Tumgik
#lehrmeister
joes-stories · 4 months
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Schrottpresse
Er hat sie im Studio aufgerissen. Zwei junge Kerle, die jeden Tag da waren und sich gegenseitig zu Höchstleistungen aufpushten. Mit ihrer jugendlichen Arroganz posten sie vor dem Spiegel, wussten ganz offensichtlich nicht wohin mit ihrer Energie und hatten schon recht geile Ansätze von Mackermuskeln. Das einzig fette Körperteil waren ihre dicken Eier, die ganz offensichtlich ständig geleert werden mussten.
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Ihm gefiel die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihren Körper zur schau stellten. Außerden hatten sie keine Scheu zu zeigen, dass sie ein Paar waren. Sie küssten und streichelten sich völlig seIbstverständlich und es war ihnen egal, was die dumpfen Testosteron-Hetero-Macker über sie dachten.
Die beiden waren in jeder Hinsicht selbstbewusst und hemmungslos. Er erkannte sofort, dass sie auf einer guten Reise waren, ihre Alpha-Energy zu entdecken und langsam aber sicher auszuleben. Was sie aber zuerst brauchten war ein erfahrener Kerl, der ihnen zeigte, was ein dominanter Mann mit zwei Jungs alles anstellen kann. Ein Lehrmeister, dem sie sich voll und ganz hingeben konnten.
Er selbst war vom stundenlangen Trainig total aufgegeilt. Seine Titten glichen eher Sofakissen, seine Bizepts hatten eine neue Rekordgröße erreicht und seine Oberschenkel pulsierten vor Kraft. Wie immer kummulierte seine gesamte Körperenergie ins seinem mächtigen Schwanz und er war kurz vor dem Explodieren. Es war klar, dass er auf der Stelle seine überschüssige Energie abreagieren musste, da kamen ihm die beiden triebgesteuerten Jungbullen gerade recht.
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Die Schwänze beider Jungs waren hart und beeindruckend groß, als sie sich bei ihm zu Hause ihrer Shorts entledigten. Er ging auf die Hengste zu und umfasste mit seinen mächtigen Pranken ihren Schaft. Wie ein menschlicher Cockring presste er zu und die beiden fingen vor Schmerz an zu stöhnen. Ihre Schwänze wurden sofort noch fetter und härter und es zeichneten sich dicke Adern ab. Doch an ihren schmerzverzerrten Gesichtern erkannte er, wie brutal sich seine überschüssige Energie auswirkte. Es war für einen Muskelbullen wie ihn einfach schwer, mit seiner Kraft angemessen umzugehen. Wie alles an ihm waren auch seine Hände von massigen Muskeln durchzogen und entwickelten die unkontrollierte Energie einer Schrottpresse. Na mal sehn, was die Jungs alles aushielten… Er drückte noch fester zu und erntete ein noch stärkeres Stöhnen, in dem aber viel Lust mitschwang. OK, ein bisschen ging also noch ... Die zwei Sportler fingen an zu schwitzen und zu keuchen und ihre bereits ansehnlichen Schwänze wurden noch fetter und begannen, sich blau zu färben.
"Na, gefällt euch, was Daddy mit euch anstellt?", fragte er mit seiner tiefen, vollen Stimme "Dabei habe ich noch gar nicht richtig angefanngen! Ihr habt euer Gesicht noch nicht im meinen Titten vergraben und eure Köpfe wurden noch nicht von meinen verschwitzten Oberschenkeln gequetscht. Und selbst dann habe ich euch noch nicht mit meinem ausdauernden Monsterschwanz gefickt ...!"
Fast synchron spritzen die beiden ab und Daddy sammelte ihren Saft in seinen riesigen Pranken, um ihn dann an die beiden zu verfüttern. Er wusste, dass es völlig egal war, wie oft sie heute kommen würden, er würde es beliebig oft schaffen, sie wieder geil zu bekommen ...
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hellotom14 · 4 months
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"Erfahrung ist ein Lehrmeister, also lehnt die Erfahrung nicht ab, auch wenn sie negativ war.“ Thomas Weiß.
Einen schönen Donnerstag wünsche ich, euch.
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drosenkatzen · 1 year
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Garfield der Lehrmeister ❤️🌈🌈🌈❤️
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ravianefleurentia · 7 months
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Tag 8. Die Lehren des Meisters (Jing Yuan x Yanqing x Jingliu) HSR
Das klirren zwei aufeinander schlagender Klingen ertönte immer wieder. "Halt die Position!" rief Jing Yuan und griff weiter seinen Schüler an. Dieser hielt stand, ging aber ohne Befehl zum Gegenangriff über. "Hey! So nicht!" knurrte er und blockte das Schwert seines Schülers. 
"Entschuldige Meister!" sprach Yanqing und seufzte. "Ich dachte das wäre eine gute Gelegenheit!" murmelte er nun leise und sah seinem Meister in die Augen. "Nicht weiter schlimm, darum machen wir ja dieses Training! Klar hast du noch einiges vor dir aber das wird schon noch werden!" sprach der Weißhaarige nun.
So ging das Training noch eine Weile weiter, ehe der Jüngere um eine Pause bat. "Im richtigen Kampf erlaubt man dir auch keine Pausen!" kam es streng zurück. "A...Aber..." wollte er widersprechen aber Jing Yuan unterbrach ihn mit einem Angriff, welchem er nur noch ausweichen konnte.
Yanqing sah wie sein Meister auf ihn zu kam. Erst hielt er sich für einen Konter bereit aber erleichtert stellte er fest, das der Ältere keinen Angriff zu planen schien. "Weißt du wo dein Fehler war?" fragte er ihn und legte seine Waffe nieder. "Ähm also...ich konnte nicht mehr!" versuchte er sich rauszureden. 
Doch dies war für den Lehrmeister die Falsche Antwort. So trat dieser an seinen lieblings Schüler heran. "Deine Antwort gefällt mir nicht so ganz! Aber deine fehlende Ausdauer kann man gut auf andere Weise trainieren! Damit werden wir auch sofort anfangen!" sprach er ruhig und fing an seine Hände auf die Seiten des Kleineren zu legen. 
"M...Meister, w...was wird das? H...Hey, das kitzelt!" kicherte der Junge, als sich die Finger an seinen Seiten ganz leicht bewegten. Doch bekam er keine Antwort, lediglich stieg das Kitzeln an, weshalb er nun versuchte sich zu wehren. "Hahahahaha nihihihihihihicht hahahahahaha..." lachte er. 
"Was das wird? Dein neues Ausdauertraining!" kommentierte er beiläufig und fand es unterhaltsam, wie kitzlig der Ritter war. Es erinnerte ihn an sich selbst, als er von Jingliu trainiert und für Fehlschläge mit kitzeln bestraft wurde. Dies war Schmerzfrei und zugleich sehr effektiv.
"Wahahahahas neihihihihihin bihihihihihihitte nihihihihihihicht hahahahahaha..." rief er lachend und ließ sich nun einfach ins Gras fallen. Doch als Jing Yuan ihm folgte wurde ihm klar, dass er keine Chance haben würde. 
"Du flehst jetzt schon um Gnade? Dabei haben wir noch nicht einmal richtig angefangen!" gab der Löwe von sich und schaffte es einen Weg durch die Kleidung des Jungen zu finden. Die Berührungen auf der nackten Haut brachten ihn zum schreien. "Und solange du noch betteln kannst, hast du genug Ausdauer um weiter zu machen!" grinste er nun. 
Laut lachend rollte er sich hin und her. "Wie kitzlig du doch bist!" kicherte sein Meister und schaffte es Yanqing unter Kontrolle zu bringen. Sein Schüler wusste schon bald nicht mehr was er tuen sollte und so konnte er nur noch lachen und auf Gnade hoffen. "Hahahahahahahaha nihihihihihihihicht ahahahahahaufhöhöhöhöhören hahahahahahahaha..." "Nicht aufhören? Das freut mich zu hören!" konterte der General und lachte selbst. 
Die Beiden waren so sehr in ihrem Element, dass sie nicht einmal mitbekamen, wie sich Jemand von hinten nährte. "Habe ich dir nicht beigebracht immer wachsam zu sein?" fragte die anmutige Frau mit recht kühlem Ton. Sofort hörte Jing Yuan auf und sprang auf die Beine. Der ungebetene Gast zog ihre Klinge und griff an. 
Gekonnt währte er die Schläge ab und erkannte die Person sofort. Nachdem der Schlagabtausch endete lächelte sie. "Du bist genauso stark wie damals!" "Danke für das Kompliment, Meisterin!" "Oh bitte, nenn mich doch einfach Jingliu! Schließlich bin ich nicht mehr deine Lehrerin!" sprach die Weißhaarige nun sanft. 
Yanqing lag immer noch schwer atmend im Gras und sah zu den Beiden auf. "Dein Schüler?" fragte Jingliu und nickte zu dem Jungen. "Genau! Aber wir sind auch Freunde! Jingliu, das ist Yanqing! Yanqing, das ist Jingliu, meine nun ehemalige Meisterin!" stellte er die Beiden vor. 
"Freut mich, Lady Jingliu!" lächelte der Jüngste und stand wankend auf. "Geht es? Entschuldige bitte, wenn ich übertrieben habe!" murmelte Jing Yuan und sah ihn an. "Alles gut Meister! Es war zwar anstrengend aber dennoch spaßig!" kicherte er und verbeugte sich vor der Großmeisterin.
"Die Freude ist ganz meinerseits, Ritter Yanqing!" sprach sie und verbeugte sich ebenfalls. "Ach ja Jing Yuan, schön das du bei ihm die selbe Strafe anwendest wie ich bei dir!" grinste sie und sah zwischen den Beiden hin und her. "Hm? Das war keine Strafe sondern sein Ausdauertraining!" gab er nun zurück und wurde leicht verlegen, da er nicht wollte, dass sein Schüler erfuhr wie extrem kitzlig der oberste General war.
"Soll das heißen, dass mein Meister kitzlig ist?" fragte der Lehrling nun neugierig. Jingliu kicherte und ließ ihre Hände zu Jing Yuans Seiten wandern. Dieser atmete tief ein und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Doch als sich die Finger seiner Meisterin bewegten, konnte er nicht anders und lachte. "Oh ja, damit konnte ich ihn immer super bestrafen, wenn er etwas falsch gemacht hatte! Da es nicht wehtut und der Erfolg genauso garantiert ist!" kicherte sie, während sie ihren ehemaligen Schüler folterte.
"Hahahahahahahahahahaha nihihihihihihihihihicht hahahahahahahahaha bihihihihihihihitte..." rief er lachend und kam sich lächerlich vor. Sein Schüler würde ihn doch nun nicht mehr ernst nehmen können. "Das wusste ich gar nicht! Aber gut zu wissen!" sprach Yanqing und grinste frech. "Aber höre trotzdem immer auf ihn! Selbst wenn du dies nun weißt, so weiß er jedoch mehr über den Kampf! Also werde bitte nicht leichtsinnig!" meinte sie nun. "Das werde ich, Lady Jingliu!" lächelte er nun unschuldig. 
"Sehr gut!" lobte die Meisterin und genoss es. "Hahahahahahaha stohohohohohopp..." lachte Jing Yuan sich kaputt und rollte nun wie zuvor Yanqing über die Wiese. "Darf ich mitmachen?" fragte der Junge nun grinsend. Die Weißhaarige musste lachen, nickte aber. "Cool!" gab der blonde Ritter von sich und setze sich auf die Beine seines Meisters. 
"Hahahahahaha nihihihihihihicht hahahahahahaha bihihihihitte hahahahaha..." schrie er nun lachend und versuchte sich zu wehren. "Oh doch Meister!" sprach der Junge und zog dem General die Schuhe aus.
Ganz leicht spürte er wie neugierige Finger nun über seine Fußsohle schlichen. Vor Lachen schrie er fast und wollte es nicht länger ertragen. "Nihihihihihihihicht dahahahahahaha bihihihihihitte hahahahahahaha..." lachte er. 
"Nicht hier? Aber wo denn sonst? Deine Füße brauchen schließlich auch etwas Aufmerksamkeit!" konterte Yanqing und fand es zu unterhaltsam. Seine Fingernägel fanden jede noch so kleine Stelle.
Auch Jingliu hatte eindeutig ihren Spaß. "Ich habe es vermisst meinen Schüler so zu quälen!" sprach sie und schmunzelte. "Irgendwie klingt das beängstigend!" gab der Kleinere kichernd von sich. "Glaube mir, wärst du mein Schüler, würdest du genau die gleiche Behandlung bekommen! Aber keine Sorge, ich würde dich überleben lassen!" sprach Jingliu grinsend und kitzelte weiter die empfindlichen Seiten von Jing Yuan. 
"Hahahahahahahaha höhöhöhöhöhört ahahahahahahahauf hahahahahahahaha..." flehte er lachend und wand sich unter dem Gewicht seines Schülers und seiner ehemaligen Meisterin. "Du hast es mal verdient!" kicherte der Lehrling freudig und machte sich nun an den Socken zu schaffen. 
Seine nackten Füße waren noch viel kitzliger als man es gedacht hätte. "Tja Meister, eine kleine Rache für vorhin!" meinte Yanqing und lachte, als er von Jingliu einen leichten Stoß in die Seite bekam. "Sei nicht so frech zu ihm! Klar ist er grade unterlegen aber wenn er wieder frei ist wirst du wahrscheinlich ein Problem haben!" grinste die Schwertmeisterin und konzentrierte sich nun wieder auf das wesentliche.
Laut lachend lag der oberste General der Xianzhou im Gras und rief die kreativsten Bitten die man sich nur vorstellen konnte. Ihm war in diesem Moment egal was sie wohl denken würden. Alles was er wollte, war das sie aufhörten und ihn zu Atem kommen ließen.     
So folterten die Meisterin und der Schüler von Jing Yuan ihn noch eine ganze Weile, ehe sie nun endlich die Gnade hatten aufzuhören.
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aus-dem-fruehwerk · 1 year
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Mischmasch / Durcheinander
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Ich will eigentlich einen Blogeintrag schreiben, aber ich habe zu viele kleine Ideen im Kopf, als dass ich mich auf eine konzentrieren könnte, um sie dann auszuformulieren. Hier also:
Am Freitag 12 Spritzen in Gesicht und Nacken gekriegt; alles surrt, als hätte mir jemand schmerzende Watte ums Gesicht gebunden, wie in Comics, wenn jemand den Kopf anstösst. Aber keine Beule wächst irgendwo, dafür das Gefühl dieser Kreislein oberhalb des Kopfes.
Gestern hat es den ganzen Tag in verschiedenen Konsistenzen geschneit, nur wenig ist liegen geblieben, aber trotzdem freudige Aufregung. Zürich ist freundlicher im Schnee und im Sommer.
Schönheit von Äpfeln. Gestern zu S. "Äpfel sind meine einzige area of expertise." Da riet ich ihm, welche Apfelsorte er am besten für ein Entenbrustgericht verwenden soll. (Ich habe noch nie im Leben Ente gegessen und werde es voraussichtlich auch nie tun.) Er sagte, ich würde mich doch auch in anderen Dingen auskennen. Und dann musste ich eine Weile überlegen, was er meinen könnte und meine Ideen waren: Luhmann, Formel 1, Paris Fashion Week. Religionen.
Unklares Gefühl gegenüber plötzlicher (wahrscheinlicher?) Diagnose für jahrelanges Kranksein. Feiern und Trauern zugleich. Mir fällt immer die Szene aus "Toni Erdmann" ein, in der dieser vollidiotische Vorgesetzte in die Wohnung kommt, und dort begrüsst ihn ein felliges Riesenmonster, und er sagt: "Oh krass."
Immer wird aus dem Symposion von Plato zitiert, um eine romantische Idee zu unterstreichen. Dabei ist das ein betrunkener Jüngling, der diese Dinge sagt, weil er seinen Lehrmeister beeindrucken will, der mittlerweile zum nächsten Jüngling weitergezogen ist. Eine im Verlauf der Erzählung lächerlich erscheinende, weil immer betrunkenere und immer verzweifeltere Gestalt, und die Griechen (kein generisches Maskulinum) solche Gestalten lustig fanden. Heute würde man sagen: ein tragischer Fall. Und den Lehrmeister (Sokrates!) wegen Missbrauch von Jugendlichen/Untergebenen anklagen.
Experimente mit mir selbst, die neuste Folge: Schaffe ich es, nur einmal am Tag meine Mails abzurufen (um 16 Uhr) und vier Mal am Tag aufs Handy zu schauen (nach dem Aufstehen, vor dem Frühstück/Mittagessen/Abendessen)? Das Gefühl, eine tragische Gestalt zu sein, weil ich das nicht sofort mit "Ja" beantworten kann. Lebendexperiment läuft ab heute.
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justwatchmyeyes · 10 months
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Eigentlich gibt es keinen besseren Lehrmeister als verlorene Illusionen und enttäuschte Hoffnungen.
Günter Grass
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Occhi e bocca
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Der Kinderzauberer
Magischer Klub Wien
Jeder, der willens war, das Reich der nächsten Dimension zu betreten, stieg empor in den Oberstock des kleinen Lädchens, wie weiland Vater Zeus zum Olymp. Hienieden, wo Nasen, Ohren, Juckpulver und alles, was den Menschen im Fasching Spaß macht, die Regale füllten, hörte man das unheilvolle Knarzen der Dielen, als stünde der Wolkenthron auf wackeligem Gebälk. Wahrscheinlich schlich gerade einer der beiden alten Zauberer von seinem wackeligen Sesselchen zur kleinen Bühne hinüber, dessen Podesterie die Zuschauerebene nur ein paar Zentimeter überragte, was aber genügte, die Welt der Magie weit über allem Irdischen schweben zu lassen. Die Schwerkraft wurde vor den Augen des Adepten wie von Geisterhand aufgehoben und jenem Universum anempfohlen, das das Herz des schüchternen Knaben mit Träumen erfüllte. Auf dieser winzigen Bühne verwandelte sich die Quadratur zum Kreis – und das Kind zum Jüngling.
Zauberklingl hieß das muffige Geschäft, das ab dem zwölften Lebensjahr zu meinem Fluchtpunkt wurde. Ein arglos gemeintes Geschenk eines meiner Onkeln eröffnete mir eine Achterbahnfahrt ins Reich des Transzendenten. Einmal pro Woche stieg ich die enge, gusseiserne Treppe hinauf und betrat ein Universum, in dem die Erdenschwere frühpubertärer Bubentage nichts galt, die Illusion aber vieles ermöglichte, zum Beispiel die Überwindung meiner Schüchternheit. Hier, in der Schwerelosigkeit der Fantasie, vertraute ich mich übernatürlichen Kräften an. Doch kein Preis ohne Fleiß. Ab diesem Zeitpunkt lief mein Ehrgeiz Amok, und das Leben steuerte in die einzige wahre Richtung. Einer der beiden alten Zauberer wurde mir zum Lehrmeister: Der gütige Herr Holl, außerhalb der Welt der Münzen, Karten und Ringe ein wohlverdienter Senatsrat, nahm mich unter seine Fittiche, und von diesem Moment an kompensierte sich mein mangelhafter Lernerfolg mit der Begeisterung für Überirdisches, das sich mir im Reich des kleinen Zauberladens in der Wiener Führichgasse, zum Leidwesen meiner Eltern, erschloss. 
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Magic Christian
Vergessen war der schulische Drill, mein Leben machte mit einem Mal Sinn. Vom Augenblick meines Eintritts in den Zirkel der Illusionen hatte alles andere Sendepause. Tagelang, monatelang, jahrelang stand ich vor dem Spiegel. So manche Kartenmanipulation und das „Durchdringen von Materie“ verdankte ich meiner Fingerfertigkeit, die nicht nur mich selbst zu verblüffen begann, sondern auch die zum Staunen bestens geeignete einzige Zuschauerin, meine Großmutter. Hühnereier verschwanden vor ihren Augen, rote Bälle liefen wie von einem unsichtbaren Faden gezogen über meinen Handrücken, Karten schrumpften, Stahlringe verschmolzen ineinander, Häschen vermehrten sich in der Hand der Zuseherin und unter dem Zahnputzbecher erschien auf magische Weise die soeben aus der Küche entschwundene Zwiebel. Meine Omama war stets von neuem begeistert, während die Eltern der Zukunft skeptisch entgegensahen. Je schlechter die Schulnoten, desto ratloser wurden auch die Klassenlehrer. Die Verwunderung über die Entwicklung des stillen Buben zum versierten Salonmagier machte auch vor allerhöchster Ebene nicht halt: Es gelang mir, den Direx höchstpersönlich zu verblüffen. Anlässlich einer meiner Zaubervorführungen im Festsaal der Schule wagte ich das vielbestaunte Husarenkunststück, indem ich unter dem Gejohle der Kommilitonen das direktoriale Sakko zerschnitt, um es kurz darauf unversehrt wieder zurückzugeben. Die Mutprobe sollte sich bezahlt machen, und zu meiner größten Verblüffung entschloss sich der weise Mann doch tatsächlich dazu, meine schulische Ahnungslosigkeit mit dem Talent des „unter der Bank“ Ausgebildeten aufzuwiegen und hokus pokus fidibus ward das Kaninchen vulgo Matura aus dem Hut geholt. Von diesem Moment an tourte ich als für „reif“ erklärter Zauberer von Betriebsfeier zu Faschingsfest, von Kinderjause zu Partysause. Meine Träume wuchsen in den Himmel: Las Vegas sollte es werden, das Walserfeld wurde es.
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Das Haus der Illusionen
Inmitten einer traurigen Wohnsiedlung gleich neben der Salzburger Schwarzenbergkaserne lag die Dependance des Mozarteums, wo mir die Taschenspielertricks der Bühnenkunst beigebracht wurden. Drei Jahre später hielt ich mein Diplom in der Hand – ich war mitnichten professioneller Zauberkünstler geworden, dafür aber, nebbich, staatlich geprüfter Schauspieler. Fortan verwirrte ich meine Zuseher mit Worten, Gesten und Gefühlen. Meine Kindheit ließ ich hinter mir, die Zylinderhasen und Zauberapparate verstaubten im Keller. Ich wurde erwachsen – und ich denke, es ist dies das einzige Kunststück, das mir bislang gründlich misslang.
Eines meiner frühen Idole ist seinen Weg konsequenter gegangen. Der Hundling war wohl auch um ein Vielfaches begabter, denn er schaffte, was mir verwehrt blieb: den Sprung in die Glücksstadt am Rande der Mojave-Wüste. Der Mann wurde dreifacher Weltmeister der Manipulation und verzaubert sowohl mit dem Charme seines Vortrages als auch mit seiner stupenden Fingerfertigkeit bis heute Publikum wie Fachwelt. Zu einer Zeit, als ich auf der Probebühne des Schauspielseminars von Publikum träumte, füllte er die größten Varietés, und während ich ein paar Jahre später im Wiener Theater der Jugend in Nebenrollen nicht auffiel, stand er von Tokyo bis Los Angeles, von Kairo bis New York auf der Bühne. Magic Christian war der Star seiner Generation, und er ist es immer noch. Nach wie vor tourt er durch das edle Universum der Täuschung, hält Vorträge, unterrichtet und zaubert. Herr Stelzel hat geschafft, woran ich im Traum nicht mehr zu denken wage: Er wurde der größte Zauberer der Welt.
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Die Mathematik der Karten
Jüngst begab sich Seltsames, besitzt doch mein lebenslanges Vorbild eine höchst eigene Leidenschaft: Er durchstreift Tandlmärkte – und das weltweit. Während ich aus Liebe zur Lust nach Krimskrams und Kokolores Ausschau halte, ist er auf professioneller Pirsch nach Dokumenten und Fotos seiner Vorgänger: Okito, Johann Nepomuk Hofzinser, Ottokar Fischer und wie sie alle hießen. Und, aufgepasst, sogar von meiner Wenigkeit. Erst vor kurzem nämlich hielt mir mein Freund (ich darf den großen „Magic“ so nennen) ein verblichenes Foto aus vergangenen Tagen unter die Nase: Ich als junger Kirtagszauberer einer Talente-Show aus den Schwarz-Weiß-Tagen des Fernsehens. Wie kam die Trouvaille in seine Finger? Wohl nicht das einzige Geheimnis im Laufe seiner Karriere. Wir kamen ins Gespräch, und eine Einladung zu einem Gästeabend des Magischen Klub War die Folge. Der Klub bewahrt nicht nur die lange „magische“ Tradition Wiens, er kümmert sich ebenso um Nachwuchs wie um Publikum: Einige Male im Jahr finden öffentliche Zaubervorstellungen statt. Wie gerne ließ ich mich dazu verführen! Ich, der ich ein Leben lang auf der Bühne verbracht habe, wurde erneut zum Kind. Wieder roch ich die Muffigkeit des längst zu einem Handy-Laden verkommenen Innenstadtgeschäftes, hörte die knarzenden Dielen des Oberstocks, sah nach langen Jahren wieder in die gütigen Augen des alten Zauberers und staunte über das Wunder der sich ineinanderfügenden Ringe, der schrumpfenden Spielkarten, des Tücherfärbens und des Chicagoer Billardballtricks. 
Nun sind es andere, die die Welt der Unbegreiflichkeiten beherrschen und ihr Publikum verzaubern. Magic Christian scheint ewiges Leben gepachtet zu haben. Vielleicht hat er dieses Kunststück ja auch als Vermächtnis von seinem großen Vorbild, dem Wiener Magier Hofzinser, übernommen, denn die Grandezza seiner Persönlichkeit und die Weisheit lebenslanger Routine verzaubern immer noch. Im ältesten „Übernachtungsbetrieb“ Wiens, dem Hotel Stefanie, wo eiserne Vorhänge im Boden verschwinden und Tische, Stühle und Gläser zu schweben scheinen, wo Tafelfreude und Küchengeheimnis eine kulinärrische Allianz eingehen, ist das Staunen zu Hause.
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Zauberliteratur
Flutet die Gästeabende der Zauberer, Freunde, und lasst euch verführen! An Wunder zu glauben, heißt das Leben genießen, denn nur die Kraft der Fantasie, nebst der Kunst der Medizinalbeauftragten, lässt uns überleben – beides schenkt uns das Geheimnis schwerelosen Lebens. „Der Glaube an die Möglichkeit des Unmöglichen macht das Unmögliche erst möglich.“ Magic Christian blickt mich an, ob ich den Satz wohl verstanden habe. 
Nur wenige Tage nach der Vorführung bittet er mich in sein Refugium, ein zauberhaftes Wiener Biedermeierhaus in Wien Sechs. Hier scheint die Welt den Atem anzuhalten. Zeitgleich allerdings gerät sie aus den Fugen, denn hier lebt, arbeitet und zaubert Herr Stelzel, der von Ahnungslosen gerne als „Herr Magitsch“ angesprochen wird, wie er mir lachend versichert. 
„Psychologie, Philosophie, Chemie, auch Germanistik, von alldem profitiert die Zauberkunst. Umgekehrt, man darf es sagen, bedient sie die Gelehrten, ist doch die neueste magische Erfindung auch Basis für so manche wissenschaftliche Erkenntnis. Dies in Kongruenz zu bringen, war seit jeher die Chance der Magier.“ 
Ich frage nach, was der Zauberspruch „Hokus Pokus“ bedeutet, und der Täuschungsphilosoph antwortet wie aus der Pistole geschossen: „Er leitet sich von der verballhornten Übersetzung der italienischen Worte ‚occhi‘ und ‚bocca‘ her: „Sperrt Augen und Mund auf, damit ihr nicht seht, was meine Hände tun.“ 
Robert-Houdin, Bosco, Döbler, Hanussen, Kratky-Baschik und wie sie alle hießen, in neuerer Zeit Copperfield, Siegfried & Roy, Kalanag und eben Magic Christian, sie alle erfanden und forschten, palmierten und eskamotierten. Und sie alle waren besessen von der Suche nach Wissen und Erkenntnis. Auch die neuen Mentalstars am Himmel über Las Vegas, The Clairvoyants, bedienen sich einer ausgefuchsten, neu entwickelten „Sprachtechnik der Gedankenübertragung“, die ihnen gestattet, ihre Illusionen in eine neue Dimension zu heben. 
„Basis jedes Tricks aber ist die Fantasie des Zusehers. Sie darf, sie muss vorausgesetzt werden. Ohne sie wäre Zauberei nicht möglich. Erst der Wunsch nach dem Unmöglichen ermöglicht die Illusion. Und: Nichts geht über die Ablenkung des Publikums. Denn das Bemühen, hinter das Geheimnis der Illusion zu kommen (was schwierig ist, da ein Kunststück ja nichts anderes ist als bestens getarnte Realität), lässt den Betrachter in Bewusstseinslöcher tappen. Die Fallen, in die der aufmerksame Zuseher tappt, sind intelligent gestellt. Der eigentliche Trick ist meist schon passé, da der ahnungslose Betrachter zu denken beginnt“, sagt Magic. 
Zauberei muss wie selbstverständlich wirken. Auch die verrückteste Behauptung verlangt nach einem plausiblen Ansatz. Dass es dann doch bloß Täuschung ist, ahnt der Verführte erst im Nachhinein. Dann aber ist nichts mehr aufzudröseln.
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Die Zauberapparate des Herrn Stelzl
„Ein Kunststück darf niemals wiederholt werden. Beim zweiten Mal sind die Augen des Getäuschten nicht mehr verführbar. Das Wissen um den entscheidenden Moment ist der erste Schritt zur Enttarnung.“ 
Ich gehe durch ein verloren geglaubtes Paradies. In den Glasschränken liegen Zauberapparate, und während ich meine Nase an den beinahe blinden Vitrinen plattdrücke, bauscht sich der große, rote Vorhang des Salons und der Kopf des Zauberers erscheint. Magic Christian lächelt sein verschmitztes Lächeln und in seinen Händen erscheinen erst einzelne Spielkarten, dann ein ganzes Päckchen, das sich vervielfacht, verfärbt, größer und größer wird, bis die Karten fast mannshoch sind, zu Normalformat zurückschrumpfen, verschwinden, erneut erscheinen und vom Meister quer durch den Raum „geschnippt“ werden. Wie kleine Propeller sausen sie mir um die Ohren. Ich staune, lache, finde mich in einer anderen Welt wieder, tauche ein in meine Jugendzeit, werde zum Kind, greife mir eine Karte aus der Luft, gehe nach Hause, lege sie unter den Kopfpolster, schließe die Augen und – finde mich auf einer großen Bühne mit vielen Glühlampen wieder. Im Zuschauerraum sitzt meine staunende Großmutter, die sich von ihrem Platz erhebt und unter dem Applaus der Zuseher auf die Bühne steigt, mir über den Kopf streicht und mir einen scheuen Kuss gibt. Dann erwache ich. Mein erster Griff ist der unter den Kopfpolster. Ich halte eine Spielkarte in der Hand. Ich habe nicht zu träumen verlernt.
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nemacopunktde · 2 days
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Nachruf Claus Czycholl (1943-2024)
Am 1. März dieses Jahres starb völlig überraschend Claus Czycholl im Alter von 81 Jahren. Claus hat Anfang der 1990er Jahre in Hamburg und ganz Deutschland das „Brevet“-Fahren eingeführt, das Langstreckenfahren auf dem Fahrrad, und hat dies bis an sein Lebensende praktiziert. Er hat mit diese aus Frankreich kommenden Philosophie dieses Radsports, irgendwo zwischen Reisen, Community und individueller Grenzerfahrung sehr viele Menschen inspiriert und motiviert – so auch uns.
Der erste von uns Unterzeichnern nahm 2007 an Paris-Brest-Paris (PBP), der legendären „Regenschlacht“, teil. Die nächsten folgten bei der Ausgabe 2015. Als 2017 anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Audax Randonneurs Allemagne nicht zuletzt zu Ehren Claus Czycholls ein Super-Brevet von Paris nach Hamburg ausgerichtet wurde, nahmen dort einige von uns ebenso teil wie bei PBP im vergangenen Jahr.
Claus hat in Deutschland PBP auf die sportliche Landkarte gebracht und maßgeblich dazu beigetragen, dass Menschen ihm nacheiferten und selbst zu Randonneur*innen wurden. Der Film „Brevet“ begleitete Claus bei der Ausgabe 2015 neben zwei weiteren Teilnehmer*innen und porträtiert ihn mit allen Höhen und Tiefen einer solchen Herausforderung. Claus lebte seinen Sport vor, war dabei streng mit sich und mit den anderen („Brevet fahren ist kein Hallensport“). Seine „Hamburger Schule“ sah bei Brevets keinen überflüssigen Komfort vor, wie es teilweise im Ausland nicht unüblich ist. Gleichzeitig war Claus äußerst sympathisch und humorvoll.
Wer bei Claus Czycholl in Hamburg die Brevet-Serie fuhr und bestand, konnte sicher sein, bestens vorbereitet und für kommende Großereignisse wie insbesondere PBP gewappnet zu sein. Claus, der gelernte Sozialpädagoge, trat als Vorbild und ein bisschen auch als Lehrmeister auf. Ihm war dabei nur zu bewusst, dass jede*r den eigenen sportlichen Weg finden und verfolgen mussten. Diese von ihm gelebte und geforderte Unabhängigkeit kennzeichnet schließlich den Brevet-Sport, in dem ohne äußere Unterstützung, komplett eigenständig mehrere hundert bis über tausend Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt werden. Wir sind dankbar, dass wir Claus kennengelernt und von ihm gelernt haben.
Wir werden ihn und sein sportliches Werk nicht vergessen.
Lars Amenda, Lars Bärer, Michael Jahnke, Oliver Leibbrand, Gunther Steil, Lukas Obenhaus
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magicwords · 2 months
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Die Magie des ersten Blütenregens: Das Erwachen von Valoria https://www.amazon.de/dp/B0CVJ71MBK
Die Einleitung und das erste Kapitel werden gelesen von Regina Ernst
In der magischen Welt von Valoria, einst bekannt als Schattendorf, verbirgt sich eine Geschichte von Hoffnung, Mut und der unaufhaltsamen Kraft der Natur. "Die Magie des ersten Blütenregens" erzählt die berührende Reise von Elina, einer jungen Frau mit einer außergewöhnlichen musikalischen Gabe, und Marco, einem angehenden Magier, deren Schicksale sich auf eine Weise verweben, die das Schicksal eines ganzen Dorfes verändern wird.
Schattendorf liegt unter einem unerbittlichen Fluch, der das Dorf in ewigen Schnee und Eis gefangen hält. Die Farben des Lebens sind längst verblichen, und die Hoffnung der Bewohner schwindet mit jedem Tag. Doch als Elina und Marco von der Bedrohung erfahren, die über dem Dorf liegt, entschließen sie sich, gegen die Dunkelheit anzukämpfen und das Dorf aus seinem frostigen Schlaf zu erwecken.
Begleitet von Flyn, einem weisen Sperlingskauz, und der Unterstützung der Tiere des Waldes, stellen sich Elina und Marco dem dunklen Magier Aricorius entgegen. Mit Elinas betörender Musik und Marcos Magie beginnen sie, den Bann zu lösen, der über Valoria liegt. Doch der Weg ist gefährlich, und Aricorius' Macht größer als erwartet. In einem entscheidenden Moment kommt unerwartete Hilfe von Meister Thalion, Marcos altem Lehrmeister, der das Schicksal des Dorfes mit einem mutigen Einsatz wendet.
"Die Magie des ersten Blütenregens" ist eine Ode an die Schönheit der Natur, die Tiefe menschlicher Verbindungen und die unendlichen Möglichkeiten, die entstehen, wenn wir an das Gute glauben und für das kämpfen, was richtig ist. Dieses Buch ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie die dunkelste Nacht immer dem hellsten Morgen weicht und wie die erste Blüte nach einem langen Winter das Versprechen eines neuen Anfangs in sich trägt.
Begleitet Elina und Marco auf dieser wunderbaren Reise, entdeckt die Kraft der Hoffnung und seid dabei, wenn ein ganzes Dorf lernt, wieder zu träumen. "Die Magie des ersten Blütenregens" ist ein Buch für alle, die gerne träumen, lachen und ein bisschen Magie in ihr Leben bringen wollen. Seid bereit für ein Abenteuer, das ihr so schnell nicht vergessen werdet!
The Magic of the First Blossom Rain by Rosa Linde (Author) Format: Kindle Edition https://www.amazon.co.uk/dp/B0CVQW5YFG
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leinwandfrei · 3 months
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Auf dem Endspurt zur großen Oscar-Gala oder Giganten und ihre kleinen Geschwister: "The Holdovers" von Alexander Payne
Wie jedes Jahr bricht für Kinofans im Frühjahr eine hektische Zeit an. Kurz vor und nach der Oscarverleihung (oder auch der Selbstbeweihräucherung Hollywoods) kommen einige der nominierten oder ausgezeichneten Produktionen erst in die Kinos. In diesem Jahr sind die beiden großen Protagonisten mit Barbie und Oppenheimer schon erfolgreich im Sommer gelaufen. Nach den Golden Globes hat sich Giorgos Lanthimos‘ Poor Things mit 11 Oscar-Nominierungen in den Vordergrund gespielt. Der finanziell nicht erfolgreiche Killers of the Flower Moon von Martin Scorsese und der große Zuschauerhit Barbie mussten im Verlaufe der letzten Wochen Rückschläge verkraften. Sowohl Greta Gerwig als auch ihre Hauptdarstellerin Margot Robbie sind, wie (mal wieder) auch Leonardo DiCaprio, nicht berücksichtigt worden. Zudem wurde Barbie mit der Einstufung als adaptiertes, nicht Original-Drehbuch, abgewertet. Will man sich hier betont von der Meinung der Zuschauer absetzen, um eine reine Marktorientierung auszuschließen? Aber warum wird dann der gut gemachte, recht ambivalente aber nur punktuell kritische Oppenheimer gegenüber Scorseses inhaltlich so bedeutendem Stoff bevorzugt und Bradley Coopers gelungener Darstellung von Leonard Bernstein ungeachtet der etwas ziellosen Entwicklung seines Films nominiert, während Leonardo DiCaprios beeindruckende Darstellung einer perfide gesteuerten Dummheit, eines äußerst ambivalenten wie in geistlichen Grenzen gefangenen Charakters, keine Ehrung durch eine Nominierung bekommt.
Dass die Nominierungsverfahren bei großen Filmpreisen reine Politik, Selbstdarstellung, das Richten nach aktuell debattierten Themen und ein Machtspiel zwischen den ausgeklügelten, aufwändigen Werbekonzepten sind ist bekannt, aber das die Chance mit Greta Gerwig die Frauenquote in den Königsdisziplinen Regie und Drehbuch aufzupolieren gleich zwei Mal nicht wahrgenommen wird, wirft durchaus Fragen auf. So ist es wieder ein Verhältnis von einer Regisseurin zu vier Regisseuren, das gleiche gilt für die beiden Drehbuchkategorien. Von den als bester Film nominierten Werken ist der Favorit Poor Things erst jetzt in den Kinos angelaufen, während The Zone of Interest (eine weitere A24-Produktion) erst für Ende Februar angekündigt ist. Sandra Hüller hätte theoretisch auch für ihre Rolle hier nominiert werden können, die Academy hat sich aber für Anatomie eines Falls entschieden. Dieser Beitrag und Past Lives sind die beiden Überraschungsteilnehmer der Kategorie Bester Film. Wann genau der in vier der Hauptkategorien (Film, Hauptdarsteller, Nebendarsteller, adaptiertes Drehbuch und Filmmusik) und insgesamt fünf Mal nominierte American Fiction (eine Romanadaption von Erasure von Percival Everett) hierzulande anlaufen wird, steht noch gar nicht fest.
Doch nun zum eigentlichen Gegenstand dieser Kritik: The Holdovers von Alexander Payne, Oscar-Kandidat in den Kategorien Film, Hauptdarsteller, Nebendarstellerin, Originaldrehbuch und Schnitt. Auch bei The Holdovers ist die Frage nach dem Starttermin durchaus legitim. Am 25. Januar ist er in die Kinos gekommen. Die Handlung ist terminiert auf die Weihnachtsferien des Jahres 1970 und rein objektiv betrachtet liegt der Starttermin damit etwa zwei Monate zu spät. In (wahrhaftig) tragikomischer Weise wird eine kurze, intensive Begegnung zwischen dem Lehrer für Antike Zivilisation an der elitären Barton Academy und seinem allein gelassenen Schüler Angus Tully erzählt. Paul Hunham muss die undankbare Aufgabe übernehmen auf die unfreiwillig im Internat verbleibenden Schüler aufzupassen, für deren Leistungen er deutliche und fundamentale Worte der Abwertung findet. Der Direktor bittet ihn noch darum seine altmodischen Methoden zu überdenken, aber daran denkt der gestrenge Lehrmeister nicht. Die Ferientage unterscheiden sich für die zunächst fünf zurückgelassenen Schüler nicht von den Schultagen. Unter den strengen Augen des stetig beschwipsten Lehrers (von den Schülern abschätzig als „Glupschauge“ betitelt, womit sie auf seine etwas irritierenden schielenden Augen verweisen) müssen die Schüler in den ausgekühlten Räumen ihrer Schule ausharren brav weiterlernen oder Laufeinheiten bei -10 Grad absolvieren. Untergebracht sind sie im Krankentrakt, da alle anderen Räume ausgekühlt werden. Nachdem die lärmenden Mitschüler abgereist sind, lässt sich eine Erinnerung an das verlassene Overlook-Hotel in Shining nicht unterdrücken, schon allein wegen der dicken Schneedecke, unter die Gegend begraben liegt. Die Strafe des Lehrers (für die unglückliche Benotung eines Schülers mit einflussreichem Vater) macht er auch zur Strafe für seine verhassten Schüler. Nach einem wundersamen Auftauchen eines Vaters der Jungen bleibt nur Angus zurück, während seine vier Kollegen mit dem Privathelikopter in den Skiurlaub geflogen werden. Das am Ende verbleibende Trio aus Lehrer, Schüler und Köchin verbringt ein trauriges Weihnachtsfest, eine nur für Einzelne erquickliche Weihnachtsparty, ein wenig feierliches Silvester und eine lehrreiche Exkursion nach Boston. Wer hier Mentor und wer Schüler ist, ist dabei weniger eindeutig als das Ausgangsverhältnis vermuten lässt.
Alexander Paynes 9. Spielfilm erzählt eine typische Internatsgeschichte mit einer sehr direkten Sprache und daher sehr amüsanten Dialogen. Die Probleme der drei werden langsam immer deutlicher, nicht übermäßig dramatisiert und ihre Motivation zusehends komplexer. Hunhams Verbohrtheit, sein Hass gegenüber den verwöhnten reichen Kindern, die er unterrichten (und in Examina bestehen lassen) muss, seine Einsamkeit und bewusste Isolation von denjenigen, welche nett zu ihm sein wollen, erklärt sich mit den Szenen der zweiten Hälfte, ohne dabei in Taschenspielerpsychologie zu verfallen oder eindeutige Antworten geben zu wollen. Den traurigen Endpunkt setzt sein Auszug aus der lebenslangen Heimat, der Academy, welche ihm einen guten Start ins akademische Leben bescherte und seine einzige Rettung zu sein schien. Sein ganzes Leben passt in einen kleinen Anhänger und besteht eigentlich nur aus Büchern.
Die ungesteuerte Wut von „Mr. Tully“, seine ständigen Konfrontationen mit den benannten verwöhnten reichen Söhnen, seine Sehnsucht nach Zeit mit seiner Familie und insbesondere dem Vater, seine Fluchtgedanken, die Angst vor dem drohenden Schatten der Militärakademie anstelle der guten Privatschule und letztlich die alles entscheidende Einsamkeit, welche ihn schon mit nicht mal 18 Jahren zum Außenseiter macht, bekommt mögliche Erklärungen zur Seite gestellt. Doch die Medikamente gegen Depression werden nicht ausgewalzt oder eine Therapie vorgenommen. In dieser Geschichte setzt man auf Menschlichkeit und Wärme, und kleine gewaltvoller Zwänge zum besseren Leben, zur Veränderung.
Die Trauer der Köchin über den Tod ihres talentierten, aber für das College seiner Wahl zu armen Sohn im Vietnamkrieg verbindet sie und den griesgrämigen Lehrer miteinander – neben ihrer Vorliebe für eine ganze Menge Alkohol. Der Ärger über die exponierte Stellung von Reichtum, die unverdienten Privilegien und die Chancenlosigkeit der Armen im Bildungssystem wird mit dem realen Jungen allerdings relativiert. Angus mag den Schulplatz durch den Reichtum seines verhassten Stiefvaters bekommen haben, aber sein unbedingter Einsatz für sogenannte unveräußerliche Rechte eines jeden Menschen zeigen, wie er nicht in diese Schablonen passt. Vielleicht besteht ja noch Hoffnung… Und diese Hoffnung hellt den gesamten Film auf und erleuchtet dieses traurige Weihnachtsfest anstelle eines prächtigen Weihnachtsbaumes.   
Payne stellt sich hier zum einen in die Tradition der 1970er Jahre (musikalisch und visuell) und zum anderen in die der Mentor-Schüler-/Internatsfilme oder wie auch immer man diese Sparte benennen möchte. Die am häufigsten genannten Beispiele der Filmkritik sind Good Will Hunting (1997; Gus Van Sant) und Der Club der toten Dichter (1989; Peter Weir). The Holdovers ist aber ein eigenständiger Film, der sich mit der spitzen Feder des Drehbuchautoren David Hemingson und der ungebremsten Unverschämtheit zu großer Komik wie großer Tragik aufschwingt. Anders als in Good Will Hunting wird kein junger Mann wieder auf den rechten Pfad gebracht und anders als in Der Club der toten Dichter stehen nicht die Schüler für ihren Lehrer auf, sondern dieser steht für seinen Schüler ein. Vielleicht erstmals in seinem Leben setzt er sich für einen Schutzbefohlenen ein, und muss sofort dafür büßen, wenn er auch menschlich gewachsen scheint. Und ob sein Schüler nicht die nächste Chance zum Schulverweis nutzen wird, ist noch nicht sichergestellt. Sein Gerechtigkeitssinn scheint zu stark ausgeprägt, um die altmodischen Strukturen des Internats und die unumgänglichen Hierarchien in solchen geschlossenen Systemen einfach hinzunehmen. Die Köchin scheint ebenfalls Fortschritte in der Trauerarbeit um ihren in Vietnam gefallenen Sohn und erste Schritte des Abschließens gemacht zu haben.
Dreh- und Angelpunkt der Produktion (und ihrer individuellen Wirkung) ist neben der dezidiert altmodischen Optik, der ruhigen Kamera, der kargen Szenerie und Winterlandschaft vor allem die Besetzung der drei zentralen Rollen: Paul Giamatti als strenger verbitterter Lehrer, die Neuentdeckung Dominic Sessa als zurückgelassener Schüler und Da’Vine Joy Randolph als trauernde Mutter. Giamatti und Randolph sind für die Oscars nominiert worden und Sessa hat sich mit seiner linkischen Darstellung eines vereinsamten und (glücklicherweise) noch nicht ganz vollendeten jungen Menschen in das Gedächtnis der Zuschauer gespielt. Matt Damon und Ethan Hawke konnten an ihre Rollen in den beiden oben genannten Filmen eine erfolgreiche Karriere anschließen und wurden mit Robin Williams (für beide Filme für den Oscar nominiert und im Falle von Good Will Hunting auch zum Gewinner gekürt) von einem erfahrenen Schauspieler flankiert. Paul Giamatti könnte für Sessa eine ähnliche Funktion beim Dreh gehabt haben. Was kann sympathischer sein als ein frischer Darsteller, in dessen Wikipedia-Eintrag nur ein ungefähres Geburtsjahr vermerkt ist und dessen Eintragungen sich gänzlich auf professionelle Schritte bis hin zur Schauspielschule konzentriert. Die drei Darsteller müssen keine historische Figur ausfüllen, kein Overacting betreiben und dennoch komplexere Rollen verkörpern, als man als Zuschauer zunächst glauben möchte. Sie spielen authentische Menschen, und keine mit gefestigten Vorstellungen und Allgemeinwissen umgebene wie übergroße Idole oder Helden, diese Schwierigkeit (und zugleich Erleichterung) ist nicht zu unterschätzen.   
Neben erzählerischen Giganten über den Vater der Atombombe, das erfolgreichste Spielzeug der Welt, die Sünden der amerikanischen Einwanderer gegenüber den Indigenen, einer überbordenden Neuinszenierung von Frankensteins Monster, der Inszenierung eines der größten Dirigenten des letzten Jahrhunderts und einem Film zum Thema Rassismus am College steht The Holdover allerdings wie der Überraschungsteilnehmer Anatomie eines Falls und The Zone of Interest wie ein Zuschauer neben seinen Konkurrenten. Aber Themen sollten nicht an ihrer Inszenierungsgröße gemessen werden. The Holdover ist ein im besten Sinne unterhaltender wie berührender Film, der keine zu kurz gegriffenen Lösungen präsentiert, seine Charaktere langsam zu einem vollständigen Bild (mit bleibenden Leerstellen) wachsen lässt und die letzte Interpretation dem Zuschauer überlässt. Er erzählt eine Geschichte der Menschlichkeit in Momenten der Einsamkeit und hat damit aufgrund seiner Allgemeingültigkeit ein ebenso großes Kernthema wie größer anmutende oder dementsprechend ausgestattete Produktionen. In Maestro lässt sich beispielhaft erkennen, dass auch großer Aufwand in Ausstattung und Inszenierung das Fehlen einer Kernaussage, einer gewichtigen Erkenntnis über eine übergroße Persönlichkeit mit historischer Bedeutung nicht vergessen lassen kann. Um das ganz deutlich zu sagen: Cooper brilliert in seiner Rolle und auch sein Dirigat zeugt von intensivem Videostudium, als Produktion gibt es aber durchaus große Kritikpunkte an der Wirkung und Aussagekraft seiner zweiten Regiearbeit, insbesondere der Rolle der Ehegattin, deren von der Filmkritik gelobte Stärke sich nicht jedem Zuschauer erschließt. Im deutlich bescheidener angelegten The Holdovers bringt der Regisseur Payne mit den Mitteln eines guten Theaterstücks seine Zuschauer zum Nachdenken über universale Fragen und zeigt die Zeitlosigkeit von großen wie scheinbar kleinen Krisen ganz dezent auf. Diese Leistung ist gleichwertig neben eine Großinszenierung zu stellen, da sie gänzlich andere Ziele und Herausforderungen mit sich bringt.      
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manuverneuil · 3 months
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„Prométhée“, Manu Verneuil, Hamburg, 2020, 80x100cm, Acryl/Blattgold/MixedMedia, auf Leinwand, in Schattenfuge mit Goldoptik 🟢
Aus der Reihe abstrakte Werke, stilisiert dieser „Prometheus“ als Feuerbringer und Lehrmeister den Urheber der menschlichen Zivilisation. Einer Variante des Mythos zufolge hat er als Demiurg die ersten Menschen aus Lehm gestaltet und mit Eigenschaften ausgestattet. Dabei kam es allerdings zu Fehlern, deren Folgen Unzulänglichkeiten sind, unter denen die Menschheit seither leidet.
Prometheus gehört dem Göttergeschlecht der Titanen an. Wie alle Wesen ist er der Herrschaft des Göttervaters Zeus unterworfen. Bei einem Tieropfer greift er zu einer List, um Zeus zu täuschen; er überlässt ihm nur die wertlosen Teile des Opfertiers und behält das genießbare Fleisch für die Menschen, da sie seine Schützlinge sind. Zur Strafe dafür verweigert der erzürnte Zeus den Sterblichen den Besitz des Feuers. Darauf entwendet Prometheus den Göttern das Feuer und bringt es den Menschen.
Insofern eine Interpretation von Feuer und Lehm.
Werke aller Serien werden bei Anfrage auch in einer Druckversion angeboten.
Anfragen zu den Werken, bitte direkt an mich über E-Mail: [email protected]
Kontaktaufnahme auch über die @beshan_art Galerie im Mundsburg Center @mundsburg_hamburg in Hamburg.
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drosenkatzen · 1 year
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Tumblr media
Er war ein so prächtiger Kater - Garfield - der Lehrmeister von Nico ❤️❤️❤️🌈
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david-geisser · 3 months
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mobilzaunshop · 3 months
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draco-europaeus · 4 months
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Alrok Arogan
Ethan blickte in die dunklen, schmalen Augen seines Gegenübers. Dieser stand mehrere Meter weit entfernt von ihm und zwischen ihnen thronte eine lange Tafel aus dunklem Holz, um die allerhand Menschen aufgereiht waren, die über den Tisch hinweg lauthals diskutierten. Nur dieser Mann schien die Ruhe selbst zu bleiben und polarisierte damit die Stimmung im Raum. Ebenso der Chinesische Lung, der sich wie ein zahmes Haustier am Boden um den Stuhl des Mannes gewickelt hatte und der alleinige Grund war, warum dieser Mann mit über hundert Jahren immer noch wie Mitte Fünfzig wirkte. Seine Präsenz und Autorität hingegen verrieten sein wahres Alter.
Die grünen Augen des Jungen unterbrachen das stumme Anstarren. Viel mehr beobachtete er nun die aufgebrachten Ordensmitglieder, die mit jeder Minute heftiger nach einer Entscheidung verlangten. Bemerkte der Mann denn nicht, dass man um seine Aufmerksamkeit buhlte? Dann, aus dem Nichts, hoben sich dessen Hände in die Höhe und Ruhe senkte sich über die Masse. 
“Wir hatten dieses Thema schon einmal vor rund 18 Jahren. Damals stand bereits fest, dass wir ihn aufnehmen und auf die Prüfung verzichten werden. Ich verstehe nicht, was diese Unruhen heute bedeuten sollen.”
“Damals war doch nicht einmal klar, ob er überhaupt überlebt”, konterte jemand aus der Ecke ehrlich und sprach so wahrscheinlich fast jedem hier aus dem Herzen. 
“Ich finde nicht, dass die Leichtsinnigkeit von Clive und Caoimhe belohnt werden sollte. Wenn ich mein Kind an einen Drachen verkaufe, bekommt es dann auch eine automatische Mitgliedschaft? Jeder von uns musste es sich verdienen. Mit Blut und Schweiß. Beherrscht er denn auch nur ein schriftliches Fach?”, fragte ein Engländer in die Runde, bevor er den Blick zu Ethan wandte. “Anatomie zum Beispiel?” Mit verschränkten Armen lehnte er sich vor auf den Tisch und musterte den Jungen, bevor er stöhnend zurück in den Stuhl fiel, als Ethan den Kopf schüttelte. 
“Oh Gott, Henry! Er IST ein Drache. Wahrscheinlich weiß er sowieso viel mehr darüber, als irgendjemand sonst hier. Wir sollten diesen besonderen Jungen wie ein Geschenk in unserer Mitte aufnehmen. Wenn wir es nicht machen, dann mit Sicherheit die andere Seite und wenn ihr mich fragt, kann er bei seinen Eltern nur ein kompetenter Fang sein”, seufzte eine Frau an der gegenüberliegenden Front auf. Man konnte förmlich sehen, welche Qualen ihr die Engstirnigkeit ihrer Kollegen bereitete.
“Dich fragt aber niemand”, meckerte jemand zurück.
Wieder wollte die Situation eskalieren, doch der Vorstand erhob sich. Selbst sein Drache hob nun den Kopf.
“Genug jetzt. Es ist seit Jahren ein fester Beschluss, dass er in unsere Reihen kommt. Ich dulde keine Widerrede mehr. Ethan, komm her.” Er winkte den Rothaarigen zu sich und überreichte ihm ein Buch, in dem eine Lesemarkierung gesetzt war. “Du kennst die Notizen deiner Eltern und du hast mit Logbrandur so ziemlich den besten Lehrmeister über Drachen, den es nur gibt.” Bestärkend griff er nach der Schulter des Schotten und schüttelte diese ein wenig. “Niemand kann dich besser Drachen lehren, als ein Drache. Irland werden wir allerdings in andere Hände geben. Du wirst dich nur um Schottland kümmern. Wenn du damit einverstanden und bereit bist, schlag das Buch auf und lies.”
Die grünen Augen auf das Buch geheftet, kniete sich der Junge auf den Boden und strich die vergilbte Seite glatt, von der er gleich einen Schwur ablesen würde. Ein Text, der an Runen und die Fußabdrücke von Drachen erinnerte. Von hinten wurde ihm ein muffiger Überwurf aus Drachenschuppen geworfen, der schwer auf seinen Schultern lastete und jedes Geräusch, selbst die feindlichen Kommentare aus dem Hintergrund, verstummten, als der Junge anfing auf einer uralten Sprache zu schwören. 
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