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#Technikhilfe
repairnstore · 5 months
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techniktagebuch · 3 years
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April 2020 bis Februar 2022
Immer Ärger mit der Tagesschau (aber ab jetzt vielleicht nicht mehr)
April 2020
Ich wohne seit einigen Wochen mit meiner Mutter zusammen und erwähne das Tagesschau-Problem zum ersten Mal im Techniktagebuch-Chat: 
Kathrin: harghnh, ich habe gerade zehn Minuten lang gemeinsam mit der Mutter nach der Tagesschau auf dem iPad gesucht es gibt eine App, die Tagesschau heißt, RATET, WAS MAN MIT IHR NICHT MACHEN KANN mit der ARD-Mediathek findet man die Tagesschau manchmal, wenn der Mond richtig steht oder so heute aber nicht am Ende hab ich die Tagesschau ergoogelt, damit geht es dann immerhin beinahe, nur nicht im Vollbild
Markus: In meiner Tagesschau-App kann ich mir z. B. die Tagesschau ansehen.
Kathrin: Vielleicht hat unsere Geduld nur nicht gereicht, da war alles, aber nicht die 20-Uhr-Tagesschau.
Markus: Oben rechts gibt es ein Symbol, das wie ein Fernseher mit einem Abspielpfeil darin aussieht. Es ist empörend klein.
Kathrin: ich schau gleich noch mal und dann wird eventuell ein weiterer Aufkleber aufs iPad gebappt werden müssen Tatsache, von dort kommt man in nur noch einem Schritt zur 20-Uhr-Tagesschau, DAS KANN DOCH ABER NIEMAND ERRATEN
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Vom Fernseher-Icon gelangt man zu dieser Ansicht. Leichtfertige Mütter starten jetzt das Video, stellen aber dann fest, dass sie immer noch nicht in der 20-Uhr-Tagesschau sind.
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Die taucht nämlich erst auf, wenn man weiter nach unten scrollt. Manchmal ist sie auch woanders.
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Mai bis Dezember 2020
Was in den nächsten Monaten passiert, ist im Techniktagebuch-Chat nicht dokumentiert. Es bestand wohl daraus, dass meine Mutter, immer wenn sie die Tagesschau im Fernsehen verpasst hatte, fragte, wie man denn jetzt in der Tagesschau-App zur Tagesschau gelangt, und ich dann aufstand und hinging, ihr das sehr kleine Symbol mit dem Fernseher zeigte und sie davon abhielt, auf der dann folgenden Seite das falsche Video zu starten.
Januar 2021
Kathrin: Meine Mutter kämpft IMMER NOCH mit der Tagesschau-App dabei verwendet sie die eventuell sogar täglich die drei Hauptprobleme weiterhin: - das winzige unintuitive Fernseher-Icon rechts oben, das man erst mal erraten und dann treffen muss (manchmal ist es verdeckt von einem versehentlich gestarteten Video) - und dann gerät man auf eine Seite, die ganz ausgefüllt ist von was Falschem und auf der man nur durch Scrollen zum Gesuchten gerät - und dieses Gesuchte ist dann auch noch immer wieder mal woanders
Februar 2021
Kathrin: Gezeter im Wohnzimmer, meine Mutter versucht die Tagesschau mit der Tagesschau-App zu gucken wie jeden Tag geht es nicht diese App bringt insgesamt viel Leid über die Menschheit “Nein! Nein! Dich will ich nicht! Ich will nicht die vom 3., ich will die von heute!” “Blöde Tagesschau!” “Warum das so schwierig ist!”
Markus: Vermutlich ne sehr doofe Frage: Warum schaut sie das nicht einfach im Fernsehen?
Clemens: Na, die Idee wäre doch schon toll, wenn es möglich wäre, die Tagesschau ne Stunde später “nachgucken” zu können!
Kathrin: weil es im Fernsehen nur einmal kommt und da verpasst sie es halt meistens wie wir jetzt mit vereinten Kräften herausgefunden haben, funktioniert der “TV”-Knopf der App, der immerhin in die Nähe der Tagesschau führt, heute nur in der Hochformat-, aber nicht in der Querformat-Ansicht
Felix: Hier auch regelmäßiges Fäusteschütteln Richtung Tagesschau-App. Die im Fire-TV denkt seit Tagen, es sei der 12. Dezember und will keine neuere zeigen. Aber auch wenn's funktioniert, funktioniert es nicht.
Kathrin: in der Querformat-Ansicht liegt offenbar ein Video von Merkel über dem Knopf ich nehme ihnen eigentlich vor allem übel, dass sie meine Mutter in der Ansicht bestärken, sie sei zu dumm fürs Internet, dabei ist es einfach nur eine sehr sehr dumme App
Mia: Und auf tagesschau.de ist es genauso doof?
Kathrin: weiß ich nicht mehr, ich schau nachher gleich mal, gute Idee!
Felix: Tagesschau.de weniger doof, aber immer grotesk verspätet. Wie man das hinbekommt, dass eine Sendung, die 20.15 Uhr endet, nicht ca. 20.16 Uhr online ist, ist mir schleierhaft.
Kathrin: was heißt denn grotesk verspätet konkret so ungefähr? nur für die Akten
Felix: So um 21 Uhr.
Mia: also ich schau und oben steht “sendung verpasst” und dann klickt man auf abspielen und man sieht die 20 uhr tagesschau
Felix: Ich hatte eine Zeit lang die App ARD-Mediathek, bis die App ARD-Mediathek eines Tages beschloss, bei jedem Abspielversuch abzustürzen. Seitdem habe ich sie nicht mehr.
März 2021
Kathrin: hier wird wieder seit einer Viertelstunde fluchend die Tagesschau gesucht
Christopher: Das mit der Website hat nicht geholfen?
Kathrin: nein, weil sie da eben immer noch nicht ist, wenn meine Mutter sie sucht, sie will das aber nicht glauben da müsste ein Platzhalter sein, immer an derselben Stelle: “hier erscheint in wenigen Minuten die aktuelle Tagesschau”
Christopher: Aber ist das nicht so? Dieser Button Sendung verpasst? ganz oben? Ach so, es war zu früh und es wurde eine andere Sendung angezeigt.
Kathrin: genau und dann eben immer Gezeter
Christopher: Zugegebenermaßen etwas bescheuert, dass die Sendung nicht um 20:16 Uhr online ist. Aber die Erwartung, dass es so ist, ist irgendwie typisch für Leute auf beiden Seiten des Spektrums der Vertrautheit mit Computern/Internet. Sowohl diejenigen, die damit sehr vertraut sind und viel zu tun haben, als auch diejenigen, die das gerade nicht sind und viele Zusammenhänge nicht kennen, gehen davon aus, dass die Sendung um 20:16 Uhr online ist – wenn auch vermutlich aus unterschiedlichen Gründen. Die Leute dazwischen denken vermutlich: Hm, okay, ist wohl ein manueller Vorgang, schau ich später noch mal. Vermutlich völlig wirr formulierter Gedanke, aber vielleicht versteht ihr ihn trotzdem.
April 2021
Kathrin: nur für die Akten, hier wird gerade wieder darüber geflucht, wie unauffindbar die Tagesschau von heute ist ich weiß inzwischen, wie es geht (Website, dann ganz oben “Sendung verpasst”), aber meine Mutter sagt hartnäckig “doch, da bin ich doch, aber das kommt da nicht” und dann ist sie immer irgendwie ganz woanders jetzt schreit sie rum und wirft gleich das iPad weg “ich werd noch narrisch!” es werden gute Vorsätze gefasst, ab jetzt wieder immer um Punkt 8 dranzudenken
Mia: du könntest deiner mutter einen 5 vor acht nachrichtenguckalarm einrichten
Oliver: Kannst Du nicht irgendwie eine einfache custom-made Webseite erstellen, die nur einen Link enthält, der dahin weiterleitet, wo Deine Mutter ohne Schwierigkeiten von selber nicht hinfindet?  Die kannst Du irgendwo ablegen und den URI in ihre Favorites auf ihrem iPad tun.
Kathrin: Aber das wäre dann doch nur ein Link zu tagesschau.de, oder? Da muss sie dann ja immer noch den Link zur Sendung selbst finden.
Christopher: Ich hatte es mir so vorgestellt, dass du eine Seite anlegst, die nur aus einem großen Button besteht mit dem Link zur aktuellen Sendung (den man irgendwie abrufen müsste). Dann gibt es das Problem Sie ist ganz wo anders nicht mehr.
Oliver: Ja, so ähnlich meinte ich das.
Kathrin: ah, was mit Scrapen meint ihr interessante Idee, ich schau mal
Christopher: Und wenn du nur eine Routine hast, die die aktuelle Sendung herunterlädt und in einen Google-Drive-Ordner legt und die vorherige Sendung löscht (oder in einen Archivordner verschiebt). Die heutige Sendung liegt zum Beispiel unter: https://download‌.media.tagesschau.de/video/2021/0424/TV-20210424-2023-2200.webl.h264.mp4 Das einzige Element, das ich nicht für den morgigen Link vorhersagen zu können glaube, ist 2023-2200.
Kathrin: ich könnte ihr einen Telegrambot schreiben, den sie fragen kann, das würde mich eh auch interessieren
Christopher: Am Vortag steht an der Stelle im Link übrigens 2124-1500. Verstehe es wirklich nicht.
Mehmet: Es gibt auch den Videopodcast. Also entweder entsprechende App benutzen oder, wie die anderen schon gesagt haben, ne Seite bauen, die immer den Link aus dem obersten Eintrag aus dem Feed serviert. Oder auch der Telegram-Bot.
Am nächsten Tag befasse ich mich mit der Frage, wie man mit Python den Link von der Tagesschau-Seite scrapen und einen Telegram-Bot erzeugen kann. Für beides gibt es praktische Fertigbauteile. Telegram bietet sich dafür an, weil in diesem Messenger unser Familienchat stattfindet und ich daher hoffe, dass die Mutter den Bot als neues Familienmitglied akzeptieren wird.
Kurze Zeit später kann der Bot die häufigsten Fragen beantworten: Wo geht es noch mal zur Tagesschau von heute? Was bedeutet dieses Wort, das eine Gegnerin in der Wordfeud-App gerade gelegt hat? Wo ist meine Brille? Seine Antworten auf die letzte Frage sind nur geraten (”Vielleicht im Flur in einem Eimer?”), aber das wären meine ja auch.
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Meine Mutter findet die Brillensuchvorschläge unnütz und behauptet, den Tagesschau-Link in meiner Abwesenheit nie zu brauchen, weil sie da immer um acht ans Fernsehen denke. Aber die Scrabble-Erklärfunktion wird freudig begrüßt und gleich genutzt. Vielleicht habe ich beim Versuch, das Tagesschauproblem zu lösen, versehentlich ein ganz anderes Problem gelöst. Und wenn nicht, weiß ich jetzt immerhin schon mal, wie Telegram-Bots gehen.
Einen Tag später:
Während ich am Bot feilte, hat man bei der Tagesschau offenbar einen Teil des Problems behoben: “Seit dem 27.04. kann deine Mutter auf tagesschau.de um 20:16 Uhr die 20 Uhr schauen. Wir nutzen dafür den Rücksprung im Livestream bis das Video da ist und sollten somit schneller als dein Bot sein.” (Malte Dudd bei Twitter)
Malte Dudd erklärt auch, warum es vom Sendungsende bis zur Mediathek so lange dauert: “Die 20 Uhr ist eine echte Livesendung und wird im Anschluss häufig nachbearbeitet. Wir können erst Anschluss mit den Rendern starten und die Videos für die diversen Ausspielwege erstellen. Das dauert ca. 1 Minute je Sendungsminute und dann noch der Übertrag zur Mediathek.”
Dezember 2021:
Der Scrabble-Bot wird weiter gern genutzt, aber seine Tagesschaufunktion ist defekt, seit sich im HTML von tagesschau.de was geändert hat. Ich müsste jetzt das Scraping entsprechend umbauen, verstehe aber inzwischen schon wieder nicht mehr, was ich im April 2021 mal kurz über Beautiful Soup begriffen hatte. An den Abenden, an denen meine Mutter die Tagesschau verpasst, höre ich sie wie bisher über die Tagesschau-App klagen.
Februar 2022:
Ich bin wieder einmal nach längeren Klagen aufgestanden und hingegangen  und habe gesagt “Da auf den winzigen Fernseher drücken ... nein, das hat jetzt noch nicht geklappt, du musst so oft draufdrücken, bis was passiert ... und jetzt nicht gleich das oberste Video abspielen, das ist das falsche, du musst nach oben wischen, die Tagesschau ist weiter unten ... ja, heute ist sie da, an den anderen Tagen ist sie woanders ...” Ebenfalls nicht zum ersten Mal habe ich mich daraufhin bei einem Freund beklagt, dessen alte Eltern die gleichen Probleme haben. Dann habe ich noch einmal “tagesschau 20 uhr” gegoogelt und die hervorragende Seite www.tagesschau.de/sendung/tagesschau/ gefunden, auf der man die 20-Uhr-Tagesschau ganz problemlos findet. Ich habe meiner Mutter einen Shortcut zu dieser Seite auf ihren iPad-Hintergrund gelegt und danach die verfluchte Tagesschau-App gelöscht. Ich hoffe, jetzt ist Ruhe.
(Kathrin Passig)
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frageueberfragen · 5 years
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Beantwortet: Amazon Fire TV Stick einrichten?
Hallo :)
Als erstes musst du den Stick in den Ausgeschalteten Fernseher stecken.
Als nächstes braucht der Stick Strom. Hierfür muss der Stick mit dem USB-Kabel an den Fernseher angeschlossen werden ODER du verbindest den Stick über das Netzteil mit dem Strom.
Jetzt kannst du den Fernseher einschalten und den richtigen HDMI Eingang wählen. (Die Taste auf der Fernbedienung heißt entweder "HDMI" oder"Guide" oder "Source")
Anschließend muss noch mit der mitgelieferten Fernbedienung das eigene W-Lan Netzwerk ausgewählt und verbunden werden.(Wenn das W-Lan Kennwort nicht geändert wurde, steht es auf der Rückseite des Routers)
Im letzten Schritt loggst du dich mit deinem Amazon-Kundenkonto ein.
Viel Spaß :)
Übrigens: Bei Studenten-Helfen kannst du Technikhilfe bequem und flexibel nach Hause bestellen. Mehr Infos auf: www.studentenhelfen.de 
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tumblngdice · 6 years
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Der DFB hat ein Defizit an Durchblick
DFB-Präsident Grindel irritiert mit verwirrenden Aussagen zum Videobeweis. Es ist erschreckend, wie es dem Verband gelingt, die Innovation zu beschädigen -- man könnte meinen, dass jemand das Projekt torpedieren will.                
Fünfzehn Jahre ist es her, dass die sonntägliche Plauderrunde "Doppelpass" ein Schmuckstück der deutschen Fußball-Fernsehgeschichte produzierte. Der Aufsichtsratschef des 1. FC Kaiserslautern war zu Gast, ein Herr namens Robert Wieschemann, und als er Stellung beziehen sollte zur Finanzlage seines Klubs, da stolperte er umher und äußerte den prägnanten Satz: "Wir haben alle ein Defizit an Durchblick."
Wenige Tage später trat er zurück.
So weit wird es bei Reinhard Grindel nicht kommen. Aber der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) muss damit rechnen, dass sein Auftritt vom Sonntag kurz hinter dem Wieschemann-Schnipsel einen Top-Platz unter den Doppelpass-Klassikern einnehmen wird. Gekommen war Grindel, um das Kuddelmuddel um den Video-Assistenten zu entwirren.
Er wollte erklären, wann genau die Technikhilfe zum Einsatz kommt. Und wann nicht.
Als er ging, herrschte: ein Defizit an Durchblick.
Eine Collage irritierender Sätze stand im Raum. Wie diese: "Es geht um Wahrnehmungsfehler." "Es geht nicht darum, Schiedsrichterfehler zu korrigieren."
Bitte? Ein Video-Assistent, der keine Schiedsrichterfehler korrigieren darf? Wozu soll er dann da sein?
Es ist erschreckend, wie es dem größten Fußball-Verband der Welt gelingt, die wichtigste Innovation der letzten Jahre zu beschädigen. Und damit zu zerstören? Denn noch immer ist es ein Experiment, all das, was der Schiedsrichter im Stadion pfeift, parallel dazu am Computer in einem Kölner Keller zu überprüfen. Bei Nicht-Gefallen kann das Projekt sofort beendet werden.
Und bei der Vielzahl der Irritationen, die es an den ersten elf Bundesliga-Spieltagen gab, drängt sich bereits die Frage auf: Will jemand dieses von den meisten Experten geforderte Projekt torpedieren?
Und warum?
Jedenfalls ist die Kommunikation längst eine PR-Katastrophe. So sehr missriet nun auch der als Klärungsversuch gestartete Fernsehauftritt des Präsidenten, dass sich der DFB genötigt sah, wenige Stunden später ein Interview auf die eigene Homepage zu stellen, um Grindels neues Lieblingswort "Wahrnehmungsfehler" zu präzisieren. Längst ist die Debatte aber auch eine für Kryptologen. Und der Fußball, der seinen Erfolg aus der Einfachheit der Regeln ableitet, läuft Gefahr, seine Klientel durch immer neue Manöver zu vergraulen.
Dazu zwei Szenen aus dem jüngeren Bundesliga-Alltag.
1.) Leipzigs Timo Werner fällt gegen Hamburg bei einem Zweikampf im Strafraum, der Schiedsrichter pfeift zu Unrecht Elfmeter -- laut Grindel ein "Wahrnehmungsfehler", der Video-Assistent durfte sich melden und korrigieren.
2.) Schalkes Thilo Kehrer geht gegen Wolfsburg mit der Hand zum Ball, ein klarer Elfmeter, wie selbst die Schalker einräumen. Der Schiedsrichter sieht die Szene, pfeift aber nicht -- der Video-Assistent dürfe, so Grindel, nun nicht eingreifen. Denn der Schiedsrichter habe das Handspiel ja wahrgenommen, es aber als unabsichtlich bewertet.
Schwere Kost selbst für gut geschulte Interpreten.
Gelingt es dem DFB nicht bald, sein Publikum durch Transparenz zu überzeugen, könnte der nächste Doppelpass-Auftritt von Präsident Grindel der sein, in dem er den Tod einer an und für sich starken Idee zu erklären hat.
Johannes Aumüller, 14. November 2017 / sueddeutsche.de
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techniktagebuch · 3 years
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April 2021
Kann das auch SMS?
Meine Mutter fragt, ob ihr Smartphone auch SMS kann. Sie habe ihren Freundinnen gegenüber gesagt, sie glaube nicht, und die Freundinnen hätten gesagt „Na doch!“. Ich versichere meiner Mutter, dass ihr Telefon auch SMS kann, und wir verabreden uns, um am Abend SMS zu üben.
Aus Mutter-ans-Smartphone-bring-Gründen (wir berichteten) besitze ich das gleiche Telefonmodell wie meine Mutter. Inzwischen ist das allerdings nicht mehr in Gebrauch. Ich lade es also auf und rufe meine Mutter mit dem aktuellen Telefon an. Auf dem Zwillingstelefon kann ich sehen, welche Farben die App-Icons auf ihrem Bildschirm haben. Schnell sind wir so im richtigen Menü. Die Mutter öffnet das erste Mal ihren SMS-Eingang und stellt fest, dass das Corona-Testergebnis per SMS gekommen ist anstatt, wie sie dachte, gar nicht. Das Ergebnis ist, wie eigentlich erwartet, negativ, und so können wir uns ganz auf das Üben der SMS-Sache fokussieren. Wir SMSen ein wenig hin und her, ganz so als sei’s 1999. Sie freut sich, dass es geht, dass sie es sich so schnell aneignen konnte und dass es ja praktisch „wie WhatsApp funktioniert“. Als Plan B, falls WhatsApp mal nicht geht, findet sie es super. Ansonsten bleibt sie wohl WhatsApp treu, meint sie.
(Mia Culpa)
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techniktagebuch · 3 years
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Dezember 2020
Rechnerbetreuung mit WhatsApp-Support
Die Mutter beschwert sich: es poppen nervige Fenster auf, wenn sie Websites besucht. Irgendwas mit Cookies, und sie weiß nicht, was sie klicken soll, fürchtet, etwas falsch zu machen und kommt deswegen nicht auf die Seite, die sie besuchen möchte. Sie liest mir vor, was drauf steht. Ich sage ihr, sie soll auf “Einstellungen” klicken, aber es passiert nichts. Hm. “Schick mal ein Foto” sag ich. Und sie “okay”. Sie macht ein scharfes Foto vom Bildschirm und schickt es mir per WhatsApp. Ganz schnell und ohne auch nur einmal nachzufragen, wie das geht. Ich freue mich, wie souverän sie das Smartphone mittlerweile, nach etwas mehr als einem Jahr, nutzt. Und schaue mir den Foto-Screenshot an.
Sie hat Recht, “Einstellungen” ist lediglich die Überschrift des Cookie-Pop-ups, da kann sie lange klicken. Aber jetzt seh ich ja, wie das Pop-up gestaltet ist und binnen Sekunden hat sie es nach meiner Anweisung weggeklickt. “Kommt des jetzt weiter immer wieder?” fragt sie. Ich “vermutlich nicht”. “Aber wenn doch, klick ich einfach wieder das Gleiche. Oder ich frag dich, wenn ich es wieder vergessen hab.” Genau, Mama, so machen wir’s.
(Mia Culpa)
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techniktagebuch · 4 years
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April 2020
Doch, doch, es ist ganz sicher die richtige Nummer!
Die Mutter hat in letzter Zeit damit begonnen, WhatsApp-Kontaktdaten mit ihren Bekannten auszutauschen. Das tut sie zwar schon länger, es ist aber bisher daran gescheitert, dass sie allen ihre Handynummer mitgeteilt hat. Der WhatsApp-Account hängt aber an der Festnetznummer. Ich bin auch überrascht, dass das überhaupt geht, habe es aber wohl vor Jahren selbst so eingerichtet – wahrscheinlich mit dem Argument, dass sie die Handynummer schon öfter gewechselt hat, die Festnetznummer aber noch nie. Außerdem weiß sie die kurze Festnetznummer auswendig.
Meine Erklärung, warum sie anderen Leuten ihre Festnetznummer geben muss, um unterwegs erreichbar zu sein, war lang und erfolglos. Ich verstehe den Gedankengang in einem Unternehmen “wir nehmen einfach die Telefonnummer als ID, die ist ja eindeutig und die können die Leute sich auch merken!”, aber die konzeptuelle Verwirrung, die das erzeugt, ist groß.
Jedenfalls hatten bisher alle Bekannten der Mutter die falsche Nummer, unter der sie gar nicht bei WhatsApp angemeldet ist. Das soll jetzt anders werden. Aber auch die Freundinnen und Freunde der Mutter wissen keineswegs alle, mit welcher Nummer sie sich vor vielen Jahren bei WhatsApp angemeldet haben. Das muss ja nicht die aktuelle Nummer sein, vielleicht ist es die eines vor fünf Jahren abgelegten Handys. Wenn sie es nicht mehr wissen, ist es aussichtslos, ihnen am Telefon zu erklären, wo sie es in der App nachlesen können, beziehungsweise sehen sie nicht ein, dass sie es nicht mehr wissen, sondern nennen hartnäckig die falsche Nummer. “Die kann nicht falsch sein! Mit allen anderen Leuten klappt es doch!” Wenn sie die richtige Nummer angeben, kommt es beim Diktier- und handschriftlichen Aufschreibevorgang gelegentlich zu Zahlendrehern und anderen Übermittlungsfehlern.
Deshalb sieht der nach Versuch und Irrtum etablierte Vorgang jetzt so aus: Ich sitze daneben und sage der Mutter, wo sie bei WhatsApp was drücken muss, um einen neuen Kontakt anzulegen: “Sprechblase” (überhaupt nicht naheliegend), Neuer Kontakt, Name und Nummer eingeben, Speichern nicht vergessen.
Nach dem Speichern gelangt man bei Android nicht etwa zurück zu WhatsApp, sondern ins Android-Adressbuch. Neben dem Namen ist in dieser Ansicht ein Sprechblasen-Icon, das genauso aussieht wie das von WhatsApp, aber das Verschicken einer SMS auslöst. Auf dieses Sprechblasen-Icon bin ich selbst ungefähr die ersten fünf Mal reingefallen. "Nein! Nicht! Das ist jetzt nicht mehr WhatsApp! Du musst erst zurück zu WhatsApp!”, sage ich hilflos, weil ich nicht weiß, wie ich erklären soll, dass man aus einer App einfach ungefragt in eine ganz andere geworfen werden kann, noch dazu eine, von deren Existenz die Mutter überhaupt nichts ahnt.
Wenn diese Hürde genommen ist, kommen wir wieder in der WhatsApp-Übersicht an. Jetzt folgt der wesentliche Trick der Kontakteinfädelung zwischen vergesslichen Leuten: Wenn man die richtige Nummer bekommen hat, wird neben der neuen Person deren Profilfoto angezeigt (vorausgesetzt, sie hat eines eingerichtet – das hatten aber bisher alle). War es die falsche Nummer, gibt es kein Profilfoto. Dann geht der Aushandlungsprozess (anrufen, diskutieren, Schuldzuweisungen, Nummern aufschreiben) von vorn los. Wieso ausgerechnet WhatsApp der Messenger der Wahl in Rentnerinnenkreisen geworden ist – ich weiß es nicht.
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 4 years
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Seit etwa 2018
E-Mail ist auf dem Hemd vom Opa
Meine Eltern – in den 1930ern/1940ern geboren – wollen nun jeder ein eigenes Endgerät und vorzugsweise eins, das sich auch mit Gehstock einfach in der Wohnung herumtransportieren lässt und das keine Maus erfordert. Gleichzeitig haben die Augen aber Mühe mit einem kleinen Handybildschirm und es fällt den Eltern auch nicht mehr ganz so leicht, die gewünschten Icons auf dem Bildschirm zuzuordnen.
Längere Zeit überlegen meine Schwestern und ich, wie wir das Vergnügen an Wordfeud (einem digitalen Scrabble-Spiel) und der Teilnahme an der Familienkommunikation (meist WhatsApp, teilweise E-Mail oder Skype) möglichst einfach zugänglich gestalten können.
Recht schnell ist klar, dass als Gerät ein Tablet die beste Lösung ist. Mein Vater benutzt generell nur drei Anwendungen: Wordfeud, WhatsApp und FreeCell (ein Kartenspiel). Für ihn setze ich nur diese drei Anwendungen auf den Startbildschirm und schiebe alle anderen Icons in einen Ordner, den ich dann zusätzlich noch auf eine andere Oberfläche verschiebe. So sieht er, wenn er das Gerät einschaltet, sofort das, was er braucht. Sollte er doch aus Versehen einmal auf die Oberfläche mit dem “Zeugs-Ordner” geraten, muss der das Gerät nur aus- und wieder einschalten und landet dann wieder auf der gewohnten Oberfläche mit den drei Icons.
Meine Mutter verwendet noch ein paar Dinge mehr, sie nutzt E-Mail, Skype und regelmäßig verschiedene Internetseiten, kommt aber mit den Favoriten im Browser nicht gut zurecht, so dass wir ihr diese Seiten auch auf dem Bildschirm verlinken. Dadurch hat sie doch recht viele Icons, die sie nicht so gut auseinanderhalten kann, zumal ihr die Schrift darunter zu klein ist. Erst machen wir Kinder uns einen Screenshot von der Oberfläche, um sie telefonisch anleiten zu können, wenn sie etwas sucht. Das klappt, ist aber mühsam.
Eines Tages kommt uns der Zufall zur Hilfe – meine Mutter hat nämlich ein wechselndes Hintergrundbild und sagt einmal am Telefon nebenher: “Ach, das ist ja ganz einfach, das ist ja bei M auf dem Kleidchen!”, weil das Hintergrundbild gerade M, das Enkelkind, mit einigen Freundinnen zeigt. Das bringt mich auf die Idee, für sie ein fixes Hintergrundbild auszuwählen, das die erweiterte Familie in einer passenden Aufstellung zeigt und jeweils an strategischen Punkten platziere ich dann die Icons. Nun müssen wir am Telefon nur noch sagen: “Auf dem Hemd von Opa! Unter den Füßen von M! Über dem Kopf von A!” Das geht viel schneller, als “ungefähr mittig, nein etwas höher und noch eins in der Reihe nach rechts” zu sagen – und macht meiner Mutter auch viel mehr Spaß.
(Novemberregen)
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techniktagebuch · 4 years
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Ende März 2020
Spaziergang und Verbrechen
Beim Spazierengehen begegne ich zufällig Frau L. Aus vorschriftsmäßigem Abstand werden Informationen über Spaziergehrichtungen und das Wetter ausgetauscht. Als wir uns schon verabschieden wollen, fällt mir etwas ein. Ob ich ihr noch zeigen soll, wie man bei WhatsApp während des Spazierengehens seinen Standort für andere Leute sichtbar machen kann? Ja, das möchte sie wissen.
Die Erklärung gestaltet sich etwas schwierig, weil zuerst die App die Berechtigung braucht, auf die noch gar nicht aktivierten GPS-Daten zuzugreifen, ich aus zwei Metern Entfernung auf dem Display nicht viel erkennen kann, und Frau L. Schwierigkeiten hat, aus den Einstellungen zu WhatsApp zurückzufinden. Nach zehn Minuten klappt es endlich. “Aber auf keinen Fall vor dem Spazierengehen einschalten”, warne ich, “das wäre illegal!”
Eine halbe Stunde später begegne ich Frau S., diesmal nicht ganz zufällig, aber wenigstens zu einem guten Zweck, nämlich zwecks Übergabe einer Mund-Nasen-Maske. Dank geteilter Standortdaten in Telegram – für Frau S. ebenfalls das erste Mal – treffen wir uns nach einigen versehentlichen Umwegen unbeobachtet in einem Waldstück. Da Frau S. und Frau L. befreundet sind und Frau L. kein Telegram nutzt, weise ich auch Frau S. ins Standortteilen bei WhatsApp ein. “Wenn man das vor dem Spaziergang einschaltet, kann man sicherstellen, dass man nicht etwa versehentlich gleichzeitig mit Bekannten am gleichen Ort spazierengeht.”
Ich bin selbst unschlüssig, ob es richtig ist, die ohnehin zum Leichtsinn neigenden Damen (beide sind über 70) zum Verstoß gegen sinnvolle Infektionsschutzregeln zu ermutigen. Andererseits lebt die eine allein, die anderen mit ihrem dementen Mann zusammen, und jetzt sollen sie auch noch alleine spazierengehen. Ich hoffe einfach, dass sie einen vernünftigen Abstand einhalten, falls sie sich zufällig begegnen. Und wenn bessere Zeiten kommen, haben sie jetzt schon mal eine nützliche WhatsApp-Fähigkeit mehr.
(Alina Smithee)
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techniktagebuch · 4 years
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21. April 2020
Use it or lose it
Ich sehe der Mutter dabei zu, wie sie sich mehrfach beim Versuch vertippt, das Handy durch Eingeben der PIN zu entsperren. “Gib mal her”, sage ich, “ich schalt dir das aus, du hast ja keine Staatsgeheimnisse da drauf. Du brauchst nicht aufpassen, wie es geht, weil du das eh nicht noch mal machen musst.” Ich erkläre nur Vorgänge, die sie mindestens einmal pro Monat – besser einmal pro Woche – brauchen wird. Alle anderen merkt sie sich sowieso nicht, wie jeder normale Mensch.
Meine Sicherheitsberatung ist inhaltlich falsch und ethisch fragwürdig. Ich befinde mich in der Mitte eines jahrelangen Prozesses der Güterabwägung, was den Support der Muttergeräte angeht, und ich nehme dabei in der Praxis Abkürzungen, die ich in der Theorie nicht richtig finde.
Android sieht die Existenz von Leuten wie mir voraus und weigert sich, die PIN zu entfernen. Man kann das tun, würde dabei aber auch die gespeicherten Fingerabdrücke löschen. Weitere vage Konsequenzen werden angedroht. Etwas weiter unten sehe ich die Option “Smart Lock”, die ich bei meinem eigenen Handy erst vor wenigen Wochen entdeckt habe. Man kann damit einen sicheren Ort für das Gerät festlegen, an dem es nicht entsperrt werden muss. Das schalte ich jetzt ein.
Sicherheitstechnisch ist zwar auch das fragwürdig, weil das Handy so zwar vor fremden Verbrechern geschützt ist, die Mutter aber keine Handyprivatsphäre vor Angehörigen desselben Haushalts hat. Hat sie aber sowieso nicht, ich habe alle ihre Zugangsdaten. Das Schulheft mit den Passwörtern ist nach dem Tod des Vaters allmählich in Vergessenheit geraten. Weil immer mehr unterschiedliche Passwörter für immer mehr Apps anfallen und der Support jetzt meistens remote geleistet werden muss, bewahre ich die Mutterdaten zusammen mit meinen eigenen in 1Password auf.
“Jetzt musst du es daheim nie mehr entsperren.”
“Aber unterwegs?”
“Ja, unterwegs brauchst du die PIN. Ich mach mir keine Sorgen, dass du die vergisst, weil du die gleiche PIN ja auch am iPad ständig brauchst”
“Jaja, das vergess ich nicht, das ist bei mir fest drin, so wie die Nummer vom Geldautomaten, das ist ja schon ewig dieselbe ...” Sie wird nachdenklich. “Ich war schon so lange kein Geld mehr abheben.” Die Einkäufe erledige derzeit aus Coronagründen ich. “6 5 ... nein, 6 6 2 ... 6 6 5 ... 6 2 5 ...” (Für Besorgte: Nicht die echte Nummer.) “ ... Ich muss mal wieder zum Geldautomaten.”
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 4 years
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23. März 2020
Homeoffice-Frisuren und andere neue Erkenntnisse aus dem Sozialleben
Meine Mutter hat in den letzten Tagen gelegentlich Videokommunikationstools benutzt: Facetime mit der Familie meines Bruders, Skype mit der Familie meiner Schwester, WhatsApp-Videoanrufe zum Test mit einer Freundin.
Heute will sie wissen, wie das jetzt geht, wenn man mit mehreren gleichzeitig reden will. Dass das möglich ist, weiß sie, weil ich mich gestern Abend mit Getränken in mein Zimmer zurückgezogen und zwei Stunden mit Aleks, Hanna und Wolfseule wichtige Themen, also vor allem Stofftiere, besprochen habe. “Netto finde ich die Sozialbilanz von Corona bisher eigentlich positiv”, habe ich im Laufe des Gesprächs gesagt, “weil wir uns ja wahrscheinlich sonst nie zu viert getroffen hätten.”
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Es sieht so aus, als sei Hanna Engelmeier schon nach wenigen Tagen im Homeoffice frisurentechnisch verwahrlost. Tatsächlich kommt aber nur der virtuelle Hintergrund von Zoom nicht mit Waschbären klar.
Ich richte der Mutter eine WhatsApp-Gruppe mit ihren zwei besten Freundinnen ein und zeige ihr, wie man einen Gruppenvideoanruf startet (nachdem ich es gegoogelt habe, weil ich mir selbst nicht sicher war, ob das mit WhatsApp geht).
Anfangs klemmt die Technik ein bisschen: Freundin 1 ist gar nicht zu sehen und ruft aus dem Hintergrund, dass sie versehentlich in irgendeine andere App geraten ist und den Weg zurück zu WhatsApp nicht findet. Freundin 2 ist für meine Mutter unsichtbar, kann aber wiederum von Freundin 1 gesehen werden. Ein paar Minuten später läuft alles und die drei sind zufrieden. Nur dass sie sich selbst sehen müssen, stört sie: “Da sieht man ja so alt aus!” (Alle drei sind über 70.)
Ich mische mich ein (wobei ich mich selbst sehen muss und alt aussehe) und sage, dass sie sich halt was überlegen müssen zum Thema Beleuchtung. Das habe ich gestern Abend gelernt, als Wolfseule einfach immer superfantastisch und wie ein 80er-Jahre-Film aussah (schwarzer Strickpullover, beleuchteter Zigarettenrauch). “Da schauts”, sage ich, “die Ingrid schaut viel schöner aus, weil die hat ein gutes Licht”. Die Damen justieren ihre Sitzplätze relativ zu den Fenstern. Dann besprechen sie ihre jeweiligen Spaziergehpläne, man könnte sich ja vielleicht zufällig begegnen.
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 4 years
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Dezember 2019
Löschen ist das einzig wahre Aufräumen
Mich erreicht eine WhatsApp-Nachricht meiner Tante: ob sie mich dringend kurz sprechen könnte? Ich rufe sie an. Zum Glück ist keiner tot oder krank – außer dem iPad meines Onkels. Das zeige immer an, dass der Gerätespeicher komplett voll sei. Man könne es fast gar nicht mehr benutzen. Sie habe schon Google Maps gelöscht, aber das habe auch nicht wirklich geholfen. Ich atme tief durch und mache mich bereit für die telefonische Fernwartung.
Bei iOS – selbst bei der älteren Version, die mein älterer Onkel auf seinem älteren iPad hat – gibt es eine Übersicht über den Speicherverbrauch. Dort sind alle Apps gelistet, sortiert nach der Datenmenge, die sie in die Waagschale werfen. Ich bekomme meine Tante dazu, ein Handyfoto von dieser Übersicht zu machen; im dritten Versuch gelingt es ihr, es mir via WhatsApp zu schicken. Damit ist der Schuldige schnell überführt. Von den ca. 64 GB Speicherkapazität, die das Gerät hat, werden exakt 55,45 GB durch eine App namens Onleihe eingenommen. Der nächstgrößere Eintrag beläuft sich auf etwas über 300 MB.
Onleihe ist eine App, die von vielen deutschen Bibliotheken (und laut Wikipedia auch in anderen Ländern) genutzt wird, um digitale Inhalte zur Verfügung zu stellen. Nach dem Login mit dem Bibliotheksausweis kann man Bücher, Zeitungen und Zeitschriften innerhalb der App ausleihen, herunterladen und lesen. Mein Onkel, der immer ein großer Zeitungsleser war, nutzt die App gerne und regelmäßig, um Zeitungen zu lesen, die er nicht auf Papier abonniert hat. Aber warum hat sich diese grundsätzlich harmlose App bis auf die Größe von über 55 GB aufgebläht? Da ich die App auch auf meinem eigenen iPad installiert habe (ohne sie je wirklich genutzt zu haben), kann ich dort auf die Suche gehen.
Die relevante Stelle ist zum Glück schnell gefunden. Die App unterscheidet zwischen vier Kategorien von Medien, jeweils dargestellt in einem eigenem Tab: Auf dem Gerät, Ausgeliehen, Vorgemerkt und Merkzettel. Da ich die App nicht nutze, sind die meisten Tabs bei mir ziemlich leer. Allerdings fällt auf, dass sich im Tab ›Auf dem Gerät‹ einige Einträge finden von vor Monaten, als ich die App mal ausprobiert und ein paar Zeitschriften heruntergeladen hatte. Bei jedem Eintrag ist auch eine Dateigröße genannt. Die Vermutung entsteht (und bestätigt sich im Folgenden), dass auch Medien, deren Leihfrist abgelaufen ist, auf dem Gerät gespeichert bleiben, obwohl man – da, wie gesagt, die Leihfrist abgelaufen ist – nicht mehr darauf zugreifen kann. Eine Routine, die abgelaufene Downloads nach einer Weile automatisch löscht, scheint es nicht zu geben. Der Tab ›Abgelaufen‹ enthält bei mir drei Einträge, bei meinem Onkel 678.
Die Suche nach der Funktion ›Alle löschen‹ bleibt erfolglos. Auch kann man anscheinend nicht mehrere Einträge markieren und diese auf einen Rutsch löschen. Man muss bei jedem einzelnen abgelaufenen Download das Kontextmenü öffnen, auf ›Vom Gerät löschen‹ drücken und eine Abfrage bestätigen, dass man wirklich löschen möchte – drei Mal in meinem Fall, 678 Mal im Fall meines Onkels. Ich bitte meine Tante, zum Test 15 oder 20 Einträge zu löschen und danach erneut die Übersicht zur Speicherplatzbelegung aufzurufen. Und tatsächlich: Der Platz, den die Onleihe beansprucht, ist um ein paar hundert MB kleiner geworden. Ich instruiere meine Tante, mit dem Löschen einzelner Einträge fortzufahren, um weitere Speicherkapazität freizugeben. Als Rentnerin hat man ja nicht viel anderes zu tun, sagt sie. Damit endet die telefonische Beratung.
Der letzte Schritt geschieht bei meinem nächsten Besuch bei den beiden. In mühsamer und gemeinsamer Arbeit haben sie es geschafft, 676 Einträge aus der Liste zu löschen. Zwei Einträge widersetzten sich der Löschung und blieben erhalten. Der freigewordene Speicherplatz genügte, um das iPad wieder benutzbar zu machen – aber auch nach der Löschaktion nimmt die Onleihe über 22 GB Speicherplatz ein. Die Stelle, an der sich weitere Dateien in dieser Größe angesammelt haben könnten, ist in der Benutzeroberfläche aber nicht ersichtlich. Daher lösche ich die App komplett vom Gerät und installiere sie neu. Der Speicherplatz, den sie in Anspruch nimmt, reduziert sich damit (temporär) auf ein paar hundert MB. Diese Vorgehensweise hätte ich meiner Tante theoretisch schon beim Telefonat, das einige Wochen zurückliegt, empfehlen und ihnen damit ersparen können, 676 Ausleihen manuell löschen zu müssen. Allerdings war meine Befürchtung, dass es ihnen anschließend nicht gelingen würde, die App neu zu installieren und sich anzumelden. Und mein Onkel über mehrere Wochen ohne seine geliebte Onleihe? Nicht vorstellbar.
Am Ende zeigt sich die Onleihe-App noch einmal von ihrer besten Seite: Um zu testen, ob alles funktioniert, gebe ich einen willkürlichen Begriff ins Suchfeld ein und schicke die Suche ab. Als ich anschließend meinem Onkel sein iPad reiche, fällt ihm auf, dass der Begriff, nach dem ich testweise gesucht habe, wenig überraschend im Suchverlauf steht. Er bittet mich, den Eintrag oder den ganzen Verlauf zu löschen. Nach längerer, erfolgloser Suche nach einer Stelle, an der man den Suchverlauf löschen kann, lösche ich die App halt noch mal und installiere sie ein zweites Mal neu. Man hat ja nicht viel anderes zu tun.
(Christopher Bergmann)
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techniktagebuch · 5 years
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11. Juni 2019
Meine Mutter ist der Untergang vom Internet und ich bin keine Hilfe
Ich habe via Twitter von einem Spiel erfahren, das es auf der Website der New York Times gibt. Ich spiele ein paar Runden und zeige es dann meiner Mutter, damit sie nicht immer nur Scrabble spielen muss. Sie macht ein paar Züge im neuen Spiel und fragt dann:
“Ist das jetzt bei mir drauf?”
“Nein, das ist nur auf der Website von der New York Times.”
“Ah, dann ist mir das schon zu kompliziert. Wenn ich dazu auf die Website von irgendwo hin muss.”
Das sehe ich sofort ein, denn wir haben immer noch Diskussionen darüber, was ich eigentlich mit “im Browser” meine und wo irgendeine Website jetzt wieder hin verschwunden ist (= Browsertab geschlossen).
“Du bist der Untergang vom Internet!” sage ich. Dann fällt mir ein, dass ich ihr ja einen Shortcut zu dieser Website auf dem iPad so anlegen könnte, dass es genau wie die anderen Apps aussieht, also ein Quadrätle. Das habe ich für andere Websites, die ihr häufig verloren gehen, schon gemacht. So wird sie den Unterschied nicht bemerken und nicht der Untergang vom Internet sein.
Allerdings finde ich dann selbst nicht heraus, wie das in Safari geht. Zu den Bookmarks des Browsers finde ich, auch wenn ich schon wieder nicht wüsste, wie man ein neues anlegt. Aber die Quadrätle-Herstellung bleibt rätselhaft*. So wird die Mutter eben weiter Scrabble spielen müssen.
* Von mitleidigen Zuschriften bitte ich abzusehen, ich habe schon beim Aufschreiben dieses Beitrags wieder herausgefunden, wie es geht, und wollte hier nur über die nicht besonders intuitive Benutzbarkeit der iPad-Safari-Quadrätle-Welt herumnörgeln. Vielleicht mache ich aber auch einfach nur zu selten irgendwas am iPad.
(Kathrin Passig)
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techniktagebuch · 5 years
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19. April 2019
Ein einfaches Problem: Wie bekommt die Ex-Schwiegermutter Fotos von ihrem iPhone auf ihren Laptop?
Neulich war ich anlässlich des 14. Geburtstags meines Sohns, den er gern dort begehen wollte, drei Tage auf einer autofreien Nordseeinsel im Ferienhaus meiner Ex-Schwiegereltern, zusammen mit diesen. Ex-Schwiegermutter G.B. freut sich weiterhin etwas, mich zu sehen, hoffentlich nicht nur, aber vermutlich auch ein wenig, weil sie mir ihre technischen Fragen stellen kann. Diesmal handelte es sich um ein vermeintlich einfaches Problem:
«Im Sommer begehen wir das 20-Jahr-Jubiläum unseres Vereins hier auf der Insel. Bei der Feier möchte ich Bilder projizieren, die ich über die Jahre aufgenommen habe. Mit der Vorbereitung möchte ich jetzt schon beginnen, um es dann nicht in letzter Minute machen zu müssen. Wie bekomme ich denn die Fotos von meinem iPhone auf meinen schicken neuen Laptop?»
Neben dem generellen Vorausdenken fand ich speziell lobenswert, dass sie sogar schon auf ihrem iPhone 5 die letzten Jahre durchgescrollt und sich auf einem Notizzettel alle Daten notiert hatte, von denen sie Fotos übertragen wollte.
Etwas erschwerend und diese Geschichte entsprechend nicht unwesentlich verlängernd ist allerdings die Tatsache, dass es bisher im besagten Ferienhaus kein Internet gibt.
Aber grundsätzlich klang das Problem nicht weiter kompliziert, also verabredeten wir uns für den Karfreitagnachmittag, bereits der letzte Tag vor unserer Abreise, um 17 Uhr im Café um die Ecke mit Internetzugang. Ich wusste vom Vortag, dass es um 18 Uhr schliesst, hielt allerdings eine Stunde für ausreichend, um auf ihrem iPhone schnell zu schauen, ob der automatische Backup via iCloud aktiviert ist (wie bei den meisten iOS-Nutzern wohl seit langem; die Einführung von iCloud Ende 2011 liegt jedenfalls schon eine Weile zurück), und iCloud zugleich auch auf dem Laptop einzurichten, so dass die Fotos dann zunächst rückwirkend und von nun an automatisch vom iPhone in die Cloud hochgeladen und von dort wiederum auf den Laptop heruntergeladen würden (wie beim anderen Cloudservice Dropbox, der schon ein paar Jahre älter ist als iCloud und das gleiche macht).
Angekommen im Café stellt sich heraus:
Auf dem iPhone 5 ist iCloud nicht aktiviert. Es wurde auch nie ein Backup auf die «alte» Art via iTunes gemacht.
Es wurden auch seit mindestens zwei Jahren keine iOS-Updates gemacht. (G.B. sagt mir dazu: «Ich klicke immer auf ‘Nein’, wenn so eine Anfrage kommt, weil ich mal gelesen habe, dass man sonst vielleicht versehentlich etwas Kostenpflichtiges bestellt.»)
Der tiefblaue, eigentlich ganz schicke HP-Laptop ist keinesfalls neu, sondern lediglich praktisch unbenutzt, aber schon etwa fünf oder sechs Jahre alt. G.B. findet ihn vor allem deshalb so neu, weil sie bis vor kurzem mit einem etwa 25 Jahre alten Laptop gearbeitet hatte, mit dem ihre Tochter in den 1990ern ihre Diplomarbeit geschrieben hatte. Auf dem HP läuft Windows 8, das nie geupdatet oder gepatcht wurde.
Was ich am Laptop zunächst nicht realisiere: Die «Festplatte» ist mit 32 GB überraschend klein und durch Betriebssystem, zwei Office-Versionen etc. schon recht voll. Vermutlich wurde es in der Frühphase von SSD (Solid-State-Drive) hergestellt, als diese noch teuer und daher klein waren.
Zu Beginn lasse ich G.B. die ganze Zeit mit auf ihr iPhone schauen, weil ich denke, es ist erstens ganz einfach, geht zweitens schnell, und drittens hilft es ihr hoffentlich, ein mentales Modell davon zu entwickeln, was mit ihren Fotos passiert. Ich lasse sie auch jedes Mal den Code selbst eintippen, weil ich finde, der geht mich nichts an.
Als ich im Café in den Einstellungen bei iCloud-Backup die Option «Fotos» aktivieren will, erhalte ich eine drastische Fehlermeldung, die auf Deutsch sinngemäss lautet: «Wenn Sie jetzt iCloud einschalten, werden 668 Fotos gelöscht.» Erwartungsgemäss und zu Recht ruft G.B. erschreckt aus: «Das will ich nicht!»
Ich habe sie nicht fotografiert und im Netz keinen deutschsprachigen Screenshot dieser Fehlermeldung gefunden, sondern nur den englischen, dort lautet der Text: «Photos and Videos Synched from iTunes will be Removed. Synching photos via iTunes is not supported when iCloud Photo Library is turned on. <Anzahl> photos and videos will be deleted.»
Etwas später am Abend werde ich in einem How-To-Artikel bei MacWorld mit dem Titel How to cope with a terrifying iOS Photos deletion warning lesen, dass das vermutlich gar nicht stimmt, dass also in Wahrheit gar keine Fotos vom iPhone gelöscht werden. Die irreführende Fehlermeldung soll nur aussagen, dass man die alte Backup-Methode von 2007-2011 (via Kabel per iTunes) und die inzwischen «normale» via iCloud nicht kombinieren kann, sondern nur entweder/oder.
Der MacWorld-Autor resümiert: «Because this media has been synced to the iOS device, that means 100% of it is resident in OS X in your Photos library. Therefore, you won’t lose any media when you tap Remove Photos and Videos. To be sure, I always recommend a good backup.»
Ich fühle mich etwas in der Zwickmühle. Eigentlich sollte nichts verloren gehen. Wenn ich aber einfach auf «Löschen» klicke und tatsächlich 668 Fotos entferne, bin ich hinterher schuld, wenn diese fehlen, zumal ja anhand der wie erwähnt auf einem Zettel notierten Daten bereits bestens dokumentiert ist, dass diese vor kurzem noch auf dem iPhone waren. Diese Diskussion würde ich lieber vermeiden. Also beschliesse ich, zunächst sicherheitshalber einen «klassischen» Backup mit iTunes auf den Laptop zu machen, und erst dann iCloud zu aktivieren.
Dazu muss ich iTunes herunterladen, eine Software, die ich seit Jahren nicht mehr genutzt habe (schon gar nicht auf Windows), sondern die nur manchmal unabsichtlich startet, wenn ich mein iPhone zum Laden an mein MacBook anschliesse. Zuerst lade ich allerdings die wichtigsten Patches für Windows 8 runter, weil ich etwas Sorge habe, dass der Laptop sich sonst sofort etwas einfängt. Parallel lade ich auch noch noch das iOS-Update auf die aktuelle Version 12.2 herunter.
Alles zusammen dauert im Internetcafé schon bis nach der offiziellen Schliessung um 18 Uhr, zum Glück bleibt das Personal noch etwas sitzen, und ich kann noch etwas verlängern. Für die Installation reicht es nicht mehr. Wir fahren also wieder ins Haus, wo ich alle Installationen durchlaufen lasse und währenddessen Zeit für einen verspäteten Mittagsschlaf habe.
Zwischenstand: Es ist gegen 19.00 Uhr, und mit dem eigentlichen Job (etwas mit den Fotos zu machen) habe ich noch gar nicht begonnen.
Später sind die Installationen abgeschlossen, und nach einer kurzen Phase der Resozialisierung mit iTunes beginne ich mit dem Backup des iPhones via Kabel. Diese bricht allerdings mehrfach mit einer kryptischen Fehlermeldung ab. Nach längerem Überlegen und Googlen auf meinem iPhone fällt mir der Grund ein: Der SSID-Speicher des Laptops ist voll. Ich realisiere erst jetzt, dass die «Festplatte» mit 32 GB (Gigabyte) recht klein ist, ein Problem, das ich auf meinen eigenen Computern schon lange nicht mehr hatte, seit man viel weniger Filme runterlädt als früher.
Ich bespreche also mit G.B., was man löschen kann. Sie ist sehr kooperativ und schlägt alle möglichen Tools und Spiele vor, die allerdings alle nur wenige Megabyte einnehmen. Ich lösche Microsoft Office, das ohnehin nicht aktiviert ist. Trotzdem schlägt der Backup bei mehreren weiteren Versuchen fehl.
Überhaupt geht die Rechnung nicht auf. Alle Fotos auf dem iPhone haben zusammen 8.7 GB. Es sind nur wenige Programme installiert. Eigentlich sollte der Speicher noch mindestens halb leer sein, aber er ist fast komplett voll. Ob er das schon die ganze Zeit war, kann ich nicht sagen, weil ich zu Beginn nicht geschaut habe.
Ich gehe nacheinander die Verzeichnisse durch und addiere die Grössen von Hand. Ich komme nie auf mehr als 15 GB. Irgendwo scheint versteckt Speicherplatz verloren gegangen zu sein. Ich google mehrfach mit meinem iPhone (ich bin im Ferienhaus und somit offline) und finde nach längerem Suchen heraus, dass iTunes offenbar Backups in einem ausgeblendeten Folder ablegt («Standardmäßig speichert iTunes unter Windows die iPhone- und iPad-Backups im versteckten Ordner "%appdata%\Apple Computer\MobileSync\Backup".»)
Nach noch längerem Suchen und Einblenden von Foldern finde ich die versteckten Backup-Daten. Offenbar haben die fehlgeschlagenen Backups mehrere redundante Ordnerstrukturen angelegt und so die Festplatte gefüllt. (Wieso allerdings der erste fehlgeschlagen ist, verstehe ich nicht, aber ist auch egal.) Ich lösche alle und probiere es wieder, und in der Tat, der Backup läuft bis zum Ende durch. Alle Daten vom iPhone sind nun auf dem Laptop.
Nun kann ich mich dem iPhone widmen, allerdings hat inzwischen wie gesagt das Café schon lange geschlossen. Ich lasse den blauen Windows-Laptop liegen und fahre mit dem Rad und meinem MacBook zum Inselbahnhof in der Hoffnung, dass es dort einen öffentlichen HotSpot gibt, was in der Tat der Fall ist, und zwar von der Telekom. Er ist allerdings kostenpflichtig, 24 Stunden kosten 4,95 €. Das natürlich teuer, aber im Vergleich dazu, mir eine Kneipe oder ein Hotel mit beliebiger Qualität und ungewissen Schliesszeiten zu suchen, ist es mir das locker wert.
Allerdings brauche ich etwa fünf Anläufe, um zwischen meinem iPhone und meinem MacBook mein Passwort zu resetten, mich einzuloggen und die Zahlung der 4,95 € mit meiner Kreditkarte durchzuführen. Danach bin ich dann mal mit meinem iPhone und mal mit meinem MacBook online, was natürlich beides falsch ist, denn ich will ja mit dem iPhone 5 von G.B. online gehen. Die Telekom erlaubt aber keine parallelen Sessions mit demselben Login, eine idiotisch unzeitgemässe Restriktion angesichts des absurden Preises für 24 Stunden, aber nicht zu ändern. Ich logge mich in den nächsten Stunden vermutlich etwa zehnmal ein und wieder aus, um das Gerät zu wechseln. Immerhin wird das nicht blockiert – was mich auch nicht gewundert hätte.
Irgendwann bin ich also mit dem iPhone von G.B. online und tippe in den Einstellungen auf iCloud: Fotos aktivieren. Die oben genannte Warnung übergehe ich diesmal, weil ich inzwischen einen Backup habe.
Eine Hürde gibt es trotzdem noch: Weil der iCloud-Backup nur bis 5 GB gratis ist, muss ich für die 8.7 GB Fotos von G.B. noch einen Upgrade auf 50 GB für 0,99 € pro Monat kaufen. Das mache ich mit meiner privaten Kreditkarte, weil ich natürlich keine Kreditkarte der Familie B. dabei habe.
Nun beginnt tatsächlich der Upload der Fotos zu laufen. In bester Manier aller Betriebssysteme, die ich kenne, lautet die erste Zeitangabe «noch 32 Minuten» – aber anstatt dann herunterzuzählen, wie man als unbedarfter Beobachter erwarten könnte, geht es zunächst stetig nach oben. Alle fünf Minuten kommen etwa zehn Minuten hinzu. Bei der Angabe «noch etwa zwei Stunden» bleibt es dann lange konstant, was ich aber auch nicht recht glaube. Letztlich nützt die Zeitangabe eigentlich gar nichts.
Weil ich nun Zeit habe, frage ich mich, wo eigentlich der WiFi-HotSpot genau ist. Da ich vor dem Bahnhofsgebäude sitze, gehe ich davon aus, dass es im Bahnhof ist. Ich überlege, ob ich das iPhone mit einer Powerbank über Nacht in einem Schliessfach deponieren könnte, so dass es dort den Upload macht. In der kleinen Bahnhofshalle ist der Empfang jedoch überraschenderweise schlechter (nur ein «WLAN-Ring») als vor der Tür (zwei Ringe). Ich laufe also mit dem iPhone von G.B. wie ein Wünschelrutengänger etwas vor dem Bahnhof im Kreis und schaue, wo der Empfang besser wird. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Die magentafarbene Telefonzelle am anderen Ende des kleinen Bahnhofsparks ist der HotSpot. Ich gehe dorthin, und in der Tat ist der Empfang dort am besten, und der Upload scheint etwas schneller zu gehen, obwohl «noch etwa zwei Stunden» bis auf weiteres konstant bleibt.
Mir wird nun etwas langweilig, und ich sollte auch mal zum Abendessen. Ich wickle also das iPhone in eine Fahrradsattelbedeckung aus Plastik ein und verstecke es damit in der Hecke neben der Telefonzelle, was ich aber beim Bericht über den Zwischenstand auslasse. Vater B. gibt mir seine Kreditkarte.
Nach dem Essen fahre ich wieder zum Bahnhof, das iPhone ist noch da und lädt hoch, Dauer immer noch «etwa eine Stunde». Diesmal habe ich auch den Windows-Laptop mitgenommen, weil ich auf dem für den späteren Download der Fotos noch iCloud installieren muss.
Zunächst ändere ich die auf dem iPhone hinterlegte Kreditkarte in die der Familie B., was zu meinem leichten Erstaunen völlig anstandslos und auf Anhieb funktioniert.
Da ich nur mit einem Gerät gleichzeitig im Telekom-WiFi eingeloggt sein kann, melde ich das iPhone ab und den Laptop an und lade iCloud für Windows herunter. Es ist keine richtige Standalone-Software, sondern eher eine Art Plugin mit nur einem Dialog, in dem man sich bei iCloud anmelden kann und das dann dafür sorgt, dass in einem neu angelegten lokalen Verzeichnis die iCloud-Daten automatisch erscheinen.
Ich glaube, an dieser Stelle hätte sich die Gelegenheit für ein schönes Foto ergeben, wie ich mit dem aufgeklappten Windows-Laptop auf dem Fahrradsattel im Park neben der Telefonzelle stehe. Die vorbeischlendernden Leute schauen auch immer ein wenig interessiert, aber ich bilde mir ein, dass im Jahr 2019 auf einer Ferieninsel den Menschen das Konzept «Internetnotstand» nicht mehr so fremd ist wie noch einige Jahre zuvor, so dass sich vermutlich die meisten den Hergang zusammenreimen konnten, wenn auch vermutlich nicht die Komplexität des konkreten Vorgangs.
Ich beschliesse, vor Ort nicht mehr zu testen, ob der Download auf den Laptop wirklich funktioniert. Zwar könnte es durchaus sein, dass die in den letzten beiden Stunden hochgeladenen iCloud-Fotos sofort wieder heruntergeladen werden, aber es könnte genauso gut sein, dass das erst mit irgendeiner Verzögerung passieren würde.
(Wenn nun jemand einwenden wollte, dass zumindest alle zurückliegenden Fotos durch die Kombination von iTunes-Backup und iCloud-Download nun doppelt auf dem ohnehin kleinen Laptop sind: korrekt, das ist unschön, aber nicht schlimm. Zumindest, wenn nach dem Download noch genügend Platz ist. Vor Ort sah es aus, als sollte es passen.)
Nach erfolgreicher Installation und Aktivierung von iCloud auf dem Windows-Laptop brachte ich also wieder das iPhone ins Telekom-WLAN. Der Upload setzte sich fort, Zeitangabe immer noch: «Noch etwa zwei Stunden», inzwischen war es nach 21 Uhr, die Familie rief an und wollte noch in die Eisdiele, ich packte also das iPhone wieder in die Hecke und fuhr mit.
Um kurz nach 22 Uhr kehrte ich zurück – inzwischen nur «noch etwa eine Stunde» – entschied mich aber nach kurzer Überlegung, das iPhone nicht über Nacht in der Hecke liegen zu lassen, weniger aus Angst vor Datenverlust, denn ich hatte ja alles auf dem Laptop gesichert, und auch nicht aus Angst um den Ersatzwert eines iPhone 5, sondern vor allem, weil ich mir überlegte, wie im unwahrscheinlichen Fall eines iPhone-Klaus der Restore der Daten vom Laptop laufen würde, nämlich: über mich, und das wahrscheinlich nicht via Fernwartung.
Also nehme ich iPhone und Laptop lieber wieder mit ins Ferienhaus, alle anderen sind schon im Bett, und lege sie dort auf den Esstisch zusammen mit der Instruktion: «Sollte zurück in Berlin alles von selbst durchlaufen.»
Das klingt etwas nach Nonchalance und unzulässiger Abkürzung, aber meine Erfahrung aus inzwischen rund 20 Jahren Elterngenerationssupport zeigt: Es ist eine Illusion, dass man in Abwesenheit irgendeinen Einfluss auf das Geschehen nehmen kann, egal wie sehr man sich bemüht, Dinge zu erklären oder Verhaltensregeln zu etablieren. Man überlässt vielmehr das Technologie-Mensch-System unweigerlich sich selbst, um dann nach einem halben oder einem Jahr zu besichtigen, wie es sich in Abwesenheit entwickelt hat.
Fazit des Abends: Ich hatte mit kurzen Unterbrechungen für Abendessen und Eisdiele etwa vier Stunden investiert, das Problem aber keineswegs abschliessend gelöst, denn auf beiden Geräten war der Zielzustand noch nicht erreicht. Ich hatte es aber immerhin so aufgegleist, dass es sich mit einer stabilen Internetverbindung einige Tage später mit Hilfe dieser ominösen Cloud, in der angeblich alles wie von selbst geht, hoffentlich von selbst abarbeiten würde.
Epilog: Etwa drei Wochen später frage ich nach bei der Tochter von G.B., zugleich Mutter meiner Söhne, ob es zum Thema Fotos eine Rückmeldung aus Berlin gibt. «Ah ja, hatte ich vergessen zu sagen: Sie lässt ausrichten, auf dem Laptop seien alle Fotos vom iPhone aufgetaucht.»
Was nun natürlich noch aussteht: die Fotos in ein präsentables, sprich: abspielfähiges Format zu bringen. Derzeit noch nicht fällig, denn diverse andere Teilnehmer*innen der Vereinsveranstaltungen der letzten 20 Jahre haben angekündigt, noch eigene Fotos an G.B. schicken. Man darf gespannt sein, auf welchem Kanal und in welchem Format sie das machen werden. Fortsetzung folgt also im Sommer.
(Peter Hogenkamp)
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techniktagebuch · 5 years
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Frühling 2019
Der Fernseher meiner Eltern ist jetzt weniger problematisch
Meine Eltern haben sich schon vor längerer Zeit einen Fernseher gekauft und sind sowohl mit der Fernbedienung als auch mit der vorbelegten Senderreihenfolge deutlich unzufrieden (das Techniktagebuch berichtete). Seit ein paar Monaten haben sie einen neueren, schöneren Internetanschluss und seitdem ist der Fernseher auch nicht mehr mit dem WLAN verbunden.
Beim letzten Besuch nehme ich mich der Sache endlich an und bringe die Sender in eine von meinen Eltern gewünschte Reihenfolge. Im Wesentlichen bedeutet das, dass sie mir die Sender nennen, die sie auch häufiger gucken und ich diese in der Reihenfolge nach vorne schiebe. Es geht vor allem darum, dass man mit der doofen Fernbedienung nicht mehr auf Senderplatz 75 weiterschalten muss, sondern nur noch auf Senderplatz 8 oder so. Die genaue Reihenfolge ist dann nicht mehr so wichtig, auch wenn ich aus Nostalgiegründen die ARD auf Platz 1 und das ZDF auf Platz 2 schiebe. Das funktioniert auch tatsächlich alles problemlos, die Funktion ist nicht unauffindbar versteckt, man braucht keine Anleitung, um zu verstehen, was man tun muss, es muss halt nur einmal erledigt werden.
Dann versuche ich noch, das Internet wieder einzurichten, scheitere aber kläglich, die Gründe sind nicht nachvollziehbar.
Ein paar Wochen später bin ich alleine bei meinen Eltern, weil ich nach einem Abitreffen nicht mehr mit dem Zug den Weg nach Essen antreten möchte und dementsprechend in meinem Elternhaus übernachte. Ich beschließe, es noch mal mit dem Internet zu versuchen, fotografiere das WLAN-Passwort von der Unterseite des Routers mit meinem Smartphone und gebe das Passwort am Fernseher ein. Um sicherzugehen, dass ich auch wirklich nichts falsch mache, deaktiviere ich die Sternchenanzeige für das Passwort am Fernseher, so dass ich noch mal kontrollieren kann, dass ich mich nicht vertippt habe. Tatsächlich funktioniert es jetzt auf Anhieb. Ich teste kurz, dass man auch Zugriff auf die Mediatheken hat, gucke noch zehn Minuten ein italienisches Roadmovie auf arte und packe dann meine Sachen, um nach Hause zu fahren.
(Anne Schüßler)
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techniktagebuch · 5 years
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21. Januar 2019
Die Eroberung Trojas scheitert im Teutoburger Wald, weil mein Vater schlau ist
Im Büro klingelt das Telefon. Ich sehe die Nummer meiner Eltern auf dem Display. Weil meine Eltern glauben, dass ich stets ganz fleißig arbeite, rufen sie mich in der Firma praktisch nur in Ausnahmefällen an. Es muss also wichtig sein.
Ich gehe ran, und mein Vater meldet sich. Er ist hörbar aufgeregt, es gibt ein Computerproblem. Er hat eine Email bekommen, wonach ganz viele Amazon-Bestellungen unterwegs seien und es heißt, er könne das nicht mehr rückgängig machen. Zur Übersicht der Bestellungen soll er auf einen Link klicken. Er hat auf den Link geklickt. Dann habe da etwas gestanden, dass alles verschlüsselt werde. Und dann sei ihm das unheimlich geworden, so dass er zum Telefonhörer gegriffen habe. Guter Vater!
Ich beruhige ihn erst mal, dass nichts Schlimmes passieren kann. Selbst wenn Geld abgebucht würde, könne man das wieder rückgängig machen, im Gegensatz dazu, wenn man selbst etwas überweist. 
Als erstes versuche ich, mich in sein Amazon-Konto einzuloggen, um nachzuschauen, ob evtl. tatsächlich Bestellungen ausgelöst wurden. Mein Vater weiß das Passwort nicht mehr (beruhigend an dieser Stelle, dass er nicht überall das gleiche Passwort verwendet). Er habe schon seit vielen Jahren dort nichts mehr bestellt. Da die Mailadresse meines Vaters über eine meiner Domains läuft, lenke ich die Mails erst mal zusätzlich an mich um und warte auf die Bestätigungsmail für ein neues Passwort. Mein Vater erhält die allerdings schneller als ich. Er liest mir am Telefon einen Code vor, den ich eintippe und Zugang zu seinem Konto erhalte. Seit Jahren keine Bestellungen. Alles ist gut, das Passwort ändern wir stante pede auf etwas sehr Kompliziertes.
Als nächstes muss ich mich um die Verschlüsselungsproblematik kümmern. Mein Vater, der nun auch bald auf die 80 zugeht, hat Schwierigkeiten, den Explorer zu finden. Es liege immer das Fenster mit der Verschlüsselungswarnung darüber. “Du konntest dich doch früher mal auf meinen Rechner schalten. Mach das doch mal!”, meint er. 
Da mein Bürorechner gerade neu aufgesetzt wurde, ist Teamviewer nicht vorhanden. Ich installiere es schnell. Nach wenigen Sekunden läuft Version 14. Ich kann meinem Vater am Telefon erklären, wie er in Windows 7 in den Programmen Teamviewer startet. Bei ihm ist Version 5 installiert. Er nennt mir den passenden Code, den ich bei mir eintippe. Prompt meldet sich Teamviewer sinngemäß, dass die Version, mit der ich mich verbinden will, aber eigentlich zu alt sei. Irgendwie geht es aber trotzdem. Ich sehe den Desktop meines Vaters. 
Eine Word-Datei ist geöffnet. Ich klicke sie von Berlin aus 450 km entfernt im Teutoburger Wald in der Taskleiste an und sehe nun auch die Verschlüsselungswarnung. Oha! 
Aber es ist auch noch ein anderes kleines Fenster aktiv, in dem gesagt wird, dass die Makros doch ausgeschaltet seien und gefragt wird, ob die Inhalte nun aktiviert werden sollen. Ich klicke auf “Nein, bloß nicht!!!”, also “Abbrechen”, schließe die Datei und lösche sie. Über den .ru-Link, den mein Vater angeklickt hat, wurde offensichtlich eine xml-Datei geladen und in word geöffnet. Da Makros standardmäßig abgeschaltet sind, wurde der Verschlüsselungstrojaner nicht aktiviert. Noch mal Glück gehabt! Das Troja bei meinen Eltern muss an einem anderem Tag erobert werden.
Ich ermutige meinen Vater noch, mich jederzeit anzurufen, wenn ihm am Computer was komisch vorkommt. Er verspricht, das zu tun. 
(Markus Winninghoff)
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