Ein bisschen Seeanbindung und Vieles mehr ...
(M)ein Protokoll der Bürgerversammlung vom 4.10.2023:
Ich bin gespannt, welche Anträge heute (erneut) gestellt werden und wie der Erste Bürgermeister von den Bürgern behandelt wird. Sollte es unfreundliche Zwischenrufe geben, würde mich mal interessieren, ob die Zwischenrufer auch kein Problem damit hätten, wenn andere mit ihnen so umgehen würden.
Ich würde mal sagen, dass die Halle zu 40-50% gefüllt ist.
Es ist 18:55 Uhr. Der Erste Bürgermeister und die Damen - rechts und links von zwei Herren flankiert - sind anwesend. Der Erste Bürgermeister versichert per Mikrofon den Anwesenden, dass die Bürgerversammlung heute stattfinden wird.
Das Spezi wird auch schon gebracht - ein ganz sicheres Zeichen, dass es heute länger wird.
Der neue Stadtrat der WPS darf sich heute noch kurz vorstellen. Bisher gab es drei Wechsel im Stadtrat - alle innerhalb einer Gruppierung.
Da der Vortrag des Ersten Bürgermeisters wieder nachträglich online gestellt wird, werde ich den sicher nicht so detailliert mitschreiben.
Daten und Zahlen
Der Erste Bürgermeister stellt Zahlen, Daten und Fakten vor. Die Anzahl der Einwohner ist im Vergleich zum letzten Jahr wieder um 1% gestiegen.
Haushalt
Der Haushalt wird mit seinen Eckdaten vorgestellt. Verwaltungs- ("Girokonto") und Vermögenshaushalt ("Festgeld") sind ähnlich hoch geblieben. Die Einkommenssteuerbeteiligung ist in den letzten Jahren nicht gestiegen. Die Gewerbesteuer ist leider sehr variabel und launisch. Die Kreisumlage steigt leider nach wie vor an und ist aktuell bei ca. 20 Mio. EUR. Sinken wird sie in den nächsten Jahren nicht. Auch die Personalausgaben steigen leider immer an, was auch an der Aufgabenmehrung liegt. Die Einnahmenseite ist daher nicht ganz zuverlässig. Die Schulden sind aufgrund eines Einmal-Effekts letztes Jahr sprunghaft gestiegen. Die Rücklage ist wieder signifikant vorhanden.
Bauen und Gebäude
Das Planungskonzept der Seeanbindung wird kurz vorgestellt. Der Stadtrat wird demnächst schon einmal vorab entscheiden können, das Sonderkündigungsrecht in Anspruch zu nehmen. Dieses kann dann vor Ablauf der Frist wieder aufgehoben werden. Der Erste Bürgermeister weist noch einmal daraufhin, dass auf dem Schotterparkplatz mit Gebäuden gerechnet wurde, die sich in die Umgebung der Kaiser-Wilhelm-Straße einfügen. Er hat von Bund und Land positive Signale erhalten.
(Anm. d. Verf.: Das sehen einige Bürger wahrscheinlich anders. Das kann ich nachvollziehen, denn wenn ein Bürger Politiker von Bund und Land direkt danach fragt, wird sicher kein Politiker und Beamter gegenüber dem Bürger ein positives Signal senden, wenn noch nichts in trockenen Tüchern ist.)
Beim Quartier MOOSAIK ziehen alle an einem Strang.
Beim Bayerischen Hof wird es im Laufe des nächsten Jahres erste Vorschläge für die Umgestaltung geben.
Klimaschutz-Maßnahmen
Es finden weiterhin energetische Sanierungen statt. Die neue Grünordnungs- und Gestaltungssatzung soll eine grüne und klimafreundliche Stadt fördern. Mit zukünftig klimaresistenteren Pflanzen soll der städtische Baumbestand verbessert werden.
Es wird noch eine Weile dauern, bis das geforderte Konzept der Stadt Starnberg für die kommunale Wärmeplanung spruchreif ist, damit die Bürger wissen, welche Heizungen sie bei sich einbauen können.
B2-Tunnel
Wir haben alle den Austausch der Bahnbrücke "überlebt" und der Erste Bürgermeister bedankt sich auch bei den Bürgern. Es gab keine "Katastrophe". Wir warten alle auf das Planänderungsverfahren. Und danach dauert es immer noch 7 Jahre bis zur Fertigstellung des B2 Tunnels.
Schulen und Soziales
Die Digitalisierung der Grund- und Mittelschulen ist abgeschlossen. Es gibt leider noch um die 80 Kinder auf der Warteliste. Das sollte nicht sein. Dieses Thema ist ihm wichtiger als z. B. neue Baumaßnahmen nur für den Radverkehr. Die beschlossenen Maßnahmen für die Personalbindung haben Wirkung gezeigt. Es gibt weniger Fluktuation. Die Kosten für die Kindergärten sind aufgeteilt in Förderung vom Land, den Elternbeiträgen und der Defizitzahlung durch die Stadt - jeder etwa ein Drittel. Es gibt wieder einen Jugendbeirat. Der Openstage-Tag war komplett vom Jugendbeirat organisiert. Auch bei anderen Themen bringt sich der Jugendbeirat bereits ein.
Betriebshof und Feuerwehr
Zeitweise waren von den 8 Gärtnern und 2 einsatzbereit. Das hat man schon gemerkt. Der Feuerwehrbedarfsplan wird gerade überarbeitet. Der Entwurf war sehr üppig gestaltet und durch den B2-Tunnel gesteuert. Jetzt gilt es aber die Probleme ohne B2 Tunnel erst einmal zu beheben. Die Förderung der Freiwilligkeit ist da ein wichtiger Baustein. Er bedankt sich bei der Feuerwehr und dem Betriebshof für die Aufräumarbeiten nach dem Sturm im Juli diesen Jahres.
Kultur
Der Kultursommer soll in den nächsten Jahren weiter stattfinden. Ein Kind von Corona, auf das die Stadt stolz ist. Nächsten Sonntag findet "Starnberg bewegt" statt - aber das Wählen nicht vergessen. Der Christkindlmarkt ist dieses Jahr etwas länger.
ZIO
Das interkommunale Projekt ZIO wurde aus der Taufe gehoben. Starnberg ist dieses Jahr Pilotgemeinde. Fünf Kommunen und eine weitere kommunale Institution haben eine GmbH gegründet. Die ZIO hat Modellcharakter und weitere Gemeinden haben schon Interesse angemeldet.
Dinard und U-Boot
Es gab die Besuche der Delegationen in Starnberg und in Frankreich bzw. in Norddeutschland. Der Erste Bürgermeister durfte in Dinard auf dem Jahrestag des Widerstands eine kurze Rede halten.
Ausblick 2024
Bei der Seeanbindung werden wir Klarheit haben und der Bayrische Hof sollte nächstes Jahr "aufs Gleis gesetzt werden". Auch das alte Bahnhofsgebäude soll nächstes Jahr in Angriff genommen werden.
Vorherige Bürgerversammlung
Er steht weiterhin zu der Absage, auch wenn die Vorgehensweise unglücklich war. Die Kombination aus Vater einer 2-jährigen Tochter und Erstem Bürgermeister hat seinen Tribut gezollt. Eine Runde Schlaf hat alles wieder ins Lot gebracht. Es gab keine Depression und keinen Burnout. Er bittet alle noch einmal um Entschuldigung. Er bedankt sich noch einmal für die Reaktionen auf die damals abgesagte Bürgerversammlung. Er ist stolz auf diese Stadt.
Auch am Freitag danach hat er nicht das beste Bild abgegeben. Das ist ihm bewusst. Als Bürgermeister darf er eigentlich nicht politisch sein. Es geht um mehr Aufrichtigkeit und weniger Rituale bei allen Parteien.
Pause
Es gibt jetzt eine 15-minütige Pause. Mal sehen wer noch zu den Anträgen bleibt ....
.... Es sind doch noch fast alle anwesend. Zumindest kann ich festhalten, dass es bisher ausgesprochen ruhig zugegangen ist - das freut mich, denn auch hier sollte Sachlichkeit das oberste Gebot sein.
Die Anträge
Antrag 001: Radfahrer sollen in den Unterführungen und an der Seepromenade gemäß Verkehrsregeln absteigen.
Herr Janik: Es fehlt leider die Kommunale Überwachung.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 002: Ein Sammeltaxi für Abendstunden soll eingerichtet werden.
Herr Janik: Der Landkreis hat da schon ein entsprechendes Projekt begonnen. Der Stand ist noch unbekannt.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 003: Es soll eine Zweckentfremdungssatzung beschlossen werden.
Herr Janik: Er sieht das in Starnberg aktuell nicht.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 004: Im Rechenschaftsbericht soll über die Nachhaltigkeit berichten.
Herr Janik: Das können wir gerne versuchen. Das Thema kann aber den Bericht auch aufblähen.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 005: Das Thema Tiefengeothermie soll im Stadtrat behandelt werden. Es soll eine Informationsveranstaltung mit einem kommunalen Betreiber für die Bürger geben. Es sollen die Betreibermöglichkeiten eruiert werden. Die Bergrechte im Stadtgebiet soll erworben werden.
Antrag 006: Es soll im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung das Thema Tiefengeothermie behandelt werden.
Herr Janik: Er stimmt dem zu.
angenommen: einstimmig
Antrag 007: Er möchte die Gebührenordnung der Musikschule gemäß dem Einkommen anpassen.
Herr Janik: Er möchte die willkürliche Grenze eines Jahreseinkommens möglichst vermeiden.
angenommen: mehrheirlich
Antrag 008: "Die Starnberger Bürger" wünschen sich einen freien Blick zum See.
(Anm. d. Verf.: Ich finde es immer wieder etwas anmaßend, wenn jemand meint, für alle Bürger sprechen zu können, auch wenn in diesem Fall sicher kein Bürger etwas anderes zwingend befürworten würde.)
Herr Janik: Bei den neuen Flächen wird es eine große Bürgerbeteiligung geben. Bevor es ans Gestalterische geht, wird es noch mehrere Bürgerbeteiligungen geben.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 009: Er möchte, dass "Bürger fragen" zu aktuellen TOPs auch zugelassen werden.
Herr Janik: Wenn wir das zulassen sollten, werden wir vermehrt darauf achten, dass es auch nur Fragen sind und keine Statements.
(Anm. d. Verf.: Auch wenn ich das Anliegen verstehe, bin ich mir nicht sicher, ob die Stadträte durch die Fragen mehr Informationen für ihre Entscheidung erhalten. Und es wäre dann sehr penibel darauf zu achten, dass nur Frage gestellt werden. Das ist dann auch eine gewisse Herausforderung für den fragenden Bürger. Wir haben da ja durchaus schon andere Erfahrungen gesammelt.)
angenommen: mehrheitlich
Antrag 010: Die Warnschilder an der Seepromenade sollen wieder entfernt werden.
Herr Janik: Es musste aus Haftungsgründen ein Sicherheitskonzept für die städtischen Gewässer entwickelt werden. Über eine Reduktion sowie über Erweiterungen im Rahmen der Barrierefreiheit kann noch beraten werden.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 011: Der Stadtrat soll die Verkehrssituation am Rondell vor dem Bayerischen Hof überdenken. Die Theresienstraße wird viel zu häufig von Fahrzeugen genutzt, die nicht wenden können. Der Stadtstrand ist überflüssig.
Herr Janik: Er kann das nachvollziehen, kennt aber auch viele positive Stimmen zum Stadtstrand.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 012: Er möchte die Umwandlung der Von-der-Tann Straße als Fahrradstraße.
Herr Janik: Das ist schon beschlossen. Sie wird in eine Fahrradzone umgewandelt. Es ist in der Umsetzung und befindet sich aktuell in der Abstimmung mit den anderen Behörden.
abgelehnt: einstimmig
Antrag 013: Mehr Parkplätze am Unteren Seeweg auf Höhe des Grundstücks Steininger.
Herr Janik: Aufgrund der Anforderung des Rettungswege sind da leider keine Änderungen möglich.
abgelehnt: mehrheitlich
Antrag 014: Gibt es ein Programm zur Renovierung der Straßen im Stadtgebiet.
Herr Janik: Der Tiefbau ist aktuell ausgelastet und unterbesetzt. Die Verkehrssicherungspflicht hat Vorrang. Das Thema ist im November im Bauausschuss. Deshalb ist eine Abstimmung obsolet. Es gibt ein großes Gutachten über die Straßenzustände. Die Priorisierung baut aktuell auf dem jeweiligen Zustand und der Verkehrsbelastung auf.
Antrag 015: Bei Baumaßnahmen auf Straßenflächen soll der Fußgängerverkehr immer aufrecht erhalten wird, der Pkw-Verkehr geregelt und Schäden vom Verursacher bezahlt werden.
Herr Janik: Es sieht es genauso. Es gibt schon einen zweiten Straßenkontrolleurs, damit auch Schäden festgestellt werden können.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 016: Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung soll so stattfinden, dass nachtaktive Tiere und Insekten auch geschont werden. So viel Licht wie nötig, so wenig wie möglich.
Herr Janik: Er unterstützt den Antrag. Im Quartier MOOSAIK sind da ausgefeilte Dinge geplant.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 017: Es soll eine Satzung geben, dass bestehende Gebäude ohne Abriss nach zu verdichten sind.
Herr Janik: Er ist sich nicht sicher, ob das Instrumentarium der Kommune da ausreicht. Der Stadtrat sollte sich das mal ansehen.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 018: Die Klimainitiative möchte drei schon bestehende Beschlüsse der Stadt noch einmal bestätigen lassen bzw. umzusetzen. Es geht um die Beschlüsse über das beschlossene Innenstadtkonzept, die Bebauungspläne für Windkraftanlagen und Fotovoltaik auf allen städtischen Gebäuden.
Herr Janik: Punkt 2 und 3 sind bereits im Vollzug. Über das Innenstadtkonzept ist auch schon gesprochen worden. Das Thema Innenstadt könnte noch einmal das Thema einer kleinen Bürgerversammlung im März 2024 sein.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 019: Bis Ende 2023 ist zu beraten, ob Starnberg an das Fernwärmenetz von Gilching und Gauting angeschlossen werden kann.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 020: Der Bürgermeister soll garantieren, dass die Postkartenansicht von Starnberg nicht bebaut wird.
angenommen: mehrheitlich
(Anm. d. Verf.: Garantieren kann man meiner Meinung nie etwas. Und hier schon gar nicht eine einzelne Person.)
Antrag 021: Die Fragen, die von den Bürgern zur Seeanbindung gestellt werden, sollen öffentlich beantwortet werden.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 022: Dem Lenkungskreis beim Projekt Seeanbindung sollen auch Bürgerinitiativen angehören.
Herr Janik: Wir brauchen generell so ein Gremium. Der Lenkungskreis zwischen Bahn und Stadt ist vielleicht nicht die richtige Adresse.
angenommen: mehrheitlich
Antrag 023: Der Stadtrat soll sich die Bahnsteighöhe am Bahnhof See anschauen.
angenommen: mehrheitlich
(Anm. d. Verf.: Die Anträge sind durch. Das ist schon überraschend.)
Pause
Ich vermute mal - es ist mittlerweile 21:20 Uhr -, dass jetzt doch so einige den Saal verlassen werden. Der "spannende" Teil ist vorüber ... ... Es sind weniger, aber leer ist der Saal noch lange nicht.
Anfragen (und Anmerkungen)
Anfrage 001: Es geht um eine Bodenwelle "Am Oberfeld".
Herr Janik: Das Gefälle wird angepasst.
Anfrage 002: Es geht um die Kirschbäume "Am Oberfeld".
Herr Janik: Es ist immer ein Spannungsfeld zwischen Schneiden und Nicht-Schneiden. Und hinterher schimpft immer die jeweilige Hälfte der Bürger. Es gibt ca. 6.000 Bäume im Stadtgebiet und einen Baumkontrolleur.
Anfrage 003: Warum kann man im Rathaus kein Anliegen persönlich vortragen?
Herr Janik: Mit Terminvereinbarung geht das immer - spontan nicht immer.
Anfrage 004: Was passiert auf dem Areal, wo die Spielinsel gewesen ist.
Herr Janik: Der Landkreis hat angefragt, ob dort unbegleitete Kinder untergebracht werden können. Die würden dann dort 24 Stunden pro Tag betreut. Auch eine weitere Kindergartennutzung ist angefragt. In 5-10 Jahren brauchen wir das Grundstück für die Seeanbindung. Bis dahin ist eine sinnvolle Zwischennutzung immer möglich.
Anfrage 005: Wird die Frist zur Sonderkündigung nach Ende 2023 verlängert?
Herr Janik: Wann das Sonderkündigungsrecht ausgeübt wird, ist noch nicht ganz klar. Ende des Jahres gibt es von allen das "Wollen", aber das Vehikel dafür zu konstruieren wird ggf. noch länger andauern.
Anfrage 006: Als Anlieger "Am Oberfeld" fragt er nach weiteren Informationen und beschwert sich über die Auskunftspolitik der Stadt Starnberg. Er bittet um eine ehrliche Begründung, wenn Anfragen abgelehnt werden. In der Konzeptstudie können genaue Details herausgelesen werden.
Herr Janik: Aktuell kann und sollte man keine genauen Meterangaben aus den Planungen herauslesen.
Anfrage 007: Er fragt nach der Zufahrt zum Wendegleis.
Herr Janik: Es geht da um mögliche Wartungsarbeiten an den Zügen.
(Anm. d. Verf.: Jetzt wird über Details debattiert.)
Anfrage 008: Es wird nach dem Müll um das Bahnhofsgebäude am See gefragt und ob man das etwas verbessern kann.
Herr Janik: Die Verwaltung kommt mit der Leerung und Reinigung gar nicht hinterher.
(Anm. d. Verf.: Das habe ich jetzt schon öfters erlebt, dass die Stadt das immer "unsaubere" Verhalten einer erwähnenswerten Anzahl von Bürgern und Besuchern auffangen soll. Da sind der Stadt aber Grenzen gesetzt, denn bei Einstellung von mehr Personal wird dann auch wieder gemeckert.)
Anfrage 009: Es wird nach diskutierten 7 Alternativen zum Wendegleis gefragt und warum sich für "Am Oberfeld" entschieden wurde.
Herr Janik: Von den 7 angedachten Lösungen waren 5 nicht zwischen den beiden restlichen hat sich der Stadtrat für die Lösung mit dem Wendegleis am Oberfeld entschieden.
Anfrage 010: Sie bittet um die Vorstellung der Amtsleiter bei der nächsten Bürgerversammlung.
Herr Janik: Das unterstützt er.
Anfrage 011: Es sind heute nur 8-10 Stadträte anwesend. Das ist erbärmlich.
Herr Janik: Urteilen Sie nicht zu harsch über die fehlenden Stadträte, die durchgehend in ihrem Ehrenamt im Einsatz sind.
(Anm. d. Verf.: Für mich könnten zwei Gründe für diese Erwartungshaltung möglich sein: a) Die Stadträte können die Wünsche und Fragen der Bürger gleich mitbekommen und sich darum kümmern. Da alle Stadträte über www.stadtrat-starnberg.de per E-Mail erreichbar sind, fällt für mich dieser Grund eher weg. b) Die Stadträte drücken durch ihre Anwesenheit eine Wertschätzung der anwesenden Bürger aus.)
Anfrage 012: Es wird noch einmal auf die Wichtigkeit der kommunalen Wärmeplanung hingewiesen.
Herr Janik: Den vorhandenen Spielraum wird die Stadt ausnutzen. Das ist eine Mammutaufgabe für die nächsten Jahre. Die Frist bis 2028 ist gut gewählt und soll nicht zwingend ausgereizt werden.
Anfrage 013: Warum bekommen Gauting und Gilching das mit der Fernwärme hin, Starnberg aber nicht?
(Anm. d. Verf.: Jetzt geht es etwas Hin und Her über das "Ob" und "Wie" und wer wann mit wen reden sollte.)
Anfrage 014: Es wird nach der Baumschutzverordnung gefragt.
Herr Janik: Die Sicherungsverordnung ist letzte Woche in Kraft getreten.
Anfrage 015: Sie möchte zum Verkehrsverhalten anmerken, dass die Fußgänger mehr beachtet werden sollen. Sie appelliert an die Radfahrer, mehr Rücksicht auf die Fußgänger zu nehmen, wenn sie schon auf dem Gehweg fahren. Selbst Lastenräder ordnen sich zum Teil an Überwegen falsch ein. Da fehlen Appelle über die Schulen und die Eltern.
Herr Janik: Rücksichtnahme ist im Straßenverkehr der Schlüssel zum Glück.
(Anm. d. Verf.: Dass sich im Anschluss ein Vater offensichtlich angegriffen fühlt, seine Anweisung, dass seine Kinder doch bitte auf dem Gehweg fahren sollen, da die Straße zu gefährlich ist, öffentlich verkündet und diese verteidigt, erscheint mir an dieser Stelle strategisch in mehrfacher Hinsicht fehl am Platz. Welches Signal soll damit gesendet werden?)
Anfrage 016: Es wird die Eignung des Ersten Bürgermeisters in Frage gestellt.
(Anm. d. Verf.: Das ist sehr persönlich und etwas frech.)
Anfrage 017: Wie hoch ist der Investitionsstau für die nächsten 10 Jahre? Fehlt dann Geld z. B. für die Kultur.
Herr Janik: Er sieht eher einen Investitionsbedarf. Letztes Jahr hat er das auf 50 Mio. EUR grob geschätzt. Sie Seeanbindung wird nicht(!) aus dem laufenden Haushalt gezahlt werden.
(Anm. d. Verf.: Ich befürchte, dass das immer noch nicht bei allen angekommen ist oder bewusst überhört werden möchte, damit man weiterhin mit dem "Konkurs der Stadt aufgrund der Vereinbarung mit der Bahn" argumentieren kann.)
Anfrage 018: Wird das Sonderkündigungrecht in Anspruch genommen werden, wenn die Kosten nicht garantiert bekannt sind.
Herr Janik: Er hat seine rote Linie. Die Handlungsfähigkeit der Stadt darf nicht angegriffen werden. Es werden nur schriftliche Zusagen akzeptiert. Die Bahn ist verpflichtet, die Einnahmen aus den Grundstücken wieder in das Projekt zu stecken. Wirtschaftlich bekommen wir die Grundstücke umsonst und das Geld wird in die Baumaßnahmen gesteckt.
Anfrage 019: Bitte keine weitere Nebelkerzen zünden.
Anfrage 020: Warum sind die Gullis immer wieder verstopft.
Herr Janik: Das Problem ist bekannt. Das Kanalnetz ist an einigen Stellen generell zu klein. Eine Kapazitätserhöhung durch den Abwasserverband dauert seine Zeit.
(Anm. d. Verf.: Je später der Abend, desto länger und unsachlicher werden einige Anfragen - leider.)
Anfrage 021: Warum gibt es eine Luxus-Anbindung und kein Dach am Bahnhof und es fehlen 80 Plätze in den Kindergarten.
(Anm. d. Verf.: Da verkennt jemand so einige Rahmenbedingungen. Dann lässt es sich natürlich leicht etwas fordern.)
Anfrage 022: Die Finanzierung der Seeanbindung ist noch nicht in trockenen Tüchern. Wie weit ist der Sachstand bzgl. der Grundstücksverhandlungen "Am Oberfeld"?
Herr Janik: Es gibt schon Gespräche. Konkreter wird er nicht werden. Grundstücksverhandlungen sind generell nicht öffentlich. (Anm. d. Verf.: Und das ist gut so.)
Anfrage 023: Der Rechenschaftsbericht war nicht ausreichend. Der Erste Bürgermeister wird bei der Seeanbindung als befangen dargestellt.
(Anm. d. Verf.: Jetzt wird es doch leider unsachlich und persönlich.)
Herr Janik: Der Stadtrat weiß ausreichend Bescheid, was der Erste Bürgermeister so macht.
Anfrage 024: Die Bauamtsleitung wird erneut in Frage gestellt.
Anfrage 025: Die Frage geht um das maximal zu beschließende Baurecht der "Flächen am See". Die Flächen zwischen Seespitz und Undosa sollten frei bleiben.
Herr Janik: Für die Gegenfinanzierung ist der Bereich direkt am See nicht berücksichtigt. Am Bahnhof gibt keinen Verwertungsdruck.
(Anm. d. Verf.: Auch diese Aussage wird immer wieder gerne ignoriert, wenn es um das Schreckensszenario "Bebauung am See" geht. Vielleicht erreicht es dieses Mal noch ein paar mehr Bürgerinnen und Bürger.)
Anfrage 026: Wird der Stadtrat über den Stand der Fördermöglichkeiten regelmäßig informiert.
Herr Janik: (Anm. d. Verf.: Er beschränkt sich auf die Seeanbindung. Ob das so gedacht war, bin ich mir nicht sicher.) Es gibt für dieses Projekt keine Standard-Fördertöpfe. In der Vereinbarung wird das Thema behandelt. Und dass der Staatssekretär sich Starnberg angeschaut hat, ist "ein dickes Ding". Das stimmt in positiv.
(M)ein Fazit:
Eine Bürgerversammlung, wie sie sein sollte.
Ein Erster Bürgermeister, wie ich ihn mir wünsche, und ein kurzer Abriss über viele Themen der Stadt.
Keine unsachlichen Zwischenrufe, fast nur sachlich vorgetragene Bürgeranträge, die ein breites Spektrum abgedeckt haben und nahezu ausnahmslos angenommen wurden, und eine insgesamt ruhige Stimmung. Nur zur späten Stunde nach 22:00 Uhr ging es dann doch ein wenig persönlicher zu und es wurde sich von einigen sehr wenigen Bürgern meiner Meinung nach im Ton vergriffen.
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