Tumgik
#Reizseele
agatha-abstinent · 11 months
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Tag 2998 / An mein Ziel glauben - das ist das Wichtigste
Ich muss wissen, was in meiner Seele vorgeht, warum ich mich so sehr von mir entferne. Warum das Gefühl in mir davon abhängt, wie der andere mit mir umgeht. Wie die Umwelt ist. Es werden 27 Grad heute. Es ist Wochenende. Es war zu erwarten, dass es voll wird. Trotzdem bin ich entsetzt. Reizempfindlich Die Gespräche der anderen. Die Stimmen. Die Erinnerung wie das da war. Seine Nachrichten. Mein Warten. Zweimal ausgezogen bis auf Slip, T-Shirt, BH. Gewartet in der mit Airwick verpesteten, widerlich eingerichteten Wohnung. Der wird gar nicht verstehen, was er angerichtet hat. Manchmal möchte ich es ihm doch erklären. Meist möchte ich mich damit nicht mehr befassen. Sechs Wochen lang unheimliche Nähe. Fast jeden Tag Kontakt. Und seien es nur ein, zwei Worte. Das ist was anderes, als wenn sich ein tinder- oder ok cupid- Date auflöst. Da ging es um meinen Kinderwunsch!
Auf dem Weg hierher zig Screenshots. 30 min vom Alex 18 min vom Platz der Luftbrücke 11 vom ICC
Auf dem Weg hierher Schwimmbäder vor Augen - Neukölln, Finckensteinallee. Ich denke, Neukölln wäre auch nur früh morgens schön gewesen.
Das Profilfoto von der Frau, die extrem viel Zervixschleim hatte, widert mich an. Auch, dass er mir das überhaupt schickt. Ich hatte Aydan auserwählt, mich zu schwängern, weil er nicht schon 30, 50 Frauen geholfen hat! Weil der hier nicht sehr bescheiden dabei ist. Weil ich Angst habe, er macht sowas mit meinen Bildern auch. Weil jede Frau, mit der er schläft, eine zu viel ist. Ich möchte die Männer nicht teilen, auch wenn ich sie nicht behalten will.
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agatha-abstinent · 1 year
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Tag 2832 / Die Sitzung war so schlimm
So starke Anspannung hatte ich noch nicht, seit ich zurück bin. Und ich gehe auch nicht mit ihnen in die Mittagspause. Vielleicht hab ich jetzt diese Schutzhülle von dem Medikament nicht. Da merkt man mal, dass ich aber bei Stress einfach nicht freundlich bleiben kann und ich das nur arbeiten kann, weil ich mich zurückziehe und nicht mit Leuten abhänge, die ich nicht mag. Die sind schon echt ein anderer Schlag. Die reden viel um nichts.
Natürlich möchte ich, dass es funktioniert hat, dass es geklappt hat. Ich möchte den positiven Test. Und trotzdem weiß ich, dass ich nicht aus den Wolken falle. Ich weiß, dass jetzt gerade alles in Ordnung ist. Ich habe diese tolle Katze. Ich habe eine Stelle in einer Einrichtung, die wirklich Wow ist. Ich hab genug Geld. Ich hab meine AA. Ich streite mich gerade nicht mit meiner Mutter. Es kann auch noch seinem anderen Zeitpunkt gelingen. Ich habe noch unendlich viel Zeit. Ich kann auch noch mal nach Palermo fahren oder ich fahre mal nach New York. Wenn das Kind da ist, ist die Reisefreiheit erst mal eingeschränkt. In Dänemark geht das noch bis kurz bevor ich 46 bin. In Spanien geht es noch länger. Irgendwie hab ich nicht so das Druckgefühl. Ich möchte, dass es positiv ist, dass es jetzt losgeht, dass es erfolgreich war, dass es gut wird, das es gesund ist. Aber was ich auch weiß, ist: Wenn die Dinge gerade in Ordnung sind, warum was ändern? Auf jeden Fall hat dieses Thema geholfen, wegzukommen von tinder. Mir hat dieses Thema geholfen, mich mit Dingen zu beschäftigen, die wirklich wichtig sind für mich. Ich hab gesehen, wie viel Energie aufbringe, wie viel Disziplin. Mir hat es geholfen, mich besser zu ernähren. Plötzlich trinke ich sogar keinen Kaffee. Das ist völlig absurd. Ich hab gerade nach ewig langer Zeit das erste mal wieder Eis gegessen. Ich achte auf diese Dinge und andere Dinge sind mir weniger wichtig. Ich bin geistig nicht ganz da. Das macht wohl die Reise, die mir in den Knochen steckt, die viele Arbeit, plötzlich die Weihnachtszeit, die fehlende Tablette. Oder kommt das tatsächlich durch die Schwangerschaft, dass sich die Hormone schon verändern und ich irgendwie durcheinander im Kopf werde? Ich muss noch eine Woche warten, eine Woche und einen Tag.
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agatha-abstinent · 1 year
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Tag 2814 /  Immer, wenn negative Gefühle aufkommen
so ein Unheil-droht-Gefühl wegen der angedrohten Klage vom Vermieter, dann ist es mir bis jetzt gut gelungen, es gleich wieder wegzuschieben. Ich bin im Recht. Ich würde mich schämen, wenn ich so agieren würde wie der. Jemanden jahrelang mit unzureichenden Stromleitungen leben zu lassen! Heute irgendwie reizempfindlich - die Leute im Ono Spa, die Leute im Schwimmbad, die Leute im Einkaufscenter.
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agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2530 / Die Nerven sind trotzdem noch runter
Gespräche anderer Bewegungen Häufiges Haarestreichen der Frau vor mir Geräusche im Hotelzimmer Den Fahrkartenschalter nicht finden Die Anspannung ist trotzdem noch da
Ganzkörperanspannung Arme, Beine, Po, Gesicht Grosse Schwierigkeit, mal alles locker zu lassen Selbst im Bett Beine aufstellen, statt sie lang auszustrecken
tinder statt AA Bei AA sammeln sie Kontaktdaten Das ist dann nicht mehr anonym In Deutschland schreibe ich meine Telefonnummer auf Was sie hier wissen wollen, weiß ich nicht Der Aufwand, hin, Zeit dafür einplanen und dann feststellen, jemand will meinen Personalausweis sehen und dann gehe ich, nö, mache ich daher wohl nicht
Der Vorgesetzte ist immer noch in meinem Kopf Zeugnisformulierungen googeln Gespräche mit ihm vor- und nachspielen Ich muss mir immer wieder sagen: dafür, dieser schädlichen Beziehung zu entkommen, war es gut
Dieser Mann vom Frühstücksbüffet Das war ein richtiger Mann Kein Männchen So wie einer von Statur und Auftritt zu mir passt Quarterback habe ich gedacht Dass er vielleicht mal American Football gespielt hat Dass er vielleicht beim Militär war
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 1989 / Als ob der Wannsee meine Mikwe ist
Extrem komischer Geschmack morgens und Husten Wo hab ich mich jetzt angesteckt? Muss ich ins Krankenhaus? Ich habe gar nicht genug Vorräte gehamstert für Isolation, für Quarantäne! Den Wannsee lasse ich mir nicht nehmen Die Corona-App würde jetzt speichern: Erste Symptome morgens und trotzdem tagsüber noch da und da hin
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Geräuschempfindlich Reizbar Fahrkarte fälschlicherweise ausgepackt Die Abfahrt in drei Minuten aus dem Blick verloren Angewidert von Feldman-Text: Sein wollen wie die anderen, schön anonym Wie der Mann die Fahrradtaschentechnik erläutert, laut und als wär es eine komplizierte Wissenschaft Panik, weil Mutti nicht antwortet Panik und Wut Wut beim Saugen Warum legt sie noch mehr auf den Boden? Klammern, das Kleid Frag mich nie mehr: Was soll ich machen? Die Jacken und Schuhe von Weihnachten stehen immer noch im Wohnzimmer, die Dinge von der Küchenablage Da sind fünf behaarte Fleecepullis in der Wäsche Wenn du bei mir saugst, hebst du fast nie was hoch, keinen Mülleimer, keinen Schuh Ich habe heute um 25 mg erhöht Macht es das schlimmer? Die Dinkelwaffeln sind verschimmelt Heute Morgen dachte, ich ich habe Corona und gehe trotzdem schwimmen Heute Mittag denke ich, ich bin in einem schlechten psychischen Zustand und der Wannsee ist zu weit weg Das ist zu anstrengend
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Mich vom Wasser tragen lassen Mich dem Wasser anvertraut Auf dem Wasser gelegen Mich gedreht, gewunden, getanzt Nach dem Wasser gegriffen und der Sonne Den Möwen zugelächelt und den Schwalben „Eine Ente“ ausgesprochen Später nochmal „eine Ente“ während ihres Vorbeiflugs
Eine halbe Stunde im See zum Abschied
Diesmal wird hier mehr getrunken Sie gehen mit ihren Bieren ins Wasser Das stört mich Aber keiner trinkt neben mir
Die Wasserfarben Die Lichtinstallation auf dem Wasser So, so, so, so schön
Dass ich in Deutschland mal so glücklich sein kann Mehrmals Immer wiederkehre
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Auf dem Hinweg benachteiligt gefühlt Beeinträchtigt Gestört
Auf dem Rückweg gesegnet gefühlt Beschenkt Gestärkt
Auf dem Hinweg Berlin verflucht, die Idee bereut
Auf dem Rückweg Berlin geliebt Zufrieden mit mir
Als ob der Wannsee meine Mikwe ist Mich das Bad reinigt Das Kranke abwäscht Die Zweifel Das Negative neutralisiert Mich positiv auflädt
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 1819 / Im Radio werben sie vorm Aufstehen für Bier
In der Arztpraxis führt sich der Mann neben mir vor 10.00 Uhr immer wieder eine Ginflasche zum Mund. In der U-Bahn dehnt sich die Frau gegenüber so aggressiv, da kommt so viel Anspannung von ihr in den Raum - ich muss weggucken, auf was Schönes gucken, mir ein Buch machen mit schönen Bildern.
Ihr werdet heute noch mit anderen Menschen reden. Mit eurem Partner, mit eurem Kind, mit denen beim Sport, mit den anderen Kollegen. Für mich war es das. Vielleicht fragt mich noch jemand, ob ich die Deutschlandkarte habe oder sonst noch einen Wunsch. Vielleicht fragt jemand noch: "Alles?" "Brauchen Sie den Beleg?" Ich weiß nicht: Soll ich am Samstag mit dem Essen gehen? Soll ich überhaupt mit jemand jemals wieder essen gehen? Der redet bestimmt auch die ganze Woche viel. Und dann ist so n Essen mit mir wie n Geschäftstermin, wie einer von vielen. Bisschen Smalltalk. Und für mich wird wieder der Traum von ganz großartigem Sex platzen, weil er mich zu dick findet oder ich seine überkronten Zähne abstoßend.
Ich lese Gebete laut. Gebete einer anderen Religion. Für meine Katze ist es bestimmt schön, mal meine Stimme zu hören. Schon zwei Leuten von Kazellas und meiner intimen Szene erzählt. Sie am Fenster, ich im Hof.
Gestern Novamin genommen. So doll tat die Schulter weh.
Ich finde mich selbst abstoßend. Die schlechte Schminke, die Schuppen, die Katzenhaare.
Meine Mutter geht lieber feiern, anstatt mir zu helfen. Aber sie hat mir schon oft geholfen. Sie war aber auch schon oft feiern. Würde ich gerne wo hinfahren, wo ich angemotzt werde? Nö. Mich mit Leuten umgeben, die mir gut tun. Ich tu meine Mutter nicht gut. Sie mir auch nicht. Da kommt kein gutes Gefühl bei raus.
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Wieder starke Krisen. Tränen Tränenausbruch Lautes Seufzen, Stöhnen Ich beschäftige mich zeitlich viel zu wenig mit Agatha, viel zu viel mit Dingen, die meinen Geist zerstreuen, und mir bleibt viel zu wenig Zeit, um meinen Geist wieder in gute Bahnen zu lenken.
Immer diese erste Bilder letzte Bilder Screenshots. Wie wäre es denn, wenn der ganze Tag nur gute Bilder kennte? Wenn ich bei der Arbeit an schönen Bildern bastele?
Beten, beten, zwanghaft beten Lesen, sehen Gutes sehen Ob ich in einen Bibelkreis für Frauen kann? Ob ich ein Gebetsbuch mit in die Bahn nehme? Ob ich ein Softcover-Fotobuch drucke?
Kosmetik, Wellness So viel Geld Keiner, mit dem ich rede. Keiner, der mich in den Arm nimmt. Eine Arbeit, die mir zu viel Energie raubt. Bin ich selbst daran schuld? Meine Einstellung? Wär es woanders genau so?
Hunger Mit Hunger ins Bett. Zu faul zum Essen. Keine Zeit Keine Zeit, mir Gutes zu tun. Donnerstag der Zusammenbruch Seit Sonntag kein Meeting.
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Lucy Dacus Dancing in the dark (Bruce Springsteen cover) https://www.youtube.com/watch?v=q1JYXY15k6E
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 1801 / dass sich das Aufgekratzte legt
Das sind ganz liebe Menschen, die so viel trinken, Agatha. Ich muss mir das selbst sagen. Die Mutter sieht so aufgedunsen aus wie einst du. Sie lächelt freundlich. Drei Kinder. Der Mann auch ein vom Alkohol gezeichnetes Gesicht. Das sind Menschen wie du, die das Leben versuchen, mit Alkohol zu bewältigen. Denen das noch gelingt. Agatha, sie müssen noch nicht aufhören. Vielleicht würden sie gerne. Würden auch mal gerne was anderes machen, als jeden Abend trinken. Aber es ist so schwer, die Trinkroutine zu durchbrechen. Es ist so schwer, eine neue aufzubauen. Von Tag 809 bis Tag 944 hast du fast täglich genäht. Dann ist das weggebrochen. Bis zum Sommer 2018 (gefühlt) warst du nicht länger als vier Wochen im Blogrückstand. Zuvor waren es mal nur zwei Wochen und du hast es manchmal wieder eingeholt. Und dann ist die Routine angeknackst. Mit der Krebsdiagnose von Katzi, mit dem Druck, hinter der Wurst herzulaufen, die du nie erreichen wirst. Gestern hast du dieses Bild benutzt: Ein Hund, der einer Wurst hinterherjagt, die vor ihm baumelt. So schnell er auch rennt, so sehr er auch springt, er wird sie nicht erreichen. Sie ist an einem Stab befestigt, der Abstand zwischen Stab, Wurst, Hund verringert sich nie. Die Wurst doch erreicht. Eine Arbeit gefunden, hechel, hechel. Und nun ist gar nicht alles gut. Immer denken: Das noch, das noch. Wenn ich das erstmal habe. Ist gar nicht gut jetzt.
Vielleicht geb ich mir selbst jetzt einfach mal die Anerkennung für meine Schwerbehinderung. Vielleicht erlaub ich mir, endlich weniger leisten zu können, Einbrüche zu haben, regelmäßig. Vielleicht darf ich auch mal aussehen wie eine psychisch Kranke. Wenn der Bayer mich so nehmen soll, der Maimann, Ludwig, Mutti, wenn sie alle akzeptieren sollen...
Keinen Abwasch machen können. Fünfmal Selbstliebe und dann ins Museum, damit ich nicht noch fünfmal Selbstliebe mache.
"Nicht mehreren Herren gleichzeitig dienen können". Nicht der Arbeit, dem Abstinenzblog, der Abstinenzerhaltung.
Haare mit sehr viel Pflege drin, sehen gut aus, wie neu. Glatt, glänzend. Das Aufgekratzte hat sich gelegt. Es sieht aus wie neu geschnitten, ist es aber nicht. Eine Seele mit sehr viel Pflege, dass sich das Aufgekratzte legt.
Seit Juli denk ich, 30 Stunden sind zu viel, seit Juli. Soll ich noch auf ein neues Medikament warten? Hoffen, wenn ich eher da bin, fühlt es sich weniger anstrengend an? 8.30 bis 15 Uhr?
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Das war kein Urlaub. Ich war erkunden. Ich bin etwas nachgegangen, habe es mir fotografisch erschlossen, etwas nachgespürt. Auf meine Art versucht, es zu fassen. Ich sollte meine Fotos teilen. Davon, dass sie bei mir lagern, hat keiner was. Manche werden da nicht hinkommen, wo ich war. Niemand wird genau in der Sekunde auf den Auslöser gedrückt haben. Keiner kann mir das Gefühl nehmen, die Gedanken, die ich zu dem Bild habe, die Erinnerung. Beschäftige mich lieber mit Fotografie. Bilder posten, als Männer durchwischen, wegklicken. Hässliche Männer, unästhetische Fotos, anstatt mit meinen wohlkomponierten.
happysobermoment auf der Argentinischen Allee. Es war sehr schön in der Ausstellung. Es bewegt was in mir, weil ich mich bewege, weil der Geist offen ist.
Trotzdem bleibt Behäbiges in allem, Schwere, kein entspanntes, freudiges Gesicht. Sicher, dass ich wieder was nehmen muss.
Im Waschraum der Aha-Moment. Ich war doch beten bei Rachels Grab. Natürlich werde ich jetzt schwanger. Ich hatte Gott wieder vergessen. Nur ihm vertrauen.
Aussage des trockenen Fotografen: Mit Leuten, die negativ sind, nicht abgeben.
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Kai Pflaume löscht Foto von der Modedroge Kodein. Fotos der Modedroge Alk lassen alle stehen.
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Aus den Medien zur Ausstellung: "Begriff des Visuellen Begreifens" "Mitdenken" "Über eine Anordnung von Bildern ein anderes Verstehen ermöglichen."
"Prothese, ein sichtbares Zeichen von Krankheit." "Bearbeitung von Traumata" "Woran ist der Vater zerbrochen?"
Etwas Altes, etwas Neues kombinieren Etwas entstehen lassen "Anwesenheit des Abwesenden" "Körperlich unversehrt, aber durch Einwirkung von außen eingeschränkt"
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1676 / So wie der Rückfällige es kürzlich sagte
Er habe sich morgens nach dem Aufwachen und abends vorm Einschlafen mit Abstinenzinhalten beschäftigt. Damit, wofür er dankbar sein kann. Damit, wie der Tag verlaufen ist, was auf der Soll-, was auf der Habenseite stehen kann.
Und wahrscheinlich hat das gar nicht immer Spaß gemacht. Wahrscheinlich hat er sich nicht cool dabei gefühlt. Aber es hatte eine gute Wirkung. Es sicherte ihm 15 Monate lang die Trockenheit. Es war Routine, Struktur, Kompensation, Reflexion, es half. Und als Arbeit wichtiger wurde, als Stress begann, neu geschaffene Routinen aufzubrechen, bekamen erlaubnisgebende Gedanken wieder mehr Raum im Kopf.
Erlaubnisgebende Gedanken - Ich kenne diesen Begriff aus der Zeit meiner Verhaltensanalyseprotokolle. Die Zeit, in der mein Abstinenzentschluss noch nicht gefasst war, es nur einen Entschluss gab, das Trinken zu reduzieren, die Frequenz, die Menge. Und wenn ich entgegen Absprachen trank, dann sollte ich auch benennen, was das für erlaubnisgebende Gedanken waren.
In mehrjähriger Therapie Methoden erarbeiten, die todbringenden Gedanken umzulenken, ihnen etwas entgegensetzen. In mehrjähriger Therapie, verschiedenen Behandlungsformen, mit einem multidisziplinären Team.
Sucht, Grenzlinie-Persönlichkeit, Depression - das sind einzeln und erst recht in Kombination so schwere Krankheitsbilder. Das sind aggressivste Formen von Gedankenkrebs. Selbstschädigende, todbringende Gedanken mutieren, multiplizieren. Der kranke Mensch ist 24 Stunden am Tag von seinen Gedanken umgeben. Er geht aus der Behandlung. Er geht aus der Therapiesitzung. Eben noch besprochen: Was tun bei erlaubnisgebenden Gedanken? Schon wieder einen Wein gekauft.
Wie oft habe ich direkt nach der DBT-Gruppen-Sitzung, direkt nach einem AA-Meeting getrunken?!?
Ich kämpfe mittlerweile weniger mit mir und meinen Gedanken. Aber ich versuche meinen Kopf auch sehr rein zu halten. Ich setze mich nicht zu Trinkenden. Das ist auch eine Form der Selbstfürsorge. Das ist nicht: "Oh, wie schwach!", "Oh, wohl immer noch nicht kapituliert!" Das ist Hygiene, Pflege, Reinigung.
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1669 / Ich habe keine Dysregulationsdisorder
Ich habe gar keine Disorder. Ich bin komplett in order. Ihr seid out of.
Man, was ist so kompliziert daran, dass ein Mensch eine Stunde alleine sein will? Ein Mensch, der seit 9 Uhr unter Menschen ist. Vorher schon, denn da ist ja Besuch.
Ich habe mich geirrt. Es stimmt nicht MEHR. Ich bin kein schwer kranker Mensch. Ich weiß, was mir hilft bei Hochanspannung, bei Konsumgedanken. Sie hat ein Sterni. Sie ist gechillt. Gechillt sein will ich auch. Mich nicht mehr aufregen, runterkommen, ich brauche Ruhe dazu, Rückzug. WAS IST SO KOMPLIZIERT DARAN? Im 5. trockenen Jahr mich immer noch erklären müssen.
Fick dich. Verpiss dich. Hau ab. Kränker als ich bist du. Ist das das Tourettige, das Affektive, der impulsive Typus?
Wieder nur das Schöne der Besonderheit, Andersartigkeit wollen. Wenn sie anstrengend wird, die Persönlichkeitsstörung, gegenhalten, damit ich noch mehr explodiere. Blöd nur, dass die Experten sagen: Tabletten absetzen Therapie beenden Ihm war es nicht vergönnt. Ich hab die Weißkittel auf meiner Seite. Mich weist du nicht ein, mich nicht. Ruf die Bullen. Lass dich abholen.
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1518 / Ich wurde trocken und das Säkulare wurde mir zu klein
An freien Tagen umso mehr die Einsamkeit und Leere spüren. Die Anwesenheit eines Arbeitsverhältnisses verstärkt den tiefen Fall. Heute wird keiner für erbrachte Leistungen danken, fragen ob "alles gut" sei, mit einem neuen Auftrag für die Daseinsberechtigung sorgen. Arbeit macht unfrei, macht abhängig, macht an Morgen wie diesem unzufriedener.
Katze fehlt dann mehr, Partner fehlt dann mehr, Unordnung stört dann mehr. Zwei Stunden lang gewälzt, Snooze, unentschlossen, ob es wirklich sein soll mit dem Meeting jetzt. Dutzende Male die Aussage der Frau im Kopf: "...werden Sie merken, dass Sie AA nicht mehr brauchen...“ Das fühlt sich so an, als hätte sie gesagt, "dass Sie wieder Alkohol trinken können".
AA ist meine Lebensversicherung. Die Suchtmediziner sagen Sätze wie: "Wir sind dann da." Eine Einladung zum Rückfall. So klingt das für mich.
Ich darf nie auf die Idee kommen, AA nicht mehr zu brauchen. Acht Meetings in fünf Urlaubstagen in Wien. WOCHENLANG TÄGLICH wegen der Trauerfälle. Drei Meetings in der ersten Arbeitswoche, fünf in der vierten. Ich brauche AA! Ich brauche die Begegnung mit anderen Alkoholikern, egal ob sie gerade zwangsweise während ihrer stationären Entgiftung mit einem Laufzettel da sitzen oder mit 20 Jahren Abstinenz "staubtrocken".
Ich wurde trocken und das Säkulare wurde mir zu klein, die meisten Menschen, auch die, die ich liebte, mochte, wertschätzte, die mir am meisten zu helfen schienen.
Als der Hubschrauber um 8.30 Uhr anfing über die Häuserblocks zu kreisen, war klar, ich muss gehen. Ich MUSS ins Meeting! Das wühlt mich auf!
AA nicht mehr brauchen? Ha! So n Scheiß! Vielleicht war es eine Provokation von ihr.
An den Ex-Bullen aus diesem Meeting gedacht, den Ex-Obdachlosen, an den Kaffee, an schlechte Zustände dort.
Im Meeting besser gefühlt. Hinterher wieder nicht mehr. Übelkeit. Als ob die oder der da negative Energien ablassen. "Folie ziehen", "Heroin", meine Vorurteile im Kopf oder mangelnde Verbundenheit.
Ausgesprochen da, meine Verabschiedung von der DatingApp.
Der alte Mann mit Krückstock zog so an der Leine, dass sich das Halsband löste. Er merkte es gar nicht. Als ich es ihm sagte, bekam der Hund einen Einlauf: "Maggie, oh man! Oh, Maggie, komm jetzt endlich! Gibt's ja nicht...!" Kein "Danke", kein "Oh, weia, Glück gehabt" hier an der zwölfspurigen Kreuzung. Ob er sich einen Flachmann an der Tanke holt? Die Welt nicht ändern, Maggie nicht retten können. So ein sehr filigran laufender Staffordshire Terrier, zart die Beine, unkoupiert, schön.
Das Volk flutet die Tram. Auf zu 1. Mai-Aktivitäten. Ich will nur ins Bett. Ich will nicht abwaschen. Nicht der DRV-Frau schreiben. Nicht arbeiten, nicht bloggen. Nicht Hubschrauber hören, nicht Klospülung.
/
Eros Ramazzotti Adesso tu https://www.youtube.com/watch?v=sWRzXT2GU-U
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2427 / Flashback U7
einst genommen zur Suchtnachsorge
dann doch lieber im Jetzt U7 zum Schwimmkurs
Handschuh heute verloren wieder gefunden
Schlüssel gestern steckenlassen war noch da
/
du toll so wie du bist
das tut so gut, wenn das mal jemand sagt
/
ich hole zu viel Luft wie ein Luftballon im Wasser
und ich denke: ich kriege keine Luft mehr ich ersticke gleich, denke ich
vorbei am Glockenblumenweg
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2416 / Unzufrieden mit dem Medikament
die eigenen negativen Gedanken negativen Spiralen negative Reaktion auf Geräusche negative Reaktion auf Arbeits-E-Mails
genervt von der Praktikantin die Leute am Empfang negativ zu Lieferando
das Negative multipliziert sich das Buch "Serotonin" ist auch mit einem penetranten negativen Unterton, Überton, einer negativen Tonalität geschrieben
ich mag AA kaum noch die meisten Meetings nicht die meisten Leute ich plane, meinen Psychiater zu hintergehen, mir eine Zweitmeinung einzuholen
warum haben wir mit dem anderen Medikament aufgehört? warum wirken die Mittel ne weile und dann nicht mehr? ist das wie mit Alkohol? ne weile hilft er dann tritt Gewöhnung ein und mehr würde auch nichts verbessern
ich war schon mal an dem Punkt, dass ich dieses Medikament verteufelt hab dann abgesetzt erleichtert, dass die innere Körperanspannung schwindet Arschschmerzen permanente Angespanntheit das Glück mit der Katze unter diesem Medikament nicht so spüren können nicht so offen Libido low seit mind zwei Wochen oder länger ungewöhnlich für mich Libido low unter dem anderen Medikament, darf ich nicht vergessen
keine Tablette wird mein Dilemma lösen ich fühl mich in der Falle dass ich jetzt noch ne zweite Tablette nehme, macht was mit mir so krank bin ich jetzt also zwei Psychopillen warum muss die da jetzt auf räumen, rascheln, klirren, während ich da sitze? ich überlege echt, morgen dieses Medikament abzusetzen ich überlege, in die Rettungsstelle zu gehen ich fühle mich nicht ernst genommen allein dieser Gedanke ist pathologisch ich möchte die alte Agatha zurück, die Freunde getroffen hat die Freunde eingeladen hat, die telefoniert hat, die ne ok-e Wohnung hatte, die keine angst hatte vorm Reisen es ist zum KOTZEN, so lange wegen Zürich zu überlegen, alles abzuwägen wie werde ich mich da fühlen? wird es bedrückend sein? deprimierend? grau? ist es absurd vom Geld her?
ich halte mich nicht aus!!!
obwohl ich gerade feststellte, meine Schwimmbadbilder sind geiler komponiert
obwohl ich dieses Jahr so viel räumen konnte wie nie
zwei Säcke Kleidung gestern!!!
unter allen Antidepressiva zugenommen vor all der Scheiße Ende 70, vielleicht Anfang 80, dann immer mehr
jetzt gerade der Impuls: alles absetzen mich so nehmen dann akzeptieren, was dann ist
ob das mit dem Schwimmen dann noch geht?
ob ich mir dann das neueste iPhone kaufen würde, statt zu verreisen?
ob ich dann nicht so zweifeln würde, einen E11-Job zu schaffen?
ob ich dann nicht mehr zu Elitepartner gehen würde?
Sicily mit diesem Medikament war super aber vielleicht war es gar nicht wegen dem Medikament so super
ich habe keine Lust mehr zu backen seit Wochen zumindest für die AA die haben mich kritisiert die haben meinen Kuchen falsch verteilt die haben nicht gewürdigt, wie viel Arbeit das macht
das ist doch voll die negative Entwicklung
es wurde mir zu anstrengend, sonntags in das Meeting zu fahren
warum helfen die immer nur kurz? weil sie die Symptome bekämpfen, aber nicht die Ursache der Symptome
was mich traurig macht, bleibt: kinderlos beziehungslos isoliert gesellschaftsunfähig reizempfindlich frustriert von der Arbeit Wohnsituation unzufriedenstellend
Die sagen: Sie haben sehr viel erreicht. Sie sind weit gekommen.
Und ich sage: Ich bin weit weg gekommen von mir, von dem, was mir wichtig ist Mein Ziel war 2017/18 nicht, Büro fünf Tage die Woche. Mein Ziel war nicht eine Tätigkeit, die mir keine Freude bereitet.
Ich habe das schon so oft dieses Jahr ausgesprochen in AA Copy Paste Copy Paste Ich bin nicht dafür geboren und schon gar nicht dafür trocken geworden.
Was ist das denn für eine Integration ins Berufsleben, wenn Sie nur tablettengestützt funktioniert? Was ist eine tablettengestützte Agatha wert, fragte ich im Mai 20. Und im Oktober 21 denke ich, ich schmeiße jetzt alle Psychopillen weg und lerne auszuhalten, was da alles hochkommt.
Da wird ne Menge hochkommen An Tag 2354 auf dem Selfie bei der Arbeit habe ich ihn noch, diesen magischen Glow, ich sehe so schön aus, glücklich, die Urlaubsaufladung ist noch sichtbar. Am Abend gehe ich mit wunder Vagina nach Hause. Der Hannes hat mich kaputt gemacht. Aber was viel mehr weh tat, war sein nicht mehr melden. Das ist nicht erwachsen, einfach weiterzumachen als wär nichts gewesen, die Zähne zusammenbeißen, die Kränkung und Ablehnung nicht an mich ranzulassen. Ich habe gar nicht geweint damals. Ich weine jetzt, aber nicht nur wegen dem Hannes, auch wegen Jochen, wegen dem, wie ich mein Leben versaue, wie ich an mir vorbei lebe, an dem, was mir wichtig ist.
Ich war so glücklich das erste mal in Israel und fragte aber damals schon, was es für einen Sinn macht, ein ganzes Jahr arbeiten zu gehen für zwei Wochen Urlaub, ein Monatsgehalt plus Weihnachtsgeld für zehn glückliche Tage zu investieren und sich dann wieder quälen.
Ich quäle mich da von Anfang an. Es liegt mir nicht. Und inzwischen kann ich noch nicht mal mehr tun als ob. Ich kann nicht mehr freundlich sein in den E-Mails. Ich kann nicht mehr schnell reagieren, wenn jemand schreibt: Lassen Sie uns heute mal telefonieren. Ich denke: Teil mir deine Entscheidung mit und gut ist. Ich will nicht mit dir reden. Das kostet Zeit. Und ich will nicht für dich die Kommunikation übernehmen, bis du dann sagst frühestens, nicht spätestens, dann hab ich was falsch verstanden, dann mach es doch gleich selbst.
Die Praktikantin bewirbt sich für die E10 stelle, die andere will 45.000 Euro im Jahr verdienen. Die eine Sache sind die scheiß Tätigkeiten, die andere ist das miese Gehalt.
Gestern den Arzt gegoogelt, zu dem mich David damals geschickt hat, einer, der mit Amphetamin behandelt, der sagte, ausprobieren, muss man vorsichtig dosieren. Und das traute ich mir nicht zu. Was, wenn ich davon auch noch süchtig werde? Ich war gerade zwei Wochen trocken. David hat die Depression nie als Hauptdiagnose gesehen, sondern als Folge dessen, dass mein Asperger oder mein ich weiß nicht, was er mir zuschrieb, nicht behandele. Gestern ist mir das aufgefallen, wieviel ich in kürzester Zeit über Zürich recherchieren und wiedergeben kann. Ich kann Silvie meine ganze Urlaubsplanung erzählen, was ich alles schon rausgefungen hab. Und diese Recherche über Kinderwunsch mit 40+, was ich da las, was ich daraus zog. Es gibt Bereiche, da bin ich ich schnell und wach und kann aufnehmen und wiedergeben und es gibt Bereiche, da bin ich gelähmt, gehemmt und in einem Klima von Angst und Druck und Herabwürdigung kommen einem keine guten Ideen. Da liegt ein 300 Euro Gerät im Schrank und ich fang nicht an damit. Ich will überhaupt nicht langfristig für eine Sache tätig sein. Es wird mir schnell langweilig. Daher war Agentur doch recht passig. Nicht das Langfristige, sondern schnell, schnell und das Alltagsgeschäft machen andere.
Sie haben doch viel erreicht. Das ist jetzt das normale Leben.
Ihr vergesst: Es geht nicht ums Erreichen oder ums normale Leben.
Ich hatte den Impuls, meinem Chef an der Weste zu ziehen! Ich wollte den angreifen! Da war in mir schon der Drang!
Das heißt für mich STOP! Ich bin da falsch! Das ist nicht mein Umfeld. Der provoziert mich und ich will nicht lernen, mit Provokationen umzugehen, sondern lernen, wegzugehen, Beziehungen, auch Arbeitsbeziehungen suchen, die mir gut tun.
Arbeit hat mir noch nie langfristig gut getan. Da entsteht Frust, Enge, ich komme nicht weiter, ich darf nicht entscheiden, ich arbeite zu. Es ist zum Kotzen.
Ich will die Medikamente wegschmeissen, weil ich nur noch negative Notizen, negative Gedanken habe, weil ich fluche, wenn Wasser auf dem Boden ist, anstatt es locker zu nehmen. Ich nehme gar nichts locker. Das bringt mich um, diese Dauerwut, diese Anspannung, das ist das Medikament oder weiß ich nicht, das bin gar nicht ich.
Das Schlimmste ist, wenn ich zunehme und nicht mehr schwimmen gehen kann.
Aber isolierter als jetzt oder unzufriedener als jetzt? Naja gut, könnte noch Suizidalität hinzu kommen. Könnte noch mangelnde Körperpflege, Abwendung von der Betreuungsfrau hinzukommen.
Ich möchte kein Essen mehr, das in diesen Plastiktaschen war!
Ich möchte eine Arbeitsstelle, von der ich inspiriert, positiv gestimmt zurückkehre, wo mich Kinder angelächelt haben oder ich von alten Menschen was gelernt habe, was mich inhaltlich bereichert.
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2387 / AA kommt nicht zu dir
Du musst zu AA gehen und deshalb steige ich auch nicht ab vom Fahrrad, als ich an der Kreuzung Rigaer- Proskauer Straße den Luis sehe mit seinem kleinen Hund Paul.
Der weiß, wo die Meetings sind, wo er Menschen treffen kann, die nüchtern leben. Vielleicht weiß er nicht, wie er wieder aufhören kann mit dem Trinken, aber er weiß, wo AA ist, dass Ins-Meeting-gehen ihm schon mal geholfen hat, eine Weile nichts zu trinken.
Der sah so schlecht aus. Gelbe unebenmäßige Haut, aufgedunsenes Gesicht, so eine Art Jogginganzug.
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Reizbarkeit, Aggressivität, Verlangsamung, Gedankensprünge, Konzentrationsstörung, Koordinationsstörung
Vielen gegenüber feindselig. Will Silvie und die Betreuungsfrau am liebsten auch nicht mehr bei mir haben.
Libidoverlust
Diese Intensität, mit der mir die Dinge nachgehen: diese Begegnung mit dem Luis, die Tatsache, dass der Hannes sich nicht mehr meldet, dass der auch in dem Schwimmbad ist - ich hab den da nur zweimal gesehen, ich hab andere Leute jedes Mal gesehen. Ich denke nicht, das ist das hat irgendwas Verfolgungswahnmäßiges, dass ich denke, der nimmt mir da was weg. Ich fühle mich jetzt so ausgeschlossen! Ist jetzt zwei Wochen, dass ich nicht mehr schwimmen gehe, was gar nicht stimmt, ich war ja letzten Freitag da. Das kann nicht nur von dem Sturz kommen, diese Reizbarkeit. Das kann nicht nur von dem Sturz kommen, aber natürlich waren die anderen Ereignisse jetzt nicht förderlich. Mein Herz stolpert öfter. Was passiert bei der Medikamentenumstellung? Meine Stimme ist schon zittrig, ich tue den Schlüssel in das vordere Fach des Rucksacks, gehe vom Schreibtisch zum Garderobenständer und weiß schon wieder nicht mehr, wo der Schlüssel ist!
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2386 / Irmchen hat was Neurologisches
Sie grüsst mich mit kleiner Winkehand. Ich würd gern mit Alten und Verrückten arbeiten. Die sind ehrlich und süß.
Ihr ist kalt am Popo. Mir ist kalt im Nacken.
Lass uns überall ungemütliche Zugluft machen wegen Corona. Kalte, polsterlose Sitzgelegenheiten.
Ich möchte lieber mit Verrückten töpfern, spazieren, auch als Patientin, statt in der Mühle bleiben.
Medikament erhöhen, um durchzuhalten?
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Das ist ja wie beim Schwimmen: Wenn ich zu viel nebenher mache und mich gar nicht auf die Hauptelemente der Technik zum über Wasser bleiben konzentriere, dann komme ich nicht vorwärts, dann gehe ich sogar unter.
Was sind denn die Hauptelemente, die mich über Wasser tragen? Die Meetings, seit Mai das Schwimmen, meine Katze. Jahrelang habe ich gepredigt, Ruhe und Rückzug und sicherlich ist es auch das Eingebundensein durch Arbeit in eine bestimmte Struktur.
Ich denke, dass mir das zu viel ist und während der Physiotherapie ging das noch. Ich hatte Physiotherapie, die Betreuerin, zwei- dreimal die Woche Schwimmen, vielleicht wurden es auch schon viermal, die Meetings und die Arbeit.
Silvie treff ich seit Mai und seit Mai hab ich angefangen, regelmäßig zu schwimmen. Und jetzt gerade denke ich aber, dieses Treffen mit Silvie ist mir echt zu viel. Ich komm von der Arbeit, ich will eigentlich verschnaufen, bevor ich losgehe zum Meeting, ich kann mich in dem Moment gar nicht richtig um die Katze kümmern. Ich kümmere mich auch nicht um die Katze, wenn ich für mich bin. Heute Morgen zum Beispiel und Samstag will ich dann den ganzen Tag am Wannsee sein - wo ist denn da mal Zeit für die Katze?
Ich denke auch, dass das Bewerben mich aus meiner Über-Wasser-halten-Technik bringt. Das kostet ziemlich viel Zeit, eine gute Bewerbung zu machen. Die Zeit fehlt mir dann für andere Dinge.
Gestern gedacht, dass ich die Bewerbung zurückziehe und mich darauf konzentriere, meine jetzige Arbeit gut zu machen, da alles reinzubringen, damit es mir besser gefällt. Da ist so viel Widerwille, wenn ich Dinge abhefte. Aber es ist mir schon bewusst, dass ich mich da ja auskenne mit der Ordnerstruktur, den Vorgängen, wo trage ich was ein und dass es unendlich viel Kraft kostet, wenn man sowas wieder woanders lernen muss.
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2385 / Geht mir so schlecht wie im Februar
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2340 / Mein Kopf ist wie ein Regal
Wenn man zu viel reinstellt, kommen die Dinge, die drin sind, nicht zu Geltung, können sich nicht entfalten, es fallen Dinge raus. Ein unordentliches Regal strahlt Unruhe aus. Freitag schwimmen, Samstag Wannsee, heute schon wieder. Freitag Meeting da weit weg, Freitag Museum. Wenn man von jedem Schwimmen zwei bis vier Handtücher waschen muss und ein bis vier Badeteile, ist kein Wunder, dass sich die Haufen der anderen Wäsche nicht abbauen.
Noch mal Aleks gegoogelt, den Geschäftsmann. Noch mal Telegram aufgerufen und schon wieder das Bild von Jochen gesehen. Alles in den Kopf rein, Reize, Informationen, damit assoziierte Gefühle - Päng! Was kostet ein Flug im September nach Sizilien - Päng!
Es wird Zeit für ganz schlechtes Wetter, für ganz harten Lockdown, für ganz strenge Ausgangssperre, dass ich mich hier um die Wohnung kümmere und im dritten Hardcore-Lockdown dann wirklich so viel wegschmeiße wie andere schon im ersten.
Das ist ja auch absurd, einige nutzen es zum Ausmisten, auch ich habe angefangen, Dinge wegzuschmeißen, aber gleichzeitig total viel angefangen anzuhäufen. Das musste ich im zweiten Lockdown nicht mehr so machen, aber auch die Anzahl Schuhe, die ich letztes Jahr gekauft habe, bestellt habe, Onlineshopping total explodiert.
Mein Kopf ist wie ein Regal und wenn es voll ist, dann passt nichts mehr rein. Und die Feng Shui-Regel lautet: Wenn man eine Beziehung haben möchte, dann soll man den halben Schrank leerräumen, damit Platz ist im Schrank für die neue Person. Und in meinem Kopf ist noch nicht mal Platz genug für die täglichen Dinge, die ich tue.
Wie soll denn da Platz sein für einen zweiten Menschen, für Gespräche, sich auf jemanden einlassen? Dass ich so unhöflich bin, manchmal und nicht nachfrage oder nicht telefonieren möchte, das hat ja auch mit meiner begrenzten Aufnahmefähigkeit zu tun und die hat wiederum damit zu tun, dass das kein Mensch durchhält, noch nicht mal ein gesunder.
Es ging mir so mies vorm Schwimmen, es nicht ins Meeting geschafft, über mich selbst geärgert, dass ich gestern Nacht vergessen habe die Spülmaschine anzustellen, über mich selbst geärgert, dass ich immer noch im März blogge, einen Follower verloren, direkt nachdem ich was gepostet habe, über mich selbst geärgert, Bücher aus dem Regal fallenlassen beim Versuch, die oberste Reihe ordentlich zu gestalten, über mich selbst geärgert, dass ich mich mit der Regalumgestaltung aufhalte, anstatt ins Meeting zu gehen, über mich selbst geärgert, dass ich mich selbst ärgere.
Ich habe meine Fahrradkette selbst wieder festgemacht!!! Was hab ich geflucht vorher, ich hab keine Kopfhörer dabei, ich hasse zu Fuss gehen.
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