Im September 2018 erfüllte sich Sänger Marteria einen Traum: Er gab für 32.000 Zuschauer ein Konzert im Ostseestadion. Dort, wo er einst Fußball spielte und Kapitän der Jugendmannschaften von Hansa Rostock war.
Bis heute ist er tief verwurzelt mit seiner Heimat. Deshalb sollte nun auch das erste Konzert seiner Vollkontakt-Tour 2022 dort stattfinden. Doch dieser Plan änderte sich vor einigen Wochen spontan und die Tourdaten wurden um zwei weitere Städte ergänzt.
Der erste Gig der Tour wurde von Mecklenburg-Vorpommern nach Brandenburg verlegt. Von der Ostsee in Rostock hin zum Ostsee in Cottbus – wobei der brandenburgische Ostsee derzeit noch am Entstehen ist.
[Jetzt noch mehr wissen: Mit Tagesspiegel Plus können Sie viele weitere spannende Geschichten, Service- und Hintergrundberichte lesen. 30 Tage kostenlos ausprobieren: Hier erfahren Sie mehr und hier kommen Sie direkt zu allen Artikeln.] Am Freitag spielte Marten Laciny, wie er bürgerlich heißt, allerdings nicht vor 32.000 Zuschauern. Bei seinem ersten Solokonzert nach fast vier Jahren Pause durften gerade einmal 700 eingefleischte Fans dabei sein. Das Gladhouse fasst schlichtweg nicht mehr Menschen.
Für viele ist es das erste Konzert seit zwei Jahren ohne Corona-Hygienemaßnahmen, ohne Maske. „Habt ihr Bock, heute Abend mit uns durchzudrehen, Cottbus?“, ruft Marteria von der Bühne. Der Beginn von eineinhalb Stunden Abriss.
Doch warum ausgerechnet Cottbus? Als Rostocker weiß Marteria: In Gegenden wie Meck-Pom oder Brandenburg seien solche Konzerte eher die Ausnahme. Grund genug, um auch mal die Fans in den Tiefen Brandenburgs glücklich zu machen.
„Niemand bringt Marten um“
Im Oktober 2021 hat Marteria sein zehntes Album „5. Dimension“ releast. In Cottbus spielte er 90 Minuten lang alte Klassiker wie „Kids“ oder „Lila Wolken“ sowie die neuen Singles „Niemand bringt Marten um“ oder „Love Peace and Happiness“.
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Im Vorfeld des Konzertes gab er im Interview mit Radio Fritz zu, trotz der jahrelangen Bühnenerfahrung aufgeregt zu sein. Und beim Auftritt dann tatsächlich der Texthänger. „Ja Leude, sowas passiert schon mal beim ersten Gig“, entschuldigt sich Marteria. Die Zuschauer lässt das kalt. Es macht ihn nur noch sympathischer.
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Und auch der Name der Tour ist am Ende Programm: In vollem Kontakt mit den Fans springt Marten Laciny um kurz vor halb elf von der Bühne und mischt sich ins Publikum. „Jetzt ist sogar mein Mikro kaputt gegangen. So muss das sein, Cottbus! Mehr geht nicht.“
„Danke, ihr geilen Menschen“, verabschiedet sich Marteria um 22.30 Uhr. Die Zuschauer strömen glücklich nach draußen. Durchgeschwitzt von der Hitze im Gladhouse, hinaus in den Regen. Und nur zehn Minuten später fängt Sturmtief „Emmelinde“ so richtig an, zu toben. „Das Stadion als nächstes!“, hat der Rapper versprochen. Die Cottbuser nehmen ihn beim Wort und freuen sich schon drauf.
heute abend kommt schon die zweite single von marten und die dritte von kiz und hach ich bin so froh dass wir endlich wieder in der album release era angekommen sind :')
Warum juckt es niemanden, dass Marteria in Kolumbien verweilt? ZUM ANGELN? HELLO IT'S A PANDEMIC? Sorry, aber so ein Hobby und ein paar Fische können warten. Absolut kein Verständnis.
Ich bin - als Fan - maßlos enttäuscht. Und noch mehr als jemand, der in der Veranstaltungsbranche arbeitet. Ohne Perspektive auf Besserung, "gefangen" in Kurzarbeit. Es kotzt so an. Wir alle wollen wieder schöne live Events. Wie wäre es dann mal damit, dass sich einfach alle an die Regeln halten?!