WIP Challenge
Rules: "post the names of all the files in your WIP folder regardless of how non-descriptive or ridiculous. Let people send you an ask with the title that most intrigues them and then post a little snippet of it or tell them something about it! And then tag as many people as you have wips. I have deemed that this isn’t just for writing either. Sketch titles? Comics? Dnd campaigns? If you have an unfinished project, it counts!!"
I found so many things I didn't even remembered anymore while looking through my files. xD So thanks for that @elfsedan.
But I had to leave out some really short texts because I didn't knew what I was aiming for with that. x'D (Sometimes I love to just write without anything in mind so it's very likely that I really wasn't aiming for anything/ Funfact: "Cage" was written like that. I did not knew what was going on myself until the end).
Caption: German title; title of related work / english translation of title
DCMK:
warm ups
Kazuha war schlecht/Kazuha felt ill
Flügel/Wings
Hei-chan
Pen and Paper DC
Seelen/Souls
Weltuntergang/ Doomsday
Zwei Tage nachdem Heiji von der Apokalypse geträumt hatte; Sommernachstwende / Two days after Heiji dreamt of the apocalypse; Summernightshift
Aoko wird Polizistin und jagt Kid/ Aoko becomes a policeofficer and chases Kid
Blaue Flecken/ Bruises
Conan
Es war ein heißer Sommertag mitten im August/ It was a hot summer day in the middle of August
Federn wie Blei/ Feathers like lead
Freunde/Friends
Halloween
Heijis Dark Materials
Hotel Heizuha
I found a love for me. Songfic
Kaito Geist/ Kaito Ghost
Kazuha Hexe und Heiji wolf/ Kazuha witch and Heiji wolf
Missverstanden/ Misunderstood
ONE Shot
Postapokalypse-Zombie-DC-AU
Sternenflüge/Starflights
Summer-Buddies
Verjüngungskur mit Folgen/ Rejuvenation cure with consequences
Wie man jemanden von den Toten zurückbringt/ How to bring someone back from the dead
Zwietracht/ Discord
Glückspfeile/Arrows of Luck
Unchained
Original:
Sternenfantasien; Thero/StarFantasies
Der Anführer;Racknah /The Leader
Die Plotbunny-Farm /The Plotbunny-Farm
Die Verlorenen / The lost
Wolf Vogel / Wolf Bird
Sombie
Von Engeln und Katzen/ From Angels and Cats
Sterbender Vollmond / Dying fullmoon
So .. who to nominate? I dont really know many people here besides the one elfsedan already tagged so ...
I think these one have to offer some good stuff:
@xoxogoetterspeise
Edit: most people have already been tagged so I deleted them. I'm sorry, you're alone on this tagged list now. ^^"
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Abschied
(Im Rahmen des Artville-Festivals für das #000 Kollektiv: Brief an die Zukunft)
Öffne diesen Brief, wenn es Tag ist, was du weißt, aber nicht siehst, denn sehen kann und will diese Tage niemand mehr von euch; wenn es Tag ist und du nicht schlafen kannst und das Denken in dir einmal wieder niederringen willst, denn das Gefährlichste, was man tun kann, ist es, in den Tag zu gehen und zu denken; wenn du es nicht mehr aushältst, auch wenn ihr alle in den letzten Jahren besser wurdet, und auch besser werden musstet im Aushalten.
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Seit die Laternen ausgingen, verbringt ihr die Nächte unter neu bevölkertem Himmel. Es ist vielleicht nur gerecht, das wirst du dir bestimmt oft gedacht haben. Die Sterne über euch in bunten Wirbeln und Nebeln, und du wirst versucht haben, es schön zu finden. In Wahrheit vermisst ihr alle die stumpfe kupferne Kuppel der Lichtverschmutzung, die ihr längst nicht mehr so nennt, die ihr zu einem schützenden Schirm verklärt, ihr denkt an unsere durchgemachten Nächte in niemals schlafenden Großstädten und Blicke in den Himmel, und wie wir uns damals tatsächlich noch beschwerten, dass man die Sterne nicht sah. Du schaust nicht mehr hoch, immer nur auf den Lichtkegel des tragbaren Scheinwerfers – alles muss tragbar sein – über grauen Sand und verdorrtes Geäst. Die Riemen deiner Tasche schneiden dir in die Schulter. Weil alles tragbar sein muss, gingen die Laternen aus, für wen sollten sie noch leuchten.
Ihr kratzt die Fäulnis aus den Konserven. Über dem Feuer platzen die Schaben in den Pfannen. Alkohol gibt es genug – was heißt „genug“? – daran habt ihr gedacht. Kokain gibt es noch mehr als genug auf der Welt, auch Speed und Meth und Ecstasy, niemand nimmt das mehr, weil es euch wach macht und zu viel Welt fallen lässt durch eure aufgebrochenen Sinne. Teuer erkauft habt ihr euch dieses Bisschen Zeit, und ihr tut alles, um sie nicht erleben zu müssen.
Manche ziehen ihre Hosen herunter bis zu den Kniekehlen und verkeilen sich ineinander, manche lehnen sich abseits der Gruppe gegen einen Stein, die reibende Hand unter dem Hosenbund, auch du tust das lieber, weil du niemanden von ihnen leiden kannst, fünf, sechs, sieben mal hintereinander ein paar Sekunden Rausch aus deinem Körper herausschlagen, bis du dich verbraucht hast, schwer atmend niedersinkst, deine klebrige Hand liegt im Staub.
Nur das ganz Alte, Bewährte, möglichst Vorsprachliche taugt noch, um die Langeweile zu vertreiben. Selbst die Lagerfeuerlieder sind instrumental, seit niemand mehr etwas zu sagen hat. Geschichten sind gefährlich geworden, weil sie an früher erinnern, und gute neue fallen niemandem mehr ein, weil eure Gegenwart es nicht wert ist, erzählt zu werden. Nichts aus der alten Zeit ist noch verwendbar, nicht The Walking Dead – die hatten die Lage noch unter Kontrolle, nicht Shakespeare – die hatten keine verdammte Ahnung, was kommt, nicht die Verbannung von Eva und Adam – die hatten wenigstens noch einander.
Niemand, der nicht seine eigene kleine Verblendung mit sich trägt oder im Lager bunkert, und wer es nicht täte, dem dürfte man nicht trauen. Die meisten haben Geldscheine, sogar Kreditkarten in ihren Taschen eingenäht, Zahlen auf Papier, um irgendwann Schulden einzutreiben. Alle haben noch ihre Haus- und Wohnungsschlüssel. Flachbildfernseher und Laptops verstauben in euren Gängen unter der Erde. Manche Frauen tragen Schminke auf und rasieren sich Beine und Achseln. Von Berufen wird nie im Präteritum gesprochen – „ich war nicht, ich bin CEO“. Auch du hast einen Laptop, auf die Gelegenheit, ihn einzuschalten, wartest du noch. Du hast USB-Sticks mit deinen Texten aus dem Studium, Bachelor- und Masterarbeit, deiner Kurzprosa und deinen Romanmanuskripten. Mittlerweile verstehst du nicht, wieso du darauf immer so stolz warst. Du hast Stifte und Papier für die schlaflosen Tage, fast leer sind die Seiten, weil du dich, wie alle, vor deinen eigenen Gedanken fürchtest. Du hast Batterien, von denen niemand etwas weißt, einen Discman und deine Lieblings-CDs.
Im Widerschein der Flammen siehst du die Adern auf ihrer fahlen Haut, die abblätternden Schuppen, das rote Zahnfleisch und die offenen Wunden, sie sind klein, werden aber niemals weniger, noch immer musst du aufstoßen, aber du weißt, die auf der anderen Seite des Feuers sehen das selbe. Du bist alt, denkst du, schon 56. Aber noch nicht alt genug, um allein deswegen zu sterben.
Greta Thunberg wurde schon vor Jahrzehnten erschossen. Ihr Gesicht auf den Häuserwänden und Mauern will nicht verbleichen, immer als Madonnenbild oder Jeanne d'Arc in metallener Rüstung, wie peinlich.
Der Tod ist ein bronzener Bulle, der Tod ist eine hohe Gewinnmarge, der Tod ist Konkurrenzfähigkeit, Innovation, Freiheit, Lebensstandard, der Tod ist der Wirtschaftsstandpunkt Deutschland, dem Tod seid ihr so gleichgültig, wie er es uns lange gewesen ist, der Tod kann euch nicht begnadigen und will euch nicht bestrafen, er wartet auch nicht, das ist bloß euer Versuch, ihn euch zum Feind zu machen, weil man einen Feind wenigstens noch besiegen kann, ihr seid es, die warten, und Warten ist das Einzige, was euch noch bleibt.
Du siehst einen CEO im K-Hole mit einem dunklen Fleck im Schritt seiner verkrusteten, einzigen Hose.
Eine von euch trägt ein Kind in ihrer löchrigen Decke. Ein Kind. Wie konnte sie nur.
In Wahrheit wart ihr erleichtert, als das Sterben ein Ende hatte. Es gab keine Lösung, Lösung konnte man das nicht nennen, der Welt waren nur die Leben ausgegangen, und eure Erleichterung war die, die man fühlt, wenn der Körper unter dem aufs Gesicht gedrückten Kissen endlich nicht mehr zuckt. Früher ging uns allen ein Schauer über den Rücken, wenn wir bei ungehorsamer Technik den Finger sekundenlang auf dem Ausknopf ließen. Irgendwie war das doch makaber, und wir waren ja keine schlechten Menschen.
Ich frage mich, ob du wütend auf mich bist. Wir haben es ja alle gewusst. Das Wissen zieht sich durch unsere Heilsgeschichten, unsere Heilungsgeschichten, jeden einzelnen Bestseller, der behauptet, den Krebs könne man tatsächlich besiegen wie einen Staat, der einfach weniger lebende Körper vor die Bomben werfen kann. Es zieht sich durch Nietzsche, Sartre, Camus, ungeöffnet in unseren Bücherregalen, zwischen Zeilen, die uns nach draußen weisen, in den brennenden Regen, wo Funken fallen auf die Netzhaut unserer endlich offenen Augen und wir es zugeben, lachend, es ist alles sinnlos, sinnlos, sinnlos. Es zieht sich durch jede Leugnung.
Nichts stand uns jemals zu.
Wir sind schuld, und alle vor uns, aber euer Zorn und eure Rache erreicht uns nicht über die 30 Jahre Abstand. Ihr habt niemanden mehr, bei dem ihr euch beschweren könnt, niemanden, der euch die Rechte, die wir geschrieben haben, wirklich gibt, niemanden, in dessen Schoß ihr weinen könnt, lange und kalkulierend wie ein schuldiges Kind, das um Mitleid heischt, um einen Rutenschlag weniger, um Vergebung.
Das schuldige Kind kam als Waise zur Welt.
Wir dachten, dass uns mehr Zeit zusteht, wir konnten sie uns leisten. Wir kauften uns mehr Zeit für Angst. Wir haben die toten Körper zusammengeworfen zu immer höheren Dämmen, sie brachen nicht zusammen, sie leckten bloß, das ist, was wir uns leisten können, doch das Wasser auf dem Boden sickert durch die besten, teuersten Schuhe. Wir, du und ich, nicht einfach nur die anderen, wir, die es doch schon immer gewusst haben.
Angst ist nur noch eine dumme alte Gewohnheit aus der Zeit, als es noch Möglichkeiten gab. Was hast du denn getan, als du noch ich warst, welche Möglichkeiten hast du genutzt? Ab und zu Münzen in die Schöße von Obdachlosen geworfen, so oft kein Augentakt, um nicht einen Teil deiner eigenen Möglichkeiten in ihnen zu sehen, um nicht zu sehen, wie wenig einem auch hier bleiben kann. Müll getrennt, Plastik gemieden, auf Fleisch verzichtet, weil es dir leicht fiel, sagtest du doch selbst, nur deswegen. Brav dein Kreuz gesetzt, als du alt genug zum Wählen warst, von Nachrichten zumindest den Titel in der Erinnerung behalten. Geredet hast du, in Seminaren, vor Leuten, die deiner Meinung waren. Am eloquentesten warst du darin, deine eigene Apathie zu erklären, vielleicht ist es keine Lüge mehr, wenn man selbst darauf hereinfällt, deswegen hast du das auch nie gesagt oder auch nur gedacht, bloß gefühlt wie einen plötzlich kühleren Wind im Nacken: das geht mich eigentlich nichts an. Es gab immer einen Starbucks, in dem du dich vor dem Regen retten konntest, und du konntest es dir leisten. Warmer Kaffee und das Prallen der Tropfen auf Glas. Das Sterben war immer woanders.
Damals, als du noch ich warst, kam dir das Schreiben dieses Briefes so seltsam pathetisch vor, aber es war einzig Wichtige, was du noch machen konntest. Du glaubtest sogar, dann erstmal mit dem Thema durch zu sein, wolltest es erledigen – To-do-Liste: einkaufen, Abwasch, Todesangst umwandeln in Todesbewusstsein – und dann endlich wieder an andere Dinge denken, an dich, an deine Job-Perspektiven, an die Katze, die du dir anschaffst, wenn du erstmal fester im Leben stehst, an deine verdammte Masterarbeit, bestimmt nicht weniger deiner Energie wert als der Weltuntergang, an diese so törichte, so verfehlte Idee der Sicherheit einer Zukunft.
Ich stelle mir vor, dass du eine Katze hast, gerade jetzt, da es keine festen Leben mehr gibt, auch nicht hinter leckenden Dämmen. Du fragst dich, ob sie Angst hat, nicht die Angst vor dem Raubtier oder dem plötzlichen Donner, sondern die Angst in der Stille, wenn sie in eurem Lager in einer Ecke liegt und die Hitze, dauerhaft und geduldig wie Maden, sich trotzdem einnistet in ihrem stumpfen, schmutzigen schwarzen Fell, die Angst, dass das jetzt für immer so bleibt. Eine Katze, immer noch nicht so schlimm wie ein Kind.
Du hast es schon immer gewusst. Ich schreibe dir den Brief, damit du ihn öffnen kannst, wenn die Zeit kommt, und sehen, dass ich recht hatte, mit allem. Ich will dir Aufgaben geben, damit du etwas anderes tun kannst, als nur durchzuhalten.
Räume deinen Verschlag auf. Ich habe das nie gerne gemacht, meine Zimmer waren voll mit Müll und benutztem Geschirr und Kleidung, die noch nicht schmutzig genug war für die Wäsche, und Zetteln voller Hinweise auf unerledigte Aufgaben. Ich wartete immer erst auf den Tag und den Anlass, die gut genug wären, um Ordnung zu schaffen. Egal, wie du dich nach diesem Brief entscheidest, eine Zukunft hast du längst nicht mehr – also räum endlich auf. Streiche die Decken glatt, falte die Kleidung, staple die Bücher, die du in den letzten Jahren erst recht nicht lesen konntest.
Überlege dir, was du ihnen überlassen willst, und lass es gut sichtbar auf der Decke liegen. Seife, Tabletten, Batterien? Wenn nichts, nimm sie mit und verbrenne sie.
Hole das Papier raus, das du dich selten zu beschreiben getraut hattest. Schreibe an alle, die du über die Jahre verloren, und allen, denen du nie verziehen hast. Nimm die Zettel mit.
Reiße die Verpackung der Batterien auf. Stecke sie in den Discman. Suche dir drei deiner Lieblingssongs aus von den CDs, die du mitgebracht hast, nicht mehr, damit die Feigheit dich nicht einholt.
Wasche dein Gesicht und kämme deine Haare. Du hast die Frauen, die sich jetzt noch schminken und sich Beine und Achseln rasieren, immer lächerlich gefunden, und ich sage dir nicht, dass du damit aufhören sollst. Wasche nur wenigstens diese oberste Schicht deiner elenden Gleichgültigkeit von dir ab.
Gib der Katze den Rest deines Wassers. Lass die Luke offen, wenn du gehst, lass ihr die Wahl.
Trete hinaus in den brennenden Regen, wo Funken fallen auf die Netzhaut deiner endlich offenen Augen, und triff mich am Ufer der Wüste.
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