Tumgik
afaimsblog · 3 days
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Erfolg oder Misserfolg? - Geralt verabschiedet sich, allerdings erst in ferner Zukunft
Es gibt Neuigkeiten zur Netflix Adaption von "The Witcher", also ist es an der Zeit mal wieder ins Vakuum zu schreien, weil es sowieso sinnlos ist auch nur irgendetwas zu dieser toxischen Diskussion zu sagen, weil einem sowieso keiner zuhört, aber da ich immer noch in der Realität anstatt einer durch Fake News und Falschdarstellungen gebauten Welt lebe ... ein (hoffentlich) letztes Mal auf in die Schlacht!
Nein, im Gegensatz zu dem, was ihr gehört habt, hat Netflix "The Witcher" nicht gecanncelt. Im Gegenteil, sie haben die Serie sogar verlängert, zugleich aber auch klar gestellt, dass diese Verlängerung auch die letzte sein wird. Also zusammengefasst gesagt ist die Neuigkeit diese: Die Dreharbeiten zur vierten Staffel von "The Witcher" haben begonnen und zugleich hat Netflix eine finale fünfte Staffel bestellt. Ende der Durchsage, das ist alles. Diese Bestellung wurde in Auftrag gegeben, bevor die vierte Staffel online gestellt wurde, wenn die Klickzahlen von dieser aufgrund des Recastings von Geralt also katastrophal sein sollten, dann haben sie Pech, deswegen ist diese vorsorgliche Verlängerung im Gegensatz zu dem, was das Internet predigt, ein Vertrauensbeweis des Streamingservices in die Serie und ihre Macher und eben nicht ein Beweis dafür, dass sie das Team hinter der Serie nicht mehr mögen oder was auch immer der Hatetuber eures Vertrauens darüber jetzt schon wieder behaupten mag.
Und ja, zwischenzeitlich war mal von sieben möglichen Staffeln die Rede, doch diese Erwartungshaltung wurde schon während der Pandemie und den damit verbundenen Komplikationen auf fünf herunter geschraubt. Fünf Staffeln ist für eine teure Fantasy-Serie auf Netflix schon wirklich viel. Normalerweise müssen Science Fiction- und Fantasy-Serien sich nach drei Staffeln verabschieden, wenn sie überhaupt erfolgreich genug waren um überhaupt so viele Staffeln machen zu dürfen. Alles danach ist schon Luxus. Dieses Jahr geht der Fan- und Kritikerliebling "The Umbrella Academy" mit einer (verkürzten) vierten Staffel zu Ende, und die teuerste aber auch erfolgreichste Gerne-Serie des Streaming Services "Stranger Things" wird mit der aktuell gedrehten fünften Staffel zu Ende gehen. "The Witcher" wird also genauso viele Staffeln haben wie Lieblingskind "Stranger Things", was wiedereinmal beweist, dass Netflix die beiden Serien im Grunde als gleichwertig ansieht. Dass "Stranger Things" zu Beginn seiner Existenz um einiges billiger zu machen war als "The Witcher" spielt insofern keine Rolle, weil die Serie inzwischen viel teurer geworden ist als "The Witcher". Die Kosten-Nutzenrechnung ist also momentan für beide Serien ungefähr gleichwertig.
Netflix hat also nicht "das Licht gesehen und endlich eingesehen, dass "The Witcher" Schrott ist", nein, sie sehen nach wie vor einer ihren größten Erfolgsfranchises in der Serie und ihren diversen Spin-Off-Projekten. Um diese Spin-Offs wurde es in letzter Zeit zugegeben still, auch wenn dieses Jahr theoretisch ein weitere Animationsfilm erscheinen sollte (was wurde eigentlich aus dem? Gute Frage..).
Und ja, es ist gar keine Frage, dass der Rest der "Witcher"-Story wohl kaum in den zwei noch kommenden Staffeln erzählt werden kann. Aber das ist bei Adaptionen nicht ungewöhnlich. Die neue "One Piece"-Live-Action-Serie von Netflix hat keine Chance jemals die ganze Story seiner Vorlage zu Ende zu erzählen, unter anderem weil diese noch nicht fertig ist. Drüben auf Amazon wäre es wiederum sehr verwunderlich, wenn "The Wheel of Time" das Ende des letzten Buches in seiner letzten Staffel erreichen sollte (nun es wäre möglich, wenn sie genug auslassen schätze ich, aber doch irgendwie verwunderlich), und "Outlander" auf starz wird mit seiner achten Staffel enden und an dieser Stelle vermutlich ebenfalls nicht alle noch nicht verfilmten Bücher eingeholt haben und ebenfalls nicht das noch nicht existierende Ende der Reihe erreicht haben. Je umfangreicher das Quellenmaterial desto klarer ist, dass man dessen Ende in einer Adaption nie erreichen wird, besonders wenn man immer mehr von den Inhalten abweicht, die man verfilmt. Normalerweise macht man dann einfach ein anderes Ende, entweder man erfindet was, oder sucht sich einen Punkt aus, der sich gut als Ende der Story eignen würde. So wird es im Fall von "Witcher" ebenfalls sein. Das ist normal und heißt nicht, dass die Hater gewonnen haben.
Trotzdem werden sie das als ihren Sieg darstellen und tun es ja bereits schon. Und ich kann hier schreiben was ich will, sie werden nicht damit aufhören. Denn sie bastlen sich ihre eigene Scheinrealität zusammen, die so zu sein hat, wie sie es sagen - Fakten und Wahrheiten spielen dabei keine Rolle. Stellt euch also auf den gleichen "Witcher"-Scheiß wie zuletzt ein, es wird alles wieder von Vorne losgehen. Behaltet aber bitte einfach im Hintergrund, dass die Dinge in Wahrheit nun mal einfach nicht so sind, wie diese Leute behaupten, sondern sogar das vollkommene Gegenteil der Fall ist. Vielleicht habt damit wenigstens ihr etwas von der Sache...
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afaimsblog · 10 days
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Zur Halbzeit zu X-Men 97 - Wenn die das ernsthaft als Diskurs bezeichnen warum dann noch mit denen reden?
Nun, da die Midseason erreicht wurde, ist es an der Zeit über "X-Men 97" zu reden, schätze ich. Nachdem die Serie nun gekommen ist und gut ankommt, sind die Hater weitergezogen und verbreiten Hass in neuen Clickbait-Videos zu anderen Unterhaltungsprodukten, die sie als "jetzt woke und deswegen jetzt schlecht" bezeichnen können.
Zugleich ist da immer noch die anhaltende Verwunderung darüber wie blöd man eigentlich sein kann, wenn man ernsthaft behauptet Disney hätte die X-Men woke gemacht, weil sie das ja offensichtlich noch nie zuvor waren. Künstlich generierte Hysterie um Wokeness ist inzwischen eine Netzwerk-Strategie geworden, die von gewissen Personen gesponstert und organisiert wird und nichts mit den eigentlichen Inhalten zu tun hat, die präsentiert werden, was aber nichts daran ändert, dass diese Hysterie dann gesehen wird und anderen gewisse Eindrücke vermittelt. Ich meine, ich habe wirklich nicht vor ernsthaft mit Perversen zu diskutieren, die ein Problem damit haben dass Rogues Hintern in "X-Men 97" kleiner ist als in der Original-Serie, denn das ist 1. vollkommen egal, 2. nicht wahr, 3. wäre gut wenn es so wäre, und 4. in kleinerlei Hinsicht eine Entfeminisierung oder Unsichtbarmachung von Frauen, wenn es so wäre, denn hat einer von euch mal gesehen wie sie und die anderen erwachsenen weiblichen Modelle in der Serie immer noch aussehen? Tatsächlich wäre das Einzige, was zu diesem Thema angebracht wäre, die Feststellung, dass die 90er Image-Zeichner ihre Charaktere übersexualisiert haben und die Spuren davon ihren Weg in "X-Men: The Animated Series" gefunden haben, und es für alle gesünder wäre, wenn man diese Spuren entfernen würde, was aber niemand getan hat, weil es ja eine Fortsetzung der Originalserie sein soll. Und ich persönlich habe nichts dagegen einzuwenden, dass die Männer und Frauen in der Serie so aussehen wie sie aussehen, also ja, sexy Magneto zu kriegen, wenn man dafür einen großen Hintern von Rogue in Kauf nehmen muss, von mir aus, aber im Grunde ist es nicht die Aufgabe eine Animationsserie als Mastubiervorlage von Perversen hinzuhalten. Und interessanter Weise hat sich nie jemand über die Größe von Rogues Hintern in "X-Men: Evolution" oder "Wolverine and the X-Men" beschwert oder ist gar über Anna Paquins Hintern hergezogen. Plus, die ursprüngliche Rogue in den Comics vor der Image-izierung war wahrhaft nicht für ihren großen Hintern bekannt, also nein, ihr verliert in diesem Argument nur und outet euch nur als Perverse.
Aber das ist scheinbar okay. Was mich immer gewundert hat und dazu gebracht hat endgültig die Menschheit aufzugeben ist die Tatsache, dass es okay ist, wenn man sich als pervers, sexistisch, rassistisch oder homophob outet, aber böse ist wenn man ein Gutmensch oder woke ist. Es ist schlecht einen Film mit weiblichen Superhelden im Mittelpunkt zu machen, aber total nachvollziehbar sich über die Hinterngröße einer animierten Frau aufzuregen weil dieser zu klein ist. Solange das der Diskurs ist, der allgemein als richtig anerkannt wird, ist es sinnlos daran teilzunehmen. Meine Existenz als Mensch ist beleidigend, aber als Sexobjekt und Kindermachmaschine habe ich herzuhalten, damit ich wenigstens irgendwie auf dieser Welt existieren darf. Das ist die allgemeine Meinung, die alle okay finden. Wen wundert es bei diesen Vorzeichen, dass wir uns mitten im 3. Weltkrieg befinden? Alle hassen alle anderen und wollen sie nur noch tot sehen um sich selbst nicht schuldig zu fühlen, weil sie alle hassen, die nicht ihrem narzisstischen Bild davon wie jemand anderer zu sein hat entsprechen.
Magnetos große Rede aus Episode 2 von "X-Men 97" bringt das auf den Punkt, was heute nicht einmal mehr möglich ist: Die Mutanten verlangen überhaupt nicht gleichberechtigt behandelt oder akzeptiert oder verstanden zu werden, sie wollen einfach nur die Erlaubnis existieren zu dürfen, und zwar so wie sie sind. Aber heutzutage ist nicht einmal mehr das erlaubt.
Man könnte argumentieren, dass man in Zeiten wie diesen "X-Men 97" dringender braucht als jemals zuvor. Doch seit wann sehen sich die richtigen Leute die richtigen Sache an und überdenken deswegen ihre Standpunkte? Ja, das ist immer die Hoffnung, und in den 2010ern schien das sogar zu funktionieren, zumindest bei entsprechend jungen Zusehern. Serien wie "Glee" haben Leben verändert, einfach weil sie die andere Seite hergezeigt werden, doch irgendwann im letzten Jahrzehnt haben die Leute aufgehört zuzuhören.
Dazu kommen vorgefasste Meinungen und Unsinn, der von beiden Seiten verbreitet wird. Auch dafür ist "X-Men 97" ein gutes Beispiel, denn die "X-Men"-Verfilmungsrechte liegen seit dem Kauf von Fox genau wie die Rechte der Comics seit dem Kauf von Marvel bei Disney, und hier haben wir das nächste Problem: Disney ist eine Kooperation, eine böse große Firma, der es nur darum geht Geld zu machen, und deswegen ist sie der Feind, von beiden Seiten. Die Rechten behaupten Disney würde woken Content puschen und so Politik betreiben. Die Linken behaupten, dass Disney so auf Geld versessen ist, dass sie vor gewissen Themen zurückschrecken und faule Kompromisse machen um so weltweit beliebt zu bleiben. Und diese Behauptung kommt nicht aus dem Nichts. Es gab eine Zeit, in der Disney China in den Hintern gekrochen ist, und das nicht zu knapp. Jeder der "Doctor Strange" kennt und weiß was der Film aus der Comic-Vorlage gemacht hat, wird erkennen, dass ja, Politik eine gewisse Rolle gespielt hat, wenn es um das liebe Geld ging. Aber zugleich darf man nicht übersehen, dass Disney anders als Warner in den letzten Jahren keine Schnittfassungen ohne LGBTQ-Content von seinen Filmen in die Kinos und die Streaming Services gebracht hat, nur um es allen recht zu machen. Disney entwickelt sich und wird mutiger, manchmal trauen sie sich was, doch das glaubt keiner und keiner wartet mehr ab was kommt.
Nach Folge 2 von "X-Men 97" kam ein großer Tumblr-Thread darüber, dass die Serie Magnetos jüdische Herkunft ignorieren und verschleiern will, weil Disney ja niemals einen jüdischen Magneto mit seiner gesamten Backstory bringen würde. Seit Episode 5 wissen wir, dass das nicht wahr ist. Magnetos KZ-Vergangenheit ist in Episode 5 offensichtlich, und um das zu übersehen muss man schon ziemlich blind sein, natürlich konnte man nach Folge 2 nicht wissen was in Folge 5 passieren würde, aber genau das ist der Punkt: Beide Seiten vorverurteilen neue Veröffentlichungen lange bevor diese teilweise oder gar ganz zu sehen sind, ausgehend von ihren eigenen Vorurteilen. "Niemals würde XY in dieser Serie passieren" ist ein Satz, den man nie sagen sollte, was ich in meiner langen Lebenszeit oft auf die verschiedensten Arten gelernt habe.
Prinzipiell ist es aber auch auffällig, dass es einfach immer mehr Leute gibt, die über Dinge reden von denen sie keine Ahnung haben. Ob Kritiker, die für ihre Arbeit bezahlt werden und sich trotzdem keine machen, oder Leute auf ihren persönlichen Blogs, oder Hatetuber, im Grunde ist es gleich. Googeln macht alles so leicht, aber offenbar können es 80% der Leute, die im Internet unterwegs sind, nicht, was doch erschreckend ist. So wissen offenbar recht viele Zuseher von "X-Men 97" nicht worum es sich bei der Serie überhaupt handelt. Nein, die spielt nicht im MCU, weil es die direkte Fortsetzung von "X-Men: The Animated Series" von 1992 ist. Die Handlung spielt 1997, etwas ein Jahr nach Ende der Serienhandlung der Mutterserie, und setzt diese nahtlos fort. Daher sind alle Hauptcharaktere und das Universum, in dem sie agieren, alte Bekannte. Es ist keine Neuveröffentlichung der alten Serie (wieso sollte es dann "X-Men 97" heißen`?), und keine neue Adaption der X-Men. Alle 90er-Jahre Marvel-Animationsserien spielen im selben Canon (wenn es auch diverse Widersprüche und Canonfehler teilweise innerhalb der selben Serien gibt), es gab nämlich damals schon so eine Art MCU, und deswegen stehen die Chancen gut, dass wir alte Bekannte aus dern Schwesternserien von damals in "X-Men 97" wiedersehen werden, und deswegen fordern die Leute nun auch eine Fortsetzung für die ebenso beliebte wie geniale "Spider-Man"-Serie der 90er.
Wie auch immer, "X-Men 97" funktioniert, weil sie das Gleiche tut wie die Mutterserie in den 90ern: Die tatsächlichen Comics werden adaptiert, und seit Mitte der 90er sind eine Menge dazu gekommen, was die Serie aber nicht davon abgehalten hat erst mal vor allem Klassiker aus den 80ern zu adaptieren und erst mit dem Mid-Season-Finale sozusagen in die Naughties zu springen. Aber gerade weil es schon fünf Staffeln gibt, auf die die neue Serie aufbaut, kann sie machen, was sie tut, sie kann mit dem Xavierlosen X-Men, der Michael Xavier-Ära, Punker-Storm, Live Death und Madelyn Pryor beginnen, sie kann mit Genosha tun, was sie in Folge 5 tut, weil es so viel Material gibt, was davor passiert ist. Davon ausgehend kann man aber kein neues X-Universum für das MCU aufbauen. Die Leute jammern ja schon herum, dass sie sich beim aktuellen MCU nicht mehr auskennen, jetzt wollt ihr echt von denen verlangen, dass die nicht nur eine, sondern 6 bis 8 (hier gibt Streitfälle) Animationsserien aus den 90ern ansehen sollen, damit sie sich auskennen? Ganz zu schweigen davon, dass man X-technisch einen großen Teil des Quellen-Materials schon verfilmt hat, zuerst in der Mutterserie und jetzt in "X-Men 97" eine Menge mehr, da die erste Staffel oft genug einen Speedrun durch Jahre von Storytelling in einer einzelnen halbstündigen Folge hinlegt (denn wenn man etwas an dieser Serie mit Fug und Recht kritisieren kann, dann das).
Also nein, "X-Men 97" ist nicht der Beginn eines neuen X-Universums und auch nur eine Blaupause dafür wie eine neues X-Universum sein sollte. Aber es ist ein Beispiel dafür wie eine neue Adaption der X-Comics aussehen könnte, wenn man es richtig macht: Man setzt jemand, der das Material kennt und liebt, hin, lässt diese Person Skripts schreiben, kümmert sich nicht darum wie groß wessen Hintern zu sein hat oder darum, dass all die sogenannten Experten Storms zweiten ikonischen Look nicht kennen, sondern macht einfach guten Content, der sich in erster Linie um den Inhalt und die Charaktere schert und erst in zweiter darum ob das allen in den Kram passt und wie es ins große Ganze passt.
Das wäre der Traum. Bekommen werden wir wohl eher nur "X-Men 97" und "Deadpool and Wolverine" und das war's dann auch schon wieder. Aber so kann wenigstens keiner mehr Hatetuben zu diesem Thema betreiben, was vielleicht auch was wert ist.
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afaimsblog · 17 days
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Cancellations und Verlängerungen in Sicht - Moment, heißt das es ist schon wieder bald Zeit für die Upfronts?
Es ist diese Zeit des Jahres - die Zeit, in denen in den USA über das Leben und Sterben von Serien entschieden wird. Angesichts der Tatsache, dass viele neue Staffeln auf Grund der Streiks gerade erst begonnen haben und gerade mal eine Hand voll Folgen aus ihnen zu sehen waren, überrascht diese Tatsache vielleicht, doch Hollywood lässt sich von solchen lächerlichen Dingen wie der Realität bekannterweise nicht aufhalten, wenn es darum geht vorzugaukeln alles wäre wie immer. Also ja, der Serien-Sensenmann geht wieder einmal um. Und die ersten Verlängerungen und neuen Projekte gibt es auch schon.
Wir wissen ja bereits, dass sich viele alteingesessene Network-Shows in ihrer letzten Staffel befinden. "The Good Doctor", "Young Sheldon", "Station 19", "Swat", "La Brea" und "Superman & Lois" (sobald die vierte Staffel endlich einmal gespielt wird zumindest) gehen mit ihren aktuellen Seasons zu Ende. Während für "Young Sheldon" schon ein Nachfolger in den Startlöchern scharrt, hinterlassen die anderen Serien Lücken, die nicht so schnell wieder gestopft werden dürften. Und sie sind nicht die einzigen, da auf Grund der Streiks jetzt auch die Kabel-Sender und Streamer ihre Programme umstellen und so purzlen nicht nur US-Network-Serien sondern eben alles an allen Ecken und Enden. Wer sich etwa gefreut hat, dass Pro7 endlich mal wieder eine neue Drama-Serie bringt, die wir jahrelang genießen können, der muss erfahren, dass der "Quantum Leap"-Reboot, der nach ein paar Wochen Pause diesen Montag auf unsere Bildschirme zurückkehrt, keine dritte Staffel bekommen wird und damit wohl auch kein Ende haben wird. Nicht nur Sam Becketts Schicksal sondern auch das von Ben Song bleiben damit unbekannt.
Ebenfalls endgültig weichen müssen dank der Streiks nun aber auch viele Serien, die eigentlich bereits eine gesicherte Zukunft vor sich hatte. So versenkt Amazon "The Lazarus Project" und die queere Netflix-Comedy "Uncoupled" war mühselig von Starz vor dem frühzeitigen Aus gerettet worden, nur um die bereits offizielle Übernahme der Serie nun erst recht wieder rückgängig zu machen und "Uncoupled" ohne neu gedrehte Folgen erst recht zu cancellen. Damit ist die Neil Patrick Harris nur das jüngste Opfer der Streik-abhängigen ungeplanten Absetzungen auf Grund von Terminschwierigkeiten. Bei Streamern wie max oder Paramount+ und vor allem auch Peacock hat man mitunter das Gefühl, dass die am Liebsten alle ihre etablierten Serien absetzen und mit ganz neuen billigeren und weniger kompliziert zu machenden Serien ersetzen würden.
Andererseits gibt es aber eben auch schon die ersten Verlängerungen. Fans von "Ghosts" können sich über eine weitere Staffel freuen, und "Grey's Anatomy" beweist wieder einmal mehr Lebenswillen als gut sein kann und bekommt anders als sein Spin-Off eine weitere Staffel spendiert, und das trotz diverser personeller Verluste der letzten Jahre. Die "Chicago"-Franchise wurde ebenfalls rund heraus weiter bestellt, während Disney + überraschenderweise nicht nur "Star Wars: Ashoka" sondern auch ihrer neuen "Goosebumps"-Serie ein zweites Jahr spendiert. Netflix hingegen hat die Live-Action-Version von "Avatar: Herr der Elemente" nicht nur um ein sondern gleich um zwei Bücher verlängert, damit man die gesamte Geschichte der Vorlage in die neue Serie übernehmen kann.
Neue Projekte werden ja auch schon zu Hauf erarbeitet. The CW tut so als wäre er immer noch ein Network-Sender und arbeitet beständig an seinem neuen Spin-Off von den "Libarians", während CBS den Georgie und Mandy-Spin-Off für das "Big Bang Theory"-Universum direkt in Serie hat gehen lassen. "NCIS" plant einen Ziva/Tony-Spin-Off, bringt aber in näherer Zukunft zuerst einmal einen Spin-Off um den jungen Gibbs, und dem Australien-Spin-Off ist zumindest eine zweite Staffel sicher, was also bedeutet, dass die Franchise weiter geht, egal was mit der Hauptserie oder dem letzten noch stehenden Spin-Off "Hawaii" passieren wird. Bei vielen anderen Franchises und Serien wird sich in den nächsten Wochen zeigen was Sache ist. Andere fertig gedrehte Staffeln und Serien finden langsam aber sicher ihre Starttermine, auch wenn wir auf die finale Staffel von "Snowpiercer" noch ein Jahr lang warten müssen, veröffentlicht Netflix "Dead Boy Detectives" noch diesen April, und die neue Werbung für die Serie als Teil des "Sandman"-Universums lässt hoffen, dass sie mit der Serie keinen "Ripley" machen und sie von Anfang an zur Mini-Serie erklären, sondern im Fall von Erfolg eventuell sogar fortsetzen (apropos wie war das mit der zweiten Staffel von "Star Trek: Prodigy" im ersten Quartal bzw. Frühling 2024?). Und jetzt wo endlich wieder überall gedreht wird und langsam aber sicher Normalität einkehrt, können wir vielleicht auch darauf hoffen, dass die nächste Season bzw. 2025 wieder eine Art normales Fernsehjahr sein könnte.
In dieser Hoffnung werden wir also in einem Jahr um diese Zeit herum nicht wieder überrascht darüber sein, dass die nächste Cancellation/Verlängerungs-Welle begonnen hat, sondern diese erwarten und fürchten und vielleicht Hoffnung auf eine bessere Zukunft auf den Networks, Kabelsendern und Streamern haben werden. Das wäre zur Abwechlsung mal wieder nett.
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afaimsblog · 24 days
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Frohe Ostern!
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afaimsblog · 1 month
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Die Geisterjäger sind zurück und mit ihnen die Diskussion über sie - "Ghostbusters: Frozen Empire" und der "Star Wars"-Sequels-Effekt
"Ghostbusters: Frozen Empire" hat unsere Kinos erreicht, und wie zu erwarten gewesen war, ist der "Star Wars"-Sequels-Effekt eingetreten: Nachdem sich die Nostalgie, die mit dem Vorgänger-Film einher gegangen ist, verflüchtig hat, fallen den Leuten auf einmal lauter Dinge am neuen Film auf, die sie stören, die aber schon im Vorgängerfilm vorhanden waren bzw. etabliert wurden, was aber irgendwie an allen vorbei gegangen ist, weil sie damit beschäftigt waren alles durch die rosa-rote Nostalgie-Brille zu sehen und dabei alles zu übersehen, was falsch gelaufen ist.
Aber, das war ja auch vorher zu sehen. "Ghostbusters" war immer schon eine notorische schwierige Franchise, was einem nicht so leicht auffallen würde, wenn man sich die IMDB-Scores aller Filme nebeneinander ansieht, weil die im Moment alle ziemlich gleich auf sind mit einer Spannungsbreite von ca. zwei Punkten, aber im Grunde mochten die angeblich wahren Fans ja nur den ersten Film und hassen alles andere, was die Franchise hervor gebracht hat - vom Zeichentrick-Meisterwerk mit schlimmen Aussetzern und seltsamen Vorgängen hinter den Kulissen "The Real Ghostbusters" über "Ghostbusters 2", den Mädels-"Ghostbusters"-Film, und jetzt eben "Frozen Empire", wobei immer mehr Leute dahinter kommen, dass sie "Legacy" in Wahrheit auch nicht mochten. Und es ist durchaus okay so zu denken, aber in diesem Fall sollte man sich nicht als Fan der Ghostbusters-Franchise bezeichnen, sondern nur als jemand, der einen Film mochte und den nichts anderes aus der Franchise interessiert.
Wie auch immer, "Legacy" war ein Film, den damals alle mochten, obwohl die erste Stunde stinkfad war, nur wenig vom dem, was darin passiert ist, Sinn ergeben hat, der Film die Franchise aus der Stadt aufs Land verlegt hat, was irgendwie schon unpassend war, und Egon Spengler nicht nur für tot erklärt sondern auch charakter assassiniert wurde, denn seine "guten Gründe" ändern nichts daran, dass er als Arschloch rüber kommt. Trotzdem hat es damals allen Leuten so toll gefallen, während "Frozen Empire" jetzt als Cash-In angesehen wird, weil die alten Charaktere nur drinnen sind um das Publikum anzulocken, was ja im vorigen Film trotz wenig Screen Time und Handlung laut diesen Leuten nicht der Fall war. Aber das waren die selben Leute, die kein Problem mit Han Solos Tod und Luke Skywalkers schweigendem Cameo in "Episode VII" hatten und darüber erfreut waren, dass der Film handlungstechnisch nur ein Remake von "A New Hope war" (nur um einiges dümmer). Erst als dann eine neue Geschichte erzählt wurde, sprich zu "Episode VIII"-Zeiten, war alles auf einmal falsch an den Sequels. Vor allem die Dinge, die in Episode VII eingeführt wurden und in die späteren Filme einfach übernommen wurden. Also wie gesagt ein sehr eigener Menschenschlag von Filmzusehern offenbar, den man nicht zu ernst nehmen sollte, wenn man weiß was gut für einen ist.
Aber man muss zugeben, dass es die "Ghostbusters"-Franchise nie leicht hatte. Nach Teil 2 kam es nie wirklich zu Teil 3, die Beteiligten zerstritten sich, und nachdem der Reboot mit den weiblichen Cast im Internet schon im Vorfeld so gehasst wurde, dass es nur schief gehen konnte, wurden die damals aktuellen Pläne zu einem Ghostbuster-Universum (oder gar Multiversum) wieder zu den Akten gelegt. Und dann starb Harold Ramis, was zu "Legacy" führte, aber eine tatsächliche Wiedervereinigung des Original Casts unmöglich machte. Diese gab es aber mehr oder weniger (nun aus dem Canon gekickt) im Videospiel, das auf dem Skript zum nie verfilmten Teil 3 basiert, und das war um einiges fanfreundlicher als "Legacy".
Trotzdem: Obwohl ganze Generationen mit den "Real Ghostbusters" aufgewachsen sind und der erste Film viele Verehrer hat, gibt es heutzutage nostalgie-frei Kritiken, die beweisen, dass selbst Highlights der Franchise offenbar nicht in allen Augen mit den heutigen Standarts an guter Unterhaltung mithalten können. Was den Gedanken nahe legt, dass "Ghostbusters" vielleicht in Wahrheit niemals wirklich gut war, und jede Jammerei über neuen Output genau das nicht wahrhaben will.
Aber muss Kult gut sein um Kult zu sein? Wurde viel nicht erst zu Kult, gerade weil es objektiv gesehen eben nicht gut war?
Die "Ghostbusters" waren immer zumindest immer für gute Hinter den Kulissen-Geschichten gut. Der Name war nämlich eigentlich vergeben, und als der Film 1984 damals dann so erfolgreich wurde, wurden die Macher der Original Ghostbusters eifersüchtig, weswegen es eine Zeichentrick-Serie namens "The Original Ghostbusters" gibt, die nichts mit der Ghostbusters-Franchise zu tun hat und sich die Zeichentrick-Serie zu dieser als Reaktion darauf "The Real Ghostbusters" nannte. Und das ist nur der bekannteste Fakt aus der durchaus seltsamen Geschichte dieser Franchise. Es gibt berührende Geschichten (wie Bill Murray, der zu einem sterbenden Harold Ramis gelangen möchte um sich zu versöhnen), seltsame Dinge (alles, was hinter den Kulissen von "The Real Ghostbusters" zwischenzeitlich abging war mehr als nur etwas merkwürdig), witzige Szenen (es gibt Gründe warum es keine wirklich viel längere Langfassung von "Answer the Call" gibt, dafür aber sehr viel geschnittes Material) und niemals einen langweiligen Moment, nicht wirklich. Und vielleicht ist das der wahre Grund dafür warum "Ghostbusters"-Kult ist - nicht wegen dem, was am Ende dabei herauskam, sondern wegen dem, was passiert ist, während man an diesen Produkten gearbeitet hat.
Wir werden vielleicht nie verstehen was genau diese Franchise ausmacht oder warum manche das eine und andere was ganz anderes daran mögen. Aber wir alle wissen wer Slimer, der Marshmallow-Man und die Ghostbusters sind. Dan Akroyd hatte bekannterweise einen Auftritt als Ghostbuster in "Casper" und diesen Gag verstehen heute immer noch alle. Über wieviele referentielle Gags aus 90er-Jahre-Filmen kann man das sonst noch sagen? Ja, genau, nicht über viele.
Und daher, ist es egal, ob "Ghostbusters" gut oder schlecht ist, die neuen oder die alten Filme gelungen sind oder nicht, solange jeder die Ghostbusters kennt und mit ihnen ihren Spaß hat und laut "Who do you call?!" mitsingen kann, solange hat diese Franchise ihre Berechtigung zu tun und zu lassen was sie will, ob es den Leuten nun gefällt oder nicht. So einfach ist das.
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afaimsblog · 1 month
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Keine Überraschung im Film und eine Überraschung im Fernsehen - Vom Oscar und einer geretteten Serienstaffel
Wie es zu befürchten war, war die diesjährige Oscar-Verleihung so enttäuschend, dass man sie sich gleich hätte sparen können. Dass überhaupt irgendein anderer Film als "Oppenheimer" mit einer goldene Statue nach Hause gegangen ist, liegt im Grunde nur daran, dass sie "Oppenheimer" nicht in allen Kategorien nominieren konnten und ein-, zweimal jemand anderen den Oscar zugeschoben haben, damit es nicht so auffällig ist, dass die Elite von Hollywood der klaren Meinung ist, dass im letzten Jahr nur ein guter Film in die Kinos kam, und das eben "Oppenheimer" war. "Poor Things" ist der einzig andere Film, dessen Macher etwas davon hatten zur Verleihung zu gehen, alle anderen wurden eher enttäuscht als belohnt. Der Hass auf alles, was mit Superhelden zu tun hat, wurde einmal mehr zementiert, indem nicht nur Godzilla die Guardians besiegt hat, sondern auch Studio Ghibli der Vorzug vor "Across the Spiderverse" gegeben wurde. Jetzt kann man natürlich sagen, dass Animation Geschmackssache ist, aber bei allem Respekt vor Studio Ghibli und deren konstante Leistung, die Animation die in "Across the Spidervese" gesteckt wurde ist doch eine ganz andere Stufe als jene, die "The Boy and the Heron" zum Leben erweckt hat. "Barbie" wurde übrigens auch in beinahe jeder Kategorie übergangen, bis auf den Song, und der Sieg dort ging eigentlich an Billie Eilish und nicht den "Barbie"-Film.
Highlight beschränkten sich dieses Jahr auf kurze Momente dazwischen. Und zwar genau drei: Erstens war die Live Preformance von "I am just Ken" das absolute Highlight des Abends, trotz spür - und hörbarer Nervosität von Ryan Gosling, und hatte einen Special Guest Star zu bieten, der neben allen Kens und den entsprechenden Damen des Filmes Partizipant des Auftritts sein durfte. Zweitens durfte Michael Keaton ein letztes Mal Batman sein, als er in dieser Funktion von ehemaligen Penguin und Mr. Freeze Danny DeVito und Arnold Schwarzenegger (der ja genau genommen gegen George Clooney und nicht Michael Keaton angetreten ist, aber bitte) "erkannt" wurde. Und Drittens war John Cena so nackt wie möglich auf der Bühne um einen historischen Oscar-Flitzer zu gedenken. Allen drei Momenten ist gemeinsam, dass sie von dem Charisma und der rührenden Ernsthaftigkeit der Beteiligten leben und im Grunde nichts mit dem Oscar an sich zu tun haben. Was mich wie jedes Jahr erneut anregen lässt, dass doch bitte der verstaubte versnobbte überholte männlich-weiß dominierte überschätzteste Filmpreis der Welt endlich abgeschafft und durch irgendetwas anderes ersetzt werden sollte, bei dem endlich mal zur Abwechlsung tatäschliche Leistungen honoriert werden könnten. Doch das wird natürlich nie passieren.
Der Oscar hat verwechselte Kuverts, eine Pandemie, Ohrfeigen und diverse (wahre) Vorwürfe über die Politik hinter Nominierung und Vergabe überlebt, wir werden ihn niemals los werden, weil im Grunde alle den einen Filmpreis haben wollen, der von weißen männlichen US-Amerikanern für weiße männliche US-Amerikaner erfunden wurde und von der Möglichkeit auf das Ergebnis zu wetten lebt und von nichts anderem. Und weil jeder, der nicht diesem Schema entspricht und dann doch mal einen Award für irgendwas bekommt nachher das Gefühl hat wirklich etwas geleistet zu haben, weil er von der herrschende Elite anerkannt wurde. Also nein, es wird so langweilig und unbedeutend wie dieses Jahr über Jahrzehnte hinweg weitergehen, und alle werden damit zufrieden sein, weil es ja genau da ist, was sie wollen: Eine Unterstützung der herrschende Elite, die sein muss, damit sich ja nichts am Status Quo ändert.
Während wir nun langsam aber sicher in die Periode von 2024 kommen, in der es dann auffallen wird, dass es weniger Filme gibt, als es geben sollte, gibt es fernsehtechnisch endlich neuen Stoff für uns. Die Networks können endlich mit ihren aktuellen Seasons beginnen, und das, was lange währt, doch noch gut werden kann, zeigt, dass die 4. Staffel von "Snowpiercer" nun nach über einem Jahr [!] doch noch ein neues Zuhause gefunden hat und zwar bei AMC. Die werden diese finale Staffel der Serie zwar erst 2025 zeigen (bis dahin sind wir vermutlich alle tot, aber na ja man kann nicht alles haben, schätze ich), aber immerhin werden sie sie zeigen. Ob die Staffel dann bei uns auf Netflix, woanders, oder gar nicht zu sehen sein wird, wird die Zeit zeigen, aber zumindest illegal streamen könnte man sie dann endlich weltweit. Dass die Folgen nach über einem Jahr endlich eine neues Zuhause gefunden haben, ist insofern ein gutes Zeichen, da das zeigt, dass nicht alles, was Warner verschwinden lassen will, wirklich verschwinden muss. Natürlich haben wir es hier mit etwas zu tun, was bereits fertig gedreht war, als beschlossen wurde, dass es niemand zeigen wird. Noch nicht gedrehte Enden für Serien wie "This Flag means Death" oder "Legends of Tomorrow" wird es dadurch nicht auf magische Weise geben (sondern niemals, damit müssen wir uns abfinden). Aber immerhin gibt es Hoffnung für die nie gezeigten Episoden von "The Nevers" und ähnlichen Serienprojekten.
2024 mag in jeder Hinsicht ein Entertainment-dünnes Jahr sein, was die Einseitigkeit der Oscar-Verleihung deutlich unterstrichen hat, doch zumindest verspricht man uns eine bessere Zukunft für 2025. Die kann natürlich von vielem verhindert werden, doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Also sollte man manchmal vielleicht doch wagen zu hoffen. Manches ändert sich dann vielleicht ja doch.
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afaimsblog · 2 months
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90er Nostalgie? Nein, eher das Gegenteil - Warum die Vergangenheit nicht romantisiert wird, wenn man dort eine Geschichte ansiedelt
"Stranger Things" lebt ja bekanntlich unter anderem durch 80er-Nostalgie. Und ist nicht die einzige Erfolgsserie der letzten Dekade, die diesem Stilmittel einen großen Teil ihres Erfolgs zu verdanken hat. Angesichts der Veröffentlichung von "X-Men 97" in wenigen Wochen, kann man aber auch festhalten, dass es in letzter Zeit auch vermehrt zu 90er Nostalgie gekommen ist, und auch die bis zu einem gewissen Grad zu funktionieren scheint. Zwar scheinen die 80er jene Ära zu sein, die von den Menschen (ob sie sie nun erlebt haben oder nicht) verklärt werden und die 90er hingegen immer jenes Jahrzehnt, in dem alles begonnen hat schief zu gehen, doch dieser negative Beigeschmack hat sich in den letzten Jahren durchaus zunehmend verflüchtigt.
Es ist irgendwie interessant, dass es einerseits immer heißt, dass niemand Geld für irgendwas hat, das nicht heutztage spielt und deswegen billiger zu produzieren ist, andrerseits aber immer mehr Produktionen im großen Stil in vergangenen Jahrzehnten angesetzt sind, zu denen inzwischen ja auch die 2010er zählen. "Better Call Saul" hat, weil es sein musste, die Naughties als Erzählzeit, "Clarice" war absichtlich als direkte Fortsetzung vom "Schweigen der Lämmer" in den 90ern angesiedelt, und "Young Sheldon" hat in den 80ern begonnen, ist in die 90er übergegangen, und bekommt nach Serienende einen Spin-Off, der wohl ebenfalls in den 90ern spielen wird. Gar nicht erst zu reden von "That 90s Show".
Ja, man kann sich durchaus fragen warum sowieso historische Serien wie "Sandman" oder diese grausame "Interview with the Vampire"-Serie sich bemüßigt fühlen ihre Rahmenhandlung in die Gegenwart zu verlegen anstatt sich an die Zeitvorgabe ihrer Quelle zu halten, wenn doch so viele andere Erfolgsproduktionen gerade davon leben, dass sie eben nicht in der Gegenwart spielen, aber zugleich ist die Nostalgie für die vergangene Jahrzehnte oft weniger Nostalgie als Notwendigkeit.
Natürlich würde ein Spin-Off von der "Big Bang Theory", in der es um einen jungen Sheldon Cooper und seine Familie geht, in einer Zeit spielen, in der dieser Charakter auch wirklich jung war. Wenn es nicht so wäre, wäre es kein Spin-Off mehr, sondern einfach nur eine Serie um irgendeinen anderen Charakter mit ähnlichen Charakteristiken. Und natürlich muss "Better Call Saul" als Prequel zu "Breaking Bad" vor Beginn der Handlung von "Breaking Bad" spielen, und diese Serie begann 2008 und ihre Handlung spielte in der damaligen Gegenwart. Und natürlich wird eine Fortsetzung von "That 70s Show", in der es um Eric und Donnas Tochter im Teenager-Alter geht, entsprechend zwei Jahrzehnte nach der Handlung der Original-Serie spielen, und da die nun mal in 70ern gespielt hat, spielt der Spin-Off in den 90ern. (Außerdem gab es schon mal einen kurzlebigen Spin-Off namens "That 80s Show" um Erics zuvor und nachher nie erwähnten Cousin). "Clarice" wollte sozusagen an den "Schweigen der Lämmer"-Film anschließen und zumindest augenscheinlich in der selben Kontinuität spielen. Und "Stranger Things" war als Liebesbrief an den Horror der 80er gedacht, und viele inhaltliche Aspekte leben davon, dass die Handlung in den 1980ern und eben nicht in den 2010ern spielt (so sehr das viele Fans, die Fanfiction zu der Serie schreiben, auch nicht zu begreifen scheinen). Und als direkte Fortsetzung der ersten animierten X-Men-Serie heißt "X-Men 97" deswegen so, weil die Handlung im Jahr 1997 spielt, wo die nächste Staffel der Original-Serie gespielt hätte, wenn es eine mehr gegeben hätte.
Insofern ist es also weniger Nostalgie an sich, weniger Eskapismus als man meinen könnte - es ist viel mehr eine logische Folge von dem, was man mit dem Inhalt erreichen möchte. Dass Johnny Lawrence auf ewig in den 80ern verhaftet ist und nichts mit der Gegenwart anzufangen weiß heißt nicht, dass die Macher von "Cobra Kai" die 80er der Gegenwart vorziehen, es ist einfach eine Folge daraus, dass der erste "Karate Kid"-Film in den 80ern erschienen ist und Johnnys Leben genau damals begann schief zu gehen. Deswegen ist die goldene Periode seines Lebens die, in der er am glücklichsten war. Doch wenn man die Serie ansieht, dann merkt man schnell, dass die 80er eben nicht einfach nur gut und toll waren, im Gegenteil: toxische Maskulinität, fehlende Veteranen-Betreuung und gesellschaftsfähiger Drogenmissbrauch werden genauso angesprochen wie die "beste Musik" aller Zeiten. In der dritte Staffel von "Stranger Things" dreht sich Nancys ganzer Handlungsstrang darum, dass sie als Frau von ihrer Kollegen bei der Zeitung, bei der sie über den Sommer arbeitet, nicht ernst genommen wird. Und die Russen spielen mit der Anderen Seite und den Demogorgons herum wie sie in echt mit der Atombomen-Drohung herumgespielt haben. (Okay, an dieser Stelle muss man feststellen, dass sich manche Dinge offenbar nicht geändert haben seit damals).
Von einer wirklichen Verklärung der Vergangenheit kann man also nicht sprechen. Zumindest auf inhaltlicher Ebene der Produkte, doch auf der Seite der Konsumenten sieht es ein wenig anders aus, nicht wahr? Vielleicht liegt es daran, dass die letzte Staffel von "American Crime Story" schon wieder recht lange her ist, aber man könnte meinen, dass Gen Z einerseits und das Internet allgemein andererseits ernsthaft denkt, dass nicht nur Sozialkritik sondern auch soziale Ungerechtigkeiten tatsächlich eine Erfindung der Gegenwart sind, und es früher in der guten alten Zeit nur glückliche weiße heteronormative gottesfürchtige Republikaner gab, die immer und überall rauchen durften und niemals auf die Idee gekommen wären das herrschende Patriachat in irgendeiner Art und Weise auszunutzen. Wie sonst sollte sich die Reaktion der Leute auf die "X-Men 97"-Promotion erklären? Sie denken wirklich, dass in den 90ern (oder gar zuvor) Wokeness noch nicht existiert hat.
Was wie gesagt um so seltsamer ist, wenn man bedenkt wie das Leben damals war, und was so alles in der Welt und vor allem den Vereinigten Staaten abgegangen ist. Und ich rede jetzt nicht einmal von dem Diversitäts-Push in dern Marvel-Comics der 90er, ich rede eher von Aufständen in Los Angeles wegen Bürgerrechtsfragen, der Lewinksy-Affäre, und all den mörderischen Zwischenfällen in der LGBTQ-Community. Das wirklich traurig an "American Crime Story" ist ja, dass die Serie gekonnt aufgezeigt hat wie wenig sich seit den 90ern geändert hat und wie sehr die selben Probleme immer noch relevant sind und sich im Grunde nichts an der Teilung der Gesellschaft in Schwarz und Weiß, Männer und Frauen, Hetero und Queer, und Arm und Reich geändert hat. Das, was die Menschen damals beschäftigt hat, weil es unfair und schockierend war, beschäfigt sie auch heute noch.
Doch es ist erstaunlich an wie vielen Konsumenten diese Inhalte vorbei gegangen sind als sie aktuell waren und wie viele heute darüber jammern. Ich meine ja, mitunter hat sich die Art der Kommunikation geändert. Was in den 90ern nicht direkt gesagt wurde, sondern mehr oder weniger subtil impliziert wurde, weil davon ausgegangen wurde, dass das Publikum klug genug ist um zu verstehen, was vor sich geht, wird heute in Großbuchstaben buchstabiert, damit es ja jeder kapiert. Die Unterschiede zwischen dem DS9-Zweiteiler "Past Tense" und der zweiten Staffel von "Star Trek: Picard" könnten, obwohl sie die gleichen Themen behandeln, nicht auffälliger sein. Aber wenn man sieht wie dumm der Internet-Typ Nummer 10-55 offenbar ist, stellt sich schon die Frage ob das, was eigentlich offensichtich war, nicht doch zu subtil war, da es so viele Leute offenbar nicht mitbekommen haben.
Aber wie gesagt, die sehen sich auch heutzutage produziertes Entertainment an, was etwas subtiler vorgeht, und kriegen immer noch nicht mit, was man uns damit eigentlich sagen will, also sind die vielleicht einfach zu dumm für alles. Deswegen sollte man einfach nicht mehr versuchen sich auf ihren Intelligenzlevel einzustellen, sondern stattdessen wieder Unterhaltung für die die klügeren Teile seines Publikums produzieren. Egal ob diese in den 80ern, 90ern, 00ern, 2010ern oder heutzutage oder irgendwann ganz anders spielt - wer blind bleiben wird, bleibt blind, und wer mit offenen Augen durchs Leben geht, wird erkennen worum es eigentlich geht. Und die Botschaften werden weiterhin - wie leider immer schon - an gefühlten 98% Prozent des Publikums vorbei gehen, aber für die restlichen 2 Prozent wird es mehr sein. Und letztlich kommt es auf diese 2 Prozent an und auf niemanden sonst.
Und das wussten sie schon in den 80ern. Und in den 90ern erst recht.
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afaimsblog · 2 months
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Sie sind diejenigen, die überleben, für wahr - Warum die Richonne-Serie eine gute Sache für alle ist
Die Premiere des neuen "Walking Dead"-Spin-Offs " "The Walking Dead: The Ones who live" hat nicht nur neues Leben in eine seit Jahren mehr oder weniger scheintote Franchise gehaucht, nein, die Serie hat auch für die besten Quoten der gesamten Franchise seit Jahren gesorgt. Was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass der eigentliche Hauptcharakter der Mutterserie zum ersten Mal seit Mitte von Staffel 9 (damals in der Welt vor Covid, falls ihr euch noch daran erinnern könnt), Rick Grimes, in großen Stil zurück kehrt, und alle Fragen, die seit seiner Abschieds-Folge damals im Zusammenhang mit seiner Figur aufgetaucht sind beantwortet wurden. Außerdem kehrt seine große Liebe Michonne ebenfalls zum ersten Mal seit langer Zeit (Staffel 10 in der Zeit vor Covid) in großen Stil zurück, und die Serie verspricht uns auch Antworten auf die verwirrenden Fragen im Zusammenhang mit ihr und dem, was um sie herum passiert ist. Außerdem erfahren wir endlich näheres über die CRM, die geheimnisvolle Organisation, der die drei ersten Serien der Franchise miteinander verbunden hat und in der Welt vor Covid auf ein Crossover zulaufen zu schien, nun könnte es endlich zu diesem Crossover kommen.
Der wichtigste Grund für das große Interesse der Zuseher an der neuen Serien ist aber eine ausschlaggebende Sache: Diese neue Serie ist das, was das Publikum wollte, wonach die Leute seit Jahren gefragt haben. Es war kein hunderster Spin-Off, der einfach nur da war um die Franchise zu erweitern, keine Storyline der letzten Staffel, die besser geremaked wurde oder ein Haufen neuer Handlungsstränge, die in einer neuen Serie aufgetan wurden, nein, "The Ones who live" zu machen war kein einfacher Cash Grab wie wir ihn inzwischen gewöhnt sind, es war etwas, das die Leute wirklich sehen wollten. Ob die Serie auf lange Sicht halten kann, was sie verspricht, weiß keiner, aber es spielt auch keine Rolle. Genausowenig ob es jetzt bei den angekündigten sechs Folgen bleibt oder mehr geben wird und was all das Hin und Her über diese Frage in der Vergangenheit zu bedeuten hatte. Was eine Rolle spielt ist, dass es zumindest am Anfang funktioniert hat.
Und das sogar so gut, dass die Existenz der Serie alleine ausgereicht hat um bereits einen Epigonen zu finden. Nimm zwei ehemalige Hauptcharaktere, die ein Großteil der Fans gerne zusammen gesehen hat, und gib ihnen ihren eigenen Spin-Off, der die Frage beantworten soll, was aus ihnen wurde. Und schon hast du den neu angekündigten NCIS-Spin-Off um Tony und Ziva. Ja, richtig gehört, was lange währt wird endlich gut, so scheint es zumindest (denn wer weiß ob die Serie wirklich jemals das Licht der Welt erblicken wird), endlich könnten die beiden Fan-Lieblinge zusammen ein Happy End bekommen und das Versagen der Mutter-Serie in dieser Hinsicht wieder gut machen. Dass "NCIS" unfähig oder unwillig war einen auf "Emergency Room" zu machen als es darum ging den zweiten Charakter aus der Serie zu schreiben, eröffnet nun sogar neue Chancen: Der neue Spin-Off kann uns erzählen wie die beiden wieder zusammengefunden haben und alles gut für sie wurde.
Das würde sich alles so gut anhören, wenn das Wörtchen allerdings nicht wäre, denn allerdings muss man dazu sagen, dass der Spin-Off nicht nur so kurz wie "The Ones who live" sein will, sondern noch dazu ausgerechnet auf Paramount+ laufen soll. Das ist insofern besorgniserregend, da es in letzter Zeit immer mehr danach aussieht, als ob nicht max der nächste Streamer sein wird, der eingeht, sondern dieses Schicksal stattdessen Paramount+ ereilen wird, der international versagt hat. Zuletzt wurden gar Gerüchte um ein Zusammenlegen mit Peacock (ein Streaming Service, dem es ebenfalls nicht gerade rosig ergeht) laut, und eigentlich schien da nicht von einer Bundle-Subscription sondern eher von einer Verschmelzung, wie zuletzt im Fall von HBOmax und Discovery+, die Rede zu sein. Was so eine strukturelle Veränderung hinter den Kulissen für die laufenden Paramount+-Projekte oder gar jene, die bei dem Streaming Service gerade erst in Entwicklung sind, bedeutet ist vollkommen unklar. Ist die neue NCIS-Serie also schon tot, bevor sie überhaupt gemacht werden kann? Schon wieder vergessen hingegen scheinen die Michael Weatherly-zusammenhängenden #Metoo-Probleme vom Set von "Bull" zu sein, wobei spätere Aussagen sowieso den Verdacht aufkommen ließen, dasss es dabei in Wahrheit gar nicht um Michael Weatherly ging, sondern um jemand ganz anderen, aber in der heutigen Welt kann man immer noch davon ausgehen, dass der neuen Serie ein neueres Interview mit Eliza Dushku zum Verhängnis werden könnte, kurz bevor sie online gehen soll. Darum scheint sich aber wie gesagt momentan niemand Gedanken zu machen, das größere Problem ist also wohl die Zukunft von Paramount+.
Man kann aber wohl davon ausgehen, dass Paramount das Projekt im Fall des Falles einfach bei seinem aktuellen Streaming Service unterbringen wird, wie auch immer das heißen oder aussehen wird, wenn die Zeit gekommen ist, da es sich um ein Prestige-Projekt handelt. Und falls Paramount keinen eigenen Streamer mehr haben wird, wird sich wohl doch ein Käufer finden. Immerhin fand auch die zweite Staffel von "Star Trek: Prodigy" ein neues zu Hause, die Marke "NCIS" ist heutzutage vielleicht sogar prestigeträchtiger als die Marke "Star Trek".
Zu große Sorgen um die Zukunft dieser hypothetischen neuen Serie sollte man sich momentan also noch nicht machen. Stattdessen sollte man ihre Existenz als gutes Zeichen sehen und hoffen, dass Ricks und Michonnes neue Abenteuer auch weitere Franchises inspirieren es ihnen gleich zu tun und Mini-Serien für ihre verlorenen Helden bestellen um ihnen doch noch ein Happy End nachzureichen. Den Zusehern, die jahrelang mit ihnen gefiebert haben, nur um dann enttäuscht zu werden, wäre es zu gönnen.
Passieren wird es vermutlich nicht, doch das bedeutet nicht, dass man deswegen nicht darauf hoffen kann. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt, wie es bekanntlich heißt, und wer hätte sich vor wenigen Jahren träumen lassen, dass Rick und Michonne jemals eine gemeinsame Spin-Off-Serie nach dem Ende der Mutterserie bekommen würde? Eben. Also gebt die Hoffnung nicht auf und hofft, dass sich gewisse Leute von dem, was gerade bei AMC und Paramount+ auf der inhaltichen Ebene passiert, inspirieren lassen. Denn möglich ist es. Und manchmal ist das schon genug.
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afaimsblog · 2 months
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Die größten Hater der Welt: Fans - Wie es dazu kam und warum es zu spät für eine Umkehr ist
Einst, vor langer langer Zeit, wurde sas Wort Fan geboren, als Kurzform für Fanatiker, und damit war jemand gemeint, der sich für etwas besonders begeistert. Doch schon seit ungefähr eineinhalb Jahrzehten, wenn nicht sogar schon seit zwei Dekaden, wird man das Gefühl nicht los, dass ein Fan in Wahrheit jemand ist, der etwas Bestimmtes mehr hasst als alles andere. Anstatt zu schätzen, dass jemand etwas für einen in die Welt setzt, wird nur gehasst, nicht mal mehr kritisiert, sondern eben gleich gehasst. Der Fan denkt, dass er besser weiß wie etwas zu sein hat, als derjenige, von dem er eigentlich behauptet ein Fan zu sein. Und diejenigen, die nur eine Fix-It-Fanfiction schreiben sind dabei noch die harmlose Minderheit dieser Fans (und ich will an dieser Stelle anmerken, dass man vor zwanzig Jahren noch nicht einmal gewagt hätte das zu tun. Was nicht heißen soll, dass es damals diese Art von Fanfiction nicht gab, sondern nur, dass sie anders hieß und viel weniger verbreitet war und mit weniger Besserwissertum einher ging; und umgekehrt aber auch qualitativ ungleich wertvoller war).
Es ist schwer zu sagen wann die Konstruktion des Fandoms begonnen hat sich zu verändern, würde man das denken, doch in Wahrheit ist es eigentlich offensichtlich: An allem ist "Star Wars"-Schuld. Die Prequel-Trilogie war nicht das, was die Fans an neuem "Star Wars"-Content wollten oder sich als Vorgeschichte von Episode IV bis VI vorgestellt hätten. Und ungeachtet der Tatsache, dass durch diese Filme eine ganz neue Generation Fans gewonnnen wurde, fanden sich Fans, die diese Filme überhaupt nicht mochten, untereinander zusammen, sahen sich als gleichgesinnt an, und bildeten eine neue Fan-Sub-Gemeinschaft in einem Fandom, der es hauptsächlich darum ging ihre negative Meinung zu etwas, von dem sie eigentlich Fans gewesen waren, zu verkünden. Und sie kamen damit durch, weil George Lucas tatsächlich seinem eigenen etablierten Canon widersprochen hatte, als er die Prequels geschrieben hatte, und selbst unbeteiligten Kritikern auffiel, dass die Prequels zwar modernere und bessere Effekte haben mochten als die Original-Filme, aber zum Großteil viel schwächere Skripts zu bieten hatten. Und so wurde es "in" über die Prequel-Filme zu schimpfen, es war auf einmal die Meinung der "Mehrheit" (was man nicht nachweisen kann, weil man kaum jeden Menschen auf der Welt, der alle "Star Wars"-Filme gesehen hatte, zu seiner Meinung zu diesem Thema befragen konnte), dass die Prequel-Filme schlecht waren. Und so wurde es zu popkulturellen Meinung.
Aber die Sache ist die: Wenn die Leute damals gewusst hätten wozu ihre ehrlich gesagt zum Großteil künstliche Aufregung über eine handvoll zweistunden Filme eines Tages führen würde, hätten sie sich wohl anders verhalten. Denn was niemand voraussehen hatte können, war die Entwicklung die das Internet mit sich bringen würde.
Vor den 2000ern war Fandom eine Offline-Phänomen gewesen - Fans fanden sich über Cons und Fan-Clubs zusammen und kommunizierten über Fanzines und offizielle Fan-Magazine miteinander. Da das alles drei Dinge sind, die Zeit, Geld und Mühe erforderten, gab es viel weniger Fans von egal was (sei es "Star Trek", David Bowie oder einem belieben Fussball-Club) als es heutzutage für eine Sache alleine gibt. Außerdem war ein Fan zu sein mit viel Zusatzarbeit verbunden, wenn es darum ging das, von dem man Fan war, mitzuverfolgen. Man musste sich Platten, Kassetten und CDs kaufen. Videos ausborgen, sich die Kaufversion besorgen oder DVD-Boxen um sau teures Geld erstehen. Zu einem Match musste man hin, wenn man es wirklich sehen wollte, es sei denn es war das Finale oder der Lieblingssport der entsprechenden Nation. International war man abgeschlagen und oft Jahre hinterher, Filme kamen mit Monaten Verspätung in die Kinos, Serienstaffeln mit Jahren ins Fernsehen, Comics brauchte oft Jahrzehnte um überhaupt übersetzt zu werden, und nicht mal auf die termingerechte Veröffentlichung der neusten Single seines Lieblingspopstars konnte man sich verlassen. Insofern war es auch nicht so leicht zu allem, was in seinem Fandom passierte, eine Meinung zu haben.
Doch dann tauchten die erste Homepages für Privatsachen im Internet auf. Es gab mit einem Schlag-Fan-Homepages, es gab auf einmal Newsletter via E-Mail, und man konnte sich in Chats und Internet-Foren treffen und über das sprechen, was man liebte. Die Idee Fanfictions im Internet anstatt in gedruckter Form zu veröffentlichen folgte. Und dann konnte man auch Fan-Art online veröffentlichen. Und dann kam Youtube, und mit einem Schlag war Fandom ein Online-Phänonmen. Video-Piraterie ging ebenfalls online, man musste sich nicht mehr mühselig selbst Vidoes ausleihen um sie zu kopieren, man konnte das, was man sehen wollte, auf einmal aus dem Internet runterladen. Natürlich vor allem im O-Tone, und während früher gerade mal eine handvoll Leute pro Fandom Original-Videos importiert und angesehen hatte um so auf dem neuesten Stand zu bleiben, konnten auf einmal alle ihre Lieblingsserien und Filme im Original ansehen. Das führte dazu, dass eine ganze Generation Englisch lernte als wäre es ihre Zweitsprache. Genau wie die Generation nach ihr. Und das wiederum führte dazu, dass Fandom zu einen internationalen Phänomen wurde, weil man sich nun mit den Menschen diverser Länder über etwas in einer gemeinsamen Sprache (eben Englisch) unterhalten konnte, und das ohne zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein zu müssen. Chatten war irgendwann nicht mehr "in", weil sich Foren besser zum diskutieren einigten, und dann kam die Social Media, die direkten Austausch zu Themen noch leichter machte.
War Internet-Zugang früher etwas, das nur ort- und zeitbegrenzt vorhanden war, wurde es schnell zu etwas, da man täglich entweder zu Hause oder in der Schule oder der Arbeit hatte, und man bald auch auf seinem Handy mit sich herumtragen konnte. Das teure datenfressende Wappen wich dem mobilen Internetzugang, der von offenen W-Lans und mobilen Daten abhängig wurde, man konnte in seinen freien Minuten zwischendurch auf einmal das Ding, von dem man Fan war, genießen oder besprechen und dann zu Hause auf dem großen Bildschirm erst recht wieder.
Und so wurde jeder Hinz und Kunz mit einem Schlag Fan von irgendetwas, weil dafür plötzlich nicht mehr erforderlich war als Internetzugang zu haben und auf ein Youtube-Video zu klicken. Streaming-Plattformen befreiten einen endgültig vom zeit- und ortgebundenen Konsum, man konnte nun jederzeit überall so lange man wollte konsumieren. Und dann konnte man auch darüber sprechen - alles, was es brauchte, war ein Hashtag.
Und wo viele Leute sind, sind auch immer mehr gemeine Leute darunter. Offene Kritik nahm zu, Negativität nahm zu, Besserwisserei von Leuten, die nie Videos kopiert, Magazine gekauft, oder auch nur wirklich etwas ganz aus dem Fandom konsumiert hatten, nahm zu. Fandom wurde das Äquivalent zu Shopping, etwas, das man tat, wenn man gerade Zeit und nichts besseres zu tun hatte. Auf einmal war jeder ein Fan, von dem, was gerade "in" war, was gerade der Flavor of the Week war. Ungefähr ab Staffel 3 etwa wurde "Game of Thrones" sehr beliebt, zwei Staffeln später schaute auf einmal jeder "Game of Thrones" und hatte eine Meinung dazu, unanhängig von der Buchvorlage, unahängig davon ob die alten Staffeln überhaupt alle gesehen worden waren, es war einfach so. Und es wurde schlimmer und schlimmer.
Kam Hass früher zumindest erst zu Stande, nachdem man etwas wirklich gesehen hatte - sei es das Ende von "Star Trek: Enterprise", das neueste "Star Wars"-Game oder der Tod seines Lieblingscharakters in seiner Lieblingsserie gewesen - ist es heute aber so, dass Hass schon entsteht, wenn die ersten Teaser-Trailer von etwas veröffentlicht werden. Wie man etwas hassen kann, von dem 90 Sekunden gesehen hat, in denen Szenen dabei sind, die es in die Endfassung gar nicht schaffen werden, ist mir nicht klar, aber ja, man sieht einen Trailer und macht ein Hass-Video darüber wie woke etwas doch auf einmal ist und wie sehr es damit das ganze Fandom zerstört. Auffällig ist dabei immer wie sehr diese Vorwürfe aus Fandoms kommen, die einem Thema gewidmet sind, das immer schon woke war, sei es "Star Trek", Marvel-Comics-Verfilmungen oder Superman. Wenigsten hat damals niemand der Prequel-Trilogie vorgworfen, dass sie furchtbar ist, weil Padme zu sehr im Mittelpunkt steht, im Gegenteil man bemängelte eher, dass sie in Episode III zu wenig zu tun hatte (weil fast ihr ganzer Handlungsstrang gestrichen wurde), heutzutage würde man das stattdessen als Sieg über die fruchtbarsten Wesen der Welt - nämlich Frauen - feiern.
Und ist es vollkommen gleich was es ist - eine erste Verfilmung, eine Neuverfilmung, eine Fortsetzung oder gar was ganz Neues, das es zuvor noch nicht gab - es gibt immer die Gruppe Leute, die nichts besseres zu tun hat als noch bevor man mehr als drei Bilder und dreißig Sekunden Film gesehen hat, darüber zu jammern wie furchtbar das doch ist. Und es sind nicht immer die frauenhassenden rassistischen homophoben Ärsche, oh nein, wenn es wenigstens das wäre, denn wenn es die nicht sind, dann könnt ihr Gift darauf nehmen, dass die Extremisten der anderen Seite daher kommen und euch erklären wie transphob, frauenfeindlich und schlecht gealtert das doch ist. Und alle von ihnen tun es unter der Behauptung Fans davon zu sein!
Vielleicht weil ihnen klar ist, dann ihnen die wahren Fans ansonsten nicht zuhören würden. Denn was interessiert einen die Meinung von jemanden, der keine Ahnung von dem Thema hat, zum Trailer zum neusten Produkt seiner Lieblings-Franchise?
Doch vermutlich ist in Wahrheit eine andere Sache schlicht und ergreifend wahr: Jeder hasst alles und jeden und muss alle wissen lassen, dass alles und jeder auf dieser Welt scheiße ist und sich jeder, der es wagt irgendetwas oder irgendjemanden zu mögen, gefälligst 100% der Tages lang deswegen scheiße fühlen soll, weil er ja der schrecklichste Mensch ist, der jemals geboren wurde, weil er es wagt zu behaupten irgendetwas wäre gut. So ist die Mehrheit der Menschen heutzutage.
Und deswegen gibt es heutztage keine Fans mehr, es gibt nur noch Anti-Fans, die sich als Fans bezeichnen, Shopper, die Hass verbreiten, weil sie alles und jeden hassen, und Hater, die wahrhaft jeden umbringen wollen, den sie auf der Straße treffen, und damit sie nicht ins Gefängnis müssen stattdessen aktiv Leute online in den Selbstmord zu treiben zu versuchen indem sie alles schlecht machen und alle mobben, die ihnen unterkommen.
Das ist die Welt, die uns vom Internet, vom Fandom, und von der "Star Wars"-Prequel-Trilogie eingebrockt wurde. Warum genau sollten wir in dieser noch mal leben wollen? Nein, ich weiß es auch nicht.
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afaimsblog · 2 months
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Social Media schlägt wieder zu! - Nein, Disney hat die X-Men nicht woke gemacht, ihr solltet den Zauberer nur bei nächster Gelegenheit um ein Hirn bitten!
Das Internet mag praktisch sein, aber Social Media, Youtube, und jede Art von Foren-Diskussion sind heutzutage im Grunde nur noch dazu da um einem, alles was man am Leben mag, zu vermiesen. Und ja, ich könnte jetzt über den beispiellosen "Madame Web"-Hass sprechen, weil jeder versucht mir den Film madig zu machen, bevor ich dazu komme ihn mir in zwei Tagen anzuschauen, was fünf Tage nach der Veröffentlichung ist, wo man normalerweise erschossen wird, wenn man spoilert, bei diesem Film aber jeder alles ohne Zusammenhang als schlecht und lächerlich betonen darf (was man bei jeden Film könnte, wenn man will), oder ich könnte wieder betonen, dass kaum, dass es seinen Superhelden-Film mit Frauen im Mittelpunkt gibt, schon wieder sogar die News-Seiten beim Hass verbreiten mitmachen, oder fragen, ob all diese Leute in ihrem Leben eigentlich jemals zuvor einen Film gesehen haben, wenn sie denken, dass das noch nie in anderen Filmen passiert ist, was sie so sehr kritisieren, aber diese Woche gab es einen viel schlimmeren "Haben manche Leute überhaupt ein Hirn"-Moment, der die sozialen Medien unsicher gemacht hat.
Die langerwartete Fortsetzungserie der "X-Men"-Animations-Serie aus den 90ern "X-Men 97" hat, weil sie im März auf Disney+ abrufbar sein wird, ihren ersten Trailer, ihre Synopsis, und ein paar Kommentare der Macher veröffentlicht, und die Freude über den Trailer und die Tatsache, dass man die ikonische Titelmusik wieder hören darf (und das außerhalb von "Doctor Strange and the Multiverse of Madness") und jede Diskussion darüber ob der coolste Moment aus dem Trailer ein cooler Moment oder in Wahrheit nicht eher ein "Aber sollte, wenn sie das machen, nicht eigentlich das passieren?"-Moment ist, wurde vom Internet im Keim erstickt als sogenannte Fans und Kenner der X-Men und eine Menge Leute, die sich dafür ausgibt, darüber zu jammern begannen, dass Disney die X-Men woke gemacht hätte.
Für jeden wahren Fan und Kenner der X-Men war das natürlich erst einmal ein "WTF?"-Moment, der einen ernsthaft dazu veranlassen wollte zu fragen "Aber du weißt schon, dass die Erde rund ist, oder?", aber nein, die ließen nicht locker. Und zunächst dachte ich noch diese Jammerlappen würden sich auf die Charakterbeschreibung von Morph in der neuen Serie beziehen, in der er als non-binär dargestellt wird - doch nein, der Grund für all diese Beschwerden ist viel dümmer, denn ... diese sogenannten Experten für die X-Men nahmen an der inhatlichen Beschreibung der neuen Serie Anstoß, weil diese besagt, dass die X-Men immer noch eine Welt verteidigen, die sie hasst und fürchtet. Denn wusstet ihr nicht, dass die X-Men niemals Bigoterie bekämpft haben, sondern immer nur Aliens und riesige Roboter. Denn "Gott liebt, Menschen töten" ist ja nicht die einzige X-Men-Story, die jemals geschrieben wurde, wie kann man also behaupten, dass das Thema das Haupthema der X-Men wäre!
Durchatmen. Und erklären " to protect a world that hates and fears them" ist die Tag-Line der X-Men. Mehr oder weniger schon immer. Diese Phrase ist mit den X-Men verbunden wie "With Great Power must always come Great Responsibility" mit Spider-Man. Es ist ihr Mission-Statement und wird in jeder Adaption in irgendeiner Form zitiert. Wie man diese Phrase nicht kennen kann und sich trotzdem als Fan oder Kenner der X-Men bezeichnen kann, ist ein wenig rätselhaft, es sei denn man hätte erst in letzten paar Jahren zum ersten Mal zu den Comics gegriffen, aber selbst die hirnrissige Anti-Rassismus verherrlichende Krakoa-Ära der X-Men zeigt deutlich, dass diese Comics woke sind und nicht erst woke gemacht werden müssen. Die Anzahl der LGBT-Charaktere, die im X-Kosmos, exisitieren, ist innerhalb der letzten Jahre sprunghaft angestiegen, 80% der Stories in den alljährlichen Marvel Pride-Specials sind X-Men-Stories oder irgendwie mit diesen verbunden. Außerdem sollte selbst der dümmste Mensch irgendwie bemerken, dass eine Gruppe "Mutanten", die abseits des Rests der Menschen auf einer Insel zusammenwohnt, wo sie ihren eigenen Staat, ihre eigene Sprache und ihre eigene Religion gründen, etwas wokes repräsentieren dürfte. Und angesichts der aktuellen Geschehnisse in den Comics, wo Mutanten jetzt wieder gejagt, deportiert und getötet werden, einfach nur weil sie Mutanten sind, müsste man wie gesagt sehr unaufmerksam sein um nicht zu bemerken worum es da eigentlich geht.
Aber diese Besserwisser lesen offenbar keine Comics. Nun gut, aber irgendwoher müssen sie die X-Men kennen. Etwa aus den Filme, wo der letzte die jugendlichen Mutanten, nur weil sie Mutanten sind, in eine Nervenheilanstalt verfrachtet hatte und die Hauptfigure eine lesbische amerikanische Ureinwohnerin war. Nun, aber das war "The New Mutants", und den hat ja keiner gesehen, also sind die anderen Filme gemeint. Etwa "Days of the Future Past", wo es darum geht eine Zukunft zu verhindern, in der Mutanten verfolgt und eingesperrt werden, nur weil sie Mutanten sind. Oder die 2000er-Filme, die voll von Dingen sind wie Coming Out-Szenen, dem Verbergen der wahren Identität, und einem Magneto, der überzeugt davon ist, dass er die Menschen mutieren oder vernichten muss, bevor diese die Mutanten alle umbringen wie sie einst versucht haben ihn und seine Familie umzubringen, nur weil sie Juden waren. Ehm, tja ....
... das bringt uns zu den Animations-Serien. Insbesondere zu der 90er Jahre-Serie, um die es hier ja mehr oder weniger geht. Die Serie, die die treueste "X-Men"-Adaption aller Zeiten war, in deren erste Folge die riesigen eingangs erwähnten Roboter zum ersten Mal vorkamen und eine chinesisches Teeanger-Mädchen verfolgen und angreifen, nur weil sie ein Mutant ist. O-Ton Jubilee: "Ich bin doch nur ein Kind, ich habe niemanden etwas getan, ich bin doch nur ein Kind. Warum sind die hinter mir her?" Ganz zu schweigen von all diesen dunklen Zukünften, in denen Mutanten eingesperrt und unterdrückt werden, eben nur weil sie Mutanten sind, die in der Serie vorkommen. Diese riesigen Roboter, die von den X-Men bekämpft werden, wurden gebaut um Mutanten zu vernichten, von Menschen, weil Mutanten anders sind und daher gefährlich. Aber nein, wie könnte man da ein Thema hinter der Existenz der Roboter erkennen? Und ja, man neigt wohl auch dazu zu vergessen, dass einer der X-Men ein großes blaues Biest ist, was nicht offen auf der Straße herumrennen kann, und dass das Team aus mehr Frauen als Männern besteht, und dass Storm schwarz und Jubilee asiatisch ist.
Ja, "Gott liebt, Menschen töten" ist nicht die einzige X-Men-Story dort draußen. Aber es war der "X-Men"-Graphic Novel, der extra gemacht wurde um den potentiellen Lesern zu zeigen worum es bei den X-Men geht. Deswegen gilt der Graphic Novel als Heiliger Gral des X-Fandoms - weil er alles destiliert, was die X-Men ausmacht. Und die beiden anderen berühmtesten Storys sind "Days of the Future Past", dessen Inhalt ich vorhin schon im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Film erwähnt habe, und die "Dark Phoenix"-Saga. Und in zwei dieser dreien geht es um den Kampf gegen Vorurteile, und nur in der dritten wird eine Alien-Gottheit bekämpft, was aber nicht heißt, dass es deswegen in der "Dark Phoenix"-Saga nicht darum geht, dass die X-Men eine Welt beschützt, die sie hasst und fürchtet. Umgekehrt, in den 90ern war die berühmteste Storyline "Age of Apocalypse", eine Story um eine Alternativ Welt, in der die Mutanten die Welt beherrschen und die Menschen ohne Kräfte unterdrücken und für wertloses Gewürm halten. Insofern ist mir nicht ganz klar welche X-Men-Comics es geben soll, in denen es nicht um dieses Thema geht. Nie hat man die X-Men von der Regierung eine Medaille überreichen bekommen sehen, nie wurden die X-Men für ihre Leistungen belohnt oder auch nur anerkannt. So sehr ich "X-Men: First Class" (den Film) hasse, so sehr erinnere ich mich sehr deutlich daran, dass es da eine Szene gegen Ende gab, in der US-Regierung die X-Men umbringen wollte, obwohl die ihnen gerade erst den Hintern gerettet hatten, genau wie Magneto es immer vorher gesagt hatte. In "X-Men: Evolution" muss Kurt ständig durch einen Bilderzeuger getarnt rumlaufen, damit er mit den anderen Highschool-Schülern interagieren kann, weil er ein blauer Elf ist, vor dem sonst alle Angst hätte. In "Wolverine and the X-Men" werden Mutanten verfolgt. Wolverine selbst ist - egal wo und wann - ein missbrauchtes Opfer von Geheimorganistationen, die das alles dachten mit ihm machen zu können, weil er anders ist. Deadpool ist offen pan-sexuell und entstellt dank seinem Krebs.
Ich meine, die X-Men sind keine Fantasy-Story über ein Märchenland mit einem rieisgen gütigen Löwen als Herrscher, der zwar für Jesus steht, aber das auf versteckte Weise tut. Klar, natürlich steht "Mutant" versteckt für viele verschiedene Dinge. Da Mutationen in der Pupertät einsetzen, gab es immer den Faktor rund um Sexualität und Gender, aber zugleich entstanden die X-Men in 60er Jahren zur Zeiten der Bürgerechtsbewegung und der Xavier/Magneto-Konflikt war immer der zwischen den Philosophien von Martin Luther King und Malcolm X (weswegen der Verrat von Kings Traum in der Krakoa-Ära einen Verrat an den langjährigen X-Men-Lesern und Fans dargestellt hat). Das Schöne an den X-Men war immer, dass sie eine Metapher waren, man konnte hinein lesen was man wollte, und das sollte man sogar auch. ABER: Jeder wusste das immer, jeder wusste immer, dass die X-Men genau das sein sollten: Eine Metapher für das, was man heutzutage Wokeness nennt. Sie haben eine Welt, die sie hasst und fürchtet, beschützt. Und das hat sie immer von den Avengers oder der Justice League unterschieden, die eine Welt, die sie liebt, beschützt haben.
Ich versuche mich immer für nicht besonders gescheiter zu halten als den Rest der Welt, aber wenn ich über solche Dummheiten stolpere, dann muss ich denken, dass ich offenbar doch viel schlauer als die Mehrheit der Welt bin, weil ich im Gegensatz zu diesen Jammerfritzen immer schon wusste, dass die X-Men woke sind ... nicht nur deswegen weil ich den Einführungstext zu den Comics gelesen habe, wo drinnen steht, dass die eine Welt, die sie hasst und fürchtet beschützen, aber unter anderem deswegen. Offenbar ist die Fähigkeit Lesen zu können, doch ein Vorteil wie es scheint. Das und ... na ja, den Plot zu folgen und nicht nur Kampfszenen ohne Kontext anzuschauen und dann zu denken man wüsste worum es geht. Zu Schade, dass dazu offenbar vor allem US-Amerikaner nicht fähig sind.
Oh, und über all die anderen aufgekommenen X-Men-Diskussionen dieser Woche, wie etwas denen im Zusammenhang mit Kink und Sexualität und Kostümen, habe ich noch gar nicht geredet. Ein anderes Mal vielleicht. Nur so viel: Habt ihr keine Augen, oder ist euch am Kostüm der White Queen nie irgend etwas aufgefallen?! Tja, wie gesagt die Augen, die man im Kopf hat, zu benutzen und mit dem Gehirn zu verbinden ist offenbar ein größere Leistung als ich die mein Leben lang angenommen habe. Aber was soll man machen?
In nicht allzuferner Zukunft werden wir hier darüber sprechen, dass Disney Daredevil nicht woke gemacht hat, weil er immer schon blind und katholisch war. In so einer Welt leben wir inzwischen leider nun mal. Zu ändern ist es nicht, man kann nur überlegen das Internet für immer aufzugeben. Was vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre.
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afaimsblog · 2 months
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Animierter Schock- Die Zukunft von Disney?
Durch die Streiks sieht dieses Kino-Jahr mitunter ja etwas trüb aus, und auch die zukünftigen Jahre ändern ihr geplantes Programm am laufenden Band, aber es gibt eine Ausnahme, was neue Veröffentlichungen angeht, die sich zwar durch die Streiks verzögert haben, aber trotzdem schneller fertig gestellt werden können als alles andere und daher in Massen auf uns zukommen - und das sind Animations-Filme! (Außer man ist der dritte Spider-Verse-Film, versteht sich).
Die Gründe dafür sind vielfältig, aber vor allem liegt es daran, dass Animations-Filme sowieso schon Jahre brauchen bis sie fertig gestellt sind, und dass die Darsteller oft für diese nur ihre Stimme hergeben müssen, und eine Rolle einzusprechen ist eben nicht so zeitaufwändig wie eine tatsächlich zu spielen. Sprich, kaum, dass die Schauspieler wieder arbeiten konnten, konnten sie ihre Stimme wieder an Animationsprojekte - sei es Serie oder Film - verleihen, während Drehpläne auf einander abzustimmen weitere Monate an Zeit gefressen hat, bevor diverse Real-Film-Projekte überhaupt fortgesetzt werden konnten. Wenn man die Trocken-Übungen während der Lockdowns dazu nimmt, in denen Schauspieler ihre Texte mitunter in der eigenen Garage aufgenommen haben, weil sie nicht in die Studios kommen durften, dann sieht man schnell warum es viel einfacher war Animations-Projekte wieder zum Laufen zu bringen als alles andere. Die Macher von diesen können einfach viel flexibler sein als die Leute, die Filme oder Serien an Sets drehen.
Außerdem ist nie wirklich sicher wann ein Animationsprojekt wirklich fertig gestellt ist, das heißt, dass viele Studios ihre neuen Projekte überhaupt erst ankündigen, wenn Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, sprich wenn es realistisch erscheint anzunehmen, dass sie ihr Projekt in einer gewissen Zeitspanne veröffentlichen können. Das heißt wir erfahren jetzt erst von vielen Projekten, die in Wahrheit schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten in der Mache waren, nun aber weit genug gediehen sind, dass man erklären kann, dass sie in den nächsten drei Jahren bereit für die Veröffentlichung sein werden.
Dieses Jahr erwarten uns bekannterweise ja Projekte wie "Ich einfach unverbesserlich 4" und "Alles steht Kopf 2", aber Disney hat überraschend auch eine ganze Reihe neuer Fortsetzungen angekündigt, die sie im Laufe der nächsten Jahre veröffentlichen wollen, von denen es bisher noch keine klaren Daten gab. Darunter "Zoomania 2" (auf den wir schon lange warten), einen dritten Teil für "Frozen" (was zu erwarten war), "Toy Story 5" (ja, ich weiß Teil 4 hätte doch eigentlich der Abschlussfilm sein sollen, machen die das Ende wieder weg damit sie weiter machen können oder kommt Woody einfach nicht vor?!) und zur Überraschung aller "Vaiana 2" alias "Moana 2", der schon in diesem November in die Kinos kommen soll. Das ist vor allem deswegen überraschend, weil bisher immer nur vom Live Action Remake vom The Rock in Bezug auf die Moana/Vaiana-Franchise geredet wurde, und keiner wusste, dass überhaupt ein zweiter Teil geplant war bzw., dass dieser schon so weit gediehen ist, dass er noch vor dem Live-Action-Remake veröffentlicht werden könnte. Natürlich rückt diese Enthüllung all die Werbung für den Live-Action-Film in eine anderes Licht, denn kann es sein, dass Disney in Wahrheit einfach seine Fortsetzung beworben hat, und der Rock immer nur dachte, dass von seinem geplanten Live-Action-Remake die Rede ist? Überhaupt ist es ein wenig verwirrend eine Fortsetzung und ein Remake zugleich zu machen.
Bisher waren alle Live-Action-Remakes von Disney-Filmen etwas, das gemacht wurde, weil eben keine Fortsetzungen fürs Fernsehen oder den Home Video-Markt, ganz zu schweigen vom Kino, geplant waren. So früh ein Remake von "Moana" zu machen war sowieso schon immer sinnlos und überflüssig, aber angesichts der Fortsetzung, die erst noch in die Kinos kommen soll, ist das Remake jetzt auf einmal unnötiger als jemals zuvor. Offenbar erforscht Disney das Multiversum nun abseits des MCUs ebenfalls, oder wie sollen wir das verstehen?
"Moana" kam immerhin erst 2016 in die Kinos und bekommt nun also 8 Jahre später eine Forstetzung, aber im Jahr gleich danach auch ein Remake. Okay. Schlimm genug, dass der Film in unseren Breiten in "Vaiana" umgetauft werden musste, weil man ja nicht will, dass ihn jemand mit der Serie um die gleichnamige Porno-Darstellerin verwechselt, jetzt wird eine ganze Franchise daraus, die bei uns anders heißt als im Original, was überhaupt nicht verwirrend ist, und alle die behaupten die Tatsache, dass es so viele Superhelden-Filme gibt, wäre ein Problem, weil sie immer alle gleich sind, belehrt wie es ist wenn wirklich der selbe Film noch mal kommt, obwohl er gerade erst fortgesetzt worden ist. Aber bei Kindern wird ja ständig gerebooted und geremaked und dann mitunter gecrossovered und das stört keinen; nur wenn das Zielpublikum Erwachsene abseits des Horror-Genres sind, dann ist es Problem für alle.
Wie auch immer, es ist ganz witzig, dass Disney all diese Fortsetzungen ankündigt, während deren Interims-CEO zugleich Dinge verkündet, die eigentlich das genau Gegenteil bedeuten müssten und auch dem widersprechen, was er selbst zuvor gesagt hat. Oder das ist schon Teil der neuen Strategie, sprich wir werden keine neuen Projekte mehr bekommen, sondern eben nur noch Fortsetzungen und Remakes. Also statt einem neuen Pixar-Film über - keine Ahnung - das arthurische England bewohnt von antropomorphen Kreaturen, werden wir nur noch Fortsetzungen von "Toy Story" zu sehen bekommen. Und anstatt einer neuen "Star Wars"-Serie um einen neuen Charakter kriegen wir ein dritte Staffel von "Ashoka". Und anstatt einem MCU-Film um White Tiger kommen noch drei "Thor"-Filme. Irgendwie so dürfte das vielleicht gemeint sein, oder auch nicht. Keiner kennt sich mehr aus was da für Unsinn aus Bobs Mund kommt und warum das, was wir sehen dann erst was ganz anderes ist, aber vergesst nicht, dass auf Grund der Entstehungszeit von Unterhaltungsprodukten das, was ab jetzt Politik ist, sowieso keine Auswirkungen auf das, was in den nächsten drei bis fünf Jahren kommt, haben kann.
Insofern freut euch schon jetzt auf das Live-Action-Remake von "Frozen", das ein Jahr nach dem vierten Teil der Original-Reihe ins Kino kommen wird und von Taylor Swift produziert werden wird. Wenn das die Zukunft ist, die sich Disney vorstellt, dann brauchen sie sich nicht wundern, dass ihnen die Zuseher im Kino fernbleiben. Aber wenn sonst nichts anderes mehr in die Kinos kommt, dann werden diese Filme gezwungermaßen angesehen werden, also ... tja, warum nicht? Solange noch irgendwelche Filme gemacht werden ist es ja gut. Selbst wenn es nur Produkte aus dem Moana-Multiversum sind.
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afaimsblog · 3 months
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Streaming in der Krise? - Was die Zukunft für Netflix, Amazon, Disney+ und Co. bringt
Was bringt die Zukunft des Streamings? Nun, ich habe keine Ahnung, wenn ich ehrlich sein soll. Zuviele Anbieter und zuviele Krisen haben die Streaming-Blase gesprengt, und deswegen versucht jeder diverse Tricks um sein eigenes Service irgendwie wieder profitabler zu machen. Und das Verrückte ist, dass all diese Tricks klappen, obwohl sie das nicht sollten. Offenbar lässt man als Kunde alles mit sich machen, solange man nur nicht auf seinen Lieblingsstreamer verzichten muss, denn dann könnte man ja nicht Original XY jederzeit ansehen, wenn einem danach ist, wenn man konsequent handeln würde. Zugleich ist die Online-Piraterie lebendiger als jemals zuvor. Hatte die Umstellung von Netflix vom DVD-Verleih zum Streaming Service ursprünglich dafür gesorgt, dass sie weniger wurde, hat die Tatsache, dass es heute so viele Streaming Services gibt und so viele Inhalte auf diesen zu finden sind - und dann aber vor allem auch wieder unvorhersehbar von dort verschwinden - dafür gesorgt, dass Online-Piraterie wieder der einzige Weg für viele ist irgendetwas bestimmtes ansehen zu können.
Trotzdem gibt es immer wieder neue Rekorde an Abonnenten, Klickzahlen etc. Wie gesagt es ist vollkommen unklar wie es weitergehen wird.
Einerseits wollen die Firmen kein Geld mehr für die Produktion von Streaming Serien ausgeben, die ja dafür bekannt sind, dass sie teurer und voll von mehr Production Values sind als Network- oder sogar Kabel-Serien, andererseits wollen sie ihre Geschäftsmodelle nicht aufgeben, weil sie dort die meisten Kunden sitzen haben. Also verkaufen sich die Streaming Services untereinander ihre Originals, weil es weniger kostet eine fertige Serie zu kaufen als eine neue zu produzieren. Oft übernehmen sie auch Projekte, die bereits teilweise vorproduziert waren, und stellen diese fertig, da sie auf diese Weise ebenfalls weniger zahlen müssen als wenn sie von Tag 0 an die Entwicklung bezahlen müssten. Doch natürlich ist das kein Modell, das man ewig aufrechterhalten kann. Im Gegenteil die Lebenszeit dieser aktuellen Geschäftsstrategie ist sehr limitiert, da irgendwann einfach kein neuer Stoff mehr da sein, den sie untereinander tauschen können, Serien und Filme, die in den Vaults verschwinden hin oder her. Man muss ja auch bedenken, dass Gen Z diese seltsame "alles was alt (sprich älter als ein Jahr her ist) interessiert uns nicht, ob wir es nun jemals gesehen haben oder nicht"-Einstellung hat, sprich Serien wie "Willow" werden von denen, sobald sie dann doch wieder auf dem Vault gelassen und neu veröffentlicht werden, nicht angesehen werden, obwohl man beim ersten Mal eventuell keine Chance hatte sich die Serie anzusehen, weil sie nur ein paar Monate lang verfügbar war. Insofern werden sich früher oder später Probleme ergeben. Und Sachen extra lang zurückhalten kann man auch nur eine begrenzte Zeit lang. Irgendwann wird einen nun mal der Stoff ausgehen, und dann muss man neuen Content produzieren, und für den muss irgendjemand bezahlen, und was dann ist, nun das weiß keiner.
Gar nicht erst zu sprechen von der Zukunft des Amazon Gratis-Streamers Freevee, oder der Frage on Canal+ das große neue Ding bei uns in Österreich werden wird, da sie die Inhalte, die MagentaTV den anderen vor der Nase wegschnappt, zeigen.
Was aber auf jeden Fall ein Auslaufmodell ist, sind die Listen der Veröffentlichungen im kommenden Monat. Netflix, Amazon, Disney+, Paramount+ und all die anderen geben die immer im Vormonat bekannt, aber schon seit Monaten stimmen diese Listen einfach nicht mehr. Nicht nur, dass dauernd Lizenz-Titel auftauchen, die nicht vorangekündigt waren, oder Titel, die vorangekündigt waren, eben doch nicht erscheinen, weil es irgendwelche rechtlichen Probleme gibt, nein, jetzt erwischt es sogar schon Originals. So erfreulich es ist, dass "Code 8 Part II" jetzt doch schon im Februar erscheint, so nervig ist es, dass der Film eben nicht auf der Februar-Ankündigungs-Liste von Netflix war. Jahresbedingte Angaben von Serien und Filmen, die letztes Jahr hätten erscheinen sollten, stimmen dank den Streiks ja auch alle nicht mehr. 2024 sollen jetzt endlich die letzten Staffeln von "Sweet Tooth", "The Umbrella Academy" und "Cobra Kai" erscheinen, aber allen ist aufgefallen, dass es keine 2024-Ankündigung für die neuen Staffeln von "Wednesday", "The Witcher" und das Finale von "Stranger Things" gibt, obwohl zumindest "Wednesday" Staffel 2 eigentlich für 2023 angekündigt war und "Stranger Things" Staffel 5 für 2024. Momentan dürfte Letzteres fix frühestens 2025 erscheinen, und wann wir den neuen Geralt zu sehen bekommen steht in genauso wie die Zukunft der Addams-Family in den Sternen, wohl auch weil man eben für 2025 auch hochwertige Inhalte mit gesicherten Klickzahlen haben will und die Netflix langsam aber sicher ausgehen. Disney geht es ja nicht besser, von all den angekündigten MCU-Serien, die 2023 hätten erscheinen sollen, haben es nur drei rechtzeitig geschafft. Schon "Echo" musste auf 2024 warten und die Agatha-Serie muss noch bis diesem Herbst warten, während "Ironheart" wohl nicht vor 2025 veröffentlicht werden wird. "Daredevil: Born Again" ist datumslos, und die geheimnisvolle "Wonder Man"-Serie ebenso. Und wann wir die zweite Staffel der "Herr der Ringe"-Serie auf Amazon zu sehen bekommen werden, weiß wirklich keiner.
Was sich also ändern wird im Streaming-Bereich? Sie werden vermutlich bald gar keine Vorankündigungen mehr machen, weil sie sich an diese sowieso nicht halten können. Stattdessen wird kurz vor der Veröffentlichung dafür geworben werden und das war's dann auch schon wieder. Und Überraschungen wird es weiterhin geben, weil man so ja Interesse generiert. Oder so.
Das kann ich euch vorhersagen. Alles andere? Nun das kann keiner vorhersagen, auch wenn es manche versuchen.
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afaimsblog · 3 months
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40 Jahre 1984 - Wenn Kult feiert
2024 ist 1984 40 Jahre her. Abgesehen davon dass das für diejenigen, die in diesem Jahr bereits geboren waren oder in diesem Jahr geboren wurden, ein schauderhafter Gedanke ist, und dieser Satz für andere ein sinnloses Mathe-Beispiel darstellt, ist er vor allem deswegen von Bedeutung, weil 1984 ein pop-kulturell gesehen bedeutendes Jahr war. So feiern zum Beispiel "The Karate Kid", "Ghostbusters", "Terminator", "A Nightmare on Elm Street", "Gremlins", "Footloose", "Beverly Hills Cop", "Police Academy", "Sixteen Candles", "Toxic Avengers" und das "Thriller"-Musikvideo ihr 40-Jähriges Jubiläum in diesem Jahr. Hinzu kommen 40er für unsterbliche nicht aus diesen Filmen stammende Songs wie "What's Love got to do with it", "Against all Odds (Take a Look at me now)" und "I just called to say I love you". Ebenfalls 40 werden Kultserien wie "Robin of Sherwood", die Jeremy Brett-Sherlock Holmes-Serie, "Miami Vice", "Mord ist ihr Hobby", "Airwolf" und "Wer ist hier der Boss?!". 40 Jahre werden außerdem die Marvel-Heldin Julia Carpenter (früher Spider-Woman, heute Madame Web), der Anti-Held Venom, die Mutanten Legion, Forge und Warlock, sowie der Oberschurke der Beyonder, denn das berühmte erste "Secret Wars"-Crossover-Event feiert dieses Jahr ebenfalls seinen vierzigsten Geburtstag, und in diesem wurden eben die zweite Spider-Woman, Venom und der Beyonder in den Marvel Kosmos eingeführt, und diesem haben wir die lästigen alljährlichen Crossover-Events zu verdanken, die uns seit dem verfolgen. In diesem Jahr startete auch Alan Moores "Swamp Thing"-Run bei DC und die "Judas Contract"-Storyline erblickte dort ebenfalls das Licht der Welt. Kurz gesagt, es war ein Jahr, das einiges an pop-kulturellen Highlighs zu bieten hatte.
Und das hat Auswirkungen auf die Pop-Kultur des Jahres 2024. Termingerecht (wenn vielleicht auch eher zufällig) erscheint mit "Madame Web" die erste Live-Action Version von Julia Carpenter und Spider-Woman überhaupt schon am Valentinstags. "Venom 3" soll ja ebenfalls noch dieses Jahr kommen, und wegen dem Jubiläum wird Sony versuchen diesen Termin auch einzuhalten, aber die Streiks haben so manche Pläne verzögert und verschoben. So kann Sony zwar einen neuen "Ghostbusters"-Film raushauen, die lange angekündige Feier des 40er für die "Karate Kid"-Franchise mag zwar aber für dieses Jahr angekündigt sein, wird sich aber, wenn wir Glück haben, frühestens in den Dezember quetschen können. Netflix veröffentlicht eine Jubiläums-Fortsetzung von "Beverly Hills Cop", aber die Wiederbelebung der "Terminator"-Franchise nach deren "Dark Fate"-verschuldeten Tod wird dieses Jahr wohl kaum stattfinden können, während der "Germlins"-Reboot sich ebenfalls nicht mehr dieses Jahr ausgehen wird. Der neue "Toxic Avenger" war ein Jahr zu früh dran, während Freddy sowohl seinen Reboot als auch sein Jubiläum verschlafen zu haben scheint, trotz immer wieder aufkommender Gerüchte über das Gegenteil. Doch wer weiß, vielleicht sucht Freddy Krueger die Alptäume von Teenagern streikbedingt doch noch irgendwann in den den nächsten Monaten oder Jahren heim. "Police Academy" hingegen feiert seinen Geburtstag mit einer neuen Hinter den Kulissen-Serie, was weniger aufwendig und zugleich zielführender ist als eine erzwungene Fortsetzung im Jahre 2024, aber auf Grund der zurückgehaltenen Veröffentlichung Interviews mit einigen Verstorbenen enthalten wird.
Marvel hat unterdessen eine weitere seiner Flashback-Miniserien gestartet um das Jubiläum von "Secret Wars" zu feiern, während uns bisher noch kein Remake von "Mord ist ihr Hobby" droht und Tony Danza zuletzt eher damit beschäftigt war die Jubiläen von anderen Leuten zu feiern (zurecht, es ist nur recht und billig Dick Van Dyke zu feiern, während er noch unter uns ist und unsere Liebe mitbekommen kann, auch wenn es "nur" ein 98er und keine 100er ist!). Und Tonys Fernsehtochter sieht sich gerade einer Character Assassination-Kampagne durch eine sterbende Shannon Doherty ausgesetzt (ja wir reden hier über die 80er, aber es scheint als würden wir uns in Wahrheit immer noch in 90ern befinden). Zumindest ist sie dabei in guter Gesellschaft.
Man sieht also, dass der 40er nicht von allen als besonders angesehen und entsprechend gefeiert wird, und vielleicht ist das auch ganz gut so. Wie gesagt, man sollte feiern, was man feiern kann, anstatt auf runde Jubliäen zu warten. Natürlich ist es schön einen besonderen Geburtstag zu feiern, wenn es möglich ist, aber der gezwungene Versuch etwas daraus zu machen oder sagen wir Interviews fünf Jahre verspätet zu einer Geburtstags-Doku zusammenzuschneiden ist auch nicht die Lösung. Genauso wenig wie einfach mal einen neuen Film anzukündigen, dann mitzubekommen, dass ihn keiner haben will, weil es der Franchise im Moment unter anderen Namen gut geht und sie mehr Fans als jemals zuvor hat, und dann schnell einzulenken und die Beteiligten an dem aktuellen Erfolgsprodukt doch zur Hilfe zu rufen, und dann schnell schnell etwas zusammenzuzimmern, das vor dem Jahresende fertig sein muss. Und wozu alles ständig rebooten und fortsetzen? Wie wäre es, wenn man ein Jubiläum einfach feiert, indem man sich das ansieht, was gefeiert wird? Lieber den Original-"Footloose"-Film ansehen als irgendeinen möglicherweise schauerhaften "Gremlins"-Reboot erwarten, ist meine Meinung. Und aus "Terminator" wird sowieso nie wieder etwas werden, solange man James Cameron daran schalten und walten lässt, siehe "Dark Fate". Und die angeblichen "Ghostbusters"-Fans mögen sowieso nur den Ur-Film und hassen alles andere aus der Franchise (mit Ausnahme vielleicht der ironischerweise schwächsten Fortsetzung, nämlich der letzten, aber das ist meiner Meinung nach ein "Star Wars"-artiges Nostalgie-Phänomen, was spätestens nach Ansehen des neuen Films dieses Jahr nachlassen wird). Wie gesagt, Julia Carpenters Live Action Debüt in diesem Jahr ist vor allen ein Zufall und weniger geplant als man meinen könnte, und dadurch wirkt es natürlich und nicht gezwungen. So etwas ist eine gelungene Art zu feiern, alles andere ist genau das eben nicht.
Lehnt euch also zurück, seht euch das "Thriller"-Musikvideo zur Gänze an, streamt die zweite Staffel von "Stranger Things", seht euch "Wonder Woman 1984" an, und findet Zeit eure Lieblingsserie über einen britischen Kultcharakter aus den 1980ern zu bingen - feiert wie ihr wollt und träumt nicht von Freddy Krueger, wenn es sich einrichten lässt. Und damit habt ihr dem Jahr 1984 schon Genüge getan.
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afaimsblog · 3 months
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Streaming Wild West und Neuanfänge - Neues aus der Welt von Hollywood
max ist mal wieder mit Hausputz beschäftigt und cancelt seine Serien in Massen. Zugleich ist das Streaming Service daran interessiert mehrere "Harry Potter"-Serien zu machen. Weil die ja offenbar ... billiger zu machen wären als eine dritte Staffel von "This Flag means Death" oder "The Flight Attendant". Und sie dann wohl alle nach einer Staffel absetzen könnten. Oder so. Wir wissen zwar immer noch nicht von wem sie denken, dass er diese hypothetischen Serien ansehen wird, aber immerhin sind sie damit noch besser als Paramount+, die offenbar wirklich vollkommen aufgegeben haben und die zweite Staffel von "Halo" bewerben und zugleich zulassen, dass alles zugeben wie schrecklich die erste Staffel doch war. Okay. "Star Trek" hat dort sowieso keine Zukunft, wie es scheint. Offenbar besteht mehr Interesse an der Kelvin-Timeline (warum auch immer, weiß überhaupt noch irgendwer, dass es die mal gab?) und daran einen Prequel-Film zu dieser zu machen. Und keine Sorge, wenn ihr euch jetzt "Häh? Wie kann es einen Prequel-Film geben, wenn der erste Film in dieser Zeitlinie die Entstehung von dieser Zeitlinie und die Geburt des Hauptcharakters gezeigt hat?" denkt, dann seid ihr in guter Gesellschaft - diese Ankündigung hat alle gleichermaßen verwirrt und verwundert.
Neben all diesen "Neuigkeiten" wird der Streaming-Dschungel immer mehr zum Wilden Westen und immer unüberschaubarer. Bei uns hat sich aus irgendwelchen Gründen "Yellowstone" auf Netflix verirrt, während in den USA auf max die alten "Star Trek"-Serien streamen. Nach wie vor kein Wort über diese veflixte 4. Staffel von "Snowpiercer", aber diverse andere Serien und Staffeln, die von den Streaming Services, die sie produziert haben, an andere Streaming Services verkauft wurden, die sie streamen werden, sollten sich in den nächsten Monaten materialisieren. Und ja, dazu zählt die 2. Staffel von "Star Trek: Prodigy" (jetzt auf Netflix) und der Nicht-Spin-Off der diverse DC-Serien, der jetzt eigenständig ist - "Dead Boy Detectives" ( jetzt auf Netflix). Und wer weiß was noch alles in Zukunft dazu kommt. Vielleicht kehren "The Flight Attendant" und "This Flag means Death" doch noch für eine dritte Abschluss-Staffel zurück, nur irgendwo ganz anders. Andererseits muss man sagen, dass alle anderen max- und Warner-Serien, die gecannelt wurden, nachdem sie schon eine bekannte Größe waren, sprich ein paar Jahre gelaufen waren, nie gerettet und woanders weiter gemacht wurden.
Aber es werden nicht nur fertig gedrehte Sachen untereinander getauscht, nein, jetzt, wo die Streiks und Weihnachten vorbei sind, kehren immer mehr Serien- und Filmproduktionen zu ihren Dreharbeiten zurück. Selbst "Star Wars: Andor" dürfte endlich seine fehlende Woche drehen, auch wenn Disney+ nach wie vor nicht vorzuhaben scheint die finale 2. Staffel dieses Jahr zu veröffentlichen. "Stranger Things" dreht seine letzte Staffel endlich, und ein Zeitsprung wurde bestätigt, und was das für den Cliffhangar bedeutet ist momentan ungewiss. Vielleicht wird der in Flashbacks gelöst, in denen nur gewisse Charaktere zu sehen sind, bei denen man nicht so deutlich sieht, dass sie älter geworden sind, was weiß ich. Auch "Daredevil: Born Again" nimmt die Dreharbeiten wieder auf, doch all die Aussagen im Zusammenhang mit diesem Projekt sind mit Vorsicht zu genießen, da sie von omniösen "Insidern" stammen, lobt den Tag nicht vor den Abend, am Glaubwürdigsten scheint die Behauptung zu sein, dass es die geplanten 18 Folgen wohl doch nicht geben wird und es deutlich weniger Folgen sein werden. Alle anderen Themen sind wie gesagt Spekulationen und Gerüchte, auch wenn die Mid-Credit-Szene von "Echo" uns wohl eine gute Idee liefert, worum es in der Serie gehen könnte (oder auch nicht, weil wir ja nie wissen wohin ein Teaser für das allgemeine MCU genau führt, sondern nur was geteast wird).
Wie auch immer, all diese Neuigkeiten mit Serien und Filmen, die weitergedreht oder einfach nur gedreht werden, führen zu vielen erstaunten "Was? Wieso drehen die erst jetzt?!"- Aussagen im Internet, denn ja, offenbar hat kein Mensch mitbekommen, dass Hollywood teilweise sechs Monate lang still gestanden ist und es zwei monatelange Streiks gab, die zu Produktionshutdowns in Massen geführt haben. Insofern haben die Streiks wie es vorauszusehen war ihr Ziel die Öffentlichkeit auf die Probleme im Filmemach-Geschäft aufmerksam zu machen verfehlt. Die Umgestaltungen der Writer's Rooms im Streaming Bereich haben zu einer Menge Entlassungen und gecanncelten und umgearbeiteten Projekten geführt, sprich auf kurze Sicht zu negativen statt postiven Ergebnissen, und die Schauspieler wurden von ihrer eigenen Gewerkschaft in Thema K.I. verraten, was Synchornisation angeht - oder auch nicht, auf jeden Fall ist K.I. dort auf einmal nichts Schlechtes mehr wie es scheint. Und dass die überhaupt gestreikt haben und das lange Zeit nachdem die Drehbuchautoren zu ihrer Arbeit zurückgekehrt sind, hat ja sowieso kaum wer mitbekommen. Seltsam wie trotz der viel gepriesenen Social Media das an dem Großteil der Welt vorbei gehen konnte.
Insgesamt also, ja, nichts ist besser, alles ist schlecher als vorher. Wenn ihr was mögt, was es schon gibt, stellt euch darauf ein euch davon verabschieden zu müssen. 2024 wird von den wenigsten Produkten der Unterhaltungsindustrie überlebt werden.
Und wirklich witzig wird dieses Jahr ja erst werden, wenn den Leuten klar wird, dass so gut wie keine Filme, die sie interessieren, dieses Jahr ins Kino kommen werden. Das wird dann noch mal lustig. Noch lustiger wird es aber 2025, wenn dafür tausend Filme kommen und keiner Geld und Zeit haben wird, die alle anzusehen. Und das immer vorausgesetzt der nächste Streik oder die nächste Pandemie funkt nicht dazwischen.
Aber Hauptsache man kann behaupten, dass das alles so ist, weil alles woke und damit schlecht ist. Dann ist das Internet glücklich, und alles was zählt ist heutzutage ja den heterosexuellen weißen volljährigen rechten hasserfüllten Cis-Mann glücklich zu machen, denn der ist ja "das Internet". War nett während es Sachen für andere Leute zum Anschauen gab. Zu schade, dass das jetzt vorbei ist.
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afaimsblog · 4 months
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Wie oft denn noch? - Warum die Promotion für "Echo" keine alte Frage beantwortet, sondern nur bestätigt was immer schon so war
Wir befinden uns im Neuen Jahr, und nach dem Ende von der täglich erscheinenden zweiten Staffel von "What if...?" kommt nächste Woche der Binge-Drop von "Echo" als nächster Eintrag in das MCU. In den USA zeitgleich auf Hulu und Disney+ veröffentlicht, ist "Echo" die erste nicht-jugendfreie MCU-Serie seit dem Ende der Netflix-Ära, und die anfängliche Werbung für sich selbst bestand enttäuschender Weise vor allem auch daraus diesen Aspekt zu betonen (weil man ja offenbar gleich besser ist, wenn etwas düster, edgy, und voll von Gewalt ist). Erst in den neueren Werbungen wurde andere Aspekte des Projekts betont wie etwa das Native American Erbe des Charakters. Und, dass es sich nicht nur um die Fortsetzung von "Hawkeye" handelt, sondern auch von "Daredevil", womit endlich klar gestellt wurde, dass "Daredevil" auch wirklich Teil des MCU war. Zumindest sagen das alle.
Natürlich ist das Käse, weil alle Netflix-"Defenders"-Serien von Anfang an als Teil des MCU geschrieben wurden. Die Snobs und Hater, die denken, dass nur Filme das Wahre sind, und es nie wahr haben wollten, dass die Serien besser waren als die MCU-Filme, wollten uns aber schon immer einreden, dass diese Serien eben nicht Teil des MCUs sind, egal wie oft die Ereignisse aus "Avengers" in ihnen auch erwähnt werden. Da die Crossover-Pläne mit den Filmen, die es spätestens seit "Civil War" gab, nie Früchte trugen, hatten sie damit auch ein leichtes Spiel, vor allem nach "Infinity War", da der Blip in keiner der Nicht-Disney+-Serien je erwähnt wurde.
Das liegt aber daran, dass die Netflix-Serien lange vor dem Blip spielen, und die Autoren von "Agents of Shield" die letzten beiden Staffeln schreiben mussten ohne zu wissen was in den letzten beiden "Avengers"-Filmen passiert. Während der Canon-Status von "Agents of Shield" durch die Abwesenheit des Blips also fragwürdig wurde, war das im Fall der "Defenders"-Serien nie so - das Internet hat sich aber um so mehr darauf konzentriert uns das einzureden. Mit dem Auftritt von Jarvis in "Avengers: Endgame" sollten die Serien endlich kanonisiert werden, doch das half dank den Hatern, Snobs und Faulen Säcken, die einfach keine Lust hatten alle sechs Netflix-Serien anzuschauen, nicht um die anderen Serien ebenfalls als Teil des Canons anzusehen.
Bis Matt Murdock gespielt von Charlie Cox in "Spider-Man: No Way Home" vorkam, und Vincent D'Onofrio den Kingpin wieder in "Hawkeye" spielte. Doch das reichte auch nicht aus um gewisse Gruppen zu überzeugen, weil doch die Nicht-Disney+-Serien nicht in der offiziellen Time-Line enthalten waren (die sich ständig ändert und voll von Fehler ist, aber das nur so nebenbei). Und obwohl die selben Darsteller die selben Rollen spielten, wurde behauptet, dass sie zuvor einfach andere Multiversum-Versionen von ihren Charakteren gespielt haben. Wie J. K. Simmons eben, der ja auch in "Spider-Man: No Way Home" als MCU-Version von J. Jonah Jameson auftrat und derselbe Schauspieler wie in den Sam Raimi-"Spider-Man"-Filmen war, aber eindeutig eine andere Version. Nur, dass in seinem Fall alle anderen gleich- oder ähnlich heißenden Charaktere andere Darsteller und damit andere Versionen waren: Peter Parker ist jünger, hat eine viel jüngere Tante May, lebt im selben Universum wie die Avengers, in dem es dafür aber keine Osborns gibt etc. Ihr habt den Film gesehen, natürlich ist das eine andere Version! Im Gegensatz dazu gab es aber keinen Hinweis darauf, dass Matt oder Kingpin nicht der selbe Matt und der selbe Kingpin wären, die wir zuvor gesehen haben. Trotzdem waren die Leute erstaunt, als Matt dieses Mal auch als Daredevil in "She-Hulk: Attorney of Law" zurückkehrte und die selbe Backstory und die selben Lebensumstände hatte wie in der Netflix-Serie. Sollte das etwa bedeuten, dass die nun doch Canon ist?!
Verdammt, ja, natürlich sollte es das! Deutlicher ging es nicht mehr, dachten viele. Aber nein, es war immer noch nicht Canon für das Internet, bis zur Werbe-Kampagne für "Echo", wo in einem neuen Trailer beim Archiv-Material auch Szenen aus "Daredevil" zu sehen waren. Zugleich wurde endlich offiziell klar gestellt: Ja, die "Defenders"-Serien sind Canon, sie sind passiert, Kingpin und Matt sind die selben.
Leider reicht das aber noch immer nicht aus, denn ihr habt es erraten für das Internet ist jetzt nur "Daredevil" kanonisiert, nicht die anderen Serien. Und das trotz der "Defenders"-Serie, wo der selbe Matt auf die Charaktere aus "Jessica Jones", "Luke Cage" und "Iron Fist" trifft (und der Tatsache, dass Claire zuvor schon aus "Daredevil" in diese anderen Serien crossoverte mit Wissen um den Blinden Anwalt aus Hell's Kitchen) und trotz der Tatsache, dass die "Punisher"-Serie ein Spin-Off voni "Daredevil" war und der selbe Frank darin vorkam.
Und ja, das ist der Punkt wo man vor Wut und Frustration in seinen Hut beißen und aufgeben will. Stur- und Blödheit ist scheinbar nicht beizukommen, nicht einmal durch offizielle Statements.
Vermutlich sind Warner und The CW an allem Schuld. Die hatten "Superman & Lois" ursprünglich als Arrowverse-Serie und "Supergirl"-Spin-Off konzipiert, die selben Darsteller von Superman und Lois Lane für die Serie gecastet, und jahrelang so getan als würde die Serie auf Earth Prime spielen, nur um dann kurz vor dem Finale der zweiten Staffel zu verkünden, dass die Serie in Wahrheit immer in einem anderen Universum gespielt hat und es andere Versionen von Superman und Lois sind, als die, die zuvor im Arrowverse zu sehen waren, obwohl es die selben Darsteller sind. Seit dem gilt die Regel "Selbe Darsteller, meint selbes Universum" nicht mehr, aber man muss sagen, dass "Superman& Lois" von Anfang an gewisse Widersprüche zu "Supergirl" beinhaltet hat, was uns zur prinzipiellen Regeln führt: "Selbe Darsteller und selbe Lebensumstände = gleiche Version, Selbe Darsteller und andere Lebensumstände = alternative Version". Mit diesem Leitsatz hat die Multiversum-Saga des MCU bisher funktioniert: Captain Carter, die andere Maria und die anderen Stranges aus "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" sind die selben Darsteller, aber sie leben vollkommen andere Leben als die Versionen, die wir kennen. Selbiges gilt für die anderen Lokis und den Unterschied zwischen Viktor Timely und Jenem, der bleibt, die uns im Verlauf von "Loki" untergekommen sind. Und es ist der Ausgangspunkt von "What if...?" (ja, das gilt nicht ganz, weil viele Rollen von anderen Darstellern gesprochen werden, obwohl es eine MCU-Serie ist) und ist auch sehr wichtig für die After-Credit-Szene von "The Marvels". Und es ist eigentlich selbstverständlich, aber offenbar ist es das doch nicht, so logisch es uns geistig normalen Menschen auch zu sein scheint.
Ja, doppelte Clarks, Loises und - am Schlimmsten von allem - Diggles haben zur Verwirrung beigetragen, aber ehrlich gesagt sollte das MCU fernab von Arrowverse existierten und was dort passiert sollte keinen Einfluss auf das haben was hier passiert. Im Übrigen war der Cinematic Output von DC immer schon ein multiverseller, während Marvel seit der Geburtstunde des MCU ein allumfassendes Universum aufzubauen versucht hat, zu dem nur die Charaktere, die gerade von anderen Studios verfilmt wurden, nicht gehörten, aber die lebten ja auch in einem Universum, in dem es nur sie gab und keine Avengers (und schon wieder ein Plot-Point von "No Way Home" ... seht euch bitte einfach den Film an!). Aber sobald eine Real-Version eines Marvel-Helden nach "Iron Man" eingeführt wurde, war das die eine Version, die es gibt, und die im selben Canon existiert wie alle anderen Helden von Marvel, die nach "Iron Man" eingeführt wurden. Das war immer die Regel, die alle immer verstanden haben, bis Covid kam und den Leuten fad im Hirn wurde und sie beschlossen haben alle zu verunsichern, indem sie alles zu Nicht-Canon erklären, was ihnen nicht passt.
Aber ja, sagen wir es so: Wenn die "Defenders"-Serien nicht MCU-Canon wären und der Matt und der Kingpin, die im MCU herumlaufen, einfach andere Versionen wären, dann wäre das ein valider Grund für mich aufs MCU zu scheißen und es fallen zu lassen (und nicht nur für mich), da ich mir unter Zeitdruck alle "Defenders"-Serien angesehen habe, weil man mir immer gesagt hat, dass sie Teil des MCUs sind. Ungefährt so wie ich mir zwei Staffeln "Superman & Lois" unter Zeitdruck angesehen habe, weil man mir immer gesagt hat die Serie sei Teil des Arrowverses. Seit sie es nicht mehr ist, habe ich keine neue Folge "Superman & Lois" mehr angesehen, und warum sollte ich auch? Ich wurde jahrelang über das, was ich ansehe, angelogen, wieso also sollte ich es weiter ansehen?
Und ich mag zwar mit dieser Ansicht in der scheinbaren Minderheit sein, aber in Wahrheit bin ich mit ihr nicht so alleine wie man meinen mag. Und all jene, die es von Anfang an nur genervt hat, dass Serien, die sie mühselig in kurzer Zeit gebinged haben, weil man ihnen gesagt hat, dass die Teil des MCUs sind, plötzlich nicht mehr Canon sein sollen, obwohl es nichts gibt, was darauf hinweist, dass sie nicht passiert sind, glauben nicht wie das Internet uns weiß machen will, dass sie jetzt endlich "gewonnen haben", sondern sind diese Diskussion einfach nur leid, weil es diese für sie niemals gab, und ein anderes Ergebnis sie einfach von jeder Obligation gegenüber des MCU befreien würde. Und das wäre im Moment fatal, und zumindest das begreift jeder bei Disney. Auch wenn es das Internet an sich nicht begreifen will. Also, nein, wir haben nicht gewonnen, wir hatten nicht einmal immer recht, wir wurden lediglich nicht über Jahre hinweg angelogen. Und das ist letztlich das, worauf es ankommt.
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afaimsblog · 4 months
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afaimsblog · 4 months
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Frohe Weihnachten!
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