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#Floskeln
blogpirat · 1 year
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Aberglaube in Sprichwörtern
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Aberglaube in Sprichwörtern ist seit langem Teil unserer Kultur. Sie werden oft von Generation zu Generation weitergegeben und dienen als Mittel zur Erklärung von Ereignissen, die wir nicht vollständig verstehen. In diesem Artikel werden wir uns mit einigen abergläubischen Sprichwörtern und ihrer Bedeutung befassen.
"Wenn du einen Spiegel zerbrichst, bekommst du sieben Jahre Pech"
Dieses Sprichwort ist weit verbreitet und bedeutet, dass wenn man einen Spiegel zerbricht, es sieben Jahre Pech bringen wird. Es wird angenommen, dass das Brechen eines Spiegels Unglück bringt, weil ein Spiegel das Spiegelbild einer Person reflektiert. Wenn man den Spiegel zerbricht, glaubt man, dass man das Glück dieser Person zerbricht. "Wenn du unter einer Leiter durchgehst, bekommst du schlechtes Karma"
Dieses Sprichwort ist ein weiterer weit verbreiteter Aberglaube.
Es wird angenommen, dass das Durchgehen unter einer Leiter eine schlechte Tat ist und dass dies zu schlechtem Karma führt. Es ist auch bekannt, dass Leitern als Symbol für den Tod gelten, da sie oft bei Beerdigungen verwendet werden. "Wenn du ein Messer als Geschenk erhältst, solltest du dem Schenker eine Münze geben, damit du das Messer nicht als Werkzeug benutzen musst, um die Beziehung zu durchtrennen" Dieses Sprichwort besagt, dass das Schenken eines Messers eine schlechte Omen für eine Beziehung ist. Es wird angenommen, dass das Messer dazu verwendet wird, die Beziehung zu "durchtrennen". Um dies zu vermeiden, soll man dem Schenker eine Münze geben, um das Messer "zu kaufen" und so das Unglück abzuwenden. "Wenn du Salz verschüttest, bringt das Unglück, es sei denn, du wirfst eine Prise Salz über deine linke Schulter, um den Fluch zu brechen"
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Dieses Sprichwort besagt, dass das Verschütten von Salz Unglück bringt. Wahrscheinlich, weil Salz früher extrem teuer war. Um das Unglück zu vermeiden, wirft man eine Prise Salz über seine linke Schulter, um den Fluch zu brechen. Es wird angenommen, dass der linke Schulter der Ort ist, an dem der Teufel sitzt. "Wenn du jemandem eine Uhr schenkst, bedeutet das, dass du seine Zeit abläuft und dass ihr bald getrennte Wege geht" Dieses Sprichwort besagt, dass das Schenken einer Uhr ein schlechtes Omen für eine Beziehung ist. Es wird angenommen, dass das Schenken einer Uhr bedeutet, dass man damit sagen will, dass die Zeit abläuft und dass die Beziehung bald zu Ende geht.
Obwohl viele dieser abergläubischen Sprichwörter heute als harmlos angesehen werden, können sie negative Auswirkungen haben.
Zum Beispiel kann der Glaube an solche Sprichwörter dazu führen, dass Menschen Entscheidungen aufgrund von falschen Vorstellungen treffen. Wenn jemand glaubt, dass das Schenken einer Uhr das Ende einer Beziehung bedeutet, könnte er oder sie möglicherweise eine potenziell wunderbare Beziehung aufgeben, nur weil er oder sie an einen abergläubischen Glauben glaubt. Aberglaube in Sprichwörtern ist oft ein Produkt unserer Kultur und unserer Erfahrungen. Sie dienen oft als Erklärungen für unerklärliche Ereignisse und können helfen, unsere Angst und Unsicherheit zu lindern. Allerdings ist es wichtig, kritisch zu sein und sich nicht von falschen Vorstellungen und abergläubischen Überzeugungen beeinflussen zu lassen. Insgesamt ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Sprichwörter oft nur Aberglaube sind und keine tatsächliche Bedeutung haben. Während es Spaß machen kann, an diesen Sprichwörtern festzuhalten, sollten wir uns nicht von ihnen beherrschen lassen oder sie als Grundlage für wichtige Entscheidungen nutzen. Ich hoffe, dieser Artikel hat euch ein besseres Verständnis für einige der abergläubischen Sprichwörter gegeben, die wir oft hören. Denke daran, kritisch zu sein und dich nicht von falschen Vorstellungen beeinflussen zu lassen. Wir sollten uns auf Fakten und Beweise stützen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Mehr Lust auf mehr Redensarten und Sprichwörter bekommen? Dann lasst euch nicht die Daumenschrauben anlegen, sondern macht ne Runde blau, bevor ihr kielholt. Ansonsten hilft unsere Eselsbrücke vielleicht, euch das Wasser zu reichen, bevor ihr auf den Hund kommt. Falls euch das aus der Bahn geworfen hat, wir legen dafür unsere Hand ins Feuer, dass wir das Heft in der Hand haben! Ihr Blaublüter müsst ja nicht gleich um unsere Hand anhalten… Read the full article
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lachricola · 1 year
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Jedenfalls sollte man aufpassen mit wem man zusammenwohnt, wenn man solche Sachen versteckt
vs.
Man sollte sich fragen warum man mit jemandem zusammenwohnt, der solche Sachen versteckt
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michaeldemanega · 9 months
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Mediale Krisen und Konflikte: Trotzdem zum Projekterfolg
Konflikte und – in extremis – auch Gerichtskonflikte werden heute immer deutlicher in Medien ausgetragen. Dadurch besteht die erhöhte Gefahr, dass sich Konflikte zu Krisen ausweiten, weil eine Unkontrollierbarkeit in den Konflikt gerät, diesen deutlich verstärkt und das kühle und bedachte Handeln oftmals unmöglich macht. Andersherum wird vielfach auch gezielt ein Konflikt an die Medien gespielt,…
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wie-sagt-man-noch · 2 months
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Lellinger: The way I love you - Part 6 / 10
Masterpost | AO3 | FF | Prev | Next
Wrapped up in a question. How’s your day been, have you eaten, you know you can tell me anything, right? You know you can tell them anything. Right? | 1.2k
Januar 2022, Bischofshofen
Erleichtert zieht Andreas die Tür seines Hotelzimmers hinter sich ins Schloss. Seine Finger fühlen sich unangenehm steif von der Kälte, die draußen herrscht, an als er den Lichtschalter im kleinen Flur betätigt. Das Zimmer wird kurze Zeit später in warmes Licht getaucht und Andreas tritt weiter in den Raum hinein. Eigentlich hatte er gedacht, dass Stephan bereits in ihrem Bett liegen würde, aber anstelle seines Zimmernachbarn steht nur dessen Tasche ordentlich neben dessen Bettseite. Auf dem Nachtkästchen liegt Stephans Smartphone, was dazu führt, dass Andreas' Blick sich verengt. Er weiß, was das bedeutet – Stephan will seine Ruhe. Sucht die Stille, um seinen Fokus wiederzufinden und das heutige Springen abzuhaken.
Bischofshofen hat es mit keinem von ihnen gut gemeint, die letzten vier Tage hier haben sich wie eine Endlosschleife im Tal des Mittelmaß angefühlt. Morgen steht das Teamspringen und damit der fünfte Tag infolge hier an. Eigentlich sollte man der Beständigkeit etwas Positives abgewinnen, aber Andreas kann es nicht abwarten, endlich weiterzuziehen. Er weiß, dass es Stephan genauso geht, gerade nach dem heutigen Tag. Ihre Sprünge laufen nicht, sie beide konnten nach ihren Verletzungen noch lange nicht wieder da anknüpfen, wo sie aufgehört haben. Dass das normal ist, weiß Andreas ebenso gut wie Stephan. Aber im Gegensatz zu ihm wirkt Stephan von Tag zu Tag unzufriedener mit sich selbst. Sie alle sind Perfektionisten, aber Stephan arbeitet immer noch ein Stück akribischer. Erwartet von sich selbst immer das Maximum und kann nur schwer ertragen, wenn er die an ihn gerichteten Erwartungen nicht erfüllen kann.
Nach dem heutigen Wettkampf haben sie sich nicht mehr gesehen, sie beide waren getrennt voneinander mit Presseanfragen beschäftigt. Was Andreas allerdings gesehen hat, sind die dunklen Schatten unter den Augen des Anderen. Stephan wirkt erschöpft und das nicht erst seit heute. Anders als sonst aber hat er ihn auf Abstand gehalten. Nichtssagende Floskeln und vorgeschobene Gründe waren die Antwort auf jeden Annäherungsversuch, den Andreas gemacht hat.
Stephan ist erwachsen und weiß, was er tut, aber Andreas kennt ihn. Weiß, dass er sich so lang in seine kreisenden Gedanken zurückziehen wird, dass sie ihn bis tief in die Nacht verfolgen werden. Stephan wird später wortkarg und durchgefroren ihr Zimmer betreten, sich nach einer kurzen Dusche mit Kopfhörern in den Ohren und einem teilnahmslosen „Nacht“ ins Bett legen und ihm den Rücken zukehren. Nachts wird er sich unruhig hin und her wälzen, kaum ein Auge zu machen und am nächsten Morgen tun, als sei nichts gewesen.
So wie in den letzten Tagen.
Kopfschüttelnd greift Andreas nach Stephans Smartphone, lässt es in seine Jackentasche gleiten und zieht sich seine Mütze zurecht. Heute wird er Stephan nicht sich selbst überlassen. Seine Hände vergräbt er tief in seinen Jackentaschen, während er sich schnellen Schrittes den Weg nach draußen bahnt. Die Sonne wird bald untergehen, sie taucht den Himmel hinter den vereinzelten Wolken bereits in ein leuchtendes Pink.
Wenn die vielen Tagen in Bischofshofen etwas Gutes haben, dann, dass er genau weiß, wo er Stephan finden wird. Hinter ihrem Hotel liegt ein kleiner Wald, in den ein schmaler Weg führt. Die schneebedeckten Äste hängen tief, sodass Andreas immer wieder den Kopf einziehen muss, während er dem Pfad so lange folgt, bis dieser sich gabelt. Er biegt links ab und geht leicht bergauf durch den platt getretenen Schnee. Die Bäume lichten sich einige Minuten später und enden an einem kleinen Felsvorsprung, der den Blick auf Bischofshofen freigibt.
Wie erwartet steht Stephan dort. Die Schultern sind hochgezogen, die Körperhaltung angespannt. Andreas überbrückt die wenigen Meter zwischen ihnen zügig und kommt schließlich neben ihm zum Stehen. Ein Blick zur Seite verrät ihm, dass auch Stephans Gesicht angespannt ist. Die Lippen sind zu einem schmalen Strich verzogen, die braunen Augen starr nach vorn gerichtet.
Schweigend stehen sie nebeneinander, der kalte Wind weht ihnen um Nase und die Sonne verabschiedet sich langsam in Richtung Horizont. Geduldig wartet Andreas darauf, dass Stephan die Stille durchbricht.
Zu ihrer langjährigen Freundschaft hat sich inzwischen ein tiefes Verstehen für den jeweils anderen gesellt. Der geteilte Schmerz nach ihren Verletzungen, die Anstrengungen in der Reha, ihre Sorgen und Träume haben sie auf eine Art zusammengeschweißt, die manchmal an ein blindes Verständnis grenzt. Ohne Stephan hätte Andreas nicht gewusst, wie er an manchen Tagen hätte weitermachen sollen, wenn Rückschlag auf Rückschlag folgte und der Frust sich in ihm festgebissen hat. Aber Stephan war da, hat ihn verstanden und zum Durchhalten angetrieben. Vor ihm musste er sich nicht erklären, weil Stephan wusste, was los ist. Diese Sicherheit, das Auffangnetz – genau das möchte er auch für ihn sein.
Wenn Stephan es zulässt.
„Was machst du hier?“
Stephans Stimme zittert ein wenig.
„Du warst nicht da“, antwortet Andreas schulterzuckend. Er überlegt kurz, schiebt dann noch ein „Ich hab' mir Sorgen gemacht“ hinterher, weil es stimmt.
Als Antwort erhält er ein ungläubiges Schnauben, sonst nichts.
Der Himmel verfärbt sich langsam violett und der Wind frischt auf, was Andreas erschauern lässt. Instinktiv stellt er sich dichter neben Stephan.
„Du weißt, dass du mir alles sagen kannst, oder?“
Eigentlich sollte Andreas diese Frage gar nicht stellen. Es fühlt sich falsch an, weil Stephan das wissen sollte. Wissen müsste. Sie haben bisher so viel miteinander geteilt – neben den einst fantastischen Siegen inzwischen auch ihre größten Ängste. Aber Stephan tendiert dazu, die Dinge mit sich allein auszumachen, damals wie heute.
Andreas sieht weiter gerade aus, auch wenn er nichts lieber tun würde, als Stephan anzusehen. Eine Grenze, die er einhält, weil er weiß, dass Stephan sich nicht gern so zeigt. Frustriert, ratlos – hilflos.
Stephan seufzt leise und Andreas hält unbewusst die Luft an.
„Ich bin erschöpft.“ Leise, fast schon ergeben klingt Stephans Antwort. Andreas atmet geräuschvoll aus. „Ich sag' mir, dass ich's nicht bin und dass ich weiter machen muss – Sprung für Sprung wird’s besser, wie wir gesagt haben.“ Irgendwann im vergangenen Sommer während der Saisonvorbereitung ist das ihr Mantra geworden. Jeder Schritt ist eine Verbesserung, haben sie sich gesagt. Stephan lässt seinen Kopf auf Andreas Schulter sinken. „Aber ich bin wirklich erschöpft und brauch' eine Pause. Ich hab' nur Angst, dass ich danach weiter absacke.“
Andreas dreht seinen Kopf leicht zur Seite, traut sich endlich, Stephan anzusehen. Der hat die Augen halb geschlossen, die Augenringe wirken jetzt noch dunkler. Die Haut ist ein wenig fahl und seine Nasenspitze gerötet. Andreas legt seinen linken Arm um Stephans Schulter und zieht ihn damit enger an sich heran.
„Wirst du nicht“, sagt Andreas mit fester Stimme. „Du wirst weitermachen und Sprung für Sprung wird’s besser. Nach der Pause. Regeneration gehört dazu – hast du mir selbst oft genug gesagt.“
Stephan lacht leise. „Ja, weil du jeden Tag Extraeinheiten schieben wolltest.“ Dann hebt er den Kopf von Andreas' Schulter und wendet ihm sein Gesicht zu. Ihre Blicke treffen sich und Andreas kann nicht anders, als Stephan an sich zu ziehen und zu umarmen. Der legt seine Arme ohne zu zögern um Andreas' Mitte.
„Danke“, murmelt er.
Andreas hält Stephan dicht bei sich. Mit einer Hand fährt er sanft dessen Rücken auf und ab, bis die spürbare Anspannung nach und nach abnimmt. Dann dauert es nicht mehr lang, bis der vertraute Körper in seinen Armen ganz nachgiebig wird und Stephan sich einfach von ihm halten lässt.
„Du kannst das auch dem Team sagen, hm? Mir sowieso, ich bin für dich da.“ Dieses Mal ist es eine Feststellung und Andreas' Herz klopft ein wenig schneller, als er Stephans Nicken spürt. Stephan vertraut ihm, fühlt sich sicher mit ihm – sicher bei ihm.
Alles andere wird sich ergeben.
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shakespearerants · 3 months
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Muss leider sagen. Die Grünenpolitikerin hat noch nicht verstanden dass sie nicht in Berlin ist. Girl das ist fucking Bayern. Du kannst dich nicht mit Floskeln rumreden. Sag einfach ja oder nein.
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schnaf · 3 months
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ich: ich hasse es, nicht über deutsche zu schreiben, ich hab keine ahnung, wie ich gespräche authentisch rüberbringen soll auch ich: das ist ein gespräch zwischen zwei norddeutschen. sie benutzen bayerische floskeln.
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mycstilleblog · 3 months
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Anzeige gegen Kaya Yanar: Wenn rassistische Hetzer die Antisemitismuskeule schwingen
Dem Satiriker Kaya Yanar wird “antisemitische Volksverhetzung” vorgeworfen. Wegen eines Videos, in dem er Israels Krieg im Gazastreifen kritisiert und Kriegslügen aufdeckt, wurde er angezeigt. Als Moralapostel schwingt sich auch ein Verbreiter rassistischer Kollektivschuld-Thesen auf. Von Susan Bonath Große moralische Floskeln über “humanitäre Werte” zu schwingen, ist eine Spezialität deutscher…
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high-heeled-nightmare · 5 months
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Ein schwarzes, langärmliges Kleid mit weißen Manschetten, einem hohen, weißen Kragen und aufwendig bestickten Details, zusammen mit transparenten, schwarzen Strümpfen und schwarzen Samtstiefeletten mit mittelhohem Absatz. Vielleicht nicht unbedingt gerade der fröhlichste Aufzug, um vor eine Schar nervtötender, kleiner Monster zu treten - aber immer noch besser als dieser furchtbare Abklatsch von Zusammenstellung eines perfekten 'Outfits', wie Mr. Lee es ursprünglich für sie vorgesehen hatte. Kleide dich nicht wie Morticia Addams, hatte er sie mit weinerlicher Stimme angefleht. Du musst auf dein Image achten. Wenn sie derweilige Floskeln nur wirklich ansatzweise interessiert hätten, wäre dieser duckmäuserische Idiot von Mann wahrscheinlich still und selig und somit niemandem unnötig auf den Geist gegangen. Er war es aber nicht, also galt es jetzt primär darum, die Ohren auf stumm zu schalten und ihm einfach keine Beachtung zu schenken, damit seine Hysterie sich nicht verschlimmerte. Der wolkenverhangene Himmel tauchte die Umgebung in ein trostloses Grau, während die Autorin ausdruckslos aus den getönten Fenstern der Limousine starrte und sich nicht die geringste Spur von Emotionen in ihren Augen widerspiegelte. Mun-Yeong unterstrich ihre nicht zu übersehende Unzufriedenheit über den Besuch der heruntergekommenen Chundong-Grundschule mit einem abfälligen Augenrollen. Diese Gören waren wahrscheinlich nicht nur zu dämlich, um den eigentlichen Kern der Geschichte zu entschlüsseln, sie fielen auch zweifellos in die Kategorie der klassischen, schreienden Bestien, die bei jedem ihrer Worte ohne Umschweife in Tränen ausbrachen. Die junge Koreanerin hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, dass ihre ungeschminkte Beschreibung der Realität von anderen als übertrieben und bitter empfunden wurde. Doch es waren letztendlich ja immer wieder die selben Individuen da draußen, die dafür bekannt waren, ihre eigens erschaffenen, lächerlichen Möchtegern-Märchenwelten der schonungslosen Wahrheit vorzuziehen. Ironischerweise war ein Märchen jedoch alles andere als eine hoffnungsvolle Erzählung. Sie überlegte, wann die Menschheit endlich erwachen und dies als gegebene Tatsache akzeptieren würde, bevor sie komplett in Selbstmitleid, Enttäuschung und Wut über ihre eigene Verdrängungstaktik versank. „Was für ein erbärmliches Etablissement“, bemerkte sie gleichgültig und warf Mr. Lee, ihrem Manager, einen kalten Blick zu. „Nur damit Sie Bescheid wissen: Ich werde mich irgendwie durch diese Unterrichtsstunde quälen und dann bin ich sofort weg, um mir meine wohlverdiente Zigarre zu gönnen. Haben Sie das verstanden? Reservieren Sie mir hinterher einen Platz im Restaurant vom letzten Mal. Die Qualität der Steakmesser dort war wirklich beachtlich." Er seufzte beunruhigt, legte aus alter Gewohnheit eine Hand auf seine Stirn und schüttelte nur müde den Kopf. Es war zwecklos, mit dieser Frau (Oder eher Furie) zu streiten. Ihre dunklen, fast schwarzen Augen waren nicht nur kälter als jeder Eisblock, es war auch äußerst gefährlich Mun-Yeong unnötig in Rage zu versetzen. In einem solchen Zustand konnte sie womöglich ein ganzes Gebäude niederbrennen, wenn sie wollte. Natürlich hatte Geld solche Probleme bis jetzt immer gelöst und im Gegenzug dafür das nötige Schweigen erbracht – aber manchmal war es schlicht und ergreifend besser, das Glück nicht unnötig herauszufordern. „Versuch zumindest, nicht so hart mit ihnen umzuspringen“, antwortete Lee Sang-In besorgt und eilte der unnahbaren Schönheit hinterher, als sie zusammen aus dem Fahrzeug ausstiegen. "Nur dieses eine Mal." "Abgelehnt", entgegnete sie prompt.
Das Geräusch ihrer energischen Schritte hallte gespenstisch in den Fluren wider, ehe sie plötzlich abrupt stehen blieb und sich langsam und bedächtig umdrehte, während ihr Begleiter immer noch vor sich hinredete, wie ein übereifriger Wasserfall. Sang-In schluckte, denn er wusste genau, was es bedeutete, wenn sie ihren raubtierhaften Blick auf ihn richtete. „Mr. Lee“, murmelte sie mit dunkler Stimme, fast schon zärtlich und verführerisch. „Wollen Sie sterben?“ Der Mann mit dem Dreitagebart schluckte leise und sagte kein Wort. Das war Antwort genug für Mun-Yeong. „Dachte ich mir irgendwie. Warten Sie hier und hören Sie auf, sich zu beschweren.“ Mit einem resignierten Seufzer betrat sie das kleine Klassenzimmer und rümpfte instinktiv die Nase. Das hier war der Beweis dafür, warum sie Schulen hasste. Es roch nach feuchtem Tafelschwamm, kindlichem Schweiß und einer Menge verschwendeter Lebenszeit. Keines der anwesenden Kinder schien es zudem für nötig zu halten, ihr auch nur den kleinsten Hauch von Aufmerksamkeit zu schenken; zum Glück wusste sie allerdings sehr gut, auf welchem Weg sich das ändern ließ. Unbeirrt griff die Schwarzhaarige nach einem Stückchen Kreide und ließ es langsam schräg über die Tafel gleiten. Ein schrilles Geräusch ertönte und veranlasste jeden Schüler, einschließlich die sich mit im Raum befindende Lehrerin, sich sofort die Ohren zuzuhalten und sämtliche Visagen zu grotesken Fratzen zu verzerren. Und doch erhob niemand ob des krächzenden Tons auch nur die geringsten Einwände. Die voluminösen Lippen der Autorin verzogen sich zu einem verschmitzten, zufriedenen Lächeln. So hatte Dominanz auszusehen und nicht anders.
"Einige von euch kennen mich vielleicht schon und haben sogar ein paar meiner Bücher im Regal stehen. Andere hingegen werden sich nicht im Geringsten um mich kümmern, aber das ist auch vollkommen egal, denn das beruht auf Gegenseitigkeit. Dennoch möchte ich mich kurz vorstellen: Ich bin Schriftstellerin Ko Mun-Yeong und heute zu euch gekommen, um euch über die Bedeutung von Märchen aufzuklären und mehr über deren wahre Hintergründe zu sprechen. Zu diesem Zweck habe ich heute ein Buch mitgebracht, das ihr alle sicherlich kennt“, erklärte sie ausdruckslos und hob dabei ihre stark geschwungenen Brauen. Hinter ihrem Rücken zog sie ein dünnes, hellblaues Buch hervor, dessen Einband ein großer, bunter Fisch mit glitzernden Schuppen zierte. „Es geht um den Regenbogenfisch, ein Buch eines bekannten Schweizer Autors. Kennt jemand von euch diese Geschichte?“ Sofort schossen aufgeregt mindestens zehn dünne Ärmchen hoch in die Luft. Mun-Yeong wählte zufällig ein Kind aus und hielt sich nicht zu lange mit den anderen auf. Sie hatte weder Zeit, noch Lust, sich mit all diesen kleinen Biestern gleichzeitig abzugeben. „Ja, du da, mit dem pickeligen Gesicht und den kurzen Haaren“, ließ sie das Mädchen ungeniert wissen, das allerdings aufgeregt lächelte und offensichtlich nicht richtig hingehört hatte. „Don-Woong“, stellte sie sich vor, stand schnell auf und verbeugte sich höflich. „Ja, ich kenne diese Geschichte! Da geht es um einen Fisch, der schöne, bunte Glitzerschuppen hat“, plapperte sie begeistert, „Und die will er nicht mit den anderen Fischen teilen, die ihn dafür bewundern, weil er sehr eingebildet und egoistisch ist.“ Als die anderen Schüler aufmerksam nickten und dies synchron mit einem lauten "Ja" bestätigten, wurde Mun-Yeongs Gesichtsausdruck plötzlich kalt und unnachgiebig. In ihren Augen begann ein seltsames Flackern aufzulodern, wie es oft der Fall war, wenn sich etwas – wie unbestimmt und klein es auch sein mochte – in ihr regte. Etwas, das sie kannte, aber kaum verstand. Schwache, kleine Kreaturen, dachte sie stumm. Naive Idioten, die blind glauben, was die Gesellschaft ihnen eintrichtern will. Normalerweise gehört der Autor dafür verprügelt, dass er solche Gedanken und Ansichten fördert. Doch äußerlich blieb Mun-Yeong stoisch, gefasst und scheinbar regungslos. „Falsch“, antwortete sie frostig, was die kleine Zweitklässlerin ziemlich verblüfft und zuweilen auch erschrocken zurückließ. „Aber…“ Mun-Yeong stand auf und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Diese albernen Einwände brachten nichts und sie war es leid, sich ständig irgendwelche Rechtfertigungen anhören zu müssen. „Das ist nur das, was der Leser aus der Geschichte heraus ableitet, doch vor allem es ist nur eine persönliche Sichtweise. Wer sagt, dass der Regenbogenfisch so eingebildet war, wie du glaubst?“ erwiderte sie scharf und neigte neugierig den Kopf zur Seite. Ihrem Ausdruck lag beinahe etwas Provokantes inne. „Aber er wollte doch nicht teilen und seine Schönheit für sich behalten... und der Tintenfisch hat gesagt…“ „Oh, dieser verdammte, toxische Tintenfisch“, warf Mun-Yeong flüchtig lachend ein, sich völlig darüber im Klaren, dass sie gerade vor kleinen Kindern fluchte. Sollten sich all die politisch korrekten Jammerlappen doch darüber aufregen. Es hätte sie nicht weniger stören können. „Er ist genauso schlimm wie die sogenannten Freunde, als die die anderen Fische sich tarnen wollten. Hört alle gut gut zu, denn ich werde euch erklären, worum es in dieser Geschichte wirklich geht. Der Regenbogenfisch wird als „der schönste Fisch im ganzen Ozean“ beschrieben. Er hat wunderschöne, schillernde Schuppen, die ihn einzigartig machen. Aber wenn jemand etwas Besonderes ist, erzeugt das eine Menge Neid um ihn herum. Und dieser Neid führte dazu, dass die anderen Fische auch etwas Besonderes sein wollten. Sie betteln den Regenbogenfisch an, seine Schuppen mit ihm zu teilen, aber er weigerte sich, weil er selbst denken konnte und sich seiner Individualität bewusst war“, fuhr sie fort.
„Die anderen Fische zeigten ihr wahres Gesicht, als er bewusst ablehnte, denn sie wussten danach, dass sie ihn nicht manipulieren konnten. Zur Strafe begannen die anderen also, ihn absichtlich zu meiden. Das ist es auch, was Menschen tun, wenn sie mit Dingen konfrontiert werden, die sie nicht hören wollen. Sie ziehen es vor, vor ihren Problemen davonzulaufen, und wenn jemand sie auf direkte Art und Weise damit konfrontiert, fühlen sie sich bloßgestellt. Für sie gibt es dann keinen direkten Fluchtweg mehr. Der Regenbogenfisch konnte die Einsamkeit nicht länger ertragen. Er sehnte sich nach Anerkennung und Freundschaft, musste aber auf schmerzliche Weise lernen, dass man ihn nur mochte, wenn er entweder sein eigenes Wesen und seinen Charakter aufgab, oder sich bereitwillig ausnutzen ließ. Der Tintenfisch erkannte diese Schwäche und sah eine Gelegenheit für sein eigenes, manipulatives Spiel. Er gab ihm den schlechtesten Rat, den man jemals jemandem geben kann: Gib das auf, was dich einzigartig macht, damit du nicht für den Rest deines Lebens allein sein musst. Zweifel nagten vielleicht an ihm. Er könnte sich gedacht haben: „Warum bin ich überhaupt anders? Bin ich gut genug? Darf ich denn sein, wer ich bin, wenn alle anderen mich dafür hassen? Sollte ich mich selbst hassen?“ Das, liebe Kinder, nennen wir Erwachsene intrusive Gedanken. Merkt euch das gut, denn wenn ihr älter seid, werdet ihr später reichlich davon haben. Und was ist am Ende genau passiert? Er opferte seine Schuppen und hatte nur noch eine Einzige übrig – genau wie die anderen Fische, die alle zu einer langweiligen Einheit geworden waren. Der Regenbogenfisch selbst war nichts Besonderes mehr, aber die anderen schienen ihn wieder zu mögen… und das ist doch alles, was zählt, nicht wahr? Natürlich ist das nichts weiter als eine grausame Lüge. Sie werden ihn nur mögen, solange er ihnen gibt, was sie wollen. Sobald das nicht mehr der Fall ist, werden sie ihn wieder verlassen und er wird erneut einsam sein. Die anderen Fische repräsentieren unsere Gesellschaft. Sie möchten von euren Stärken, Talenten und eurer Einzigartigkeit profitieren, um ihren eigenen Mangel an Kreativität auszugleichen. Sie werden euch immer als den Bösewicht darstellen und euch ständig die Schuld für ihr Versagen geben, weil sie es nicht ertragen können, euch alleine strahlen und glänzen zu sehen. Wie ein hungriger Schwarm Piranhas umzingelten die anderen Fische den Regenbogenfisch und verschlangen ihn mit Haut und Haaren. Oder eben… Schuppen. Seine Identität, seine Individualität und alles, was ihn einst so besonders machte. Was blieb, war nichts weiter als ein Spiegelbild dessen, was er einst war. Eine leere Hülle. Wahre Freunde werden sich immer für euch freuen, wenn ihr strahlt und glänzt. Sie werden euren ehrlichen Charakter schätzen, nicht neidisch sein oder versuchen, etwas an euch zu ändern. Sie werden euch immer unterstützen. Und das… bedeutet wahre Freundschaft." Sie setzte ein zuckersüßes, unschuldiges Lächeln auf. "Wenn ihr also immer alles teilen möchtet, gehorsam sein und stets das tun wollt, was andere euch sagen, dann macht weiter damit. Aber die Piranhas werden auch euch verschlingen. Und ihr werdet genauso leer, einsam und allein sein wie der Regenbogenfisch aus der Geschichte."
Im Klassenzimmer breitete sich eine bedrückende Stille aus, die nur durch das monotone, rhythmische Ticken der Wanduhr unterbrochen wurde. Mun-Yeong bemerkte, wie sich die Augen der Kinder weiteten und langsam tellergroß wurden – bevor ein leises Schluchzen zu hören war, das sich in eine Kakophonie aus lautem Weinen verwandelte. Trotz allem fühlte sie nichts. Absolut gar nichts. So sehr sie sich auch anstrengte und versuchte, jede Empfindung und sämtliche Reize für sich zu beanspruchen, blieb alles beim Alten. Da war nur das gleiche, dumpfe Gefühl in ihrer Brust. Ebenso vertraut und vorhersehbar wie die larmoyante Reaktion der Grundschüler.
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claudia-hsp · 11 months
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BILD 1 - 10:
HSP
Bist du ein High Sensitive Person (HSP), hoch empathisch oder eine Scanner Person? Deine erweiterte Wahrnehmung gibt dir die Fähigkeit, subtile Nuancen und Details zu erfassen, die vielen anderen entgehen? Nur 20% der Menschen und Tiere besitzen derartige Gehirne die diese einzigartige Art des Funktionierens und Reagierens besitzen und das ist ein wertvolles Geschenk.
Als HSP gibt es jedoch auch Herausforderungen, wie den Umgang mit übermäßiger Reizüberflutung oder daraus resultierender Erschöpfung.
HSP haben oft Schwierigkeiten mit Floskeln und Lügen umzugehen, da es ihnen selbst nicht zueigen ist und damit umzugehen ihnen schwer fällt. Zusätzlich werden ihre verbale Kommunikation oft falsch interpretiert, da viele Menschen Dinge anders oder gar nicht wahrnehmen.
Es ist jedoch möglich, ein gesundes Gleichgewicht zu finden und das Beste aus unseren Fähigkeiten als HSP herauszuholen. Mit Hilfe des MinimalOptimum-Lebens können wir lernen, mit Überstimulation umzugehen, indem wir unsere erhöhten Empfindlichkeiten und Sensitivitäten anerkennen und nutzen. Lasst uns als HSP gemeinsam unsere Erfahrungen teilen und voneinander lernen, während wir ein tiefes Verständnis für uns und die Welt um uns herum entwickeln.
Bei Fragezeichen in Euren Köpfen, fragt hier einfach nach. Gern können wir uns dazu austauschen.
#minimaloptimum #cwghighsensitive #oculiauris #cwg64d #florianatopfblume #highsensitiveperson #highlyempathetic #scannerperson
Quellen für meinen Artikel:
- https://www.psychologytoday.com/us/blog/brain-babble/201305/are-you-highly-sensitive-person
- https://www.psychologytoday.com/us/basics/sensitivity
- https://www.psychologytoday.com/us/blog/communication-success/201711/what-is-empathy-and-why-do-we-need-it
- https://www.psychologytoday.com/us/blog/brain-babble/201304/what-is-scanner-personality
©️®️CWG, 24.06.2023🌳🐩🐓🐩🌳
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rinevkeinight · 9 months
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深海(shinkai) - Royz (deutsche Übersetzung)
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Selbst wenn ich sterbe geschiet nichts.
Die Tiefseestadt ist finster.
Dinge wie Träume sind letztlich Blasen.*
Es zu nichts bringend treibe ich auf dem Abgrund dahin.
Auch wenn ich Ausreden ausspucke um meine Gerburt zu verfluchen, ist es bloß aussichtsloses Tiefseegeschwafel.**
Die Abgrundstadt ohne Tag und Nacht.
Niemand bemerkt die Poesie des Fischleins.
Alles in allem der Traum eines Tiefseefisches.
Ich will ein Mondlichtfalter werden und mit den Flügeln schlagen.
Ich sehne mich nach Anerkennung.
Es wird niemals in Erfüllung gehen. Blasen
Lebe wohl Ich weiß wozu ich fähig bin.***
Alles in allem der Traum eines Tiefseefisches
Ich will ein Mondlichtfalter werden und mit den Flügeln schlagen.
Ich will gebraucht werden.
Es wird niemals in Erfüllung gehen. Blasen
Lebe wohl
Ich habe keine Flügel zum fliegen, ersticke am Boden.
Hässlich und Beinloss
Ich schluchze weil es Dinge in dieser Welt gibt die niemals in Erfüllung gehen.
Falls ich wirklich sterbe, bitte weine etwas, nur ein bisschen.
Triefseestadt, dunkler Boden
Bloß die Poesie eines Tiefseefisches
_____
*Blasen = Ausdruck von Flüchtigkeit
** 戯言(zaregoto) = bedeutet soviel wie eine alberne Geschichte die erzählt wird, eine Geschichte an der sich nichts ausrichten lässt. Es wird im positiven verwendet. Das Gegenüber lacht und nimmt das erzählte so hin.
***身の程を知る(mi no hodo wo shiru) = sich seiner gesellschaftlichen Stellung bewusst sein, abwägen ob eine Entscheidung/Handlung dieser angemessen ist; seine eigenen Grenzen kennen (Dies war wohl die Stelle der Lyrics an der ich am längsten gesessen habe. Floskeln sind immer knifflig, doch diese hier kann sowohl positiv als auch negativ verwendet werden. Da Subaru sagte, dass jeder das Lied für sich selbst interpretieren soll, entschied ich mich eine hoffnungsvollere Übersetzung zu wählen.)
*Notiz*: Mein japanisch ist bei weitem noch nicht perfekt. Es kann also kleinere Ungenauigkeiten geben. Ich bitte um Entschuldigung m(_ _)m
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dreizehnmal · 10 months
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Mir geht es nicht gut.
Es geht mir nicht gut. Das muss ich mir eingestehen, nachdem ich es wieder mal so lange ignoriert, weggedacht, schön geredet habe. Ich bin nur müde. Heute ist einfach kein guter Tag. Ich habe heute wenig Kraft. Aber mittlerweile ist es wieder jeden Tag so. Alles ist stumpf, vor allem die guten Gefühle. Die schlechten kommen mehr und mehr hoch und werden schlimmer, genauso wie die Gedanken. Ich bin in einem ständigen Kampf. Nein, ich will nicht aufgeben. Ich will nicht, dass es mir wieder so schlimm geht. Ich will, ich will, ich will das nicht. Bitte nicht. Ich kann das einfach nicht mehr. Zu tief der Fall, zu hart der Aufprall, bei jedem Mal stärker. Ich rede mir ein, es wird wieder besser, bald schon. Wenn ich erstmal ausgezogen bin. Wenn erstmal mein neuer Lebensabschnitt anfängt. Wenn erstmal das Wetter besser wird. Wenn erstmal. Diese Hoffnung auf ein besseres Leben wird immer mehr verdrängt durch die kalten Fakten. Es wird auch dann wieder schlechter. Denn das ist immer so. Erst wird alles gut und dann geht es irgendwann wieder bergab. Das ist die einzige Konstante in meinem Leben. Und mit jedem erneuten bergab wird es schwieriger, erneut den Berg zu erklimmen. Aus dem immer tiefer werdenden schwarzen Loch, das alles Gute verschlingt und jedes Mal einen kleinen Teil meiner Selbst gleich mit. Ich werde leer gesaugt und dann vollgestopft mit Medikamenten, die meinen Körper kaputt machen, mich verrückt machen, stumpf machen. Also liege ich in meinem Bett, meinen Zustand leugnend, während die Welt an mir vorbeizieht und das Leben weitergeht, an dem ich wieder nicht teilhaben kann. Denn es tut so weh, die anderen lachen zu sehen, denn es geht ihnen so viel besser. Ich bin eifersüchtig auf ihre Leichtigkeit, halte mich deshalb von ihnen fern. Verletze geliebte Menschen, ignoriere sie und ihre Leichtigkeit und auch ihre Probleme, denn ich kann einfach nicht. Und verstehen wird mich sowieso niemand. Ich bin abgeschottet, allein, einsam. Floskeln wie „alles wird gut“ machen nur alles schlimmer, denn ich weiß, dass es das nicht wird. Am Ende bleibt immer das Schlechte. Innerlich flehe und bettle ich, weine, schreie; bitte bitte lass mich nicht wieder in das Loch fallen. Äußerlich bin ich nur schlecht gelaunt, überspiele die Panik, die Hoffnungslosigkeit, die rasende Wut und die schreckliche Leere. Funktioniere so halb, grade so, dass es reicht. Dass niemand fragt „wie geht es dir“, denn diese Frage bricht mich. Ich will sie nicht ehrlich beantworten. Nicht schon wieder will ich durchmachen, was ich schon so oft durchgemacht habe. Bitte, bitte nicht. Ich hasse mich selbst, meinen Körper, meine Trägheit, meine Leere, meine Existenz. Lohnt sich der Kampf überhaupt? Wenn es doch nie ganz gut werden wird? Wenn ich mir vorstelle, so mein ganzes Leben leben zu müssen, wird mir schlecht. Ich verdränge es normalerweise, aber auch dieser Gedanke kommt wieder vermehrt hoch: Lohnt es sich überhaupt für mich zu leben? Warum tu ich mir das überhaupt an? Ist am Leben bleiben am Ende auch nur eine Form der Selbstverletzung? Darüber will ich nicht nachdenken. Über nichts davon hier. Ich will frei sein, aber ich bin eingesperrt, gefangen in mir selbst und dieser schrecklichen, zehrenden Krankheit, die mir alles nimmt, bis nichts mehr von mir übrig ist und ich verschwinde. Einfach aufhöre zu existieren.
Ich kann das nicht. Deswegen verleugne ich es, sage „das wird schon wieder“, „alles ist gut“ und wiege mein Umfeld in Sicherheit und lüge mich und die Welt damit mal wieder an. Aber in Wahrheit möchte ich weinen, schreien, Wände hoch rennen, kratzen, beißen, schlagen, mich wehren.
Aber wie, wenn ich schon jetzt keine Kraft mehr habe? Denn es geht mir nicht gut.
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undsowiesogenau · 2 years
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Nachrichten
Die heutige »Tagesschau« fand ich nahezu unerträglich. Sowohl die dort ihre Sprüchlein aufsagenden Politiker als auch die diese einordnenden Journalisten vermüllten jeden Sinn mit Floskeln. Beinahe schon schien mir der Zusammenschnitt der O-Töne wie eine Parodie auf Nachrichten. Lag es an mir, war ich besonders ungeduldig, oder war heute besonders viel Belangloses gesagt worden, oder hatte jemand ohne Ehrgeiz einfach irgendwas zusammengestellt?
Noch ein paar Seiten lesen zur Wiederherstellung, dann früh ins Bett.
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michaeldemanega · 11 months
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Souveränität & Exzellenz
Manchmal befassen wir uns mit allerlei gefühlten Nebensächlichkeiten und vermissen das Arbeiten an den großen Fragestellungen, die die grundsätzlichen Weichen stellen könnten. Dann fragen wir uns auch, ob das unserer Berufung als Ingenieur entsprechen kann. Wahrscheinlich nicht. Alleine der Begriff des Ingenieurs sagt eigentlich etwas gänzlich anderes aus. Ingenium ist die sinnreiche Erfindung…
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Aus dem gleichen Grund gab es auch bei mir kein Spanisch. Da Deutschland und Frankreich enge wirtschaftliche Verflechtungen haben und mehr Spanisch lernen hebt man sich mit Französisch im Lebenslauf immerhin mehr ab.
Bei uns kam auch dazu, dass die Stadt eine enge Verbindung mit der französischen Partnerstadt hatte - z.B. hatte unsere Grundschule auch in der Stadt eine Partnerschule und eine Lehrerin von da hat auch einen Französisch-Kurs angeboten (aber man hat halt mehr nur so einfache Floskeln gelernt, Bilder ausgemalt und Crepes gebacken. Aber das war halt bevor wir überhaupt Englisch angefangen haben lmao)
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deep-kit-talks · 2 years
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It's time to start!
Aller Anfang ist schwer. Grundsätzlich lasse ich mich von Sprichwörtern und dergleichen eigentlich nicht großartig beeinflussen. Klar steckt immer ein Funken Wahrheit in diesen Worten, die irgendjemand irgendwann mal von sich gegeben und in irgendeiner Form festgehalten hat. Manchmal handelt es sich dabei aber auch lediglich um Floskeln, die wir Menschen uns ab und an vor Augen führen, um uns daran zu erinnern, dass auch schon alle anderen vor uns ihre Probleme hatten - und man sich dafür eine dieser Lebensweisheiten zurechtgelegt hat, die man immer dann hervorholen kann, wenn man gerade wieder in einer etwas schwierigen Lebenslage steckt.
In Bezug auf mich selbst kann ich bei diesen 4 Worten jedoch sagen, dass es absolut zutrifft. Ich tue mich generell ziemlich schwer damit, endlich mal anzufangen. All die Dinge, die ich mir irgendwann mal vorgenommen habe, die mir im Laufe der Wochen und Monate in den Sinn gekommen sind und die ich jedes Mal aufs Neue umsetzen möchte, gehen leider allzu schnell verloren und vegetieren dann in einem vergessenen Teil meines Hirns herum. Viel zu häufig fällt mir abends vor dem Zu-Bett-gehen auf, dass ich da doch noch eine nicht realisierte Idee in meinem Oberstübchen rumliegt oder ein möglicherweise vielversprechendes Projekt in den Tiefen meines Bewusstseins vergraben ist. Und dann nehme ich mir fest vor, eben jenen Gedankengang direkt am nächsten Tag umzusetzen - was in 98% der Fälle darin resultiert, dass ich keine Motivation finde und das Ganze ein weiteres Mal vertage.
Und dann stehe ich also wieder vor dieser unglaublich erdrückenden Enttäuschung, die mich immer dann erfasst, wenn ich mir darüber bewusst werde, dass ich den Dingen und vor allem mir selbst nie eine Chance gebe. Dass ich so eine verdammte Angst davor habe, etwas einfach zu machen, es zu versuchen, einfach mal ANZUFANGEN. Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, warum ich mir selbst immer wieder so krass im Weg stehe. Weshalb ich mir mein eigenes Glück quasi schon verweigere, indem ich nicht endlich über meinen Schatten springe und mir beweise, dass ich es doch schaffen kann. Der Knackpunkt ist aber, dass ich weiß, warum ich solche Angst vor dem Anfangen habe: Ich will es einfach nicht versauen. In meinem Kopf ist alles, was ich mir so vornehme eine riesige Möglichkeit, die ich mir mit dem Umsetzen der Theorie in die Praxis einfach nicht kaputtmachen möchte. Weil ich dann vielleicht zu der Erkenntnis komme, dass das alles doch nicht so toll ist, wie ich es mir bis zu diesem Zeitpunkt vorgestellt habe.
Und damit wären wir auch schon bei diesem Blog, der seit einer gefühlten Ewigkeit auf meiner ToDo steht. Jeden Tag sage ich mir, dass ich morgen mit dem Schreiben anfange und dann kontinuierlich weiter an diesem persönlichen Traum arbeite. Pustekuchen. Bislang hab ich kein einziges Worddokument auch nur angefasst, geschweigedenn ein paar Seiten oder zumindest einige Wörter geschrieben, keinen meiner Gedankengänge, die mich den Tag über begleiten, auf diese Art und Weise festgehalten - nichts dergleichen. Immer wieder kommt mir ein bestimmtes Thema in den Sinn, über das ich unbedingt schreiben, zu dem ich unbedingt meine Meinung, Gefühle und Gedanken äußern möchte, nur steht mir dann jedes Mal aufs Neue mein absolut hinderlicher Perfektionismus im Weg. Anstatt einfach drauflos zu tippseln, wie es mir meine beste Freundin stets ans Herz gelegt hat, mache ich mir über jedes einzelne Wort, jede noch so kleine Formulierung einen riesen Kopf und drehe jeden einzelnen Teil davon so lange hin- und her, bis mir das Gesamtkonstrukt nicht mehr gefällt und ich alles wieder verwerfe. Und was habe ich dann gewonnen?
Eine weitere leere Word-Seite.
Und genau deshalb sind wir jetzt hier - weil ich nicht länger dem Schreiben hinterhertrauern möchte, sondern an dieser Stelle endlich mal mit etwas anfange. Watch me go places ~
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fabiansteinhauer · 1 year
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Neuste Medien
1.
Verzichtet man im Namen des Dogmas der großen Trennung darauf, die Theorie des Bilderstreites auch als (ein und eine) Geschichte zu rekonstruieren, dann gibt es dafür Gründe. Besser gesagt: mit dem Verzicht gibt es Gründe. Als die Juristen ab 1880 das Recht am eigenen Bild so beschreiben, als hätte es bisher dazu noch keinen Diskurs, keine juristische Literatur, keinen Bilderstreit gegeben, als würden sie bei Null anfangen und einen Bereich verrechtlichen, der eben noch rechtsfrei gewesen sei -starting from a scratch -, da agieren sie in einem Sinne, nämlich in Latourschem Sinne modern: Sie reinigen den Diskurs namens Bilderstreit, als ginge es darum, Ballast abzuwerfen und auf leichte Weise Boden unter den Füssen zu bekommen. Sich eignen sich an, als habe es vorher niemanden gehört, schaffen ein Recht, als habe es bisher keine Recht gegebe. Der Anfang eines Bildrechtes ist nicht nur der Anfang eines Rechtes, sondern auch eines Bild, denn das Bild ist Norm.
Hugo Keyssners begriffsbildende Publikation von 1896, also der Text, mit dem das Recht als "Recht am eigenen Bild" benannt wird, ist dabei nur ein Beispiel. Explizit führt Keyssner in diesen Text einen Juristen ein, der in (Gesetz-)Büchern nichts zur Frage nach dem Bild finden würde, da stünde nichts. Mit einer Szene, die an holländische Genremalerei erinnert, schreibt Keyssner das Bild eines neuen Bildrechts herbei. Der Preis, den Wissenschaften für solche Reinigungen zahlt, ist die Erleichterung, und das ist in dem Fall ein Euphemismus für Plättung oder Bügelei. Was historisch komplex bearbeitet wurde, das kann da schon einmal zu Floskeln verflachen, von denen man glaubt, sie seien instrumentell nutzbar oder eben anwendbar.
2.
Sicher kennt Mantegna das Auge des Gesetzes, wenn er in der Capella Ovetari das Bild vom Auge des Richterkönigs malt, ein Auge, in das etwas geht, unter anderem ein Pfeil und ein Bild.
Mantegna malt das als Teil der Legende um den heiligen Christopherus, in der erzählt wird, dass die Pfeile, die auf ihn geschossen wurden, wundervoll abgelenkt wurden und denjenigen trafen, der das Martyrium anordnete. Das verhindert nicht das Martyrium und lässt die Opferung nicht irgendwie schlecht aussehen. Das führt (nur) dazu, dass der heilige Christopherus nicht erschossen, sondern geköpft wird, also quasi dem lieben Gott zum Verzehr nicht gerührt, sondern geschüttelt wird. Spätestens jetzt wird es reflexiv, komplex und zweischneidig (mitten durch den Augapfel reissend): Wer zur Umsetzung der Vorhersehung beiträgt, bleibt unversichert. Das Bild geht in Auge, aber nur wenn es trifft.
3.
Wie immer in solchen Fällen, gibt es zu diesem Bild Kommentare, die in der Rekursion stehen, als stünden sie knietief im Bodensatz der Gründe. Hans Belting schreibt nämlich, dass Alberti eine andere Deutung im Auge hätte. Gemeint ist die Pfeilmetapher. Zu ihr gibt es die Deutung, dass damit der Sehstrahl der Perspektive gemeint sei, der Maler treffe den Betrachter damit mitten ins Auge und sorge so für eine Blendung, nämlich den Umstand, dass der Betrachter das Bild für die reale Welt halte (eine These, die Klaus Röhl allgemein auf das Bild ausweitet, das er nämlich insoweit für verwechslungsanfälliger als Worte oder Begriffe hält).
Er sehe das Bild nicht, das ihn treffe. Und im Hinblick darauf spricht Belting von jener anderen Deutung, jener, die Alberti im Auge habe. Alberti wertet nach Belting das Zielen auf, er solle wissen, wie und worauf der die Perspektive anwendet, sonst sei er wie der Schütze, der vergeblich seinen Bogen spannen, wenn er nicht wüßte, worauf er zielt. Belting scheibt, dass Alberti mit dem isolierten Auge (gemeint ist Albertis Emblem) eine kühne Mimesis Gottes betreibe. Nicht jede Kultur und in jeder einzelnen Kultur für sich nicht jeder, assoziiert das Artifizielle, die Konstruktion, das Händische (den Eingriff) und das Subjektive mit einem Abfall von der Wahrheit. Es ist auch nur ein Gerücht (eines, das zum Beispiel von Eduardo Viveiros de Castro geteilt wird), dass man eine westliche Kultur an einer objektivierenden Epistemologie erkennen könnte, also an der Annahme, dass der Westen der Wahrheit näher zu kommen glaube, je mehr vom Subjektiven getilgt würde. Auf allen Seiten kommt alles vor, nur in anderen Reihenfolgen und an anderen Stellen, mit anderen Maßen, in anderen Richtungen, Mischungen und anderen Bewegungen. Das ist nicht das Ende der Unterscheidbarkeit, das ist der Ausgangspunkt.
Komplexe Bearbeitung meint unter anderem, dass man davon ausgeht Bild, Normativität oder Macht nicht auf Stellen ausruhen, die dem Bild, der Norm oder Macht reserviert wären. Komplexe Bearbeitung des Bildes heißt, hoffentlich einfacher gesagt, dass Bilder bestritten werden.
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