geht mir des ganze so nicht aus dem kopf haha.
zusammenfassung: wir hatten beim aufstieg und bis zur 18/19 saison mindestens einen asiaten im kader, und seitdem wir keinen mehr haben wirds immer schlimmer.
fazit: fc augsburg, holt euch masaya okugawa, bitte.
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Die theoretische Seite von Softwareentwicklung ist ein wundervolles Trainwreck.
Es gibt seit Jahrzehnten Streit darüber, was die optimale Vorgehensweise dafür ist und daher auch unzählige verschiedene Vorgehensweisen, denn natürlich will jeder beweisen, dass seine Erfindung die coolste ist.
In der Praxis hat sich dagegen einfach herausgestellt, dass es nicht eine optimale Vorgehensweisen für alles gibt, sondern es auf verschiedene Faktoren ankommt, welche Vorgehensweise zu einem bestimmten Projekt am besten passt
Trotzdem findet man zu jeder Vorgehensweisen irgendwo einen Artikel, in dem steht, wie scheiße sie angeblich ist
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dragodina · 5 months
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Pressemappe zu "Was Bleibt.
Vielen lieben Dank @elisacifuentes fürs Teilen 🫶🏻.
Die emotionale Achterbahnfahrt geht weiter, nimmt Fahrt auf. Für den Sturzflug am 01.01. werde ich nicht bereit sein 💔.
Bin emotional hin und hergerissen. Zwischen: 'Es wird definitiv ein Serientod' und 'vielleicht haben sie doch genug Taktgefühl, gerade Julias Figur nicht so loszuwerden'.
Die Pressemappe liest sich nicht ganz so krass, wie ich es erwartet hätte.
Sie gehen die Richtung mit der Karriereleiter bei Julia, was ich schon sehr stark vermutet habe.
Was ich aber wirklich richtig krass stark merkwürdig finde, ist, das Franziska hier überhaupt keinen O-Ton zu ihrer letzten Folge oder zu Julia und ihren Abschied zu der Figur bekommt. Gar nichts. Da spricht irgendein Donald die abschließenden Worte zu Julia, die Franziska gehören und gebühren sollten! Es ist immerhin ihre letzte, ihre Abschiedsfolge. Ihr (allein) gebühren Worte zu dieser Figur. Aber nichts. Kein Interview mit ihr selbst, stattdessen mit Wotan schon.
Well außer sie wollte sich noch gar nicht von Julia verabschieden.
Es wird am Anfang von "Franziskas Wunsch" gesprochen. Jetzt kann man spekulieren, was mit "Wunsch" gemeint ist.
Die Entscheidung des Abschieds an sich oder die Art des Ausscheidens von Julia?
Aber wenn es um die Entscheidung geht und es ihre gewesen wäre, so wie bei Karin Hanczewski oder anderen vor ihnen, dann würde, dann sollte sie doch auch zu Wort kommen.
Oder seh ich das falsch?
Außer natürlich, sie hätte nicht unbedingt viel Gutes zu der Entscheidung zu sagen, weil sie aus Faktoren entstanden sind, die eher vom Sender als von ihr ausgegangen sind.
Es stinkt zum Himmel 🤨.
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gutachter · 6 months
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Mietminderung: Ist sie bei Schimmel, Wasserschaden oder Baulärm möglich?
„…Schimmel, Wasserschaden oder Baulärm in der Mietwohnung sind nicht nur ärgerlich, sondern beeinträchtigen auch die Wohnqualität. Unter bestimmten Voraussetzungen darf man deshalb die Miete mindern. Es gibt wohl kaum etwas Unangenehmeres, als eine Mietwohnung, die mit Schimmel befallen oder von einem Wasserschaden betroffen ist. Auch Baulärm kann die Wohnqualität stark verschlechtern. Viele…
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enibas22 · 6 months
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Tom Wlaschiha im GQ-Interview: “Film und Fernsehen sind in erster Linie ein Geschäft”
link https://www.gq-magazin.de/artikel/tom-wlaschiha-im-gq-interview
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Im Gespräch
Tom Wlaschiha im GQ-Interview: “Film und Fernsehen sind in erster Linie ein Geschäft”
Tom Wlaschiha im GQ-Interview über Eitelkeiten in der Schauspielbranche, Extreme in der Gesellschaft und die perfekte Uhr.
20. Oktober 2023 L. Bähr
Tom Wlaschiha gilt als einer der wenigen deutschen Schauspieler, die den Sprung nach Hollywood geschafft haben. International bekannt wurde er durch die Rolle des Jaqen H’ghar in der bekannten Serie “Game of Thrones” sowie der des Dmitrii Antonov in “Stranger Things”.
GQ: Tom, Sie haben mal in einem Interview gesagt, “Erfolg sei von vielen Faktoren abhängig”. Wie haben Sie es geschafft, da hinzukommen, wo Sie heute sind? Tom Wlaschiha: Ich liebe meinen Beruf und ich hatte nie einen Plan B. Erfolg kann man nicht planen, der passiert dir im besten Fall. Ich habe jede berufliche Gelegenheit mitgenommen, die sich mir geboten hat, weil ich glaube, dass man bei jedem Job etwas lernen kann. Das Ganze ist aber definitiv ein Marathon, kein Sprint.
Wie wichtig ist es im Leben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein? Es hilft, aber viel wichtiger ist es, interessiert zu sein und Chancen auch da zu sehen, wo sie nicht gleich offensichtlich sind. (Lesen Sie auch: Panerai x Prada: Diese Kooperation lässt Fashion- und Uhrenfans aufhorchen)
Tom Wlaschiha als neuer Panerai-Botschafter
Sie sind neuer Botschafter für die Uhrenmarke Panerai. Welche Rolle spielt Zeit in Ihrem Leben? Je mehr ich beruflich unterwegs bin und arbeite, desto kostbarer wird natürlich die freie Zeit, die ich nur für mich habe. Aber ich will mich nicht beschweren, das sind ja alles meine Entscheidungen. Ich finds aber auch wichtig, ab und zu mal bewusst nichts zu tun und richtig schön Zeit totzuschlagen.
Was ist Ihr größter Zeitfresser?  Vermutlich mein Handy.
Die Uhrenbranche ist aktuell sehr gesättigt. Was macht für Sie persönlich ein perfektes Uhrendesign aus? Was Uhren oder Schmuck oder Design ganz allgemein betrifft, bin ich sehr minimalistisch. Eine Uhr soll das können, wofür sie gebaut wurde. Ich muss nicht mit meiner Uhr sprechen oder mir von ihr Mails vorlesen lassen. Mich fasziniert die große Tradition und Handwerkskunst, die Uhren wie die von Panerai verbinden. In jeder von ihr stecken Hunderte Stunden Handarbeit. Panerai Uhren wurden ursprünglich für die italienische Marine gefertigt und das sieht man ihnen auch heute noch an. Sie sind von einer perfekten Schlichtheit im besten Wortsinn und einer unbestechlichen Funktionalität.
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"Ich hoffe, daß Reichweite niemals Talent ersetzt." Maximilian Ostermeier (Rocka Studio)
ANSEHENEin Freund fürs Leben
Die richtige Uhr am Handgelenk zu tragen, wird für viele Menschen immer wichtiger. Ist die Uhr für Sie Status- oder Identitätssymbol? Eine Uhr trage ich für mich selbst und niemanden sonst, ein kleines Kunstwerk, das ich immer dabei habe und über das ich mich freue.
“Das Schauspiel ist ein Marathon, kein Sprint.” Tom Wlaschiha
Sehen Sie sich in der Schauspielbranche eher als Dienstleister oder Künstler? Hmm.... jetzt geht ́s an mein Schauspieler-Ego. Jeder Schauspieler sieht sich, glaube ich, gern als Künstler, ich befürchte aber, dass man oft Dienstleister ist, was ja nicht per se negativ ist. Film und speziell Fernsehen sind in erster Linie ein Geschäft, in dem man funktionieren und wo man sehr oft unter Zeitdruck abliefern muss. Ich versuch dann aber doch schon immer, ein kleines bisschen Kunst mit reinzupacken. (Kennen Sie schon? Herrenuhren: Das sind die 10 coolsten Uhrenmodelle unter 10.000 Euro, die ein Leben lang halten)
Die Abhängigkeiten der Schauspielbranche
Wie geht man mit dem Gefühl um, in der Branche ständig davon abhängig zu sein, dass jemand etwas in einem sieht und einen besetzt? Das kann durchaus frustrierend sein, besonders wenn man jung und ungeduldig ist und gerade mit dem Beruf anfängt. Es hilft dann, sich bewusst zu machen, dass Ablehnung meist nicht persönlich gemeint ist. Und dann muss man die Zähne zusammenbeißen und weiter machen.
Sie spielen in Ihren Filmen und Serien die unterschiedlichsten Charaktere. Gibt es Rollen, von denen man eine Art Entzugsphase braucht oder bei denen man Angst hat, dass sie einen nachhaltig verändern? Nein, die Rolle bleibt nach Drehschluss immer am Set. Ich mag Rollen, die komplett anders sind als ich, das ist ja der große Spaß an dem Beruf. Aber am Ende ist Schauspiel Technik, sonst wären die Wartezimmer von Psychologen voll von Schauspielern mit Identitätskrisen.
Welche Rolle hat Sie bisher am meisten geprägt und warum? Ich glaube nicht, dass mich irgendeine Rolle geprägt hat. Was prägt, ist die Arbeit mit Regisseuren und Kollegen, und die Momente, in denen man das Gefühl hat, dass man Grenzen verschiebt und neue Dinge gelingen. In dieser Hinsicht war zum Beispiel “Das Boot” eine tolle Erfahrung. Meine Rolle dort war über drei Staffeln extrem vielschichtig und ambivalent, hat verschiedene Sprachen gesprochen und mir erlaubt, viele Facetten zu zeigen.
Als Schauspieler kann man, wenn es gerade gut läuft, gutes Geld verdienen, um dann auch wieder eine längere Zeit auf eine konstante Einnahmequelle verzichten zu müssen. Sind Sie gut im Sparen? Zum Glück nicht so gut, dass ich nicht mehr arbeiten müsste.
Welche Rolle spielt Geld in Ihrem Leben? Es beruhigt.
Im Schauspielbusiness ist Ihr Äußeres Ihr Arbeitswerkzeug, Sie selbst wurden auf einem Campingplatz in Sardinien bei einem Schönheitswettbewerb sogar schon mal Zweiter. Sollte man eher eitel oder eher uneitel sein, um in der Branche gut zurechtzukommen? Ein Schauspieler, der von sich behauptet, nicht eitel zu sein, ist vermutlich falsch in dem Beruf. Es geht aber darum, diese Eitelkeit in den Dienst der Sache zu stellen und nicht zum Selbstzweck werden zu lassen. Besagter Wettbewerb in Italien ist auch schon 30 Jahre her, seitdem bröckelt es bei mir an vielen Ecken und Enden. (Spannend: Panerai, Brabus und die neue „Submersible S Edition Brabus Verde Militare“)
Haben es gutaussehende Menschen Ihrer Ansicht nach vor der Kamera leichter? Das halte ich für ein Gerücht. Es geht um Charisma, nicht um eine glatte Oberfläche.
Sie sind in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden. Welche eine Sache würden Sie heute im Rückblick anders machen? Ich bin nicht sehr sentimental und versuche, im Hier und Jetzt zu leben. Fehler zu machen und Sachen auszuprobieren, gehört dazu.
Welche Lebensziele haben Sie sich für die zweite Lebenshälfte gesetzt? Ich hoffe, dass erst Halbzeit ist und ich nicht zu früh ausgewechselt werde.
Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich, das am Anfang seiner Karriere stand, heute für einen alles entscheidenden Rat geben? Den Rat gibt es zum Glück nicht, weil jeder Weg individuell ist. Ich würde aber jedem in egal welchem Beruf immer ermutigen, groß zu träumen.
Wie stehen Sie dazu, dass die Reichweite in den sozialen Medien auch in der Schauspielbranche immer mehr zur neuen Währung zu werden scheint? Das fände ich bedenklich. Ich hoffe, dass Reichweite niemals Talent ersetzt.
Sie gelten als Vorbild des deutschen Schauspielers, der es in Hollywood geschafft. Der größte Unterschied zwischen der Arbeit drüben und hier? Das Geld, das eine Produktion hat, und das die Möglichkeiten bestimmt. Und der gnadenlose Optimismus der Amerikaner, die Bereitschaft, immer neue Wege zu gehen, auch wenn man mal scheitert.
Wovor haben Sie mit Blick auf die Gesellschaft aktuell am meisten Angst? Es scheint immer weniger Pragmatismus zu geben. Es geht zunehmend nur noch um Extreme. Die Bereitschaft, sich andere Positionen anzuhören und Kompromisse zu suchen und zu akzeptieren, wird immer geringer.
“Ein Schauspieler, der von sich behauptet, nicht eitel zu sein, ist vermutlich falsch in dem Beruf.” Tom Wlaschiha
Spielt es sich mit dem Gedanken an all die Krisen als Schauspieler aktuell schwerer? Es gab schon immer Krisen. Aber mittlerweile wird man das Gefühl nicht los, dass wir in einem permanenten Krisenmodus leben. Eine Krise löst die andere ab. Und das wird auch von den Medien suggeriert und befeuert. Ich bin an einem Punkt, wo ich da auch mal abschalte, meiner mentalen Gesundheit zuliebe.
In einem Interview sagten Sie, Ihr liebstes Hobby sei Schlafen. Schlafen wir in unserer Multitasking-Welt alle zu wenig? Das war natürlich nur halb ernst gemeint. Aber ich versuche schon, Probleme nicht mit ins Bett zu nehmen, dann schläft es sich besser. Und es geht nichts über eine kleine Siesta tagsüber, wenn ich nicht gerade am Set stehe.
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pressmost · 9 months
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Ardagger - Frühstücksnews - Freitag, 28.7.2023
Sehr geehrte Gemeindebürgerin! Sehr geehrter Gemeindebürger! Zunächst heute am Freitag gleich zu Beginn nochmals ein Ausblick auf´s Wochenende in unserer Gemeinde. Beachte bitte, dass beim Heimspiel der SG Ardagger/Viehdorf heute abend um 19.30 nur die Kampfmannschaft spielt. Das geplante Vorspiel der Kampfmannschaft II gegen Enns wurde abgesagt, weil Enns keine Mannschaft stellen konnte. Bitte…
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vaginismusblog · 11 months
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Ich bin 28 Jahre alt und leide an primärem Vaginismus. Da ich bis zu meiner Heirat nie aktiv versucht habe Sex zu haben, konnte auch vorher nie eine Diagnose erstellt werden, weshalb ich den genauen Start dieser Störung nicht benennen kann. Dennoch habe ich mich auch schon während meiner Pubertät geweigert Tampons einzuführen, da allein der Gedanke schon sehr abwegig für mich war. Im Dezember 2022 habe ich geheiratet und mein Mann und ich befinden uns seit Januar in Paartherapie, in letzter Zeit bin ich jedoch in Einzeltherapie, da ich so einige Baustellen habe, mit denen ich mich selbst auseinandersetzen muss.
Doch was ist Vaginismus eigentlich? Laut Wikipedia eine sexuelle Funktionsstörung, genauer eine Schmerzstörung (der Sexualorgane), und ist häufig zumindest organisch mitbedingt, kann aber auch rein psychisch bedingt sein.
Unter Vaginismus (oder auch Scheidenkrampf) versteht man eine unwillkürliche Verspannung oder Verkrampfung des Beckenbodens und der Vaginalmuskulatur, wodurch der Scheideneingang eng oder wie verschlossen erscheint. Das ist eine wiederkehrende oder andauernde ungewollte Kontraktion beziehungsweise ein Spasmus der Muskeln, die das untere Drittel der Vagina umgeben, was eine vaginale Penetration erschwert oder sogar unmöglich macht.
Vaginismus kann durch psychische Faktoren bedingt sein, die das Körperbild betreffen, oder eine Reaktion auf Schmerzen bei früheren Versuchen, in die Vagina einzudringen. Wichtig ist hier auch zu betonen, dass diese Reaktion trotz des eigenen, ausdrücklich geäußerten Wunsches etwas einzuführen, auftritt.
In diesem Blog möchte ich meine Fort- und Rückschritte festhalten, als eine Art Tagebuch. Gleichzeitig möchte ich anderen Frauen, die auch an Vaginismus leiden, zeigen, dass sie nicht alleine damit sind - das zu wissen hat auch mir Hoffnung geschenkt. Und vielleicht werde auch ich eines Tages die frohe Nachricht verkünden und euch mitteilen können, dass ich meinen Vaginismus besiegt habe.
Ganz viel Liebe,
N
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trauma-report · 3 months
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" leg die Waffe weg. "
Warning: this is not a funny text at all. in fact it's f****** dark.
“Leg die Waffe weg.” Artjom’s Stimme klang ruhig, als er das sagte, obwohl Jascha zu wissen glaubte, wie angespannt er war. Sie alle waren das. Jeder hier draußen spürte diese Nervosität, die das Herz fast zum Stillstand brachte, während keiner wagte, sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu rühren. Alle hatten den Atem angehalten, nur eine traute sich, seinen zu verbrauchen, indem er redete und behutsam bis zu einer bestimmten Stelle einen Fuß vor den anderen gesetzt hatte. Die Körperhaltung des Offiziers wirkte beschwichtigend, vorsichtig. Er näherte sich dem Mann vor ihnen mit der Absicht, dass dieser kaum bemerkte, wie nah er ihm mittlerweile eigentlich schon war. Die Gefahr, die von ihm ausging, musste er dabei wohl vollkommen ignorieren, um nicht selbst die Flucht anzutreten. Doch für Flucht waren Männer wie er ohnehin nicht gemacht.  Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Ein Spruch, der zu DDR-Zeiten die Propaganda im von der Sowjetunion kontrollierten Teil Deutschlands geziert hatte und der heute von den früheren Besatzern im eigenen Land indirekt doch noch immer an die jüngere Generation weiter gegeben wurde.  Sieh nach vorne, nicht zurück. Mach weiter, auch wenn jede Hoffnung bereits verloren ist. Fortschritt, kein Rückschritt.  Auch wenn die Grenzen von Letzterem wohl miteinander verschwammen, wenn man Disziplin und Ordnung mit den selben Methoden in die Köpfe der Rekruten zu prügeln versuchte wie in der damaligen Zeit. Nicht jeder war fürs Militär gemacht. Noch weniger eigneten sich für Spezialeinheiten. Und nicht alle hatten das Zeug dazu, zu tun, was notwendig war, um im Realeinsatz das Richtige für das eigene Land zu tun. Zu folgen, immer weiter. Immer nach vorne, ohne zurück auf die Konsequenzen zu sehen und das Leid, das man bringen und das einen selbst hemmen könnte.
Jascha kannte den Typen, auf den Artjom beschwichtigend einredete und der hier mit ihnen am Hindernisparkour der Kaserne stand. Es war Anfang März, doch von Frühling schien Russland noch nicht viel zu halten, sodass sich das Überwinden der Hindernisse wie in den letzten fünf Monaten auch schon wie ein gottverdammter Gewaltmarsch anfühlte. Doch es musste sein. Sie mussten da alle durch. Sie mussten ihre Zeiten verbessern, sonst hätte ihre Gruppe wohl nie eine Chance, um für die Spezialeinheit in Erwägung gezogen zu werden. Das Auswahlverfahren war hart, nur die Besten wurden genommen und Jascha wollte einer von eben jenen sein. Dafür tat er alles, was er konnte, so wie jeder anderen hier auch. Doch das brachte ihnen alles nichts, wenn es ein schwaches Glied in der Kette gab, das dafür sorgte, dass die ganze Gruppe schwächelte und auf den letzten Rang brachte. Immer und immer wieder. Und damit schieden sie automatisch von allen Gruppen aus, obwohl es einige von ihnen vermutlich weit bringen könnten.  Kostja war dieses schwache Glied. Und er wusste einfach nicht, wann genug war.  Jascha hatte sich schon von Anfang an gefragt, wie es dieses halbe Hemd überhaupt geschafft hatte, die Grundausbildung zu bestehen. Jetzt wollte er ein Speznas werden, auch wenn dieses Vorhaben einer Utopie glich. Fiktion. Nichts, was jemals realisierbar war. Trotzdem gab er nicht auf und zog sie dadurch alle mit sich in den Abgrund. Sie hatten jetzt schon drei Mal das Auswahlverfahren nicht bestanden, weil dafür alle bestehen mussten. Kostja hatte zwar was im Kopf, konnte sich Strategien merken, doch die körperlichen Faktoren brachte er absolut nicht mit, keuchte schon nach zwanzig Metern Laufen mit voll beladener Ausrüstung und sorgte bei der Hindernisbahn immer wieder für Aufsehen, weil die Ausbilder ihn anbrüllten, damit er weiter machte, seinen Kopf in den Schlamm drückten, damit er versuchte genau das zu verhindern und ihn dazu zwangen das selbe Hindernis, das er nicht schaffte immer und immer wieder zu machen, bis es gelang. Und das konnte manchmal ewig dauern. Letztendlich wurde immer die ganze Gruppe für sein Versagen bestraft. Ausnahmslos. Das hatte für Unmut gesorgt und anfangs hatten manche noch versucht, ihm zu helfen. Doch selbst die hatten irgendwann aufgegeben, als sie bemerkt hatten, dass Kostja ein hoffnungsloser Fall war, der nicht verstand, dass er hier nicht richtig aufgehoben war. Unmut wandelte sich irgendwann in Hass um und spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte es der Junge auch abseits des Drills nicht leicht gehabt. Man hatte erst versucht, ihn mit Worten davon zu überzeugen, freiwillig das Handtuch zu werfen. Sowohl seine Kameraden, als auch die Offiziere hatten auf ihn eingeredet, ihm wurden sogar Vorschläge unterbreitet, wie man ihn anderweitig im Militär unterbringen könnte. Doch Kostja schien einen unerschütterlichen Willen zu haben. Fast so, als ob er jemandem etwas beweisen wollte. Jascha wusste, dass er aus einer Militärfamilie stammte. Dass sein eigener Vater einer Spezialeinheit angehört hatte und vermutlich war das der ausschlaggebende Punkt dafür, dass er von hier nicht weg wollte. Zumindest nicht freiwillig. 
“Kostja… Mach keinen Scheiß. Gib mir die Waffe.” Artjom versuchte es noch einmal, tat vorsichtig einen Schritt nach vorne, was zur Folge hatte, dass der Auszubildende die Handfeuerwaffe, die er plötzlich gezogen hatte, noch fester an seinen eigenen Schädel drückte. Es war aus dem Nichts geschehen. Hier, am Platz wo seine Demütigungen begonnen hatten, hatte Kostja heute keine Hindernisse überwinden wollen. Während alle anderen hier her gekommen waren, um ihre Zeiten zu verbessern, war Kostja heute mit dem Willen aufgewacht, zu sterben. Vor aller Augen. Er wollte, dass sie alle sahen, was sie mit ihm angerichtet hatten.  Er sah fertig aus, verzweifelt und am Ende. Sein Gesicht war verschmiert von Tränen und Rotz, seine Atmung ging hastig und zittrig, sodass die feine Wolke der kalten Luft vor seinem Gesicht kaum Zeit hatte zu verschwinden. Ein Moment der Unachtsamkeit hatte gereicht, sodass Kostja die Dienstwaffe seines Vorgesetzten genommen und sein Vorhaben daraufhin sehr deutlich gemacht hatte. Und doch zögerte er viel zu lange, sodass der erste Schreck mit zunehmend verstreichender Zeit immer weniger wurde und man in ihm zwar einen unberechenbaren Irren sah, aber doch nicht das, was er gerade andeutete zu tun.  “Wir finden eine Lösung. Du musst nur die Waffe weglegen.” sprach der Offizier weiter auf ihn ein, doch Kostja schluchzte auf und schüttelte den Kopf.  “Eine Lösung?! Es gibt keine Lösung! Es gibt nur diesen einen Weg. Ich kann nur dieses eine Ziel haben. Ich kann meinem Vater nie wieder unter die Augen treten, wenn ich das hier nicht schaffe!” spie er ihm im Wahn entgegen.  Nach der Aktion wirst du ihm auch so nicht mehr unter die Augen treten können, dachte sich Jascha, der immer weniger daran glaubte, dass Kostja tatsächlich den Mumm hatte den Abzug zu betätigen. Beim Überlebenstraining in Kamtschatka hatte er es ja nicht einmal hinbekommen einem Hasen das Genick zu brechen.  “Es gibt immer eine Lösung, Kostja. Das hier ist allerdings kein Ausweg. Das hier wird deine Probleme nicht lösen können.” Artjom versuchte es noch einmal mit einem weiteren Schritt nach vorne. Jascha wusste, dass wenn er nur nah genug an ihm dran war, er ihm die Waffe mit Leichtigkeit abnehmen konnte. Doch Kostja wollte das scheinbar nicht zulassen. Noch ehe sie sich versahen, richtete er die Waffe plötzlich auf den Offizier.  “Nicht näher kommen!” rief er schrill. “Keinen Schritt weiter!”  “Davai…” Der Offizier erhob wieder die Arme etwas mehr, trat wieder einen Schritt zurück. “Alles gut. Ich komme nicht näher.” 
Vermutlich war der Druck, den die Gruppe auf ihn ausgeübt hatte zu groß geworden. Wer nicht freiwillig ging, der wurde dazu gebracht. Wer nicht selber einsah, dass er am falschen Ort war, dem wurde das sehr deutlich gemacht. Kostja war zum Opfer von Gewalt geworden, körperlicher und psychischer Natur. Jeder war frustriert wegen ihm, keiner erreichte das Ziel, weswegen er da war und so hatte man irgendwann im Kollektiv zu härteren Maßnahmen gegriffen. Die Offiziere machten nichts. Sie kannten diesen Verlauf schon und wussten, dass das schwächste Glied sich von alleine lösen würde, wenn der Druck, den man darauf ausübte zu groß wurde. Das Problem erledigte sich also von alleine, sodass alle anderen weiter machen konnten, statt auf der Stelle zu treten, so wie sie es gerade taten. Jascha hätte gelogen, wenn er gesagt hätte, dass er nicht auch einer von denen war, die Kostja nicht ausstehen konnten für das, was er ihnen antat. Schon von mehreren Seiten hatte Jascha gehört, dass er fähig war, das Auswahlverfahren zum Speznas zu bestehen und der einzige, der ihm dabei im Weg stand war Kostja. Er hielt alle um sich herum auf, weil er so egoistisch war zu glauben, dass er ein nicht machbares Ziel doch noch durch ein Wunder erreichen könnte. Irgendwann hatte Jascha bei den täglichen Eskapaden gegen den Jungen mitgemacht. Er war so verdammt sauer auf ihn gewesen, dass er die Erniedrigungen einfach zugelassen hatte. Es stumpfte ab, das zu sehen und zu wissen, dass man niemals so enden wollte wie Kostja. Dass man die Gruppe ausbremste und nicht wusste, wann Schluss war. Und irgendwann hatte Jascha kein Mitleid mehr mit ihm gehabt. Auch er hatte sich der Gruppendynamik gefügt und wollte in seinen eigenen Lebenszielen weiter kommen. Trotzdem hätte er sich niemals vorgestellt, dass dieser Typ dafür den Tod verdient hatte. Und die Vorstellung, dass gerade dieser Kerl, der am Abend noch wimmernd in den Duschräumlichkeiten gehockt war und sich nicht mal mehr traute, auch nur einem von ihnen in die Augen zu sehen, sich eigenhändig das Leben nehmen wollte, fühlte sich absurd an. Jascha glaubte nicht daran, dass er das wirklich ernst meinte. Dazu hatte Kostja nicht den Mumm. 
“Versteht ihr es denn nicht?” Kostja's manischer Blick wandte sich zu seinen Kameraden, die ihn schon lange nicht mehr als einen solchen bezeichneten. “Ich kann nicht mehr hier weg. Ich hab keine andere Wahl. Ich sterbe lieber durch eine Kugel, als aufzugeben!”  Kostja's Blick streifte den von Jascha und ganz kurz wurde ihm dabei anders. Es fühlte sich wie ein direkter Vorwurf an, den er gedanklich sofort mit all dem zu überlagern versuchte, was Kostja selbst getan hatte, um sich in diese Lage zu bringen. Der Typ war durchgeknallt und gehörte nicht ins Militär. Jetzt zeigte sich auch, dass er viel zu unberechenbar dafür war.  Und Jascha schien auch nicht der einzige zu sein, der dem Schauspiel da vor sich nicht ganz Glauben schenkte. Niemand nahm Kostja ernst und das, was er gerade tat wirkte eher wie eine Farce, ein verzweifelter Hilfeschrei, dem diejenigen, die er mit seinem Verhalten verärgert hatte nicht ernst nahmen. Lediglich Artjom schien dem Ganzen ein gutes Ende setzen zu wollen.  “Wird das heute noch was?” zog dann auch tatsächlich Ilya Bogdanov die Aufmerksamkeit auf sich. Jascha hatte schon selbst Probleme mit dem Hünen gehabt, bei dem Kostja ganz oben auf der Abschussliste stand. Von allen Anwärtern war er der, der den Jungen von Anfang an am meisten wie Dreck behandelt und sich über ihn lustig gemacht hatte. Und auch jetzt nahm er nicht ernst, was Kostja da veranstaltete. “Du traust dich doch eh nicht. Also hör auf mit den Spielchen und geh nach Hause.”
Die Worte schlugen ein. Jascha sah es in den Augen von Kostja, aus denen der Glanz einen Augenblick lang zu weichen schien. Dann blickte er zu Jascha, der von allen anderen außer Artjom am nähsten bei ihm stand. Lange und unangenehm spürte er, wie seine Augen auf ihm weilten, obwohl er keine Ahnung hatte, weshalb. Warum sah Kostja ausgerechnet ihn an? Was erhoffte er sich von ihm? Der Blick war stechend, bohrte sich in Jascha hinein, wie es der unausgesprochene Vorwurf zuvor bereits getan hatte und als Reaktion darauf, wandte Jascha instinktiv den Blick ab und trat einen Schritt zurück. Weg von ihm. Raus aus der Situation. Ein symbolisches Zeichen dafür, dass er ihm nicht helfen würde, obwohl sie alle zu weit gegangen waren. Viel zu weit.  Mit einem Mal wurde Kostja ganz still, Jascha nahm wahr, wie er nun selbst zurück trat und die Waffe wieder auf sich selbst richtete.  “Ich gehe niemals zurück nach Hause.” Seine Stimme glich einem Flüstern, das schon im nächsten Moment durch das Knallen der Jarygin durchbrochen wurde, gefolgt von dem dumpfen Geräusch eines zu Boden fallenden Körpers. Blut benetzte den Boden, Totenstille breitete sich aus, ebenso wie Fassungslosigkeit. Jascha stockte der Atem, Kälte breitete sich auf seiner Haut aus.
Vorwärts immer, rückwärts nimmer. 
Sie waren zu weit gegangen. 
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Depressionen: Angehörige – Das unsichtbare Leid der Familie
Jeder Angehörige leidet auf seine Weise, wenn ein geliebter Mensch an Depressionen erkrankt – Eltern, Partner, Kinder. Viele Fragen entstehen: Bin ich irgendwie schuld an der Krankheit? Ist es okay, Zeit ohne die kranke Person zu verbringen? Diese ständigen Fragen sind noch die einfachste Belastung. Eigentlich benötigen Angehörige von Depressiven ebenso dringend professionelle Unterstützung wie die Betroffenen selbst. Doch leider ist die Suche nach (fachmedizinischer) Hilfe oft vergeblich…
Auswirkungen der Depression auf Angehörige
Geringe Lebensqualität & niedriges Wohlbefinden
Wer mit psychisch kranken Menschen zusammenlebt, weist eine deutlich niedrigere Lebensqualität auf als andere Menschen. Unter Angehörigen sind insbesondere Frauen massiv belastet, was vermutlich mit traditionellen Rollenerwartungen zusammenhängt: Die Mehrfachbelastung durch Kinderbetreuung, Pflege, Berufstätigkeit, Erziehung und Haushaltsführung führt schnell in die Überforderung. (Vgl. Depression Symptome bei Frauen)
Finanzielle Schwierigkeiten
Hinzu kommen finanzielle Einbußen, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Oft werden Betroffene arbeitsunfähig oder verlieren ihren Job. Doch die Depression zwingt nicht nur die Kranken, sondern auch ihre Angehörigen zu einem Rückzug aus dem Berufsleben, da diese vermehrt Aufgaben übernehmen müssen. Diese existenziellen Sorgen verschärfen die prekäre Situation (erhöhtes Armutsrisiko).
Eingeschränkte Freizeit
Die Freizeit ist durch die unberechenbare Natur der Erkrankung schwer zu gestalten. Sowohl spontane Unternehmungen (z. B. Kino) als auch geplante Ausflüge (z. B. Urlaube, Tagestrips) werden fast unmöglich – wenn sie finanziell überhaupt noch zu stemmen sind. Und selbst wenn Pläne geschmiedet werden können, scheitern sie allzu oft an den Leiden und Problemen, welche die Krankheit mit sich bringt.
Mehrfachbelastung im Alltag
Der gewohnte Alltag gerät völlig aus den Fugen. Jede kleinste Routineaufgabe fällt einem depressiv erkrankten Menschen unglaublich schwer; in einigen Fällen ist es sogar unmöglich, überhaupt noch etwas zu tun (vgl. Schwere Depression: körperliche Symptome). In der Folge müssen Angehörige zusätzliche Verantwortung übernehmen und die anfallenden Pflichten irgendwie meistern.
Depressionen als Verlust
Angehörige geraten in einen Trauerprozess
Viel zu wenig beachtet, doch essenziell ist die Verlusterfahrung, die nahe Angehörige durchmachen. Gerade die engste Familie – Eltern, Partner_innen, Geschwister und Kinder – gibt häufig an, eine depressive Erkrankung als herben Verlust zu empfinden (2). Vgl. auch Traurigkeit & Trauer und Trauer oder Depression?
Zu Recht:
Eltern sind ihrer Träume und Hoffnungen beraubt, da die Zukunft ihres Kindes in weite Ferne rückt.
Partner_innen müssen schmerzlich realisieren, dass die gemeinsamen Zukunftspläne verpuffen, zukünftige Lebensentwürfe sind ungewiss.
Geschwister schmerzt v.a. der Verlust der früheren Verbindung, die einmal Nähe und Vertrautheit bedeutete.
Kinder spüren den schmerzlichen Verlust der elterlichen Nähe, Aufmerksamkeit und Stütze, wenn Vater oder Mutter depressiv erkrankt sind.
Belastungen der Angehörigen
hoher zeitlicher Aufwand durch Betreuung
finanzielle Belastung
berufliche Nachteile
gesundheitliche Probleme
wenig Freizeit
negative Folgen auf soziale Beziehungen
Gefühl des Nicht-Ernstgenommen-Werdens
Mangel an professioneller, ganzheitlicher Unterstützung
emotional-psychische Überforderung
Unsicherheiten und Probleme im Umgang mit erkrankten Menschen
Diskriminierung und Ablehnung
Die übersehenen Leiden der Familie
Für die betroffenen Familien verändert sich alles. Nicht nur die Aufgaben müssen neu verteilt werden, auch die Positionen der einzelnen Familienmitglieder verändern sich drastisch. Kinder übernehmen beispielsweise oft elterliche Verantwortung für ihre Geschwister oder müssen sogar die Rolle des Partners ausfüllen. Gesunde Partner_innen finden sich wiederum in einer Vermittlerposition zwischen dem Erkrankten und anderen Familienmitgliedern (Schwiegereltern, Großeltern oder Geschwistern) wieder. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Belastungsfaktoren:
Stigmata & Unverständnis von außen
Ein häufig genanntes Problem betrifft das Informationsdefizit. Professionelle Fachkräfte erkennen Angehörige häufig nicht als Mitbetroffene an und klammern sie weitgehend von der Behandlung aus. Wenn es ein Gespräch mit den Angehörigen in der Therapie gibt, dann nur ein einziges Mal. Sie werden also großteils im Ungewissen gelassen, was Krankheit, Therapie, Umgang und Selbstschutz betrifft. Zudem erfahren Angehörige wenig Unterstützung und begegnen Widerstand seitens therapeutischer Fachkräfte.
Viele werden sogar mit Vorurteilen abgetan, ohne je ein Gespräch mit den Behandelnden geführt zu haben. Zum Beispiel wird ihnen suggeriert, sie seien überfürsorglich, co-abhängig, übergriffig, narzisstisch etc. (vgl. auch Stigmatisierung in der Psychiatrie sowie Stigmatisierung psychisch Kranker). Eine Einbeziehung in den psychotherapeutischen Prozess bleibt fast immer aus.
Als wäre das nicht schon genug, trägt noch das persönliche Umfeld der Angehörigen zur Isolation bei. Die Unsicherheit und Überforderung im Umgang mit der Erkrankung veranlasst viele Freunde, Bekannte und Familien-Mitglieder, den Kontakt zu reduzieren oder gänzlich abzubrechen.
Soziale Distanz ist eine herbe Zurückweisung (nicht selten verbunden mit tatsächlichen Schuldzuweisungen von außen). Das alles und der Mangel an Empathie führen dazu, dass sich Angehörige von Depressiven mehr und mehr von ihren Mitmenschen ausgegrenzt fühlen.
Scham- und Schuldgefühle bei Angehörigen
Wenn du Angst vor sozialer Stigmatisierung haben musst – dazu zählen z. B. abwertende Äußerungen oder verurteilende Blicke – kommen natürlich Scham- und Schuldgefühle auf. Viel Angehörige schämen sich für die Erkrankung ihres Familienmitglieds, weil sie ständig auf Abwertung und Unverständnis von außen stoßen. Gleichzeitig fühlen sie sich Betroffenen gegenüber schuldig für dieses Schamempfinden.
Zudem löst die Krankheit selbst Schuldgefühle bei Angehörigen aus – genauso wie bei den Betroffenen (vgl. Schuldgefühle bei Depressionen).
So gut wie alle Angehörigen quälen sich mit dem Gedanken, sie könnten mitverantwortlich für die Depression sein.
Eltern plagen Selbstzweifel über ihre Erziehungsmethoden. Jüngere Geschwister haben Schuldgefühle, weil sie den Eindruck haben, Bruder oder Schwester zurückzulassen usw.
Unsicherheiten im Umgang mit der Erkrankung
Das alltägliche Zusammenleben ist erheblich strapaziert. Das liegt nicht nur an den vielen zusätzlichen Aufgaben und Pflichten, welche Angehörige wuchten müssen, sondern auch am veränderten Verhalten der Betroffenen. Man ist ständig mit dem aggressiven, ängstlichen, lethargischen etc. Verhalten der Erkrankten konfrontiert. Das überfordert auf Dauer. Einige empfinden vor allem das abweisende, teilnahmslose Verhalten der Betroffenen als verletzend.
Es fast unmöglich, die krankheitsbedingten Verhaltensänderungen von den eigentlichen Charaktereigenschaften eines Menschen zu unterscheiden. Trotzdem werden Angehörige von der Fachmedizin angehalten, das zu lernen – neben all der Belastung und ohne Hilfe. Sie sollen Vorwürfe von Erkrankten nicht persönlich nehmen, während sie gleichzeitig ihre eigenen Grenzen wahren müssen und nicht jedes Verhalten tolerieren sollten.
Dabei wird übersehen, dass dieser Lernprozess ein gewisses Maß an Ressourcen voraussetzt, die Angehörige von Depressiven oft nicht mehr haben. Zudem ist die Gratwanderung zwischen Verständnis und Selbstschutz äußerst anstrengend – so anstrengend, dass sie immer wieder in die Erschöpfung führt. Das Gleiche gilt für die Einschätzung, wie viel Verantwortung man Erkrankten zumuten kann, ohne sie zu über- oder unterfordern. Dieses permanente Einschätzen wiegt schwer, muss regelmäßig neu ausgehandelt werden und verbraucht viel emotionale und psychische Energie.
Ängste & Sorgen von Angehörigen
Zu den belastenden Scham- und Schuldgefühlen kommen ausgeprägte Ängste und Sorgen um die Zukunft. Eltern sorgen sich beispielsweise, wer die Pflege für ihr Kind übernehmen wird, sollten sie im Alter selbst nicht mehr dazu in der Lage sein. Partner_innen zweifeln, ob ihre Beziehung oder Ehe unter dieser Last überhaupt Bestand haben kann. Und wenn ja, wie lange noch.
Vgl. auch Depression beim Partner: extreme Folgen für die Beziehung
Neben diesen langfristigen Sorgen sind sie auch zahlreichen akuten Ängsten ausgesetzt. Viele zweifeln an ihrer Fähigkeit, den Alltag mit den Betroffenen meistern zu können. Die Angst vor Rückfällen oder Suizid ist groß.
Was hilft? – Tipps für Angehörige
Tipps gibt es viele. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Umsetzung, denn das ist viel komplizierter als es sich Außenstehende vorstellen können. Einfache Lösungen greifen hier selten. Trotzdem ist es wichtig, nicht in Resignation zu verfallen.
3 wichtige Schutzfaktoren für Angehörige
Emotionale Unterstützung ist ausschlaggebend, damit du als Angehörige_r offen über deine Gefühle und Sorgen sprechen kannst. Studien zeigen, dass Selbsthilfegruppen speziell für Angehörige entlastend wirken (Erfahrungsaustausch, Bewältigungsstrategien, Trost, Unterstützung).
Ebenso bist du auf das unmittelbare soziale Netzwerk (Familie, Freunde, Nachbarn) sowie professionelle Unterstützung angewiesen, die dir Verständnis und Hilfe bietet. Diese Ressource ist unheimlich wichtig, um die emotionale Belastungen zu verringern und vor Vereinsamung zu schützen.
Ein weiterer zentraler Punkt: Freiräume erhalten und diese bewusst gestalten. Das Weiterführen vertrauter Aktivitäten und Hobbys ist wichtig, damit du positive Erlebnisse sammeln kannst. Das heißt vorrangig, Zeit zu schaffen, in der du dich ohne die erkrankte Person entspannen und auftanken kannst.
Fazit: Depression und Angehörige
Sowohl Laien als auch Fachleute haben oft kein Verständnis für die enormen Belastungen, unter denen Angehörige von Menschen mit Depressionen leiden. Die wenigen Forschungen zum Thema zeigen, dass viele alleingelassen werden. Sie werden weder im privaten Kreis noch von medizinischem Personal in ihrer Krisen-Situation “gesehen”. Das Risiko für Angehörige ist daher hoch, selbst zu erkranken. Umso wertvoller sind die wenigen Hilfsangebote:
Hilfsstellen für Angehörige
Die AOK bietet Familiencoach Depression: Onlinehilfe für Angehörige
Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BApK) 
Das SeeleFon des BApK: Beratung für Angehörige und Betroffene
Rotes Kreuz Selbsthilfegruppen-Finder
Telefonseelsorge
AGUS e.V. Angehörige um Suizid – Informationen und Selbsthilfe-Angebote für Suizidtrauernde
Quelle:
1) Sarah Kleinoth: Depressionen und ihre Angehörigen: Unterstützungsmöglichkeiten neben belastender Symptomatik unter Wahrung des Selbstschutzes, 2021 2) Lea Melikjan & Marianny Triviño: Wenn ich auf einmal alleine in der Partnerschaft bin... Beratung von Partnerinnen und Partner depressiver Menschen in der Sozialen Arbeit 3) Müller-Rörich et al.: Schattendasein. Das unverstandene Leiden Depression. Springer, Berlin, Heidelberg, 2013 4) Wieser E, et all: Mental Disorder and Partnership: the Influence and Potential Burden of Affective Disorders on the Quality of Partnerships. Psychiatr Prax. 2016 Sep;43(6):305-11. German. doi: 10.1055/s-0034-1387588. Epub 2015 Apr 17. PMID: 25891886.
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ich will nicht so sein aber diese neu aufkommende welle von posts über tatorts queerfeindlichkeit gibt mir echt super zu denken und ich muss da mal einen kleinen rant loswerden
[TL;DR: der tatort fandom hat ein kleines rassismus/white feminism problem]
dass tatort queerfeindlich ist, ist absolut nicht neu und ich glaube auch nicht, dass die posts, die darüber reden, dass tatort uns zwar "queere representation" gibt, aber nur in form von queeren opfern/kriminellen, nicht darauf abzielen zu behaupten, es sei ein brandneues phänomen. es ist allerdings sehr interessant die konversation erst jetzt zu sehen - erst jetzt, wo gequeerbaitet wird, erst jetzt, wo es offen queere figuren gibt, die (mit)täter sind.
erst jetzt und nicht als das problem beispielsweise rassismus war (bzw. immernoch ist).
das erste, was mir damals aufgefallen ist, als ich nach dem tumblr hype angefangen hab tatort zu schauen war der offene (und offensichtliche) rassismus. alle gezeigten russischen figuren waren prostituierte, alle polnischen figuren waren putzhilfen, alle tschechischen haben drogen gedealt, alle türkischen waren dönerladenbesitzer:innen, niemand konnte richtig deutsch und falls doch dann nur in einem sehr überspitzten akzent, oft hatten sie keine aufenthaltsgenehmigung und immer waren sie entweder opfer oder täter:in (oder zumindest kriminell). (meine kritik an den hier genannten berufen hat nichts mit einer wertung der berufe zu tun sondern bezieht sich auf die stereotypen). ich hab diese observation erstmal damit abgetan, dass ich selbst nicht deutsch bin und mich außerdem viel mit linkspolitischen theorien wie intersektionalität befasse. vielleicht bin ich so übersättigt von dem thema, dass ich nirgendwo mehr etwas anderes sehen kann.
aus spaß hab ich mit einigen meiner nicht-deutschen freund:innen ein paar folgen tatort geschaut und jedes mal kam schon nach einigen minuten der jeweils ersten folge der kommentar "oha ? das ist voll rassistisch ?" von ihnen, ohne dass ich selbst darauf hingewiesen hab oder ihnen gesagt hab, warum ich das mit ihnen schauen will. und das auch von freund:innen, die sich persönlich als relativ uninformiert über politische theorien einschätzen.
mit deutschen habe ich ebenfalls darüber geredet (wenngleich ich keine tatort-session mit ihnen einlegen musste, weil das anscheinend echt in der kultur verankert ist, was ich v.a. von menschen in meinem alter echt nicht gedacht hätte man lernt nie aus) und ich habe eigentlich nur die reaktion bekommen "ist mir noch nie aufgefallen". (das kann natürlich an meinem umfeld liegen, aber selbst von menschen, die sich links genannt haben, war das linkeste was kam ein "ja, ist mir aufgefallen und find ich nicht gut aber so ist die deutsche medienlandschaft halt"). diese reaktionen können natürlich viele faktoren haben (wie die schon genannten persönlichen politischen ansichten meiner "testgruppe", die emotionale bindung an die serie, die situation etc.), ist aber dennoch interessant.
mit der neuen saarland folge hat sich einiges getan und hier beginnen die punkte, die ich eigentlich ansprechen wollte
1) das war die erste folge tatort (die ich gesehen habe) in der es gute representation gab. und ich mein wirklich gute. "nicht-deutsche" figuren gab es schon öfter, aber diesmal waren es keine "nicht-deutschen" figuren, sondern figuren und oh nebenbei sind sie "nicht-deutsch" (ich hätte das auch schon weiter oben anmerken können, aber ich mache das jetzt mal hier: ich find das wort "nicht-deutsch" bisschen scheiße - was ist deutsch? was ist nicht deutsch? ab wann ist mensch deutsch? nur weil jemand z.B. POC ist macht einen das nicht weniger deutsch und so weiter. ich habe ihn bis jetzt trotzdem als platzhalter benutzt, weil es ein begriff ist, den ich zum beispiel am ehesten für mich verwenden würde, weil ausländer noch beschissener ist. POC beinhaltet nur menschen mit anderer hautfarbe, was für weiße "nicht-deutsche" nicht zutrifft. weil es mir aber bis jetzt um die gesamtheit aller "nicht-deutschen" ging, ob sie als nicht deutsch gelesen werden oder sich selbst so identifizieren, habe ich das verwendet - im folgenden wird daraus POC, weil es spezifisch um die saarland folge und die POCs darin geht.) die POCs waren natürlich da, sie hatten keine stereotypischen rollen/akzente/berufe/usw., sie waren dreidimensionale figuren und waren weder da um opfer noch um täter zu sein. ich war komplett begeistert und hab sofort meinen freund:innen geschrieben. props an tatort, props an ard. natürlich gab es rassisten, denen diese representation nicht gepasst hat, aber es hat mich sehr gefreut zu sehen, dass die generelle reaktion (in meiner bubble zumindest) positiv war. aber dann war ich auf tumblr und hab paar posts gesehen, nach denen mir bissl schlecht geworden ist ngl. da haben wir schon eine folge, die nicht rassistisch ist, und einige von euch denken sich so "fine, guess i'll have to do it myself". (ich werde hier keine spezifischen posts nennen, weil es mir nicht darum geht, einzelne menschen/gedankengänge zu attakieren wenn es um ein system geht. ich werde mich nicht mit streitereien um genaue wortlaute in einzelnen posts aufhalten, weil es um das große ganze geht). das waren auch keine kleinen posts von unbedeutenden leuten, die posts haben sehr viel positive traction bekommen. naja, wie dem auch sei
2) in den letzten tagen ist eine gänzlich andere sorte posts gekommen: beschwerden über die schlechte queere representation. posts, die sich darüber beschweren, wie tatort queerbaitet und uns statt canon kommissaren-ships queere figuren gibt, die am ende opfer oder kriminell sind. was interessant ist. als es dasselbe problem bei "nicht-deutschen" figuren gab (und immernoch gibt !!) war es still (und ist es auch immernoch !!). sobald dasselbe mit queeren figuren geschieht, wird alles laut. something something white feminism. deutsche sehen unterdrückung nur, wenn es sie selbst betrifft, auch wenn sie sich noch so links und intersektional nennen. sie lieben es anti-rassistische posts zu rebloggen und sie als kämpfer darzustellen aber wenn offen rassistische stereotypen reproduziert werden bleiben ihre augen geschlossen. erst wenn identitäten betroffen sind, mit denen sie sich identifizieren, wird gekämpft. und es sollte gekämpft werden. die aufruhr ist gut. sie sollte nur nicht mit queeren figuren beginnen und mit queeren figuren enden.
puh ok das ist jetzt viel auf einmal aber ich denke schon sehr lange drüber nach (tatsächlich spätestens seit "das herz der schlange") und bevor ich das weiter in mich reinfress muss das jetzt in dieser uneloquenten form raus, auch wenn ich mich morgen ins knie beißen werde, dass ich es nicht nochmal korrektur gelesen hab oder so. aber tbh: wenn ich es nicht jetzt poste, werde ich es nie tun (hab bisschen angst hihi).
ich werd mich in zukunft ein bisschen (sehr) von tatort fernhalten, dies ist ein polizeiruf świecko haushalt (dużego buziaka dla mojego syna adaśka <333333)
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