Tumgik
#natürlich hätte ich mir denken können dass sie trotzdem bei ihrem freund ist
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mit der Bitte um Einschätzung
ich hatte ursprünglich überlegt, ob ich das hier nicht auf irgendeinem dubiosen Sub-Reddit poste, aber hier ist es mir dann doch lieber:
das ist ein bisschen so eine BIDA/AITA Situation, es geht um Sylvester 2021/22
meine Familie feiert jedes Jahr (also wirklich seit ich mich erinnern kann) mit der Familie meiner besten Freundin (Jana, wir kenen uns seitdem wir babys sind, unsere eltern sind gut befreundet), und noch zwei anderen Familien (einmal ein Paar, und eine andere Familie, deren Kinder sind allerdings älter und feiern seit ein paar Jahren nicht mehr mit)
letzes Jahr im Oktober (?) ist Jana mit Leo zusammen gekommen, ihrem ersten festen Freund, Leo und ich kennen uns seit ein paat Jahren über den Schwimmverein, aber nicht gut.
wir alle sind auch zusammen in einer AG in der Schule, wo es zur Tradition gehört hinterher noch in eine Kneipe zu gehen, gehen relativ auf die gleichen partys und ab und an verbingen wir drei die Pause in der gleichen Gruppe
an sylvester schmeißt leo eine party, wegen der Corona-Auflagen darf man sich nur zu zehnt treffen. Jana ist natürlich eingeladen, ich nicht. Mir war nicht bewusst, dass Nora nicht da sein wird. Ich verbringe deswegen Sylvester mit ihren kleinen Brüdern und den Freunden von meinen Eltern
ist es gerechtfertigt, dass ich das nicht okay fand?
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wieso-liebe · 3 years
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Wenn aus Liebe Hass wird.
Ich glaube wir alle kennen das: Man mag jemanden und dann führt eine unglückliche Abfolge von Ereignissen dazu, dass man diese Person nicht mehr mag. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Dating eigentlich nur Folgendes ist: Man lernt jemanden solange immer besser kennen, bis einem die Person nicht mehr gefällt. Ist das nicht komisch? Am Anfang ist Alles strahlend und toll und man denkt, dass es nie aufhört. Wie oft habe ich über Männer, die ich gedatet habe, gedacht „Wow ist der toll, ich kann mir nicht vorstellen, dass da irgendwann irgendetwas kommt, wodurch ich ihn nicht mehr mögen könnte.“ Aber natürlich kam es früher oder später doch dazu. Immer. Und anders herum genauso. Männer schwärmten mir vor, dass sie sich nichts vorstellen könnten, was mich uninteressant macht oder was sie von mir abbringen könnte. Und naja, den Rest könnt ihr euch denken. Tatsächlich befinde ich mich jetzt gerade in letzterem Szenario.
Das letzte halbe Jahr habe ich jemanden gedatet. Es war eine On-Off-Geschichte und wir waren nie offiziell zusammen, aber es war trotzdem (und vielleicht deswegen) sehr intensiv. Vor Allem er war hin und weg von mir. Schon am Anfang unserer Kennenlernphase schwärmte er mir immer wieder vor, dass er noch nie so eine tolle Frau kennengelernt hat. Nein, er sparte wirklich nicht mit Komplimenten. Jedes Wort, das ich sagte, war genau das richtige, Alles was ich trug stand mir so gut wie niemandem sonst und Alles was ich machte war unglaublich interessant. Ein bisschen viel, nicht wahr? Das dachte ich mir auch. Es war mir zu viel. Ich mag Bestätigung, natürlich, wer nicht. Aber wenn mir so viel davon auf einmal entgegen schwappt, schaltet mein Kopf ganz schnell in den Flucht-Modus. So war es auch bei Nils. Ich fand ihn nett, ja, und es tat meinem Ego gut, aber etwas Ernsthaftes mit ihm anfangen, das konnte ich mir lange nicht vorstellen. Doch er blieb hartnäckig. Obwohl ich jemand anderen datete, und das wusste er, traf er sich ganz platonisch mit mir. Natürlich gab er nie komplett auf, wusste er doch, dass ich mit dem anderen Mann nicht ganz glücklich war. Zwei Monate später hatte sich die Geduld ausgezahlt. Ich beendete die Affäre mit dem anderen Mann und kam zu Nils. Frustriert von der Kälte und Distanziertheit des anderen Mannes fand ich bei Nils genau das, was ich in dem Moment brauchte: Bestätigung und Sicherheit. Danach fühlte es sich damals natürlich nicht an. Ich glaube die wenigsten Menschen sind so reflektiert, dass sie ihr Verhalten schon in dem Moment, in dem es auftritt, identifizieren können. Damals fühlte es sich an, als hätte ich meine Zeit mit „dem Falschen“ verschwendet und hätte jetzt endlich den Weg zu „dem Richtigen“ gefunden. Zwei schreckliche, hollywood-geprägte Begriffe.
Und für einen Moment reichte mir das. Er war unglaublich froh und ich, ich war ganz zufrieden. Ich mochte ihn wirklich gerne. Nach einigen Monaten suchte er das berüchtigte Gespräch: „Was ist das zwischen uns eigentlich?“ Mir war von Anfang an klar gewesen, dass er sich eine Beziehung wünscht. Und ich hatte ihm von Anfang an gesagt, dass ich eigentlich gerade keine Beziehung möchte. Aber klar, wenn monatelang alles gut läuft, man ist exklusiv, da liegt es nahe, zusammen zu sein. Oder? Irgendwie habe ich diese Frage bisher erst bei einem Mann mit „Ja“ beantwortet. Seitdem konnte ich mich nie wieder dazu durchringen. Ich mag mein Single-Leben. Ich mag meine Freiheit, meine Unabhängigkeit und ich mag die Männer. Und Nils mochte mich. Ich sagte ihm, dass ich es nicht offiziell machen will und er sagte, das ist ok. Zwischendurch hatten wir sogar eine Phase, in der wir noch andere Leute gedatet haben. Na gut, das war hauptsächlich ich, aber er hätte die Möglichkeit gehabt, er wollte nur einfach nicht. Irgendwann gab ich das Daten auf. Es lief doch wirklich gut, und ganz ehrlich, was wollte ich eigentlich mehr? Ich kam mir selbst dumm vor mit diesem Hinhalten und der Suche nach extrinsischer Bestätigung, aber es ist schwer, dieses Verhalten abzulegen, wenn man es über die Jahre perfektioniert hat. Ich wusste: Nils ist ein toller Mann. Und „auf dem Papier“ hatte er alles. Er war gebildet, hatte ähnliche Werte und Interessen wie ich und sah gut aus. Und doch fehlte etwas. Ich wünschte, ich wüsste, was das war.
Wir stritten uns immer wieder. Über Kleinigkeiten und eigentlich waren die Themen für mich nie das Problem, sondern der Umgang damit. Wir hatten immer völlig unterschiedliche Herangehensweisen, einen Konflikt zu lösen. Ich möchte gar nicht sagen, dass ein Weg besser oder schlechter war, aber für mich funktioniert es nicht. Während er mich vor einem Streit noch für die tollste Frau auf der Welt hielt, wollte er nach einer gewöhnlichen Diskussion gleich alles aufgeben. Mir kam es vor, als wollte er mich nur in meiner fröhlichen Version haben. War ich einmal launisch oder genervt, wovon auch immer, war ich plötzlich nicht mehr die Frau, die er so anbetet. Mich setzte das unter Druck. Wie kleine Messerstiche trafen diese Auseinandersetzungen die Vorstellung, dass wir vielleicht doch irgendwann Freund und Freundin sein könnten. „Du bist viel zu wählerisch“ musste ich mir schon oft von Freunden anhören. Und ich frage mich: Bin ich das wirklich? In einer Welt, in der ich zu wählerisch bin, haben meine Freunde in Beziehungen also vergleichbare Probleme mit ihrem Partner und sehen darüber hinweg. Und ich frage mich: Ist es wirklich normal damit zu leben? Leute, die in Beziehungen sind, fühlen die sich immer so, wie ich, wenn ich es nicht offiziell machen will? Das kann ich mir kaum vorstellen.
Die Überschrift dieser Erzählung lässt schon erahnen, dass das mit Nils und mir nicht geklappt hat. Das Ende begab sich erst vor einigen Tagen. Nils, der ruhige, zurückhaltende und sehr kluge Mann schrieb mir aus heiterem Himmel: „Ich möchte nichts mehr mit euch zu tun haben. Viel Spaß miteinander.“ Da fragt man sich: Was ist passiert? Warum „euch“? Ja, das sind Fragen, die ich mir auch gestellt habe. Die Antworten habe ich leider nie bekommen. Am naheliegendsten ist, dass Nils dachte, ich hätte etwas mit einem Freund von ihm, nennen wir ihn Max. Mit diesem hatte ich mich gut verstanden und auch mal etwas unternommen, rein platonisch und ich hatte Nils immer davon erzählt und gefragt, ob es ok sei. Er sagte stets, er hätte nichts dagegen. Er fand es etwas komisch, aber nie sagte er etwas dagegen. Was in seinem Kopf vorging, war offensichtlich etwas ganz anderes. Am letzten Tag, an dem wir uns sahen, merkte ich das erstmals so richtig. Ich lag nach der Arbeit in Nils‘ Bett, er saß am Schreibtisch. Ich schlief für eine halbe Stunde ein, es war ein normaler Nachmittagsschlaf. Als ich aufwachte, musterte Nils mich skeptisch. „Wieso bist du denn so müde? Du hast gestern doch gar nichts gemacht“, sagte er. Ich zuckte mit den Schultern. Keine Ahnung, warum ist man müde? „Weißt du was ich glaube? Ich glaube du warst gestern Abend bei Max.“ Ich musste regelrecht auflachen. Ich habe keine Ahnung wo das her kam. Aber er war sehr überzeugt. Er schickte mich schließlich nach Hause, er wollte alleine sein. Ich dachte, das wäre ein üblicher kleiner Streit und dass er sich bald wieder beruhigen würde. Ich hätte mich wohl nicht mehr irren können. Am nächsten Tag erreichte mich, während ich in der Arbeit saß, seine sehr eindeutige Nachricht. Als ich fragte, was denn los sei und was seine Meinung plötzlich so geändert hätte, blockierte er mich. Nach 6 Monaten Dating wollte ich mich so nicht abspeisen lassen. Ich finde, nach so einer Zeit hat jeder zumindest eine kurze Erklärung verdient. Es ist nicht so, dass seine Abweisung mich verletzte, es war viel mehr die Art, auf die er es tat. Mir keine Erklärung zu bieten, das lässt mich im Regen stehen. Und natürlich wollte er das. Er wollte mich bestrafen für meine angebliche emotionale oder körperliche Affäre mit seinem Freund und für meine Abweisung ihm gegenüber in den vergangenen sechs Monaten. Ich fuhr zu ihm nach Hause, um ihn zur Rede zu stellen. Als ich klingelte, öffnete er die Tür nicht. Er rief lediglich durchs Fenster, ich solle abhauen. Selten hatte ich ihn so wütend gesehen. Ich fand die Situation lächerlich. Statt fünf Minuten mit mir zu sprechen und die Sache irgendwie zu klären, entschied er sich, sich in seiner Wohnung einzusperren. Ich ging zu meinem Auto, das auf der Straße stand und schrieb ihm (er hatte mich entblockiert). Weiterhin schrieb er, ich solle mich einfach verziehen. Als ich nach fünf Minuten noch nicht gegangen war, schrieb er etwas wahrlich unglaubliches: „Wenn du in fünf Minuten nicht weg bist, wende ich mich an deine Mutter.“ Ich musste laut auflachen. Ein erwachsener Mann, der doch tatsächlich MEINE Mutter ruft, um seine Konflikte zu lösen. Meine Mutter verscheuchte mich überraschenderweise nicht aus seiner Straße. Nach weiteren fünf Minuten schreib er: „Wenn du in zehn Minuten nicht weg bist, rufe ich die Polizei und schaue nach einer Unterlassungsverfügung.“ Ich verstehe jeden, der mir das nicht glauben will, es ist ja auch wirklich filmreif. Da wurde es sogar mir zu blöd. Ich stieg in mein Auto und fuhr nach Hause.
Da haben wir es also. Aus Liebe wurde Hass. Das ist keine Übertreibung: Tatsächlich hatte Nils mir nur ein paar Wochen vor diesem Vorfall gesagt, dass er mich liebt. Ich hatte es nicht zurück gesagt. Und ich weiß nicht, wie ihr das nennen würdet, wenn jemand einer anderen Person mit der Polizei droht, aber in meiner Definition trifft das schon ganz gut auf Hass zu.
Ich werde wohl nie so genau wissen, was sich für Nils so urplötzlich verändert hat. Meine Vermutung: Er war nie ehrlich zu mir. Er hat seine negativen Emotionen versteckt, um mich nicht zu verschrecken. In seinem Kopf baute er Luftschlösser von Versionen, in denen ich ihn mit seinem Freund betrog. Und wer die Probleme nicht anspricht, kann diese Luftschlösser immer größer und immer detaillierter aufbauen. Sein Luftschloss war irgendwann so groß, dass es aus ihm herausbrach. Ich bedaure nicht, dass es vorbei ist. Es wäre früher oder später wohl sowieso auseinander gegangen. Aber ich bedaure die Art, auf die es geschehen ist. Wir waren immer – so dachte ich jedenfalls – ehrlich zueinander und dieses Ende finde ich für unsere Geschichte irgendwie, ja, unwürdig. Es wirft ein falsches Licht auf das, was wir hatten.
Ich frage mich, ob er mit diesem Ende zufrieden ist.
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missbookiverse · 5 years
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Reisebericht Juni
Mit → Herz auf Eis habe ich direkt 3 Orte besichtigt: Frankreich, Schottland und natürlich die klirrende Antarktis. Meine Güte, war das kalt und trist dort, da hat mir der kühle französische Schreibstil ausnahmsweise mal gar nichts ausgemacht. Ich bin froh, dass der Aufenthalt insgesamt eher kurz war, denn viel länger hätte ich den Kampf ums Überleben, inklusive der Erlegung zahlreicher Tiere, nicht ausgehalten. So kann ich wehmütig, aber um eine Erfahrung reicher, darauf zurückblicken.
In den Siebzigern habe ich eine schwere Zeit mit der Familie Lee durchlebt, denn diese fünfköpfigen Familie lebt ganz schön aneinander vorbei. Alle meinen es gut miteinander, denken am Ende aber doch nur an sich. Ich war fasziniert davon, diese unendlichen Charakterfacetten zu ergründen und das komplizierte Konstrukt an Beziehungen zu durchschauen. Ich war aber auch froh, mich danach wieder heitereren Themen zuwenden zu können. (→ Was ich euch nicht erzählte)
Meinen längsten Aufenthalt hatte ich wohl in Selins Studentinnenzimmer in Harvard. Mit Vorliebe habe ich mit ihr Lingutistik- und Literaturkurse besucht und bin kurzerhand auch mit ihr durchs sommerliche Europa gereist. Da haben wir uns ein bisschen auseinandergelebt, aber ich fand es trotzdem toll, ihre Gedanken über Sprache und ihren trockenen Humor kennen zu lernen. (→ The Idiot)
Um mich ein weniger von der Sommerhitze abzukühlen, war ich auf einer schwedischen Insel und habe die ulkigen Gespräche einer kauzigen Großmutter mit ihrer Enkelin belauscht. Manchmal war mir das etwas zu abstrus, aber in diesen Momente habe ich einfach die wunderbare Natur genossen. (→ Das Sommerbuch)
An Katjas Seite habe ich Zahnärzte verführt, Gemälde zurückgeklaut, Feuerwehrmänner unter falschem Vorwand angerufen, viel über Karate gelernt, Marzipankartoffeln gegessen und Löcher in der Haut mit Pflastern überklebt. War genauso absurd wie es klingt und durchweg perfekt. (→ Die Herrenausstatterin)
Seit Monaten hab ich Adams’ “Vorlesung” über den Zusammenhang von der Unterdrückung von Frauen und der von Tieren immer mal wieder besucht. Besonders spannend fand ich es, wenn sie auf Beispiele in der Literatur eingeht, denn mir fällt dadurch selbst immer mehr auf, dass Essen in Romanen viel zu selten vegetarisch ist. Dennoch kann ich mich nicht stundenlang am Stück mit dem Thema beschäftigen. Zum einen weil es so komplex ist, zum anderen weil es mir manchmal so nahe geht. Nichtsdestotrotz habe ich es genossen mehr über Veganismus, Feminismus und ihre Verbindung zu lernen. So sehr, dass ich inzwischen sogar die später erschienenen “Antwort-Essays” in Defiant Daughters lese. (→ The Sexual Politics of Meat)
Auf einem Kurztrip nach Prag habe ich Haňtá bei seiner Arbeit in der Papierpresse begleitet. Das war für meinen Geschmack ziemlich dreckige Arbeit, aber Haňtá selbst hat mich fasziniert, wie er da immer die Bücher vor der Presse rettet und erst mal liest bevor er sie hineingibt. Außerdem hat er eine wunderschöne Art, sich auszudrücken. (→ Too Loud a Solitude)
An Judes Seite bin ich von Syrien in die USA ausgewandert und habe mit ihr den Kulturschock durchlebt (natürlich wesentlich weniger extrem). Mir ging jedes ihrer Erlebnisse nahe: wie sie neue Freunde findet und alte vermisst, wie sie die amerikanische Kultur sowohl als absurd als auch als faszinierend empfindet und vor allem wie sie an ihrer eigenen Kultur festhält und mich an ihren Traditionen hat teilhaben lassen. (→ Other Words for Home)
In Philadelphia habe ich mich in Emonis Wohnung neben ihrer abuela und kleinen Tochter eingenistet. Dort hat es sich ausgezeichnet gehaust, denn diese unkonventionelle Familie ist nicht nur lustig und herzlich, Emoni kocht auch ausgezeichnet und viel (nur leider nie vegan). Genauso viel Spaß hat es gemacht, Emoni in die Schule zu begleiten, ihre Freunde kennen zu lernen und ihre emotionalen Höhen und Tiefen mitzufühlen. (→ With the Fire on High)
Ich kann gar nicht mit einem Begriff beschreiben, woran mich die Orte, an die mich → In the Cities of Coin & Spice geführt hat, erinnern. Sie sind einerseits rustikal-märchenhaft, dann wieder opulent wie Paläste aus 1001 Nacht, heißer Wüstenwind wechselt sich mit kühler Waldluft ab und überall gibt es unendlich viel zu entdecken und kleine Geschichten von den verschiedensten Figuren (Einhörner, Manticore, Dschinn, Goldfische) zu hören.
Mit einer anderen Protagonistin bin ich von Vietnam nach Berlin nach Bochum nach Paris gereist und das waren mir an vielen Stellen einfach zu viele Eindrücke auf einmal. Außerdem wollte meine Begleitung ständig ins Kino und immer wieder die gleichen Filme gucken. Mit ihr würde ich wohl nicht wieder reisen. (→ Das nackte Auge)
Auch diesen Monate habe ich ganze 3 Reisen abgebrochen. Mit → The Unhoneymooners wollte ich herrliche Flitterwochen auf Hawaii verbringen, aber die extreme Konstruiertheit und Heteronormativität hat mir doch zu schnell die Stimmung verdorben. Mit → The Sudden Appearance of Hope lief es auch nicht besser, obwohl wir viel gemeinsam rumgereist sind, hat Hope mich nicht wirklich an sich herangelassen (liegt vielleicht an ihrem Zustand, dass Menschen sie ständig vergessen sobald sie den Raum verlässt) und ihr Interesse für die Lifestyle-App Perfection konnte mich nicht reizen. Genauso wenig wie → How to Stop Time mit seinem pseudo-philosophischem Geschwafel, das ich schon mehrmals und besser in Haigs anderen Büchern gelesen habe.
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lady-of-dare · 5 years
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Ringsy Adventskalender Tag #4
Glücklich wie noch nie
„Na komm schon, Tobias! So schwer ist das doch wirklich nicht“, rief Ringo, während er übers Eis schmetterte, das in der Mittagssonne einen wunderschönen Glanz annahm.
 „Halt du mal schön die Fresse, Brüderchen“, brüllte Tobias ihm entgegen und klammerte sich verzweifelt an Easy.
 „Sonst was? Verprügelst du mich? Dafür musst du’s erstmal übers Eis schaffen“, erwiderte Ringo grinsend und kam auf die beiden zu.
 Tobias zeigte ihm den Mittelfinger, schaffte dies allerdings nur etwa zwei Sekunden lang, bevor er wieder panisch nach Easys Arm griff. „Alter, ich schwör‘s dir, wenn der nicht damit aufhört, garantier‘ ich für nichts mehr“, zischte der Anwalt und versuchte vergebens, die Balance zu halten.
 Easy schüttelte nur den Kopf. Da wollte man einfach mal einen schönen Tag am See verbringen, an dem sie so oft waren, und die beiden Brüder fingen schon wieder damit an. Wenigstens konnte er sich diesmal mit dem Wissen trösten, dass das hier eher ein Streit unter Geschwistern war und nicht einer unter Erzfeinden. Manchmal glaubte Easy wirklich, die beiden versuchten irgendwie die Zeit nachzuholen, die sie als Kinder verpasst hatten.
 „Schaaaatz“, ermahnte Easy seinen widerspenstigen Freund, „komm, lass ihn in Ruhe. Dein Bruder ist zum ersten Mal Schlittschuhlaufen.“
 Ringo hatte die beiden nun erreicht und schlitterte im Kreis um sie herum. „Das ist Lotta auch“, sagte er und zeigte zu Rufus und Andrea, die etwas weiter entfernt Lotta das Schlittschuhlaufen beibrachten. „Und die schlägt sich ziemlich gut für ne Sechsjährige.“ Ringo bremste kurz vor seinem Bruder ab und grinste ihn schadenfroh an.
 Easy rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. „Lotta ist acht, du Idiot.“ Trotz der Beleidigung klang der Fotograf einfach nur amüsiert.
 „Und? Göre bleibt Göre. Und sie läuft immer noch besser als Tobias. Na? Neidisch, Bruderherz?“ Angesprochener versuchte gerade sich ein wenig nach vorne zu bewegen, brach sein Vorhaben jedoch abrupt ab, als er zu schwanken begann.
 „Easy!“, rief Tobias panisch und fuchtelte wie wild mit den Armen herum, um auf den Beinen zu bleiben. Ringo hatte Erbarmen mit seinem Bruder und griff nach dessen Händen, um ihn zu stabilisieren. Er seufzte genervt.
 „Man, Tobias. So wird das doch nie was“, meckerte der Jüngere. „Eigentlich sollte das hier ein romantisches Date werden. Ich wollt mit Easy gemeinsam eislaufen und nicht nur dumm rumstehen.“ Dabei hatte er das alles so genau geplant. Sie beide allein auf dem Eis, während sie herumschlitterten und dabei Händchen hielten … und dann hatte Easy Tobias eingeladen … während sie in der anderen WG saßen, weshalb auch Saskia und Jakob davon erfahren hatten. Und Saskia hatte natürlich ihren Mund nicht halten können und bevor die beiden sich versahen, war die ganze Schillerallee auf dem See und Ringos romantische Geste passé.
 Na immerhin konnte er dabei zusehen, wie sein dämlicher Halbbruder mal schön auf die Fresse flog. Das war irgendwie auch eine Entschädigung.
 Ringo blickte ans andere Ufer, wo Saskia gerade mit ihrem Verlobten verliebt auf dem Eis herumschlitterte. Na wenigstens ein Paar, das Spaß hat…
 „Dann geht doch“, schnaubte Tobias als Antwort und riss sich von Ringo los. „Also ich halte euch bestimmt nicht auf, wenn ihr Liebestäubchen euch hier austoben wollt. Ich komm alleine klar. Ich hatte eh keinen Bock auf diesen Scheiß hier.“
 Tobias wäre vielleicht etwas überzeugender gewesen, wenn er nicht im nächsten Moment sofort die Balance verloren und Easys Arm ergriffen hätte. Dieser warf Ringo einen flehenden Blick zu, bevor er seinem besten Freund dabei half, sich wieder halbwegs richtig aufzurichten.
„Komm schon, Ringo. Das hier macht doch auch Spaß“, sagte Easy und versuchte, Tobias dazu zu bringen, seine Beine zu bewegen anstatt nur stocksteif herumzustehen.
 Ja, total. Genau so viel Spaß wie eine Besprechung mit dem Huber, wenn dieser mal wieder schlecht gelaunt ist.
 Zu Ringos Glück schlitterten Bambi und Sina auf sie, Amelie dazwischen. „Na, Männer?“, grüßte Bambi sie und lächelte. „Wie schaut’s aus?“
 „Großartig. Sieht man doch“, schnaubte Ringo verbittert und verschränkte die Arme vor der Brust.
 Easy ignorierte die Bemerkung seines Freundes und lächelte die beiden an. „Geht so. Unser Kotzmeister hat ein paar Probleme und na ja … er ist auch nicht gerade kooperativ…“
 „Hey!“, maulte dieser sofort. „Ich bin kooperativ. Ich versteh nur nicht, wie man auf diesen Todesfallen sein Gleichgewicht halten soll, geschweige denn damit fahren. Wer hat sich diesen Dreck überhaupt einfallen lassen?!“
 Ringo schnaubte und rollte mit den Augen, während er sich fragte, ob es überhaupt irgendeine Sportart gab, in der sich sein Halbbruder nicht als vollkommen nutzlos erwies.
 Bambi ließ Amelie los und griff nach Tobias freiem Arm, um ihn zu stützen. „Da hast du aber Glück. Zufällig ist der Bambinator der beste Eislauflehrer in ganz Köln!“
 „Ach?“, erwiderte Tobias ungläubig.
„Joah, aber klar doch. Ich hab das meinen Geschwistern beigebracht und unserer kleinen Prinzessin hier, da ist das bei dir doch ein Kinderspiel. Wär doch gelacht, wenn ich das nicht hinkriegen könnte.“
 Sina schüttelte belustigt den Kopf. „Na dann lassen wir euch Männer mal alleine. Komm Süße, wir gehen rüber zu Oma Irene. Die hat ganz leckere Muffins dabei.“ Die beiden winkten der kleinen Gruppe zu und verschwanden dann ans andere Ende des Sees. Ringo sah seine Chance.
 „Sag mal, Bambi. Wenn du so ein toller Lehrer bist, brauchst du mich und Easy doch bestimmt nicht, oder?“
 „Ringo!“, tadelte Easy seinen Freund, doch Bambi machte eine beschwichtigende Geste mit der Hand.
„Ach lass nur, Easy. Mit unserem Anwalt hier komm ich schon alleine klar. Glaub mir, in Null Komma nichts ist der ein Eislaufprofi“, sagte Bambi und klopfe Tobias dabei auf den Rücken. Dieser begann daraufhin wieder zu schwanken und wurde gerade noch so vom Mechatroniker aufgefangen, bevor er auf sein Gesicht fallen konnte.
 Ringo sah die Chance und nahm die Hand seines Freundes, um ihn von den beiden anderen Männern wegzuziehen. „Komm schon, Easy. Du hast Bambi doch gehört, der schafft das schon.“
 Easy warf den beiden noch einen ungläubigen Blick zu, bevor er ergebend seufzte. „Hast ja recht. Das sollte ja eigentlich unser Date sein, aber Tobias ist in letzter Zeit irgendwie so allein…“ sagte der Fotograf verlegen und blickte zur Seite.
 Ringo musste lächeln. Sein Freund war einfach viel zu gut für diese Welt.
 Der Jüngere griff nach der Hand seines Freundes und drückte diese fest. Als Easy aufsah, legte Ringo ihm seine Arme um den Nacken und zog ihn zu sich heran. „Schon okay“, flüsterte er sanft und küsste Easy auf die Stirn. „Das können wir ja jetzt nachholen.“
 Easy grinste und zog Ringo zu einem richtigen Kuss zu sich. Es wurde Zeit, dass die beiden mal ein wenig unter sich waren. Dann verschränkte seine Hände mit denen seines Freundes und setzte sich mit ihm zusammen in Bewegung.
 „AUA! Bambi man, du sollst verdammt nochmal verhindern, dass ich hinfalle, und nicht dafür sorgen! Was für ‘nen Scheiß, ey!“
 xXx
 Easy lachte und versuchte, seinen Freund einzuholen, der sich mit einer Wahnsinns-Geschwindigkeit übers Eis bewegte und sich dabei immer wieder zum Fotografen umdrehte und ihn angrinste.
 „Scheiße, Ringo, mach mal langsamer! Ich dachte, wir wollte zusammen eislaufen!“, rief Easy ihm zu und rollte mit den Augen, als sein Freund ihm zuwinkte und weiterfuhr.
„Wie wärs, wenn du schneller machst und mich einholst?“, erwiderte der Jüngere belustigt, als er sich umdrehte und nun rückwärts vor Easy umherschlitterte.
 „Ach ja? Weißt du, ich glaube, Tobias hätte nichts dagegen, wenn ich wieder zurücklaufe.“
 Ringo warf ihm einen gespielt finsteren Blick zu und hielt an. „Wag es ja nicht. Das hier ist unser Date.“ Als Easy ihn endlich erreichte, verschränkte Ringo die Arme vor der Brust. „Außerdem hatte dein Exmann seine Chance. Jetzt bin ich dran.“
 Easy grinste seinen Freund an und griff nach dessen Hand. Zusammen fuhren sie weiter übers Eis und beobachteten dabei amüsiert die anderen Einwohner der Schillerallee.
 „Du kannst das echt gut, weißt du“, sagte Easy und blickte Ringo an. Dieser lächelte leicht und wich dem Blick seines Freundes verlegen aus. Easy konnte immer noch nicht glauben, dass Ringo bei so einem simplen Kompliment rot wurde. Für ihn war es das niedlichste auf der ganzen Welt. Es erinnerte ihn aber auch daran, welche Vergangenheit der Jüngere gehabt hatte und warum er auf diese Weise auf sein Kompliment reagierte.
 Als Easy keine Antwort von Ringo erhielt, entschied er, das Thema ein wenig zu vertiefen. „Das mein ich ernst“, sagte er und drückte die Hand seines Freundes. „Hast du das früher öfter gemacht?“
 „Ja, schon irgendwie…“, murmelte der Jüngere. Easy sagte nichts und wartete stattdessen darauf, dass Ringo etwas ausführlicher wurde. „Meine Eltern – na ja, besser gesagt meine Mutter war total verrückt nach Eislaufen. Sie hat Papa, Kira und mich jeden Winter ohne Pause aufs Eis geschleppt.“ Ringo lächelte, als er sich daran erinnerte. Einige der Erinnerungen, die einfach nur schön waren, ohne wenn und aber. „Kira und ich fanden es immer toll. Nur mein Vater hat es nicht auf die Reihe gekriegt. Der ist immer und immer wieder auf die Schnauze gefallen und hat sich trotzdem nie beschwert, weil er wusste, wie viel Spaß wir dabei hatten.“
 „Ich schätze, das mangelnde Talent hat Tobias dann wohl von ihm“, sagte Easy und sah zusammen mit Ringo zu dem Anwalt, der im Moment wie eine Eiskunstläuferin von Bambi geführt wurde, damit er nicht schon wieder hinfiel.
 „Ja, stimmt wohl“, erwiderte Ringo und lachte. Dann verblasste sein Lächeln jedoch und er hielt plötzlich an.
 „Ringo?“
 Sein Freund sah ihn nur an, ein Blick aus Trauer und Sehnsucht in seinen Augen. „T-tut mir leid. Ich musste nur gerade daran denken, dass wir nie wieder … Ich dachte, ich bin darüber hinweg. Es sollte keine große Sache sein, über … über meine Eltern zu reden, aber-“
 Easy unterbrach ihn, bevor er weitermachen konnte. „Ringo. Sie waren deine Eltern. Über so etwas kommt man nicht einfach so hinweg.“ Er stellte sich vor Ringo und nahm dessen Hände und verschränkte sie mit seinen. „Aber das ist nicht schlimm. Ich lass dich nämlich nicht allein. Und wenn du jemals über deine Eltern reden willst, dann kannst du das auch immer. Egal, um was es geht. Ich werde immer da sein und dir zuhören.“ Er rückte näher an Ringo heran und küsste ihn kurz auf die Lippen. „100 %, weißt du noch?“
 Ringo wusste nicht, was er sagen sollte. Ja, Easy hatte ihm schon öfters gesagt, dass er mit ihm über alles reden konnte, aber ihm war das alles immer noch so fremd. Dennoch tat es gut, dass er nun jemanden hatte, mit dem er seine Erinnerungen teilen konnte, ob gut oder schlecht.
 Man, ich weiß wirklich nicht was ich getan habe, um ihn zu verdienen…, dachte er, behielt es aber für sich.
 „Ich liebe dich“, sagte er stattdessen und zog Easy zu einem weiteren, diesmal weitaus längeren und leidenschaftlicheren Kuss zu sich. Er klammerte sich fest an seinen Freund, bestrebt, ihn nie wieder loszulassen.
 Leider klappte das nicht wie geplant, da sie sich irgendwann aufgrund Sauerstoffmangels doch voneinander trennen mussten. Er ließ ihn jedoch nicht los, hielt ihn weiterhin fest bei sich und hauchte einen Kuss auf die kalten Hände seines Freundes. Easy grinste den Jüngeren total verliebt an und Ringo war sich sicher, dass sein Gesicht das gleiche dämliche Grinsen zierte. Und irgendwie störte es ihn kein bisschen. Schon lustig, was Liebe so alles mit einem anstellen konnte.
 Easy räusperte sich verlegen. „Ich glaube, wir sollten langsam wieder zu den anderen. Sonst fühlt Tobias sich noch vernachlässigt.“
 „Erinnere mich bitte daran, kein weiteres Kind zu haben“, sagte Ringo und wurde für seine Bemerkung von Easy geschubst. Er konnte sich gerade noch so oben halten, bemerkte aber zu spät, dass er die Hand des Älteren noch festhielt. Easy krachte in seinen Freund und sie beide fielen gemeinsam zu Boden. Normalerweise wäre Ringo jetzt ausgetickt. Er hasste es, beim Schlittschuhlaufen auszurutschen. Das nagte an seiner perfektionistischen Haltung, aber als er Easys Gelächter hörte, konnte er sein eigenes Lachen nicht zurückhalten und alles andere war ganz schnell vergessen.
 Er beobachtete noch eine Weile amüsiert, wie sein Freund versuchte, sich ohne jegliche Hilfestellung wieder auf die Beine zu hieven. Und während er zusah, wie Easy immer und immer wieder ausrutschte, kam ihm ein Gedanke.
 Als Easy es endlich geschafft hatte, schlitterte er nun auf ihn zu. Als er nach seiner Hand griff, stand Ringos Entschluss fest. Er würde seinem Freund heute das Lebensbuch seiner Eltern zeigen. Mit Easy hatte er endlich jemanden gefunden, mit dem er seine Gefühle teilen würde. Und so glücklich war er noch nie gewesen.
 Als sie beide wieder richtig auf dem Eis standen, bewegte sich Easy auf Tobias zu. Er hielt jedoch kurz an und drehte sich zu Ringo um.
 „Bevor ich’s vergesse: Ringo?“
 „Ja?“
 „Ich liebe dich auch.“
 Jepp, so glücklich wie noch nie.
Auch auf fanfiktion.de und ao3
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stevie-stefan · 5 years
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Diane Weigmann startet mit neuer CD wieder voll durch und nahm sich Zeit für ein tolles Gespräch.
   Zugegeben, es hat schon ein wenig gedauert bis Sängerin, Komponistin und Songschreiberin Diane Weigmann ein neues Album auf den Markt gebracht hat.
Genaugenommen fast 7 Jahre mussten ihre Fans darauf warten.
Seit dem ist eine Menge passiert in ihrem Leben.
Mama ist sie geworden und das gleich 2-mal, was viele neue Aspekte und Ansichten in ihr Leben brachte.
Trotzdem ließ die Musik die sympathische Sängerin nicht los, die bereits als 15 jährige gemeinsam mit drei Schulfreundinnen in Berlin die Lemonbabies gründete.
 Im Moment hat sie gut zu tun, denn ihre neue CD „Größer als Du denkst“ ist gerade erschienen, trotzdem oder gerade deshalb nahm sich die Berlinerin zwischen Fotoshooting, Mittagessen und Kinder aus der Kita holen gut gelaunt die Zeit mir ein paar Fragen zu beantworten, rund um ihre Person und natürlich auch um das neue Album.
 Hallo Diane, vielen Dank, dass es geklappt hat mit dir ein paar Worte zu wechseln.
 Ich danke auch und freu mich, drauf deine Fragen zu beantworten.
 Wie ist es wenn man nach so langer Zeit wieder eigenes Album veröffentlicht?
 Es ist ein bisschen wie ein Neuanfang und ich mich fühle gut und bin auch stolz darauf, das die Lieder nun auf der CD sind.  Ich bin schon gespannt, wie sie angenommen  werden.
Aber es ist schon was anderes, wenn ich meine ganz eigenen Songs vor Publikum spielen kann und direkte Reaktion darauf bekommen. So wie zum Beispiel gerade jetzt, als ich mit Anna Loos unterwegs war.
 Warum hat es so lange gedauert bis du wieder ein neues Album gemacht hast?
 Naja, ich hab so gefühlt bestimmt 20 Alben rausgebracht, aber musikalisch viel im  Kinderliederbereich mit meinem Team von 3Berlin. Das hat sich so ergeben und wir geben auch Konzerte und es sind einfach schöne Projekte und ich kann davon recht gut leben. Und das Ganze passiert für eine Mutter von 2 Kindern vor allem zu einer familienfreundlichen Zeit.
Aber auch so habe ich die ganze Zeit immer Musik gemacht, allerdings eher aus der zweiten Reihe heraus.
So hab ich  für andere Künstler geschrieben ( u.a. Howard Carpendale, Christina Stürmer, die Höhner, Curt Cress, Thomas D, Yvonne Catterfeld, Juli, Jess (No Angels), Voxxclub, André Stade).
Es ist nicht immer ganz so einfach seine eigenen Projekte am Leben zu erhalten und weiter zu verfolgen.
Aber auch das Album zu Ende zu bringen war gar nicht so einfach, denn mitten in der Produktion als Thimo, Henrik und ich am Aufnehmen waren, ließ Henrik uns wissen, dass es ihm nicht mehr möglich sei, komplett von der Musik zu leben und er deswegen wieder einen Job in einer Werbeagentur annehmen wolle.
Das hat mich extrem getroffen, da er in meinen Augen ein extrem talentierter Songwriter und Produzent ist. Vor allem aber, weil wir mitten in der Arbeit unterbrechen und überlegen mussten, wie wir weitermachen.
Wir haben noch hier und da versucht uns mit anderen Produzenten auszutauschen, aber am Ende haben sich mein langjähriger Gitarrist Thimo und ich ein kleines Häuschen bei Berlin an der Havel gemietet. Für eine Woche haben wir uns von morgens bis abends mit unseren Instrumenten dem Laptop und der Musik eingesperrt und das Album zu Ende gebracht.
Wir sind da im wahrsten Sinne des Wortes über uns selbst hinaus gewachsen. Wir brauchten keinen großen Namen oder jemanden, der das für uns in die Hand nahm. Darüber bin ich echt glücklich. Soviel zum Thema „über sich hinauswachsen“, dem eigentlichen Leitfaden meines Albums. Deswegen gibt es auch in der ersten tausender Auflage eingeschweißt ein kleines Tütchen mit Wildblumensaat dazu.
Ich hatte  einfach das Bedürfnis was zu machen für die Erstauflage der CD, so ne Art Wundertüte die zu mir und zum Album passt und so hatte ich die Idee dazu.
Wir haben lange gesucht  den richtigen Anbieter zu finden.
Es war jedenfalls ein langer Weg, aber ich hab’s durchgesetzt.
  Eine schöne Idee …ich hab’s schon ausgesät.
 Echt find ich gut. Im Garten?
Ich auch,  ich hab es auch mit meiner Tochter schon ausgesät, nun warten wir was passiert. Ich drücke uns die Daumen….
 Was ist dein Lieblingsstück auf der CD an dem dein Herz besonders hängt?
 Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin total glücklich mit der CD.
Vielleicht liegt es daran, weil es in so langer Zeit entstanden ist und was alles in dieser langen Zeit passiert ist und sich so  in den Liedern widerspiegelt.
Und ich hab immer so nach Tagesform wechselnde Lieblingslieder….weil eigentlich ist die CD mit allem drum und dran ja schon über ein Jahr fertig und ich hör sie mir immer wieder an. Und ich staune immer wieder, wie ich zu bestimmten Songs beim Anhören stehe und was ich dann für Bilder im Kopf habe.
Aber auf deine Frage, ein richtiges Lieblingslied habe ich nicht…ich mag sie alle.
Aber zum Beispiel „Durch Raum und Zeit“, das letzte Stück des Albums, mag ich sehr. Es war eigentlich das Erste, das ich geschrieben und aufgenommen  habe. Ich dachte mir ja wenn ich wieder eine CD mache, so könnte sie klingen.
„Stolzes Mädchen“ ist auch so ein Lied, das ich für meine Tochter geschrieben habe als sie 2 war, passt was man beim Zuhören merkt sicher auch bei 20, 30, oder 60 jährigen Frauen, die ihren Weg gehen und ihr Leben leben.
Aber „Grösser als Du denkst“ ist schon eines der wichtigsten Stücke als eine Art Leitfaden auf der CD.
Eben das Thema über sich hinauswachen, sich was zu trauen, es schaffen zu wollen….wie eben auch das Fertigstellen der CD als One Girl Label.
 https://www.youtube.com/watch?v=ZQk2mgFDkqI
  Mich hat das Stück sehr berührt und ich ab mich auch wiedererkannt in den Zeilen und ich denke das geht vielen so.
 Das freut mich, dass sich Menschen hier wieder erkennen und zeigt, dass sie wie du oder ich ticken, das macht sie einfach sympathisch, das sie nicht so abgeklärt sind
….und ja wir sind echt ganz viele, die oft nicht den Mut - oder Ängste haben und denken alle können alles besser.
Aber hey alle kochen nur mit Wasser….
 Was mir auffällt, du hast in deinen Lieder immer wieder die Gabe Menschen Mut zu machen. Bist du so ein positiver Mensch?
 Ich denke schon….ja das bin ich tatsächlich. Ich denke das ist eine echte Stärke von mir immer weiter zu machen, das Leben auch mal durch die rosarote Brille positiv zu sehen und anderen und auch mir selbst Kraft und von meinen positiven Gedanken abzugeben …
Bis hin zu dem Moment wo „Dein“ Herz wieder freier schlagen kann.
 Wie kam es zur eigenen Plattenfirma?
Die eigene Plattenfirma habe ich schon 2012 gegründet, damals mit Hilfe meiner Fans.
Ich fand schon damals, dass das eine sehr logische Konsequenz aus meinen ganzen Erfahrungen in der Musikbranche sei. Ich habe selbst mal fast ein Jahr lang frei für Hot Action Records, dem Label der Ärzte, gearbeitet. Da habe ich vieles gelernt, was für einen Künstler hinter den Kulissen auf der anderen Seite der Branche, wichtig ist.
Diese Selbstständigkeit gibt einem ein gutes Gefühl, du bist von niemandem abhängig, stehst aber auch niemanden gegenüber in Rechenschaft, was Verkaufszahlen oder vermeintliche Erfolge angeht. Das nimmt natürlich ordentlich den Druck aus der Sache.
  Stimmt es, du schreibst viel für andere Künstler, für wen bist du so aktiv?
 Ja das ist richtig, ach sind unter anderem die HÖHNER, Christina Stürmer oder auch Juli, für die ich so einiges geschrieben habe.
 Aber auch Howard Carpendale?
 Ja das stimmt.
 Wie stell ich mir das vor, klingelt da das Telefon und Howard Carpendale ruft an und sagt „mach mal ein Lied für mich“?
 Ja so in der Art. Naja, es sind eher die Plattenfirma die fragen „Haste nicht Lust ein Lied für Howie“ zu schreiben?“, dann finden sogenannte Songwriter Camps statt und du kommst mit anderen zusammen, die Texte, Musik usw. machen.                                                                 Ich werde da eben gern für Texte engagiert.                                                                       Und ab und zu ist der Künstler beim Entstehen dabei und sagt das find ich gut….
Das ist wie ein Kleid auf den Leib des Künstlers zu schreiben, da fühlt er sich mit wohl und kann etwas aussagen.
Ich sag immer, die Lieder die ich für andere schreibe, sind auch die Lieder die ich gern auch für mich geschrieben hätte und die mir selbst gut gefallen.
Und genau die sind es, die dann auch genommen werden und diese sind genau passend und einzigartig für den Künstler.
 Reizt es dich da nicht mal ein Duett mit dem jeweiligen Sänger zu machen?
 Bei Howard Carpendale war es fast so, bei „Howard und Friends“, da sangen alle mit, die an seinem Album und seinen Songs beteiligt waren u. a. auch ich, mit ihm zusammen.                     Im Nachhinein eine schöne Erfahrung.
( https://www.youtube.com/watch?v=nW6rbWCEWZk)
 Gibt es für dich noch einen Wunschpartner in Sachen Duett?
 Oh ja Elvis Castello …der könnte gern mal anrufen….ich wäre bereit mit ihm zu singen, jaaaaaaaaaaaaa.
  Du hast auch als Vokalchoach gearbeitet u. a. für Bushido.  Wie kam es dazu?
 Also es war schon mehr ein Gesangstraining und das passiert einfach so, wenn du Freunde hast, die wieder jemanden kennen.
Und dann werd ich engagiert als Gesangslehrerin, um zu helfen, dass jemand die Worte richtig betont oder richtig atmet.
Naja und Bushido, das war vor seiner Tour und wir haben uns zwei dreimal getroffen, da hab ich ihm ein paar Tipps gegeben…war ganz cool …ist jetzt nicht so’n großes Ding, wie es sich anhört.
 Klingt aber interessant.
 Du hast auch Werbesongs gemacht.
 Ja unter anderem für LENOR in der Türkei, Frankreich, Großbritannien …es macht mir viel  Spaß zu den Bildern die passende Musik zu machen.
Aber auch mit dem Werbesong für „Glücksspirale“  mit „Die Welt dreht sich“ war ich auch hierzulande lange zu hören.
 Hast Du bei all deinen Aktivitäten und deiner Kreativität überhaupt noch Zeit für dich selbst?
 Ja klar, das hört sich alles nur so viel an. Ich bin ab 16.00 zu Hause. Da bin ich Mama.
Ich versuche eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu schaffen und bisher ist das immer gut gelungen, als Selbständige geht das.
 Gut mit dem neuen Album jetzt ist es natürlich etwas mehr, aber ich bekomm das ganz gut hin.
 Wie wichtig ist dir der Erfolg?
 Das ist ne gute Frage. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde das ist mir nicht wichtig. Ich wollte trotz Partnerschaft immer mein eigenes Geld verdienen und unabhängig sein.
Aber ich denke trotz allem, Gesundheit, ein guter Partner, Freunde denen ich vertrauen kann, zwei gesunde Kinder, ein Zuhause, das wiegt alles mehr.
Aber ich freu mich, wenn es gut läuft und ich mir keine Sorgen ums Geld machen muss.
 Wie wichtig ist dir dein Aussehen?
 Also ich bin schon nicht uneitel und gehe nicht unbedingt ungeschminkt aus dem Haus, denn sollte mir Brad Pitt auf der Straße begegnen, will ich auch auf seinem Selfi – wenn er eins mit mir machen wollen würde, gut aussehen ..lacht
Nee im Ernst, ich versuche immer ich zu sein und ich hoffe das die innere Zufriedenheit auch nach außen stahlt und das ohne, das man was machen lässt.
 Wie kam es für dich  zum Entschluss, das du nachdem du als Kopf der Lemonbabys englisch gesungen und geschrieben hast, Texte in Deutsch zu machen?
 Oh das war nach dem ich von Echt „Du trägst keine Liebe in Dir“ gehört habe und deutsche Musik wieder salonfähig wurde.
Da dachte ich mir, ich möchte auch so schöne deutsche Texte machen.
Ich könnte mir heute nicht mehr vorstellen, das alles was ich aussagen will, in Englisch zu machen, denn ich kann mich in meiner Sprache wirklich gut ausdrücken.
 Was machen deine Texte so besonders?
 Also ich versuche immer so zu schreiben, das ein Gefühl was ich hab, in einfachen Worten auszudrücken. Und das ist manchmal nicht so einfach, denn was einfach wirkt ist oft recht schwer – wie bei einem Designer der Möbel oder so entwirft.
So versuche ich die Worte so zu setzen, das sie wirken und etwas aussagen.
Und wenn jemand sagt „ich habe mich in deinen Liedern wiedergefunden, als hättest Du mein Tagebuch gelesen“, dann ist es mein größtes Kompliment.  
 Was hat dir deine Mama mit auf den Weg gegeben?
 Halte Ordnung und du behältst den Überblick.
Und Recht hatte sie. Ich merke immer wieder je  größer die innere Unordnung ist, umso mehr brauch ich äußere Ordnung und umgekehrt, je mehr äußere Ordnung ich hab, um so mehr kann ich mit der inneren Unordnung umgehen und auch was Positives daraus  machen.
Manchmal gibt es ein großes geordnetes Chaos, aber ich behalte immer den Überblick damit das Leben strukturiert abläuft.
  Wann kommst du mit deinen Songs auch mal auf Solo Tour?
Ich hoffe ganz doll, dass es sich vielleicht zum Herbst ergibt, ein paar Konzerte oder gar eine kleine Tour zu spielen. Das geht natürlich nur, wenn jetzt ordentlich CDs gekauft werden, damit die Veranstalter überhaupt auf die Idee kommen, dass es mich wieder gibt.
 Dann wünsche ich viel Erfolg und danke für das tolle Gespräch.
 Ich danke Dir und hoffe Ihr habt viel Spaß beim Hören der CD und Lesen des Interviews.
    https://www.youtube.com/watch?v=AwDNkvdJsOY
  Stefan Peter  Foto Agentur
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patsdrabbles · 5 years
Text
Auf Ein Wiedertreffen, Dann und Wann
Titel: Auf Ein Wiedertreffen, Dann und Wann [Deutsche Übersetzung] Fandom: M*A*S*H Freundschaften: Jeder & Jeder Rating: Gen Wortanzahl: 2256 Zusammenfassung: Es ist der letzte Tag in Korea und das Wetter hat scheinbar die Nachricht erhalten, dass Frieden ausgerufen wurde, denn sie werden von einem herrlichen Sonnenaufgang begrüßt. Das 4077 versammelt sich für eine letzte Aufgabe. A/N: Die wundervolle @onekisstotakewithme ließ mich vor Kurzem den ersten Entwurf dieser großartigen Fanfiction lesen und ich mochte sie so sehr, dass ich mich an einer ersten Übersetzung versuchen wollte. ^^ Ich habe dabei definitiv eine Menge gelernt und eine Menge Spaß gehabt! ^^ <333 Feedback ist, egal wie lang oder kurz, super gewertschätzt, besonders da es sich hierbei um meine erste Übersetzung handelt! <333 Inhaltliches Feedback reiche ich gerne an okttwm weiter! ^-^ ♥ (AO3)
Als BJ das Messezelt betritt, findet er fast das gesamte Camp dort versammelt.
Es erscheint ihm immer noch unwirklich, dass er diese Leute nach morgen nicht wiedersehen wird, die Menschen, die er nun bereits seit zwei Jahren kennt. Und heute Nacht verweilen sie alle über ihrer letzten Tasse scheußlichen Kaffee, weil es das ist, was sie kennen.
Zuhause ist, mittlerweile, zusammen gedrängt um einen abgenutzten Holztisch in Südkorea herum zu sitzen.
BJ tritt an den Tisch heran, an dem Potter und die anderen sitzen und sagt ohne Vorwort: „Ich brauche eure Hilfe.“
Potter schaut auf. „Was ist los, mein Sohn?“
„Es geht um Hawkeye.“
Blicke werden um den Tisch herum ausgetauscht und Charles und Potter stehen bereits von ihren Plätzen auf. „Was fehlt Pierce?“, fragt Charles.
„Ist etwas vorgefallen?“
„Nein, nein, es geht ihm gut, er... versucht zu packen.“
Charles setzt sich wieder hin, sichtlich beruhigt, und die Aufmerksamkeit wendet sich wieder BJ zu, der sich neben Margaret auf der Bank niederlässt.
„Ich brauche eure Hilfe, um etwas für Hawkeye zu machen. Als eine Art... Abschiedsgeschenk.“ Das Wort Abschied nimmt ihm noch immer den Atem, liegt noch immer schwer auf seiner Zunge, wenn er versucht, es auszusprechen, und die verletzten Blicke, die Hawkeye ihm zuwirft, wenn er denkt, dass BJ nicht hinsieht... all die Entschuldigungen in der Welt reichen nicht aus.
„Ein Abschiedsgeschenk, hm?“, fragt Potter. „Kommt das nur aus der Güte Ihrer Seele, mein Sohn, oder fängt Ihr Gewissen an, an Ihnen zu nagen?“
„Es hat Pierce ziemlich schwer verletzt, als Sie gegangen sind,“ sagt Charles und schiebt eine Tasse Kaffee für BJ über den Tisch.
BJ nickt ihm dankend zu. „Ich bin mir dessen bewusst. Und ich kann mich gar nicht genug dafür entschuldigen. Ihm gegenüber am meisten, aber auch euch gegenüber. Und deshalb ich will etwas für ihn machen.“
Klinger lehnt sich nach vorne. „Sie können sich auf mich verlassen, Sir.“
„Auf mich ebenfalls“, stimmt Charles zu. Auf BJs verwirrtes Blinzeln antwortet er ihm mit einem sarkastischen Grinsen. „Was, dachten Sie etwa nicht, dass ich meine Hilfe anbieten würde?“
„Was haben Sie denn geplant?“, erkundigt sich Margaret, während sie ihren Kaffee trinkt.
„Ich will ihm... einen angemessenen Abschied geben“, erklärt BJ zögerlich. „Die Art von Abschied, die ich ihm zuvor nicht gegeben habe. Von mir, von uns allen... und von Trapper, ebenfalls.“
„Woher der plötzliche Sinneswandel?“, erkundigt sich Charles mit einem sarkastischen Lächeln. „Ausgerechnet Sie erwähnen McIntyre ohne vor Wut zu schäumen? Es muss sich hier um einen einmaligen Vorfall handeln.“
BJ wirft ihm einen düsteren Blick zu. „Sagen wir mal, ich verstehe nun etwas besser, warum er so gehandelt hat.“
„Nun, mein Sohn, was genau haben Sie für dieses kleine Abschiedsgeschenk geplant?“, fragt Potter. „Und wie können wir dabei helfen?“
„Alles was wir brauchen sind Steine, Zeit und starke Muskeln“, versichert BJ ihnen allen. „Ich weiß, ihr seid alle müde und wollt nichts, als endlich nach Hause zu gehen, aber... ich will euch nur noch um diese letzte Sache bitten.“
„Es ist kein Geheimnis, dass Pierce das Herz dieses Camps ist“, sagt Potter mit einem Lächeln.
„Wenngleich er sich weigern würde, es zuzugeben“, stimmt Margaret ihm zu.
„Dann treffen wir uns alle bei Dämmerung am Wegweiser“, sagt BJ. „Ich werde sogar dafür sorgen, dass wir Kaffee haben.“
Charles seufzt in seine Tasse. „Mein Gott, ich kann es erwarten, wieder richtigen Kaffee zu trinken. Nun gut, Hunnicutt.“
~
Alle sind noch am Gähnen und am Augenreiben als sie sich am nächsten Morgen vor dem Wegweiser versammeln. Es ist der letzte Tag in Korea und das Wetter hat scheinbar die Nachricht erhalten, dass Frieden ausgerufen wurde, denn sie werden von einem herrlichen Sonnenaufgang begrüßt.
Unter anderen Umständen würde BJ auf seinem Feldbett sitzen und den Sonnenaufgang beobachten, während Hawkeye sanft atmend auf der anderen Seite des Zeltes schlafen würde.
Stattdessen stehen nun alle versammelt vor ihm und erwarten seine Anweisungen.
„Okay“, sagt er. „Wenn ihr mir bitte zum Hubschrauberlandeplatz folgen würdet.“
Sie sind alle recht ruhig auf dem Weg dorthin, gebannt von dem strahlenden Orange und Pink, das sich über den Himmel erstreckt. Sie laufen langsam statt zu rennen, und anstelle des Surrens der Helikopterblätter hören sie nur das Zwitschern der Vögel in den Bäumen.
In diesem Licht, zu dieser Tageszeit, erscheint Korea beinahe wunderschön.
Und für eine Sekunde denkt BJ, dass er es tatsächlich vermissen könnte.
Sie erreichen die Kuppe des Hügels und BJs Gedanken schweifen ab. Wie oft hat er hier oben gestanden und darauf gewartet, dass ein Hubschrauber landete? Wie viele Minuten hat er an dieser Stelle gestanden und über das Gelände gestarrt?
„Oh Captain, mein Captain, Ihre Kompanie erwartet Ihre Befehle,“ sagt Klinger, und als BJ sich umdreht, sieht er, dass alle ihn anschauen.
Er atmet tief ein. „Okay, Freunde, das ist, wofür wir heute hier sind: Operation Auf Wiedersehen Hawkeye.“
„Wie prägnant“, raunt Charles.
„Allein dafür, Charles, schicke ich Sie an die Steine.“
„Wie bitte?“
BJ grinst. „Steine, Charles. So hingelegt, dass sie „Goodbye“ buchstabieren.“
„Wie schrecklich sentimental“, seufzt Charles. Er rollt trotzdem seine Ärmel hoch. „In Ordnung.“
„Zwei oder drei Leute pro Buchstaben, Jungs und Mädels!“, schlägt Sherm vor. „So wird es schneller gehen. Effizienter.“
„Genau, Colonel. Haben Sie einen Buchstaben, den Sie besonders gerne legen wollen?“
„Ich glaube, ich nehm‘ mir ein Paar Os. Wie schwer kann es schon sein, Steine in einen Kreis zu legen?“
„Perfekt“, sagt BJ. „Klinger, können Sie Potter unterstützen?“
„Aber sicher doch.“
„Margaret, können Sie und Father Mulcahy das D legen? Die Schwestern können das B, Y und E legen und Charles kann mir mit dem G helfen.“ Die versammelte Runde nickt zustimmend und BJ grinst. „Großartig. Wir machen in einer Stunde Kaffeepause.“
Als er mit Charles losgeht, um eine Schubkarre für die Steine zu holen, fragt er: „Meinen Sie, dass einer von euch mir je vergeben wird?“
„Ich kann Ihnen um meiner selbst vergeben, Hunnicutt, aber für Pierce?“ Charles schüttelt seinen Kopf. „Nun, Sie mögen ihn besser kennen als ich, aber er war am Boden zerstört als er wiederkam und herausfand, dass Sie gegangen waren.“
„Ich wollte nie...“, fängt BJ an, aber unterbricht sich dann. Er kann nicht sagen, dass er niemals gegangen wäre, wenn er das gewusst hätte, denn er hätte es getan. Die Familie, die er seit zwei Jahren nicht gesehen hatte war das Einzige, woran er hatte denken können, anstelle der Familie direkt vor ihm.
„Sie beide mögen sich zwar geküsst und versöhnt haben, aber Sie können sich sicher sein, dass Sie enttäuscht sein werden, wenn Sie erwartet haben, dass ich in dieser Angelegenheit auf Ihrer Seite stehe, Hunnicutt.“
„Das verstehe ich“, sagt BJ. „Aber nur damit das klar ist, Charles, ich bin nicht stolz auf was ich getan habe.“
„Gut. Denn stolz ist das letzte, was Sie darauf sein sollten.“
BJ schmunzelt müde, während er anfängt Steine aufzuheben. „Wissen Sie, Charles, Sie können es abstreiten so lange Sie wollen, aber Sie sind ein guter Kerl. Danke.“
„Es ist das mindeste, was ich tun kann“, sagt Charles und BJ kann erkennen, dass sie einen Waffenstillstand erreicht haben. „Nun, beeilen Sie sich etwas mehr, Hunnicutt, wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit.“
Er wandert den Hügel wieder hoch, und wo er damals noch pfiff, ist nur noch Stille geblieben.
„Ich nehm’s zurück!“, ruft BJ ihm hinterher und er glaubt zu hören, wie die Sommerbrise ein leises Lachen zu ihm zurückträgt.
~
Die Sonne klettert bereits in den Himmel, als sie ihre Pause machen. Sie liegen alle entweder ausgestreckt im Staub oder sitzen auf Kisten und halten ihre Kaffeetassen mit erschöpfter Dankbarkeit als die Sonne über ihrem letzten Tag hier aufgeht.
„Denken Sie, dass er es mögen wird?“, fragt Kellye BJ, an eine der Kisten angelehnt und mit Bigelows Kopf in ihrem Schoß.
„Ich hoffe es für ihn“, murmelt Bigelow mit geschlossenen Augen. „Oder ich breche ihm seine Daumen.“
„Das wird er“, versichert Potter ihnen allen and dreht sich zu BJ um. „Nicht wahr, mein Sohn?“
BJ lächelt und trinkt einen Schluck von seinem Kaffee. „Ich hoffe es sehr, Colonel.“
„Ein Riesengeste ist das“, sagt Potter.
„Nichts Geringeres als was unser Captain Pierce verdient“, stimmt Margaret zu.
„Da haben Sie Recht, Margaret“, sagt BJ zu ihr. „Dieser Ort wäre schließlich nicht derselbe ohne ihn.“
„Natürlich nicht, es würde hier viel zivilisierter zugehen“, sagt Charles von seiner Kiste aus, aber das Funkeln in seinen Augen, als er es sagt, verrät seine Aufrichtigkeit.
„Nein, er hat Recht“, sagt Klinger als er sich aufsetzt von wo er zuvor auf dem Boden lag. „Er hat wirklich Recht. BJ meine ich damit, nicht Charles. Hawkeye ist irgendwie das Herz und die Seele von diesem Ort. Er hat uns allen irgendwann mal geholfen, nicht wahr?“
Gemurmelte Zustimmungen kommen von allen Versammelten.
„Ich erinnere mich“, sagt Kellye nachdenklich. „Wie er alle zu dem Treffen in den Staaten überredet hat.“
„Einen Augenblick mal“, sagt BJ, lachend. „Ich hatte die Idee dazu.“
„Ja, Captain, das hatten Sie, aber Hawkeye hat uns alle erst dazu gebracht, unsere Meinung über die Party zu ändern“, erklärt Klinger. „Erinnern Sie sich nicht, wie wir alle erst dagegen waren, aber dann doch zugestimmt haben? Das war alles Hawkeyes Verdienst.“
BJ blinzelt. „Ernsthaft?“
Kellye nickt. „Sie wissen doch, wie er ist, wenn er sich etwas in den Kopf setzt.“
„Ja, das weiß ich“, stimmt BJ ihr zu und versucht zu verstecken, wie gerührt er ist.
„Wissen Sie“, Margaret schüttelt ihren Kopf. „Es ist lächerlich, aber egal wie viel er und ich uns angeschrien und gestritten haben... er war immer für mich da, wenn ich ihn gebraucht habe. Da war das eine Mal, als ich noch mit diesem miesen Schweinehund verheiratet war, den ich meinen Ehemann nannte, als ich dachte, ich wäre schwanger, und er hat sich so für mich gefreut.“ Sie verstummt als sie sich erinnert und sagt nach einer Minute leise: „Und er ist ein sehr guter Freund.“
„Aber ja doch!“ Baker grinst vom Boden hoch und die Stimmung schwankt, als sie sich auf ihren Ellenbogen aufstützt. „Er hat meinen Ehemann ins Camp geschmuggelt, damit wir unsere Flitterwochen nachholen konnten.“
„Wie bitte?“, fragt Potter.
Baker errötet unter seinem Blick. „Ich schätze mal, die Katze ist aus dem Sack. Colonel, erinnern Sie sich an den Soldaten, den Hawkeye und BJ in Major Houlihans Zelt unter Quarantäne gestellt haben?“
„Ah, ja, der 24-Stunden Typhus, wer könnte das vergessen?“, fragt Potter. „Wollen Sie mir etwa sagen, dass die beiden gelogen, betrogen und geschwindelt haben, damit Sie Ihre Flitterwochen bekommen konnten?“
Baker grinst. „Nun, Sir, so klingt es natürlich ziemlich verrückt.“
„Es klingt nach Pierce“, stimmt Potter zu. „Hinter jedermanns Rücken herumschleichend, um etwas Gutes zu tun. Wie das eine Mal, als er sich mit meiner eigenen Frau zusammentat, um eine Einweihungsfeier für mich zu organisieren.“
„Das Verbrennen der Hypothek?“, fragt BJ und grinst in Erinnerung daran. „Wir hatten höllische Probleme, Sie lang genug abzulenken, um die Party vorzubereiten.“
„Es hat mich daran erinnert, dass ich dem Jungen mehr vertrauen muss... und Mildred. Es hat mich jedoch einer Sache gewiss werden lassen“, sagt Sherman mit einem Lächeln. „Ich habe eine wahrlich beachtliche Familie, hier und daheim.“
Charles räuspert sich und BJ dreht sich um, um einen seltsamen Ausdruck auf seinem Gesicht zu sehen, einer, der eventuell zu irgendeinem Zeitpunkt einmal über Zuneigung gestolpert war. „Wenngleich Pierce und ich wahrlich nicht die besten Freunde sind, so ist er doch ein bewundernswerter Chirurg und ein erträglicher Mitbewohner.“
„Ist das alles, was Sie zu sagen haben?“, fragt Bigelow träge, während Kellye mit ihrem Haar spielt.
„Nein. Das war lediglich ein Präludium zur Wahrheit... Ich habe das Glück, Pierces Vertrauen, wie auch seine Freundschaft zu haben, auch wenn sie nur ungern erworben wurde. Er sprach mir Trost zu, als ich einen Patienten verlor“, sagt Charles und lächelt. „Und obwohl ich es ihm niemals sagen würde, ist er ein guter Mann. Ich konnte mich ihm mehr anvertrauen als sonst irgendwem hier.“
„Nun, das kann ich nicht überbieten“, sagt Klinger und bringt alle zum Lachen. „Aber er hat etwas Besonderes an sich, wisst ihr? Und er hat immer die nettesten Sachen über meine Kleider gesagt. Hat mich davon abgehalten, mich erneut zu verpflichten. Ich glaube, wir brauchen alle ab und an einen Hawkeye.“
„Ganz genau“, stimmt Potter zu.
Mulcahy, der bisweilen leise dagesessen und die anderen beobachtet hatte, spricht nun mit unsicherer Stimme: „Hawkeye war immer derjenige, der mir versichert hat, dass ich einen Platz hier habe, dass ich eine Aufgabe habe. Er dient keinem Gott neben der Medizin, aber Gott hätte Glück, ihn zu haben.“
„Ich weiß zwar nichts über Gott“, sagt BJ schlussendlich und schaut zurück über das Camp und runter zum Sumpf, wo Hawkeye sich wahrscheinlich noch immer im Bett hin und her wälzt. „Aber ich habe das Glück, dass ich ihn habe. Er hat mein Leben gerettet, meinen Verstand... Ich hätte es ohne ihn nicht bis zum Campgelände geschafft. Und... er wusste immer, wie er Zuhause hierherholen konnte. Wie zum Beispiel den Film zum Hochzeitstag, den er und Peggy mir gemacht haben.“
„Ich glaube, Klinger hat den Nagel auf den Kopf getroffen“, sagt Potter mit einem Nicken. „Wir sollten alle einen Hawkeye Pierce haben.“
„Meint ihr, dass das hier als ‚Danke‘ ausreicht?“, fragt Baker, einen der Steine mit ihrem Zeh anstoßend.
„Nein“, sagt BJ ehrlich. „Ich weiß nicht, ob irgendetwas das je wird. Aber es ist ein Anfang.“
„Und neue Anfänge sind was wir brauchen“, sagt Potter. „Aber zuerst, einen Toast auf den Mann, der diesen Ort zusammengehalten hat: Hawkeye Pierce.“
Und so heben sie alle ihre Kaffeebecher zu einem Salut, umgeben von Steinen die GOODBYE buchstabieren, während die Sonne über Korea aufgeht.
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aredhel85 · 6 years
Note
Ich wünsche ich mir die Nr. 79 (“I don’t care what anyone else thinks.”) von der Angst/fluff Prompt List, wenn das okay ist. :)
LIebe Lene, natürlich ist das ok :) Vielen Dank für deinen Prompt, es hat mir viel Spaß gemacht, die Geschichte zu schreiben und ich hoffe, du hast genauso viel Spaß beim Lesen :)
(Ich hoffe übrigens, dass die anderen nicht wieder so reagieren :P)
I don’t care what anyone else thinks
Easy mochte nicht immer der Aufmerksamste sein, wenn esdarum ging, Fehler bei Menschen zu finden, die ihm nahestanden. Vielleichthätten manche diese Eigenschaft als Schwäche bezeichnet, denn sie hatte esRingo ja damals erst ermöglicht, ihn zu hintergehen, aber eigentlich sah Easysie trotzdem als Stärke, denn er wollte weiterhin immer das Beste im Menschensehen. Mit dieser Einstellung hatte er Ringo eine zweite Chance geben könnenund darüber war er bis heute wirklich glücklich.
Und das obwohl sie gerade die Huber-/Zeugnis-Kriesehatten überwinden müssen; ganz leicht war es ihm nicht gefallen, Ringos neuenArbeitsplatz zu akzeptieren, aber er sah, wie Ringo in seinem neuen Job aufgingund er war froh, ihm das nicht ausgeredet zu haben.
Eine Sache übersah er jedoch nicht und das war, wie ihregemeinsamen Freunde Ringo wieder behandelten, seit er seine Stelle bei HuberBau angetreten hatte.
Tobias fiel diesmal weg; Ringo hatte es tatsächlichgeschafft, etwas auf Schells Rechner zu finden, das ihn angreifbar gemachthatte und es war auch Ringo gewesen, der dem Beamten mit ruhiger, kalter Stimmedie Konsequenzen klargemacht hatte, wenn er Stinker, Tobias und Ute (in derReihenfolge) nicht in Ruhe lassen würde. Und der hatte klein beigegeben.
Das hätte Easy wohl auch, denn Ringo konnte durchausEindruck machen. Er war ganz anders gewesen als der Ringo, den er mittlerweilekannte, und hätte jemand ihn in dem Moment als er Schell seelenruhig und miteinem höflichen, distanzierten Lächeln klargemacht hatte, dass er, sollte ernicht sämtliche Forderungen erfüllen, eigentlich nur noch zu einem Strickgreifen konnte, wenn Ringo mit ihm fertig war, für einen Soziopathen gehalten,hätte Easy es demjenigen nicht einmal verübeln können.
Aber er hatte auch das Strahlen gesehen als Tobias ihnanschließend umarmt hatte, das Lächeln als der gerade nach Hause gekommeneStinker an ihm hochsprang und er in die Hocke gegangen war, um ihn zustreicheln. Das war sein Ringo und nichts würde Easy je davon überzeugen, dassdas nicht echt war.
Jedenfalls hatte die Sache mit Schell die beiden Brüdernoch enger zusammengeschweißt und es war keine Seltenheit, dass beide zusammenin der Mittagspause beim Büdchen aufschlugen.
Tobias schien also kein Problem damit zu haben, dassRingo wieder für Huber arbeitete. Als sie es ihm gesagt hatten, hatte er nichteinmal überrascht gewirkt.
Ihre Freunde hatten allerdings nicht so entspanntreagiert und dieses Mal brauchte Easy nicht so lange wie letztes Mal, um mitzubekommen,wie viel Ringo täglich einstecken musste.
Das letzte Mal war es wirklich lange an Easyvorbeigegangen. Er war zugegebenermaßen auch mit seinem damaligen „Ehemann“beschäftigt gewesen, trotzdem hätte er es merken müssen. Er hätte merkenmüssen, wie sehr die Situation Ringo belastet hatte und wie sehr auch er ihneigentlich vernachlässigt hatte. Eigentlich war das schlimmste schon vorbeigewesen als er es wirklich kapiert hatte. Das war in der Eifel gewesen, alsRingo die WhatsApp-Gruppe eröffnet hatte und Easy eigentlich eher auf Grund voneiner beiläufigen Bemerkung angefangen hatte, zu begreifen, was zu Hause geradevor sich ging. Nach der Eifel-Tour war es deutlich bergauf gegangen und Ringohatte sich in der Gegenwart der anderen wieder entspannt. Vielleicht mehr alsirgendwann zuvor.
Und dann hatte er die anderen auf einen weiteren Grillabendeingeladen, um seinen neuen Job mit ihnen zu feiern und als er eröffnet hatte,dass er wieder für Huber Bau arbeitete, war die Stimmung umgeschlagen und dieeinzigen, die noch wirklich mit Ringo geredet hatten, waren Easy und Tobiasgewesen, ein wenig vielleicht noch Saskia. Sofort herrschte wieder Misstrauen,es gab Getuschel untereinander und Easy tat es richtig leid, da er ja zuerst ähnlichabweisend reagiert hatte. Er hoffte nur, dass sich das Problem von selbst lösenwürde, wenn die anderen sich mit dem Gedanken angefreundet hatten.Leider sah es überhaupt nicht danach aus. Immer wieder kamen spitzeBemerkungen, dass es nicht mehr lange dauern würde und Ringo würde sie wiederhintergehen, würde Easy wieder hintergehen, würde wieder kriminell werden, würdeseine Karriere seiner Beziehung vorziehen … Wenn Ringo etwas tat, eigentlichegal was, wurde ihm wieder Berechnung unterstellt, auch wenn es noch so weithergeholt war …  
Selbst Saskia, die doch auch für Huber arbeitete, ließsich ab und zu dazu hinreißen, ab und zu mit in dasselbe Horn zu blasen.
Und Ringo litt darunter.
Er ließ sich nichts anmerken, darin war er gut, aber Easywar noch besser im Ringo-Lesen als Ringo darin war, den Starken zu spielen.
Selbst Tobias, der manchmal nicht der Sensibelste war,hatte es kapiert und als sie im Treppenhaus Bambi und Paco entgegengekommenwaren und Paco irgendeinen blöden Spruch darüber losgelassen hatte, dass Ringoja noch mit Easy zusammen war, war Tobias der Kragen geplatzt und noch bevorEasy oder Ringo etwas dazu hätten sagen können, hatte Tobias sich zu Pacoumgedreht und dabei hatte sich nicht einmal ansatzweise bemüht, die Wut ausseinem Ton rauszuhalten. „Vielleicht solltest du dich mal lieber um deineeigene Beziehung kümmern. Mein Bruder behandelt seinen Freund nämlich deutlichbesser als du deine Frau. Los, komm, Stinker.“Vier total verblüffte Gesichter zurücklassend hatte Tobias das Gebäudeverlassen.
Danach war es ein wenig ruhiger geworden, aber wirklichreden wollte mit Ringo nach wie vor keiner.
Als Tobias heute nach Hause kam, richtete er Easy nurkurz aus, dass Ringo später zu Hause sein würde, weil er einen wichtigen Kundentreffen musste, der sich kurzfristig angekündigt hatte und da Benedikt Huber geradeheute geschäftlich unterwegs war, musste Ringo den Mann empfangen.
Easy nahm die Information zur Kenntnis, schrieb Ringosogar einen kurzen Text, dass er ihm viel Glück mit dem Kunden wünschte. Er warnicht sauer, wusste er doch, dass Ringo immer auch ein Karrieremensch bleibenwürde und wenn man eine wichtige Position in einer Firma einnahm, musste mansich auch einmal auf längere Arbeitszeiten gefasst machen. Easy akzeptiertedas, wusste er doch, dass der Job Ringo wichtig war und dies nach nur einigenWochen, in denen er wieder für Huber tätig war, eine tolle Chance war, sich zubeweisen und das gönnte er seinem Freund.
„Wir haben nichts mehr zu Essen da“, meinte Tobias miteiner etwas wehleidig angehauchten Stimme als Easy den Text abgeschickt hatte.
„Doch, Brot, Wurst …“
„Ach komm, Elli hat bestimmt was gekocht. Schauen wir malrüber?“
„Na gut.“ Irgendwie hatte er im Moment keine große Lust,Zeit in der anderen WG zu verbringen, aber wenn Ringo nicht dabei war,verhielten sich die anderen normal und er hoffte immer noch, dass sie sichwieder einkriegen würden. Sie waren seine Freunde, aber im Moment konnte erimmer nur an Ringos Augen denken, wenn sie ihn wieder ignorierten oder seineEnttäuschung als sie oben auf der Dachterrasse sofort wieder in alte Musterverfallen waren, als Ringo ihnen erzählt hatte, für wen er arbeitete.
Daher war sein Enthusiasmus nicht gerade groß, aber erging mit Tobias mit.
In der anderen WG angekommen stellte er fest, dass Paco offenbarvon Saskia schon erfahren hatte, was heute bei Huber Bau los war, denn siehatte auch noch im Büro bleiben müssen. So waren nur Paco selbst und Elli da.Die beiden näherten sich gerade wieder an und schienen heute gute Laune zuhaben. Über Ringo sagten sie kein Wort.
Der Abend war tatsächlich ganz angenehm und siebeschlossen, nach dem Essen noch einen Film anzuschauen. Besagter Film hatteÜberlänge und doch war er fast vorbei als Saskia und Ringo hereinkamen.
Ringo sah müde aus, wie Easy feststellte, es hatte vielzu tun gegeben in den letzten Tagen, aber er wirkte auch zufrieden. Es waroffenbar gut gelaufen.
Er hatte sich mit einer ebenfalls scheinbar gut gelauntenSaskia unterhalten als sie reingekommen waren, was Easy als gutes Zeichenansah.  
„Hey, habt ihr uns was zu essen aufgehoben?“, fragteSaskia dann auch und lächelte – auch etwas müde – in die Runde.
„Ist noch was im Kühlschrank“, gab Paco zurück undwährend Saskia sich gleich auf dem Weg zum Kühlschrank machte, kam Ringoerstmal zur Couch, umarmte Easy von hinten und küsste ihn auf die Wange.
Noch bevor einer etwas sagen konnte, ergriff Paco fastbeiläufig das Wort. „Jetzt wo du wieder aus Hubers Hintern rausgekrochen bist,ist dir dein Freund also wieder gut genug?“
Alle waren für einen Moment still, selbst Saskia, diegerade den restlichen Nudelauflauf in die Mikrowelle geschoben hatte und jetztzwei Teller aus dem Küchenschrank holte, hielt in ihrer Bewegung inne und sahbetroffen zu ihrem Bruder.
Easy spürte, wie Ringo, der noch immer hinter der Couchstand und seine Arme von hinten um ihn gelegt hatte, sich durch und durchanspannte und unwillkürlich kam auch in ihm die Wut hoch.
Paco fuhr unbeirrt fort. „Hast du mal auf die Uhrgeschaut. Also ich an Easys Stelle …“
„Du bist aber nicht an meiner Stelle!“ Alle zucktenzusammen, denn es war extrem selten, dass Easy so die Stimme hob.
Ringo atmete scharf aus, drehte sich kommentarlos um und verließdie Wohnung.
Easy sah kurz in die Runde. Saskia wirkte betroffen,offenbar hatte sie sich mit Ringo während der gemeinsamen Überstundenausgesprochen, aber sie war von Anfang an nicht so krass drauf gewesen wie dieanderen. Elli hatte ebenfalls den Anstand so auszusehen, als wäre sie mit dem Spruchgerade nicht einverstanden. Pacos Gesichtsausdruck hingegen war eher trotzig,als wollte er sich nicht eingestehen, dass er gerade Mist gebaut hatte.Lediglich Tobias wirkte so sauer wie Easy sich fühlte.
„Echt feine Freunde seid ihr.“ Easys Ton war verächtlich,passte eigentlich gar nicht zu ihm, aber er war so unheimlich aufgebracht.
Er atmete tief durch, schloss kurz die Augen. Eigentlich wollteer noch so viel sagen, aber das war nicht wichtig. Vielleicht – oder wahrscheinlich– würde das Tobias für ihn übernehmen. Statt ihnen also weiter an den Kopf zuwerfen, was für Idioten sie waren, wandte er sich ab und öffnete dieWohnungstür, wollte eigentlich die Treppe runtergehen, um nach Ringo zu suchen,aber Stinker lief ihm zwischen den Beinen durch und statt die Treppe hinunterzugehenlief er ohne zu zögern auf die Dachterrasse zu.  
„Ist er da draußen, Stinker?“, fragte Easy jetzt mit vielsanfterer Stimme, folgte dem Hund und öffnete die Tür.
Stinker lief gleich nach draußen, bellte zweimal kurz aufund dann hörte Easy die leise Stimme seines Freundes. „Na du, was machst dudenn hier draußen?“
„Er hat mir gezeigt, wo du bist.“
Easy trat auch nach draußen und sah seinen Freund, der inseinem teuren Anzug mit dem Rücken am Geländer auf dem Boden saß, eine Hand inStinkers Fell vergraben, und jetzt zu Easy aufsah. „Hey.“
„Hey du.“ Easy rang sich ein Lächeln ab und ließ sichneben Ringo auf den Boden fallen und legte gleich einen Arm um ihn.
Bevor er noch etwas sagen konnte, ergriff Ringo leise dasWort. „Tut mir leid, dass es heute so spät geworden ist. Ich musste erst denTermin wahrnehmen – der Kunde war ganz spontan in Köln und hat drauf bestandenund Herr Huber war nicht da – und dann musste ich noch das Angebot fertigmachen, damit er es gleich morgen früh auf dem Schreibtisch hat. Das war echt richtigwichtig. Wenn wir den Auftrag kriegen, geht das um das richtig große Geld.“ Ersah Easy an, wollte noch etwas sagen, aber der legte seinem Freund ganz sanft einenZeigefinger auf die Lippen.
„Das weiß ich doch. Und ich weiß, dass dein Job wichtigist und ich mich da nicht immer drauf verlassen kann, dass du pünktlich nachHause kommst.“ Er sah Ringo in die Augen. „Und das verstehe ich und ich binstolz auf dich. Ich bin auch manchmal zu blöden Zeiten für ein Shootingunterwegs.“
Ringo erwiderte den Blick eine Weile, dann seufzte er aufund legte seine Stirn an die seines Freundes. „Ach Easy.“ Easy hob die Hand und legte sie sanft an Ringos Schläfe. „Jetzt mach dir nichtso viele Gedanken und lass dir von den anderen nichts einreden. Mir ist esegal, was sie sagen. Ich weiß, dass du den Job bekommen hast, weil der Hubergenau weiß, dass du großartig bist bei dem, was du machst. Da können die reden,was sie wollen. Ich hab dir gesagt, dass ich hinter dir stehe und das hab ichauch so gemeint. Ist das angekommen?“Ringo schmunzelte. „Ja, Sir.“„Gut.“ Easy lächelte und küsste Ringo sanft. „Und jetzt erzähl mal, du hastvorhin so ausgesehen, als hätten sich die Überstunden gelohnt.
„Hmm … Wenn er das Angebot so annimmt, wie ich es ihm geschickthabe, habe ich heute einen richtig großen Auftrag an Land gezogen.“
„Ist doch super.“ Easy lächelte Ringo strahlend an, wollte,dass er sich über den Erfolg freuen konnte und sich mal keine Gedanken um die Meinungseiner sogenannten Freunde machten musste.
Mit einem frechen Grinsen griff er nach Ringos Krawatteund zog ihn daran näher zu sich, vertiefte den Kuss, löste sich dann von ihm,nur um ihm wieder tief in die Augen zu schauen. „Wir sollten das feiern. Aber nichthier oben.“Nun wurde endlich auch Ringos Lächeln breiter. „Woran hast du denn gedacht?“„Komm mit rein, dann zeig ich’s dir.“
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Feind in der Fremde
Kapitel 14
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Technikprobleme und Weihnachtsmärkte
„Mein Fernseher funktioniert nicht mehr und die Musikanlage auch nicht!“ Harry hatte gar nicht bemerkt, dass Draco ins Café gekommen war. Er stand hinter der Theke des Beans und polierte gerade eine Reihe von Sektgläsern, mit denen eine Gruppe aus Dänemark auf den Geburtstag eines ihrer Mitglieder angestoßen hatte. Alkohol wurde im Beans eher wenig verlangt, erst recht, so früh am Nachmittag. Dracos Erscheinen um diese Tageszeit war ebenfalls selten, da er sich noch häufigere Kaffeehausbesuche nicht leisten konnte. So kam er tagsüber nur herunter, wenn er Harry etwas Wichtiges mitteilen wollte. Harry freute sich immer über Dracos unerwartete Besuche, selbst wenn er ihn schon am Morgen gesehen hatte oder sie abends verabredet waren. Wobei „Verabredung“ für ihre Treffen ein falscher Begriff war. Meistens schaute einfach einer bei dem anderen vorbei und dann ergab es sich von selbst, ob sie den Abend miteinander verbringen würden oder jeder anderweitig beschäftigt war. Für Harry fühlte es sich an, als ob er mit Draco in einer WG wohnte. Er mochte das Gefühl. Dracos genervter Schmollmund signalisierte Harry, dass seine Hilfe gefragt war. Wäre sein Nachbar richtig wütend über die Widerspenstigkeit der Muggel-Technik, würde er die Lippen aufeinanderpressen, bis nur noch ein schmaler Rand zu sehen war. Harry dachte an Dracos höhnisches Grinsen zu Hogwarts Zeiten und wie sehr er es damals gehasst hatte. Jetzt lösten die Bewegungen, die Draco mit seinem Mund anstellen konnte, allzu oft ganz andere Empfindungen in Harry aus. Er nahm ein weiteres Trockentuch aus einer Schublade und warf es Draco zu. Widerstandslos gesellte sich Draco zu Harry hinter die Theke und griff nach einem Sektglas. Trotzdem flüsterte er: „Warum sprichst du nicht einfach einen Zauber? Das kriegt doch keiner mit.“ „Das weiß man nicht. Außerdem ist es den Mitarbeitern gegenüber unfair, wenn ich mir die Arbeit leichtmache und sie schuften müssen.“ „Du bist so ein Heiliger, Harry. Wirklich bewundernswert.“ „Ich weiß, dass du mich für idiotisch hältst, gib dir keine Mühe mit falschen Schmeicheleien“, gab Harry zurück. „Manchmal kann ein übertriebener Gerechtigkeitssinn eben dumm sein.“ „Das glaube ich kaum.“ „Stell dir nur vor, was du alles mit deiner Zeit machen könntest, wenn du solche Tätigkeiten mit einem Zauber erledigen würdest. Du könnest dich zum Beispiel um deine Mitarbeiter kümmern, dir eine Freude für sie ausdenken, dann würdet ihr alle von deiner Magie profitieren.“ „Mir fällt aber nichts ein, mit dem ich meine Mitarbeiter mal eben so glücklich machen könnte.“ „Dann bist du also doch kein so guter Mensch“, scherzte Draco. „Warum tust du dann immer so, als wärst du besser als wir Normalsterblichen?“ „Du verdrehst einem das Wort im Mund.“
„Ich hätte da was, wie du jemand glücklich machen könntest.“ „Wenn du deinen Fernseher meinst…Du bist nicht mein ‚Mitarbeiter‘.“ Draco hielt das Glas hoch, das er gerade mit dem Trockentuch bearbeitete. „Und was ist das? Ich mache dir einen Vorschlag. Ich poliere deine Gläser und du gehst hoch und bringst alles in Ordnung, was Luna gestern Abend angestellt hat.“ „Was hat sie denn angestellt? Ich dachte, Mary wollte sich nur deine Tränkebücher anschauen.“ „Ja, aber sie hat Luna mitgebracht und der war wohl langweilig. Sei meinte, meine Aura sei zu blass und ich sollte etwas an meinem Umfeld ändern. Farben würden sich positiv auf meine inneren Energien auswirken.“ „Nicht das schon wieder.“ Draco tat überrascht: „Du kennst das schon?“ „Es geht ums äußere und innerliche Gleichgewicht. Eigentlich ist das nur in der Natur gegeben, aber wenn man seine Umwelt in einer natürlichen Art gestaltet, wirkt sich das günstig auf die Aura aus“, fasste Harry kurz zusammen. „Darum wohne ich jetzt in einem Blumenbeet.“ „Was meinst du damit?“ „Sie hat meine Wände und Böden bunt gezaubert und ein paar Möbelstücke transfiguriert. Mein Sofa ist jetzt eine Holzbank mit Lederbezug und Schaffell und der Tisch besteht aus Holzpflöcken und Baumstammscheiben.“ „Das klingt doch ganz interessant.“ „Ich sage ja auch gar nicht, dass es nicht eine Verbesserung zu Lydias Stil ist, aber die ganze Magie in der Wohnung greift die Muggel-Technik an. Nichts funktioniert mehr, nicht einmal die Spülmaschine in der Küche“, empörte sich Draco. „Dann soll ich also alles rückgängig machen und die Zauber aufheben?“, schlussfolgerte Harry. „Aber ist dir denn deine Aura nicht wichtiger als Fernsehen und Spülmaschinen?“ „Meine Aura ist eh nicht mehr zu retten. Da will ich mich wenigsten mit ein paar Fernsehsendungen von meiner inneren Dunkelheit ablenken. Kannst du dich also eben kümmern und ich halte hier die Stellung?“ Draco half immer mal wieder kurz im Café aus. Eric, die Küchenkraft, meldete sich oft krank und wenn Harry hinten arbeiten musste, konnte es vorkommen, dass vorne einer zum Bedienen fehlte. Draco hatte schnell begriffen, wie im Beans gearbeitet wurde und konnte die Kasse problemlos bedienen. Als Harry nach einer halben Stunde wieder unten war, blickte ihm Draco erwartungsvoll entgegen: „Und?“ „Schade um die geblümte Tapete. Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen, die Bienchen, Schmetterlinge und Marienkäferchen darauf umzubringen.“ „Merlin sei dank haben sie sich nur bewegt und nicht auch noch Geräusche gemacht. Hast du die Kaninchenfamilie gesehen oder war sie in ihrem Bau?“ „Nein, da waren keine Kaninchen, aber ich bin im Flur über so etwas wie einen Maulwurfshügel gestolpert. Hat Luna auch den Teppich verhext?“ „Ist mir nicht aufgefallen. Geht denn der Fernseher wieder?“ Das schien Dracos größtes Problem zu sein. „Du bist ja richtig süchtig.“ „Gleich kommt eine Wiederholung von „The Naked Kitchen“. „Was findest du nur an Jamie Oliver so toll?“ „Äh, er ist cool, witzig und kann kochen.“ „Und er sieht gut aus“, fügte Harry hinzu. „Tut der das? Ist das dein Typ, Potter? Ich dachte, du stehst auf Frauen. Was ist eigentlich mit dieser Helena?“ „Was soll da sein?“ Helena war nicht gerade Harrys Lieblingsthema. „Du erzählst gar nichts von ihr. Du hast doch ihre Flohadresse.“ „Da gibt es nichts zu erzählen. Das war eine einmalige Sache“, sagte er bestimmt. Draco ließ aber nicht locker: „Aha. Wie sieht sie denn aus? Ich weiß gar nicht, auf was für einen Typ Frauen du so stehst.“ „Ich bin da nicht so festgelegt“, wich Harry aus. Inzwischen hatte er so lange verschwiegen, dass er eher auf Männer stand, dass er schon nicht mehr wusste, wie er das Thema ansprechen sollte. Harry schämte sich nicht für seine sexuelle Orientierung und ging damit eigentlich immer sehr offen um, aber er wusste nicht, ob Draco ihn weiterhin akzeptieren würde, wenn er davon erfuhr. Die Vorstellung, dass er sich von Harry abwenden könnte, behagte ihm ganz und gar nicht. „Das heißt?“ „Sie war groß, dünn, blond und konnte gut tanzen. Und ich war voll. Sonst noch Fragen? Worauf stehst du denn so?“ Harry fürchtete die Antwort im gleichen Maße, wie er sie wissen wollte. „Mir gefallen Dunkelhaarige besser, aber ich lasse mich gerne von was Anderem überzeugen. Ganz offen, so wie du. Du hast mir noch nie von deinen Beziehungen erzählt.“ „Von Ginny schon“, gab Harry zurück. „Die dich wegen Neville verlassen hat. Wie blöd…“ Harry fuhr direkt dazwischen: „Kein Wort gegen Ginny!“ „Ich verstehe nur nicht, was sie an Longbottom fand, wenn sie dich haben konnte.“ „Ich nehme das mal als Kompliment. Wenn du mit zum Videogucken kommen würdest, könntest du selbst sehen, was an Neville so toll ist.“ Harry war für Freitag mit seinen Freunden verabredet, doch Draco hatte hartnäckig abgelehnt mitzukommen. „Ich gewöhne mich doch gerade schon an Luna. Noch mehr Menschen könnten zu einer völligen Überstimulierung führen. Außerdem lerne ich sie doch alle noch auf deiner Silvesterparty kennen.“ Harry wollte mit allen Freunden und Bekannten ins Jahr 2002 reinfeiern. Das Beans war der ideale Ort für eine große Party, da es über genug Platz, die perfekte Ausstattung und eine Theke verfügte. Die Getränke konnte Harry unkompliziert bei seinem Lieferanten mitbestellen und in der Küche würden sie Pizza backen, Salate fertigmachen und alles unter einem Stasis-Zauber frisch halten. Harrys älterer Bekannter Jason hatte versprochen, Musik aufzulegen. Harry konnte darauf vertrauen, dass der Seminarleiter nicht nur ihren etwas ausgefalleneren Musikgeschmack bediente, sondern auch wusste, was ein Mainstream-Publikum zum Tanzen brachte. Es hatten sich bereits an die 60 Gäste angemeldet. Luna und Mary würden natürlich auch dabei sein – und Draco. „Aber du magst Luna, nicht wahr? Wie war es denn nun gestern?“, brachte Harry das Gespräch zurück auf Dracos Abend mit den beiden Frauen. „Gut. Lustig. Mary ist wirklich nett und Luna ist … Luna. Nein, wirklich, ich mag sie gerne und es fühlte sich gut an, so viel Magie um sich herum zu spüren.“ Harry legte Draco den Arm freundschaftlich um die Schultern: „Keine zwei Jahre, dann hast du da auch alles wieder. Ich freue mich schon, wenn wir zusammen fliegen gehen können. Ich bin gespannt, ob du im Quidditch noch was drauf hast.“ „Ich bin nicht gerade im Training, wie dir sicher aufgefallen ist.“ „Wir trainieren zusammen. Du kannst bei unserer Hobbygruppe mitspielen. Es macht Spaß.“ „Ich werde nicht lange hier sein. Das Semester beginnt im Oktober und genauso lange dauert die Bewährungszeit.“ „Ja...ja, stimmt. Nun, wir werden sehen.“ Harry wollte gar nicht daran denken, dass sich Draco irgendwann verabschieden würde. „Luna und Mary wollen mit mir Weihnachtsgeschenke einkaufen gehen“, lenkte Draco vom Thema ab. „Nächsten Samstag.“ „Da komm ich mit, ich habe auch noch nicht alles.“ „Das geht nicht, ich möchte auch etwas für dich besorgen“, erwiderte Draco. „Wozu? Das ist nicht nötig, du hast doch kaum Geld.“ „Wem soll ich denn sonst etwas schenken? Jill und du, ihr seid meine einzigen Freunde.“ „Und Luna und Mary.“ „Die kenne ich doch noch gar nicht richtig.“ „Das wird sich ändern.“ Andere Freunde hatte Draco allerdings wirklich nicht. Harry wusste inzwischen, dass Draco keinen Kontakt mehr zu Pansy, Theo oder Blaise hatte und Gregory nach der Schlacht um Hogwarts mit seiner Mutter untergetaucht war. Verwandtschaft gab es ebenfalls nicht, jedenfalls niemanden, der etwas mit Lucius Sohn zu tun haben wollte. „Ich werde Vater Süßigkeiten nach Azkaban schicken. Er nimmt zwar nichts mehr wahr, aber ein kulinarischer Genuss wird seinem Körper vielleicht etwas Wohlbefinden schenken. Ist doch gut, wenn man mit einem Geschenk nichts falsch machen kann, nicht wahr?“ Harry sagte nichts dazu, weil er inzwischen gelernt hatte, dass Draco auf diese Art von fatalistischer Ironie keine Antwort erwartete. Stattdessen dachte er an Weihnachten und etwas ihn ihm zog sich schmerzhaft zusammen bei der Vorstellung, dass Draco niemanden hatte, mit dem er es feiern konnte. „Ich bin vom 24. auf den 25. bei Andromeda, damit ich morgens mit Teddy die Geschenke auspacken kann. Nachmittags muss ich zu den Weasleys, aber ich kann nach dem Abendessen zurückkommen, damit du Weihnachten nicht ganz allein bist. Es wird nur etwas später werden.“ Draco schüttelte den Kopf: „Nein, wieso? Ich dachte, du bleibst immer bis Boxing Day im Fuchsbau. Du musst nicht wegen mir zurückkommen.“ Harry hatte Draco erzählt, wie ausgelassen es bei den Weasleys zuging und wie sehr er das Gefühl genoss, Weihnachten von Menschen umgeben zu sein, die sich wie eine richtige Familie für ihn anfühlten. Das Gewusel im Fuchsbau konnte auch anstrengend sein, aber an Weihnachten gehörte es einfach dazu. Nun wünschte sich Harry, er hätte Draco gar nichts von seinem Plan erzählt, seinen Besuch bei den Weasleys zu verkürzen. Draco würde nicht wollen, dass er wegen ihm auf etwas zu verzichtete, was ihm wichtig war. „Vielleicht möchte ich aber gerne Weihnachten mit dir feiern.“ Draco sah ihn eindringlich an: „Du würdest mir keine Freude damit machen, wenn du die Fröhlichkeit bei den Weasleys gegen einen Abend mit mir vor dem Fernseher aufgibst, weil du denkst, ich würde sonst depressiv auf der Couch sitzen und heulen. Wirklich Harry, ich möchte das nicht. Wir sehen uns abends am Boxing Day.“ Harry zuckte unbestimmt mit den Schultern. Sollte Draco daraus machen, was er wollte. Da Harry ihn nicht umstimmen konnte, würde er eben ohne seine Zustimmung am Weihnachtsabend in die Parkway zurückkehren. Weihnachten war schließlich ein Fest der Liebe. Da durften Menschen nicht allein gelassen werden. *** Am Ende ließen Harry und Draco den Weihnachtsabend dann doch nicht zusammen ausklingen, da Draco Weihnachten im Haus der Lovegoods übernachtete. Nach ihrem gemeinsamen Weihnachtseinkauf, überredeten Luna und Mary Draco, in der darauffolgenden Woche mit zum Weihnachtsmarkt zu kommen. Harry war natürlich ebenfalls eingeladen. Es gab mehrere Weihnachtsmärkte in London. Das ‚Winter Wonderland‘ im Hydepark war der größte, mit vielen Buden, aber auch Attraktionen, wie zum Beispiel einer großen Kirmes, die einer weihnachtlichen Stimmung eher abträglich war. Harry und Draco waren auf ihren Spaziergängen schon mehrmals daran vorbei gekommen. Die blinkenden Lichter der Fahrgeschäfte hatten Draco sowohl abgeschreckt als auch fasziniert. Keiner der beiden Männer hatte das Bedürfnis verspürt, an dem Rummel teilzunehmen. Luna und Mary sahen das ganz ähnlich. So fuhren sie stattdessen zum dem Weihnachtsmarkt am Leicester Square, der zwar genauso voll, aber kleiner und beschaulicher war. Draco war trotzdem ein wenig enttäuscht: „Wir sind früher in der Weihnachtszeit ein paarmal in die Schweiz gefahren und haben dort auch Weihnachtsmärkte besucht. Die sind viel atmosphärischer als das hier.“ Die Worte waren nur für Harry bestimmt, da er den Frauen nicht mit Gemecker die Stimmung verderben wollte. Harry nahm es als ein gutes Zeichen, dass Draco ihm gegenüber nicht mit seiner Meinung hinterm Berg hielt. Nach zwei Gläsern Glühwein und einer ausgiebigen Begutachtung der zum Teil wunderschönen Waren in den Büdchen, konnte Draco dem Ganzen dann doch etwas abgewinnen. Harry registrierte mit einem vagen Gefühl von Bedauern, dass Draco im Verlauf des Abends immer weniger seine Nähe suchte. Er gewöhnte sich langsam daran, von Muggeln umgeben zu sein. Harry freute sich darüber, aber Dracos Nähe hatte etwas Wunderbares, auf das er nicht gerne verzichtete. Als sie gegen neun vor einem weiteren Getränkestand eine Runde Tee mit Rum bestellten, wurde Harry von hinten angesprochen. „Harry? Harry Potter, bist du es?“ Harry drehte sich um und sah sich Helena gegenüber. „Hi“, brachte er lahm heraus. Unweigerlich ging sein Blick zu Draco, der die Szene mit unverhohlenem Interesse beobachtete. Harry wechselte die üblichen Floskeln mit Helena und schickte sich dann an, sie seinen Freunden vorzustellen. Ihm wurde bewusst, dass er keinerlei Informationen über die Hexe hatte. Zum Glück übernahm sie wieder die Regie und stellte sich selbst vor. Harry rechnete es Helena hoch an, dass sie keinerlei Regung zeigte, als Draco seinen Namen nannte. Unbewusst hatte er sich trotzdem näher zu Draco gestellt. Zu Helenas Gruppe gehörten vier weitere Personen. Als sie weitergehen wollten, verabschiedete sich Helena von ihnen und blieb bei Harry und seinen Freunden. Harry war darüber alles andere als begeistert, aber da die anderen, inklusive Draco, nicht den Eindruck erweckten, als ob es sie stören würde, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden. Er hätte auch gar nicht gewusst, wie er die gutgelaunte und äußerst selbstbewusste Hexe loswerden konnte. Nach einem weiteren Tee mit Schuss und ein paar Würstchen deutscher Art fanden sie sich vor dem kleinen Riesenrad wieder. „Los, lasst uns eine Runde fahren“, rief Luna fröhlich und weil nichts dagegensprach, stimmten die anderen zu. Leider durften nur vier Erwachsene in eine Gondel. Ehe sich Harry versah, hatte ihn Helena am Arm gepackt und mit in die erste Gondel gezogen. Harry sah Draco flehentlich an, aber der stieg mit Luna und Mary in die nächste Gondel. Harrys Stimmung sank ins Bodenlose. Die ganze Zeit über hatte Helena Harry angebaggert und rückte ihm auch jetzt wieder auf die Pelle. Während der Fahrt versuchte Harry, mit Draco einen Blick auszutauschen. Er wollte Kontakt herstellen und ihm zeigen, wie genervt er war, aber Draco saß schweigsam und blass auf seinem Sitz und stierte stur vor sich hin. Luna und Mary warfen Harry besorgte Blicke zu. Mary legte ihren Arm und Dracos Schultern und Luna griff nach seiner Hand. Draco lehnte sich nach vorne. Harry erkannte die Haltung. Draco erleichterte sich damit die Atmung und konzentriere sich auf seine Atemzüge. Offenbar stand er kurz vor einem Panikanfall und Harry saß in seiner Gondel gefangen und konnte nicht helfen. Darüber hinaus wanderte Helenas Hand gerade seinen Oberschenkel hinauf. Harry war jedoch viel zu sehr von der Szene in der anderen Gondel in Anspruch genommen, als dass er darauf reagiert hätte. Erleichtert beobachtete er, wie Draco die aufkommende Panik wegatmete und sich zu beruhigen schien. Endlich schaute er nun auch zu Harry herüber und verzog den Mund zu etwas, das wohl ein aufmunterndes Lächeln darstellen sollte. Als Harry nicht sofort zurücklächelte, hob er die Hand und hielt seinen Daumen hoch. Erst da entspannet sich auch Harry wieder. Helena hatte in der Zwischenzeit ihren linken Arm um Harry geschlungen. Die Hand des anderen lag auf seinem Oberschenkel knapp unterhalb seines Schritts. Einen Augenblick später fühlte Harry, wie ihre Finger gegen sein Geschlecht drückten. Sie beugte sich vor und raunte in sein Ohr: „Möchtest du heute mit zu mir kommen?“ Nein, das war ganz und gar nicht das, was er wollte. Nicht, dass er keine Lust auf Sex gehabt hätte. Im Gegenteil. Harry hatte sich seit Oktober häufiger mit seiner eigenen Hand Erleichterung verschafft, als in den Monaten zuvor, aber an Helena hatte er dabei nicht gedacht. Er hatte sehr bewusst an niemanden gedacht und würde auch nicht zugeben, wenn sich doch mal jemand in seine Fantasien geschlichen hätte. Jetzt jedenfalls wollte er einfach nur möglichst schnell aussteigen. Sein Herz hämmerte nicht mit Begierde, sondern mit nur einem Gedanken: Draco, Draco, Draco. Energisch schob er Helenas Hand weg. „Nein, tut mir leid, kein Interesse. Wir hatten Spaß, es war schön, aber mehr wollte ich nicht. Das war eine einmalige Sache.“ Damit rückte er von der Hexe ab und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die andere Gondel. In dem Moment war die Fahrt auch schon vorbei. Harry beeilte sich, zu Draco zu kommen. „Was war los? Geht’s dir gut?“ „Alles in Ordnung. Nur ein kleiner Anflug von Panik. Ist schnell vorbeigegangen“, beruhigte ihn Draco.     „Warum, was war der Auslöser?“ Harry schaute sich um als erwartete er, Voldemort in der Menge zu sehen. Dracos Blick fiel hingegen auf Helena, die im Hintergrund stand und die Szene beobachtete. Harry verstand, dass er nicht vorhatte, vor Fremden über seine Ängste zu reden. Er war überrascht, als Draco trotzdem antwortete: „Nichts, keine Ahnung. Vielleicht das Gefühl, in der Gondel eingesperrt zu sein. Ist auch egal, es ging vorbei, bevor es richtig angefangen hat. Dank meiner beiden Begleiterinnen.“ Draco sah Mary und Luna liebevoll und etwas jungenhaft an. Harry schmolz dahin und wünschte sich, dass ihm dieser Blick gehörte. Spontan griff er nach Dracos Hand und kam sich augenblicklich dumm vor. Trotzdem ließ er nicht los. „Also, was jetzt? Worauf habt ihr Lust oder wollen wir nach Hause?“ Es war bereits halb elf und der Weihnachtsmarkt würde in einer halben Stunde schließen. „Mir reicht’s. Von mir aus können wir gehen“, antwortete Mary. „Ich möchte nur noch schnell die Ohrringe kaufen, die ich gesehen habe.“ Draco entzog Harry seine Hand. Er lehnte sich zu ihm hinüber und flüsterte: „Kommst du mit nach Hause oder hast du noch was vor?“ Er hob seine Augenbrauen in anzüglicher Weise und nickte kurz in Richtung Helena. „Nein, ich komme mit“, versicherte Harry. Seine Hand fühlte sich seltsam leer an und er wusste nicht so recht, wohin mit ihr. „Sie scheint Interesse zu haben, du solltest die Chance ergreifen." Genervt und etwas zu laut antwortete Harry: „Kein Interesse. Komm.“ Sie gingen den Frauen hinterher. Es hob nicht gerade seine Stimmung, dass Draco ihn zu einer Nacht mit Helena drängen wollte. Am Schmuckstand verabschiedete sich die Hexe, nicht ohne Harry noch einmal an sich zu ziehen und ein „Schade“ in sein Ohr zu raunen. Im Bus ergatterten sie einen Vierersitz. Luna brachte die Sprache auf die anstehenden Feiertage: „Draco, warum kommst du Weihnachten nicht mit zu uns? Mary wird auch dabei sein und mein Vater hat nichts dagegen, ich habe ihn schon gefragt.“ Draco lehnte sofort ab: „Warum sollte dein Vater mit einem Todesser Weihnachten feiern wollen?“ „Hältst du dich noch für einen Todesser? Vielleicht haben die Schlickschlupfe deinen Geist verwirrt, denn ich sehe nur einen Menschen, der falsche Entscheidungen getroffen hat, und sie nun bereut. Du hättest deine Tapete bunt lassen sollen, Draco, das hilft gegen negative Energien.“ „Jamie Oliver war Draco wichtiger als die Schlickschlupfe“, warf Harry ein. Luna hatte ihren Glauben an Schlickschlupfe längst aufgegeben. Wenn sie dennoch darauf ansprach, geschah es mit Selbstironie und um anzudeuten, dass jemand ihrer Meinung nach Unsinn redete. „Dad hat wirklich nicht dagegen, dass du kommst, Draco. Er sagt, jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient. Wir haben ihm von dir erzählt und er würde sich gerne kennenlernen.“ Draco schnaubte. Er richtete seinen Blick auf die Fassaden der Häuser, an denen sie vorbeikamen. „Mein Vater hat Todesser gehasst und ist immer auf Harrys Seite gewesen. Als keiner Harry glauben wollte, dass Voldemort zurückgekommen ist, hat er einen Artikel dazu im Quibbler veröffentlicht. Selbst als Voldemort das Ministerium unter seine Kontrolle brachte, unterstützte er Harry in aller Öffentlichkeit.“ Harry sah, wie Draco bei Lunas Worten in sich zusammensackte. Er wusste nicht, worauf die Hexe hinauswollte. „Luna“, versuchte er, sie vorsichtig zum Einhalten zu bewegen, aber sie fuhr unbeirrt fort: „Und dann kam der Tag, an dem ich von den Todessern entführt und bei euch im Keller gefangen gehalten wurde. Rate mal, was mein Vater da gemacht hat.“ Draco wandte Luna nun doch sein Gesicht zu. Er schüttelte bedrückt den Kopf, ratlos. Harry hatte inzwischen begriffen, was die Hexe mit ihrer Rede beabsichtigte. „Er ging einen Handel mit den von ihm so gehassten Todessern ein und schrieb Artikel, die Harry schlecht dastehen ließen. Als Harry mit Ron und Hermine zu unserem Haus kam, um etwas über die Heiligtümer des Todes heraus zu finden, verständigte er die Todesser. Er verriet Harry, weil er hoffte, ihn gegen mich austauschen zu können. Mein Vater war kein 16jähriger Junge. Er war ein erwachsener Mann, und er schob alle moralischen Bedenken beiseite, um mich zurück zu bekommen.“ Harry sah, wie Draco schluckte und seine Augen feucht glänzten. „Mein Vater findet, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient“, wiederholte Luna, „und er hat großes Verständnis dafür, dass man alles tut, was nötig ist, um die Menschen zu retten, die man liebt. Er wird dich Weihnachten willkommen heißen.“ Nach Lunas Worten senkte sich ein Schweigen auf die Gruppe. Der Bus ruckelte durch die Straßen Londons und passierte fünf weitere Haltestellen, bevor Draco schließlich sagte: „Ich würde gerne kommen, aber euer Haus liegt in der Welt der Zauberer. Ich darf dort nicht hin." „Wir können mit Fletcher sprechen. Er macht an Weihnachten vielleicht eine Ausnahme“, warf Harry ein. Er würde alles tun, um Draco ein Weihnachten mit den Lovegoods zu ermöglichen.
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Was ist die beste Narbensalbe?
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Ab wann Narbensalbe nach Kaiserschnitt?
Positive Nebeneffekte sind: Gewichtsreduzierung um 3 kg und Reduzierung des Nikotingebrauchs von ca 25 Zigaretten auf ca. 10. Für mich steht fest, dass diese Entlastungskur ein fester Bestandteil meines Selbstcoachings ist, denn auf das verbesserte Lebensgefühl will ich einfach nicht mehr verzichten. Ich hab es dann weggelassen - leider ist meine Narbe, heute noch 4 Monaten auch nicht wirklich schön geworden. Suche filtern tmpgenc (letzte freeware version) torrent downloadmods für gta iv avi codec für windows media playertunnel auf englischvista Gemütlich schlägt er die Beine übereinander und kuschelt sich in den gemütlichen Bezug des Sessels Narbensalbe Schleimhaut Zoover. Narbensalbe Neuerscheinungen. Das Mädchen tippte einen Bereich auf der Hauptseite an und verfasste schnell ein Status-Update für seine 2,088 Freunde - sitz in da bahn und so n hesslicha wixa schaut die ganze zeit auf mein string, eckliges arsch, voll der opfa :@” - und schon nach wenigen Sekunden plärrte das Schweinefon in ohrenbetäubender Lautstärke durch den Waggon und kündigte dem Mädchen 40 neue Antworten auf ihren Erguss an Narbensalbe Silikon Dermatix App Im Gegensatz dazu starben bei Autounfällen in den letzten 12 Monaten NUR ca Preiswerte Narbensalbe Gesicht Eigentlich hätte ich mich am liebsten für die ganze Weihnachtszeit im Haus verkrochen Narbenheilung Stadien Nrw Die Brustwarze muss im Trichter vor- und zurückgezogen werden, wenn das Pumpen beginnt. Im Gegenteil, von den Säften wurde mir auch noch schlecht. Wann Verschwinden Schwangerschaftsstreifen Xbox.
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Ich musste mit dem Taxi von Dänemark nach Schalke
Ebbe Sand. Er war Torschützenkönig und vier Minuten Meister mit dem FC Schalke 04. Die WM 1998 in Frankreich spielte er trotz Krebserkrankung. Ebbe Sand im Karriere-Interview.
Ebbe Sand, schwimmen Sie im Schwimmbad nur am Rand? (Lacht.) Nein.
Wir könnten nun auch fragen: Fahren Sie die Lok nach Lummerland? Haben Sie im Knie ein Gummiband? Und vor allem: Essen Sie Ihr Eis meist mit Krokant? Weder noch. Sie spielen auf das Lied an, das die Fans für mich singen. Das ehrt mich sehr. Noch heute rufen sie diese Verse, wenn sie mich am Stadion sehen.
Es mag wohl an die 200 verschiedene, meist schräge Strophen geben. Welche ist Ihre liebste? Ich würde sagen: »Wer köpft den Nagel in die Wand?«
Sie werden auf Schalke auch zehn Jahre nach Ihrem Karriereende immer noch besungen. Dabei verdanken Sie Ihre Karriere einem Zufall. Das stimmt, ich hatte nie das Ziel, Fußballprofi zu werden. In meiner Jugend habe ich nur unterklassig gespielt, nie bei einem großen Verein. Alles hing eigentlich davon ab, dass mein Zwillingsbruder Peter zum Studieren nach Kopenhagen gegangen ist. Ich wollte eigentlich in einer anderen Stadt Bauingenieurwesen studieren, habe ihn aber schließlich begleitet. Das war mein Glück: Wir kickten nebenher bei einem Amateurteam in der Nähe, wo uns der Boss von Bröndby entdeckte.
Wie alt waren Sie da? 23. Sehr spät berufen für einen Fußballer. Und selbst bei diesem Vertrag hatte ich immer noch meine Zweifel, ob ich es als Profi schaffe. Ich ging also weiter zur Universität. Das Studium war hart, in jedem Semester mussten wir fünf sehr schwere Prüfungen bestehen. Der Aufwand für meinen Beruf als Ingenieur war so groß, dass ich noch weiter arbeitete, als ich das Studium schon abgeschlossen und den Profivertrag unterschrieben hatte.
Wie ging das? Ich war in einem Ingenieurbüro angestellt, wir kümmerten uns um die Verlegung von Gasleitungen. Ich hetzte von der Arbeit zum Training und dann zurück zur Baustelle oder ins Büro. Bröndbys Manager sagte: »Wir bezahlen dich fürs Spielen. Den Rest der Zeit sollst du auf der Couch liegen.« Aber das konnte ich nicht. Also hat mir Bröndby nur die Hälfte meines Gehalts bezahlt, ich verzichtete auf Geld, um zu arbeiten. Ein Wahnsinn, wenn ich heute darüber nachdenke. Nach einem Jahr gab ich dann die Stelle als Ingenieur auf.
Wie ging es für Ihren Bruder weiter? Er ist zu einem Verein in der zweiten Liga gewechselt, später spielte er in Norwegen und England. Er hat eine super Karriere hingelegt, doch er selbst und andere haben das natürlich immer in Verhältnis zu meiner Laufbahn gesetzt. Für Peter war es nicht leicht, weil er immer auf mich angesprochen wurde. Wir sind eineiige Zwillinge, da kommt es oft zu Verwechslungen. Einmal war er abends in einer Diskothek, bis jemand zu ihm kam und schrie: »Ebbe, hast du sie noch alle? Ihr habt morgen ein Spiel und du feierst hier!« Eine gewisse Zeit lang war das schon für uns beide eine enorme Belastung.
Sie hätten in Ihrer Karriere auch feiern gehen und sich als Ihr Bruder ausgeben können. (Lacht.) Ja, das hätte ich schon machen können. Doch gerade in der Zeit bei Bröndby war ich so fokussiert, dass an Feiern nicht zu denken war. Ich konnte selbst das Training kaum erwarten. In den ersten acht Spielen schoss ich 17 Tore. Alles ging schnell, nur ein Jahr später lief ich bereits für die dänische Nationalmannschaft auf und fuhr zur WM 1998 in Frankreich. Zwei Jahre vorher hatte ich noch studiert, nun spielte ich mit Leuten wie Peter Schmeichel und den Laudrup-Brüdern zusammen.
Zu dieser Zeit sollen Sie schon schwer erkrankt gewesen sein. Kurz vor dem Beginn des Turniers erreichte mich die Nachricht, dass ein guter Freund von mir an Hodenkrebs erkrankt war. Ich dachte: Oh Gott, das kommt ja immer näher. Denn zu dieser Zeit verspürte ich bereits starke Schmerzen im Unterleib. Ich wischte diese Gedanken aber weg und sprach mit niemandem über meine Vorahnung. Als ich aus Frankreich zurückkehrte, saß ich mit meiner Frau daheim in der Küche. Sie machte eine allgemeine, eher harmlose Bemerkung über unseren Freund und das Thema Hodenkrebs. Plötzlich brach ich in Tränen aus.
Warum sind Sie nicht zum Arzt gegangen? Ich hatte Angst. Bei der WM in Frankreich schoss ich im Achtelfinale ein wichtiges Tor gegen Nigeria, bis dahin der Höhepunkt meiner Karriere. Ich wollte diesen Moment so lange wie möglich auskosten und schwieg vor lauter Furcht, dass alles vorbei sein könnte. Als ich dann beim Arzt war und einen Termin für den Ultraschall bekam, verschob ich auch diesen um einen Tag. Ich wollte noch unbedingt die Qualifikation zur Champions League mit Bröndby spielen.
Was passierte am folgenden Tag? Wir feierten nach dem Spiel ohne Ende, am nächsten Morgen musste mich meine Frau zum Termin fahren. Ich war noch halb besoffen. Dann kam die Diagnose Hodenkrebs – und ich war schlagartig nüchtern. Doch komischerweise habe ich in diesem Moment total ruhig reagiert. Ich war weder aufgelöst noch habe ich geweint. Ich habe einfach direkt für den folgenden Tag einen Termin für die Operation beantragt.
Hatten Sie keine Angst um Ihr Leben? Hodenkrebs ist ein Krebs mit hoher Überlebenschance von 95 Prozent. Ich habe mir eingeredet, dass ich es schaffe. Aber wenn du abends im Bett liegst, denkst du auch mal an die fünf verbleibenden Prozent. Es dauerte 14 Tage, bis ich die erlösende Nachricht bekam, dass die Operation gut verlaufen war. Ich war geheilt. 17 Tage nach meiner Operation spielte ich mit Bröndby gegen Bayern, wir gewannen sensationell mit 2:1.
Das hört sich an, als hätten Sie so eine Erkrankung schnell weggesteckt. Ich stand zwar auf dem Platz, aber mental beschäftigte mich die Krankheit noch eine ganze Weile. Der Kopf macht dann einfach, was er will. Bei jeder Prellung und jeder kleinen Verletzung verbindest du das mit dem Krebs. Außerdem war ich ein halbes Jahr lang vollkommen motivationslos. Der Sport ist nicht das Wichtigste im Leben, dachte ich. Das sollte dir klar sein – außerhalb des Platzes. Aber wenn du auf den Rasen gehst, muss es für dich in den 90 Minuten eben das Wichtigste sein.
Wie kamen Sie aus diesem Loch heraus? Rudi Assauer war der Schlüssel. Er wollte mich unbedingt zu Schalke holen. Wenn ein Manager eines so großen Vereins dich trotz dieser schweren Krankheit haben will, ist das ein unglaubliches Zeichen. Ich werde nie vergessen, wie ich am Tag der Transferverhandlungen in das Büro in Kopenhagen kam. Dort saßen fünf Funktionäre von Bröndby an einem langen Tisch. Auf der anderen Seite erkannte ich durch die Rauchschwaden einen einzigen Mann von Schalke. Typisch Assauer, Verhandlungen in Dänemark, eins gegen fünf. So gefiel ihm das.
Haben Sie sich nicht mit Ihrem Berater abgesprochen? Nein, ich hatte in meiner ganzen Karriere keinen Berater. Selbst wenn später andere Vereine angefragt haben sollten, ich habe davon nichts mitbekommen. Ich spielte für Bröndby und Schalke – was sollte ich woanders? Die Vereine haben den Transfer in Kopenhagen unter sich ausgemacht. Danach gingen alle runter in eine Kneipe, aßen Hering, bestellten Schnaps und Bier. Sie drehten sich zu mir und fragten: »Ebbe, was willst du trinken?« Ich war etwas verschüchtert, weil dort schließlich auch mein neuer Chef mit am Tisch saß. Ich verzichtete auf den Schnaps, aber bestellte ein Bier. Wissen Sie, ich mag einfach gern ein kühles, frisch gezapftes Pils.
Damit passten Sie sehr gut ins Ruhrgebiet. Wir haben das als Mannschaft auf Schalke auch gepflegt. Jeden Dienstag trafen wir uns zum Teamabend im „Zutz“, einer alten Lokalität in Gelsenkirchen-Buer. Vorne hockten die Rentner am Tresen vor ihrem Korn, hinten versammelten wir uns mit der Mannschaft, jede Woche an die zwanzig Spieler. Wenn du mal in deinen privaten Klamotten zusammensitzt, ist das Ganze viel ungezwungener als in der Kabine.
Haben Sie auch mit Emile Mpenza viel unternommen? Ihr Zusammenspiel ist legendär. Nein, fast gar nicht. Wir waren so unterschiedlich außerhalb des Platzes, wie man nur sein kann. Er war 21 und hatte eine ganz andere Lebenswelt. Doch wenn wir den Rasen betraten, waren wir wie eins. Ich habe ein solches Verständnis mit einem Sturmpartner weder vorher noch nachher erlebt. Wir haben uns gegenseitig besser gemacht. Ich habe mit Emile 2001 meine beste Saison gespielt.
Sie kamen auf 22 Tore und zehn Vorlagen. Trotzdem endete die Saison in Tränen mit der »Meisterschaft der Herzen«. Wie erlebten Sie das letzte Spiel? Ich darf eigentlich gar nicht darüber nachdenken. Dieser Mann von Premiere hatte die Nachricht verbreitet, wir wären Meister. Andreas Müller gab bereits ein Interview, in dem er dem Hamburger SV für die Schützenhilfe dankte. Wir liefen jubelnd in die Kabine und sahen dort im Trainerbüro die Fernsehbilder. Da realisierten wir, dass das Spiel der Bayern in Hamburg noch lief.
Dann pfiff Markus Merk einen indirekten Freistoß … … der ja auch keiner war. So etwas wird in zehn Fällen maximal einmal gepfiffen. Das Tor für die Bayern war ein Schlag in den Magen. Du willst nicht mehr in deinem eigenen Körper bleiben. Einige fingen an, die Kabine auseinanderzunehmen. Andere weinten. Der Trainer schickte uns raus auf die Tribüne zu den Fans. Sie standen in Zehntausenden unten auf dem Rasen und sangen weiter. Ich blickte so durch dieses weite Rund, in die Gesichter der Fans und dachte: »Jetzt weißt du, was Schalke ist.« Ich hätte es diesen Leuten so sehr gegönnt.
Wie ging der Abend weiter? Du kannst an so einem Tag nicht alleine nach Hause gehen. Also lud Frode Grodas, unser Ersatztorwart, alle zu einer Frustparty ein. Es begann schleppend, doch mit der Zeit eskalierte es. Irgendwann morgens, als es schon hell war, fand jemand eine silberne Obstschale. Wir reichten sie umher wie die Meistertrophäe und veranstalteten Polonaisen. Von da an wurde es richtig wild.
Manche erzählen, Frode Grodas musste dann renovieren. Quatsch. Er musste nur sehr viele Wände streichen …
Eine Woche später stand das Pokalfinale an. Konnten Sie so schnell umschalten? Bis dahin ging es uns körperlich wieder gut. Und bei unserem Abschlusstraining kamen 15 000 Fans zum Gelände, um uns Mut zuzusprechen. Wir waren zwar anfangs etwas nervös, aber Jörg Böhme hat uns mit zwei phantastischen Toren gerettet. Mit dem Pokalsieg haben wir eine großartige Saison gekrönt.
Wenig später erlebte Schalke einen Umbruch und auch Sie Ihre erste Krise als Stürmer. Das kann man so sagen. 2003 blieb ich ein halbes Jahr ohne ein einziges Tor. So etwas war mir in meiner gesamten Karriere noch nie passiert. Zum Auftakt der Rückrunde spielten wir dann in Dortmund und Trainer Jupp Heynckes ließ mich ausgerechnet in diesem Spiel auf der Bank. Doch nicht nur das, er wechselte auch noch den 18-jährigen Mike Hanke vor mir ein. In diesem Moment spürte ich: »Jetzt machst du es. Es reicht.« Ich kam rein und traf in der letzten Minute zum 1:0-Sieg. In Dortmund! Das war eine Erlösung und mit Sicherheit einer der emotionalsten Momente meiner Karriere.
Sie haben im Jahr 2006 aufgehört. Was machen Sie seitdem? Ich habe viele Jahre als Stürmertrainer der dänischen Nationalmannschaft gearbeitet. Außerdem habe ich eine Fußballakademie in Shanghai eröffnet und will nun eine Sportakademie in Dubai aufbauen. Wir leben seit einiger Zeit dort, weil mein Sohn eine Schimmelpilzallergie hat, er kommt mit der Luft in Dänemark nicht zurecht. Und ich bin seit einer Weile im Sportlichen Beirat auf Schalke, zusammen mit Huub Stevens und Mike Büskens. So reise ich einmal im Monat zu meinem zweiten Zuhause, auf Schalke.
Sagen Sie, stimmt eigentlich die Geschichte, dass Sie einmal mit dem Taxi von Dänemark nach Schalke gefahren sind? (Lacht.) Ja, das war kurz vor der Geburt unseres Sohnes. Ich war gerade wegen eines Länderspiels in Dänemark, als mich meine Frau anrief. Sie war hochschwanger und machte mir klar, dass es nicht mehr lange dauern würde. Also stürmte ich zum Taxistand und sagte, dass ich schnell nach Deutschland müsse, ins Ruhrgebiet. Wir standen da gerade in Aarhus, das war knapp 700 Kilometer entfernt.
Wie reagierte der Taxifahrer? Er war total begeistert. Aber ich bin ja nicht blöd und habe einen Festpreis ausgemacht. Wir fuhren die ganze Nacht durch, bei scheußlichem Wetter, es regnete und schneite. Für mich hat alles geklappt: Ich schaffte es rechtzeitig zur Geburt meines Sohnes. Für den Fahrer hatte es nicht nur Vorteile. Er musste bei diesem Sauwetter den ganzen Weg zurück. Und es gab wohl nicht allzu viele Fahrgäste, die gerade vom Ruhrgebiet aus nach Dänemark mit dem Taxi fahren wollten.
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ah17hh · 4 years
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Gerade mal Dampf ablassen via /r/de
Gerade mal Dampf ablassen
Tag auch. Muss mir das gerade mal von der Seele schreiben. Ist keine Tirade, seht es mehr als Tagebucheintrag oder so, mir egal.
Was ist das für ein beschissenes Jahr bisher? Unglaublich, eine Misere jagt die nächste und jetzt hier mal in "kurz" meine eigene, ganz persönliche.
Anfang des Jahres dachte ich, wie so viele andere vermutlich auch, dass dieses Jahr bestimmt supertoll wird. Hmhm.. Genau.
Bin Student und genau wie meine Exfreundin (ja, genau - das ist einer von DIESER Sorte Faden). Hatten beide ein sehr stressiges Semester hinter uns gebracht, in dem wir den einen oder anderen Streit geführt hatten. Kurz nach Weihnachten allerdings waren wir beide noch der Auffassung, dass sich unsere Beziehung doch sehr gut gefangen hat und in eine sehr positive Richtung weiterentwickelt. Waren zu dem Zeitpunkt 1,5 Jahre zusammen.
Dann im Februar folgt die nächste Prüfungsphase. Wobei ihre immer ein wenig früher anfängt und dementsprechend auch zu Ende geht als meine. Sie fährt also zu ihren Eltern in den Heimat und lässt mich damit dann für meine letzten Prüfungen alleine. Hat mir damals nichts ausgemacht, hab ihr ihre Freizeit gegönnt und wir haben ja eh schon viel "aufeinander rumgehangen".
Sie fährt also weg. Dann kommt der März. Und was kommt da noch? Corona-Lockdown, richtig. Kurz bevor die Scheiße so richtig am Dampfen war, hatte ich mich dazu entschieden, zu meinen Eltern zu fahren, um wenigstens ein wenig Sozialkontakt zu haben und nicht alleine in meiner WG zu verschimmeln, da meine Mitbewohner ebenfalls die Flucht nach hause angetreten hatten.
Ende März hatte ich sie seit knapp 1,5 Monaten nicht mehr gesehen. Beim Schreiben und Telefonieren mit ihr fiel mir immer mehr auf, dass sie distanzierter, fast schon kühler wirkte als sonst. (Der Klassiker)
Auf die Frage, was los sei, platzt die Bombe: "Ich weiß momentan nicht mehr, wie ich zu Dir stehe. Ich vermisse Dich nicht." Da traf mich dann fast der sprichwörtliche Schlag. Hatten wir uns nicht vorher noch gefreut, wie es sich entwickelt? Offenbar war für sie unsere Beziehung immer mehr zu einem Teufelskreis aus "Streit über immer wieder dieselben Themen, Versöhnung, Versprechen und Rückfall" geworden.
"Supi", dachte ich mir, "wieso fällt mir sowas nie auf?" (Am Ende muss ich gestehen, dass ich wirklich manchmal schwer von kp bin, sie aber mindestens genau so schlecht darin, sich mir und anderen Menschen mitzuteilen).
Wir beschlossen, "das Gespräch" auf einen Zeitpunkt zu vertagen, an dem wir uns wiedersehen würden, was ungefähr zwei Wochen später sein sollte. Mitte April, denn dann wäre Corona bestimmt soweit entspannter. (hahahaha) Das Datum war auch abgemacht. Die folgenden zwei Wochen waren für mich und wohl auch für sie die Hölle: So tun, als sei alles i.O. aber gleichzeitig bloß nichts romantisches oder trauriges kommunizieren. Alles klar. "Wieso lass ich darauf ein?!" - hätte ich sagen sollen. Aber ich bin ein hoffnungslos klammernder Typ und wollte sie nicht verlieren, lol.
Vorspulen: Tag X.
Ich war vorher extra noch einkaufen, wir wollten kochen und danach einen Film gucken. Dieser Abend war sowas von mies. Kalte Schulter ist gar kein Ausdruck dafür. Haben beide auch kaum was runterbekommen. Danach dann die alles entscheidenden 2 Stunden mit "dem Gespräch"... Ich erspare Euch das mal. Kennt jeder: "Wieso? Weshalb? Warum?"... verzweifelte Verhandlungsversuche und blabla.
Am Ende muss ich sagen, dass es wirklich besser so war, wie es dann gelaufen ist. Denn auf Krampf versuchen jemanden von Liebe zu überzeugen funktioniert nicht.
Die kommenden Wochen ging es mir derbe beschissen. Natürlich. War ja auch zu erwarten. Viel Heulen, viel Nichtstun, viel Masturbation, viel Junkfood. Will darüber auch gar nicht viel schreiben.
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Habe dann angefangen wieder mehr Sport zu machen und mich auf mein Studium meine Arbeit konzentriert.
Als ich dann Ende Juni dachte, es ginge wieder ein wenig bergauf und dass ich vielleicht eventuell ganz bestimmt bereit wäre, jemand neues kennenzulernen, kam ich auf die grandiose Idee mir eine x-beliebige Datingapp zu installieren. Nach ca. einer Woche kam es dann sogar tatsächlich zu einem Treffen mit einer jungen Frau, die mich ziemlich mit ihrer Art geflasht hat, weil sie so ganz anders war, als meine Ex. Wir waren ziemlich schnell auf derselben Welle und konnten ungezwungen miteinander über alles reden. Ich war ziemlich verknallt.
Das zweite Treffen war dann auch direkt bei ihr zuhause, wo wir zusammen kochten. Beim Abschied hab ich dann hin- und herüberlegt, ob ich sie küssen sollte oder nicht. Habs gelassen und kurze Zeit später bereut... Und ihr das so geschrieben. "Weil absolute und offensive Ehrlichkeit immer schon irgendwie mein Ding waren", dachte ich mir. (muss selber gerade ein wenig lachen und Kotze runterschlucken). Beim Abschicken dieser Nachricht wurde mir heiß und kalt. Alles-oder-nichts.
Ihre Reaktion war überraschend positiv. Ihr gefiel meine Schüchternheit aber auch, dass ich so ehrlich war. Beim dritten Treffen, wieder bei ihr, kam es dann zum Kuss: von ihr ausgehend. Jackpot!
Könnte jetzt schreiben, dass dann alles super gelaufen ist in der nächsten Zeit. Aber ne. Das Schicksal wollte es nicht so. Wir trafen uns in der kommenden Woche noch 4 mal bei ihr. Küssen, Petting, Kuscheln, beieinander schlafen. Kein Sex. Das wollte sie nicht vor einer festen Beziehung. War mir recht, wollten ja beide nichts überstürzen. (pffff) Währenddessen beichtete sie mir, dass sie ebenfalls erst seit ca. einem Monat von ihrem vorherigen Freund getrennt gewesen sei.
Schlussendlich ging ihr deshalb alles ein wenig zu schnell und als ich ihr dann gestand, dass ich ziemlich verliebt in sie wäre (nach nicht mal 2 Wochen, super Idee), gab das der Geschichte den Todesstoß. Sie war verwirrt, überfordert von meinen Gefühlen und sie hat zugemacht.
Retrospektiv betrachtet war es besser so. Denn wir haben beide etwas von unserem Expartner auf den jeweils anderen projiziert und das wäre dementsprechend sowieso früher oder später zerbrochen. Dann lieber früher.
Nun ja... Und jetzt hab ich zweimal ein gebrochenes Herz. Wobei das zweite Mal nur eine halbgare Wiederholung des ersten Mals gewesen ist. Das war zwar nicht meine erste Trennung aber sowas tut immer übelst weh.
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Mittlerweile bin ich damit quasi im 4. Monat. Habe mir vorgenommen, bis spätestens Ende des Jahres niemanden mehr an mich heran zu lassen bzw. nicht aktiv zu suchen. Ich will nicht nochmal verletzt werden bzw. schon gar nicht jemanden verletzen. Corona kommt mir da fast schon gelegen. Hab ich wenigstens eine Ausrede (für mich selbst).
Mir ist selber aufgefallen, wie sehr ich mich und mein Lebensglück von der Existenz einer Partnerin bzw. von der Anerkennung/Zuneigung anderer Menschen abhängig gemacht habe und wohl immer noch mache.
Ich möchte jetzt lernen, alleine glücklich zu sein und mich selbst kennenlernen. Um es kurz zu sagen: Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr (werde bald 25) nie länger als 3 Monate Single gewesen. Ich war nie wirklich alleine.
Mir ist meine Exfreundin vorherige Woche begegnet. Hat mich nicht gesehen aber ich dafür sie. Wenigstens war sie da nicht im Arm von einem neuen Typen. Habe keine Ahnung, wie es ihr momentan geht, nach der Trennung wirkte sie ein wenig erleichtert. Ich wünsche ihr alles Glück der Welt aber ich will mich nicht mehr mit ihr befassen. Kann ich nicht, tut zu sehr weh. Ich muss deshalb aber seitdem wieder sehr oft an sie denken... Trauerphasen können sich offenbar wiederholen, sogar mehrmals am Tag - hab ich gelesen.
Versuche mich jetzt mit Lernen für Klausuren und Yoga und Meditation (ja tatsächlich) abzulenken aber obwohl ich 3 Mitbewohner habe und regelmäßig mit Freunden skype oder ab un zu jemanden von ihnen treffe, ich mit meiner Familie schreibe und deshalb gar nicht alleine bin - ich fühl mich so scheiße einsam momentan.
Tja, Dinge vorhaben und mit dem Kopf mit aller Kraft versuchen, seine Laune wieder zu verbessern usw. bringt alles sehr wenig, wenn das Herz einem trotzdem immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht.
"Zeit hilft." - ha, wird mal langsam Zeit dafür. Ich bin sowas von ungeduldig. (Und vermutlich zu streng mit mir selbst und echt weinerlich.)
Cheers!
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jenniferriedel · 4 years
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General Hospital
Hochkonzentriert liege ich auf der Trage. Die Konzentration gilt dem erbärmlichen Versuch, meinen Mageninhalt bei mir zu halten. Mein Körper weiß keinen anderen Ausweg mehr, mit dem Schmerz, der sich in ihm ausbreitet wie das Öl im Ozean, fertig zu werden. Also droht er mit Kotzerei. Ich finde es auch zum Kotzen, Wonderland. Glaub mir. Meine Mutter allerdings, die findet alles ganz spannend. Mit großen Augen saugt sie die Atmosphäre und so wie ich sie kenne, sogar die ekeligen Krankenhausgerüche auf. Inspiziert alles in diesem kleinen, nach Desinfektionsmittel riechenden Raum. Ich lege meine verschränkten Arme auf meine geschlossenen Augen und bete, dass endlich jemand kommt und mich erlöst. Es muss nicht gleich der Heiland sein, aber ein Arzt oder eine nette Schwester, die mir einen intravenösen Zugang legt und mir Schmerzmittel einflösst, würde eine letzte schwache Begeisterung in mir auslösen. Ich schaue auf die viel zu große Uhr für diesen kleinen Raum und verfolge den Sekundenzeiger. Ich versetze mich in eine wegdrift-Stimmung, doch meine liebe Frau Mama unterbricht mich jäh.
“Jennifer! Nimm doch die Schuhe von dem Papier!” spricht sie und zieht gleichzeitig meinen rechten Fuss von der Trage. Mama. Das Papier liegt auf dieser Trage, damit die Leute, die sich vor Schmerzen krümmen, ihre Schuhe anbehalten können. Das wird nachher entsorgt und durch eine neue Auflage ersetzt. “Trotzdem. Dann zieh wenigstens die Schuhe aus.” Ja klar, ich ziehe mal eben meine Schuhe aus, und wenn ich damit fertig bin, mache ich noch einen Flickflack aus dem Stand und einen Spagat. Ich kann vor Schmerz nicht sprechen und schenke ihr ein abschätzendes “Tsss”. Mama nimmt das als Startschuss und ehe ich noch etwas sagen kann, steht sie mit meinem rechten Schuh vor mir und freut sich. “Komm, den anderen auch noch.” Ich gebe mich geschlagen und halte ihr wie ein altes, müdes Pferd beim Schmied meinen linken Fuss hin. “Du hättest dir ja wenigstens noch mal die Fussnägel lackieren können. Das machst du doch sonst immer. Also ich habe dich noch nie ohne Lack auf den Nägeln gesehen. Noch nie!”
Oh Gott, denke ich. Ich hätte das hier allein durchstehen sollen. Warum denken Mütter immer, sie wären eine Hilfe? Ab einem bestimmten Alter stimmt das nicht mehr. Natürlich, wir brauchen sie immer, egal wie alt wir sind. Besonders wenn wir als Kind hinfallen, wenn wir beim Puzzeln nicht weiter kommen, wenn wir Probleme damit haben, den Hintern wieder ausgehfertig zu säubern und wenn der bescheuerte Dennis Bohn einen mal wieder mit dem Roller angefahren hat. Aber im Erwachsenenalter, in dem Alter, wo wir all diese Dinge und noch mehr selbst regeln können, da verkomplizieren sie einfach alles. Alles. “Lass mich doch mal schauen, ob ich nicht diesen neuen Lack von Chanel noch in der Tasche habe. Den habe ich extra fürs Sommerfest eingesteckt, falls mal was passiert (kichert), du weißt schon.” Nein ich weiß nicht, aber ich lasse sie reden und schließe wieder die Augen. Ich merke, wie das Blut in meinen Ohren rauscht und weiß, dass ich gleich weinen könnte. Ich überlege kurz, die Tränen einfach fliessen zu lassen, und Mama damit nicht nur zum Schweigen, sondern auch zum Abbruch dieses seltsamen Verhaltens zu bringen, da öffnet sich die Tür.
Herein kommt ein ziemlich frischer, smarter Typ mit dunkler Surferfrisur. Nicht klassisch hübsch, aber irgendwie süss. “Sind Sie der Arzt?” fragt meine Mutter und springt von ihrem Stuhl. “Nein, ich heiße Adam und bin die Schwester.” Er lächelt mich an und meine Mutter guckt leicht irritiert. “Die Schwester? Ach, die Krankenschwester? (kichert wieder) das ist ja witzig. Gibt es dafür keinen eigenen Namen? Also für die Männer in diesem Beruf?” Adam versucht, sich nicht anmerken zu lassen, dass er meine geliebte Mutter gerade in eine Schublade steckt, in die sie eigentlich gar nicht hinein passt. “Na ja, wir sagen immer alle Schwester und das ist eigentlich okay.” Warum auch nicht? Wenn ein heterosexueller Mann sich tagtäglich Schwester nennen lässt, zeigt das doch eigentlich, was für ein echter Kerl er ist. In meiner Welt. In der Welt meiner Mutter hinterlässt diese Tatsache fast sichtbare Fragezeichen, die sich über ihrem Kopf ineinander verschlingen und wie Blätter im Wind herumtänzeln.
“Wir wollen uns aber mal um die Patientin kümmern. Also, ich bin Adam und ich werde jetzt mal deinen Blutdruck und Fiebermessen. Okay?” Ich nicke nur und spare es mir, mich vorzustellen. Er sieht meinen Namen ja sowieso auf dem Krankenblatt. Während er mir die Manschette umlegt und dann erst auf mein Tattoo, dann in mein Gesicht starrt, sehe ich, dass er grüne Punkte in den braunen Augen hat. Und vier lustige Muttermale direkt neben der Nase. Ich frage mich, ob Adam gelegentlich auch bei Op’s assistiert und schäme mich direkt bei dem Gedanken, dass er mich hilflos und nackt sehen könnte. Ich habe von einem Freund, der in der Charité arbeitet, mal gehört, dass Leute während Operationen oft pupsen. Oh Gott. Du flirtest mit dem Pfleger, pardon, der Schwester herum und er denkt die ganze Zeit daran, wie du auf dem Optisch gelegen und ein paar Töne zum Besten gegeben hast. Brrr. Schnell pumpt er Luft in die Manschette und das warme Gefühl stellt sich ein. Ich spüre meinen Puls und muss kein Facharzt sein, um zu wissen, dass er viel zu langsam ist. Adam zählt konzentriert. “ 75/40, Puls 64. Hm. Das ist niedrig.” stellt Adam fest. “Das ist viel zu niedrig!” ruft Mama mit aufgeregter Stimme. “Da bleiben doch Folgeschäden, wenn sie immer so einen niedrigen Blutdruck hat. Deshalb hat sie ja jetzt dieses Desaster mit den Nieren.” Adam sieht mich an und ich lege die Stirn kraus. Ich würde auch die Augen verdrehen, halte das aber für eine Respektlosigkeit gegenüber meiner besorgten, aufgeschreckten Mutter.
Adam kritzelt die Werte in mein Krankenblatt, dreht sich zu uns und sagt: “Nun warten wir mal ab. Ich nehme jetzt noch schnell Blut ab und dann wird sich der Herr Doktor alles ganz genau ansehen. So schnell versagen keine Organe.” “Ja schnell nicht, das ist wohl wahr, aber dieses Kind, das achtet ja nicht auf sich. Das geht ja nicht zum Arzt. Meine Tochter geht dann lieber gleich ins Krankenhaus. Immer alles auf den letzten Drücker, immer ALLES auf den letzten Drücker. Miete, Rechnungen, Passbilder, Bambi weißt du noch als du in den Urlaub wolltest und dein Pass abgelaufen war? Wann hast du es bemerkt? Einen Tag vor der Abreise. EINEN Tag!” Ich müsste mich aufregen. Unter normalen Umständen würde ich mich aufregen. Doch mit diesen Schmerzen, von denen meine kleine Mutter, wie sie da steht und sich künstlich und gleichzeitig liebevoll aufregt, gar nichts weiß, bin ich nicht fähig dazu. Ich kann kaum noch atmen und sehe diese zarte, kraftvolle Person mitten in einem Behandlungszimmer stehen, wild gestikulierend wie eine wütende Italienerin und weiß, dass sie gerade versucht, ihre Angst um mich zu unterdrücken. Und ich merke, wie sehr ich sie liebe.
Bevor ich sie liebevoll und verträumt anstarre, klopft Adam mir auf meine Venen und sprüht kaltes Desinfektionsmittel auf meine Haut. Ach Scheiße, die Blutentnahme. Ich weiß, dass die meisten meiner Fans mich für ne relativ coole Alte halten, aber beim Blutabnehmen verstehe ich keinen Spass. Ich bin panisch, regelmässig einer Ohnmacht nahe und es ist kein Gerücht, dass vor nicht allzu langer Zeit der Bespaßungsmann aus der Kinderkrankenstation kommen musste, um mich von der Spritze abzulenken. Deshalb sage ich Adam lieber Bescheid. Du, ich habe Angst vor Spritzen. Also, keine richtige Angst, ich kippe nur ab und an aus den Latschen. “Oh. Gut, dass du das sagst. Willst du lieber weg schauen? Willst du, dass ich ansage was ich mache? “ Hm ja. Klare Ansagen wären gut. Wäre schön, wenn sich der ein oder andere Typ, der mir in meinem Leben so über den Weg lief, sich eine große Scheibe von dieser strikten Schwester abgeschnitten hätte, denke ich. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und denke an was Schönes, während Adam mir erzählt was er gerade macht. Als er mich darüber informiert, dass er nun die Nadel einführt, merke ich das gleichzeitig selbst. Autsch. Ach ich hasse das.
Wir sind fertig. Adam räumt das Besteck weg, nimmt die Ampulle mit und grinst mich an. “Das haben wir doch gut gemacht. Ich nehme ehrlich gesagt nicht so oft Blut ab, aber das hat doch ganz gut geklappt!” Meine Mutter lacht. “Ach übrigens, die Schuhe musst du hier nicht ausziehen. Dafür ist das Papier ja da.” Ich zeige geschwächt auf meine Mutter, die jetzt lauter lacht und mit den Schultern zuckt. “Bis später, die Damen!” ruft Adam und verschwindet aus der Tür. Mama setzt sich neben mich und streichelt meinen Kopf. “Das hast du gut gemacht. Ich bin so froh, dass du so eine Angst vor Spritzen hast. Es gab eine Zeit, da warst du so durchgeknallt, da hatten dein Vater und ich ernsthaft Angst, du würdest früher oder später beim Heroin landen... Aber deine Panik vor Spritzen... Na ja, die hat uns wohl davor bewahrt!” Mama... Heroin kann man auch gut rauchen, flüstere ich und bekomme zur Belohnung einen Kuss auf die Stirn. “Mein armes Töchterlein...” seufzt Madame als trüge sie die Last der Welt auf ihren Schultern und fängt leise an zu singen: “When you've got worries, all the noise and the hurry seems to help, I know,...” Downtown stimme ich leise mit ein. Mama streichelt mein Haar, eine Weile schweigen wir. Bis sie die angenehme Stille unterbricht.  “Hast du gesehen, der junge Mann hatte keinen Ring am Finger!” Oh Gott. Mama! Ich kann nicht glauben, dass ich sterbenskrank im Krankenhaus liege und meine Mutter sich immer noch der sich selbst gestellten Aufgabe widmet, einen potenziellen Schwiegersohn zu finden. “Ja du hast Recht, warten wir mal noch ab, wie der Arzt aussieht.”
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wifesharing-blog-de · 5 years
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Die Halle
»Das ich dir einen lutsche ist wohl Nebensache!« Da Elena redete, hatte Katja wieder mündlichen Zugang zu Vipers Schwanz und den nutzte sie natürlich sofort. »Wer sagt das denn Elena? Du bläst auch super! Ich denke nur, Perry ist mehr interessiert an der Leistung seiner Freundin, die mir einen bläst, oder?« Perry zuckte sehr heftig. Rebekka musste lachen. »Toll Viper. Erzähl nur weiter von daheim! Ist ja nicht so, dass mir das Ding da dann immer aus dem Mund springt.« »Ach Mädels, ich hoffe euch ist klar, dass wir von unserem Zeug nichts abbekommen wollen?« Da Elena gerade nur wichsen konnte, was irgendwie dann doch ziemlich erregend war, weil sie dabei auch oft Katjas Mund an der Hand spürte, wollte sie das klären. »Was soll das denn heissen Phillip?« »Na, wir Männer ziehen ja gleich los in Richtung Autopflege und Halle. Also kümmert euch darum, dass nur ihr was abkriegt.« »Und wie sollen wir das deiner Meinung nach anstellen?« Das alles nur ein Spiel war, war eigentlich allen klar. Perry vielleicht nicht, aber der bekam es eh nur ganz beiläufig mit. Eigentlich waren sich alle Mädels darüber im Klaren, dass sie entweder angespritzt wurden, oder schlucken mussten. Das fragen und so war einfach nur eine Form der Anregung. Auch Katja hatte das verstanden. »Du bist echt doof Phillip! Uns allen dürfte klar sein, dass wir für euer Sperma herhalten müssen. Dir doch auch Amy!« Amy lutschte weiter am strammen Max, wie sie den Schwanz von Phillip nannte. Sie war aber zu gierig darauf, um etwas zu sagen. Also hob sie einfach nur den Daumen. Rebekka entliess hingegen Perrys Schwanz aus ihrem Mund, wichste ihn aber weiter. »Das ging weniger an uns Katja. Phillip will nur sicherstellen, dass auch du dir darüber im Klaren bist, dass dein Körper nachher nur noch Zielscheibe für Vipers Saft ist!« Als sie es aussprach, schwoll Perrys Schwanz so heftig an, dass Elena einen Moment lang sogar dachte, er würde kommen. Doch nein, auch wenn er gefühlsmässig schon weit über einem Orgasmus war, an eine Explosion war noch nicht zu denken. Katja drehte sich um. Da nun Elena wieder blies, wichste sie weiter Vipers Schwanz. »Jetzt aber! Ich bin eine Bitch und weiss sehr wohl, dass ich nachher für Vipers Sperma herhalten muss. Ist eben der Preis, wenn man mit so einem geilen Ding spielen will!« Wieder zuckte Perry heftig. Rebekka musste lachen. »Eins sag ich dir Katja. Diese Eigenschaft an deinem Freund ist echt der Hammer!« »Ja gell! Deshalb liebe ich ihn ja auch so. Er liebt mich so wie ich bin. Bei ihm darf ich nicht nur meinen Spass mit anderen Kerlen haben, bei ihm soll ich sogar!« »Rebekka, ich würde dem sein Ding jetzt besser wieder in den Mund nehmen!« Vipers Tonfall war beeindruckend. Da kam gleich was und Rebekka war sich sicher, es war definitiv eine gute Idee. Also, Kopf nach vorne und schon war Perrys Schwanz wieder verschwunden. Perry, der durchgehend Katja im Blick hatte sah, wie Viper Elena an den Haaren von seinem Schwanz zog. »Perry, es ist eigentlich dein Glück, dass du so bist. Ansonsten hättest du echte Probleme!« Perry musste genau hinschauen, um Vipers Aussage zu verstehen. Er hatte nicht nur Elena an den Haaren, sondern auch seine Freundin und so wie ihre Haare gespannt waren, versuchte sie verzweifelt mit ihrem Mund Vipers Schwanz zu erreichen. »Siehst du das? Sie kann gar nicht anders. Sie muss meinen Riemen haben, ob du da sitzt, oder nicht! Ich könnte ihr jetzt auch sagen, dass ich aufs Örtchen muss und sie würde mich nicht gehen lassen. Wetten?« Na, die Wette würde Viper verlieren. Urin und ähnliches gehörte nun beim besten Willen nicht zu Katjas Vorlieben. »Die Wette würdest du verlieren!« »Ach ja, bist du dir da sicher? Katja, ich muss wirklich aufs Örtchen! Entweder lässt du mich gehen, oder du darfst Urinal spielen!« »Lass mich endlich los und von mir aus lass laufen! Aber ich will den jetzt haben!« Rebekka riss die Augen auf. Ohne Vorwarnung fing Perry an zu pumpen und schoss seine Ladung mit derart viel Druck in Rebekkas Mund, dass sie sich gleich mehrfach verschluckte und wie beim Tauchen ein sogenanntes Schnäpschen bekam. Das ging dazu alles so schnell, dass Perry bereits alles abgefeuert hatte, als sie anfing zu keuchen und zu husten. Natürlich sorgte das für Gelächter. Dieses sprang aber ganz schnell in tiefes Stöhnen um. Erst war es Phillip, der Amys Kopf fest auf seine Schwanz drückte und anscheinend kam. Donald folgte. Vor Derrick knieten schon die Mädels küssend, während Derrick auf sie feuerte. Katja und Elena leckten am Schaft von Viper, als auch der wie ein Springbrunnen zu feuern begann. Das Zeug flog zwar an den Mädels vorbei, aber senkrecht nach oben. Als es wieder runterkam, verteilte es sich grossflächig in deren Gesichter und auch in den Haaren. Kurze Verschnaufpause. »Okay Jungs. Gibt viel zu tun! Packt zusammen und ab die Post. Sarah, ich fahr mit den Jungs im Ruckzucki. Du kannst ja nachher mit den Mädels mitkommen!« Sarah, die ihren Kopf an Derricks Bauch gelegt hatte und immer noch ein bisschen an seinem Schwanz spielte, nickte nur. Viper war bereits aufgestanden und abmarschbereit. Auch die Anderen packten ihr bestes Stück wieder weg und standen auf. Perry als Letzter. Er war sich nicht sicher, was da gerade passiert war. War das alles nur ein Spiel? Hatte Viper wirklich uriniert? War das Katja nun wirklich egal? Er wusste es nicht. Zu gerne hätte er gefragt, doch wollte er sicher sein, dass dafür genug Hormone in seinem Körper waren. Er schob es also auf, bis er Abends mit Katja alleine war. Trotzdem dachte er noch die ganze Fahrt daran, während sich Donald und Viper munter über die Nummer unterhielten. Erst, als er in der Halle vor dem Garzella stand, konnte er sich wieder konzentrieren. Sie hatten am Vorabend entschieden, dass Auto in der Halle abzustellen, weil das auch mit den anderen Fahrzeugen so gemacht wurde. Ausser dem Ruckzucki. Es machte aus den Autos irgendwie mehr einen Rennwagen. »So, Donaldo. Was tun wir dem Guten denn jetzt an?« Hinten aus der Halle kam sofort Waldemar angesprungen. »Da muss ich mich einmischen! Es gibt nur ein paar Dinge, die ihr derzeit machen könnt, meine lieben Freunde. Ich habe schon meine Berechnungen aufgrund der Erkenntnisse des Vortags durchgeführt. Was dringend anzuraten ist, ist eine Erhöhung der Vorderachse. Das habe ich mit Mario schon geklärt. Kompatible Teile findet ihr im Lager. Wir sollen nur dafür sorgen, dass die ersetzt werden.« »Dir auch einen guten Morgen Waldi. Warum vorne erhöhen? Stört doch die Optik!« »Schon richtig, aber logisch ist es dennoch Donald. Waldemar will damit bewirken, dass der Heckspoiler anders in der Strömung liegt und nicht mehr ganz so heftig wirkt.« Donald schaute zu Viper. »Und das bringt was?« »Mein lieber Donald. Viper hat durch seinen geübten Blick die Lage korrekt erfasst. Heben wir die Vorderachse ein wenig an, strömt die Luft nicht mehr ganz so direkt auf den Spoiler und seine Wirkung verringert sich. Das reduziert den Abtrieb und verringert die Bremswirkung.« »Du weisst aber schon, dass wir das noch nie gemacht haben, oder?« »Das, mein lieber Perry, ist euer Problem!« »Lass dir deshalb keine grauen Haare wachsen Perry. Ich bin ja da und die Mädels haben hier wirklich alles an Werkzeug, was ihr dafür brauchen könnt. Fahrt das Ding mal auf die Bühne und hebt ihn hoch. Dann sehen wir weiter. Mario, fährst du den Lori raus?« »Klar. Lori, park bitte vor der Halle!« Ein Schreck fuhr durch Perry und Donald, aber auch durch Waldemar. Der Lori setzte sich einfach so ohne Insassen in Bewegung. Mit fassungslosem Blick schauten die Jungs zu, wie das Auto rückwärts aus der Halle rollte, draussen wendete und vorwärts auf einen freien Platz fuhr. Dort blieb es einfach stehen. »Autonomes fahren? Mein lieber Mario, deine Fähigkeiten sind bemerkenswert!« »Ach Blödsinn, autonomes Fahren. Lori und Lion können zwar durchaus einen anderen Parkplatz ansteuern, aber im Strassenverkehr sind sie so nicht einsetzbar. Beide sind auf maximal 10 Km/h begrenzt. Mehr können sie ohne Fahrer nicht abrufen.« »Schmälere nicht deine Leistung, mein lieber Freund! Ein Auto selbstständig fahren lassen ist eine grossartige Meisterleistung! Du siehst mich sichtlich beeindruckt!« Auch Viper war beeindruckt. Das die Autos das konnten war heftig. Read the full article
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Kapitel 27 - Die Highlands rund um Da Lat
In Da Lat erwarteten uns erstmals etwas „kühlere“ Temperaturen, da die kleine Stadt etwas erhöht in den Bergen von Zentralvietnam liegt. Das Klima ist daher eher mild und nicht so tropisch wie an der Küste zuvor. Das kam uns auf jeden Fall sehr gelegen, da man nicht bereits nach 5 Minuten außerhalb des Hostels komplett durchgeschwitzt ist.
Mit unserem Hostel haben wir zudem ein kleines Juwel gefunden. Die Familie, die das Hostel betreibt, ist suuuper lieb. Jeden Morgen gab es leckere Pancakes oder Omelette sowie frischen vietnamesischen Kaffee zum Frühstück und abends haben wir am sogenannten Family Dinner teilgenommen. An einer langen Tafel sitzen alle Gäste und jeder bekommt eine kleine Schüssel. Dann wird die komplette Tafel mit Essen gefüllt bis praktisch nichts mehr drauf passt...Suppe, Aubergine, vietnamesische Pilze, Süßkartoffeln, Brokkoli, Blumenkohl, Hähnchen, Rindfleisch, Fleischbällchen, verschiedene Tofu-Variationen, Reis, Mango, Melone. Auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei und mit den anderen Backpackern kam man der Tafel so auch leicht ins Gespräch. Erstaunlich war für uns, dass hier in Vietnam gar nicht soooo viele deutsche Backpacker unterwegs sind. In den Hostels trifft man natürlich auch auf Deutsche, aber noch häufiger sind Briten vertreten und auch Kanadier und Franzosen. Sogar Australier trifft man regelmäßig in Vietnam. Auf jeden Fall kommen wir hier endlich viel häufiger dazu, Englisch zu sprechen :)
Die Tage in Da Lat haben wir genutzt, um uns das Umland intensiv mit dem Moped anzuschauen. Zusammen mit Simon und Mahan, ein deutsches Pärchen, das wir beim Frühstück kennengelernt haben, haben wir am ersten Tag eine mittelgroße Tour gemacht. Der erste Stopp war eine riesige Kaffeeplantage. Vietnam ist nämlich der zweitgrößte Kaffeeexporteur der Welt und so mussten wir uns natürlich von der Qualität des hier angebauten Kaffees überzeugen 😉 zubereitet und serviert wird der Kaffee hier ganz anders und das ist gar nicht so leicht zu beschreiben, aber ich versuche es trotzdem mal. Auf die Kaffeetasse kommt eine Art Aufsatz aus Metall. In diesem Aufsatz befindet sich Kaffeepulver, dass dann mit heißem Wasser aufgegossen wird. Die Konstruktion ist aber so gebaut, dass der Kaffee wirklich nur tröpfchenweise in das Glas bzw. die Tasse kommt und so besonders intensiv ist. Dazu gibt es keine normale Milch sondern Kondensmilch. Und die ist hier super dickflüssig, beinah wie Pudding, und zudem unfassbar süß. Man hat also die Wahl zwischen ultrastarkem ungesüßten schwarzen Kaffee oder einem megasüßen Milchkaffee. Mittlerweile haben wir uns total an den Milchkaffee gewöhnt und trinken ihn am liebsten zwei bis drei mal täglich 😅 Am besten ihr schaut euch dazu mal die passenden Bilder weiter unten an. Dann versteht man meine Beschreibung bestimmt etwas besser. Kaffeetrinken ist übrigens eines der größten Hobbys der Vietnamesen, zu jeder Uhrzeit sind die unzähligen Cafés gefüllt.
Man hätte auf der Kaffeeplantage auch eine besondere Spezialität probieren können, nämlich den sogenannten Wiesel-Kaffee. Einige können sich vielleicht schon denken worauf das jetzt hinausläuft 😂 Wiesel futtert Kaffeebohnen...... Kaffeebohnen landen nach einigen Zwischenschritten in der Kaffeetasse. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt nicht so wirklich den Drang das auszuprobieren. Im Nachhinein haben wir es aber bereut, denn den kriegt man nur in Da Lat zu halbwegs akzeptablen Preisen. Wir haben nämlich später auch noch gelesen, dass das einer der teuersten Kaffees der Welt sein soll.
Die weiteren Stopps auf unserer ersten Moped Tour waren die Elephant Falls, wo unsere Gruppe Zuwachs von einem Schweden bekam, ein Aussichtspunkt zu einem großen Bergsee sowie ein Staudamm, auf dem man den Sonnenuntergang beobachten kann. Um ehrlich zu sein, waren die Stopps keine super spannenden Aktivitäten, aber wir haben die Tour mit dem Moped wirklich genossen. Am Abend verirrten wir uns nach einem karaoke Abend im Hostel mit einigen anderen Leuten in der Maze Bar. Und da kann man wortwörtlich Verirren nennen, denn diese Bar ist ein einziges Labyrinth und dabei einzigartig künstlerisch gestaltet. Obwohl man vom Eingang nur zwei oder drei Etagen nach oben zur Dachterrasse gehen müsste, haben wir über zehn Minuten gebraucht und uns etliche Male komplett verlaufen und im Kreis bewegt. Auf jeden Fall mal eine andere Art in eine Bar zu gehen und vom gleichen Künstler geschaffen wie das Crazy House(s. Foto), was wir auch noch besuchten 😅
Das Mopedfahren am Vortag hatte uns so sehr gefallen, dass wir uns für den Folgetag gleich nochmal eins gemietet haben. Simon und Mahan mussten jedoch weiter und so fuhren wir diesmal allein los. Ziel waren zwei Wasserfälle, die etwas weiter entfernt waren. Den ersten hatten wir nach knapp einer Stunde Fahrtzeit erreicht, nur irgendwie haben wir keinen richtigen Eingang gefunden. Normalerweise gab es bisher immer einen offiziellen Einlass, bei dem wir ein paar Dollar Eintritt zahlen mussten und wo es auch einen Parkplatz gibt. Nicht so bei diesem Wasserfall. Nach etlichen Hundert Metern auf holpriger Schotterpiste endete der Weg an einem Privatgrundstück. Da dort aber niemand zu sein schien, stellen wir unseren Roller einfach an der Straße ab und liefen auf das offene Grundstück. Nach einigen Fotos vom Wasserfall aus größerer Entfernung versuchten wir noch näher heran zu kommen. Dabei liefen wir noch weiter auf das Grundstück bis wir irgendwann hinter einer alten Ruine zahlreiche Vietnamesen sahen. Da wir befürchteten unerlaubt auf ihrem Grundstück herumzulaufen, drehten wir wieder um und wollten zurück zum Moped. Aber was dann passierte, hatten wir nicht kommen sehen. Die Gruppe winkte uns zu und machte wilde Handzeichen, damit wir zu ihnen kommen. Und so liefen wir in Richtung der Ruine und ein jüngerer Vietnamese kam auf uns zu. Er erklärte uns, dass seine Familie und einige Freunde ein BBQ machen, um die letzten Tage des Tet (vietnamesisches Neujahr) zu feiern. Sie würden sich zudem sehr freuen, wenn wir ihnen Gesellschaft leisten und mit ihnen etwas essen. Und so setzten wir uns zu ihnen auf den Boden mit bestimmt 12 Vietnamesen. Neugierig schauten wir uns das Essen an (und genauso neugierig wurden wir angestarrt), welches auf einem großen Bananenbaumblatt angerichtet war. Direkt ins Auge stachen Hühnerfüße und Fischköpfe (ohne den Rest des Fisches) 😅 wir versuchten zu erklären, dass wir Vegetarier seien, um den Genuss dieser Spezialitäten zu umgehen. Das funktionierte nur so halbwegs. Sinja wurden, nachdem sie erfolgreich das “vegetarische” Hühnchen abgelehnt hatte, dann doch nur Früchte und Reiskuchen gereicht, ich hingegen bekam ein kleines in Guavenblätter eingewickeltes Paket. Als ich fragte, was denn dort drin sein, sagte mir Duong (der junge Vietnamese, der Englisch sprechen konnte), dass es „Special Meat“ sei. Obwohl ich nochmal nachhakte, wiederholte er diese Worte nur und fügte an, dass seine Mutter dies gekocht hat und sie sah mich erwartungsvoll an. Also biss ich genussvoll in das Päckchen und nach zwei, drei weiteren Bissen war alles aufgefuttert. Sicher bin ich vom Geschmack her nur, dass es weder Fisch, noch Rind oder Hähnchen war. Mehr möchte ich vermutlich gar nicht wissen 😂 zum Nachspülen wurden uns direkt zwei Schnapsgläser Reiswein gereicht, selbst gebrannt versteht sich. Und der hatte definitiv einige Umdrehungen! Ohne kurz Luft zu holen, bekam ich direkt das nächste Special Päckchen in Hand gedrückt. Das konnte ich mir aber zum Glück für „später“ aufheben. Kurz darauf tauchten von überall Handys auf und jeder wollte ein Selfie mit uns. Von Foto zu Foto wurde die Gruppe größer bis irgendwann fast die komplette Gruppe auf dem Foto war. Wir kamen uns ein bisschen wie Hollywoodstars vor 😎
Irgendwann verabschiedeten wir uns, denn wir hatten ja noch ein bisschen was vor an dem Tag und so machten wir uns auf den Weg an den vielen Kaffeefeldern vorbei zum nächsten Wasserfall. Dort war es dann doch deutlich touristischer, wobei die Touristen zu 99 % aus Vietnamesen bestanden. Wir waren gefühlt die einzigen Nichtasiaten und so wurden wir von allen überdeutlich angestarrt und häufig auch total lieb gegrüßt. Drei- oder viermal mussten wir auch für Fotos herhalten, weil man so weit außerhalb der größeren Städte kaum Europäer oder Amerikaner sieht.
Und so verging der Tag letztlich super schnell und wir haben es nicht mal mehr bei Tageslicht zurück ins Hostel geschafft.
Der wundervolle Tag endete dann mit einem Gang über den riesigen Nightmarket. Da Lat hatte schon einiges zu bieten und wir haben die Zeit dort sehr genossen :)
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su-mmerfield · 5 years
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Seit einigen Jahren stehe ich im stetigen Austausch mit Henriette aus der Unternehmenskommunikation von Janssen. Zum 2. Mal lud das Unternehmen nun zum Krebsblogger Workshop ein.
Unter dem Hashtag #VictoriesOverCancer trafen sich 10 Krebsblogger in Düsseldorf am Freitag Abend im NH Hotel und wurden dann mit einem Mercedes Limo Service zum Restaurant Schwan gefahren. Da ich einige der Blogger noch nicht kannte war dies ein überwältigender Moment für mich. Seit ca fünf Jahren blogge ich über das Thema und habe schon so einige Blogger kommen und gehen sehen. Manche weilen auch schon nicht mehr unter uns. Meist war ich ein Einzelkämpfer, auch um nicht das Thema zu meinem Alltag werden zu lassen. Deshalb sind diese Momente für mich dann umso emotionaler und kostbarer.
Ankunft in Düsseldorf
Nach dem Essen tauschten wir uns alle gemeinsam zum Thema Krebs aus. Es ging um Themen wie die finanzielle Unterstützung bei einer Krebserkrankung, die Immuntherapie die Susanna derzeit bekommt obwohl sie als austherapiert galt, den Zungenkrebs von Don der seit seiner Erkrankung als Stationspolizist anderen zu ein paar Minuten der Freude verhilft und Conny die vom Oberarzt nicht für ernst genommen wurde mit ihrem Krebs auf linken Gesichtshälfte.
Gegen 23 Uhr ging ich auf mein Zimmer, jedoch hätte ich noch stundenlang mich austauschen und reden können so gut taten mir die Gespräche. Unter gleichgesinnten zu sein ist einfach etwas ganz anderes. Natürlich versuchen einen “normale Menschen” zu verstehen. Wenn man selbst so etwas aber noch nicht durchlebt habt, kann es auch keiner nachempfinden. Aber genau darum ging es in diesem Workshop. Wie ist die Kommunikation unter Patienten und was kann ein Unternehmen daraus lernen und umsetzen in deren Kommunikation?
  Der Workshop
Ich schlief kaum so aufgewühlt war ich. Gegen 8.45 Uhr fuhren uns unsere Fahrer in die Sturmfreie Bude in Düsseldorf welches sich im letzten Stockwerk eines Hochhauses befand. Es regnete den ganzen Tag und die Wolkenkratzer gegenüber waren wahrhaftig in graue Wolken getaucht. Dafür belohnte uns aber die beachmäßig und hell eingerichtete Location. Strohlampen, Bastteppiche, weiß gestrichene Holzmöbel und alles eingerahmt von Fenstern die bis zum Boden reichten. An einem großen langen Holztisch nahmen wir alle Platz. Der Tisch war umrahmt von Sprüchen wie “Reisen bedeutet Grenzen zu überschreiten, auch die eigenen” – Wanda Rezat.
Im ersten Teil des Workshops ging es um die Vorstellung jedes einzelnen Teilnehmers. Dr. Angermund (Direktor Medizinischer Fachbereich Hämatologie Janssen Deutschland) ging dann als Arzt auf die Krebsforschung und den Patienten ein. Welche Rolle spielt der Patient bei der Entwicklung von Medikamenten?
Die Vision von Janssen:
Jeder Krebspatient erlebt seinen Krankheitsverlauf ganz individuell. Zusammen mit deren Partnern strebt Janssen danach, die Betroffenen auf diesem Weg bestmöglich zu unterstützen. Janssen Oncology will durch ihre innovative und partnerschaftliche Forschung ganzheitliche Therapieansätze entwickeln. Damit tragen sie zu Erfolgsmomenten im Kampf gegen Krebs bei. Es war total klasse einen Arzt mit an Bord zu haben der auf die aktuelle Entwicklung von Medikamenten einging und den wir alle mit Fragen löchern konnten. Dr. Angermund informierte uns darüber, dass ca 100-200 Patienten für eine klinische Studie benötigt werden, dass das Mittel Anthracyclin für den Haarausfall bei Brustkrebspatienten während den Chemos verantwortlich sei und derzeit erforscht wird, ob dieses Zytostatika überhaupt noch in einer Chemotherapie integriert werden sollte. Außerdem stellte sich die Frage, ob die Wirksamkeit von Medikamenten geschlechterneutral betrachtet werden sollte und auf welche Faktoren noch geachtet werden müsse bei der Herstellung.Optimalerweise werden Patienten systematisch und früh eingebunden, um so Bedürfnisse frühzeitig und während der Therapie zu erkennen und zu berücksichtigen. Das Ziel von Janssen für Services und Produkte “Made with Patients”. Weitere Infos zu klinischen Studien können unter folgendem Link abgerufen werden EUPATI.EU
Spannenderweise gingen wir auch auf das Thema Methadon und deren Wirksamkeit auf den Krebs. Dr. Angermund betonte hier, dass Methadon lediglich auf das Bewusstsein des Hirns eingeht, es keine belegbaren Studien gibt, dass Methadon auf den Krebs einwirke. Ergo, wenn es mir gut geht durch das Methadon ist mein gesamter körperlicher Zustand positiv gestimmt.
Janssen ist davon überzeugt, dass das Einbringen von Erfahrungen und Sichtweisen von Betroffenen bzw. Experten ihrer Erkrankung einen wertvollen Unterschied machen kann!
WIN für Patienten: Erfahrungsberichte können Hindernisse bei der Einnahme von Medikamenten oder bei Abläufen der klinischen Studien aufdecken, die für andere Patienten behoben werden können und damit zu einem besseren “Outcome” führen und Leben verlängern oder retten können (z.B. mehr Compliance durch Home Care anstatt Klinikaufenthalt?).
WIN für Janssen: Durch optimierte Abläufe kann Janssen schneller Studien abschließen und Daten vorweisen und damit schneller innovative Medikamente zur Verfügung stellen. Durch bessere Alltagstauglichkeit von klinischen Studien kann Janssen den Vorbehalt zur Teilnahme an klinischen Studien verringern.
Bald Geschichte? Der Patient im Mittelpunkt, doch außer Reichweite.
Die Psychoonkologie
Dr. Zaahra Granaathi begleitete den Workshop aus psychoonkologischer Sicht was meiner Meinung nach sehr hilfreich war und für alle eine große Stütze. Die Frage “Wie möchte ich als Patient von meinem Umfeld behandelt und angesprochen werden?” stellte sie in den Raum und jeder fing an von seinen eigenen Erfahrungen zu sprechen. Wie ist die Außenwirkung vs. Innenwirkung. Für Alex ist die Krankheit eine neue Chance gewesen und sie tat Dinge die sie schon lange nicht mehr tat, genau so auch wie es bei mir war. Nach den Therapien kaufte sie sich ein Ticket für zwei Wochen nach Bali, um einfach mal allein durchzuatmen. Wir alle gehen sehr offen und ehrlich mit dem Thema um, da wir dadurch das Geschehene besser verarbeiten und anderen dadurch Mut machen, zeigen, dass Krebs nicht immer gleich den Tod bedeutet. (Und während ich diesen Text schreibe läuft das Lied “It’s all over now Baby Blue” wie makaber 🙂 Meine Playlist bei Spotify heißt übrigens Su’n’shine). Dass Krebs auch für die Angehörigen nicht einfach ist zeigte jeder der Teilnehmer. Die einen haben Probleme mit der Mutter, da sie nicht weiß wie sie sich nach Jahren der Kontaktsperre nun verhalten soll, der andere von uns trennt sich vom Partner, da er merkt, dass es doch nicht das große Glück war wie immer gedacht. Und weil uns allen gesagt wurde, dass wir auf den Tod zugehen, wollen wir nur noch das beste draus machen. Das Umfeld selektiv aussuchen und das beste draus machen. Als ich von meinen Erfahrungen anfange zu erzählen, fange ich an zu weinen. Denn ich hatte nie das Gefühl, dass mich jemand verstand. “Du bist nun fertig mit den Therapien, du bist nun gesund” oder “Mit neuen Brüsten und langen Haaren bist du wieder ansehnlich” waren Sprüche die zu meinem Alltag gehörten. Das Thema ist für mich abgeschlossen, aber dennoch merke ich wie sehr es mich in der damaligen Zeit verletzt hatte. Natürlich hat es mich stärker gemacht, dennoch hätte ich auf diese Erfahrungen verzichten können. Seit dieser Zeit habe ich mehr denn je gelernt, dass ich mich von negativen Menschen schnell abgrenze und mich auf meinen weiteren Weg begebe, anstatt mich damit immer wieder rumzuärgern. Denn meine Zeit ist kostbar und ich weiß nicht wie lange ich diese Zeit noch habe. Ich werde es nie verstehen, dieses Verhalten, denn der Horizont von manchen Menschen ist einfach begrenzt. Dennoch muss ich sagen, dass es immer wieder wichtig ist zu kommunizieren, zu sagen was einen bewegt, was einen glücklich macht oder unglücklich macht. Wenn ein Unverständnis entstehet, dann überlege ich mir nun schneller als zuvor, ob etwas noch Sinn macht oder ob ich nicht weiterschreiten sollte, um im Leben voran zu kommen. Voranzukommen glücklich zu sein mit dem was ich habe oder was mich noch glücklicher machen würde.
Folgende Fragen sollten sich gestellt:
Innenleben:
Welche Säulen gibt es in meinem Leben?
Welche Bereiche sind Ressourcen in meinem Leben?
Wie kann ich Ressourcen wieder entdecken oder neue Ressourcen entdecken?
Öffentlich:
Wie sind meine Familie, Angehörige und Freunde mit der Diagnose umgegangen?
Was hat mich daran gestört?
Was fand ich gut?
Wie möchte ich, dass mein Umfeld mit mir umgeht?
Wie gehe ich mit meinem Umfeld um?
Dr. Ghanaati
Mein Umfeld kann ich ändern, indem ich die eigenen Kompetenzen durch Kommunikation erhöhe. Zudem ist es wichtig, dass ich nach einer stärkeren Berücksichtigung der Perspektive fordere, wenn es um Behandlungsentscheidungen geht oder um die Behandlung selbst sowie nach einer aktiven Teilhabe und Interaktion mit dem Umfeld frage. Eine gemeinsame aktive Gestaltung ist auf jeden Fall die bessere Wahl als sich passiv zurückzuziehen. Denn dann habe ich schon längst aufgegeben. Ich finde, dass dieses Model auch gut auf das normale angepasst werden kann. Wenn ich etwas erreichen möchte, muss ich aktiv etwas machen. Indem ich alles schlecht rede und nichts tue kommt der Job meines Lebens auch nicht einfach auf mich zugeflogen. Zwei Mal habe auch ich aufgrund meiner Erkrankung meinen Job verloren, und trotzdem gebe ich nicht auf. Es hat einfach nicht gepasst und führt mich dann zu einem Job, der wirklich zu mir passt. Ich trauere nichts mehr lange hinterher, empfinde eher Mitleid mit solchen Menschen die keine Empathie entwickeln oder nur ans wirtschaftliche Denken.
Zusätzlich gingen wir auf die Frage ein was mir bei der Krankheitsbewältigung hilft. Es gibt drei Ebenen:
Denken: Die Einstellung ändert sich, ich bewerte die Situation und gleiche sie mit anderen Krisen ab. Zudem kann ich neue Ressourcen aktivieren und entwickle einen Humor der mir dabei hilft, das ganze gut zu überstehen.
Fühlen: Ich bin sehr stark mit meinen Gedanken verbunden aufgrund der Bewertung. Die Wahrnehmung von Gefühlen ist zudem sehr wichtig (z.B. Hilflosigkeit, Trauer, Angst, Wut). Auch ich musste lernen damit umzugehen und die Gefühle bewerten und sie auszudrücken.
Handeln: Wie Handel ich am besten in so einer Situation? Darüber zu sprechen ist die erste Methode die vielen jedoch noch schwer fällt. Besonders ältere Menschen haben gelernt, Themen als Tabu anzusehen, denn Krankheiten sind Schwächen und werden lieber unter den Teppich gekehrt. Sich über etwas zu informieren, sei es persönlich mit anderen oder einfach sich Informationen durch Bücher, Blogs oder Zeitschriften hilft ungemein und zeigt, dass ich nicht allein bin. Wird es zu viel, so sollte ich mir eine Ablenkung suchen oder mich entspannen.
Was brauche ich, um wieder zu mir zu kommen, mich verstanden und gut zu fühlen?
Empowerment!
Empowerment bedeutet, Maßnahmen und Strategien für sich als Ermutigung zu nutzen, um so mehr Selbstbestimmung und Autonomie im Leben zu finden und eigene Belange (wieder) eigenmächtig, selbstverantwortet und selbstbestimmt zu vertreten und zu gestalten. Hierbei benötige ich die Unterstützung der Kommunikation zwischen mir und meinem Umfeld sowie Unterstützung bei der informierten Entscheidungsfindung, die Patientenkompetenz sollte gestärkt werden (Empowerment) und Missverständnisse sowie (Fehl) Erwartungen sollten geklärt werden.
Dr. Ghanaati gab uns zu verstehen, wie wichtig es sei, neue Bewältigungsstrategien zu erarbeiten sowie neue Lebensziele und um die Krankheit zu bewältigen ein neues Selbstbild erarbeitet werden würde. Zusätzlich ist es enorm wichtig, Patienten und deren Angehörige zu unterstützen sowie die krankheits- und therapiebedingten körperlichen Beschwerden durch Entspannungstechniken zu reduzieren. Und auch die Verarbeitung von Trauer und Verlust müsse durch Experten oder auch Freunden und Familie unterstützt werden was meiner Meinung nach nicht aktiv angeboten durch die Überlastung dieses Bereichs.
Und manchmal reicht es einfach nur da zu sein für den anderen, zuzuhören, sich mit ins Bett zu legen, die Hand zu halten und zuhören. Auch wenn es nur ein leises Schnaufen ist vom anderen der gerade unter den Therapien leidet. Noch heute kommt es mir wie gestern vor, dass ich die zarten Hände meiner Oma in meinen Händen hielt, meinem Opa auf die Stirn küsste oder meiner Oma einfach nur die verkrampften Füße massierte, weil es ihnen gut tat. Ich verlor sie bitterlich, doch ich mache weiter für sie, damit andere Menschen nicht wie sie leiden sollen. Die Liebe und Kraft die sie mir gegeben haben reicht für ein ganzes Universum aus, und genau das werde ich nutzen.
Gefüllt von Emotionen und überkommenden Gefühlen beendeten wir mit einem herzlichen Lächeln und begaben uns in die Mittagspause. Es gab Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Reis, Kartoffeln. Einfach alles was das Herz begehrte. Und einen megaleckeren Nachtisch der aus einem Schokopudding mit Mango als Topping und einer kleinen Himbeere bestand. Mit so etwas bekommt mich jeder, hehe.
Im zweiten Teil des Workshops ging die Kommunikationsagentur auf die Themen wie Blogging, rechtliches, kreatives und Social Media ein. Welche Tools gibt es, was hat die DSGVO für uns zu bedeuten? Für mich waren das Themen die ich bereits durch meinen Beruf kannte. Als Projektmanagerin im Online Bereich hatte ich davon bereits alles umgesetzt und auch beruflich angewendet. Trotz allem sind es wichtige Punkte die besprochen werden sollten. Denn nicht immer kann ich alle Bilder für meinen Blog nutzen. Datenschutz und Impressum müssen stimmen und das Netzwerken untereinander sollte mehr gestärkt werden. Denn anders als die Fashion Influencer bekommen wir kein Geld für das was wir tun, obwohl viele von uns finanzielle Probleme aufgrund der Krankheit haben. Solltest du auch gern Texte schreiben und es dich interessieren was andere Leser interessiert, so teste gern folgende Tools aus www.answerthepublic.com und www.schreiblabor.com .
Gegen 17.30 Uhr verabschiedeten wir uns alle herzlich mit einer Umarmung. Die schwarze Limousine mit unseren Fahrern fuhr die erste Gruppe zum Hauptbahnhof in Düsseldorf wo alle in ihre Züge einstiegen und nach Hause fuhren. Für mich war es mit am weitesten anzureisen, die meisten kamen ausm Pott wie ich immer so schön sage. Die Fahrt zurück dauerte vier Stunden nach Hamburg die ich aber auch benötigte um das Geschehene erstmal zu verarbeiten. Völlig aufgewühlt, voller Emotionen und mit Tränen in den Augen saß ich im Großraumabteil und dachte nach. So eine offene, ehrliche und herzliche Kommunikation hatte ich schon lange nicht mehr erlebt. Es fühlte sich nicht an als wenn sich todkranke Menschen getroffen hätten, nein. Es fühlte sich eher an als hätte sich eine Armee von Herzensmenschen getroffen die die Welt für andere ein Stückchen verbessern wollen und dabei immer wieder an sich arbeiten und fürs Leben lernen, anderen dadurch einen Mehrwert geben und immer wieder das Positive sehen, Mut schöpfen und diesen gern an andere weitergeben, egal wie es ausgehen mag im Leben.
Der Workshop hat mich wieder darin bestärkt, dass es richtig ist über das Thema Krebs zu schreiben und ich bin unheimlich dankbar für diese kostbaren Momente und auch Teil einer Bewegung zu sein, die das Leben von anderen verbessern soll. Denn auch heute sind wir noch nicht so weit, dass wir sagen können, die Kommunikation hätte sich verbessert zwischen Patient, Familie, Ärzten und Unternehmen. Meiner Meinung nach besteht hier großes Potential welches wir ausschöpfen sollten, um die Welt in so einer Situation ein Stückchen zu verbessern.
Ich freue mich fast jeden Tag aufzustehen, um mein Leben zu leben so gut es geht, komme was wolle. Denn egal ob ich krank bin oder nicht, das Leben hat so viel zu bieten. Oft reicht es mir aber einfach nur, mit meinen Kaninchen abends zu spielen und sie zu bespaßen oder einfach nur mit meinem Freund am Strand spazieren zu gehen.
Der Workshop wurde bildlich festgehalten von Fotograf Peter Frank und der Künstlerin Kathe Büttner. Kathe besitzt das Talent Graphiken während eines Gesprächs zu zeichnen und die Gespräche darin widerzuspiegeln.
          Tipp:
Solltest mal wieder nicht gut drauf sein, nimm zwei Sushi Stäbchen, stecke sie dir in den Mund und du musst automatisch lachen, da die Stäbchen dir ein Grinsen ins Gesicht zaubern. 🙂
              Der Krebsblogger Workshop Seit einigen Jahren stehe ich im stetigen Austausch mit Henriette aus der Unternehmenskommunikation von Janssen. Zum 2.
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Kapitel 6
Tumblr media
Klack. Klack. Klack. Klack.
Jeder Schritt, den Mary auf dem hellen Betonboden ging, hallte von den kalten Wänden wider. Sie war auf dem Weg zum Zimmer einer ihrer Versuchspersonen, um sie zur wöchentlichen Blutabnahme ins Labor zu bringen.
Klack. Klack. Klack.
"Guten Morgen", begrüßte sie die anderen Arbeiter, die ihren Weg kreuzten. Meist waren es ebenfalls Forscher. Manchmal auch Sicherheitskräfte, auf ihren jeweiligen Kontrollgängen. In ihren schwarzen Anzügen und Masken die ihre Gesichter verdeckten und durch die Granatwerfer in ihren Händen, strahlten sie eine ungeheure Autorität aus.
Klack. Klack.
Nun war es nicht mehr weit. Nur noch einmal links und zweimal rechts abbiegen und schon würde sie vor der Tür stehen, die jeder anderen in den endlosen Gängen der Versuchspersonen glich. Nur anhand der Schilder, die neben den Türen befestigt waren, konnte man erkennen, wo man sich befand. Anfangs hatte das Mädchen große Schwierigkeiten sich zurechtzufinden, da beinahe jeder Gang gleich aussah. Aber nach ein paar Monaten, kannte sie die Einrichtung von WICKED wie ihre Westentasche.
Klack.
Das Schild rechts neben der Tür, vor der sie stand war aus Metall. Kathy McKinney und eine achtstellige Ziffer waren unter der Raumnummer 378 in das glänzende Rechteck eingraviert. Mary hob ihre Hand und klopfte, wie jede Woche, an die Tür. Aber dieses Mal erhielt sie keine Antwort. Sie klopfte erneut, um sicherzugehen, dass Kathy sie gehört hatte. Wieder keine Reaktion. Irgendwas stimmt da nicht. "Kathy?"
Stille.
Sie nahm ihre Schlüsselkarte zur Hand und entriegelte die Tür. Ihr Herz klopfte wie wild. Was soll schon passiert sein? Vermutlich schläft sie ganz einfach noch. Aber sie weiß doch, dass ich jeden Dienstag zur Blutabnahme vorbeikomme. Warum sollte sie gerade heute länger schlafen? Bestimmt ist es nichts. Sie drückte den eisigen Metallgriff nach unten und öffnete die Tür. Doch was sie in dem Raum vorfand, brachte sie beinahe dazu sich zu übergeben.
In einer Pfütze aus Blut, lag ein kleines Mädchen, an die elf Jahre alt. Ihre Handgelenke und ihr Hals waren an mehreren Stellen aufgeschlitzt worden. In ihrer bleichen Hand hielt sie ein stumpfes blutverschmiertes Buttermesser, das sie vom Frühstück mitgenommen haben musste. Ihre ansonsten strahlend grünen Augen waren glasig und leer. Ausdruckslos starrte sie an die Zimmerdecke.
Erst nach einer gefühlten Ewigkeit konnte Mary ihren Blick von der Leiche vor ihren Augen abwenden. Sie ist tot. Sie hat sich umgebracht. Ständig wiederholte sie diese Worte in Gedanken, unfähig etwas zu sagen. Ihre Atmung beschleunigte sich stetig und ihre Knie schienen, als könnten sie das Gewicht ihres zierlichen Körpers nicht mehr tragen.
Sie hielt sich mit einer Hand an der Tür fest und ging wackligen Schritts zurück auf den Gang. In ihren Ohren dröhnte es und ihr Kopf fühlte sich an, als wäre er mit Watte gefüllt, doch sie zwang sich dazu, bei Bewusstsein zu bleiben. Sie musste Hilfe holen.
"Sie ist tot. Sie hat sich umgebracht. Sie ist tot. Sie hat sich umgebracht.", stotterte Mary kaum hörbar vor sich hin, als sie an der Wand entlang in Richtung ihres Labors ging. Mehrmals stolperte sie beinahe, da mit jedem Schritt das Gefühl in ihren Beinen nachließ. Als sie um eine weitere Ecke bog, wurde sie fast von einem der Sicherheitsmänner überrannt.
"Was ist denn mit dir los?", seine tiefe Stimme hörte sich an, als würde sie von weit weg kommen. "Sie ist tot. Sie hat sich umgebracht.", stammelte Mary. Es waren die einzigen Worte, die sie zustande brachte. "Wer ist tot? Ich hab' dich gefragt, wer tot ist, Mädchen!", er schrie sie an, als sie ihm keine Antwort gab. Er packte sie an den Schultern und wollte sie erneut fragen, als er bemerkte, dass sie das Bewusstsein verloren hatte.
***
Schwer atmend und schweißgebadet wachte Mary auf. Sie ist tot. Sie hat sich umgebracht. Die Worte hallten immer noch in ihrem Kopf. Sie wollte schon aufspringen und jemanden um Hilfe rufen, als ihr klar wurde, wo sie war. Die Lichtung. Es war nur ein Traum.
"Alles in Ordnung?", Mary erschrak durch die unerwartete Frage, die von der Hängematte neben ihr kam. Sie blickte zur Seite und sah Newt aufrecht neben ihr sitzen. Er wirkte müde, als hätte er nicht geschlafen. Er musste wohl schon wieder die ganze Nacht wach gelegen haben.
"Ja. Es geht schon. Nur ein Traum.", sie drückte ihren Handballen gegen ihr rechtes Auge, um den Schlaf zu vertreiben. Es dauerte vermutlich nicht mehr lange, bis die Sonne aufging, da konnte sie auch gleich wach bleiben. "Willst du darüber reden?" Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte diesen Traum nur noch vergessen.
"Schon okay. Kommst du mit zur Aussichtsplattform? Die Sonne geht bald auf." "Okay", sie richtete sich auf und folgte Newt hinaus auf die Lichtung. Es tat gut, die frische Luft einzuatmen. Alles wirkte so friedlich, wenn die anderen noch schliefen. Sie folgte ihrem Freund auf die Holzplattform, wo sie sich hinsetzten und über den Rand der Mauern blickten. Es war schon ein Ritual der beiden geworden, der aufgehenden Sonne zuzusehen, wenn sie nicht schlafen konnten.
Lange Zeit sagte keiner ein Wort, doch Mary, die immer noch an ihren Alptraum denken musste, suchte dringend nach einer Ablenkung. "Was hältst du eigentlich von dem Neuen?" "Chuck? Der ist ganz okay glaub' ich. Redet zwar ein bisschen viel, ist aber eigentlich echt nett. Wieso? Sag' bloß du hast vor mehr mit den Leuten zu reden?", Newt konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Seine Freundin war nicht gerade dafür bekannt, besonders redegewandt zu sein. "Nein, es ist nur, ich hab' mich gewundert, dass sie schon so junge Leute auf die Lichtung schicken."
Wieder sagte keiner etwas. Sie beobachteten einfach den Sonnenaufgang, die Farben die von violett bis gelb die stechende Hitze der Sonne ankündigten. Als schon die ersten Sonnenstrahlen über die Mauern kletterten, ließ Newt Marys Hand los, die er bis dahin gehalten hatte und stand auf. "Ich sollte mich dann mal fertig machen. Die anderen wachen bestimmt jeden Augenblick auf." "Bis später." Mit einem Lächeln stieg er die Leiter nach unten und verschwand kurze Zeit später im Gehöft.
Mary sah ihm mit einem Stechen in der Brust zu, wie er den Weg über die Lichtung humpelte. Seit seinem Versuch vor einem Jahr sich zu töten, hatte er Schwierigkeiten zu gehen, geschweige denn zu laufen. Er musste lange üben sich wieder selbstständig auf zwei Beinen zu halten. Aus diesem Grund war er auch kein Läufer mehr. Er arbeitete nun auf den Feldern und half auch sonst überall, wo er nur konnte. Er versuchte den anderen zu beweisen, dass alles in Ordnung war, aber Mary wusste, dass er immer noch jeden Tag kämpfen musste und sie tat ihr Bestes, um ihn dabei zu unterstützen.
Nach und nach kamen immer mehr Lichter aus dem Gehöft. Die Läufer waren mit den ersten Sonnenstrahlen, als die Tore sich geöffnet hatten, im Labyrinth verschwunden. Erst kurz vor Sonnenuntergang würden sie zurückkommen. Hoffentlich. Als Bratpfanne zur Küche ging, um wie jeden Morgen für alle Frühstück zu kochen, kletterte auch Mary nach unten. Nach einem Abstecher zum Badezimmer, setzte sie sich zu den anderen an die langen Holztische und nahm sich etwas von dem Rührei, das der Koch für sie zubereitet hatte. Die Lichter tauschten den neuesten Tratsch aus, was wie immer nicht besonders lange dauerte, da nicht sonderlich viel los war auf der Lichtung.
Marys Blick viel mehrmals auf Chuck, der am Ende des Tisches saß. Manchmal erwischte sie ihn dabei, wie er sie ansah. Allerdings wandte er den Blick jedes Mal sofort ab, als er sie bemerkte. Er tat ihr leid, wie er da saß, mit niemandem redete und eigentlich auch von niemandem bemerkt wurde. Er war der Jüngste auf der Lichtung und seine Arbeit als Schwapper war sicherlich nicht gerade aufregend. Wer hatte schon Spaß daran, hinter fünfzig anderen Leuten aufzuräumen und zu putzen? Also beschloss Mary ihm heute, sobald sie mit ihren Aufgaben fertig war, zu helfen.
Außer zwei Schnittwunden und einem verstauchten Knöchel, war an diesem Tag nichts zu verarzten. Darum verließ Mary die beiden Sanis Clint und Jeff etwas früher als sonst und machte sich auf den Weg, um nach dem dreizehnjährigen zu suchen. Nach ein paar Minuten fand sie ihn in der Küche, wo er gelangweilt die Teller vom Mittagessen abwusch.
"Hey Chuck. Kann ich dir helfen?", er zuckte merklich zusammen und verschüttete etwas Wasser, als er ihre Stimme hörte. "Oh ... äh ... nein, ist schon okay ... trotzdem danke.", nuschelte er. Mary betrachtete den beträchtlichen Stapel dreckigen Geschirrs und stellte sich ebenfalls zur Spüle. "Keine Sorge, ich hab' sowieso nichts mehr zu tun. Ich bin übrigens Mary.", sie nahm sich einen der wenigen Schwämme, die sie aus der Box hatten und fing ebenfalls an Teller zu waschen. "Danke", war alles, was er sagte.
So redselig, wie Newt gesagt hat, ist er ja gar nicht. Doch es dauerte nur wenige Minuten, bis der Junge über seinen Schatten springen konnte und eifrig zu plappern begann. "Ich dachte schon, ich müsste sterben, als ich da in der Box lag. Ich hatt' echt Todesangst, das kannst du mir glauben. Im Nachhinein kommt's mir natürlich blöd vor. Was hätte schon passier'n können? Aber man weiß ja nie. Vor allem nich' wenn man ohne Erinnerungen in 'ner Metallkiste eingesperrt ist. Ist ja schon irgendwie gruselig. Eigentlich weiß keiner wie wir hier herkommen, oder? Echt verrückt." Mary mochte ihn irgendwie. Er hörte zwar tatsächlich nicht auf zu reden, war aber ansonsten wirklich nett.
Als das ganze Geschirr abgewaschen war, bedankte er sich noch einmal bei ihr und verschwand dann in Richtung Badezimmer, von wo aus Mary kurze Zeit später Gally schreien hörte, der Chuck dann quer über die Lichtung jagte. Sie musste herzhaft lachen bei dem Anblick, des verärgerten Baumeisters. Der Kleine war inzwischen schon fast einen Monat hier und ließ es sich nicht entgehen, beinahe täglich den anderen Streiche zu spielen. Wenigstens haben wir so etwas zu lachen.
Müde ließ sich Mary an diesem Abend in ihre Hängematte fallen und schlief kurze Zeit später ein, ohne die geringste Ahnung, dass am nächsten Morgen etwas passieren würde, das ihr bisheriges Leben auf der Lichtung völlig verändern würde.
Weiterlesen: Kapitel 7
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