Tumgik
#der träumende mund
flammentanz · 1 year
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“Der träumende Mund” (1931) von Paul Czinner
Gabriele (Elisabeth Bergner) ist mit dem Musiker Peter (Anton Edthofer) glücklich verheiratet, als sie während eines Konzerts dem gefeierten Geigenvirtuosen Michael Marsden (Rudolf Forster), einem langjährigen Freund Peters, begegnet. Die Beiden verlieben sich Hals über Kopf in einander und sind dennoch stets von Schuldgefühlen gegenüber Peter getrieben. Gabis Vorhaben, ihren Gatten für ihren Geliebten zu verlassen, erscheint ihr durch eine plötzliche schwere Erkrankung Peters undurchführbar. Der Zwiespalt der Gefühle endet in einer Tragödie ...
Das verinnerlichte Spiel von Elisabeth Bergner und Rudolf Forster - ein traumhaftes Paar, das ein Jahr zuvor bereits in dem ebenfalls von Elisabeth Bergners Gatten Czinner inszenierten Film “Ariane” mit einander glänzte - macht “Der träumende Mund” zu einem faszinierenden Film über die Macht der Emotionen.
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sakrumverum · 2 years
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Montag, 25. Juli : ps 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6.
Montag, 25. Juli : ps 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6. :Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich. Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.https://evangeliumtagfuertag.org/DE/gospel
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wochengeschichte · 2 years
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DIE ERUPTION
Sich in Umlaufbahnen bewegen, zu erfahren in meiner neuen Wochengeschichte:
Was hat mir die unwahrscheinlich heftige Unterwassereruption des Tiefseevulkans einen Schrecken eingeflösst! Einen gewaltigen. Einen, der mich im Schlaf verfolgt. Nächtelang zu Albträumen führte. Erst nach Wochen sich in Minne aufzulösen begann. Ein Mienenspiel erster Güte beinahe so stark wie die Eruption in meiner Seele auslöste. Glücklicherweise sich aber, wie der Vulkan, dann beruhigte seine giftigen Lavadämpfe, meine Träume nicht mehr erreichte, mich wieder meinen herrlichen Traumwelten ganz ohne Schrecken überliess. In deren Armen schlummern liess, wofür ich unendlich dankbar bin. Denn was gibt es Besseres als Traumwelten, in denen sich alle irdischen und himmlischen Träume erfüllen, träumend befriedigen lassen. Der Seele unendliche Nahrung bieten, um den grauen Alltag mit seinen langweiligen Schreckensfortsetzungen zu entfliehen, Kraft für die Wanderungen, die ich so endlich liebe bereitzustellen. Mich durch die Wälder streifen, Hügel erklimmen, an Felswänden messen, in Flüssen schwimmen, an den meterhohen Meereswellen surfen, mein Mütchen an Autoritäten auslassen können zu ermöglichen. Mir auch die Gelegenheit bieten meinem Steckenpferd, es ist, ich schwöre es, obwohl von Mitmenschen so gesehen, keine Eselei, nachzugehen. Nachzustreifen. Mit meinen Augen grasend Gegenden, Ebenen, Hügellandschaften, ja gar Wüsten, ohne jedes Grün abzugrasen. Meiner Steinsammelleidenschaft zu frönen. Was da Herrliches aus unserer Urzeit preisgegeben wird, ist ganz ohne Preis mit blossen Händen zu erklauben. Befriedigend meine Neugier. Eine Gier, die sich nie legen will. Heute Sonntag, gehe ich erneut auf Pirsch. Ganz ohne Gewehr oder Speer. Muss keinem Lebewesen etwas zuleide tun. Leiden lassen. Kann aufrechten Hauptes des Gewichts wegen jedoch gebeugten Rückens dann abends nach Hause ziehen, meine Beute auf dem Schreibtisch auslegen. Kann aufs Ausweiden ganz verzichten! Da und dort Jahrtausend Schmutz aus Spalten waschen. Saubermann spielen, ohne Gewissensbisse zu erfühlen. Zu guter Letzt, am steilen Abhang einen runden Stein ergriffen, nicht grösser als ein Kartoffelbaby. Leicht rostbräunlich eingefärbt durch sein unterirdisches Leben in der Tiefe. Ist, so nehme ich an, angefüllt mit steinigem Unterbewusstsein, das ich ans Tageslicht bringen muss damit der Stein Frieden finden wird. Werde diesen dann nach Strich und Faden zu bestimmen wissen. Ihn seiner Entstehungszeit zuordnen, ordentlich etikettieren, damit er seine Ruhe finden kann. Nicht mehr seinem Ursprung nachzugrübeln hat. Nehme ihn nochmals zur Hand. Ein wahrer Fund ist das! Da bin ich überzeugt, ohne jeden Zeitzeugen zuzuziehen sicher. So sicher nur Steine mit ihrem weitaus höheren als biblischen Alter sind.Wahrlich merkwürdig, der Kartoffelstein fühlt sich in meiner Hand warm an. Nimmt er Körperwärme an? Fühle ein kribbelndes, krabbelndes Bewegen in der Hand. Seltsam ist das. Steine sind doch keine Lebewesen. Oder doch? Verkanntes Leben? Leben in einer anderen Dimension? Liegt da das Geheimnis der schwarzen Materie? Jetzt quillt der Kerl, oder ist er ein ES, langsam aus meiner Hand. Wächst! Nein, das ist nicht möglich! Ein Beben erschüttert ihn! Ein Steinbeben? Von Erde ist er ja befreit.Da! Ein Grummeln. Ein Grollen, das immer lauter wird! Versuche, mir die Ohren zuzuhalten. Gelingt mir nicht! Der Stein wird immer gewichtiger. Grösser. Zwei Augen erscheinen. Ein Mund. Eine Nase! Und jetzt ... glaube es nicht, Feuer quillt aus Lippen und Nase. Mehr und mehr. Eine Eruption! Ich klebe am Kartöffelchen, das jetzt nicht mehr in Verkleinerung anzusprechen ist. Mich beherrscht. Ich halte mich an der Nase fest, die nun wie eine vergrösserte Eigernordwand über mit hängt! Da … ein Knall, der alles in den Schatten stellt. Selbst das Tageslicht! Werde mitgeschleudert. In die Umlaufbahn. Laufe seither um. Kann nur hoffen, dass mich ein menschsammelnder Stern eines Äonentages aufklauben wird, auf dass ich es ihm heimzahlen kann, wie der Stein es mir, da wir ihm kein Leben zugetraut haben, dachten, er sei tote Materie … Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder: M A T E R I E Bin ich MaterieM
ehre ich diese
Wie Regen diegrünende Wiese? Lebend
Bebend
Täglich
Dankbar
Säglich.
Klein sein
Mein Sein
Sein 
Als sei ich 
Ein kleiner
Runder Stein.
HerzlichstFrançois Loeb und ein Besuch ganz ohne Umlaufbahn auf meiner Homepage: https://www.francois-loeb.com/
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goodloop · 4 years
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Bäume blühen!
Blühende Bäume Was singt in mir zu dieser Stund Und öffnet singend mir den Mund, Wo alle Äste schweigen Und sich zur Erde neigen? Was drängt aus Herzensgrunde Wie Hörnerschall zutag Zu dieser stillen Stunde, Wo alles träumen mag Und träumend schweigen mag? An Ästen, die sich neigen, Und braun und dunkel schweigen, Springt auf die weiße Blütenpracht Und lacht und leuchtet durch die Nacht Und bricht der Bäume Schweigen, Daß sie sich rauschend neigen Und rauschend ihre Blütenpracht Dem dunklen Grase zeigen! So dringt zu dieser stillen Stund Aus dunklem, tiefem Erdengrund Ein Leuchten und ein Leben Und öffnet singend mir den Mund Und macht die Bäum erbeben, Daß sie in lichter Blütenpracht Sich rauschend wiegen in der Nacht!
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Hugo von Hofmannsthal (1890er Jahre)
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sakrum1 · 7 years
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Dienstag, 31 Oktober 2017 : Psalm 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6.
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich. Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.
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onesidesmile · 4 years
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Von dem Tier
Stehen bleiben, sitzen, denken! Ich denke, denke und denke und denke und denke. Umsehen, seufzen, weiter denken. Die Augen sind offen, glotzen und starren in die Leere, bedecken sich mit Lichtteilchen und schlafen im wachen Tag. Das Licht ist ihr Element. Das Objekt ist einer ihrer Tagträume und meine Realität, die ich ausblende, weil ich gerade denke. Das Licht ist meiner Gedanken Feind und ist somit nicht willkommen. In meinem Kopf ist immer Winter. Mir ist kalt. Ich höre auf zu denken und beginne durch meine Augen zu sehen und lasse ihre Träume zu den Meinen werden. Es ist ein warmer Tag. Meine Haut meldet Wonnegefühle und etwas öffnet meinen Mund. Ich lebe! Es lebt mich. Jeder Faden meines Daseins beginnt sachte zu vibrieren. Gegenüber! Das Tier in mir entdeckt dich zuerst. Ich mache es zu einem Teil von dir, denn sonst geht es nicht. Ich sehe dich, höre dich, du bist Teil seiner Augen, Teil seiner Ohren, ich erkenne dich. Für den Augenblick, an dem du wahr in mir bist, habe ich kein Wort. Ich entreiße dir mein Tier und verstecke es, – gut versteck ich es, die Kette ist ein Wortgeflecht. Das reinste Rätsel, selbst für mich. Ich beginne dich zu träumen. Ich genieße dich zu träumen, ich träume ich bin du. Wie Motten umkreisen dich meine Blicke, wie Piranhas beißen sich meine Worte an dir fest: Bis ich weiß, was du sein willst. Bis nur noch ein Skelett von dir übrig geblieben ist und ich wieder getrost wegsehen kann. Keine Ahnung, was ich eigentlich gesucht habe, mich? Dich? Etwas Neues oder einen Fremden, einen, den ich nicht fressen kann? Es kann nur ein ICH geben, und das sind wir, du, ich und die Anderen. Ich belecke meine Lippen, vielleicht hast du mir geschmeckt. Das wird sich zeigen.
Erheben, gehen, schlafen! Wach bin ich nur im Traum. Wenn ich schlafe, dann denke ich. Ich denke dann an das Tier in mir. Nein ich bin nicht frei denkt es dann, nein, ich bin nicht ich selbst. Oh doch, das Tier ist schlau, es ahnt wer, wer ist und wo es hingehört in diesem Spiel. Es ist wild und stark, doch es ist nicht ICH. Wir sind alle, die wir wahrnehmen konnten, und das denken wir auch. Aber wir platzen nicht. Wir nicht, sind eher leer, das denkt das Tier in mir; über uns, die ich ist. Ich träume, wie ich nach Hause gehe. Ich träume, dass es ein schöner Tag ist. Ich träume mich selbst, wie ich mich träumend träumte und bin da. Das Laub der Blätter träumt es raschele im Wind und meine Hände träumten, sie könnten es hören. Mein Atem träumte ein und aus und wir, mein ich, waren uns einig. Nichts. Die Ruhe in sich selbst, dass ist der Frieden und die Weißheit der Seele. Volksglaube, meint eigentlich, wenn alle zittern, denn wir, das bin ich, erzählen dann einfach nicht, damit sie atmen kann. Atmen, dass ist der Zorn der Seele, und unser Irrtum! Sie ist meine älteste Bekannte und zu gleich die Neueste. Wir haben sie entdeckt, als wir uns beleidigt und angewidert voneinander abwandten und in Verzweiflung uns zu zerstreuen drohten. Wir haben nicht geträumt zu jener Zeit, nein, nur geschlafen, tief im Winter waren wir unterwegs, jeder auf der Suche nach einem Fleckchen Einsamkeit und einem Traum, nur für sich allein. Und da erklang ein Weinen erst und dann ein Schrei: „Genug!“ Das war das erste und das letzte Wort, das sie je gesprochen. Keiner von uns hatte es verstanden. Und dennoch waren wir gefesselt von seiner Kraft und ihrer Schönheit. Wo sie bis dahin verborgen war wissen wir also nicht und leider ist sie auch nie ein Teil von uns geworden. Aber seither lebt sie mit uns und ich bin ein wenig verliebt in sie. Obwohl sie älter zu sein scheint als ich, sieht sie immer jünger aus. Wenn wir uns zu sehr streiten, dann sieht sie uns voll Mitleid an. Wenn wir aber nicht streiten, sondern nur träumen, dann nur mit Verachtung. Sie liebt den Winter nicht, denn sie kennt seine Sprache nicht. Manchmal sieht sie die Träume meiner Augen an. Dann öffnet sie den Mund und atmet. Und der Hauch ihres Odems lässt den Schleier ein wenig zarter werden und ich habe dann das Gefühl, dass meine Augen erwachen würden und die Eiszapfen in mir zu schmelzen begännen und wir nie wieder träumen könnten. Sofort laufen wir alle zusammen und staunen, sprechen und streiten und zack, schließt sie die Augen und kuschelt sich in ihr langes Haar. Wäre sie eine Frau, dann hätte sie das schönste Haar der Welt. So ist es ihr, einfach Haar. Kein Traum! Das Tier in mir beobachtet sie, ich weiß es, denn wir beobachten es. Es lügt über sie, wenn es sie ansieht. Ich glaube sie gab ihm einst ihre Brust um es zu säugen, lange bevor wir kamen um es mit Worten vor uns her zu jagen bis in eine Höhle tief im Winter, in der es immer nur ein Fremder ist, aus der es nur selten hervorkommt. Nur so konnten wir träumen, denn zum Träumen sind wir hierher gekommen, zum Träumen haben wir das sprechen gelernt, haben wir die Augen bekehrt, dass sie uns die Bilder zeigten, die zum Träumen uns die Besten scheinen. Aber ich glaube, sie hat wieder damit begonnen es zu säugen. Es kommt mir größer vor und wir sehen es öfter zwischen den Strähnen ihrer Haare hervorblitzen. Es will den Augen etwas zeigen, aber das sind meine Augen. Also müssen wir sie schlafend machen und es vergessen.
„Denn die Seele und der Körper einten sich um zu einen was dem Sinn entspricht. Eins sollte es sein, Eins, dass sich selbst bestimmte. Das zu Bestimmende erkannte sich, und so auch Dich. Schon waren Wir geboren und benannten Es als Tier, durch Worte, die uns gegen es verschworen, da es nicht reicht zu sein, was man an sich schon ist!
Und nun fressen wir jeden den wir träumen und wir fressen und vergessen schnell! Als ich noch ich gewesen und noch kein Wort von einem Dir und Mir in mir als Sehnsucht die Stimme sich erheben ließ, die ewig redet und die Welt verträumt, da war ich mir ein Wille noch gewesen, meines Willens eigner Quell!
Doch nun fressen wir und träumen, fressen und vergessen, träumen um zu fressen, fressen zu vergessen, -fressen, fressen, fressen!“
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m00nch1ldfairy-blog · 7 years
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Random Late Night Story
Nun lagen wir zusammen auf meinem Bett und starrten jeweils auf verschiedene Blickpunkte. Wenn man das liegen nennen konnte, denn Milo saß bloß mit dem Rücken angelehnt gegen das Bett und ich tat es ihm gleich, bloß musste es bei mir um weiten komischer aussehen, da ich, nicht wie Milo gerade, mit Haltung und, auf unerklärliche Weise, dennoch locker da saß, sondern wie ein eingefallener Sack, der sich bloß mit dem Ellenbogen abzustützen wusste, sofern das noch als Abstützen durchgehen konnte. Es musste lächerlich wirken. Diese perfekte Gestalt neben mir und dann ich. Ich war eine Witzfigur. Und das wurde mir erst jetzt richtig bewusst.
Es verging eine Weile in der wir bloß schwiegen und auf unsere Punkte starrten, doch zugegebenermaßen machte mich diese ewig anhaltende Stille zunehmend nervöser.
Ich war es nicht gewöhnt von so viel Schweigen umhüllt zu werden, weshalb es mir immer schwerer fiel, ruhig zu bleiben und diese unangenehme Ruhe nicht zu unterbrechen.
Es wäre ja eigentlich kein Problem, doch sah Milo gerade so aus, als hätte er sich in einen seiner vielen Gedanken vertieft und ich wollte ihn nun ungern darin stören. Ich war schon nervtötend genug.
So kam es eben, dass ich minutenlang in meiner Position verharrte, bis ich eine Regung neben mir wahrnahm und aufschaute.
"Du siehst nicht sehr entspannt aus", stellte der Grünhaarige sachlich fest, "ist alles in Ordnung?"
"Ja, wieso sollte es nicht in Ordnung sein?" - "Was sollte nicht nicht in Ordnung sein?" - "Was?"
Seine Mundwinkel zuckten kurz und für den Bruchteil einer Sekunde schien es, als würde er lächeln wollen, doch ehe ich mich versah, war dieses Zucken wieder verebbt.
"Schon okay."
Ich nickte stumm und starrte aus dem Fenster, gegen welches seit einer guten Stunde pausenlos unzählige Regentropfen prasselten. Die Sonne war schon untergegangen, was ziemlich normal zu diesen Zeiten im Winter war, und der Mond war als Sichel aufgegangen, doch wurde er von dunklen Regenwolken verdeckt, sodass nur ein schwacher Schein durch sie hindurch zu sehen war.
"Hat deine Mutter nichts dagegen, dass du so lange bei mir bist?",fragte ich in die Stille hinein, weil ich mich keinesfalls erneut jener aussetzen wollte, egal ob ich nun nervtötend war oder nicht.
"Solange ich außer Haus bin, hat sie gegen nichts Einwende",meinte er ruhig und mit einem bitteren Unterton in der Stimme.
Ich kannte seine Mutter bereits. Sie war ziemlich... naja, aggressiv? Konnte man sie so bezeichnen? Sie war sozusagen das Gegenstück zu ihrem Sohn, der die lebende Ruhe war.
Immer war sie durch den Wind, immer auf Arbeit, immer in Bewegung, was vermutlich an den Unmengen an Ecstasy lag, die sie täglich konsumierte. Milo hatte es damals ziemlich bereut, mir das erzählt zu haben, weil er mich noch nicht gut kannte und total high war, aber ich dachte heute noch, dass das das Fundament unserer tiefen und innigen Freundschaft war, weshalb ich eigentlich sehr glücklich war, es damals erfahren zu haben.
"Ich habe ihren Konsum schon lange nicht mehr unter Kontrolle und sie hatte ihn nie unter Kontrolle", hatte er mir damals erzählt als wir, beide high, ein Lagerfeuer aus BILD-Zeitung und Haarspray auf dem Kinderspielplatz entfacht hatten. Kein großes Feuer, nur ein kleines, bei dem wir uns vergebens erhofft hatten, unsere kalten Herzen aufzuwärmen.
Ja, wir hatten festgestellt, dass unsere Herzen viel zu kalt waren, um zu irgendwas im Stande zu sein, weshalb wir uns, von unseren Freunden getrennt hatten und zu dem Spielplatz geschlichen waren. Das war damals unser erster Kontakt. Und er hatte mir eins seiner größten Geheimnisse anvertraut.
Seitdem unternahmen wir immer öfter etwas zusammen und vor allem alleine. Ich wusste nicht, ob Milo sich zunächst dazu gezwungen hatte, um sicher zu gehen, dass ich ihn nicht verriet, doch wusste ich, dass er es nach den ersten 4 Treffen freiwillig tat, als er mir viel mehr anvertraute, als bloß irgendein mickriges Geheimnis. Nein, damals hatte er mir seine Welt offenbart. Wir hatten stundenlang einfach im Park rumgelegen und über belanglose Dinge geredet, dabei abwechselnd in die Augen des anderen und den Himmel gestarrt. Er hatte auf viele Dinge eine differenzierte und kritische Meinung und konnte sich sehr schnell sehr tief in bestimmte Themen reinsteigern. Er hatte mir Einblicke in seinen Verstand gewährt.
Danach lagen wir mit einer Decke unter uns und einer Decke über uns ausgestattet auf meinem Balkon und Milo hatte mir verschiedene Dinge über die Sternenbilder erzählt und wie er sich vorstellte, was nach unserem Tod passiert.
"Du kennst ja bestimmt diese ganzen belanglosen Religionen und Irrglauben von Wiedergeburt oder Leben in Himmel oder H��lle. Schlag dir das bitte für einen kurzen Moment aus dem Kopf und konzentrier dich bloß auf meine Vorstellung. Also.
Seit deiner Geburt wirst du von verschiedenen Erfahrungen und Eindrücken in verschiedensten Bereichen deines Lebens geprägt. Sowohl positiv als auch negativ. Bei mir wären die Bereiche... ähm ... Familie, Freunde, Schule, Gesellschaft, Erde, Natur, Tiere, Kunst - egal welche Art von Kunst - , Musik, Philosophie, Drogen, Liebe und Hass. Und wenn ich jetzt sterben würde, dann würde ich all diese Erfahrungen und Eindrücke in meiner Seele mitnehmen und meine Seele würde mich für immer verschiedene Szenarien, entstanden durch diese Erinnerungen, träumen lassen, angefangen bei dem Traum, wo dein ganzes erbärmliches Menschenleben nochmal an dir vorbeiziehen wird und du das letzte Mal in dem Zustand sein wirst, wo du realisieren kannst, dass du tot bist. Danach wirst du für immer Szenarien träumen, die deinen Erinnerungen nachempfunden sind, entschuldige, ich wiederhole mich. Die Seele ist dann übrigens nur noch bloße Energie, wie sie auch in deinem Körper vorhanden war. Man kann sie weder sehen, noch anfassen, fühlen oder hören. Eine träumende Energie also. Ist das nicht cool? Ich meine, es wäre für mich auf jeden Fall erträglicher, ewig zu träumen, als wiedergeboren zu werden oder so. Ich meine, stell dir vor du begehst Suizid und wirst wiedergeboren. Alles umsonst. Du lebst dann ja wieder. Klar, du lebst anders, aber der Grundgedanke zählt. Und wenn du ein Geist wirst, musst du trotzdem den ganzen Shit, der sich hier so zuträgt - wegen dem du dich vielleicht sogar umgebracht hast -, mitansehen und kannst einfach noch weniger machen, als zu Lebzeiten. Du kannst wörtlich einfach nur zuschauen. Ziemlich whack, nicht wahr? Und wenn du dieser ekelhaften Religion namens Christentum Glauben schenken solltest, wirst du in den Himmel kommen und was tust du da? Richtig, nichts. Das wird nämlich nie erzählt. Ich finde meine Version am schönsten von allen möglichen",hatte er ausformuliert erklärt.
Und ich hatte ihm zugehört. Ich hatte ihm immer zugehört, denn es war interessant, seine Sicht der Dinge zu erfahren, vor allem, da erzählt wurde, dass er ein ziemlich verschlossener Kerl sein sollte.
Aber das reicht, ich erzählte hier nun schon viel zu viel von der Vergangenheit.
Ich nickte abermals stumm und schaute ihn von der Seite an. Er schaute stur aus dem Fenster mit einer Art unterdrücktem traurigen Blick. Nun fühlte ich mich schlecht.
"Tut mir leid, wenn die Frage falsch war",entschuldigte ich mich vorsichtig und Milo drehte sich ruckartig mit dem Gesicht zu mir, sodass seine grünen Haare, die, beiläufig erwähnt, eigentlich nur ausgewaschenes Blau waren und deshalb nun grün aussahen, ein wenig auf und ab wippten.
"Es gibt keine falschen Fragen, Tids. Nur Fragen, die zum falschen Zeitpunkt gestellt werden",antwortete er verständnisvoll und lächelte leicht. Ich seufzte. Tids. Den Spitznamen hatte er mir gegeben. Ob man es noch Spitznamen nennen konnte, fand ich mehr als bloß fragwürdig, da Milo mich immer so nannte. Niemals nannte er mich bei meinem richtigen Namen, Tida. Er hatte es nie begründet, aber ich fand es auch nicht schlimm, dass er mich so nannte, im Gegenteil. Ich fand das sogar ziemlich nice. Aus dem einfachen Grund, weil ich noch nie jemandem ansatzweise wichtig genug gewesen war, dass er mir einen Spitznamen gab.
"Dann möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich diese Frage zum falschen Zeitpunkt gestellt habe",setzte ich erneut an und Milo lachte leise, ehe er mir sanft über meinen kopf strich, als wäre ich ein Hund oder seine feste Freundin, was natürlich nicht der Fall war. Er und ich machten das andauernd. Es war so ein Ding zwischen uns. Und es hatte bei uns beiden die selbe Wirkung: Wir beruhigten uns.
"Schon gut, ich glaube kaum, dass es für diese Frage jemals einen richtigen Zeitpunkt geben wird",er seufzte einmal und nun war ich es die ihm einmal sanft durch die weichen Haare wuschelte, woraufhin sich ein genießerisches Lächeln auf seinen Lippen formte und er entspannt die Augen schloss.
Er wirkte auf Außenstehende sicher erschöpft. Wie ein kleiner streunender Welpe, der jeden Tag aufs Neue ums Überleben kämpfte und nach einer geschlagenen Ewigkeit das erste Mal entspannen kann und gestreichelt wird. Doch es war keine Erschöpfung. Es war Ruhe. Sowas wusste man, wenn man kein Außenstehender mehr war. Und ich war sozusagen mitten im Zentrum seines Verstandes verankert. Er war einfach bloß die Ruhe selbst.
"Wie schaffst du das, Milo? An deiner Stelle wäre ich sicher schon längst ausgerastet, hätte den Verstand verloren oder in Depressionen versunken. Wie schaffst du es immernoch, trotz der Aggressionen deiner Mutter und allem anderen, so ruhig zu bleiben?!", platzte es dann letztendlich aus mir heraus und erschrocken schlug ich mir die Hände auf meinen Mund, als ich erkannte, was ich da gerade über seine Mutter gesagt hatte.
Zunächst herrschte eisige Stille und von meinem besten Freund war keine Bewegung wahrzunehmen, bis er sich kurz räusperte, weshalb ich schreckhaft zusammenzuckte und leicht grinsend anfing zu reden:"Für Außenstehende mag es wie Aggressionen aussehen, die meine Mutter gegenüber allem und jedem hegt, ja. Und ja, vielleicht sind es sogar Aggressionen, aber sie werden doch nur durch diese starke Unausgeglichenheit in ihrer Seele hervorgerufen." Verwirrt starrte ich ihn an. "Inwiefern?"
"Sieh es wie eine Art Waage. Eine Waage wo jedes Messschälchen für eine Emotion, ein Gefühl steht. Und Ausgeglichenheit zeugt davon, dass von allem gleich viel vorhanden ist, verstehst du?",erklärte er und ich nickte, was er als Anlass sah, fortzufahren. "Meine Mutter hat das nicht. Besser gesagt hatte sie es noch nie. Sie hatte immer zu viel von einem und zu wenig von allem anderen. Dann hat sie versucht, ihre überwiegenden Emotionen mit Drogen auszugleichen, aber das hat bloß die anderen Emotionen zum Überwiegen gebracht und da sie abhängig von dem Übergewicht ist, ist sie nicht in der Lage, jemals wieder irgendwas auszugleichen. Die Drogen drücken auf das Wutschälchen. Deshalb ist sie immer so aggressiv. Stempel nicht gleich alles ab, ohne es genauer betrachtet zu haben."
Wie jedes Mal wenn er erzählte und erklärte hörte ich ihm aufmerksam zu und wie immer war ich überwältigt von dem, was er mir offenbarte. "Verstehe. Tut mir leid",murmelte ich in Gedanken.
"Hör auf, dich immer für alle Sachen zu entschuldigen, für die du im Grunde genommen nichts kannst",flüsterte er leise und strich noch einmal durch meine Haare.
"Und du hast auf jedem dieser Schälchen die selbe Menge?",fragte ich dann interessiert und er nickte.
"Es ist eigentlich ganz einfach, du musst nur darauf achten, dass du ausgeglichen bleibst. Das heißt aber nicht, dass du Situationen entfließt oder so. Du musst lernen, sie richtig zu verarbeiten, jedes einzelne Stück Erfahrung und jeden Eindruck daraus mitzunehmen. So bleibst du auch ausgeglichen."
Ich nickte summend und rutschte dann mit meinem Kopf auf seine Brust, wo er anfing meinen Kopf zu kraulen.
"Ich habe dich lieb, Tids."
"Ich dich auch, Milo."
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niusgeschichte-blog · 7 years
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Aufeinandertreffen
„das kann doch nicht Wahr sein“ entfuhr es Niu laut. Ein bisschen zu laut. Was wenn sie ihn gehört hatten? Allem Anschein nach war dem nicht so, denn sie machten sich nicht auf ihn zu suchen. „Ich muss Träumend“ dachte er sich. Ein Kniff. Und noch einer. Drei,vier,fünf mal zwickte er sich, das letzte mal so stark, dass er einige Tropfen Blut verlor. Doch er wachte nicht auf. „Verflucht und was mache ich jetzt? Einfach wieder gehen? Wird wohl das beste sein“ murmelte er. Natürlich würde er, wie ihm selbst durchaus klar war, nicht kehrt machen. Dafür war er viel zu Neugierig, Noch nie hatte er etwas Vergleichbare gesehen: auf der Lichtung, oder besser in dem Krater der eins eine Lichtung gewesen sein mag, stand ein … Tier. Einer großen Katze ähnelnd, doch scheinbar aus purem Licht bestehend. Neben ihr konnte man einen recht kleinen Mann in einem Umhang ausmachen, der ebenso grün war wie sein Begleiter. Er hatte seine Hände wie ein Mönch zusannengelegt und schien ein wenig erschöpft zu sein. Hatte er etwa diesen riesigen Krater verursacht? Wenn ja, wie? Während ihm diese Fragen durch den Kopf schossen, wuchs in ihm der innere Drang auf die Lichtgestalt zuzugehen. Zuerst war es nur eine Idee doch nach einiger Zeit musste er sich mit ganzer Kraft dagegen wehren. Schließlich gab sein Geist nach und seine Bein trugen ihn Zielstrebig auf die beiden Gestalten zu.
„Dort sekh, sie doch!“ staunte Imrah. Der alte man drehte sich langsam um. Einige Meter entfernt war ein junger Mann aufgetaucht der sich in ihre Richtung bewegte. Seine Gesichtszüge waren verkrampft, als würde er sich gegen etwas wehren gegen das er nicht die geringste Chance hat. „Das kann nicht sein!“ blaffte er. „weil es etwa kein Mädchen ist?“ säuselte Imrah, auf ihren Lippen ein rechthaberisches Grinsen. „Nein, er ist viel zu Alt, schau doch mal genau hin! Der ist ja schon ausgewachsen!“ „hmm. Du hast recht“ erwiederte sie ernst. „Das ist ein Problem“ „Er hat dich auf jeden Fall schon gesehen. Wir können uns keine Mitwisser leisten wie du ganz genau weißt.“ Sekh begann bereits ein Zeichen zu sprechen „reuef ni red tlewre“ „Stopp!“ unterbrach sie ihn. „wir müssen ihn uns erst anschauen. Vielleicht ist er doch der richtige, du kannst ihn dann immernoch Töten“ „Ganz wie du willst.“ sekh war genervt.
Für einen kurzen Moment schien es Niu so als würde Feuer zwischen den sich bewegenden Händen des Mannes entstehen, doch als der alte die Hände wieder ineinander faltete verschwand der Eindruck. Mit jedem Schritt der nach vorne tat kam ihm die Szenerie immer unwirklicher vor. Die Katze, Nein es war eher ein Panther, bewegte sich anmutig auf ihn zu. Neben ihr schlenderte der Alte dahin. Ihn umgab eine Aura von Macht. Etwa zehn Meter von ihm entfernt kamen sie zum stehen. Auch er konnte jetzt Anhalten, der Zwang hatte ihn verlassen. Die beiden schauten sich an und das Lichtgeschöpf nickte zustimmend mit dem Kopf.
„izik!“
kam es aus dem Mund des Mannes, mit einer Stimme die tiefer und lauter dröhnte als tausend Donnerschläge. Diese Tonlage konnte unmöglich von einem Menschen erreicht werden, dazu noch von einem so alten. Nein, aus diesem Menschen sprach etwas weit aus machtvolleres. Niu war geblendet von dem hellen Lichtblitz der auf ihn zuraste. Binnen milisekunden hatte er die Hand erhoben
„oret!“
Das gleißende Hell verschwand Augenblicklich. „ Das ….Das war nicht ich, das kann unmöglich sein“ murmelte Niu noch. Dann wurde es ihm schwarz vor Augen.
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walterpissecker · 7 years
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Ode an den Frühling | von D.
Liegen die Herzen nicht blank gerade. Nichts geht vor oder zurück. Jeder atmet Zug um Zug den wirklichen Frühling entgegen. Die verdammte Sonne kommt, verspricht alles, hält wenig. Träumend liegen wir nächstens in unseren Betten und wälzen uns von einer Seite auf die andere. Die eigene Wärme täuscht uns Möglichkeit vor, da könnte noch etwas kommen. Dies Fassen in den anderen. Dies Innehalten, dies Glauben, dass bei der Suche auch ein Finden und wahres Entdecken sein kann. Verwirrte lesen, weil sie nichts mehr wissen, den Luhmann, der schrieb über die Codes der Intimität, schrieb über Interpenetration, meinte damit, das Wollen und Dürfen den anderen zu erfahren, wer er ist. Spannend dabei ist freilich, dass der Suchende, der Liebende sein vis á vis dabei möglicherweise mehr begreift, als der Geliebte sich selber. Das ist wirklich gefährlich. Wer will schon dekodiert werden. Da wird es nämlich eng, da berühren sich wirklich die Herzen. Der übliche Schmus aus den Flachbildschirmen ist flach. Klingt nach Liebe, schmeckt aber nicht danach. Ist schon seit geraumer Zeit ein Surrogat geworden, und wir Dummen haben uns daran gewöhnt, denken, so ist es richtig, so ist gut. Das ist der Höhepunkt. Nicht einmal die erste Kurve haben die Konsumenten am anderen begriffen oder überwunden. Ist wie Kindergartenspiel von Erwachsenen, nur nicht unschuldig mehr, aber bestürzend einfach und ambitionslos unauthentisch. Wie geht es einer, die keinen Flachvermittler seit Jahren zu Haus hat, die dann irgendwo in die Welt der Programme sinkt, übermäßig den Inhalt in sich aufnimmt bis in die Dämmerung. Nicht gut, die versteht nichts, ist angeekelt, ist nicht mehr vermittelbar an diese Welt, wenn die Welt wirklich da draußen so ist. Soapserien, Halbrealityshows, extremster Exhibitionismus, Schönheitswahn, Lippenverdickung, Brustaufgeblasen und die reden dabei auch noch von Liebe. Zu wem, zu was, wozu. Das nur um sich selber Kreisen ist nichts weniger als Nichts. Ihre D ist erschüttert, glaubt sie doch noch an die Innenwandgeheimnisse. Dort ist das zwischenmenschliche Abenteuer, dort liegt die Möglichkeit, dass Mann Frau wirklich erkennt und im Erkennen sich selber erkennt. Dort auch ist die Körperlichkeit gelebt niemals fade. Angelo, von Küssen will ich jetzt gar nicht reden. Was wäre, wenn wir egal wo wir sind, spontan aufstehen, egal wer da ist, und den auf den Mund küssen täten. Einfach so. Nicht flüchtig, sondern wirklich. Dann ginge man wieder, verabschiede sich, wortlos. Worte sind wahrlich um uns im Überfluss zu hören. Sind sie nicht so inflationär verwendet, entbehrlich? Ihre Semantik wird so eingetrübt durch die unbedachte Benützung der Worte, dass alles einen anderen Sinn bekommt. Die Sprache wird mit einem Mal zur Fremdsprache, obwohl wir nicht das Land verlassen haben. Das Fallen ins Fallen ist unaufhaltsam dabei. Was täte uns retten? Was? Die alten Bücher, die Menschen, die das Geschenk, die die Sprache uns gab, noch verstehen und ehren, und ja, die, die küssen. Und dabei mit einer sachten Bewegung irgendein Hautstück am Kopf oder Hals berühren, weil dahinter der eigentliche Herzschlag liegt. Der Code. Das Geheimnis. Die Zeitspanne zwischen Geburt und Jetzt und Tod. Vielleicht auch der Auftrag, den uns das Leben abverlangen will, aber meist scheitert am Nichtgehören werdem. Was verdammt noch einmal klingt in uns. Keine guten Tage für leise Töne, die das ahnen, sind einsam und manchmal auch verwirrt, werden vom Alltag abgenutzt, retten sich abends nach Hause und versuchen dort ihre Balance wieder zu finden, liegen schlafend oder wachend im Bett, erleben ihre eigene Wärme als etwas Fehlendes, weil die andere, die von ihm oder ihr fehlt. Selbst wenn er oder sie daneben liegt, fehlt sie, da ja die Sprache schon längst ihre Begrifflichkeit verloren hat, und beide seit Monaten oder Jahren aneinander vorbeireden, ohne auch den Hauch einer heraufdämmernden Ahnung zu haben. In einer Liebesgeschichte zu sein, aber es doch nicht zu sein, dreht das Rad der Verwirrung nur noch schneller voran, verändert die Semantik noch mehr, steigert sich verherrend zu einem Taifun und lässt am Ende des Tages merkwürdige Kleintrümmer hinter sich. Darüber dürfen wir dann auch noch stolpern und glauben, das ist das Salz des Lebens. Ist es aber nicht. Nur der Abfall des (Konsumations)Wahnsinns. Wohin, mein Freund können wir uns da retten. Fragt Ihre D. Übelste Worte knallen durch meinen Kopf, Fut, Scheiße, Fuck. Nur die Versuche, mit diesen Ausdrücken irgendetwas zu bannen, gelingt nicht. Wir stehen bis zum Kinn im Morast der Ergüsse aus den Medien, aus der Sprach- und Bildverstopfung. Ihre verdammte beruflich Welt. Sollen wir alles neu erfinden? Jedes Wort bekommt eine frische Bedeutung, einfach von vorne anfangen wie die Säuglinge, die diesen wahnsinnig guten engen Mutterleib verlassen, raus müssen, weil es einfach zu erdrückend klein wurde, wäre es nicht so, würden sie vermutlich bleiben bis zum Umfallen der Mutter. Aber so, ist die Enge zu gefährlich und der Säugling strebt ins Licht und ans Wort. Am Anfang war das Wort, und das versteht der neue Mensch natürlich gar nicht, könnte ja auch ein reinkarnierter Koreaner sein, oder eine Schiite aus dem Jemen, aus dem Rub al Kali Gebiet. Der täte ja nur Sand kennen von früher und Wasserarmut, und diese Kamele, die sie mehr lieben als ihre Frauen. Egal, ob jetzt ganz neu oder wiedergeboren, da wäre der Beginn des Sprachlernens wieder. Die Begrifflichkeit Tisch muss erst erfasst werden, um erkennt zu werden, das ist ein Tisch. Drehen wir alles zurück bei uns Erwachsenen, und der Tisch wäre es nicht mehr, wäre neu ausgeschrieben und ab nun die Illusion, alles verdreht also, alles neu gemischt. Neues Kartenspiel am Tisch. Ist das nicht die Lösung. Um zu überleben dürften wir eine Zeit lang nicht in Banalitäten sinken, denn beim Erlernen wird doch anfänglich so ziemlich alles hinterfragt, fehlerbedingt falsch ausgesprochen, verdreht verwendet, und doch im Verdrehen, viel klarer als der Shit-Erguss von hier und jetzt, Sprache und Sinn erlebt. Die Codes der Intimität erhielten natürlich auch ihre frischen Bedeutungen. Wäre das unser aller Chance, oder verstünden es nur wieder die wenigen der wenigen, die diesem neu Aufsetzen gar nicht bedürft hätten. Reset für die Menschheit. Liegt die Qualität der Sprache dicht bei der der Liebe? Verlernen die Hunde im Permanentschnattern jedes Gefühl für das Wort, haben sie zeitgleich auch die Feinheiten des Liebens vergraben wie einen alten Knochen. Und den finden sie nicht mehr. Der wartet so dahin, wartet geduldig, verliert an die Tiere unter der Erde seine Substanz, wird gefressen von Engerlingen und ähnlichen Vielfüßigkeiten. Dummer Hundin oben mit neuen Schuhen vielleicht besohlt, hat selbst die Ahnung, dass es da ja noch diesen Knochen gibt, verlegt. Im Grunde wollen sie alle zurück in den engen Mutterleib, da waren sie glücklich, da waren sie völlig eins mit dem äußeren System, mit dem Nahrungsautomat, kein Frieren, kein Licht der Erkenntnis. Doch halt, da verrenne ich mich, diese Finsternis ist möglicherweise die Erkenntnis pur, wie eine Einsiedlerklause im feuchtbrutwarmen Hinterland Balis. Die Mutterleibler sind die besten Konsumationswahnsinnigen, weil nicht im richtigen Leben angekommen, kompensieren sie bis zum Abwinken. Liebe|Sprache darf nicht inflationär missbraucht werden. Ist kein Zug dem man einfach verlassen darf bei der nächst kommenden Station. Ist kein Sonntag Morgen, aus dem man betrunken wieder rauswanken kann. Ist doch noch immer das Hohelied an uns selber mittels Umweg über den anderen. Ja, lieben ist nicht altruistisch, ist nur einmal ums Eck gelaufenes Erkennen von uns, durch das Anfassen des Geliebten in jeder möglichen Hinsicht. Küssen wir uns einfach auf den Mund mit Zunge, ohne Zunge, einerlei. Ein wenig länger freilich sollte er sein, damit er wirkt, sonst, so fürchte ich, hätte er keine Chance, den Takt zu ändern.
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wochengeschichte · 3 years
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CLOCKDOWN
Keine  Zeit!! Was das bedeutet zu lesen in meiner Wochengeschichte Clockdown, Clockdown, war in aller Munde. Selbst die Spatzen pfiffen das Wort von den Dächern. Menschentrauben versammelten sich. Diskutierten. Schwadronierten. Ereiferten sich über die Beschlüsse der Regierung. Wie kann man nur! Wie ist das möglich? Wie kann ein Clockdown einfach so verhängt, verfügt werden. Industrien setzten ihre Beeinflusser in Bewegung. Heerscharen davon versuchten den Clockdown zu unterminieren. Mit allen Mitteln. Doch die Regierung hielt diesem Tsunami stand. Medien berichteten Tag und Nacht ohne Unterbrechung über dieses Thema. Keine anderen Nachrichten fanden mehr den Weg in Zeitungen oder in die elektronischen Medien. Clockdown überlagerte alle Kanäle und sozialen Medien. Kommentatoren versuchten zu ergründen weshalb diese Maßnahme getroffen wurden. Fernseh-Runden luden Psychologen und Psychiater zu Streitgesprächen über die Beschlüsse ein. Wie nur, konnte der Bevölkerung liebstes Stück einfach abgeschafft, verbannt, verboten, ausgelagert werden, erhitzten sich die Gemüter.Es kann doch einfach nicht sein, dass durch Regierungsbeschluss die Zeit ohne jede Vorwarnung aufgehoben wird! Wie soll das Leben ohne Zeit sich entwickeln? Öffnungszeiten sind nicht mehr zu definieren. Wie sich treffen, wenn es keine Zeit mehr gibt? Welche Armut bricht aus, wenn sich niemand mehr über Stress beklagen kann? Kann Zeitlos eine Geißel der Menschheit sein, sinnierten Philosophen. Gebt uns unsere alte Zeit zurück, stand auf den Bannern der Demonstrierenden. Doch die Regierung blieb Verkündete die zeitlose Zeit, eine Zeit ohne Zeit. Und entdeckte dabei, dass ohne Zeit gar keine neue Zeit geschaffen werden kann. Doch einmal abgeschafft gibt es kein zurück mehr. CLOCKDOWN bleibt CLOCKDOWN. Wir alle haben uns in die zeitlose Zeit zu schicken, ob wir es wollen oder nicht ...RRRINGGG!Der Wecker holt mich aus dem Schlaf!Zeit aufzustehen!Wahrlich schäumen die Träume träumend, ob wir es wollen oder nic Nehmen Sie sich Zeit. Lauschen Sie dem Gesang der Vögel in dieser Frühjahrszeit! Mit Wünschen für eine beschwingte Woche herzlichst François
  François Loeb liest seine Kurzgeschichten vor >> https://www.francois-loeb.com/kurzgeschichten-kostenlos-lesen/wochengeschichte-anhoeren
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sakrum1 · 4 years
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Samstag, 25 Juli 2020 : Psalm 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6.
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich. Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.
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sakrum1 · 5 years
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Dienstag, 29 Oktober 2019 : Psalm 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6.
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich. Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.
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sakrum1 · 5 years
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Montag, 23 September 2019 : Psalm 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6.
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich. Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.
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sakrum1 · 5 years
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Donnerstag, 25 Juli 2019 : Psalm 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6.
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich. Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.
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sakrum1 · 5 years
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Sonntag, 7 April 2019 : Psalm 126(125),1-6.
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich. Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.
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sakrum1 · 5 years
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Sonntag, 9 Dezember 2018 : Psalm 126(125),1-2ab.2cd-3.4-5.6.
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: „Der Herr hat an ihnen Großes getan.“ Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich. Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.
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