Tumgik
#wenn die nicht in den sonnenuntergang reiten dann weiß ich auch nicht mehr
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Noah hat die Karten aber nicht mal in den „Koffer“ gesteckt, sondern in seine Hosentasche. Da sind sie näher bei ihm und sicherer. 🥹😭
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wtnvgerman · 6 years
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Episode 118 - eGemonie, Teil 2: Die Höhlenländereien
(Anhören [ENG])
Zeit ist unwichtig und erfunden.
Und trotzdem scheint es so, als hätten wir keine mehr.
Willkommen in Night Vale.
Zuhörer, ich bin gerade von einer Odyssee zurückgekehrt. Wie ihr wisst, wurde vor mehr als 40 Jahren ein Kasten Canadian Club Whiskey als Teil eines Wettbewerbs in Night Vale versteckt. Und jetzt will eGemini… ege-manie, ege-manie, egema- egema-nie- dieses technische Neuunternehmen ihn zurück, damit sie ihn trinken und somit die Seele Night Vales konsumieren können. Es stellt sich raus, dass der Alkohol mit den Baristas durchgebrannt ist – oh, ahaha, durchgebrannt, guter Witz, Cecil…
Ich wusste, dass ich sie warnen musste, bevor die Firmengewinnspielwettbewerbs-Mundpropagandastraßenteams sie auffinden. Aber das würde bedeuten an einen Ort zu gehen, von dem noch nie jemand zurückgekehrt ist: die fernen Höhlenländereien der Baristas, tief unter der Erde, wo eritreischer Filterkaffee sanft von Stalagmiten tropft und Kaffeeschaumflüsse in kalten Steinrissen sprudeln und schäumen. Wir sind uns alle ziemlich sicher, dass die Höhlenländereien sich unter der Kiste hinter Ace Hardware befindet, aber wegen dem Espressogestank und den abschreckenden Geräuschen der großartigsten Hits CD von Carly Simons geht niemand da runter.
Die Untergrundgesellschaft der Baristas ist eine Engstirnige und kein Außenseiter hat je ihren König getroffen. Wusstet ihr, dass die Baristas einen König haben? Ich meine, ich wusste das nicht, aber meine Nichte Janice weiß alles darüber, welche Berufe Monarchen haben und welche, wie, ähm, Fahrgemeinschaftsdienste, nur Kronentragende Schlangen. Janice hat immer noch ihr Barista-Kostüm von der Karriereparade letzten Jahres.
Also, um die Höhlenländereien zu erforschen, hüllte ich mich vorsichtig in den erforderlichen Tierhäuten ein, wie Janice anwies, und warf mir den feierlichen, stacheligen Kaffeehammer und Pullunder mit der korrekten Anzahl an Armlöchern über meine Schultern. Janice und ich nahmen einen schnellen Onlinekurs in Latte-Kunst. Janice war großartig. Sie erzeugte einen fotorealistischen Nestfarn und ich, äh, erzeugte einen Stein oder sowas.
Janice sagte, dass sie genau wusste, wie sie meine Verkleidung vervollständigen konnte und sie hatte recht. Ich betrachtete mich im Ace Hardware Fenster und ich wusste, dass ich für den kühnsten, wildesten, verbotensten Schnurrbart bestimmt war: der Rolly Fingers! Der letzte Schliff eines wahren Barista. Rolly Fingers war der berühmteste König in der Barista-Geschichte und jetzt lässt sich jeder Barista einen dicken Schnurrbart wachsen, der am Ende gezwirbelt ist, genau wie beim ehemaligen König Rolly. Baristas lassen oft Süßungsmittel und Löffel für den Kundenservice von diesen Locken hängen.
Ich ließ meine ganzen Gesichtsmuskeln angestrengt spielen und innerhalb von Minuten hatte ich meinen neuen dicken Schnurrbart zu entzückenden Locken überlistet. Es war Sonnenuntergang, die Zeit, zu der alle Baristas von ihren Tagarbeitsjobs innerhalb ganz Night Vale, oder „Gigs“, wie sie es nennen, zum Ace Hardware Parkplatz zurückkehren.
Mein Plan war es, mich einfach unter sie zu mischen. Mischen, oh mein Gott, mischen, oh Cecil, du hast es schon wieder getan. Und so lächelte ich und winkte ihnen einem nach dem anderen zu und wir ärgerten uns gegenseitig mit Spritzern heißem Dampf, wie es die Baristas am Ende eines langen Tages tun. Wir waren zu zehnt, dann zu fünfzehnt, dann waren wir vielleicht zwanzig, dann dreißig, dann vierzig, dann 100 Baristas. Baristas, soweit das Auge reicht. So viele Baristas, alle lachend und einander heiter verbrühend. Dann sah mich ein sehr großer Barista, dessen Tierpelze mit Silber bestäubt waren, skeptisch an. Ich beruhigte sie, indem ich ihr einen ihrer bekannten Witze zurief. „Deine Mutter ist so geschmacklos, dass sie ihre Eier Ristretto bestellt!“ rief ich. Die harten Gesichtszüge des Baristas gaben einem Lachen nach und sie rief: „Zeit zu reiten!“
Unsere Rösser galoppierten den steilen anderthalb Meilen Abhang unter Ace Hardware schnell hinunter. Ich konnte die leisen Echos von Norah Jones hören, während wir an den Skizzen von Kaffeedrückern in Keilschrift an den steinigen Wänden vorbei ritten. Sobald wir in den Höhlen warenschlenderten die Baristas im Licht der Fackeln, die in Harz eingetaucht waren, zu ihren gerollten Betten, Rucksäcken, Bündeln, und in der ganzen Höhle konnte ich sie sehen, wie sie ihre Instrumente auswickelten und abstaubten und harzten. Ich sah Harmonikas, Violinen, Okarinas, Banjos, Mundharmonikas, Mundklaviere, Mundbanjos, Lippenscheren und die, die nichts zu spielen hatten, packten Töpfe und Pfannen aus, um den Takt vorzugeben. Und wir begannen – zu singen.
„Ich träume von jemandem, dessen Liebe ist so süü-üü-üüß wie ein guatemaltekischer Cronut, 4000 Füü-üü-üüß, oh, meine Liebe gibt mir endlos Glü-ü-ück, möchte niemals das Internetpasswort ohne Kaa-aa-aauf. Ich sagte, er fragt niemals nach dem Internetpasswort ohne einen Kaa-aa-aauf.“
Und dann, ohne Vorwarnung, machte einer der Baristas eine Geste und der Rest verstummte. Sie sahen mich an, Zuhörer.
„Er kennt unsere Hymne nicht!“ sagte sie. „Nein, die kenn ich wohl“, sagte ich. „Ich meine, ich hab definitiv… etwas gesungen.“ Die Baristas umzingelten mich. „Rede nicht mit mir, bis ich meinen Kaffee hatte! Stimmt‘s?“ flehte ich.
Dann hörte ich ein leises, aber autoritäres Knurren von hinten. „Es ist Cecil!“ Die Baristas teilten sich, alle von ihnen, und in der Stille konnte ich das Schlurfen von Lederschuhen hören und dann stand der König der Baristas direkt vor mir.
Zuhörer, wir bestehen alle aus Gutheit und Nicht-So-Gutheit. Wir haben widersprüchliche Impulse und wir ringen damit, das Richtige zu tun. Es interessiert uns in einem geringeren oder höheren Ausmaß, ob unsere Aktionen moralisch sind und ob sie andere Menschen als unmoralisch vorkommt. Das gilt für uns alle, euch und mich. Greifbar oder anderweitig. Jeden.
Außer der König der Baristas. Als ich ihn sah, wusste ich sofort, dass er nicht einmal gezögert hat, das Richtige zu tun. Woher ich das wusste? Vielleicht lag es an seinem Bart, da sein Bart nett zu sein schien. Oder vielleicht lag es daran, wie seine Augen, seine lila Augen, vor Empathie Falten warfen. Oder vielleicht lag es an dem Licht, dass von seinen Hörnern schimmerte. Jedenfalls, Zuhörer, er erinnerte mich ein bisschen an einen Büffel. Und es ist schwer einem Büffel nicht zu vertrauen.
„Cecil“, sagte er. „Wir haben auf dich gewartet. Und mit „wir“ meine ich nicht das royale Wir, denn wir glauben nicht daran. Und ich meinte das royale Wir auch nicht beim zweiten Mal. Wir alle haben auf dich gewartet und nicht einer von uns glaubt an das royale Wir. Und ich liebe deinen Schnurrbart soooo sehr!“ fügte der König in einer Babystimme hinzu, während er in meine Backen kniff. Ich erklärte ihm, dass ich für den Alk in die Höhlenländereien gekommen bin. Er sagte, „Wir werden darüber reden. Aber erst müssen wir über etwas Wichtigeres reden. Deinen neuen Sponsor.“
Ich sagte, „Unser Sponsor, du meinst Geld? Wusstet ihr, dass es jetzt in Zwanzigern erhältlich ist?“ Er sagte: „Rede mit uns nicht über die Attraktivität von Geld! Geld ist verflucht! Und natürlich ist alles, was verflucht ist, attraktiv, sonst wäre der Fluch kein Problem.“ Das sagte er und ich dachte, das war ziemlich klug. Ich meine, es macht mit allen verfluchten Objekten in der ganzen Station Spaß zu spielen. Bis ein Praktikant verletzt wird. Wie Gustav letztens, der einen radiumhaltigen Quetschball von einem unserer alten Statin-Werbeaktionen gefunden hat.
Oh, kurze Nebenbemerkung: an die Familie von Gustav, er war ein abgelenkter Praktikant und er wird vermisst werden.
Der König sagte, „Wie viele Male hat eine Person etwas Schreckliches getan und ihr konntet nicht verstehen, warum es passiert ist? Der einzige Grund dafür ist – Geld! Wenn es eine Droge mit denselben Nebenwirkungen wie Geld gäbe, wäre sie illegal.“
„Ähm, können wir vielleicht später darüber reden?“ sagte ich. „Es sind gerade Firmengewinnspielwettbewerbs-Mundpropagandastraßenteams auf dem Weg hierher! Ihr werdet wehrlos gegen sie sein! Sie werden euch in technische Campus-Entspannungszonen umbauen und werden euch Videospiele spielen und Energy-Shakes trinken und PowerPoint lernen lassen! Ihr werdet für alle Ewigkeit gefangen sein!“
Er sagte, „OH Cecil. Sie waren schon hier. Da war ein ganzes Geschwader von ihnen, grässliche und flackernde Schatten mit Lächeln aus Feuer, die Markenautos mit schrecklicher Haltung fuhren. Und alle von ihnen waren heiter und trugen kurze Hosen und sagten Dinge wie „devOps“.
Ich fragte, ob die Straßenteams gefunden haben, wonach sie gesucht hatten. Der König der Baristas sagte: „Wir haben uns um sie gekümmert.“ Und mit seinen großen Händen, seinen großen, beweglichen Händen, griff er in die verfilzten Tierpelze an seiner Brust und wühlte zwischen Ketten, die aus winzigen Vogelschädeln und Süßstoffpäckchen hergestellt waren. Er fischte ein dünnes Abzeichen heraus, in das das eGemonie Logo eingestanzt war. Es hatte immer noch die wilden Wiesel und die fröhlich gekreuzten Amanita phalloides Pilze. Aber der Name, der Name auf dem Abzeichen wurde abgeschliffen.
„Das“, sagte der König der Baristas, „ist alles, was von ihnen übrig ist.“ Und er gluckste leise. Wenn ich es auf einer Skala von fröhlich und freudlos bewerten könnte, war es auf der fröhlichen Seite der Dinge. Aber da war auch ein bisschen Selbsterkenntnis dabei, als wäre die Person, die gluckst, sich bewusst, dass um sich selbst der Freude völlig hinzugeben, sie sich von den Realitäten der Existenz losmachen muss.
Er sagte, dass das Straßenteam  vor vier Jahren mitten in der Nacht heimlich angekommen ist und seinen Weg zu meinem Schreibtisch vorgearbeitet hatte. Sie bargen den Kasten Canadian Club und zur Feier öffneten sie eine einzige Flasche. Sie gaben sie herum und jeder von ihnen trank davon. Aber als sie die Seele der Zeit tranken, wurden sie mit ihr gefüllt. Sobald jeder von ihnen einen einzigen Schluck genommen hatte, sind sie zu einem Teil von diesem Ort geworden und der Ort wurde zu einem Teil von ihnen.
„Versteht du das, Cecil?“ fragte er.
Und ich rief aus, „Ich verstehe! Anstatt die Seele von Night Vale zu absorbieren, hat Night Vales Seele sie absorbiert! Also… ist alles in Ordnung. Probleme lösen sich immer selbst. Danke, König der Baristas!“
Es gab eine unangenehm lange Pause. Jeder Barista starrte mich stumm an. Und ich machte mir Sorgen, ob das vielleicht eine respektlose Art war, den König zu adressieren. Ich hustete ein bisschen und versuchte es nochmal mit einem klassischen Barista-Witz, um die Stimmung aufzulockern. „Deine Mutter ist so vor Langeweile überwältigt, dass sie-“
„Cecil“, unterbrach der König. „Wir, die Baristas, sind das eGemonie Firmengewinnspielwettbewerbs-Mundpropagandastraßenteam! Sobald wir zu einem Teil von Night Vale geworden sind, wussten wir, was wir zu tun hatten“, sagte er.
Und ich sagte, „Ooooooh, ich kann kaum abwarten, das herauszufinden! Aber kann ich nur ganz schnell den Wetterbericht abchecken?“
Und er sagte, „Klar. Nur zu.“
(„Glitter“ von Charly Bliss)
Der König wiederholte: “Wir wissen, was wir zu tun hatten.” Er gackerte ein wenig. „Hast du jemals gemerkt, dass es hier zu einem bestimmten Zeitpunkt gar keine Baristas gab und dann gab es plötzlich ganz, ganz viele Baristas? Kam es dir nicht merkwürdig vor, dass es jetzt in jedem Café Baristas gab? Und jedem Restaurant und Markt, Pfandhaus und jeder Reinigung? Und dass die freistehenden Grundstücke nicht mehr wirklich frei stehen, weil sie von den Baristas bevölkert werden? Hast du die Baristas im Antiquitäteneinkaufszentrum, der Straßenverkehrsbehörde und nahe des, aber nicht im Hundepark bemerkt? Und die, die neben den Autos her rennen, die gerade von der Autobahn abfahren, um den Fahrern einen Schuss Espresso anzubieten? Hast du bemerkt, dass keine neuen Gebäude in der  Stadtplanungsabteilung genehmigt werden, außer es gibt einen ein-mal-ein Meter Platz für einen Barista, um darin zu stehen? Kam dir das nicht merkwürdig vor? Kam es dir nicht merkwürdig vor, dass deine einzige Wahlmöglichkeit in jeder Kaffeeeinrichtung nur Espresso oder ein Espresso mit einem Schuss Canadian Club sind?
Der König sagte mir, weise, vorsichtig, benommen: „Cecil. Nachdem wir in die Seele von Night Vale absorbiert wurden, wussten wir, dass wir unsere Stadt retten mussten. Also servierten wir sie euch. Wir servierten Night Vale seine eigene Seele. Night Vale hast sich selbst getrunken und wurde in dem Prozess so sehr zu sich selbst, wie es eine Stadt jemals werden könnte.“
Inzwischen fing die Sonne an aufzugehen und einige der Baristas hatten sich in ihren kleinen Barista-Betten niedergelassen und kuschelten und putzten sich gegenseitig, da das Feuer in der Höhle jetzt zu glühender Asche wurde und kleine Aschepartikel wie Motten um die Sierra-Becher und Chemex-Graphen und windangetriebenen Aeropressen flatterten, die überall auf dem Boden herumlagen.
Ich fühlte Erleichterung in dem Wissen, dass die Baristas in Sicherheit waren. Und auch Verwirrung, dass sie einst ein Verkaufsbemühen für den sozialen Einfluss eines technischen Unternehmens waren. Aber ich empfand auch Bürgerstolz, da Night Vale verdammt gut darin ist, sich selbst gegen Leute zu verteidigen, die unsere Seele klauen oder trinken wollen. Aber spürte auch ein Jucken wegen der Tierpelze und dem langen, gezwirbelten Schnurrbart.
„Die Zeit der Sorgen ist nicht vorbei, Cecil“, sagte der König. „Tatsächlich fängt sie gerade erst an. eGemonie wird es nicht interessieren, dass Night Vales Seele sicher ist. Sie werden immer weitere Straßenteams schicken, bis sie herausgefunden haben, wie man unsere Seelen destilliert. Und weißt du warum, Cecil? Das tun sie alles wegen – Geld.“
Zuhörer, das sind schreckliche Nachrichten! Hauptsächlich, weil ich ungerne schlechte Sachen über die Sponsoren unserer Station höre.
„Cecil, du musst Geld als einen Sponsor aufgeben. Weißt du, was viel wichtiger ist als Geld? Wir wissen das. Wir haben heute Abend während du hier warst, die ersten Schritte getan. Deine Sendung wird jetzt nicht mehr von Geld gesponsert, sondern von – Liebe. Liebe ist der Weg um gegen eGemonie vorzugehen!“
Ich sagte, „Mhm“, aber ich sagte es mit Skepsis, genau so, wie es ein Kassierer machen würde, wenn jemand versuchen würde etwas mit einer gepackten Handvoll Liebe zu kaufen. Dann sagte ich, „klaaaaaar“, aber so richtig sarkastisch, wie man es nach einer Dichterlesung macht.
Er sagte: „Euer Kampf ist noch nicht vorbei. eGemonie will diesen Kasten Canadian Club, auch wenn er nicht mehr existiert. Sie werden jedes einzelne ihrer Mittel benutzen. Sie werden Gewalt, Einschüchterung, Social Media, Dreamfluencing, Viralmarketing und sogar Wissenschaft benutzen! Sie werden gewinnen, bis ihr einen Weg findet sie abzuwehren!“
Und ich sagte, „Ähm, entschuldige, sagtest du, dass sie Wissenschaft benutzen werden?“
Und er dachte darüber nach und bejahte, dass er das irgendwann gesagt hat. Wissenschaft, sagte er, sei eine der mächtigsten Waffen von eGemonie und der König der Baristas sagte, dass er sehr gerne wissen würde, wie man dagegen ankämpfen kann. Sobald er das sagte richtete ich mich zu meiner vollen Größe auf, was ein Drittel größer ist als meine Dreiviertel Größe. Zuhörer, ich muss zugeben, dass ich bewegt genug war, um meine Hände tatsächlich in meine Hüften zu stemmen. Und meine Hände waren zu Fäusten geballt, Zuhörer. Fäuste! Und ich sagte, „Oh, ich weiß, wie wir zurückschlagen können. Es gibt nur eine Waffe, die mächtiger ist als Wissenschaft und das ist – mehr Wissenschaft.“
Und der König sah mich erstaunt an, als hätte ich unerwartete Tiefen und er sagte, „Kennst du Wissenschaft?“
Tu ich das, Zuhörer? Tu ich das?
Diese Frage werde ich nächstes Mal beantworten, aber Spoiler-Alarm: Mann, aber Hallo, natürlich!
Bleibt dran für die Teenage X-Team Karatewanzen, die Sendung, von der eure Großmutter glaubt, dass ihr sie mögt, weil sie euch nie verstehen wird.
Gute Nacht, Night Vale. Gute Nacht.
Sprichwort des Tages: Warum würde man außerhalb der Kiste denken wollen? Die Kiste ist aus Stahl und verriegelt und tief unter dem Boden vergraben. Es ist so sich in ihr. Warum würde man aus ihr raus wollen?
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swden-writingcorner · 4 years
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Romance
Kurzbeschreibung: Die fünf Wilden Hühner denken über die Liebe nach. Und wie verschieden es jede von Ihnen empfindet. Charaktere: Sprotte, Frieda, Wilma, Trude, Melanie Pairing: Trude/ Steve, Wilma/Matilda, Melanie/OC, Sprotte/Frieda (es werden auch kurz all die gescheiterten Beziehungen angesprochen wie Melanie/Willi, Wilma/Leonie, Sprotte/Fred, Frieda/Torte usw) Einordnung: spielt einige Monate nach "Question" Word Count: 5421 A/N: Der Anfang dieses Kapitels (Trude und Melanies Teile) hängt schon ewig auf meinem Coputer herum, aber ich konnte es nie beenden. Und dann habe ich die beiden letzten Kapitel kurz hintereinander geschrieben und ich wusste endlich, was ich schreiben wollte. Besonders Wilma und Frieda waren schwer, da ihre Beziehungen entweder geheim oder Wochenendbeziehungen waren. Ich hab versucht für jedes Mädchen die Liebe zu beschrieben und wie unterschiedlich sie sich für alle anfühlt. Womöglich klingen aber auch alle Teile irgendwie ähnlich. Wer weiß? Ich wünsche allen noch einen schönen Abend und eine tolle Woche! Viel Spaß beim Lesen! <3 ~ O ~ O ~  Liebe war für Trude allumfassend und immerwährend. Das für immer und ewig, um dann gemeinsam in den Sonnenuntergang zu reiten. Voller Feuerwerke, rosa Wolken und kunterbunter Herzen. Mit wild klopfendem Herzen, wunderschönen Tagträumen und der ganz großen Liebe, die niemals vergeht. Sie glaubte ganz fest an die wahre Liebe und das es nichts Schöneres gab, als einen Jungen zu küssen und dessen Hand zu halten. Seine feste Freundin zu sein, sich lange Liebesbriefe zu schreiben und gemeinsam ins Kino zu gehen oder Eis zu essen. Von dem Jungen geliebt zu werden so wie man ist. Und das für immer. Ihre erste Liebe Pablo gab ihr endlich das nötige Selbstvertrauen, um die schneidenden Worte ihres Vaters zu ignorieren und sich selber und ihren Körper zu akzeptieren. Ja, sich schon beinahe selber zu mögen so wie sie war. Sie änderte ihre Frisur für ihn, ließ sich von ihm bereitwillig Ohrlöcher stechen und schwebte monatelang auf weichen rosa Wolken weit über allen anderen. Wo die Sonne immer für sie strahlte. Denn Pablo wollte sie. Nicht Melanie, nicht Frieda oder sonst irgendwen in ihrer Klassenstufe. Er mochte sie, er küsste sie und brachte sie zum Lachen. Er wollte Zeit mit ihr allein verbringen, ließ ihren Körper vor Aufregung kribbeln und für Trude gab es in dieser Zeit nichts Schöneres auf der Welt. Und fürs Erste war es genug, um sie glücklich zu machen. Sie vermisste ihn, schmerzlichst, als er sie verlassen musste und jeder seiner langen Briefe ließ sie aufs Neue aufblühen. Voller Sehnsucht wartete sie auf diese und wenn sie endlich einen neuen Brief bekam, dann las sie ihn immer und immer wieder durch. Bis sie jede Zeile auswendig konnte. Aber irgendwann wurde es zum Alltag, das verheißungsvolle Kribbeln in ihrem Bauch beim Gedanken an ihn ließ nach, so wie auch ihre Erinnerung an ihn und verschwand schließlich vollständig. Pablo war ein Junge, der weit, weit weg von ihr wohnte und nihcts mit ihr gemeinsam hatte. Sie lebten in verschiedenen Welten und irgendwann konnte auch der Zauber der entfernten Liebe Trude nicht länger an ihn binden. Es wurde Zeit für sie weiterzuziehen. Ihr Interesse an den Jungen aus der Parallelklasse war kurz und wenig vielversprechend. Sie seufzte, wenn sie ihn sah und besuchte ihn gerne in ihren Tagträumen, wo sie glücklich zusammen waren. Wo er sie in seine Arme schloss und seine ewige Liebe gestand. Denn er hatte nur auf sie gewartet. Aber für mehr als einen gleichgültigen Blick in ihre Richtung reichte es bei ihm nie. Er war ihr Schwarm für mehrere Monate, der sie kaum wahrnahm. Ein Traum, den sie sich sehnlichst wünschte, aber nicht bekommen würde. Und Trude sah dies schließlich auch ein und zog schließlich weiter . Miguél, Steves spanischer Vetter, war ihre zweite große Liebe. Sie brannte flammend auf der Party auf und ließ sie mehrere Monate nicht mehr los. Sie verstand keines seiner geflüsterten Worte und bei ihm war es kaum besser. Aber wenn er sie an sich zog und küsste, dann war es wie zu fliegen. Sie war glücklich in seiner Nähe und dafür brauchte sie keine Worte. Und für den Moment brauchte Trude nichts mehr als dieses berauschende Gefühl geliebt zu werden. Auch diese Liebe kühlte mit der Distanz zu Miguél ab und für einige Zeit war Trude damit glücklich. Sie hatte ihre Freundinnen, den Wohnwagen, die Hühner, den Theaterkurs und ziemlich gute Noten in der Schule. Ihr Vater zwang sie nciht mehr zu endlosen Besuchen bei ihm und ihre Mutter fand endlich auch wieder einen Freund, der sie glücklich machte. Trude war zufrieden. Steve war anders als all ihre Freunde zuvor. Er war immer eine Konstante in ihrem Leben gewesen. Immer irgendwie da, im Hintergrund, während andere Jungen ihre Aufmerksamkeit innehatten und ihr Herz stahlen. Er war nicht ihr Schwarm gewesen für Monate, hatte nie wirklich in ihrem Blickfeld gestanden, wenn sie an ihre große Liebe und ihr zukünftiges Leben gedacht hatte. Er versetzte sie nicht in Schwärmereien oder ließ ihr Herz unkontrolliert Purzelbäume schlagen. Er war ein Freund, manchmal Feind, ihr Probenpartner und Kartenleger für eine glanzvolle Zukunft. Nicht mehr. Bis er es schließlich doch war. Plötzlich spürte sie Schmetterlinge in ihrem Bauch flattern, wenn er sie anlächelte. Wurde rot, wenn er sie mit bewundernden Augen anblickte. Spürte ein Kribbeln auf der Haut, wenn sie zusammen waren und das freudige Strahlen wollte ihr Gesicht einfach nicht mehr verlassen. Sie wollte seine Hand halten, wollte sich fest an seine Seite pressen und seine Wärme spüren. Sie wollte ihn küssen und die Welt für immer vergessen. Es war so neu und unerwartet, dass sie es selbst kaum glauben wollte. Bis Steve sie an sich zog und einfach so auf den Mund küsste. Und plötzlich waren da Feuerwerke, klopfende Herzen und rosa Wolken. Es war einfach alles perfekt und niemand war überraschter darüber als Trude selbst. Sie war glücklich und auch wenn ihre Freundinnen sie manchmal mit ihren kitschigen Fantasien und Wünschen aufzogen, so wusste sie doch, dass Steve das alles für sie sein würde. Und mehr. Er würde ihr den Wunsch nach einer großen Hochzeit, einem riesigen Haus und vielen Kindern ohne Zögern erfüllen. Sie musste ihn nur darum bitten. Liebe war für Trude beständig, leuchtend wie ein Feuerwerk und voller gekritzelter Herzchen in ihren Heften, die alle Steves Namen trugen. Und sie wollte es auch gar nicht anders. Liebe war für Melanie brennend und heiß. Beißendes Feuer, das sie vollständig verzehrte und nichts mehr von ihr übrig ließ. Sie brauchte nur eine kleine Flamme zu spüren, die plötzlich zu einem alles verschlingenden Feuer wurde, als hätte jemand Öl hineingegossen. Und ihre gesamte Welt stand damit in Brand. Und sie selbst mitten drin. Sie war schon früh bei den Jungs beliebt gewesen. Und das nicht nur in ihrer eigenen Klasse. Man sah ihr nach, schrieb ihr schmalzige Liebesbriefe oder lud sie zum Eisessen oder Kino ein. Sie genoss die Aufmerksamkeit der Jungen und wie sie unter den anderen Mädchen hervorstach. Sie musste nur die Augen niederschlagen, ihr Haar zurückwerfen und schon waren ihr die Jungen verfallen.  Niemand konnte ihr widerstehen. Es war so einfach. Zu einfach. Das erste Mal richtiges Herzklopfen bekam sie erst, als Willi sie wortkarg zum Eis essen einlud. Als sie aus der Schule zu ihrem Fahrrad ging und er plötzlich neben ihr auftauchte. Sie kurz ansah, dann wegblickte und verlegen mit dem Schuh über den Boden rieb, während er sie fragte. Und sie den ganzen Nachmittag nicht mehr aufhören konnte zu lächeln. Heimlich gingen sie danach ins Kino und als er in der Dunkelheit ihre Hand ergriff, hätte sie nicht glücklicher sein können. Er küsste sie und ihr Körper schien in Flammen zu stehen. Es war berauschend und beängstigend zugleich. Und sie wollte mehr. Wollte, dass es niemals aufhörte. Und sie gab sich ihm vollständig hin. Ihr Herz gehörte ihm allein. Vollkommen und für immer. Monatelang versteckten sie sich, trafen sich heimlich und logen ihre Freunde an, damit sie nicht entdeckt wurden. Es war wie Romeo und Julia für Melanie, die sich dabei nichts Aufregenderes oder Romantischeres vorstellen konnte, als ihre heimlichen Treffen. Ihre versteckten Küsse und abgedeckten Knutschflecke. Und sie wusste, dass sie Willi vertrauen konnte. Sie liebte ihn. Er war ihr »Für immer und ewig«. Da gab es für sie niemals einen Zweifel. Es gab nur Willi für sie. Zwei endlose Jahre lang. Ihr Herz gehörte ihm und sie machte bereits heimlich Pläne für ein gemeinsames Leben nach der Schule mit ihm. Mit einer Wohnung, einem Job und einer Hochzeit. Nur sie beide zusammen. Für immer. Doch dann änderte sich alles für sie. Und ihre Traumwelt zerfiel zu Asche und Staub. Willi betrog sie. Er betrog sie über mehrere Wochen lang ohne schlechtes Gewissen, log ihr direkt ins Gesicht, wenn er sie küsste und seine Liebe beteuerte. Und er verließ sie schließlich für das ältere Mädchen, mit dem er sich getroffen hatte. Als hätte sie ihm nie etwas bedeutet. Ihr Herz zerbrach in tausend kleine Stücke und nichts schien mehr Sinn für sie zu ergeben. Sie liebte Willi doch so sehr. Warum hatte er sie also betrogen? Lag es etwas an ihr? War sie nicht mehr gut genug für ihn? Nicht hübsch genug? Er hatte gesagt, dass er sie für immer lieben würde, aber war das nur eine Lüge gewesen? War alles nur ein Spiel für ihn gewesen? Es konnte einfach noch nicht vorbei sein zwischen ihnen beiden! Sie waren doch perfekt füreinander! Wie konnte Willi das bloß nicht mehr sehen? Wie konnte sie ihn nur wieder zurückbekommen aus den Klauen der Schlampe, die ihn festhielt? Von ihr fernhielt? Ihn ihr weggenommen hatte? Sie flirtete schamlos mit jeden Jungen, der ihr über den Weg lief. Sie warf sich ihnen um den Hals, küsste sie, während ihre Augen immer nach Willi Ausschau hielten. Sah er sie? Wirkte er eifersüchtig? Wollte er sie zurück? Würde er sie gleich in seine Arme schließen und nie wieder loslassen? Aber ihr Plan ging nicht auf. Nichts passierte. Willi ignorierte sie oder warf ihr mitleidige Blicke zu. Das war das Schlimmste. Er bedauerte sie für ihre offensichtliche Verzweiflung und sie begann sich selber zu hassen. Sie flirtete weiter. Immer mehr, immer verzweifelter und immer Auffälliger. Schminkte sich, als wollte sie ihr Gesicht für immer dahinter verstecken. Um sich nie wieder selber in die Augen sehen zu müssen und was aus ihr geworden ist. Und immer wenn sie Willi sah, wie er sie ignorierte, spürte sie wie die Scherben ihres Herzens in ihrer Brust pulsierten, um sie noch weiter aufzuschneiden. Wie lange konnte ein Herz wohl bluten, ehe es zu Schlagen aufhörte? Es war schrecklich, wie verzweifelt sie wurde. Wie sehr sie sich nach Willi und ihrer gemeinsamen Zukunft zurücksehnte. Es war doch alles immer so sicher für sie beide gewesen. Warum hatte Willi das nur kaputtgemacht? Warum hatte er ihr das angetan? Warum hatte er sie verlassen? Sie wollte ihn doch immer noch so sehr. Sie liebte ihn doch immer noch. Warum konnte er sie so einfach vergessen? Und warum fiel es ihr selber so schwer loszulassen? Doch dann kamen sie sich endlich wieder näher. Nach der furchtbaren Party und der Schlägerei beim Baumhaus des Pygmäen. Nachdem er ihr nachgelaufen war. Nachdem er seine Freundin einfach für sie zurückließ. So wie er es auch bei ihr getan hatte. Er wollte sie wieder zurück. Und fürs Erste schien es zu reichen. Sie waren nicht offiziell zusammen. Nur Freunde. Freunde, die sich ab und zu küssten und heimlich trafen. Es war beinahe wie früher, ihre geheimen Treffen und kleinen Liebesbriefe in der Schule. Die diskreten Blicke und brennenden Küsse im Schatten. Es war nicht perfekt, aber ihr Herz war auch kein Scherbenhaufen mehr. Es fühlte sich fast an wie zuvor und Melanie wollte daran glauben. Wollte an Willis Gefühle für sie und ihre unendliche Liebe glauben. Denn plötzlich war ihre gemeinsame Zukunft wieder in greifbarer Nähe für sie. Und sie wollte mehr. Sie wollte seine Liebe für sich allein, wie auch ihre Liebe nur ihm allein gehörte. Sie wollte sich nicht länger verstecken, nicht länger lügen. Aus diesen Träumen war sie längst rausgewachsen. Aber sie musste schließlich erneut rausfinden, dass Willi  sein Herz ihr nicht geben konnte. Oder wollte. Er konnte sie nicht so lieben, wie sie es tat und das würde sich auch niemals ändern. Und wieder zerbrach ihr Herz in scharfkantige Scherben, die sie bluten ließen. Die sie weinend zusammenbrechen ließen. Die ihr die Luft zum Atmen nahm. Aber irgendwie war es auch anders als zuvor. Sie wünschte ihn sich nicht mehr zurück. Der Traum von einer gemeinsamen Zukunft, vom perfekten Glück in greifbarer Nähe, war für sie eine bloße schmerzhafte Erinnerung geworden. Und Willi war nichts weiter als Luft für sie . Sie verbrannte ihre gemeinsamen Fotos, ihre Pläne und suchte in den Armen ihrer Freundinnen Trost. Denn sie konnte nicht ewig auf ihn warten. Und als sie sich erneut verliebte, war es kein Feuer mehr, das sie vollständig verzehrte und alles um sie herum auslöschte. Es war warm und einladend. Und als es vorbei war, konnte sie immer noch atmen. Sie konnte lachen und glücklich sein. Sie konnte den Jungen ansprechen und spürte dabei ihr Herz kräftig und gesund in ihrer Brust schlagen. Es war befreiend, wie schön die Welt plötzlich wieder wirkte. Sie konnte Willi wieder sehen, ohne in Tränen auszubrechen oder seiner neuen Freundin die Augen auskratzen zu wollen. Sie war endlich über ihn hinweg gekommen und konnte wieder anfangen zu leben. Liebe war für Melanie immer ein alles verschlingendes Feuer gewesen. Das sie vollständig verzehrte und zerstörte. Und nichts mehr von ihr zurück ließ. Danach konnte es keinen neuen Anfang mehr für sie geben. Sie hatte nur eine Chance. Aber als sie sich erneut verliebte, als Nick sie an sich zog und küsste, da war es wie ein Feuer unter ihrer Haut. Warm und prickelnd. Es verschlang sie nicht, es stärkte sie. Und auch wenn ihr Herz über die Jahre einige Risse davon trug, so konnte sie es doch immer noch weiter verschenken. Schließlich konnten Marzipanherzen nicht brechen. Und vielleicht würde man diesmal damit vorsichtiger umgehen. Liebe war für Wilma verwirrend und zunächst nicht vorhanden. Sie verstand die anderen Mädchen nicht, die Jungen nachstarrten, seufzten und sabberten. Die über verträumte Augen, perfekte Haare und gut gebaute Körper redeten. Sie sah nichts als Jungen in ihnen. Und nichts an ihnen war auch nur aufs Mindeste für sie anziehend. Für lange Zeit war das okay für sie gewesen. Sie kannte ja nichts anderes. Sie brauchte keine Beziehung, um sich ihr Herz brechen zu lassen. Sie wollte keine blöden Liebesbriefe schreiben oder erhalten und auf irgendwelchen Wolken schweben und blöd in der Gegend rumglotzen. Und ihre Mutter war Stress genug in ihrem Leben, vielen Dank. Aber dann flatterten ganz unerwartet die Schmetterlinge in ihrem Bauch, ihre Knie wurden zittrig und ihr Herz schwirrte leicht in ihrer Brust wie auf winzigen Flügeln. Plötzlich konnte sie sich nicht mehr konzentrieren, malte Herzchen in ihre Hefte und lächelte ins Nichts hinein. So wie es Trude schon tausendmal beschrieben hatte. Verliebt zu sein. Es war so anders und erschreckend. Und schöner als alles je zuvor. Denn sie dachte nicht an einen Jungen, der ihre Hand hielt. Der sie küsste und mit ihr ausging. Sondern an Leonie, ein Mädchen aus der Parallelklasse. Sie war wunderschön, sie war perfekt. Und sie war kein Junge. Wilma versuchte verzweifelt ihre Gefühle zu unterdrücken, sie zu verstecken und tief zu vergraben. Aber es füllte ihren ganzen Körper aus, ließ sie nachts nicht mehr schlafen und machte sie sehr gereizt und aufbrausend. Warum durfte jeder verliebt sein? Warum durfte jeder einen Freund haben, durfte mit verschiedenen Jungen, einer nach dem anderen, ausgehen? Warum war es für alle so einfach und für sie so schwierig? Verzweifelt küsste sie einen Jungen nach dem anderen. Suchte nach den rosa Wolken, dem Feuerwerk, den tanzenden Schmetterlingen. Aber nichts geschah. Und sie konnte Leonie einfach nicht aus ihren wirren Gedanken vertreiben. Jede Berührung war wie Strom, der durch ihren Körper jagte. Und Wilma wollte mehr davon. Es war wie ein Virus und Wilma hätte nicht glücklicher und nicht verzweifelter darüber sein können. Sie wollte keine Nähe zu den Jungen in ihrer Klasse, sondern zu einem Mädchen. Es fühlte sich genauso an, wie Trude es immer träumerisch erzählt hatte. Und Wilma war bereit alles dafür zu riskieren. Und so ging sie auf Leonie zu, freundete sich mit ihr an und flirtete, so gut sie es eben konnte. Und Leonie küsste sie heimlich hinter dem Kino. Ihre Lippen schmeckten nach Cola und Popcorn und für Wilma hätte es nicht schöner sein können. Sie war verliebt bis über beide Ohren und auch wenn sie und Leonie sich heimlich trafen und versteckten, hätte es für sie nicht toller sein können. Sie hatte eine feste Freundin und plötzlich ergab alles für sie einen Sinn. Verliebt konnte sie nur in andere Mädchen sein. So einfach war das. Jetzt musste sie es nur noch ihren Freundinnen beichten. Aber ihr Geheimnis kam ohne ihre Zustimmung ans Licht und zerstörte beinahe alles, was sie sich über die Jahre aufgebaut hatte. Sie wollte ihre Freundinnen nicht wegen ihrer andersartigen Gefühlen verlieren, aber sie wollte und konnte diese nicht mehr verstecken. Durfte sie denn nicht glücklich sein? Durfte sie sich etwa nicht verlieben, selbst wenn es in ein anderes Mädchen ist? Konnte sie bei ihren Freundinnen nicht sie selbst sein? Für einen ewigen Moment war sie alleine, ohne Bande oder Freundinnen. Sie saß in ihrem Zimmer und weinte Tränen, die ihr das Herz brachen. Sie wollte Leonie, aber konnte sie dafür ihre Freundinnen aufgeben? Wer war ihr wichtiger? Musste sie wirklich zwischen beiden wählen? Was sollte sie nur tun? Aber ihre Freundinnen ließen sie nicht im Stich. Sie kamen zu ihr und bestärkten sie. Denn es war absolut nichts verkehrt mit ihr. Sie war so normal wie alle anderen auch. Und Liebe war es schließlich egal, ob es um ein Junge oder ein Mädchen oder zwei Mädchen oder zwei Jungen ging. Trotzdem war es schwer, als es in der Schule schließlich bekannt wurde und jeder sie und Leonie anstarrte. Sie darauf ansprach und mit dem Finger auf sie zeigte. Als wären sie anormal und gehörten nicht mehr zu ihnen. Ihre kurze Beziehung zerbrach letztlich daran, aber nicht ihre Freundschaft zu den anderen Mädchen. Denn sie waren Wilde Hühner und Wilma gehörte fest in ihre Reihen. Selbst Melanie musste das irgendwann einsehen. Und als sich Wilma das nächste Mal verliebte, war es anders. Sie kannte ihre Gefühle und schrak nicht erneut vor ihnen zurück. Sie musste sich nicht mehr verstecken. Sie sah Matilda an und war bereit den Sprung ins Ungewisse zu wagen. Und sie hatte es danach nie bereut. Die Beziehung zu Matilda war anders als zu Leonie, weil sie sich nicht mehr verstecken mussten. Sie lachten zusammen, gingen auf Dates und hielten Händchen auf dem Pausenhof, wo es jeder sehen konnte. Wilma nahm sie mit zum Wohnwagen und zu den Treffen der Wilden Hühner und so wurde Matilda zu einem inoffiziellen Mitglied bei ihnen. Sie passte perfekt in ihre Mitte und an Wilmas Seite. Liebe war für Wilma immer verwirrend und ungewiss gewesen. Sie kannte sich nicht damit aus und wollte dieses Gefühl am liebsten niemals selber erfahren. Es konnte einfach nicht Gutes bedeuten. Aber mit Matilda an ihrer Seite konnte ihrem Herzen nichts passieren. Ohne zu zögern hat sie es ihr geschenkt und war glücklich damit. Denn Liebe fühlte sich immer irgendwie gleich an. Egal zwischen wem es am Ende passiert. Und weder Wilma noch Matilda hätten glücklicher miteinander sein können. Liebe war für Frieda beständig und herausfordernd. Sie verschenkte ihr Herz nicht leichtfertig, aber wenn sie es doch tat, dann kämpfet sie verbissen um ihr Glück. Denn jede Träne, jedes Lachen, jede Berührung und jeder Kuss machen es am Ende unersetzlich. Sie gibt immer alles und verlangt dasselbe auch von ihren Partnern. Als sie ihr Herz an Torte verlor, war es ein ständiges Werben und Bedrängen seiner Seite, dass sie aufhorchen ließ. Sie fand ihn witzig, nett und charmant. Er brachte sie zum Lachen, auch wenn er es bei anderen nicht schaffte. Er schrieb ihr lange Liebesbriefe voll schöner Worte, noch schöner beschriebener Bilder und Schmeicheleien. Er war unendlich in sie verliebt und Frieda mochte den Gedanken daran. Er dachte nur an sie, hatte seinen Blick nur auf sie gerichtet, als wäre sie der Mittelpunkt seiner Erde. Sie war alles für ihn und sie wollte auch dasselbe für ihn empfinden. So tief und erbarmungslos fallen, wie er es selbst getan hatte. Und es lief perfekt für die ersten paar Wochen. Sie waren verliebt und Frieda konnte in der Zeit nicht aufhören zu Strahlen, ja zu glühen. Aber dann kamen die Streitereien, die brennende Eifersucht von Torte, der in jeden und allem einen Verehrer für seine Frieda sah. Und die glücklichen Momente wurden immer weniger, immer seltener zwischen ihnen und Frieda begann ihn zu hassen. Und dafür verabscheute sie sich noch mehr. Denn er hörte nie auf sie zu lieben. Sie war so sehr in Torte verliebt gewesen, sie wollte es nicht einfach so enden lassen. Und so kämpfte sie um jeden weiteren Tag, um jeden gewonnen Streit, der zu einem Frieden führte und wurde immer unglücklicher  dabei. Sie war unglücklich, aber sie wollte nicht aufgeben. Irgendwann musste es doch besser laufen. Vielleicht war es nur ein kleiner Berg in ihrer soliden Beziehung. Und wenn sie ihn bewältigt hatten, würde alles so viel einfacher und schöner werden. Aber der Berg, die Kluft zwischen ihnen, wuchs immer weiter und war einfach nicht zu überwinden. Auf jeden Frieden folgte ein Streit. Noch größer als der zuvor und irgendwann konnten sie nicht mal mehr miteinander sprechen, ohne sich anzuschreien. Und schließlich musste Frieda aufgeben. Der Kampf war verloren und auch wenn Torte selber es nicht sehen wollte, so waren ihre Augen geöffnet. Und sie mochte nicht, was sie damit sah. Das Ende kam schnell und gnadenlos und Frieda konnte sich schnell damit abfinden. Die damalige Liebe war vergangen und sie musste weitermachen. Ihr Herz beinahe unberührt von den Tränen ihres Ex-Freundes. Während sie Trost in den Armen ihrer besten Freundin suchte. Die Beschimpfungen durch Torte und plötzlich wiederauftretenden Liebeserklärungen waren zwar nervig, aber auszuhalten. Er würde, wie sie selber auch, darüber hinwegkommen. Irgendwann. Und dann konnte sie wieder Freunde sein. Irgendwann. Vielleicht. Und während Frieda wartete, dass Tortes Herz wieder heilte, verlor sie ihr eigenes an jemand anderen. Zwischen Pferden, Heu und Romeo und Julia verliebte sich Frieda haltlos in Maik. Der mit ihr Ausritt, mit ihr probte und lachte. Der ihr das Haar aus der Stirn strich und sie im gelben Licht einer Lampe zum ersten Mal küsste. Der ihr tausend Dinge versprach, die er niemals halten konnte. Und Frieda glaubte ihm jedes Wort. Sie wollte eine Beziehung mit Maik, sie war unwiderruflich in ihn verliebt und jeder wusste es. Und Maik wollte sie auch. Und trotz den offensichtlichen Gefühlen von Sprotte für Maik und der Freundin, die er vor ihr gehabt hatte, wollte Frieda kämpfen. Für sie beide. Wieder versprach er ihr die Welt, den Himmel und die Erde zu ihren Füßen und sein Herz in ihren Händen. Für immer und ewig. Und Frieda verspricht zu warten. Solange es dauert. Der Kuss in der schwarzen Nacht unter tausenden von Sternen wird dabei immer ihr Geheimnis bleiben. Trotz Entfernung blieb Frieda bei Maik, schreibt und telefoniert mit ihm so oft sie konnte. Aus jedem Wochenende wurde ein Besuch pro Monat für ein paar wenige Tage. Mit Tagen voller Sehnsucht und Plänen dazwischen, die nie Wirklichkeit wurden. Es fühlte sich wie ein Traum an, der ihr die Tage versüßte und die Zeit schmerzlich in die Länge zog. Aber irgendwann holte selbst Frieda die Wirklichkeit wieder ein. Als die Briefe kürzer und seltener wurden. Als die Telefonate eintöniger und schweigsamer wurden. Als ihr Herz keine Sprünge mehr machte, wenn er sie küsste. Als seine Abwesenheit beruhigender war, wie seine Nähe zu ihr. Als sie ihr Herz an jemand anderes verlor. Und sie Maik verlassen musste. Eine Trennung voller Ruhe und Verständnis, die sie noch nie zuvor bei jemand anderen gesehen hatte. Kein Streit, keine Beschimpfungen, nur die Einsicht über eine Liebe, die nicht mehr zwischen ihnen bestand. Es war so anders und doch schmerzlicher als bei Torte. Denn sie hatte wirklich an ein Happy End für sie beide geglaubt. Bis zum Schluss. Bis zum letzten Moment. Und dann hatte sich plötzlich alles geändert. Frieda hatte sich ganz unbemerkt, beinahe schleichend neu verliebt, während sie sehnsüchtig auf Maik gewartet hat. Tag um Tag ein bisschen mehr bis es nicht mehr zu ignorieren war. Bis sie es nicht mehr abstreiten konnte. Einfach so verlor sie ihr Herz an ihre beste Freundin. Und es hatte sich noch nie zuvor so leicht angefühlt. Es war nie eine Option gewesen. Bis es eine war. Sie hatte nie daran gedacht. Bis sie es ständig tat. Sie hatte nie an ihren Gefühlen gezweifelt. Bis sie es doch tat. Und sich dann entschieden hatte. Sie küsste Sprotte im wechselnden Licht von tausenden von Feuerwerken. Hielt ihre Hand unterm Tisch im Wohnwagen, während sie mit ihren Freundinnen lachten. Tanzte mit ihr im Schein einer Kerze im Wohnzimmer ihrer Eltern. Spürte ihre Arme um ihren Körper und die Wärme von ihr, wenn sie gemeinsam einschliefen. Und hatte sich noch nie lebendiger oder glücklicher gefühlt. Es war wie fliegen, wie fallen und Frieda wollte niemals damit aufhören. Denn sie musste nicht kämpfen, musste nicht um jeden schönen Augenblick ringen, um endlich glücklich zu sein. Sie war es einfach. Mit Sprottes Hand fest in ihrer eigenen verschränkt. Liebe war für Sprotte überraschend und fortwährend. Sie steckte voller Abenteuer, Versprechen und nagender Zweifel. Denn Liebe war für Sprotte immer mit Einsamkeit verbunden gewesen. Wie ihre Mutter abends alleine vor dem Fernseher saß und weinte. Wie unglücklich sie oftmals war und wie sehr sie sich bemüht hatte fröhlich zu wirken, wenn Sprotte an ihrer Seite war. Egal wie sehr ihr Herz geschmerzt hatte. Ihre Mutter hatte geliebt und wurde dafür verlassen. Wurde allein mit einem Kind zurückgelassen und durfte die Scherben ihres Herzen über die Jahre flicken, ehe sie es erneut versuchen konnte. Immer mit Vorsicht, immer mit einem Notfallplan in der Hinterhand. Niemals wieder vergab sie ihr Herz so vollkommen wie beim ersten Mal. Bis sie es wieder beim selben Mann tat. Sprottes Mutter hatte ihre Lektion gelernt. So dachte ihre Tochter jedenfalls. Und Sprotte wollte auf keinen Fall, dass ihr dasselbe passierte. Warum sollte sie sich auch verlieben, nur um sich dann ihr Herz brechen zu lassen? Sie wollte und brauchte diese Trauer nicht. Wollte keine Tränen, keine Schokolade oder zerbrochenes Geschirr. Und sie brauchte auch nicht die kitschigen Liebesbriefe, heimliche Treffen und Küsse, die einen scheinbar den normalen Verstand zu rauben schienen. Spotte dachte, sie wäre immun. Aber das war sie nicht. Und so brach ihre erste Liebe ihr auch gleich das Herz, indem er sich in ihre beste Freundin verliebte. Ohne sie jemals eines Blickes zu würdigen. Indem er sie küsste, ihr Versprechen gab, ihr Herz brach und wieder zusammenflickte und Sprotte hilflos dabei zusehen musste. Während ihr eigenes Herz in Scherben zu ihren Füßen lag. Als Sprotte ihre beste Freundin hasste und beneidete und sich wünschte, dass ihr Herz aufhören würde zu schmerzen bei ihrem Anblick. Sie wollte sich freuen, aber sie konnte es nicht. Sie war verliebt und es fühlte sich scheußlich an. Bis Fred kam. Mit seinem strahlenden Lachen, großspurigen Art, seinem Übermut und überraschenden Küssen. Mit seinen lausigen Liebesbriefen, seinen genialen Plänen und verständnisvollen Verhalten. Plötzlich schien die Sonne heller, war die Luft klarer und die Blumen schöner. Plötzlich konnte Sprotte auf Wolken gehen und nicht aufhören zu lächeln. Das Lächeln verließ ihr Gesicht nicht mehr und ihr erster Liebesbrief verließ ihre zittrigen Finger nicht mehr. Bis sie Fred endlich wieder sah. Bis er sie in seine Arme zog und küsste. Während ihr Herz aufgeregt in ihrer Brust flatterte und ihr Körper wie elektrisch aufgeladen war. Und Sprotte hätte nicht glücklicher sein können. Denn Fred würde sie nicht verlassen wie ihr Vater. Ihre Liebe konnte nicht vergehen oder zerbrechen wie die ihrer Freundinnen um sie herum. Sie war anders. Denn Sprotte und Fred waren anders. Aber Sprotte konnte auch nicht vergessen, dass es andere Mädchen um sie herum gab. Mädchen, die hübscher, lustiger oder gewitzter waren als sie selber. Warum sollte Fred nicht, wie schon Maik vor ihm, eine andere wählen? Wie es Willi bei Melanie getan hat? Und wie Fred es selber mit seinen vorherigen Freundinnen getan hat? Drei Mädchen, mit denen er gleichzeitig ausgegangen ist. Und keine wusste von der anderen. Machte er auch dasselbe mit Sprotte? Und Sprotte wollte diese kleine, unsichere Stimme in ihrem Kopf ignorieren. Wollte sie ausblenden und vergessen. Denn Fred liebte sie, sagte es ihr immer wieder und hatte ihr sogar einen Ring zum Beweis geschenkt. Aber Sprottes Zweifel blieben, fraßen sich in ihren Kopf hinein und verzerrten jeden ruhigen Moment ohne Fred zu einer nicht enden wollenden Quälerei von Selbstzweifeln und Eifersucht. Sie vertraute Fred, aber sie vertraute nicht sich selbst. Traute nicht ihren Gedanken, die ihr von Betrug erzählten. Von anderen Mädchen, die so viel besser für Fred waren als Sprotte selber. Von Schritten, die Sprotte noch nicht bereit war zu gehen. Aber was, wenn Fred jemand anderen dafür suchte? Sie ersetzte? Was dann? Wollte sie ihn verlieren? Sollte sie sich für ihn ändern? Sollte sie so bleiben? Was war das Richtige? Es ließ ihr keine Ruhe und selbst die Zeit alleine mit Fred wurde zu einer endlosen Quälerei voller Zweifel und dem Versuch diese vor ihm zu verstecken. Sprotte liebte Fred, er war ihre erste richtige Liebe und das machte ihr Angst. Würde es jetzt immer so sein? Diese Zweifel und Bedenken, die sie nicht schlafen ließen? Die jeden Moment mit Fred vergifteten und sie langsam auseinandertrieben. Hatten Wilma und Matilda dieselben Gedanken, wenn sie zusammen sind? Fragten sie sich auch, wie ihre gemeinsame Zukunft aussehen würde und ob ihre Liebe bestehen konnte? Hatte Melanie Zweifel an Nick, wenn er nicht bei ihr war oder mit anderen Mädchen sprach? Wurde Trude von Selbstzweifeln geplagt, die sie nachts nicht schlafen ließen und einen Keil zwischen ihr und Steve trieb? War Sprotte noch glücklich? Und während ihre Mutter erneut ihr Herz an denselben Mann verlor, wurde Sprottes eigenes von einen Tag auf den anderen gebrochen. Fred redete mit ihr, nahm sie in den Arm und küsste sie auf die Stirn. Er sprach von einer Zukunft zusammen, wenn sich Sprotte nur endlich ihm öffnen würde. Er wartete jetzt schon Ewigkeiten auf sie und er konnte es nicht länger. Er wollte alles von ihr. Er wollte ihr Vertrauen und ihre Liebe. Und Sprotte konnte es ihm nicht geben. Sie konnte es einfach nicht. Sie wollte ihre Zweifel an ihrer Beziehung, an Fred selber, hinter sich lassen, aber sie konnte es einfach nicht. Und so verließ Fred sie und ließ Sprotte mit einem klaffenden schwarzen Loch in ihrer Brust zurück. Die Welt stand still, als sich die Wohnwagentür hinter ihm schloss und begann erst wieder sich zu drehen, als sich die schützenden Arme von Frieda um sie legten. Erst da kamen die brennenden Tränen und die heftigen Schluchzer, die sie schüttelten und zu zerbrechen drohten. Ihre Welt fiel in sich zusammen und nur mit Mühe konnte sie sich an ihrer besten Freundin festklammern, um nicht ebenfalls in tausend Teile zu zerspringen. Sie wollte sterben. Wollte schlafen, ohne jemals wieder zu erwachen. Sie wollte Fred zurück. Und zum ersten Mal verstand sie Melanie besser. Verstand ihre Verzweiflung und ihre überstürzten Aktionen, um Willi zurückzugewinnen. Denn Sprotte wollte dasselbe machen. Sie wollte sich für ihn ändern, sich anders anziehen, sich schminken und anders benehmen, wenn er sie nur wieder zurücknahm. Wenn er nur das klaffende Loch in ihrer Brust wieder vervollständigte, was ihr die Luft zum Atmen nahm. Sie würde alles dafür tun, wenn nur diese Schmerzen endlich verschwinden würden. Aber während sie all das in Friedas Armen schluchzte und beteuerte, streichelte diese ihr sanft über das Haar. Sie flüsterte ihr beruhigend ins Ohr und versprach, dass es besser werden würde. Nicht heute, nicht morgen. Aber irgendwann würde sie wieder Atmen können. Würde ihr Herz wieder kräftig in ihrer Brust schlagen. Würde sie Fred ansehen können, ohne das ihr Herz von Neuem zersprang. Irgendwann. Aber noch nicht heute. Und so begann Sprotte ihr Herz wieder zusammenzusetzen. Stück für Stück. Jeden Tag ein bisschen mehr, während sie versuchte wieder zu Atem zu kommen. Sie schmiedete Pläne, um Fred zurückzugewinnen, und verwarf diese genau so schnell auch wieder. Sie begann erneut zu leben mit Frieda und ihren Freundinnen an ihrer Seite. Mit ihrer neuen Familie, neuen Wohnung und altem Wohnwagen. Bis die ständige Sehnsucht nach Fred endlich nachließ. Und durch etwas Neues ersetzt wurde. Bis Sprotte erneut ihr Herz verlor. Wieder völlig überraschend und ohne ihre Zustimmung. Obwohl Frieda es schon immer irgendwie besessen hatte. War Freundschaft denn wirklich so viel anders als Liebe? Sprotte bezweifelte es, denn auch Fred war ihr Freund gewesen, bevor er sie geküsst hatte. Vielleicht verlor Sprotte ihr Herz in der Freundschaft und bemerkte es erst danach? Oder vielleicht gab es niemals jemand Besseren für sie als Fred und Frieda. Einer immer ein Freund, während sie in den anderen verliebt war. Denn auch wenn es mit Frieda anders ist, ist es doch irgendwie so wie bei Fred zuvor. Genauso beängstigend und atemberaubend zur gleichen Zeit. Und auch wenn sie Zweifel quälten, weiß sie das Frieda an ihrer Seite bleibt und sie gemeinsam wachsen können. Denn wenn Sprotte ihr Herz verschenkt, dann ist es vollständig und für weniger als ein für immer wird es niemals sein. Sie hatte schließlich von der Besten gelernt.                            
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frauirma · 5 years
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Werbepause – Das Leben ohne dich.
Nur eine kurze Unterbrechung.
Das Leben ohne dich fühlt sich an, wie eine Werbepause im Fernsehen. Der Film wurde unterbrochen, aber das Leben auf dem Bildschrim läuft einfach weiter. Und genauso geht es mir: Alles um mich herum wirkt so lächerlich unecht. Du bist weg. Und ich muss mir die ganze Zeit diese unerträglich heile Welt ansehen, in der die Leute so verdammt glücklich sind, weil sie endlich das richtige Spülmittel für ihr eingetrocknetes Leben gefunden haben oder den richtigen Wasserenthärter für ihre Reihenhaus Waschmaschine. Und genauso dämlich sind auch ihre Kommentare, wenn ich ihnen sage, dass sich das Leben ohne dich anfühlt, als ob der eigene Film angehalten hätte. »Wer weiß, wozu es gut ist – nimm doch einfach das neue Spülmittel!« »Der war doch nichts für dich - der neue Wasserenthärter passt besser zu dir!« Vielleicht sollte ich mir einfach mit dem Wasserenthärter spülen. Denke, das würde sie schocken und ihre Li-La-Werbewelt aus dem Gleichgewicht bringen. Was wissen die schon. Aber letzten Endes würde es nichts ändern. Nichts ändern an dem Gefühl, dass gerade die wirklich wichtige Handlung meiner Geschichte nicht weitergeht. Sie ist unterbrochen, weil du als Hauptfigur nicht mehr auftauchst. Du spielst nicht mehr mit. Dabei will ich doch unbedingt wissen, was noch passieren wird. Lass uns einfach die Handlung fortsetzen, die Welt retten, gegen das Böse kämpfen, in den Sonnenuntergang reiten, nach Mordor aufbrechen und kopfüber vor laufender Kamera küssen. Aber du bist nicht da und die Werbepause endet nicht. Und das Schlimme: ich gewöhne mich langsam daran. An die unechten Gesichter und die heile Magarine-Welt mit den ungesättigten Fettsäuren. Plötzlich finde ich diese immer gut gelaunte Familie sympathisch, die sich darüber freut, dass Mutti ganz fix eine Glutamat-Suppe angerührt hat und die Frau, die ihr Leben genießt, weil sie dank der neuen Binde gut zwischen den Beinen riecht. Und ich wundere mich auch nicht mehr über den Bären, der fröhlich singt, weil er sein eigenes Klopapier mit in den Wald nimmt. Verdammt. Dieser scheiß Bär pfeifft echt sein eigenes Lied, wenn er auf Toilette geht. Und plötzlich habe ich die Hoffnung, dass mich das kuschelweiche Bären-Klopapier glücklich machen könnte und ich dich gar nicht mehr brauche. Oder dass mir die neue Binde vielleicht Flügel verleiht. Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter. Hauptsache weit weg von dir. Und so werde ich langsam Teil dieser unwirklichen Welt und vergesse, dass ich eigentlich auf etwas ganz anderes warte. Aber dann tauchst du auf. Wie ein kleiner Teaser am Bildschirmrand. Oder wie jemand, der in der Werbepause nur mal kurz aufs Klo gegangen ist. Und ich will am liebsten rufen: »Ah, da bist du ja. Wurde aber auch Zeit, der Film geht gleich weiter. Komm, setz dich wieder zu mir!« Und ich habe Angst, dass du keine Zeit hast. Weil du dir gerade einen anderen Film ansiehst. Doch du lächelst nur und sagst, dass du so verdammt glücklich bist, weil du endlich das richtige Spülmittel für dein Leben gefunden hast.
Und dann drehst du dich um und ich kann hören, wie du das fröhliche Bärenlied pfeifst.
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afaimsblog · 5 years
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Top 25 LGBTQ-Themed Genre Series:
Pride-Month ist noch nicht vorbei. Hier also noch schnell eine Liste der wichtigsten LGBTQ-freundlichen Genre-Serien (die ich gesehen habe und auch mag):
 25. Good Omens:
 Die Amazon-Adaption des Gaiman/Pratchett-Romans ist der Liebling der Fans und das Hassobjekt der religiösen Fanatiker und präsentiert unter anderem Gott den Herren mit weiblicher Stimme, weibliche und männliche Dämonen und Engel, und ist deutlich deutlicher, wenn es um die Beziehung von Crowley und Erzirapahel geht als die Romanvorlage. Zwar sind Engel und Dämonen keine geschlechtlichen Wesen im irdischen Sinn, aber die Liebe zwischen den beiden Hauptcharakteren steht außer Frage.
 24. The Vampire Diaries:
 Nora und Mary Louise waren ein lesbisches Vampire-Pärchen, das eine Staffel lang herumhing, Hexer Luke war schwul, Nadia hatte ihren Spaß mit Matt und Rebekah, und ja Katherine und Damon flirten mit allem, was sich bewegt, egal welches Geschlecht es hat, und Vampirserien sind prinzipiell immer doppeldeutig, aber nicht nur Bonnie hat sich Gedanken über Alaric und Damon gemacht, und lasst uns auch nicht vergessen, dass eine von den drei wichtigsten Beziehungen in Damons Leben vor Elena Enzo war.
 23. Heroes:
 In der vierten Staffel war Claires Love Interest ihre Miststudentin Gretchen, da hatte selbst Sylar das Nachsehen. Claires Coming Out Story gehört zu den besten Dinge, der ansonsten leider eher Highlight-losen letzten Staffel, wurde aber leider in „Heroes: Reborn“ vollkommen vergessen, wie das meiste aus „Heroes“ prinzipiell.
 22. Once Upon a Time:
 Ihr fragt euch vielleicht was diese Serie auf dieser Liste zu suchen hat, wo Emma und Regina doch niemals zueinander gefunden haben, aber ihr erinnert euch hoffentlich noch an Mulan, von der wir zuerst dachten sie sei in BFF Prinz Philip verliebt, nur um dann den Twist präsentiert zu bekommen, dass sie in Wahrheit Gefühle für Aurora entwickelt hat, der sie ihre Liebe nie gestand, nachdem sie von deren Schwangerschaft erfuhr. Dafür erhielt sie aber ein unerwartetes Happy End mit niemand anderen als Ruby, die zwar einst ihren Freund gegessen hat, aber ihre Freundin wohl kaum essen wird. Disney ist also sehr wohl dorthin gegangen, wenn auch nur in „Once Upon a Time“.
 21. Game of Thrones:
 Renly, Loras, Oberyn, möglicherweise Margaery  und einige mehr.… In Westeros gibt es LBGTQ-Charaktere, auch wenn es nicht alle aus der Romanvorlage in die Serienversion geschafft haben, hatten wir dafür eine Szene, in der Margaery versucht ihren schwulen Ehemann zum Kindermachen zu animieren indem sie vorschlägt ihren Bruder dazu zu holen, der Renlys Liebhaber ist - eine Szene von der ich bis zur damaligen Erstausstrahlung der entsprechenden Folge niemals dachte, dass ich sie jemals in einer Prime Time Serie zu sehen bekommen würde.
 20. The Walking Dead:
 Tara, Denise, Aaron, Jesus – das sind die wichtigsten LGBTQ-Charaktere in der Serie, während wir nach 8 Staffeln immer noch nicht wissen, was eigentlich mit Daryl los ist, aber möglicherweise fällt er ins Asexuelle Spektrum. Und ja, sie alle sterben genauso wie die heterosexuellen Charaktere, aber das heißt nur, dass die Serie alle ihre handelnden Figuren gleich behandelt, egal welche Hautfarbe und sexuelle Orientierung sie haben.
 19. Due South:
 Ja, es gibt eine Episode in der sich Fraser als Frau verkleidet, aber trotzdem denkt ihr jetzt, ich hätte geschummelt, nicht wahr? Aber erstens: Ist „Due South“ eine Genre-Serie, weil ein Geist zu den Hauptfiguren zählt und es Episoden mit Wunderheilern und Medien gibt, und zweitens kann euch jeder der diese Serie gesehen hat bestätigen, dass sie wirklich damit endet, dass zwei männliche Charaktere zusammen in den Sonnenuntergang – nun ja nicht gerade reiten aber dafür Hundeschlittenfahren um die Hand von Franklin zu suchen, was ziemlich offensichtlich eine Metapher ist. Und dafür hatten wir Händchenhalten, Buddy-Breathing, und sehr seltsame Dialoge, und das alles nachdem Paul herausfand, dass es Slash-Fanfiction gibt. Also ja gegen Ende der Ära Vecchio waren es nur Witze, in der Ära Kowalski war es Subtext.
 18. Doctor Who:
 Eigentlich hätte schon Ace eine weibliche Love Interest habe sollen, das schaffte es aber niemals deutlich auf den Bildschirm, also dauerte es bis „New Who“ und dem omnisexuellen Captain Jack Harkness bis wir ein Mitglied der LGBTQ-Community in der Serie erleben durften. Später war Bill Potts der erste homosexuelle Haupt-Companion, obwohl Clara schon davor Jane Austen geküsst haben dürfte, und außerdem lernten wie in „New Who“ das Time Lords bei der Regneration auch ihr Geschlecht wechseln können und erlebten zuerst wie der Master zu Missy wurde und dann wie Peter Capaldi zu Jody Whitaker wurde. Allerdings sind es die Russel T. Davies-Jahre, die der Heteronormativität den Kampf ansagten, denn ja, wir denken an Jack, aber es waren die diversen Hintergrund und Nebencharaktere, die den Briten immer wieder vor Augen führten, dass Männer nicht nur Frauen mögen müssen und umgekehrt.
 17. Black Lightning:
 Thunder ist die wichtigste Errungenschaft dieser Serie und das weiß sie auch. Anissas Liebesleben wird zwar regelmäßig vergessen wie viele andere Handlungsstränge in dieser Serie, aber alleine die Tatsache, dass wir hier eine schwarze Lesbe als Superheldin erleben dürfen zeichnet „Black Lighting“ aus und dass sie ihren Vater regelmäßig die Show stiehlt freut den Zuseher jedes Mal wieder aufs Neue.
 16. Star Trek: DS9:
 Die Leute behaupten immer wieder „Beyond“ wäre als erstes dorthin gegangen, auch wenn „Discovery“ zuerst in Planung war, aber in Wahrheit war DS9 schon in den 90ern dort. Jadzia Dax war offen bisexuell und hat auch eine Frau geküsst, was für Entrüstungsstürme der ach so verständnisvollen Fans sorgte. Garak war omnisexuell und in der neuen Hinter den Kulissen-Dokumentation haben die Macher sogar eingeräumt, dass es vielleicht ein Fehler war das niemals mit Dr. Bashir weiterzuverfolgen, und im Spiegeluniversum hatte jeder seinen Spaß – Kira mit sich selbst und Ezri (über diesen Kuss regten sich deutlich weniger Leute auf) und hätte ihn auch gerne mit Jennifer gehabt, und außerdem war Leeta dort wohl eher Frauen zugeneigt. Außerdem sei an die Folge erinnert, in der Quark eine Frau war und eine Romanze mit einem Mann haben musste, an die weibliche Ferengi, die sich als Mann verkleidete, und genau genommen hat Odo eigentlich kein Geschlecht, nicht wahr? Also ja, DS9 war lange vor allen anderen dort und hatte seinen Spaß.
 15. The Flash:
 Barrys und Iris zukünftige Tochter Nora bevorzugt Frauen, aber wir sollten nicht vergessen, dass „The Flash“ uns schon in seinem Pilotfilm kommentarlos einen schwulen geouteten nicht-weißen Polizei-Captain vor die Nase gesetzt hat, der im Lauf der 1. Staffel auch noch seinen Partner geheiratet hat. Leider bekamen wir Captain Singh wegen anderen Verpflichtungen des Darstellers ab Staffel 2 seltener zu sehen, aber trotzdem war erstaunlich mutig und wird von allen immer übersehen.
 14. Star Trek: Discovery:
 Michael heißt Michael, aber wir denken natürlich an Stammets und seinen Hugh, wenn wir an „Discovery“ denken. Nach einem ziemlich bedeutsamen Fehltritt zu diesem Thema in Staffel 1, richtete Staffel 2 alles schnell wieder, und das scheint auch immer geplant gewesen zu sein, allerdings: Was wenn die Serie keine 2. Staffel bekommen hätte? Tja, dann wäre das alles nicht so gut rüber gekommen.
 13. Buffy the Vampire Slayer:
 Joss Whedon wollte von Anfang an einen LGBTQ-Charakter in seine Serie einbauen, zuerst sollte es Xander sein, doch weil Seth Green die Serie verließ, entdeckte Willow ihre Liebe zu Tara, was damals ein großes Ding war, weil es selten vorkam. Die beiden durften sich erst in der fünften Staffel Episode „The Body“ On-Screen küssen, so unsicher war man wie man das alles umsetzen sollte ohne einen Backslash auslösen. Der kam später trotzdem, weil Tara starb und Willow es wagte Interesse an Kennedy zu entwickeln, aber man kann es eben nie allen recht machen (ich meine, war etwa der Tod von Jenny Calendar nach dieser Denkweise heterophob?). Außerdem: Spiegel-Willow war bi, Andrew sehr in Spike verliebt, und ja Vampire….
 12. Arrow:
 Sara Lance erblickte in dieser Serie das Licht der Welt und war Nyssa al Ghuls Haupt-Love Interest (und Olivers 2. Staffel Haupt-Love Interest). In Staffel 4 nach Saras Weggang stieß mit Curtis Holt ein schwarzer schwuler Mann zum Cast, der noch dazu verheiratet war, auch wenn die Ehe nicht hielt, und die erwachsene Version von Olivers Sohn William ist schwul, wohl auch um nach Curtis Herausschreiben aus der Serie diesen Faktor nicht zu verlieren, da diese Tatsache storytechnisch absolut egal ist. Trotzdem, „Arrow“ hat sich immer Mühe gegeben vielfältig zu sein, was seinen Cast angeht, und das wissen wir zu schätzen.
 11. True Blood:
 In erster Linie denken wir an Lafayette und Jesus (*heul*), aber natürlich gab es auch immer all diese witzigen Blutvisionen, wenn jemand Vampirblut getrunken hatte, Reverend Newlin, Russell, Pam und Tara. Leider wurde aus Eric und Bill nichts, stattdessen mussten der Wikinger-Vampir und Sookie dabei zusehen, wie aus Bill etwas ganz anderes wurde, aber auf jeden Fall hatten wir in „True Blood“ mehr gleichgeschlechtliche nicht-nur-Subtext-Paare und Szenen als in jeder anderen Vampirserie.
 10. The Originals:
 Noch ein Kandidat, der oft übersehen und vergessen wird. Schon sehr früh wurde Josh eingeführt und zum Vampir, und seine Romeo und Romeo-Romanze mit Werwolf-Aidan hat uns allen das Herz gebrochen und eigentlich kamen weder John noch wir je darüber hinweg. Doch Josh ist nicht der Grund für die hohe Platzierung hier. Das ist Freya. Nachdem sie ein normales Leben leben konnte, probierte sie erst mal Männer in Massen aus, dann jedoch fand sie in Werwölfin Keelin die Liebe ihres Lebens, die sie heiratete und mit der sie eine Familie dank Samenspende von BBF-Hexer Vincent gründen wollte. Ja, das ist alles in dieser Serie passiert und keiner hat es mitbekommen.
 9. Supergirl:
 Alexs Coming Out-Storyline erhielt viel Lob und bescherte uns die erste Live Action-Version von Maggie Sawyer, die nicht blond und weiß war, sondern von Floriana Lima gespielt wurde. Nachdem diese die Serie verließ waren alle sauer, aber vielleicht kann Kely Olsen die Fans trösten. Staffel 4 präsentierte uns mit Nia Nal die erste Trans-Superhelden der Arrowverses, gespielt von einer echten TransWoman. Und ihr Liebster ist Brainy, über dessen eindeutige Zuordnung zur Kategorie Mann sich wohl auch streiten lässt.
 8. The 100:
 Eine von der zwei The CW-Serien mit einer blonden bisexuellen Frau als Hauptfigur. In der Welt von „The 100“ gibt es Heteronormativität nicht, keiner wundert sich darüber, wenn sich ein Charakter für einen gleichgeschlechtlichen Partner entscheidet oder einen andersgeschlechtlichen, was das angeht, und ja, da war Clexa-Gate, aber wie ich bereits zu „The Walking Dead“ gesagt habe, in so einem Zusammenhang werden eben auch alle Charaktere von den Autoren gleich behandelt, weil sie eben mehr sind als nur ihre Orientierung, und wer nicht damit leben kann, dass das bedeutet, dass sie auch sterben können, nun, der ist nicht für wahre Gleichberechtigung.
 7. Legends of Tomorrow:
 Und schon sind wir bei der zweiten Serie von The CW mit einer blonden bisexuellen Frau als Hauptfigur. Arrows Sara Lance verlegt sich gemeinsam mit diversen anderen Charakteren aus dem Arrowverse hier aufs Zeitreisen, und „Legends“ ist die LGBTQ-freundlichste der bisher laufenden Arrowverse-Serien. Diverse Charaktere und ihre Darsteller aus der Community haben hier ihr vorübergehendes oder mehr oder weniger permanentes Zuhause gefunden. Neben Sara gehören John Constantine, eine Gestaltenwandlerin, ein lesbischer Klon, und gleich zwei Ausführungen von Leonard Snart, eine omnisexuell und eine schwul, zu den hier zu findenden Highlights.
 6. Lost Girl:
 Diese Serie dreht sich um einen bisexuellen Succubus, der in einem ewigen Liebesdreieck mit einer menschlichen Ärztin und einem männlichen Werwolf gefangen ist, aber auch noch viele andere Verehrer beiden Geschlechts hat. Bo kämpft für das Gute, gemeinsam mit ihrer besten Freundin und ihren anderen Verbündeten, und ist zugleich auf der Suche nach ihrer wahren Identität. Zu Beginn der Serie soll sie sich entscheiden, ob sie ein Fae der Dunkelheit oder ein Fae des Lichts sein soll, entscheidet sich jedoch für keine der beiden Seiten, da auch eine dritte Möglichkeit möglich ist, eine schöne Metapher dafür, dass Bisexualität möglich ist.
 5. Torchwood:
 In diesem Dr. Who-Spin-Off bekam Captain Jack Harkness seine eigene Serie und stellt sich ein Team zusammen, dessen Mitglieder mehr oder weniger alle bisexuell sind. Den frigiden Briten und der BBC war die Serie offenbar zu viel. Zu erfolgreich machte man statt einer dritten Staffel eine quotenbringende und bei der Kritik erfolgreiche aber inhaltliche fragwürdige Mini-Serie, die auch eine Fortsetzung mehr oder weniger ausschloss. Da zu diesem Zeitpunkt alle außer Jack und Gwen tot waren, gab es eine sehr anders geartete 4. Staffel von Starz  für US und UK, über die sich diesmal alle einig sind, dass sie schlecht ist, und die mit einem Cliffhangar endet, aber zumindest beinhaltet sie eine Folge über Jacks amouröse Vergangenheit mit einem anderen Mann zu einer Zeit, als das problematisch war, die um einiges freizügiger ist als sie es unter BBC-Herrschaft jemals hätte sein können.
 4. Xena:
 Die Kriegerprinzessin verließ Hercules und bekam ihre eigene Serie, und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Anders als Hercules und Iaolus waren Xena und Gabrielle von Anfang an nicht nur Freunde, und obwohl das spätestens seit der zweiten Staffel nicht mehr zu übersehen war, durften sie sich erst in der letzten Staffel küssen. Beide Frauen haben zwischendurch Romanzen und Flirts – Xena mit Männern und Frauen – und am Ende sollten sie für immer zusammen sein, aber leider ist das Serienfinale doch anders als erwartet. Trotzdem diese Serie, die das Wort Subtext außerhalb akademischen Kreisen bekannt machte, war ein wichtiger Meilenstein in der Repräsentation von LGBTQ-Menschen im Genre-Fernsehen.
 3. Sense8:
 Im Moment heißt es, dass doch eine dritte Staffel kommen könnte, aber bis dahin freuen wir uns lieber an den zwei Staffeln und den zwei Filmen, die wir haben. TransWoman Nomi und ihre treue Geliebte Amanida, der mexikanische Schauspieler Lito, der gegen seinen Willen geoutet wird und neben seinen Freund Hernando auch noch eine interessante Beziehung zu seiner Alibifreundin Dani unterhält, die Orgienszenen, und eine überraschende aber wunderbare poly-Wendung am Schluss machen diese Serie zu einem Fest für die LGBTQ-Community, und das erwähnt noch nicht einmal das Körperteilen der Clustermitglieder untereinander und alles, was sich daraus ergibt. Ach ja, und nebenbei ist es auch noch eine inhaltlich wirklich gute Serie.
 2. Hannibal:
 Diese Serie war eine Hannibal Lecter/Will Graham-Slash-Fanfiction auf dem Niveau eines Kunstfilmes. Bryan Fullers Adaption der Hannibal Lecter-Romane schafft es aber trotzdem dem Material treuer zu bleiben als die meisten anderen Verfilmungen. Margot Verger tritt hier erstmal in Live Action auf und wird um einiges vorteilhafter dargestellt als im Roman und landet ausgerechnet mit Wills und Hannibals gemeinsamer Love Interest Alana Bloom. Und dann ist da die Beziehung der beiden Männer, die Verbündete, Freunde, Feinde, und letztlich nur für wenige Momente erfüllte Liebende sind, und obwohl es um eine mögliche vierte Staffel still geworden ist, stirbt die Hoffnung zuletzt. Und die Murder Husbands leben ewig, wie wir wissen.
 1.      Batwoman:
 Ja, hier schummle ich wirklich, denn „Batwoman“ geht erst im Herbst auf Sendung, aber für die Community ist diese neue Serie das heißeste Eisen im Feuer. Die erste Comicverfilmung mit einem LGBTQ-Charakter im Mittelpunkt, die erste Batwoman-Verfilmung, die erste eindeutige Bat-Family Serie seit der 60er Jahre Batman-Serie - „Batwoman“ ist ein großes Ding. The CW und die Produzenten gehen ein sehr großes Risiko mit dieser Serie ein und nehmen in Kauf homophobe und männliche Zuseher abzuschrecken. Bravo, weiter so. Im „Elseworlds“-Crossover und den Trailer gefiel Ruby Rose, eine geoutete lesbische Schauspielerin, sehr gut, also können wir uns große Hoffnungen für die Serie erlauben. Die ersten Shitstorms innerhalb und außerhalb der Community gab es schon, doch letzteres wird und hoffentlich zusammenschweißen und die russischen Trolle nicht gewinnen lassen: „Batwoman“ ist eine Serie für die Community, mehr als jede andere, und als solche sollte sie auch angesehen werden.
 Honorable Mentons:
 *Stargate: Universe: Melinda Mays, ich meine Ming Nas Charakter hatte eine Freundin auf der Erde, *Runaways: Karolina und Nico, *Star Trek: Enterprise: Denobulaner sind poly und Phlox hat drei Ehefrauen und eine Freundin und war außerdem als bisexuelle konzipiert, auch wenn dieser Aspekt auf den Bildschirmen niemals angesprochen wurde, *Dark Angel: Original Cindy, *Angel: Als echter Mann konnte Doyle zugeben, dass Angels Mantel ihn anmacht, Cordy hatte dieses Telefonat mit Willow, Lorne nannte Angel bei Gebäcknamen und war noch viel mehr, und in Staffel 5 waren Angel und Spike ohne Buffy mehr aufeinander konzentriert als auf Frauen, *Legacies: Eine von Alarics Töchtern bevorzugt Mädchen, *Charmed-Reboot: Wütende Lesbe Mel und ihre weibliche Version von Andy voraus, *Supernatural: Felicia Day sah öfter mal als Charlie vorbei und konnte gemeinsam mit Dean das weibliche Geschlecht loben, *Battlestar Galactica-Reboot: Gaeta und andere, *Legend of Korra: Die Fans schafften es ihr Endgame-Pairing in dieser Serie durchzusetzen mit fast schon zu subtilen Korra/Asami in der letzten Staffel, *Shadowhunters: Malec ist mehr oder weniger erfolgreich von den Büchern in die Serie emigriert mit mehr oder weniger demselben Ende (von dem wir bis jetzt in den Romanen wissen), *The Orville: Der zweite Offizier stammt aus einer rein männlichen Spezies und hat Mann und Sohn, außerdem gab es eine Folge über geschlechteranpassende Operationen an Babys, und der Captain ist bi, *Fear the Walkind Dead: Strand.
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worldwidewonderous · 5 years
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Thailand Part VI – Pai
Da ich den letzten Post ein wenig verbittert geendet habe, gibt es noch eine kleine Witzigkeit aus CM, bevor wir uns gänzlich der wohl abenteuerischsten Autofahrt meines Lebens widmen:
Aufgrund der Tatsache, dass wir inzwischen wahre Massage-Junkies geworden waren und von einem langen Tag des Erkundens auf dem Weg nach Hause ein Massage-Studio passierten, entschieden wir uns kurzerhand hineinzugehen und uns für eine Stunde eine Pause zu gönnen. Ich wollte mich nicht unbedingt wieder komplett entkleiden, sodass ich nur ein Fußbad nahm, Ra wurde gänzlich durchgeknackt. Leider waren die Massagen beide nicht so richtig gut, vielleicht waren wir auch einfach Premium-VIP-Techniken gewöhnt, sodass ich nach Abschluss der Massage erstmal einen Moment brauchte, um mich zu sammeln. Ich ging auf Toilette, die im Bad auf einer Empore (!) saß, eigentlich war es nur diese weiße Emaille, die auf einer Stufe, die auf halbem Weg Richtung Decke angebracht war, eingelassen war, sodass ich mit meinen 1,80m leider vollends im Squat mein kleines Geschäft verrichten musste. So viel zur Entspannung und zu aller Überflüssigkeit, mich auch noch Überflüssigkeit dazu brachte fast auszurutschen und gleich im Plumpsklo Platz zu nehmen. Irgendwer hatte wohl gerade gewischt und weder eines von diesen gelben Jetzt-kann-mich-niemand-mehr-verklagen-Schildern aufgestellt, noch das Fenster aufgemacht, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Nun gut. Später stellte sich dann heraus, dass Ra sich auch erst in Spagatposition aufgefangen hatte. Ach man, da hätte man reich durch Klage werden können und dann denkt man nicht dran und die eigenen Reflexe halten einen davon ab... Traurig.
Nun aber ans Eingemachte:
Pai. Pai ist eine kleine paradiesische Stadt, die sich von CM mit einem Kleinbus erreichen lässt. Eine Reise, die leider weniger paradiesisch ausfällt, da über Stock und Stein, Täler und Hügel und Stecknadelkurven gebrettert wird, dass einem nur so schlecht werden kann. Das Ganze dauert dann ca. 3 Stunden und jeder darf mal auf halbem Weg auf Toilette. Ra und ich sind beide nicht die härtesten Autobeifahrer, wenn es um Serpentinen o.Ä. geht, unsere Familien erreichten immer mit Verzögerung ihre Destination. Letztlich hatten wir die Toilettenkabinen nebeneinander und battleten uns, wem es denn wohl schlechter geht. Gewonnen hat letztlich Ra, aber auch mir ging es leider echt elend und wir waren erst auf halbem Weg. Die Landschaft, die wir durchrasten, war eigentlich vielversprechend und grün und dschungelartig, dies ist mir dann aber erst auf dem Rückweg aufgefallen. Nun gut, irgendwie haben wir es dann überlebt und kamen also in Pai an.
Pai ist eine Winzstadt (winz = winzig, Wein gibt es hier nicht!), deren Zentrum ca. 4 Blocks umfasst, die mit Winzgassen (erneut, ihr Saufnasen!) miteinander verbunden sind. Überall gibt es Motorroller, die man sich ausleihen kann und 7/11-Shops und Restaurants und Tourbüros (Stände). Als wir aus dem Bus stiegen, endlich, wurden wir mitten auf der Straße abgeladen und warteten auf unseren Shuttle Service vom Hostel. Ra war direkt wieder gestresst und so warteten wir und warteten. Schließlich fuhr ein Kindertöterauto vor, das uns einsammelte und zu unserem Hostel fuhr, das außerhalb Pais lag. Der Hostelbesitzer war ein Engel. Anders kann man es nicht ausdrücken. Er sprach gutes Englisch, ein paar witzige Situationen gab es aufgrund Missverständnissen schon, aber insgesamt konnte man sich gut unterhalten und sein Hostel war eigentlich ein Gelände, das mit Bungalows bestückt war, die sich auf gut 100m Grundstück erstreckten. Alle aus Holz, mit jeweils einer Veranda. Inmitten des Geländes befand sich eine weiße Schaukel, wofür, wahrscheinlich aus Deko-Zwecken und Pebblestone Wege inmitten von einem Meer aus Grün. Die Umgebung des Hostels war dorfig, drum herum gab es Reisfelder, auf denen tagein tagaus Arbeiter standen und in den Nachbardörfern, die sich um die Hauptstraße tummelten, gab es insgesamt vielleicht 20 Menschen. Im Haupthaus des Hostels gab es immer Frühstück, das von Hostelboss und Frau persönlich zubereitet wurden und bei denen die 100 Katzen uns Gesellschaft leisteten, die Hostelboss aber immer wieder auch vertrieb. Es war der perfekte Ort. Tatsächlich schien es auch der perfekte Ort für Kühe zu sein, denn Hostelboss‘ Nachbar führte seine tagtäglich Gassi.
Abends fuhr uns Hostelboss noch einmal nach Pai, damit wir Abendessen und herumschlendern konnten. Dennoch mussten wir uns etwas überlegen, wenn wir Hostelboss nicht auf die Nerven gehen wollten. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns dann auch endlich dazu, uns Roller auszuleihen, Ra hatte da ein wenig Bedenken, weil sie die noch nie gefahren ist, aber vor Ort durften wir sie erstmal ausprobieren. Heißt, man nahm uns hinten rauf, fuhr mit uns 2 Minuten vom Shop weg in einen kleinen Park, bei dem schon eine kleine Einfahrrunde, die wohl tausende Touris schon benutzen musste, in der Wiese sichtbar war und die wir sogleich auch für 5 Minuten befuhren, um uns einzugrooven. Nachdem Ra dann also ihre zwei Stürze und Umkippies verarbeitet hatte, fuhren wir sogleich im Schneckentempo herum in Pai, beschauten alles und ärgerten uns, dass wir uns nicht früher Roller geliehen hatten, weil die einfach nur Spaß machten! Sogar Ra war ganz begeistert.
In den nächsten Tagen ließen wir es uns gut gehen, aßen in einem kleinen veganen Restaurant, das beschte Falafel-Teller herrichtete und bei dem ein kleines Mädchen arbeitete. Wir verhaspelten uns direkt in Kinderarbeit Diskussionen, vermuteten und hofften aber, dass sie die Tochter der Restaurantbesitzer war, sodass wir uns nicht weiter damit, sondern mit unserem Essen beschäftigen konnten. Zudem gab es 3x täglich unseren Mangoshake, Soya-Kaffee oder Cappuccino und für Stelli ein wenig Schoki.
Wir besuchten das Love-Café, das, oh Wunder, von tausenden Asiaten überlaufen wurde und als einziges Highlight, eine gute Aussicht hatte. Von dort sah man eine riesige Buddha-Statue in den Wäldern sitzen (diese Statuen sind in Thailand sehr verbreitet und man sieht sie überall, ich glaube allerdings, dass hier der Grundsatz lautet: Je größer, desto besser). Anschließend fuhren wir weiter zu einem noch riesigeren Reisfeld, das wir über erneute Serpentinen und Schlaglochstraßen erreichten, dieses mal wurde uns aber nicht so schlecht, im Gegenteil wir hatten Spaß wie kleine Kinder! Das Reisfeld konnte man über eine Bambusbrücke, die eigentlich schon als Wege bezeichnet werden können, überqueren. Es war brütend heiß und trotzdem waren Arbeiter auf dem Feld, wir hatten zum Glück unsere beiden noch aus Hua Hin gekauften Hüte dabei. Ra schoss Foto über Foto und ich erinnere mich, dass ich den ganzen Weg wieder zurück zu unseren Rollern rannte, weil ich irgendetwas vergessen hatte, weiß aber gar nicht mehr was. Coole Info, ich weiß, jeder Gang macht schlank.
Nach dem Reisfeld fuhren wir noch weiter zu einem Wasserfall, der seinerseits auch wieder über Stock und Stein zu erreichen war und von dessen Parkplatz aus man noch einige Schritte und Klettereinheiten zu bewältigen hatte. Es war dennoch sehr angenehm kühl und, Vorsicht Wortwitz, berauschend. Der Wasserfall fiel von oben herab und man selbst war in einem kleinen Becken, das von Felswänden umgeben wurde. Die Geräusche waren erdend und es waren nicht so viele Menschen dort, sodass es ein richtig schöner und meditativer Ort war.
Leider fing es auf dem Rückweg an zu regnen und so sammelte ich eine verloren Seele ein, dessen Roller wohl den Geist aufgegeben hat. Wir verbrachten herrliche 30 Sekunden zusammen, bis sein Freund ihn übernahm und die beiden davonrauschten.
Zurück im Hostel war es dann schon wieder wonnig warm und die Katzen umströmten uns und wollten alle gestreichelt werden. Meine Allergie hielt sich übrigens in Grenzen, danke der Nachfrage, und so schwebten wir im siebten Katzenhimmel. Garfield, er war orange, gefiel mir am liebsten. Er war der jüngste und wurde von einer großen schwarzen Katze immer weggefaucht. Er war auch der gesprächigste und meckerte, wenn man es wagte die Streicheleinheiten zu beenden.
Die weiteren Tage wurden dann alle weiteren Sehenswürdigkeiten Pais abgeklappert. Wir gingen zu einem großen Canyon, bei dem ich eine Klettereinheit vollführte, bis Ra mir sagte, sie wolle nicht, das sei ihr alles zu hoch, wir könnten sterben, sodass mir von einem Fremden wieder hochgeholfen werden musste, ich ratschte mir meinen Ellbogen auf, danke dafür!
Außerdem besuchten wir den höchsten Hügel im Umkreis, unsere Roller stotterten nur so auf dem Hinweg, bei dem ein Riesenherz den Eingang zu einer Aussichtsplattform schmückte. Hier bestaunten wir den Sonnenuntergang und die drohenden Gewitterwolken. Auf dem Rückweg ging es dann weitaus schneller und lustiger den Hügel wieder herunter!
Und zu alledem gab es auch noch einen Hot Spring in der „Nähe“, zu dem wir fuhren. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an einem Elefanten-Gehege/Käfig vorbei, an dem wir kurz Halt machten und uns die beiden Riesen anschauten, die da so traurig drin standen, ohne sich groß bewegen zu können. Es war herzzerreißend und wir brauchten ein paar Minuten, um uns davon zu erholen. Schon kam die Besitzerin und fragte uns, ob wir sie füttern wollten oder gar reiten! Wir dankten ab, gaben den beiden Süßen einen liebevollen Klaps und fuhren weiter, wenn auch ein wenig nachdenklich. Der Hot Spring bestand aus zwei großen Becken und es roch ganz fürchterlich nach Pups. Naja, trotzdem war es schön und warm und anfangs sehr wenig besucht. Nach und nach kamen aber mehr, sodass wir uns schnell anzogen, um abzufahren. Ra schaffte es dann noch heldenhaft beim Schuhanziehen, schlecht balancierend auf einem Fuß, den Schuh zwar anzuziehen, aber durch den Ruck der nachgebenden Schuhrückseite (wenn man versucht die Ferse in den Schuh zu bekommen) mit dem gerade angezogenen Schuh in eine riesen Pfütze zu treten. Alles nass.
Tatsächlich muss ich in der Rückschau zugeben, dass Pai wohl das Beste an der gesamten Thailand-Reise war. Ich würde sofort dahin zurück, wenn ich könnte. Und dann würde ich auch diese armen Elefanten befreien! Es ging mir in Pai so gut, dass ich morgens jedes mal gegen die Stufe vom Bad zurück in den Hauptraum laufen würde und den Zeh stieß, weil ich mich so schnell fertig machen und los wollte. Das eine Mal war ich mich jedoch sicher, er wäre gebrochen, rannte dann direkt weiter, damit ich mir gar keine Chance ließ, den Schmerz zu spüren und sah nur Ras Blick. Sie wusste nicht, was geschehen war und fragte: Why are you so eager? Are we in a hurry?
Wenn ich euch eins empfehlen kann, geht in den Norden und nach Chiang Rai und Pai. Ihr werdet es nicht bereuen!
Es bleiben jetzt noch die Destinationen Ayuttaya und Pattaya, bis wir unsere Thailand-Reise abgeschlossen haben, ihr dürft gespannt bleiben, ist Pattaya doch die Sexstadt Thailands!
PS: Auf dem Rückweg einer unserer Touren in Pai fuhren wir an zwei Hunden am Straßenrand vorbei, die mit den Hinterteilen zueinander standen. Ich sah es nur ganz kurz, weil ich mit meinem Roller flott unterwegs war, aber es sah für mich aus, als wären sie wie siamesische Zwillinge miteinander verbunden gewesen, nur halt eben an den Hinterteilen. Ich musste lauthals lachen und Ra hinter mir lachte auch, allerdings lachten wir aus verschiedenen Gründen, wie wir später feststellten. Ra dachte, dass die beiden Hunde gerade Sex hatten, wie auch immer man diese Position beschreiben möchte und ich weil ich dachte, sie wären physiologisch ein wenig anders geraten. Tja, wir werden es wohl nie erfahren, aber Doggie-Style war das zumindest nicht. Naja, andere Länder, andere Sitten.
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carstenz · 7 years
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Tag 3
Rakim fährt endlich wieder. Jetzt ist es fast drei Jahre her, dass ich das letzte Mal mit meinem kleinen Faltrad auf Weltreise war. Das war eine ziemlich durchwachsene Zeit für mich. Ich hatte damals schon keine rechte Lust, die weitere Reise durch Zentralasien zu planen. Ich reise gerne spontan ohne lange Vorbereitungen. Für die Fortsetzung der Reise in Teheran hätte ich mich lange vorher um Visa für Iran, Turkmenistan und Usbekistan kümmern müssen. Alles Länder mit sehr restriktiven Visabestimmungen. Als dann meine Krebsdiagnose kam hatten sich die Reisepläne sowieso erstmal für lange Zeit erledigt. Da ich momentan nie weiß, was die nächste Untersuchung bringt habe ich noch viel weniger Lust große Pläne zu machen. Stattdessen habe ich mich spontan entschlossen, eines der exotischsten Länder überhaupt auf der Erde zu bereisen. Es beherbergt freundliche Menschen und tolle Landschaften, aber es gibt hier auch ganz komische Sitten und vor allem eine extrem seltsame Sprache, die die Verständigung für einen Deutschen fast unmöglich macht. Dazu muss man sich noch an sehr eigenwillige Essgewohnheiten gewöhnen. Wobei es so scheint, als ob es in diesem Land gar nichts wichtigeres als das Essen gibt. Ich bin also in Frankreich und führe meine Weltreise jetzt erstmal in die andere Richtung fort. Nach Westen kann man ziemlich weit fahren bevor man an irgendeine Visagrenze kommt. Außerdem gibt es überall Bahnhöfe und Flughäfen von denen man ganz schnell wieder nach Hause kommt. Schön ist es auch, dass man die letzten Stunden abends wie ein Cowboy in den Sonnenuntergang reiten kann. Go West! Nüfus ist diesmal nicht dabei. Generell ist Reisen zu zweit natürlich schöner, aber momentan bin ich froh, dass ich ganz meinen eigenen Rhythmus folgen kann und auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Ich fahre so langsam oder so schnell wie mein Körper das möchte. Ich mache so lange und so oft Pause, wie ich will und bleibe da, wo es mir gefällt. Heute morgen war es ganz schön kalt als ich mich aus dem Zelt geschält habe. Das abbauen das nassen Zeltes mit klammen Fingern macht die Sache auch nicht viel besser. Beim Fahren wird einem dann zwar schnell wieder warm. Nur die Finger und die Zehen bleiben noch lange kalt. Die Sonne scheint zwar wieder, aber sie strahlt leider noch nicht bis ins Tal hinunter. Eine halbe Stunde weiter ist alles gut. Die Straße ist soweit nach oben geklettert, dass ich die Sonnenstrahlen erreicht habe und die innere Heizung arbeitet jetzt auch auf vollen Touren. Ich kann Jacke und Handschuhe wieder ausziehen. Ich bin mitten in den Vogesen und freue mich als ein Schild am Wegesrand anzeigt, dass ich es bis auf 1000 Höhenmeter geschafft habe. Gestern war ich schon mal kurz vor der 1000 Höhenmeter, aber ganz kurz bevor ich die Marke geknackt habe, kam dann aber eine ganz lange Abfahrt. Am Fuß des Schildes kann ich auch zum ersten Mal Schneereste bewundern. Ich mache schnell ein Beweisfoto und darf dann noch etwas weiter bergauf fahren. Der Pass ist aber nicht mehr weit. Oben gibt es eine Hauptstraße und ein großes Hotel, bei dem das Frühstücksbüffet noch nicht abgebaut ist. Nach so einer Passfahrt am Morgen schmeckt auch ein französisches Frühstück richtig gut. Ich esse sehr viel und sehr lang. Der letzte Café wird mir schließlich im Salon serviert, weil man den Frühstücksraum gerne sauber machen möchte. Ich muss mich jetzt entscheiden, ob ich auf der wohl bekannten Route de Créte weiterfahre oder auf kleinen, unbekannten Straßen. Trotz meiner Vorliebe für das Unbekannte entscheide ich mich dieses Mal für die Route de Créte. Die Vorteile sind einfach zu verführerisch. Traumhafte Aussicht. Genau die richtige Richtung und man kommt auch noch schnell voran, weil die Straße immer oben auf dem Hauptkamm der Vogesen entlang läuft. Dazu kenne ich die Strecke gut und weiß genau, was ich bekomme. Als ich auf die Straße einbiege bin ich voller Freude. Gerade toll gefrühstückt. Tolle Aussicht hier oben. Tolles Wetter. Tolle Strecke, die ich vor mir habe. Soll man sich so viel Freude direkt wieder von einem Schild verderben lassen? Rund und rot, heißt Verbot, aber als Radfahrer kann man an so Schildern auch schon mal vorbei fahren. Kurz darauf kommt dann noch eine Schranke und eine Barriere aus Schnee. Ich kann beides umfahren, aber so langsam kommen mir doch Zweifel, ob das heute etwas wird mit der Traumstraße. Damit hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Bislang hatte ich so gut wie keinen Schnee hier oben gesehen. Eine zeitlang läuft es noch ganz gut. Es gibt zwar Restschnee auf der Straße, aber meistens kann ich den umkurven. Hin und wieder muss ich durch große Schmelzwasserpfützen hindurch rollen. Schließlich ist doch die ganze Straße bedeckt. Ich kann zwar noch daneben entlang schieben, aber die Erinnerung an Bulgarien wird gerade sehr präsent in meinem Kopf. Da dachten wir auch, wir würden schon irgendwie durchkommen. Am Ende sind wir hoffnungslos im Tiefschnee stecken geblieben, mussten umkehren und waren über 50 km umsonst gefahren. Als der Schnee so tief wird, dass mein Rad drin stecken bleibt, lasse ich es einfach stecken und kämpfe mich erstmal allein bis zur nächsten Kurve vor. Danach sieht die Straße wieder deutlich besser aus. Ich bin abenteuerlustig und hole mein Rad nach. Auf der Seite der Straße gibt es eine meist schneefreie Stützmauer auf der ich mit dem Rad entlang balancieren kann. Nur wenn es neben der Mauer zu steil runter geht, stapfe ich doch lieber durch den Schnee. Nach der Kurve rollt es wieder. Das Risiko, dass die Straße irgendwann völlig unpassierbar wird, bleibt natürlich. Ich beschließe so lange weiter zu fahren wie es geht aber keine Tragepassagen mehr in Kauf zu nehmen. Die nächsten Schneeberge lassen nicht lange auf sich warten. Überall wo die Straße im Schatten liegt, hat sich reichlich Restschnee gehalten. Die Schneeberge und Schneefelder werden immer größer und mehrmals bin ich mir bereits ziemlich sicher, dass ich umkehren muss. Doch irgendwo findet sich immer noch ein kleines Loch auf dem ich weiter rollen kann. Zwischendurch kommen viele Kilometer auf denen man nicht den geringsten Schnee sieht. Überall nur braunes Gras in der Sonne, so wie die endlose Prärie am Ende eines langen Sommers. Eine Büffelherde würde gut in die Landschaft passen. Als ich vor mir einen Skilift (auf einem schneefreien braunen Grashang) entdecke habe ich Hoffnung, dass ich nicht mehr umdrehen muss. In die Skigebiete gibt es meistens Zufahrtmöglichkeiten. Am "Markstein" ist die Straßensperre tatsächlich beendet. Es gibt ein Lokal und ich gönne mir ein großes Bier darauf, dass ich die Traumstraße der Vogesen heute ganz für mich alleine hatte. Das letzte Stück der Straße über den Grand Ballon lasse ich dann aber doch aus. Es ist auch gesperrt und es liegt noch einige hundert Meter höher. Ich will mein Glück nicht (noch mehr) herausfordern und rausche ab ins Tal. Am Nachmittag wartet noch ein ganz besonderer kleiner Pass auf mich. Der Col du Hundsrück hält ganz besondere Erinnerungen für mich parat. Er ist nur 750 m hoch, aber an diesem fiesen kleinen Pass ist es mir damals als Student zum ersten Mal gelungen Mathias berghoch davon zu fahren und ein paar Minuten abzunehmen. Das hat unglaublich weh getan aber es war auch ein ganz tolles Gefühl. Mit Mathias habe ich ganz viele Radreisen zusammen gemacht, aber im Anstieg war diese Bergziege eigentlich immer unschlagbar. Mein kleiner Sieg am Col du Hundsrück war dann der Auftakt zu vielen epischen Schlachten die wir uns in den Radurlauben danach geliefert haben. In Erinnerung an alte Zeiten versuche ich den kompletten Anstieg im Renntempo zu fahren. Morgen ist sowieso Ruhetag, da kann ich heute zum Abschluss nochmal richtig reinhauen. Meine Motivation bricht jäh in sich zusammen als ich von einem Rennradfahrer in einem Affenzahn überholt werde. Der Typ ist so schnell, dass nach der nächsten Kurve schon nichts mehr von ihm zu sehen ist. Nach dieser frustrierenden Erfahrung tun die letzten Meter bis oben besonders weh. Danach gibt es nur noch 20 km lockeres ausrollen bis Belfort. Ich will dort eigentlich in ein günstiges Hotel einziehen. Das Ibis Budget sieht aber eher wie eine Containerunterkunft aus. Stattdessen nehme ich dann doch das Grand Hotel mitten im Zentrum und genieße zum Abschluss dieses tollen Tages den vollen vier Sterne Komfort.
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“Frühstücks-Wilhelm”
Schon immer habe ich meinen Verhältnissen mehr oder weniger liebevolle Namen gegeben. Eine nie enthüllte Affäre mit meinem Kumpel  „Verheiratet“, der Kellner „Nummer Zwei“, eine Freund der Zukunft „Utopia“ und dieser eine, den ich schlussendlich als „Fegefeuer“ bezeichnete.
Ich nannte Frühstücks-Wilhelm so, wie ich mir unsere gemeinsame Zukunft vorstellte – Summertheeth auf Vinyl hören, während wir im Bett Zigaretten rauchen und Kaffee trinken.
„Sein Bart gibt mir das Gefühl, er könnte ziemlich gute Pancakes machen,“ erzählte ich meiner Mitbewohnerin während einer unserer unzähligen Gespräche über Jungs, von denen ich mir vorstellen könnte gemeinsam in den Sonnenuntergang zu reiten. Oder so.
Frühstücks-Wilhelm war mein Kollege, aber in einer anderen Abteilung, also gestalteten sich unsere Annährungsversuche furchtbar mysteriös und langsam. Er war immer ein bisschen zurückhaltend. Er war auch immer freundlich, aber nie wirklich daran interessiert die anderen Kollegen kennzulernen. Er hatte ein rundes Gesicht, rötliche Wangen, breite Schultern und diesen Bart, der ziemlich sicher mindestens 60% der Gründe ausmachte mich in ihn zu verknallen. Er war einige Jahre älter als ich und Musiker. Ein Musiker mit einem  rumpelnden Südstaatenakzent, der seine Songs über Mädchen einmal die Woche in irgendeinem Tex-Mex Restaurant zum Besten gab.
Ich hatte nicht den Hauch einer Chance.
Ich wartete, bis er seine Zigarettenpause machte, setzte mich neben ihn und tat so, als hätte ich zufällig auch gerade Pause gemacht. Wir unterhielten uns über die einfachen Dinge: Bücher, Filme, Songs. Wir teilten eine Schwäche für traurige Geschichten und alles was irgendwie Vintage ist.
Irgendwann lieh ich ihm meinen Lieblingsfilm – All the Real Girls von David Gordon Green. Am nächsten Tag schickte er mir eine E-Mail mit den Worten: „Ich liebte es. Ich liebte es zwei Mal.“ Ich fand diese beiden Sätze so charmant, dass ich die Mail der Hälfte meiner Kollegen zeigte.
Irgendwann war ich ziemlich zuversichtlich, das meine Gefühle zumindest bis zu einem Gewissen Punkt auf Gegenseitigkeit beruhten. Frühstücks-Wilhelm hatte eine Vorliebe für Vintage Pin-Up Girls, ich wusste das von seinem MySpace Account, und er machte mit diese bestimmte Art von Komplimenten, die sich wie ein Augenzwinkern anfühlen, über meine Kniestrümpfe oder meinen uralten Trenchcoat. Manchmal benutzte er das Wort „schön“ so wie in „du siehst heute schön aus“ oder „das ist ein schönes Kleid“ – umwerfend, weil die Jungs in meinem Alter niemals irgendetwas „schön“ nannten, schon gar nicht Mädchen, die sie kaum kannten. Irgendwie war alles lustig und spannend und süß – so wie dieses anfängliche Verliebtsein eben ist.
Mein nächster Schritt war klar: Ich nahm ihm ein Mixtape auf.
 Jemand sagte mir einmal, dass Mixtape überhaupt kaum etwas mit Musik zu tun haben. Die Songs auf deinem Mixtape sind dazu da, für immer mit deinem Gesicht verbunden zu werden und irgendwie auf subtile Art und Weise deine Absichten auszudrücken.
Ein Mixtape ist die reine romantische Selbstdarstellung – ungefähr das gleiche, wie das richtige Selfie auszuwählen, um zu zeigen wie witzig, sexy, unbeschwert oder liebenswert du bist – am Besten alles zusammen.
 Seitdem ich 16 bin arbeite ich an meinen Mixtape Skills. Ich habe hunderte von sorgfältig ausgesuchten Mixtapes, CDs und Playlists für meine besten Freunde, vernagelte Jungs, freundliche Kollegen und verschieden schlechte Entscheidungen gebastelt. Ich habe gelernt, die Eitelkeit der Songauswahl zu lieben und gleichzeitig Mixe zu machen, die die Leute tatsächlich hören wollen. Ich hab das so oft gemacht, mehr als alle anderen meiner kreativen Hobbies, und so lange, dass ich glaube, dass meine Mixtapes der reinste Ausdruck meines Selbst sind.
 Der einzige Weg, wie ich herausfinde, was ich über etwas empfinde ist ein Mixtape darüber.
 Heutzutage jemanden zu finden, der wirklich noch Kassetten hört, ist fast unmöglich. Ich bin auf Spotify und in Geschenkpapier eingewickelte CDs umgestiegen. Ist auch irgendwie witzig, aber eben nicht das gleiche. Jemandem eine Kassette zu machen ist auch deswegen so persönlich, weil du verdammt viel Zeit mit den Songs verbringst. Damit vor einem Kassettenspieler zu sitzen, Knöpfe zu drücken und zu hoffen, dass dieser eine Song gerade noch auf die A-Seite passt. Auch für den Zuhörer ist das anders: Du kannst nicht einfach einen Titel überspringen, wenn er dir nicht gefällt, du bist quasi dazu gezwungen dir den ganzen Scheiß anzuhören, den ich dir zu sagen habe.
 Nachdem ich mich als Teenager mit ganz schön vielen Tapes lächerlich gemacht habe, halte ich mich jetzt an ganz bestimmte Regeln, was Mixtapes für Typen in die ich verknallt bin angeht.
Die einzige und niemals zu vernachlässigende Regel das diese Mixtapes niemals Songs enthalten dürfen, die vom verliebt sein handeln.
Der „Ich-bin-in-dich-verschossen“-Mix, deutlich von dem „gutes erstes Date“ oder „neue Beziehungs“ Mix abzugrenzen, ist nicht so sehr ein Liebesgeständnis, als eine fortgeschrittene Form des Flirtens. Er ist wie ein Flüstern, bei dem sich dein Gegenüber zu dir rüber beugen muss, um dich zu verstehen, kein Liebesbrief der durch ein Megafon geschrien wird!
Ich halte mich an diese Regel, trotz der ständigen Versuchung von The Clash „1,2, Crush on you“ oder der Joan Jett Version von „Crimson and Clover“.
 „Ich-bin-in-dich-verschossen“-Mixe dürfen aber sehr wohl Songs enthalten, die das Gefühl hervorrufen, verliebt zu sein. Songs die zu kryptisch sind, um jede offensichtlich peinliche Bedeutung zu vermitteln, die aber die richtigen Vibes ausstrahlen. Sowas wie „easy going“, „Ich bin deine Traumfrau, du weißt es nur noch nicht“, „Ich bin wahrscheinlich an allem interessiert, dass du nach ein paar Bier vorschlägst“ und „irgendwann werden wir zusammen alt sein und alle diese Songs werden uns daran erinnern wie ist war jung und verliebt zu sein.“
 Obwohl ich meine Regel peinlich genau einhielt, plante ich schon Traumfrühstücke mit Frühstücks-Wilhelm und irgendwie war das auch ziemlich offensichtlich, als ich ihm das Mixtape gab.
Das Cover war selbstgemacht, eins meiner schönsten und eindrucksvollsten Mixtape Cover aller Zeiten. Es gab von Hand gestempelte Titel und eine Kollage aus Vögeln und Telefonleitungen. Ich war so stolz darauf, wie ich das „Ich will was von dir“ mit dem „Ich bin die richtige für dich“ hinbekommen hatte, dass ich sogar eine zweite Kopie für meine Mitbewohnerin machte. Es war einfach zu gut, um für mich und einen Typ zu behalten, den ich kaum kannte.
 Frühstücks-Wilhelm und ich haben es tatächlich nie bis zum Frühstück geschafft. Das Mixtape funktionierte, wir nicht. Er liebte es, wahrscheinlich sogar mehr als zwei Mal, aber unser erstes Date endete damit, dass er mich auf den Kopf küsste. Und das war alles. Die Vorfreude, wie üblich, mehr Erfüllung als die Ausführung.
Ich saß in meinem Lieblings-Café, einige Monate nachdem dieser Anti-Klimax erreicht war und ich hörte einen Song, den ich liebte. Und dann noch einen und dann noch einen. Als mir die Reihenfolge viel zu bekannt vorkam um sie zu ignorieren, fragte ich den Kellner, was für einen Mix er da spielte. „Oh, ich weiß nicht, wer ihn gemacht hat, aber auf dem Cover heißt es „Frühstücks-Wilhelm“ und es der beste Mix aller Zeiten.“
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