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bibliothecaria · 3 years
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Die Mitternachtsbibliothek
Nora möchte sterben. Nachdem ihr Kater gestorben war, sie gekündigt wurde, ihr einziger Klavierschüler absagte und ihr ein ehemaliger Freund die Meinung geigte, sieht sie einfach keinen Sinn mehr darin, weiterzumachen. Doch dann muss sie feststellen, dass der Weg ins Jenseits gar nicht so einfach ist. Anstatt zu sterben, landet Nora in der Mitternachtsbibliothek, die ihr die Möglichkeit gibt, jedes Leben zu leben, das hätte sein können. Und so beginnt Nora ihre Reise. Für welches Leben wird sie sich entscheiden?
Die Idee zum Buch hat mich fasziniert. Es ist etwas vollkommen anderes, als die Bücher, die ich normalerweise lese. Aber ich wollte es ausprobieren und Autor Matt Haig eine Chance geben. Und ich bin froh, dass ich das getan habe.
Auf den ersten Blick ist Nora ein Verlierer-Typ. Innerhalb eines Tages wenden sich alle Freunde und Bekannte von ihr ab. Wenn sie nicht mehr da wäre, würde sie auch niemand vermissen. So zumindest der Eindruck. Doch dann nimmt sie die Herausforderung der Mitternachtsbibliothek an, und muss sich zwangsläufig weiterentwickeln und verändern. Sie lernt spontan zu sein, kleine Dinge wertzuschätzen und dass nicht alles ihre Schuld ist. Diese Entwicklung mitzuverfolgen hat mir persönlich viel Spaß gemacht.
Die anderen Figuren kommen und gehen. Einige lernen wir ein bisschen besser kennen, andere sind nur in einem einzigen Leben präsent. Nur Mrs. Elm, die ehemalige Schulbibliothekarin von Noras Schule, nimmt eine größere Rolle ein. Sie verwaltet die Mitternachtsbibliothek und ist sozusagen Noras Mentorin. Sie führt Nora durch die verschiedenen Leben, erklärt ihr die Zusammenhänge und leitet sie letztendlich auf den richtigen Pfad. Ich finde, jeder sollte eine Mrs. Elm in seinem Leben haben.
Interessant fand ich Hugo, der dasselbe durchmacht wie Nora. Von ihm hätte ich mir mehr gewünscht, vielleicht dass er in mehr als einem Leben aufgetaucht wäre. Solche kleinen Zufallsbegegnungen hätten mir gut gefallen.
Ganz allgemein war die Geschichte gut ausgearbeitet und konzeptioniert. Die Idee mit den vielen Leben hat mir gut gefallen. Ich fand auch, dass es ausgewogen war, welche Leben Nora probiert und wie lange sie in diesen verweilt. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass wir in einigen Leben länger oder kürzer gewesen wären. Ein paar Kapitel haben mir gar nicht gefallen, dafür hätte ich mehr von anderen Kapiteln gewollt. Es ist natürlich schwer, die perfekte Balance zu finden, und es allen recht zu machen, ist sowieso unmöglich. Aber das waren die Gefühle, die ich während des Lesens hatte.
Das Ende war für mich vorhersehbar. Schon nach ein paar Kapiteln, war mir klar, wie es ausgeht. Das ist aber nicht nur schlecht, da Nora die Chance bekommt, es besser zu machen. Und ich glaube fest daran, dass sie das hinbekommt.
Insgesamt hat mir „Die Mitternachtsbibliothek“ gut gefallen. Die Geschichte regt zum Denken an, ich mochte die Idee und die Hauptfigur. Teilweise hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht, vor allem wenn es um Noras Entwicklung geht. Ich weiß noch nicht, ob ich Matt Haig für mich entdeckt habe, aber vielleicht lese ich doch irgendwann noch mehr Bücher von ihm.
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bibliothecaria · 3 years
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QualityLand 2.0
Die Geschichte von QualityLand und seinen Bewohnern geht in die zweite Runde. Peter Arbeitsloser, Kiki Unbekannt, Martyn Vorstand und viele mehr begegnen uns in dem fiktiven Land in der Zukunft wieder.
Dieses Mal soll das Geheimnis um Kikis Herkunft gelüftet werden. Sie versucht, ihre Eltern zu finden und muss nebenbei noch dem sogenannten Puppenspieler entkommen, der ihr nach dem Leben trachtet. Gleichzeitig sinkt Martyn Vorstand Level für Level, ohne dass er weiß warum. Und obwohl er dagegen ankämpft, kann er einfach nichts ausrichten.
Satiriker und Autor Marc-Uwe Kling taucht wieder in QualityLand ein und lässt seine Figuren erneut tanzen. Doch diesmal haben sich die Rollen komplett getauscht. Während Peter immer weiter aufsteigt, fällt Martyn ins Bodenlose. Somit ergeben sich völlig andere Möglichkeiten für eine neue Geschichte.
Peter taut ein wenig weiter auf. Er ist mittlerweile Maschinentherapeut und kümmert sich um die psychischen Probleme der diversen Haushaltshelfer. Ein verängstigter Staubsaugerroboter und ein eifersüchtiger Kühlschrank sind hier nur einige Beispiele. Kiki finde ich immer noch sehr sympathisch. Sie ist tough, weiß, was sie will und nimmt es sich auch. Martyn hingegen ist einfach nur ein Ekel, obwohl ich es trotzdem krass finde, was im Laufe der Geschichte mit ihm passiert. Die physische und psychische Gewalt, die ihm zukommt, fand ich persönlich sehr unpassend. Erst einmal war es wirklich erschreckend, aber es hat auch den Lauf der Geschichte holprig gemacht.
Was mich allerdings immer noch zum Lachen gebracht hat, waren die Nachnamen der Figuren. Wie auch im ersten Teil gilt die Regel, dass jeder Junge den Beruf seines Vaters als Nachnamen annimmt, und jedes Mädchen den Beruf ihrer Mutter. Ich habe mich also sehr über die Zwillinge Scarlett Strafgefangene und Robert Aufseher amüsiert. Ich mochte auch den staubtrockenen Humor des Autors, der aus fast jedem Kapitel herauskam. Schon bei seinen „Känguru-Chroniken“ und im ersten Teil von „QualityLand“ hat mich das sehr gut unterhalten.
Die Geschichte ist ein wenig actionreicher als der Vorgänger, was mir aber gut gefallen hat. Es gibt mehrere Kämpfe zwischen den Akteuren, und immer wieder ist der Puppenspieler im Mittelpunkt. Dieser wird am Ende auch entlarvt, und ich muss zugeben, dass ich mit der Auflösung nicht gerechnet hätte.
Wie auch schon im ersten Teil sind die Kapitel unterbrochen von Werbung aus QualityLand und dem neuen Podcast von Dan & Dan. Letzteres war nicht so mein Fall, aber die Werbung fand ich wieder sehr unterhaltsam. Ich hätte mir vielleicht mehr Verschwörungstheorien oder ähnliches gewünscht, aber alles in allem halte ich die Kapiteltrenner immer noch für eine sehr gute Idee.
Die Auflösung von Kikis Geschichte hat mich leider nicht überzeugt. Da habe ich mehr erwartet. Ihren Mama-Roboter fand ich spitze, aber die ganzen Verflechtungen drum herum hätte ich gern ausgeklügelter gesehen.
Das Ende des Buches hat mich aber wieder etwas milder gestimmt. Es war sehr clever beschrieben, wie mehrere Sachen gleichzeitig passieren, und die Geschichte endet für mich tatsächlich mit einem Knall. Das hat mir wieder sehr gut gefallen und zeigt auch schon die Möglichkeit für eine Fortsetzung.
Insgesamt hat mich „QualityLand 2.0“ gut unterhalten. Teilweise war es schwer, durch die Geschichte durchzukommen, aber ich habe es bis ans Ende geschafft. Mir haben ein bisschen die Eastereggs gefehlt, von denen ich im ersten Teil mehr entdecken konnte. Trotzdem mochte ich das Buch und hätte nichts dagegen, wenn es noch einen dritten Teil geben würde.
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bibliothecaria · 3 years
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Die Tänzerin vom Moulin Rouge
In einem kleinen Dorf nahe Paris lebt Louise Weber in ärmlichen Verhältnissen. In einer Wäscherei arbeitet sie sich die Hände wund und den Rücken krumm. Doch sie träumt von mehr. Sie möchte an dem schillernden Leben am Montmartre in Paris teilhaben, berühmt werden und Geld im Überfluss besitzen. Immer wieder schleicht sie sich heimlich weg, übt sich im Tanz und steigt - gefördert von Berühmtheiten wie Auguste Renoir - zur Königin des Moulin Rouge auf. Doch Louise scheint ihr Leben nicht genießen zu können. Getrieben von der Angst, alles zu verlieren, setzt sie ebendies aufs Spiel - und balanciert dabei gefährlich nah am Abgrund.
Autorin Tanja Steinlechner hat sich die historische Figur Louise Weber, alias "La Goulue", geschnappt und ihre Geschichte erzählt. Das Buch beruht also auf einer wahren Begebenheit. Diesen autobiografischen Aspekt fand ich sehr interessant, vor allem da ich vorher überhaupt nichts über Louise Weber wusste.
Im ersten Abschnitt fand ich Louise sehr sympathisch. Sie hatte den verständlichen Wunsch, aus ihrem tristen Alltag auszubrechen. Sie nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand, reißt alle Brücken hinter sich ab und beginnt ein neues Leben. Diese Willensstärke war bemerkenswert und inspirierend.
Allerdings entwickelt Louise sich zu einer unbarmherzigen und egozentrischen Persönlichkeit. Sie geht ihren Weg ohne Rücksicht auf Verluste und reißt dabei jeden mit, der sich ihr in den Weg stellt. Sogar ihre besten Freunde stößt sie von sich, nur um ihren Erfolg zu sichern. Ich mochte Louise' Gedanken nicht, wie sie mit ihren Mitmenschen umgegangen ist und dass sie jedes Mal wieder aus der Reihe tanzen musste.
Nebenfiguren gibt es in diesem Buch zuhauf. Vor allem kommen viele Charaktere vor, die es auch in der Realität wirklich gegeben hat. Das hat mir sehr gut gefallen, besonders da ich ein besseres Gefühl für die damalige Zeit bekommen habe. Wer war wie aktiv, wer hat die Zeit geprägt? Und die Interaktionen mit Louise und diesen Berühmtheiten fand ich auch spannend. Es ist klar, dass bei dieser Vielzahl an Figuren nicht jede bis zum Schluss dabei bleibt. Teilweise hat es mir auch gefallen, wie schnelllebig Louise' Bekanntschaften waren. Trotzdem hat es mich ein bisschen gestört, dass einige Figuren so schnell wieder verschwunden sind. Von der anfänglichen Gruppe, in die Louise hineinrutscht, ist am Ende überhaupt nichts mehr übrig.
Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, war die Beschreibung des Montmartre. Die Tänzerinnen, die Akrobaten, die Musik, die Eröffnung des Moulin Rouge. Das ganze schillernde Leben des Vergnügungsviertels von Paris, in dem man jede Nacht ausgegangen ist und etwas Neues erlebt hat, hätte ich gern einmal persönlich erfahren. Diese Passagen, in denen der Montmartre auflebt, waren meine Favoriten.
Ich bin sicher, dass der Aufstieg und Fall von "La Goulue" so stattgefunden hat, wie die Autorin es beschreibt. Aus meiner Sicht ist es aber schwierig, eine Hauptfigur zu haben, die man nicht mögen kann. Dadurch habe ich mich von der kompletten Geschichte distanziert. Außerdem sind mir zu viele Fragen offen geblieben. Es gibt viele Personen, die eine Zeit lang eine Rolle gespielt haben und dann urplötzlich verschwinden. Was passiert beispielsweise mit Valentin, Mimi oder Nicolas? Wo sind Adolphe, Paul und Auguste hin? Am Ende passiert leider alles viel zu schnell und zu unübersichtlich, sodass ich persönlich einfach nur vor den Kopf gestoßen war.
Insgesamt muss ich leider sagen, dass "Die Tänzerin vom Moulin Rouge" keine Geschichte für mich war. Ich habe auf eine inspirierende, spannende und unterhaltsame Erzählung gehofft. Am Anfang war sie das auch, aber mit zunehmender Seitenzahl hat mich das Buch immer weniger gefesselt. Ich konnte mich mit der Hauptfigur nicht identifizieren, und am Ende hat mir zu viel gefehlt. Schade.
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bibliothecaria · 3 years
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A Kiss Stronger Than Death
Das Chaos ist über Valhalla hereingebrochen, Fenrir hat sich aus seinen Ketten befreit und die Midgardschlange ist in Vancouver aufgetaucht. Alles Vorzeichen von Ragnarök, dem Weltuntergang. Und alles ist Blairs Schuld. Um Ryan das Leben zu retten, hat sie ihn nach Valhalla gebracht und somit alles Böse ausgelöst. Nun muss Blair alles daran setzen, um die Welt zu retten. Doch kann sie das, ohne ihren Freunden weh zu tun?
Die Cover aller beider Teile sind wunderschön. Auf beiden sind verschnörkelte Äste zu sehen, die sich durch die Buchstaben des Titels winden, und ich denke, dass das Teile von Yggdrasil sein sollen. Die Farben fallen direkt auf, und nach dem Lesen muss ich auch sagen, dass beide Titel perfekt zu den Geschichten passen. Also schon auf den ersten Blick ist hier vieles richtig gemacht worden.
Die Figuren sind aus dem ersten Teil bekannt. Wir lesen wieder aus der Perspektive von Blair, der Valkyre und Nachfahrin der Todesgöttin Hel. Ihr bester Freund Ryan stammt vom Gott des Chaos ab und sollte somit eigentlich auf der Seite von Blairs Gegnern stehen. Dann gibt es noch Zev, ein guter Freund von Blair, der sich allerdings als Fenrirwolf herausgestellt hat. Und die anderen Valkyren, wie beispielsweise Ayane, Eirlys oder Thyra, versuchen ebenso wie Blair, das Ende der Welt zu verhindern.
"A Kiss Stronger Than Death" ist auf jeden Fall actionreicher als sein Vorgänger. Im ersten Teil musste die Story erst aufgebaut werden. Blair musste ihr Schicksal erkennen, nach Valhalla kommen und viele Leute kennenlernen. Im Finale kann sich die Geschichte ausbreiten, und es muss Ergebnisse geben. Das hat die Autorin gut umgesetzt. Die Handlung ist rasanter, und dementsprechend schnell lassen sich auch die Seiten umblättern.
Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass Blair es tatsächlich schafft, Zev auf ihre Seite zu holen. Von Anfang an will sie ihn unter keinen Umständen verletzen, und das gelingt ihr dann auch. Ich hätte mir ihren Kampf zwar bedeutungsvoller und tiefgründiger vorgestellt, aber es ist alles so gekommen, wie es sollte.
Die Legende besagt, dass die Götter zurück in die Welt kommen, wenn es den Valkyren gelingt, Fenrir zu besiegen. Die Umsetzung dazu, also wie die Götter letztendlich zurückkehren, fand ich grandios. Großes Lob an die Autorin Bianca Iosivoni für diese Idee!
Das Ende ist erwartungsgemäß natürlich ein Happy End für Blair. Mir hat gut gefallen, dass sie ihr Studium begonnen und gleichzeitig in Valhalla aktiv bleibt. Nicht ganz so happy aber trotzdem verständlich war, dass nicht alle Mitstreiter überlebt haben. Ich finde aber, dass dies zu so einer Geschichte dazugehört. Es wäre unrealistisch, wenn alle von der guten Seite überleben würden.
Sprachlich war ich dieses Mal leider nicht so begeistert. Vor allem bei zwei Ausdrücken sind mir viele Wiederholungen aufgefallen. Und zwar sind das einmal die Fingernägel, die Blair sich immer wieder in die Hände gräbt, und das Flattern im Magen im Zusammenhang mit Ryan taucht auch oft auf. Blairs Gemütszustände in den Situationen, in denen sie nervös oder sauer ist, kann man sicherlich auch abwechslungsreicher beschreiben.
Vom Finale hatte ich mir eigentlich erhofft, dass es noch eine Spur besser als der erste Teil wird. Das war leider nicht so, vor allem weil für mich mehr sprachliche Schwächen zu finden waren. Nichtsdestotrotz habe ich die beiden Bücher sehr gern gelesen und würde sie auf eine Stufe stellen. Ich mochte die Figuren, die Geschichte und die Auflösung und würde die Bücher jedem Fantasy-Fan empfehlen.
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bibliothecaria · 3 years
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A Fate Darker Than Love
Blair ist ein ganz normales Mädchen, das außerhalb von Edmonton in Kanada lebt. Doch ihre Familie ist alles andere als normal. Blairs Mutter ist eine Valkyre, eine Soldatin Valhallas, die Heldenseelen sammelt und auf Ragnarök, den Weltuntergang, vorbereitet. Blairs ältere Schwester Fenja wird ausgebildet, um die Fähigkeiten und die Aufgabe ihrer Mutter zu übernehmen und selbst eine Valkyre zu werden. Und dann ist da noch Ryan, Blairs bester Freund, in den sie sich unmerklich verliebt hat. Nach einem Unfall, der Blairs Familie auseinanderreißt, ist nichts mehr wie früher. Blair muss sich durch ihre Vergangenheit kämpfen, Verantwortung übernehmen und dann auch noch herausfinden, wie ihr Schicksal mit dem von Ryan verknüpft ist.
In „A Fater Darker Than Love“ von Bianca Iosivoni dreht sich alles um die nordische Mythologie. Odin, Thor, Loki, Hel, der Weltenbaum Yggdrasil und der Weltuntergang Ragnarök: All diese Elemente spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte und interessieren mich schon von Haus aus. Die Autorin verarbeitet die Mythologie sehr geschickt in einer Romantasy-Erzählung, wodurch ich mich gut unterhalten gefühlt habe.
Blair ist die Hauptfigur der ganzen Geschichte. Mit wenigen Ausnahmen erleben wir die Story aus ihrer Perspektive. Sie war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist stark, witzig und überzeugt von ihrem Weg. Obwohl sie viel durchmachen muss, lässt sie sich trotzdem nicht davon abbringen. Außerdem sind ihre Kräfte extrem spannend, wenn auch gefährlich.
Ryan hat mich an meinen besten Freund aus Schulzeiten erinnert. Dadurch habe ich mich direkt mit ihm verbunden gefühlt. Schon früh in der Geschichte wird klar, welche Vergangenheit er hat und wo er herkommt. Ich glaube, ich hätte es besser gefunden, wenn dies erst später offenbart worden wäre. Dann wäre die Überraschung größer gewesen, und er hätte sich seine Seite trotzdem noch aussuchen können. Prinzipiell mochte ich ihn aber sehr gern.
Zev und die anderen Valkyren kamen bei mir genauso gut an. Anfangs war es ein wenig schwierig, sie alle einzuordnen, aber mit der Zeit bekommt man das raus. Am besten hat mir gefallen, dass sie alle so unterschiedliche Charaktere hatten. Nicht jeder konnte Blair leiden, und alle hatten ihre Stärken und Schwächen. Von Zev hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft, vielleicht sogar, dass er zu Ryans Konkurrent wird. Aber sein Schicksal liegt leider gänzlich woanders.
Die Idee der Valkyren fand ich sehr stark. Ich weiß nicht, ob es in den nordischen Sagen auch so ist, dass sie von den Göttern abstammen, aber der Gedanke gefiel mir sehr gut. Die Geschichte, die Bianca Iosivoni um sie gesponnen hat, hat mir wirklich gut gefallen. Es gibt Action, es gibt Spannung, es gibt Romantik. Obwohl ich ehrlich sagen muss, dass ich die romantischen Szenen nicht so sehr mochte, weil sie meines Erachtens repetitiv waren. Da wäre sicherlich mehr drin gewesen.
Das Ende hat mir auch gut gefallen. Bis zur letzten Seite gibt es Wendungen, die ich so nicht vorhergesehen habe. Bei einer Figur hat sich zwar mein schlechtes Gefühl bestätigt, aber wie sich letztendlich alles gefügt hat, habe ich nicht kommen sehen.
Insgesamt war „A Fate Darker Than Love“ endlich mal wieder ein spannender, interessanter und kurzweiliger Fantasy-Roman, wie ich ihn lange nicht gelesen habe. Ich mochte die Figuren, ich mochte die Geschichte und ich mochte ganz besonders die kleinen Details, die das Buch besonders machen. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil und somit das Finale, das hoffentlich sogar noch ein bisschen besser wird.
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bibliothecaria · 3 years
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Und dann war es Liebe
Nach ihrem Urlaub in Venedig wollen Hannah und Simon mit dem Zug nach Amsterdam reisen, um die Hochzeit von Simons Schwester zu feiern. Während der Fahrt setzt Hannah sich in ein anderes Abteil und schläft ein. Was sie nicht wusste, ist, dass der Zug auf halber Strecke geteilt wurde und verschiedene Ziele ansteuert. Nun ist sie in Paris gelandet und kann erst am späten Nachmittag nach Amsterdam weiterreisen. In Paris trifft sie auf Léo, der ihr Schicksal teilt, und beide verbringen den Tag miteinander. Einen einzigen Tag, der für sie alles verändert.
Zuerst möchte ich auf das Cover des Buches zu sprechen kommen. Erst einmal sind die Farben, die Schrift und das Motiv wunderschön. Die Farben lila, blau und orange verschwimmen ineinander und harmonieren perfekt. Das sich küssende Paar im Vordergrund zieht sofort die Blicke auf sich. Und das allerbeste Detail: Das Cover wird von verkleinerten Seiten des Buches bedeckt. Der Text, der dort zu lesen ist, kommt auch genauso im Buch vor. Das fand ich sehr beeindruckend und habe so etwas auch noch nie gesehen.
„Und dann war es Liebe“ ist der Debütroman der Autorin Lorraine Brown. Sie hat einen sehr erfrischenden und lockeren Schreibstil, konstruiert schlagfertige Dialoge und beschreibt ihre Figuren, Umgebungen und Gefühle detailliert, ohne dass es langweilig wird. Für mich haben sich die Seiten unglaublich schnell umgeblättert, und bevor ich es gemerkt habe, war die Geschichte schon wieder zu Ende. Es gab lange kein Buch mehr, bei dem ich mich so wohl gefühlt habe.
Hannah ist ein sympathischer Tollpatsch. Anfangs ist sie sehr von Simon abhängig, doch mit fortschreitender Seitenzahl wird sie sich immer mehr bewusst, wie stark sie eigentlich ist und was sie erreichen kann. Ich mochte ihren Umgang mit Léo. Erst können sich die beiden nicht ausstehen, aber irgendwann öffnen sie sich, und wir erfahren interessante Details aus ihren Leben. Hannahs Leidenschaft zur Fotografie gibt ihr etwas Besonderes. Es wäre sehr cool gewesen, wenn man ein paar ihrer Fotos aus Paris als Illustration im Buch gesehen hätte.
Léo fand ich wunderbar. Ihm sind gesellschaftliche Konventionen vollkommen egal. Er hat seinen eigenen Willen und seine eigene Meinung, und die verteidigt er auch. Er bringt Hannah immer mehr ins Grübeln, hinterfragt sie und leitet sie auf die richtige Spur. Bis zuletzt bleibt er geheimnisvoll, was einerseits gut aber andererseits auch schade ist. Ich hätte gern mehr über ihn erfahren. Seine Art hat mir wirklich gut gefallen. Ich finde, wir alle brauchen einen Léo in unserem Leben, der uns dazu bringt, über uns selbst nachzudenken.
Die Nebenfiguren rücken verständlicherweise in den Hintergrund, denn es soll sich alles um Hannah und Léo drehen. Das führt zwar auch dazu, dass diese Figuren nicht in Erinnerung bleiben, aber das fand ich nicht weiter schlimm. Wer noch ein wenig präsenter ist, ist Simon und teilweise auch seine Schwester, aber da der Haupthandlungsstrang an einem einzigen Tag spielt, bleibt auch gar nicht die Zeit, alle Charaktere auszubauen. Für die Umstände, sind die Nebenfiguren sehr gut gelungen.
Die Geschichte war sehr schön konstruiert. Schon die Idee ist clever, und die Umsetzung ist absolut gelungen. Ich mochte, wie die beiden Hauptfiguren Paris erkunden und wir nebenbei interessante Fakten über die Stadt der Liebe erfahren. Ganz klammheimlich kommen die beiden sich näher, merken aber erst, was sie füreinander empfinden, als es schon fast zu spät ist.
Die Auflösung des Konfliktes war mir persönlich zu einfach. Da hätte ich mehr Gefühl, mehr Zweifel, mehr Widerstand gebraucht. Zwar war es noch einmal eine große Überraschung, was nun tatsächlich passiert ist, aber ich war nicht so berührt, wie ich gern gewesen wäre.
Für die Szene auf der Brücke in Amsterdam und am Bahnhof im Epilog hätte ich mir einen größeren Knall gewünscht. Meistens fand ich die Dialoge sehr gelungen, aber für diese beiden Stellen hätte ich mir tiefgründigere Worte vorgestellt. Ein Satz, der das ganze Buch definiert, der zum Nachdenken anregt und der mir in Erinnerung bleibt. Ich fand den Epilog und das Ende trotzdem wunderbar, es hat eben nur die Kirsche auf der Sahne gefehlt, damit das Buch fünf Sterne bekommen hätte.
Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mir so gut gefallen hat. Es war witzig, es war charmant, es hatte tolle Figuren und es hat einfach Spaß gemacht. An zwei Stellen hätte ich mir mehr Gefühl, mehr Gänsehaut gewünscht, aber es hat mir trotzdem gefallen, Hannah und Léo durch Paris zu begleiten. Ich möchte gern mehr von der Autorin.
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bibliothecaria · 3 years
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Mortal Engines - Jagd durchs Eis
Zwei Jahre sind vergangen, seit Tom Natsworthy und Hester Shaw aus dem untergehenden London geflohen sind. Unterdessen waren sie als Händler und Aeronauten unterwegs, haben die Welt entdeckt und sind erwachsen geworden. Durch einen harmlos erscheinenden Transportauftrag geraten die beiden in viel nördlichere Gefilde als jemals zuvor. Sie stoßen auf die fahrende Stadt Anchorage, in der geheimnisvolle Dinge passieren, und die sie nicht nur einmal auf die Probe stellt.
Die Geschichte der fahrenden Städte, Aeronauten und Abenteuer geht weiter. Philip Reeve hat seine geniale Idee aufgegriffen und Tom und Hester wortwörtlich in die Wüste geschickt. Und zwar in die Eiswüste, in der Anchorage jagt. Es gibt also ein völlig neues Szenario, in dem alles möglich ist.
Tom und Hester haben sich im letzten Band enorm weiterentwickelt. Tom ist von dem schüchternen Historikergehilfen zum Abenteurer avanciert, der über sich selbst hinauswächst. Hester hat gelernt, ihr Temperament zu kontrollieren und Gefühle zuzulassen. In zweiten Teil der Reihe machen sie meines Erachtens leider wieder einen Schritt zurück. Sie verfallen in alte Muster, Hester verschwindet zwischendurch einfach, und Tom möchte am liebsten in sein altes Leben zurück. Das finde ich sehr schade, da die beiden wirklich Potential haben. Zwar raufen sie sich am Ende natürlich zusammen, aber zwischenzeitlich sind sie sehr anstrengend.
Durch das neue Szenario lernen wir zahlreiche neue Nebenfiguren kennen. Freya und die Bewohner von Anchorage oder Onkel von der Stadt der Diebe sind dafür nur wenige Beispiele. Wir treffen sogar auf alte Bekannte, wenn auch nicht auf die Art, die man sich denken würde.
Besonders beeindruckend finde ich immer noch die Idee der fahrenden Städte, die andere Städte jagen müssen, um zu überleben. Mit dieser Prämisse kann man wirklich viel anfangen. Im Grunde steht dem Autor die ganze Welt offen, nur eben in dem Rahmen, den er selbst geschaffen hat.
Leider muss ich gestehen, dass mir die Geschichte irgendwann leider zu langweilig wurde. Ab etwa der Hälfte musste ich mich durch dieses Buch durchkämpfen. Und das obwohl ich das Hörbuch bei Storytel gehört habe und Sprecher Robert Frank wirklich alles gegeben hat. Er hat sein ganzes schauspielerisches Können aufgebracht und das Buch einfließen lassen. Trotzdem wurde es mit zunehmender Seitenzahl für mich immer schwerer dabei zu bleiben.
Das Ende hat mich wieder ein bisschen getröstet. Da geht es noch einmal ordentlich zur Sache, und die Enthüllung zum Schluss setzt nochmal einen obendrauf. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, aber das letzte Kapitel deutet schon auf den nächsten Teil hin.
Insgesamt finde ich die Idee der Mortal Engines immer noch beeindruckend. Die Umsetzung war in Ansätzen auch wirklich gut gelungen. Allerdings passt es für mich persönlich einfach nicht, sodass ich die Reise hier abbrechen werde. Es gibt noch zwei weitere Teile in der Reihe, die ich mir vielleicht irgendwann einmal anschaue, aber die nächste Zukunft wird vorerst mit anderen Büchern gefüllt.
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bibliothecaria · 3 years
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Mortal Engines
Die Welt hat sich verändert. Städte sind keine auf dem Erdboden verankerte Konglomerate von Gebäuden und Menschen mehr. Stattdessen sind sie auf riesige Motoren und Räder montierte Bollwerke, die die Erde auf der Suche nach Rohstoffen befahren.
In der fahrenden Stadt London lebt der Historikergehilfe Tom Natsworthy. Nachdem London einen erfolgreichen Überfall auf eine andere Stadt absolviert hat, kommen Händler an Bord, um die Beute zu begutachten. Unter ihnen ist die junge Hester Shaw, die aber ganz andere Dinge im Sinn hat. Tom muss ihren gescheiterten Attentatversuch auf den obersten Historiker und Toms Idol Thaddeus Valentine miterleben. Zu allem Überfluss erklärt Valentine seine Situation nicht, sondern schleudert Tom einfach von der Stadt hinunter. Zusammen mit Hester ist er nun auf der Erdoberfläche gestrandet und muss alles tun, um zu überleben und nach London zurückzukehren.
Philip Reeves Idee der fahrenden Städte fand ich sehr interessant und innovativ. Dadurch tun sich unendliche Möglichkeiten auf, was mit den Städten untereinander passieren und wie sich eine Geschichte entwickeln kann. Auch die verschiedenen Gilden, die sich in London gebildet hatten, fand ich spannend. Da hätte ich sogar gern noch viel mehr erfahren.
Die beiden Hauptfiguren Tom und Hester könnten nicht unterschiedlicher sein. Tom ist der besonnene Träumer, der alles mehrfach überdenkt und immer ein bisschen ängstlich ist. Allerdings macht er eine starke Entwicklung durch und endet als mutiger Kämpfer. Hester dagegen ist impulsiv, temperamentvoll und eine Einzelgängerin. Sie hält die Menschen von sich fern mit ihren schnippischen Bemerkungen. Im Laufe der Geschichte lernt sie aber, ihr Temperament zu zügeln und das zu tun, was richtig ist. Ich mochte die beiden Figuren gern, und es hat Spaß gemacht, sie auf ihrer Reise zu begleiten.
Durch die riesige neu erschaffene Welt gibt es eine genauso große Anzahl an Nebenfiguren, allesamt mit eigenen Hintergründen, Wohnorten, Zielen und Charaktereigenschaften. Einige bleiben dabei im Gedächtnis, zum Beispiel Katherine Valentine, Bevis Pod oder Anna Fang, andere tauchen aber nur kurz auf und geraten gleich wieder in Vergessenheit. Das Zusammenspiel der Figuren hat mir aber insgesamt gut gefallen.
Die Geschichte an sich ist rasant und actionreich. Tom und Hester stolpern von einem Abenteuer ins nächste, und es gibt kaum Pausen, in denen sowohl die beiden als auch die Leser sich erholen können. Ich persönlich hätte ein paar mehr Verschnaufpausen gebraucht, in denen die Umstände näher erklärt werden.
Was mir nicht so gefallen hat, war die ganze Geschichte mit Hester und Shrike. Es leuchtet zwar ein, dass im Zuge der gesamten Motorisierung auch motorisierte Menschen existieren, aber die Idee hat einfach nicht meinen Geschmack getroffen.
Die Auflösung habe ich so nicht erwartet. Ohne viel zu spoilern, kann ich sagen, dass unerwartet viele Figuren sterben. Das fand ich sehr schade, da ich mir weitere Handlungsfäden in den Fortsetzungen gut hätte vorstellen können. Die Verschwörung, die hinter allem steckt, war mir ein bisschen zu übertrieben. Den Ansatz fand ich nicht schlecht, aber das Ergebnis war mir zu übermächtig.
Insgesamt denke ich, dass „Mortal Engines“ eine wirklich sehr spannende Idee war, aus der man unglaublich viel machen kann. Tom und Hester mochte ich gern, genauso die Entwicklung, die die beiden durchgemacht haben. Trotzdem glaube ich, dass man mehr aus den fahrenden Städten hätte herausholen können. Es hat Spaß gemacht, die Erde in ferner Zukunft zu erleben, aber ich habe mich nicht vom Hocker gehauen gefühlt.
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bibliothecaria · 3 years
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Geheimnis der Götter - Funke
Am Fluss Appo liegen die verfeindeten Städte Bistaye und Asavez. Während in Bistaye die Götter herrschen und ihre Bevölkerung unterdrücken, ist man in Asavez von der Freiheit des Einzelnen überzeugt. Mitten in Asavez, im Asavezischen Laubwald erwacht Nym ohne Gedächtnis daran, wer sie ist und woher sie kommt. Sie wird von Levi, Rojan und Aliri gefunden, die sie vorerst begleiten darf. Während Aliri sie sofort ins Herz schließt, ist Levi ihr gänzlich abgeneigt. Doch Liebe und Hass sind nicht Nyms größte Probleme, denn irgendjemand wollte sie tot sehen. Und dieser Jemand hat noch nicht aufgegeben.
Eine der beiden Hauptfiguren ist die namenlose Unbekannte, die erst während der Geschichte einen Namen bekommt. Abgeleitet von „Anonym“ wird ihr der Name „Nym“ gegeben, mit dem sie fortan zu Recht kommen muss. Einerseits fand ich das schon irgendwie einfallsreich, andererseits ehrlicherweise total bescheuert (aber mit einem lachenden Auge). Als Charakter mochte ich Nym allerdings gern. Sie ist stark, einfallsreich und mutig, und ich mochte sehr, wie sie sich gegen Levi durchsetzt. Wie Nym nach und nach Erinnerungsfetzen zurückerlangt, hat mir auch gut gefallen. Es kommt nicht alles auf einen Schlag zurück, sondern es bedarf unterschiedlicher Eindrücke und Aktionen, damit Nym sich erinnert.
Levi ist der männliche Gegenpart zur Protagonistin. Er ist ein ziemlicher Miesepeter, trotzdem sorgt er sich um alle und will immer alles richtig machen. Die Szenen, in denen er ein wenig auftaut, haben mir am besten gefallen. Da zeigt er seine einfühlsame Seite und wird immer sympathischer.
Die Geschichte an sich fand ich spannend. Wir befinden uns im High Fantasy-Genre, in dem wir in einem fernen Land von Magie umgeben sind. Die beiden verfeindeten Städte versuchen sich gegenseitig zu bekämpfen, haben aber nicht den Mut für einen offenen Kampf. Also wird sich gegenseitig unterwandert. Und genau das ist der Job unserer Hauptfiguren. Sie befinden sich auf einer Rettungsmission, müssen sich aber gleichzeitig erst einmal selbst finden. Das ergibt ein spannendes Konfliktpotential mit unzähligen Möglichkeiten.
Meines Erachtens wird dieses Potential kräftig ausgeschöpft. Es gibt immer wieder Diskussionen und Feindseligkeiten in der Gruppe, vor allem zwischen Nym und Levi. Während dieser Spannungen knistert es allerdings auch gewaltig. Die beiden öffnen sich mehrmals, doch dann geschieht wieder etwas, was sie die Mauern um ihre Herzen hochziehen lässt. Es ist ein ständiges Hin und Her, was ich einerseits passend fand, andererseits hätte ein bisschen mehr Romantik sicherlich nicht geschadet.
In diesem Zusammenhang haben mir die beiden Charaktere Vea und Janon gut gefallen. Ihre Interaktion miteinander war erheiternd und romantisch. Sie haben sich nichts geschenkt und haben trotzdem schnell zueinander gefunden. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.
Leider hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte in sich nicht abgeschlossen ist. Selbst wenn es mehrere Bände werden, sollte es pro Buch einen Abschluss geben, damit man als Leser nicht völlig in der Luft hängt. Ich war komplett überrumpelt, als die Geschichte plötzlich einfach aufgehört hat. Natürlich will die Autorin ihre Leser dazu bringen, weiter an der Reihe dran zu bleiben, aber trotzdem finde ich das Ende dafür nicht passend. Meiner Meinung nach hätten wir zumindest Nyms richtigen Namen erfahren sollen.
Insgesamt hat mir der Auftakt zu „Geheimnis der Götter“ gefallen. Autorin Saskia Louis hat eine clevere Geschichte erdacht mit sympathischen Figuren und einem spannenden Abenteuer. Ich persönlich hätte mir mehr Romantik gewünscht sowie einen Abschluss, der sich tatsächlich fertig anfühlt. So hatte ich den Eindruck, dass die Autorin irgendwann einfach aufgehört hat zu schreiben. Wenn es soweit ist, werde ich den nächsten Teil sicherlich trotzdem lesen, weil ich wissen möchte, was es denn nun mit Nym auf sich hat.
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bibliothecaria · 3 years
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Keeping Secrets
Tessa Thorn ist eine bekannte und gefeierte Jungschauspielerin aus Hollywood. Für ihren neuesten Film muss sie in ihre Heimatstadt Faerfax zurückkehren, denn der Schauplatz soll die dortige Universität sein. Aber Tessa ist alles andere als erfreut, denn sie verbindet keine guten Erinnerungen mit ihrer Heimat. Und dieses Geheimnis muss sie unter allen Umständen für sich behalten.
Cole ist angehender Journalist und schreibt die Universitätszeitung in Faerfax. Er soll die Dreharbeiten begleiten und ein Portrait über Tessa Thorn schreiben. Obwohl er das zuerst ablehnt, wittert er doch seine große Chance, endlich seinen Onkel zu beeindrucken und bei ihm in der Zeitung einen Job zu ergattern.
Doch dann lernen Tessa und Cole sich kennen. Die anfängliche Abneigung entwickelt sich schnell in etwas viel Komplizierteres, und beide müssen sich entscheiden, was ihnen wichtiger ist: die Liebe oder der Job?
Tessa und Cole sind typische Hauptfiguren eines New Adult-Romans. Sie sind jung, haben Träume, sind aber unsicher, ob und wie sie sie erreichen können. Als sie sich begegnen, können sie sich nicht ausstehen und müssen erst langsam auftauen. Solche Geschichten mag ich sehr, da sie ein hohes Konfliktpotential bieten. Cole und seine Familie haben mir gut gefallen, da hätte ich gern mehr gelesen. Tessa hat mir anfangs auch gut gefallen. Sie war geheimnisvoll, hat sich versteckt und hat noch nicht zu sich selbst gefunden. Allerdings habe ich irgendwie keine Verbindung zu ihr aufbauen können. Dazu weiter unten mehr.
Ella, Cassidy, Jamie und Julian bilden die Clique, die sich in Faerfax zusammengefunden hat. Sie sind Coles Freunde, werden aber auch ganz schnell zu Tessas. Ich mochte jeden einzelnen gern, vor allem weil sie sich immer gegenseitig unterstützt und aufgebaut haben. Von Ella hätte ich gern mehr gelesen, daher freue ich mich umso mehr, dass es in dieser Reihe noch zwei weitere Teile geben soll. Der nächste Band soll von Julian handeln und der dritte dann schlussendlich von Ella.
Der Schreibstil der Autorin Anna Savas hat mir gut gefallen. Sie schreibt flüssig, ausreichend detailliert und erschafft eine tolle Stimmung. Ich konnte förmlich spüren, wie es zwischen Tessa und Cole geknistert hatten. Die anfänglichen Szenen zwischen den beiden, als sie sich noch nicht ausstehen konnten, haben mir am besten gefallen.
Ich weiß nicht warum, aber mit zunehmender Seitenzahl habe ich mich immer weiter von Tessa entfernt. Ihre Gefühlsausbrüche, Launen und Entscheidungen waren für mich irgendwann nicht mehr nachvollziehbar. Ich konnte mich viel besser mit Cole und seinen Sorgen, Wünschen und Ängsten identifizieren.
Außerdem fiel es mir schwer zu verstehen, warum sich die beiden überhaupt ineinander verliebt haben. Natürlich haben die beiden Spannungspunkte, spüren eine gegenseitige Anziehung und können sich nicht voneinander fernhalten. Bis dahin ist alles klar. Aber es kam nicht heraus, wo die tiefergehenden Gefühle herkamen. Teilweise kam es mir so vor, als ob Cole Tessa nur ihrer Verletzlichkeit wegen liebt. Wenn er durch ihre Maske blickt, sieht er nur wie schwach sie ist und dass sie beschützt werden muss. Das fand ich schade, weil Tessa – wegen allem, was sie durchgemacht hat – eigentlich eine starke Persönlichkeit haben sollte. Stattdessen kommt sie mit ihren Ängsten nicht vom Fleck und schleppt sie durch das gesamte Buch.
Die Geschichte fand ich clever konstruiert. Tessa und Cole haben beide ihre Päckchen zu tragen und versuchen, ihre Familientraumata aufzuarbeiten. Bei Tessa fand ich alles logisch und klar, bei Cole hätte ich mir mehr gewünscht. Vor allem von seiner Cousine Jo hätte ich gern mehr erfahren.
Der Konflikt, der letztendlich ein Zerwürfnis zwischen Cole und Tessa auslöst, bevor die beiden zusammenfinden können, ist von Anfang an ziemlich klar. Trotzdem kam die Ausführung doch unerwartet. Zwar geht es um die Jobs der beiden, aber nicht so, wie ich es vermutet hätte. Ich hätte es spannend gefunden, wenn Tessas Ex-Freund eine tragende Rolle gespielt hätte, so wäre vielleicht mehr Drama entstanden. Wie die Hauptfiguren dann zusammenkommen, war mir persönlich zu einfach. Es ist halt einfach so gewesen. Da wurde leider Potential verschenkt.
Insgesamt habe ich „Keeping Secrets“ trotzdem gern gelesen. Größtenteils haben mir Geschichte und Figuren gefallen, und durch den Schreibstil hat es sich auch sehr schnell gelesen. Trotzdem gab es mehrere Sachen, die mich gestört haben. Ich habe keinen Zugang zu Tessa gefunden, den ich persönlich brauche, damit ich mit ihr mitfiebern kann. Das ist mir bei Cole leichter gefallen. Außerdem war es für mich keine schlüssige Liebesgeschichte. Wenn Cole Tessa nur wegen ihrer Verletzlichkeit liebt, hat die Beziehung meiner Meinung nach keinen Bestand. Und genau das ist es eigentlich, was Liebesgeschichten so besonders macht: Der Leser möchte am Ende überzeugt sein, dass die Hauptfiguren für immer zusammenbleiben. Nichtsdestotrotz werde ich die Nachfolger wahrscheinlich lesen, weil ich Julian und Ella sehr interessant fand.
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bibliothecaria · 3 years
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Identität 1142
Wir schreiben das Jahr 2020. Eine Viruspandemie hat die Welt fest im Griff. Lockdown, Ausgangssperren und Maskenpflicht stehen an der Tagesordnung. Doch der bekannteste deutsche Thrillerautor Sebastian Fitzek lässt sich nicht unterkriegen. Um die Buchhandlungen zu unterstützen, die unter der Pandemie leiden, ruft er unter dem Namen #wirschreibenzuhause alle Interessierten auf, einen Kurzkrimi mit dem Thema Identität einzureichen und gemeinsam zu veröffentlichen. 1142 Beiträge haben eine Jury erreicht, die dann 23 Werke zusammengestellt und unter dem Namen „Identität 1142“ ein Buch herausgebracht hat. Alle Erträge, die aus den verkauften Exemplaren resultieren, werden an den deutschen Buchhandel gespendet.
Neben den Hobbyautoren, die sich an dem Projekt versucht haben, konnten auch bekannte Autoren wie Vincent Kliesch, Andreas Gruber, Charlotte Link oder Frank Schätzing gewonnen werden. Zu Beginn gibt es ein Inhaltsverzeichnis mit dem Titel der Kurzgeschichte und dem dazugehörigen Autor. Nach den Kurzgeschichten finden sich ein paar kurze Details zu allen Autoren, deren Geschichte veröffentlicht wurde. Und ganz am Ende findet sich eine Liste von allen 1142 Teilnehmern, die eine Geschichte eingereicht hatten. Meiner Meinung nach ist das ein sehr schöner Weg, alle Autoren zu würdigen und sie in das Projekt einzuschließen, selbst wenn ihre Geschichten es nicht in das Buch geschafft haben.
Die Vorgabe war, dass die Kurzkrimis das Thema Identität behandeln sollten. Weiterhin sollte es um ein Handy gehen, auf dem Fotos der Hauptfigur zu sehen sein sollten. Daraus sollte sich dann eine spannende Story entwickeln. Mit einem einheitlichen Thema sollte man es nicht für möglich halten, aber alle Geschichten waren tatsächlich grundverschieden. Die Figuren hatten eigene Charakterzüge, Vergangenheiten, Stärken und Schwächen. Die Zusammenhänge waren jedes Mal unterschiedlich aufgezogen. Die Szenerie und der Kern der Geschichte waren auch einzigartig. Ein paar Geschichten drehten sich um psychiatrische Erkrankungen – die ich persönlich am interessantesten fand –, andere haben Rache, eine verschleierte Vergangenheit oder eine Intrige behandelt.
Ich fand es immer wieder beeindruckend, wie unterschiedlich mit dem zentral vorgegebenen Thema umgegangen wurde. Ehrlich gesagt, habe ich mich auch geärgert, dass ich von der Aktion nichts mitbekommen habe, sonst hätte ich auch eine Geschichte eingereicht. Wahrscheinlich wäre sie nicht veröffentlicht wurden, aber ich hätte gerne meinen Beitrag für den deutschen Buchhandel geleistet.
Ein paar Geschichten wurden für mich einfach nicht klar. Ich habe den tieferen Sinn nicht verstanden oder habe das Thema Identität nicht entdecken können und war daher komplett verwirrt und unzufrieden. Aber das war wirklich die Ausnahme. Die überwiegende Mehrheit habe ich sehr genossen.
Das Projekt hinter „Identität 1142“ finde ich beeindruckend. Trotz des vorgegebenen Themas sind viele verschiedene Geschichten entstanden. Ein paar haben mir nicht so gut gefallen und ein paar habe ich auch einfach nicht verstanden. Aber im Großen und Ganzen bildet dieses Buch die fabelhaften Leistungen der unterschiedlichsten Autorinnen und Autoren ab. Sehr empfehlenswert, um neue Autoren für sich zu entdecken. Und mit dem Kauf wird auch noch der Kultur geholfen.
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bibliothecaria · 3 years
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Moorkamps erster Fall: Unter Verdacht
Emi Moorkamps Lebenstraum ist es, Yoga zu unterrichten und damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dafür versucht sie, in verschiedenen Fitness-Centern unterzukommen und dort Angebote zu erhalten. Dies gestaltet sich allerdings als schwierig. Zu allem Überfluss hat sie im Chrome Fitness, in dem sie eine Stunde ergattern konnte, auch noch Streit mit einem liebestollen Kollegen und fliegt hochkant raus. Am nächsten Tag wird besagter Kollege tot aufgefunden, und natürlich liegt der Verdacht auf Emi. Zusammen mit der Kriminalpolizistin Charlotte versucht sie nun, den Fall zu klären und ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Mit „Unter Verdacht“ möchte Autorin Erin J. Steen eine neue Reihe von Kriminalromanen starten mit Emi und Charlotte als Hauptfiguren. Der Auftakt führt uns erst einmal hinein in Emis Welt, erklärt viele Hintergründe und bringt uns die Figuren näher.
Emi glaubt an das Gute im Menschen und arbeitet hart für ihren Traum. Mir hat gut gefallen, dass sie alles andere als perfekt ist und mit ihrem äußeren Erscheinungsbild überhaupt nicht zufrieden. Viele Frauen werden sich damit identifizieren können, ob der objektive Betrachter das nun genauso sieht oder nicht. Was mich ein bisschen gestört hat, war ihre Naivität. Die gehörte zwar auch zu Emis Charakterzügen, passte aber irgendwie nicht zu der ehrgeizigen Frau, die sich ein Leben aufbauen und nebenbei noch einen Mord aufklären will.
Charlotte hat gut zu Emi gepasst. Einerseits waren sie sich sehr ähnlich, vor allen was ihren Ehrgeiz und ihre Intelligenz anging. Andererseits haben sie sich auch gut ergänzt. Emi war der emotionale und kreative Part, während Charlotte analytisch gedacht und alles geprüft hat. Allerdings hätte ich ihr ein bisschen Romantik tatsächlich gegönnt.
Zusätzlich zu Emi und Charlotte gibt es natürlich auch zahlreiche Nebenfiguren, die mit dem Fall zu tun haben. Charlottes Partner mochte ich gern, obwohl er der typische brummige, alteingesessene Kommissar war, der die Akten möglichst schnell vom Tisch haben wollte. Irgendwie hat er sich am Ende doch als vertrauensvoller Kollege erwiesen. Emis beste Freundin Miriam fand ich komisch. Meines Erachtens hat sie sich nicht wie eine beste Freundin verhalten. Erst hat sie sich überhaupt nicht mehr gemeldet, und als die beiden sich getroffen haben, hat sie nur von sich selbst erzählt. Mit dem Mordverdacht hat sie Emi auch nicht geholfen. Aus Liam bin ich überhaupt nicht schlau geworden. Ihm habe ich bis zuletzt nicht vertraut. Er taucht urplötzlich auf, bietet seine Hilfe an und leistet unschätzbare Arbeit, und das obwohl er Emi eigentlich gar nicht kennt. Bis heute bin ich stutzig.
Dann gibt es da auch noch Emis Bruder, den Anwalt, der aber nur kurz auftritt und direkt wieder verschwindet. Außerdem kommen diverse Mitarbeiter der Fitness-Center vor, beispielsweise David, Giselle oder Isa. Diese Nebenfiguren werden mal mehr und mal weniger beleuchtet. Nicht alle spielen eine Rolle in der Geschichte, und nicht alle sind meiner Meinung nach notwendig, aber jeder für sich bietet eine Abwechslung in der Handlung.
Der Fall an sich ist schön entworfen und aufgearbeitet, aber die Lösung ist vollständig vorhersehbar. Da muss man nicht einmal ein Krimifan sein. Schon im ersten Teil des Buches wird klar, dass eine Person wenigstens in den Mord verwickelt sein muss. Der Rest erklärt sich dann ziemlich einfach. Das fand ich schade, da die Spannung verloren geht und ich mich immer wieder gefragt habe, wie Emi nichts aufgefallen sein kann.
Aus diesem Grund war die Auflösung für mich auch nicht überraschend. Ich hatte ja nicht nur einen Verdacht, sondern war mir sehr sicher, wer der Mörder ist, und genau das hat sich auch bestätigt. Der Grund des Mordes wurde in den Ermittlungen und Überlegungen schon mehrfach angesprochen, sodass auch das vorhersehbar war.
Insgesamt war Emi Moorkamps erster Fall, bei dem sie direkt unter Verdacht geraten ist, zwar unterhaltsam, aber leider nicht sonderlich spannend oder verblüffend. Der Grundstein für eine Krimireihe ist gelegt, also bleibt zu hoffen, dass die nächsten Fälle ein bisschen verworrener gestaltet sein werden.
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bibliothecaria · 3 years
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Todesrauschen - Auris 3
Jula Ansorge ist immer noch auf der Suche nach ihrem totgeglaubten Bruder Moritz, und sie ist felsenfest überzeugt, dass sie ihn finden kann. Doch nach dem Prozess von Julas Erzfeind Matthias Hegel werden er und Jula von der Organisation Remus entführt, für die Moritz eine Bedrohung ist. Unter Folter sollen sie herausfinden, wo Moritz sich versteckt. Doch während der Entführung wird Hegels Trommelfell beschädigt, sodass er nur noch das sogenannte Todesrauschen hört. Für einen Phonetiker wie ihn bedeutet das schwerste Bedingungen.
Wir erleben die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Perspektiven. Wir tauchen in die Gedanken von fast allen Figuren mindestens einmal hinein. Im Vordergrund stehen dabei Jula und Elyas, die je einen der großen Handlungsstränge bilden.
Jula ist eine sehr starke Frau. Sie kämpft für sich und ihre Prinzipien und würde niemals ihren Bruder verraten. Ich mochte sehr, dass sie nie aufgegeben hat. Und obwohl sie Hegel nicht ausstehen kann, überwindet sie sich und arbeitet mit ihm zusammen. Die Geschichte um ihre Vergewaltigung in Buenos Aires spielt natürlich eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Allerdings wird es für meine Begriffe zu oft erwähnt, sodass Jula sich dabei nur im Kreis dreht. Das unterbricht teilweise den Lesefluss, tut dem Gesamtkonzept aber keinen Abbruch.
Hegel fand ich schon in den ersten beiden Teilen sympathisch, aber nun scheint auch Jula einigermaßen mit ihm warm zu werden. Ihre Abneigung scheint nicht mehr allgegenwärtig zu sein. Von seinen Fähigkeiten war ich von Anfang an begeistert, nur leider kommen sie in dieser Geschichte für meinen Geschmack viel zu kurz. Ich fand es immer interessant, wie Hegel aus der Höhe der Stimme oder einer bestimmten Intonation alle notwendigen Aspekte heraushören konnte. Das hätte hier weiter ausgebaut werden können.
Die Geschichte ist allgemein actionreicher und brutaler als ihre Vorgänger. Nur nebenbei geht es um die beiden Sprachnachrichten, die Moritz an Jula und Hegel gesendet hat. Im Vordergrund stehen Flucht, Folter und die Suche nach den beiden Entführten. Da wir immer wieder die Perspektive wechseln und immer wieder neue Erkenntnisse erlangen, wird die Story auch nicht langweilig. Außerdem weiß Vincent Kliesch genau, wie man Cliffhanger setzt, sodass der Leser einfach dranbleiben muss.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Wendung am Ende des Buches. Für mich kam die Auflösung komplett unerwartet, sodass es großen Spaß gemacht hat, sie zu lesen. Der Schluss und wie sich dann alles weiterentwickelt, hat mich ganz schön erschreckt, aber wahrscheinlich ist dies tatsächlich die bestmögliche Lösung. Der Ausblick auf neue Geschichten von Jula und Hegel hat mich auch sehr gefreut.
Das einzige, was man vielleicht bemängeln könnte, sind die unausgereiften Beschreibungen. Es ist tatsächlich schwer, sich den Ort vorzustellen, an dem Jula und Hegel gefangen gehalten werden. Der Leser bekommt nur einen groben Eindruck, die Feinheiten muss er sich selber zusammenreimen. Allerdings kann man auch argumentieren, dass der Fantasie einfach viel Spielraum gelassen wird.
Insgesamt fand ich „Todesrauschen“ sehr stark. Es hat eine spannende Story, viele unterschiedliche Figuren, clevere Cliffhanger und ein Ende, dass in sich zwar die Geschichte abschließt, aber trotzdem Platz für weitere Teile lässt. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht, und ich freue mich auf mehr. Ich habe das Gefühl, dass die „erste Trilogie“ nun ein Ende gefunden hat, und Jula und Hegel in völlig neue Abenteuer starten können.
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bibliothecaria · 3 years
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Der Tote in der Black Swan Lane
Nachdem Graf Wrexford und der Priester Holworthy eine gehörige Auseinandersetzung hatten, wird Letzterer plötzlich tot in seiner Kirche aufgefunden. Der Verdacht fällt sofort auf Wrexford, der nun eigene Ermittlungen anstellen muss, um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Während seiner Nachforschungen trifft er auf die Karikaturistin Charlotte Sloane, und obwohl beide so gegensätzlich sind, schließen sie einen Pakt. Gemeinsam decken sie eine geheime Organisation auf, die sogar mit dem Tod von Charlottes Ehemann in Zusammenhang zu stehen scheint.
Schon auf den ersten Blick ähnelt dieses Buch dem Roman „Schatten von Westminster“, zu dem es von mir ebenfalls eine Rezension gibt. Beide behandeln das gleiche Thema: ein Adliger gerät unter Mordverdacht und beginnt, selbst zu ermitteln, damit er für den Mord nicht unschuldigerweise gehängt wird. Vorab sei schon gesagt, dass „Der Tote in der Black Swan Lane“ meines Erachtens besser gelungen ist.
Graf Wrexford ist ein Londoner Adliger, sehr von sich überzeugt und trotzdem einfühlsam und gerecht. Ihn verbinden viel Arroganz und Sarkasmus mit seinen wenigen Freunden und seiner Dienerschaft. Doch denjenigen, denen er wirklich vertraut, bringt er Loyalität und Großmut entgegen. Ich glaube, dass ich mich sehr gut mit ihm verstehen würde.
Charlotte ist Wrexfords Gegenpol. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen, muss jeden Tag um ihr Überleben kämpfen und zeigt trotzdem immer wieder Mut und Willensstärke. Sie ist eine der wenigen Personen, die Wrexford ehrlich und schlagfertig begegnen. Das ist wahrscheinlich die Eigenschaft, die er an ihr am meisten schätzt. Obwohl die beiden so unterschiedliche sind, funktionieren sie trotzdem sehr gut miteinander und arbeiten zusammen, um den Fall aufzuklären. Einzig die Sinneswandlungen, die Charlotte mehrmals während der Geschichte durchmacht, haben mich ein wenig gestört. Sie springt immer hin und her zwischen Ehrgeiz und Selbstzweifeln. Ich denke, eine geradlinige Entwicklung von den Selbstzweifeln hin zur Überzeugung wäre tatsächlich besser gewesen.
Die Autorin Andrea Penrose beschränkt sich in ihrem Buch auf einige wenige Nebenfiguren. Ich bewerte das als sehr positiv, da es dem Leser einfacher gemacht wird, alle Charaktere auseinanderzuhalten. Und die Figuren, die es gibt, reichen meines Erachtens vollkommen aus, um die Geschichte zu tragen. Ich mochte vor allem die beiden Straßenjungen Raven und Hawk, aber auch Wrexfords Diener Tyler, dessen naturwissenschaftliche Talente maßgeblich zur Lösung des Falls beigetragen haben.
Die Verschwörung, die hinter der gesamten Geschichte liegt, fand ich sehr passend. Die Erklärung war in ausreichendem Maße politisch, aber trotzdem nicht unverständlich, und die Konzentration liegt auf dem passierten Mord. Dadurch hatte ich auch nicht das Gefühl, abgehängt worden zu sein, wie es bei „Schatten von Westminster“ der Fall war. Mit Fortschreiten der Geschichte werden immer mehr Details sichtbar, die sich irgendwann zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Eine ganz bestimmte Aussage hat mich dann auch auf die Spur des Täters geführt, sodass ich schon relativ frühzeitig wusste, wer dahintersteckt. Das Motiv war mir allerdings bis zum Ende nicht klar, wodurch es also trotzdem spannend blieb.
Was mir leider negativ aufgefallen ist, sind die vielen Rechtschreibfehler im Text. Teilweise haben Wörter gefehlt, teilweise waren Adjektive groß geschrieben oder es haben Satzzeichen gefehlt. So etwas stört den Lesefluss, da man immer wieder stolpert. Selbst im digitalen Publishing oder in Übersetzungen sollten Lektorat und Korrektorat nicht unterschätzt werden.
Außerdem hat mich dieses immer gleiche Sprichwort „ein Esel schimpft den anderen Langohr“ irritiert. Es kommt im Text fünf bis sechs Mal vor, und am Ende hatte ich davon wirklich genug. Es existieren genügend Umschreibungen, um zwar das gleiche auszudrücken, es aber anders zu sagen.
Wie schon erwähnt hat mir „Der Tote in der Black Swan Lane“ im direkten Vergleich mit „Schatten von Westminster“ besser gefallen. Die Geschichte war flüssiger, die Figuren haben besser zusammengepasst und die Auflösung war griffiger. Allerdings gab es hier viele Kleinigkeiten, die mich dann doch gestört haben, sodass ich beide Bücher auf eine Stufe stellen würde.
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bibliothecaria · 3 years
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Back To Us
Als sie Kinder waren, hat Fleur und Aaron eine tiefe Freundschaft verbunden. Doch dann ist Aarons Familie weggezogen, und die beiden haben sich aus den Augen verloren. Jetzt, sechzehn Jahre später, stehen sie auf einmal wieder voreinander. Während Fleurs Gefühle förmlich übersprudeln, kann Aaron sich an nichts erinnern. Hin- und hergerissen versucht Fleur, Aaron wieder näherzukommen. Doch sie muss sich entscheiden, welche Person sie sein will: die Fleur aus ihrer Kindheit oder das komplette Gegenteil?
„Back To Us“ ist ein New Adult-Roman von Morgane Moncomble, die ihre Leidenschaft für K-Dramen zum Ausdruck bringt. K-Dramen sind Fernseh- oder Webserien aus Südkorea, in denen tragische Liebespaare zueinander finden und in denen das Happy End vorprogrammiert ist. Sowohl die Autorin als auch ihre Hauptfigur sind große Fans dieser Kultur. Vor diesem Buch hatte ich davon noch nie etwas gehört, aber ich wollte mich darauf ein- und überraschen lassen.
Fleur ist von einem aufgeschlossenen kleinen Mädchen zu einer sehr schüchternen und verängstigten Frau herangewachsen. Sie zweifelt viel an sich selbst und glaubt, dass die Welt einfach böse ist. Andererseits ist sie aber auch sehr einfühlsam und empathisch. Als sie ihren ehemaligen besten Freund wiedertrifft, ändert sich für sie alles. Ich mochte Fleur sehr gern, und es hat mir Spaß gemacht, sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Was ich ein wenig seltsam fand, war die Tatsache, dass Fleur sich auf einmal um 180° wendet. Am Anfang ist sie schüchtern und hat schon fast panische Angst vor Menschen, aber plötzlich ist sie offen, fährt ohne Probleme zur GamesCom und ins Disneyland. Diese extrovertiertere Fleur hat mir viel besser gefallen, gar keine Frage, aber hinsichtlich des Charakterdesigns hat es nicht ganz gepasst bzw. hat mir ein Übergang gefehlt.
Aaron kommt zuerst wie ein eiskalter Nerd herüber, der kein Interesse an seinen Mitmenschen hat. Aber tief in seinem Inneren ist er verletzlich und sensibel. Durch seinen Gedächtnisverlust hat er Panikattacken und muss mit vielen Dingen fertig werden. Doch durch sein Wiedersehen mit Fleur, fängt er an alles aufzuarbeiten, sich zu öffnen und seine Umwelt wahrzunehmen. Diese Entwicklung fand ich wirklich sehr schön geschrieben, von seinen anfänglichen Zweifeln bis hin zu dem Punkt, an dem er sich seine Gefühle eingesteht.
Mit fast jedem neuen Kapitel wechseln wir die Perspektive. Wir sehen abwechselnd aus Fleurs und Aarons Augen und bekommen so die Möglichkeit, uns in beide Hauptfiguren hineinzuversetzen. Dadurch ist die erste Liebesszene von Fleur und Aaron sehr innovativ geschrieben. Während der Szene wechseln wir schnell zwischen den beiden Charakteren hin und her. Das habe ich so noch nicht gelesen und fand es wirklich clever.
Natürlich gibt es auch einige Nebenfiguren in der Geschichte. Zum einen wären da Fleurs Mitbewohnerinnen, Dana und Eleanor, von denen ich mir viel mehr gewünscht hätte. Sie kommen immer mal mit ihren Problemen vor, aber insgesamt finde ich, dass sie zu kurz kommen. Fleurs und Aarons Arbeitskollegen spielen ebenfalls eine Rolle. Emma und Nicolas stechen unter ihnen hervor. Emma war zu Anfang etwas unnahbar, taut aber gegen Ende auf. Nicolas mochte ich anfangs überhaupt nicht. Doch nachdem er sein kleines Geheimnis offenbarte, habe ich ihn mit anderen Augen gesehen und sogar begonnen, ihn zu mögen.
Der dramatische Konflikt hat mir auch gut gefallen. Es war sehr krass, was Aaron als Kind zugestoßen ist, und ich muss sagen, dass die Autorin das wirklich gut verpackt hat. Die ganze Zeit wird durch dieses Geheimnis eine gewisse Spannung aufgebaut, weil man als Leser unbedingt wissen möchte, was passiert ist. Das sorgt – zusammen mit vielen anderen Details – dafür, dass man einfach weiterlesen möchte.
Morgane Moncomble verarbeitet unzählige Gefühle in ihrem Buch. Es fließen literweise Tränen, was mir irgendwann ein wenig übertrieben vorkam. Natürlich müssen die Figuren Jahre an Erinnerungen verarbeiten, und ich möchte niemals durchmachen, was die beiden durchgemacht haben. Trotzdem wurde mir das Salzwasser irgendwann zu viel.
Das Ende fand ich sehr gut gemacht. Wir springen ein Jahr in die Zukunft und sehen, was aus Fleur und Aaron geworden ist und wie sie sich weiterentwickelt haben. Somit hat die Geschichte einen runden Abschluss. Allerdings hätte ich mir irgendwie einen spektakuläreren Brief von Aaron gewünscht, aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Insgesamt ist es Morgane Moncomble tatsächlich gelungen, mich zu überraschen. Anfangs war ich eher skeptisch, was die Story anging, weil ich befürchtete, dass alles sehr schnulzig werden würde. Es sind tatsächlich viele Gefühle in der Geschichte verarbeitet, aber dabei habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Buch so gut gefällt, aber das hat es tatsächlich getan.
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bibliothecaria · 3 years
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Schatten von Westminster
In der Kirche von St. Matthew’s on the Field wird die übel zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Aufgrund mehrerer Indizien fällt der Verdacht sofort auf den jungen Adligen Sebastian St. Cyr. Allerdings ist er unschuldig, doch anstatt zu fliehen, macht er sich daran, den wahren Mörder zu finden. Da sich dies als nicht so einfach erweist, muss er die Hilfe von einer alten Bekannten in Anspruch nehmen, mit der ihn mehr verbindet als er wahr haben möchte.
Sebastian finde ich als Hauptfigur sehr geeignet. Er ist außergewöhnlich, clever und voller Tatendrang. Es ist sehr einfach, jemanden wie ihn zu mögen. Ich mochte, wie er sich weiterentwickelt hat und sich selbst trotzdem treu geblieben ist. Sein Einfallsreichtum war erfrischend und seine charmante Art hat mir auch sehr gut gefallen.
Kat und Tom unterstützen Sebastian auf seiner Mission. Mit Kat bin ich nicht so wirklich warm geworden. Sie schien mir eine eher abweisende und kalte Persönlichkeit zu haben. Ihre Gefühle gegenüber Sebastian habe ich ihr auch nicht abgekauft. Tom hingegen ist ein sehr sympathisches kleines Kerlchen. Mit seiner derben Sprache lockert er die dunkle Stimmung auf, allerdings ist er auch nicht auf den Kopf gefallen. Er erinnert ein wenig an die Kinder aus der Baker Street, die Aufträge für Sherlock Holmes ausführen.
Aus Leo Pierrepont bin ich bis zuletzt nicht schlau geworden. Er ist ein sehr geheimnisvoller Charakter, dem zumindest der Leser doch noch auf die Spur kommen kann. Sir Henry Lovejoy mochte ich hingegen gar nicht. Meines Erachtens hat er die Ermittlung eher behindert als vorangebracht. Durch Zufall kommt er am Ende zu dem richtigen Schluss. Aber ihn zu verfolgen, hat mir keinen Spaß gemacht. Für mich hätte man sich seine Perspektive sparen können.
Das Buch beinhaltet viele verschiedene Figuren, die man schnell durcheinander bringen kann. Es gibt viele Verdächtige, die Sebastian nacheinander abklappert und ausschließt, nur um irgendwann wieder zu ihnen zurückzukehren. Irgendwie war es schon spannend, Sebastian bei seinen Ermittlungen zu verfolgen, da sie ihm nur in einem sehr eingeschränkten Rahmen möglich waren. Aber ich glaube, es waren tatsächlich zu viele Figuren, sodass sie irgendwann keine Tiefe mehr hatten und oberflächlich wirkten. Die meisten Figuren habe ich auch schnell wieder vergessen. Die Autorin hätte sich wahrscheinlich auf ein paar weniger konzentrieren sollen.
Wir erleben die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Perspektiven. Einerseits ist es uns dadurch möglich, viele Figuren zu verfolgen, ihre Absichten zu erfahren und ihre Gedanken besser kennenzulernen. Andererseits war es für mich anstrengend, dass ich mich immer wieder in einen anderen Charakter hineindenken musste. Jeder hatte natürlich andere Beweggründe, und durch die politischen Verstrickungen war es nicht immer einfach, den Überblick zu behalten.
Ganz allgemein ist die Geschichte viel politischer, als ich anfangs gedacht hätte. Ich vermute, dass die meisten Leser von den politischen Affären der damaligen Zeit nicht viel Ahnung haben. Daher hätte man diese Aspekte vereinfachen oder anschaulicher erklären sollen. Für mich persönlich war das alles sehr verwirrend.
Das Finale ist noch einmal actionreich und ziemlich gut beschrieben. Ich mochte die gefährlichen Szenen und wie Sebastian versucht, sie zu meistern. Das Ende kam dann sehr abrupt, gibt aber schon einen Ausblick auf nachfolgende Geschichten. Vorerst werde ich mir diese nicht zu Gemüte führen, ich bin erst mal zufrieden, dass sich alle Fäden entwirrt haben und Sebastian ein einigermaßen glückliches Ende gefunden hat.
Insgesamt hat mir „Schatten von Westminster“ gefallen. Ich mochte die meisten Figuren, ich mochte die Idee und ich mochte auch den Hauch Romantik, der in der Geschichte steckt. Sehr empfehlenswert für Leute, die gern Mystery Thriller lesen und sich in der Zeit der napoleonischen Kriege auskennen. Ich bin dafür leider zu wenig bewandert, hatte aber trotzdem Spaß in London.
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bibliothecaria · 3 years
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Dare To Trust
Als Tori ihren Job im Café verliert und droht auf der Straße zu landen, ist die Stelle als Haydens Assistentin in seinem Musiklabel wie eine Erlösung für sie. Was sie allerdings nicht weiß: Hayden ist der Junge, den sie früher in der Schule gequält und gedemütigt hat. Sie erkennt ihn zwar nicht wieder, er sie aber schon. Und nun hat er sich auf die Fahne geschrieben, ihr alles zurückzuzahlen, was sie ihm damals angetan hat.
Ich habe zuerst eine Leseprobe von etwa 40 Seiten gelesen, um ein Gefühl für die Geschichte zu bekommen. Diese Probe hat mich so sehr angesprochen, dass ich mir das Buch dann gekauft habe. Die anfänglichen Kapitel sind schon so voller Gefühle und Gegensätzlichkeiten, dass ich spannende Konflikte und eine interessante Entwicklung erwartet habe.
Die Perspektive wechselt nach jedem Kapitel zwischen den beiden Hauptfiguren Tori und Hayden. Tori stammt ursprünglich aus einer wohlhabenden Familie, hat nach dem Tod ihres Vaters aber alles verloren. Nun versucht sie sich irgendwie über Wasser zu halten und jeden einzelnen Tag zu überstehen. Sie hat weder Freunde noch Familie, von denen sie Unterstützung erwarten könnte. Bei Hayden ist es genau andersherum. Er ist in einem Kinderheim aufgewachsen, wurde dann aber adoptiert und hat sich ein erfolgreiches Leben aufgebaut. Mit seinen Eltern und seinen ebenfalls adoptierten Geschwistern verbindet ihn eine vertrauensvolle Beziehung.
Nun treffen diese beiden vollkommen unterschiedlichen Personen aufeinander und müssen sich mit der Anziehung zwischen ihnen und ihren Unterschieden auseinandersetzen. Das Konfliktpotential ist enorm hoch und verspricht eigentlich viel Spannung. Diese Erwartungen haben sich aber leider überhaupt nicht erfüllt.
Achtung: Ab jetzt gibt es Spoiler! Wenn ihr das Buch selbst lesen wollt, kauft es euch schnell und lest den Blogbeitrag vorerst nicht weiter!
Hayden kommt sehr schnell von seinen anfänglichen Plänen ab. Nachdem er Tori ein paar Tage lang die unmöglichsten Aufgaben gegeben hat, hört er urplötzlich damit auf und bemüht sich um eine ernsthafte Beziehung. Und zack sind die beiden zusammen. Alle sind glücklich, niemand hat etwas dagegen. Dann findet Tori natürlich heraus, dass Hayden der Junge aus ihrer Vergangenheit ist und verlässt ihn. Der Konflikt ist schon irgendwie von Anfang an klar, aber ich finde ihn wirklich nicht gut umgesetzt.
Die urplötzliche Romantik, die fast schon schnulzig ist, ist für mich zu viel. Da hätte ich mir mehr Herausforderung, mehr Kurven und mehr Hindernisse gewünscht. Dann kommt auf einmal die Trennung, für die es für mich keinen Grund gibt. Also die ganze Geschichte ist meines Erachtens nicht rund. Da hätte man viel mehr draus machen können.
Hinzu kommt auf einmal die Lösung von Toris finanziellen Problemen. Das war eigentlich ein nur kurz angeschnittenes Thema, das mit dem neuen Job gelöst war. Doch innerhalb eines Kapitels hat Tori ihr gesamtes Vermögen wieder. Das hat mich tatsächlich aus dem Lesefluss gerissen, weil es so gar nicht in die restliche Geschichte gepasst hat.
Es gibt viele Handlungsfäden, die für mich aus dem Knäuel der Storyline herausragen und letztendlich ausfransen. Mit der Verlobung von Haydens Schwester ist niemand zufrieden, nicht einmal sie selbst. Und die Probleme von Haydens Bruder werden nur kurz angesprochen und sind mit dem Vorschlag eines Therapeutengesprächs abgehakt. Kyle ist zwar in einer neuen Pflegefamilie, aber ob er sich dort einlebt und wohlfühlt, erfahren wir nicht. Wir wissen nur, dass Hayden sie für vernünftig hält. Vieles bleibt für mich einfach ungelöst und scheint mir an das Ende gequetscht, damit es irgendwie abgeschlossen ist.
Insgesamt habe ich mich sehr auf das Buch gefreut, aber es blieb letzten Endes hinter meinen Erwartungen zurück. Die Idee hat mich fasziniert, da sie so viel Potential beinhaltet hat. Tori und Hayden waren auch schöne Hauptfiguren mit tiefgründigen Hintergrundgeschichten. Ihre tatsächliche Entwicklung hat mich allerdings nicht überzeugt. Sehr schade.
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