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conniesschreibblogg · 4 months
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victoria-benner · 3 years
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Rückschau
In diesem Monat habe ich echt lange darüber nachgedacht, welchen Artikel ich veröffentlichen soll. Ich habe einige zur Auswahl. Von einem Artikel über Schreibgruppen, über die Frage was man wirklich als Autor*in braucht (keine Geldsorgen, Schnaps und ein Cottages am Meer natürlich! Dah!) bis hin zu Fast Food Verlagen....  Alles mögliche ging mir durch den Kopf und irgendwie kam ich auf den Gedanken, dass ich noch nie geschaut habe, welcher Artikel in der Vergangenheit am besten ging. Der Blog existiert seit über 5 Jahren und früher habe ich noch häufiger einen Artikel veröffentlicht als im Moment. Wenn man also rechnet, pro Monat mindestens 1 Artikel, verteilt auf 5 Jahre, macht das ... also das macht ... Verdammt! Ich kann nicht rechnen, aber es macht schon eine ordentliche Reihe an Artikeln, wie man unschwer an der Kategorie Handwerk erkennen kann, die mir als Archiv dient. Das Ding ist gut gefüllt. Und trotzdem weiß ich nicht, welches DER Artikel ist. Welcher Artikel am besten abgeschnitten hat. Also dachte ich mir, das ist doch eine interessante und mit Google Analytics auch beantwortbare Frage, warum nicht nachschauen. Nun ja, was soll ich sagen? Ich bin etwas überrascht. Das ausgerechnet das der beste Artikel in dem Jahr Juli 2020 bis Juli 2021 ist hätte ich nicht erwartet, aber gut, hier habt ihr ihn:
Own Voice und Diversität
Huckleberry Finn, die Geisha, die Söhne der großen Bärin, Winnetou 1 und Winnetou 2, das Dschungelbuch und Kim ...
Ich denke unter der Auswahl dürfte jeder von uns mindestens ein Werk kennen und schon gelesen haben. Vielleicht habt ihr auch gemocht, was ihr da gelesen habt? Warum auch nicht. Eine Reise in eine bunte, aufregende und fremde Welt, andere Völker und ihr Leben und das alles kann man erfahren, ohne einen CO2 Fußabdruck von der Größe des Mount Blanc zu hinterlassen, ist doch perfekt. Denkt man, aber, wenn es nach own voice und der Darstellung von Diversität geht, seid ihr ganz schön auf dem Holzweg.
Das Schreiben von Indianerromanen als Mensch der weißen Mittelschicht in Deutschland ist out. Egal, wie gut ihr recherchiert habt. Own voice ist in.
Was das ist und warum es, meiner Meinung nach, mit dem Anspruch diverse Charaktere in Büchern darzustellen gewaltig kracht, lest ihr hier.
Own Voice:
„Own voice“, „eigene Stimme“, stammt aus dem englischen Sprachraum, doch was heißt die komische Verklausulierung „eigene Stimme“?
Ganz verklausuliert? Dass jeder seine eigene Geschichte schreiben sollte.
Und? Machen wir das nicht alle?, wird man sich jetzt fragen? Ist nicht jede Idee, die man hat own voice, also eine Geschichte dir mir gehört, weil sie in meinem Kopf entstanden ist und ich ihr mit meinem Schreibstil, mit meiner Art mich auszudrücken einen ganz eigenen Stempel aufdrücke?
Nicht so ganz, denn das „Eigen“ in own voice bezieht sich auf eher auf den eigenen biografischen Hintergrund, die eigene Herkunft, die eigene Erfahrungen und die eigene Lebenswelt, statt auf eine eigene Idee. Diese und nicht die Welt und Erfahrungen, Probleme von anderen soll in den Geschichten zum Tragen kommen. Klarer ausgedrückt:
Wenn du ein Mitglied der weißen Mittelschicht in Deutschland und noch dazu männlich und gut verdienend bist, kannst du schlicht und ergreifend nicht über den Lebensalltag von Alleinerziehenden schreiben. Egal ob die alleinerziehende Person männlich, weiblich oder divers ist. Einfach, weil dein Hintergrund, dein Leben, deine Erfahrungen das nicht hergeben.
Tust du es doch, ist es ein Affront. Denn, jemand, der nicht in der Situation ist, die er in seinem Buch darstellt, wird niemals verstehen und auch nicht korrekt darstellen können, die die Personen, die er in seinem Buch darstellt, fühlen.
Soweit so klar verständlich?
Man soll nicht über etwas schreiben, was man nicht kennt.
Okay, aber was ist mit der Literatur als Mittel der Kritik? Die Kunst, sei es nun Film, Literatur oder sonst was, war schon immer Raum und Mittel um auf Missstände aufmerksam zu machen in dem man die Missstände in den Bildern, dem Film, dem Buch darstellt. Wie sonst, sollen gerade marginalisierte Gruppen es schaffen Kritik zu üben? Die haben doch gar nicht die Mittel dazu.
Die Kunst als Mittel der Kritik. Klar, Künstler haben schon immer auf Probleme aufmerksam gemacht. Und oft genug haben sie teuer dafür bezahlt. Sicher könnte man meinen, dass solche Projekte doch in Ordnung sind. Immerhin schreibt man sie nicht, um berühmt zu werden, sondern aus einem nobleren Grund. Man möchte anderen helfen, möchte etwas bewegen, etwas Positives auslösen. Da kann man doch sicher eine Ausnahme machen oder?
Nein. Nicht wenn es nach der own voice Bewegung geht.
Auch wenn man einen guten Zweck damit verfolgt, ist es nicht in Ordnung über Dinge zu schreiben, von denen man keine Ahnung haben kann, weil man nicht in der Lage ist.
Aber was, wenn ich einen sehr guten Freund habe, der Alleinerziehend ist? Da bekomme ich die Probleme Tag für Tag mit. Außerdem habe ich mich mit zig anderen Alleinerziehenden getroffen, mit ihnen über ihre Anliegen gesprochen und sie über ihre täglichen Kämpfe befragt. Hier, ich habe tausende Seiten Recherche vorzuweisen. Gilt das nicht?
Nein. Auch das gilt nicht, wenn man nach own voice geht. Egal, wie gut man recherchiert, wenn es nicht Teil der eigenen Erfahrungen ist, weil man es selbst erlebt hat, darf man, kann man, nicht darüber schreiben.
Wer sich jetzt fragt, wie denn dann Randgruppen zu ihrer Stimme kommen sollen, wenn nicht andere ihnen helfen, für den hat own voice eine Antwort parat: Den Randgruppen muss geholfen werden. Sie müssen ermutigt werden für sich selbst einzustehen, selber Bücher über ihre Situation zu schreiben, selbst auf sich aufmerksam zu machen und über ihr Leben zu erzählen. Aber in keinem Fall darf ein Außenstehender das für sie tun, in dem er sie als Figuren stilisiert und in seinem Buch auftreten lässt. Anstatt über sie zu reden sollen sie reden. Oder eben schreiben.
Problem?:
Wer sich das durch den Kopf gehen lässt, wird auf Anhieb Probleme entdecken.
Erstens: Wenn es nach own voice geht, wären viele Bücher, die wir heute zu den Klassikern der Literatur zählen gar nicht mehr möglich. Okay, das ist jetzt nicht wirklich ein großes Problem, aber ich weiß nicht, ob es nicht schade ist. Zugegeben, Mark Twain habe ich nie gelesen und Karl May nach den ersten Kapiteln verworfen, aber ehrlich? Um „Die Söhne der großen Bärin“, wäre es mir schade. Auf die würde ich ebenso wenig in meinem Bücherregal verzichten wollen, wie auf die Kriminreihe von Tony Hillerman. Aber gut, das ist eher Geplänkel und nicht wirklich wichtig.
Neben dem Fakt, dass unsere Bücherregale sicher sehr viel leerer wären, wenn wir schon früher dem Grundsatz von own voice gefolgt wären, gibt es noch ein zweites großes Problem: Wenn dem Ansatz von own voice gefolgt wird, hat das zwangsläufig die Konsequenz, dass manche Teile unserer Gesellschaft einfach nicht zu Wort kommen können, da sie weder die Zeit, noch die Mittel haben, ihre Geschichte selbst zu schildern. Oder weil sie es auch nicht wollen, da es für sie unter Umständen zu traumatisch wäre alles noch einmal durchleben zu müssen. Beides sind legitime Gründe nicht zum Stift zu greifen, führen aber dazu, dass der Gesellschaft als Ganzes einfach ganze Welten fehlen. Wäre es da nicht hilfreich, wenn sich jemand von Außen einbringt und ihre Geschichten erzählt?
Nein, laut own voice ist das nicht vorgesehen.
Was man allerdings machen kann ist, dass man die gesellschaftlichen Bedingungen abändert, so dass auch diese Gruppen die Möglichkeit erhalten ihre Geschichte selbst zu erzählen. Wie genau das dann aussehen soll und wie lange das dauern wird, dazu gibt es kaum Lösungsvorschläge, allerdings weiß jeder, dass es eine ganze Weile dauert, um gesellschaftliche Zustände so weit zu ändern, dass auch marginalisierte Gruppen zu Wort kommen können. Genügend Beispiele haben wir ja. Leider.
Das nächste Problem, dass bei own voice auftreten kann, würde ich gern das „Zeugenproblem“ nennen.
Die Realität, die wir wahrnehmen ist von uns selbst, unseren Erfahrungen und unseren Einstellungen abhängig. Zwei Menschen können das Gleiche beobachten und doch werden sie andere Angaben machen. Verrückt oder? Kommt bei Zeugenaussagen aber regelmäßig vor und jeder Polizist kennt das Phänomen.
Was sagt uns das über Geschichten, die nun nichts anderes als ein Zeugnis sind?
Sie sind ebenfalls zutiefst persönlich.
Was eine Alleinerziehende berichtet, kann eine zweite vielleicht schon nicht mehr nachvollziehen, weil ihre Wahrnehmung und auch ihre Umstände anders sind. Wenn wir also own voice gerecht werden wollen, müssten wir eigentlich tausende und abertausende von Geschichten aus einer und derselben Gruppe haben, denn jedes Mitglied der Gruppe wird sein Leben anders beschreiben. Schreibt nur ein Mitglied, wird das der Gruppe gar nicht gerecht. Ein anderes Mitglied könnte dagegen sofort wieder zu Feld ziehen und, berechtigt, sagen, dass das seine Welt nicht abbildet. Einziger Weg das zu umgehen wäre, wenn man zu Beginn einer jeden Geschichte klarstellt, dass es sich um die Aussage eines Mitglieds handelt, die aber natürlich nicht stellvertretend für alle anderen Mitglieder stehen soll, weil… own voice.
Und als ob all diese Probleme nicht schon schwer genug zu bewältigen wären gibt es noch ein ganz großes Problem: own voice steht in Konflikt mit einem anderen Konzept. Nämlich dem der Diversität.
Bring mehr Farbe in die Geschichten!
Diversität fordert uns Autoren und Autorinnen dazu auf, endlich mehr Farbe in unsere Figuren zu bringen. Die Zeit der weißen Mittelschichtcharaktere ist vorbei. Unsere Gesellschaft besteht aus mehr Menschen als diesen und es ist an der Zeit sie auch in unseren Büchern genauso bunt abzubilden, wie sie ist.
An sich eine klasse Idee, aber… wie soll ich als Mitglied der weißen Mittelschicht einen Charakter auf die Beine stellen, der genau das nicht ist? Laut own voice geht das und darf ich das gar nicht, da mir zu so einer Figur der Hintergrund und die Erfahrungen fehlen. Mir als weißer Frau der Mittelschicht bleibt, laut own voice, nichts anders übrig, als über die Schulprobleme meiner Kinder und meinen Frust in der Ehe zu schreiben.
Vielleicht, wenn es richtig schlimm läuft, erwischt mich eine schwere Erkrankung, Krebs geht bei uns in der Familie um, und dann kann ich darüber schreiben. Aber, verglichen mit dem, mit dem andere zu kämpfen haben, erscheint mir das doch reichlich profan und langweilig und ich setze meine Kraft eigentlich lieber für andere Dinge ein. Außerdem ist eine weiße Hauptfigur mit Krebs nun alles mögliche, aber nicht divers.
Also, own voice und der Ruf nach Diversität sind sicher tolle Konzepte, doch beide gleichzeitig kann ich nicht bedienen und ich denke, bei den wenigsten in unserer Gesellschaft ist das der Fall, einfach aufgrund der Art, wie unsere Gesellschaft gestrickt ist. Wir sind da leider noch richtig übel 1950ziger Jahre, man muss es einfach so sagen. Natürlich könnte man das als Herausforderung betrachten und eine Gesellschaft aus der Sicht einer weißen Person schildern, die extremst 1950ziger anmutetet, um am Ende zu lüften, dass es sich um unsere Zeit handelt, aber wirklich?
Fakt ist, beide Konzepte stehen sich diametral gegenüber und können daher nur schwer bis gar nicht angewandt werden. Zudem bin ich der Meinung, dass man sich sehr wohl auch für andere Gruppen und Menschen einsetzen und ihre Geschichte erfolgreich und mit viel Respekt authentisch erzählen kann, einfach in dem man seine Hausaufgaben, aka Recherche, macht und das Buch vor der Veröffentlichung von sensitivity readern (Lesern die aus der entsprechenden Gruppe stammen und daher Ahnung haben sollten) prüfen lässt. Noch besser: Schon während des Entstehens arbeitet man eng mit der entsprechenden Gruppe zusammen und lässt sich von ihnen ihre Geschichte erzählen. Dann kann man dem Ruf nach Diversität und own voice doch gerecht werden. Die Konzepte als etwas zu verstehen, was auf Biegen und Brechen in seiner Reinform eingehalten werden muss, sehe ich als sehr problematisch. Sowohl für rein weiße Autoren und Autorinnen, als auch für die entsprechenden betroffenen Gruppen. Also, nutzt euer Hirn, recherchiert, redet mit den Betroffenen, behandelt sie mit dem Respekt, den ihr auch entgegengebracht bekommen wollen würdet und dann schreibt und lasst es prüfen. Das wäre der richtige Ansatz von own voice und Diversität.
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hannahhalblicht · 6 years
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schreibblogg · 5 years
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Stellungnahme zu den Ereignissen vo, 9. und 10. Oktober Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht, Ich kann nicht mehr die Augen schließen, Und meine heißen Tränen fließen. Heinrich Heine Heinrich Heine hat diese wunderschönen Worte in „Deutschland, ein Wintermärchen“ geschrieben. #Amtsenthebungsverfahren #AttentatinHalle #buchbloggergegenrechts #gegenErdogan #gegenRechtsextremismus #noAfD #noNazis #Schreibblogg #VerratanKurden https://schreibblogg.de/denk-ich-an-deutschland-ein-aktuelle-stellungnahme/
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romancingthedragon · 6 years
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— Eden (@EdenAshe) March 3, 2018
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golden-things · 6 years
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— john tipper (@Time57Tipper) November 29, 2017
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conniesschreibblogg · 4 months
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