Tumgik
trash-tom · 1 year
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Ein Stück März
Die Kronen sind kahl, der Boden kalt und die Menschen sind krank
Für jedes Staubkorn Glück reiche ich dir die Hand und gebe blind Dank
Morgens trete ich frierend in die dunkle Umwelt hinaus
Auch die soziale Kälte macht dass ich wenn es dunkelt nie Tausch
Laternenlicht in Morgenstunden fördert in mir das Misstrauen 
Dauert es an, werd ich fragil und es kann in mir ein' Riss bauen
Schaffe ich es lebend durch die zahlreichen Blechkolosse 
Steige ich motiviert auf und verlass mehr Pech pro Sprosse
Lähmende Heizungsluft und den Raum ausbleichende Leuchtstoffröhren
Saugen die Muse aus mir doch lassen mich weder feucht noch stöhnend
---
Mit jedem Tag wird die Haut trockener, Augen gewöhnen sich schwer
Wenigstens nicht mehr handschuhlos draußen, spürte meine Hände nicht mehr
Doch trotz all dem Trübsal, das sich mehr als kriechend an mich bindet
Erspähe ich wie die Sonne sich durch die Wolkendecke windet
Aufm Stuhlrand sitzend hoff ich schwer dass die Wolken es zulassen
Lieber erblinde ich als ein Stück Winter in mein Herz zu lassen 
Liebe Göttin, bekomme ich hier etwa ein’ Teil März zu fassen?
Der Frost sprengte mir eins ab, dieses würde perfekt dazu passen
Bitte nimm mich mit aus diesen Ländern wo alles ist nur grau-weiß
Oh greif meine Hand und lass mich entkommen dem fühllosen Raureif
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trash-tom · 2 years
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Prickelnd rot
Sie sehnt sich in einer warmen Sommernacht
Nach einem Getränk dass die Wangen rot macht
Vor allem süß darf es nicht sein
Aber hübsch brechen ein Lichtlein
Auch viel Eis für ihr heißes Gemüt
Was sie braucht wenn sie sich mit sich selbst vergnügt
Doch zu stark ist ihr ein Negroni
Fast ist’s die richtige Melodie
Ja sie will das zarte rot
Da ist was, was ihr ihre Lage bot
Etwas was ihn küsst, ihren Fantasie Sitz
Ein prickelndes Glas Campari Spritz
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trash-tom · 3 years
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Nano Influencerin
Fast jeden Tag seh ich deine Instagram Story
Für mich bist du sowas wie ein waschechter Promi
Von Ökotipp bis zum Fashionschick
Strahl ich wenn ich mir die Welt schön klick
-
Für mich berichtest du quasi live aus der Provinz
Die Datenschienen werden zum Gleis deines Wohlsinns
Egal ob Seiden Sommer oder Woll Winter 
Egal was du tust ich stehe voll dahinter
-
Natürlich zeigst du uns nur ein Leben das schön ist
Und ich glaube nicht daran dass du verwöhnt bist 
Auch dich holt manch ein Mal die Traurigkeit ein
Gottverdammt deine Haare müssen so flauschig sein
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trash-tom · 3 years
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Ohne Titel 3
Der Sommer macht sich nicht breit er ist längst eingetreten
Habe ich Liebeskummer ist es nicht deinetwegen 
Denn während die Hitzewellen durch die Straßen fegen
Habe ich mich der Poesie hingegeben
Doch die Silben und Reime lassen mich nicht kalt
Wenn Gedanke nach Gedanke durch mein Kopf hallt
Ist es kein Wunder wenn so mancher knallt
-
Träumend am Rand des Ufers vom Kanal
Räum ich weg was mir scheint banal
Jetzt bist du halt irgendwie dran
Von mir aus kommt nicht der Drang
Natürlich weiß ich noch deine Lieblingsblume 
Und das wir arm waren wie Brotkrumen
Weiter lässt mich mein Gedächnis nicht reinzoomen
-
Würd ich dich nocheinmal sehen
Muss ich trotz Denken gestehen
Ungeschehen würde ich nichts machen
Denn das Weinen und noch mehr das Lachen
Weiß ich ließ uns wachsen
Jetzt sind wir auf unseren eigenen Achsen
Wirst du nochmal in mein Leben platzen?
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trash-tom · 3 years
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Wortschatzsucher
Manchmal da fallen mir Worte nicht ein, aber such ich n Reim
Gibt es kein-e Anzeichen einer Störung beim Finden von Worten 
Manchmal kann ich beim Sprechen das Sprachzentrum nicht verorten 
Dieses Problem habe ich nicht, rede ich mit hübschen Torten
Somit denke ich, dass das nichts mit Nervosität zu tun hat
Alles schön und gut, doch das Leben meister ist ein Extended Cut
-
Es tut mir leid wenn ich nach fünf Sekunden ein Wort nicht finde
Immerhin gleiche ich vom Vokabelschatz her keinem Kinde
Das Thema lässt mich nicht los wie eine Mutter das Gewinde
Mit Taschenlampe tauch ich ab um Hintergründe zu durchleuchten 
Ein Greis krakeelt Linke würden seine Sprache verseuchen
Schnell check ich, für gute Antworten muss ich tiefer abtauchen
Die Luft geht mir langsam aus, Neue werd ich kurz vor knapp brauchen
Just steige ich auf, messe den Druck mit meiner Casiouhr
Wieder oben atme ich durch, Blick mich um im Meer aus Azur
Durch das Anstrengen meiner Kellnerarme komm ich schnell ans Land
Kurzer Hand versinke ich wie Wattwürmer im warmen Sand
-
In den tiefen Gewässern konnte ich mein Blick nicht verbessern
Doch heut such ich nicht nach Antworten am Boden von Fässern
Unter Tage weht kein Westwind, mach mich geschwind in die Höhe
Aber jetzt nicht so weit, wo sie singen, die Engelschöre 
-
Störe eine Gruppe junger Touristen am Teufelsberg 
Frag woher ich Worte bekomm, reden ist kein Teufelswerk
Verdutzte Blicke, meine Fragen sind nichts wert, als ich bemerk
Die verstehen keine meiner zusammengesetzten Silben
Angst vor Inkompetenz holt mich ein und kränkt mich wie Milben
-
Gestresst tätige ich einen Anruf um runter zu kommen
Das Ohr am Apparillo, darauf wartend dass jemand abhebt
Stoß ich zusätzlichen Ärger ab gleich einem Magnet 
Die Stimme erkundigt sich danach was meinen Unmut erregt
Schon beim zweiten Satz sind meine Worte vom Winde verweht
-
Beim Aufspüren von Worten kann ich ein blinder Schatzsucher sein
Denn lass ich mich auf meinen internen Satzwucher ein
Fehlt nicht zu selten ein benötigter Aussagebaustein 
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trash-tom · 3 years
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Taube
Edel und frei gleitet sie durch die Lüfte
Sportlich durch die menschengemachten Klüfte 
Oh wie sie segelt vom Stadtverkehr befreit 
Unten steht Auto an Auto angereiht
Auf die Alukisten gibt sie n Scheiß 
Wortwörtlich, für sie ist nur wichtig sie weiß
Schiebt der Magen wieder Zorn, braucht sie n Korn
Das von Tag zu Tag und wieder von vorn’
Die übrige Strapaze ist ihr ein Dorn 
Unterschätzt aber klug weiß sie exakt 
Fix wird ein Stoß mit dem Glas der letzte Akt
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trash-tom · 3 years
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Imperativ 1 (eins)
Tanja und Tine sehen sich schon seit einigen Wochen
So haben sie es sich schließlich auch versprochen
Ausgesprochen gut geht es beiden damit allemal 
Egal ob am Cornern oder im Theatersaal
Ihre gemeinsamen Treffen wurden noch nie schal 
Und als Tine frohr, gab Tanja ihr sogar ihren Schaal 
Oral, spendeten sie sich gegenseitig auch schon Hitze
Das wiederholte sich oft, denn beide fanden es spitze
-
Eines Tages nach Abendrot beim Abendbrot 
Spürt Tanja dass ihr Bauchgefühl ihr wiedermal wartend droht
Es muss raus, nicht das Essen, sonst gerät sie in Atemnot
Drei kurze Worte, schon ist alles wieder im Lot 
Noch einen Schluck, schon schnellen ihre Hände zur Tischplatte
Tine reißt es komplett raus, denn sonst ist Tanja weich wie watte
Mit dem Durchatmen kommt der Mut und mit ihm “Ich liebe dich”
Doch der Beobachter sieht, dass Tines Panik nicht wich
-
Bei so einer Aufforderung dreht sich Tine der Magen um
Zwar hängt der Gedanke im Kopf schon seit ein paar Tagen rum
Dabei, wie es wirklich ist, sollte Tanja das aussprechen 
Doch dachte sie nicht an Beklemmungen die herausstechen 
Warum tut Tanja so etwas fieses sagen
Hört sie denn nicht aus Tines Kopfe dieses Klagen 
An sich liebt Tine ja Tanja auch, nur nicht so und nicht jetzt 
Liebe erschlägt sie nunmal wenn sie gleich so eine Pflicht setzt
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trash-tom · 3 years
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Eierbecher
Vorhang auf, Sonntagskitsch Typ bürgerlich und spießig 
Wach sitzt die Familie am Frühstückstisch 
Leberkäs’ und Putenwurst zum Brot ganz frisch 
Die älteste Tochter verpennt, das Drama riesig
-
Blümchentischdecke dekoriert mit Eierbechern 
Inhalt, halb glibberige Proteinbomben 
Die auffüllen wie Zahnmedizin Plomben
Sind vom Stall auf den eigenen Dächern
-
So läuft der Hase, oder das Huhn jeden Sonntag
Sternstunde für das Ei haltende Gefäß
Nahrungsbereitsteller des Kleinstadt Palais 
Den Hausfrau mangels Platz nur am Wochenende mag  
-
Szenenwechsel zu einer jungen Wohngemeinschaft 
Ausgelassen wird wieder ohne Grund gefeiert
Antrieb schöpfen sie aus der Billigweinkraft 
Plus altem Schlager, der auf Vinyl leiert
-
Destruktiv wollen sie sich Schnaps einschenken
Zum Glück haben sie noch die Eierbecher 
Ungenutzte Teile von Einweihungsgeschenken 
Welche schon jetzt verlässlicher sind als Streikbrecher
-
Seine Zeit ist nach sinkender Sonne gekommen
Hier kräht kein Hahn, es singen die Nachteulen 
Das Fehlen kleiner Gläser wird nicht hingenommen 
Trunkenheit gehört zu Bechers Machtsäulen 
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trash-tom · 3 years
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Rosemarie, mein Schatz...
Oh du liebste Rosemarie 
Dich umgibt grandiose Magie
Sitzen wir im selben Raum
Kenn ich Geduld kaum
Würd am liebsten knutschend
Mit dir, jegliche Tugend 
Aus dem Fenster schmeißen
Wenn unsere Lippen verschweißen 
Spür ich Herzen um uns kreisen
Und Sorgen werden klein wie Ameisen
-
Zwischen uns stimmt sie, die Chemie 
Ohne dich will ich nie, Chérie 
-
Verlass ich zum Malochen dein Bett
Bin ich nie zu lange weg 
Denn schon am frühen Abend 
Findest du mich labend 
An deinen süßen Lippen 
Ziehst an meinen Strippen 
Bis du es zuckend prunkst 
Das Erreichen deines Höhepunkts
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trash-tom · 4 years
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Saules Kuss
Traurig, klug, aber vor allem verkatert
Liegt er auf der Sofalandschaft und hadert
Wasser holen oder doch lieber liegen bleiben 
Der Beschluss, die Leber muss gediegen leiden
Photonen die an Wolken vorbei schnellen 
Quetschen sich zwischen die Lamellen 
Ihr Muster an den Wänden ist dynamisch 
Das Schattenspiel ihm sympathisch
Gebannt verfolgt er den Tanz der Staubkörner 
Im Sonnenlicht zu der Stimme von Tina Turner 
In der Bewegung des Staubs sieht er sich wieder
Alle tanzen frei, keiner ist Verlierer
Todesmutig wagt er es seinen Schädel zu bewegen
Das Hirn prostet ihm zu mit Schlägen 
Ganz offensichtlich hat es was dagegen
Versucht er es gemütlich hinzulegen 
Er zieht durch wie Schneider sein’n Faden
Für einen kurzen Moment sieht er alle Farben 
Als Saule zärtlich sein noch kaltes Gesicht liebkost 
Ist nicht mal das hinterhältige Gehirn erbost 
Der schmale Streifen Licht auf seinem Gesicht
Drückt ganz ohne eigenes Gewicht 
Auf jedes Nervenende, jede Pore 
Das Gefühl mystisch wie Folklore 
Eine heilende Wirkung setzt ein
Mit ihr kommt das Perplex-Sein
Womit verdient er Saules Präsent?
Niemand weiß es bis sie sich bekennt 
So bleibt die Erinnerung an ein Kribbeln
Die das Ethanol versucht zu zerschnibbeln 
Dem Schnaps ist niemand heilig
Deshalb ist unser Protagonist nicht wehleidig 
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trash-tom · 4 years
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Der Lotus im Seerosenteich
Nach ätzend langer Reise allein über Stock und Stein
Lasse ich mich auf eine Rastzeit ein
In der Umgebung aus grauem Stein und trockenen Laub
Füllt der Wind gnadenlos meine Lunge mit Staub
Zwar lebt ich die letzten zwei Tage noch von Mundraub 
Aber in dieser Wüste wächst auch kein Unkraut 
Doch nicht weit weg erblicke ich einen blau-grünen Schatz
Aus fast letzter Kraft hüpfe ich in einem Satz 
Zum Paradies für Maler mit Seerosenteichfetisch
Kaum angekommen tut mein Kopf es ihnen gleich, ganz mimetisch 
Ich entdecke im Seerosenwimmelbild
Etwas, wobei es mit Hobbybotanikfimmel gilt
Eine genauere Untersuchung anzustellen 
Auch wenn ich falsch liege, in den meisten Fällen
Doch hier nicht, ich erkenne es klar vom anderen Uferrand
Die geschlossene Blüte, die nun ihren Sucher fand
Hokus Pokus öffnet sich in meinem Fokus 
Langsam und zierlich ein roter Lotus 
Erst glich ihr Antlitz dem einer Knospe 
Schon da war klar dass ich mich verkopfte 
Mit jeder ihrer Bewegungen zieht sie mich in ihren Bann 
Und macht aus mir zum ersten Mal auf dieser Reise einen ruhigen Mann
Zärtlich führt sie mich in einen Raum ohne Zeit 
In dieser unweltlichen Zone zeigt
Sie im Zeitraffer mir ihre Schönheit 
Ich erkenne nicht meine Verwöhntheit
Vor mir blüht sie, diese schöpferische Krone
Die mich packt wie eine Amazone 
Trotzdem können meine Hände diese Blüte nicht erreichen 
Doch als ich es versuche muss mein Traum der Welt weichen
Meine dreckigen Fingerkuppen berühren sie fast 
Aber der Lotus lässt mich fallen wie Ballast 
Mein Gesicht schlägt auf im Wasser des Seerosenteichs 
Ich war nur kurzer Besucher ihres zeitlosen Reichs 
Mit mir setzt sich die Sonne ans Land 
Ewig werd ich nicht vergessen was ich hier fand 
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trash-tom · 4 years
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Was machen Kleider?
Kleider machen Leute, manche Leute machen Kleider
Die falschen Sachen machen einen großen Mann kleiner
Die Richtigen aber einen Kleinen groß wie auf ner Leiter
Und trägt eine Frau einen Kimono wie kein Zweiter
Zieht das doch mal gerne Neider
Ist dann allerdings das Neonlicht einmal integriert 
Sind für sie diese Stimmen krepiert
Irgendwo fragt man sich bei Brillen ob man was Kleines oder Großes mag
Anderswo markierte das selbe Ding schon deinen Todestag
Trends kommen, Trends gehen, viele bleiben auf der Stelle stehen
Wieder andere lassen sich dann aufs Neue ihre Würde nehmen
Junge Pioniere ziehen los um sich eine Bühne zu geben
Damit sie fünf Jahre später jede Koolness verlegen
Während sie weiter senil aus ihrem Elfenbeinturm krakehlen
Fragen Welche, warum trage man als Mann keinen Rock
Sind diese immer leicht im Schock 
Sagt man, man hat auf Prügel keinen Bock
Denn leider sind in der Stadt für Alle noch nicht alle alle 
So wird die geschlossene U Bahn zur Todesfalle
Allgemein kann Kleidung viele schnell verprellen
Das mussten schon viele schnell feststellen
Etikette überall nur nicht beim Etikett 
Deshalb findet man die Arbeit von Kindern nett
Und druckt Schlagzeilen ab zwei Zentimetern Babyfett
Zeigt man gerne Fett und Haut gilt man als mutig
Das wiederum liegt vermutlich 
Am dauerhaften Mobbing der Etikettenfresser
Die in ihrem eigenen Scheiß liegen wie Bettennässer
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trash-tom · 4 years
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Lorbeerbaum auf dem Balkon
Im 15. Stockwerk in der Platte gegenüber
Steht ein Lorbeerbaum, zu dem schaue ich gerne rüber
Immer wenn am Morgen die Sonne ihn funkeln lässt
Begehe auch ich auf dem Balkon mein Frühstücksfest
So schnabulieren wir dann gemeinsam und getrennt 
Da man sich ja leider nur vom sehen kennt
Brennt mir die Kehle, hol ich kaltes klares Wasser
Brennt der Busch, komm ich mir vor wie ein Gaffer 
Denn bevor es fackelt lichterloh
Löscht ihn eine Frau, die macht mich als Dichter froh
Je nach Jahreszeit wechselt ihr Haar das Farbenkleid
Und schon beim ersten Blick hat sie mein Serotonin befreit
Eines Morgens, die zweite Schrippe erreicht 
Werde ich so rot, dass es meine Balkonbräune überstreicht
Aus dem nichts, ich hätte es nie vermutet 
Schickt sie mir ein Winken, dass mich wie Wellen überflutet 
Die sich anbahnende Sturmflut aus Aufmerksamkeit 
Generiert in mir genug Kraft, für die nächste Zeit
In der goldenen Herbstzeit angekommen
Haben wir uns bis hierhin öfter wahrgenommen
Nachdem es Mittags vom Kirchturm scholl
Ruft sie zu mir rüber wie ein Proll
Mit heiserer Stimme fragt sie “Ey Goi, willst’n Bier?”
Und so verquatscht sich der Tag in der Küche bei ihr
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trash-tom · 4 years
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Unbekannter Akt: Puppentheater
Am Friedhof der Träume Aller angelangt
Dauert es nicht mehr lang
Bis ich mir die Frage stelle
Warum zur Hölle
Überwand ich diese Schwelle?
Nur um es hier her zu schaffen?
Klar, ich wollte Valentina was beschaffen
Aber wieso habe ich überhaupt eingewilligt?
Ist sie mir denn so wichtig?
Offensichtlich ja
Ich kenn sie doch nur seit einem Jahr
Gefühle, kann man sich wohl nicht aussuchen
Egal ob es fantastische Freude oder brutales Bluten
Ist, und is egal ob sie oder du es bist
Die es dich fühlen lässt,
Das stelle ich nicht zum ersten Mal fest
Trotzdem geben mir Gefühle oft genug den Rest
Ohne dass eine neue Erkenntnis
Es aus dem Gefängnis
Des Unterbewusstseins hätte schaffen können
Ach, würde mein Leben mir das nur gönnen
Wie dem auch sei
Ich will nicht so tun als würde ich lei-
den, denn mein Leben gibt mir viel zum Freuen
Selbst ein paar Dinge, die es zu bereuen
gilt, treiben mich nicht in Trübsal
Ich üb mal, theoretisch, doch meist praktisch
Halte so mein Abenteuer knackfrisch
Drastisch reiße ich mich aus dem Selbstgespräch
Bevor ich mich in den Boden fräß
Die alphabetisch geordnete Ruhestätte
Zeigt sich mir in einer Facette
Die ist tragisch schön, inspirierend
Und neuronal stimulierend
Vom Boden angezogen fließen Nebelschwaden
In sich abwechselnden edlen Farben
Von den Hügeln im Süden
In den vermeintlichen Norden
Zu den alten Sorgen
Ob sich das Konzept Himmelsrichtung hält
Darum ists hier schlecht gestellt
Denn der Kompass am Schlüsselbund
In meiner Hosentasche
Dreht rund wie
Eine Vierzehnjährige die heimlich ihre erste Dose schaffte
Bei mir führe ich einen Briefumschlag
Zusammen mit Valentinas Auftrag
Dessen Inhalt erst am Grabe zu lesen
Diszipliniert versuche ich es erst gar nicht mit Thesen
Mit jedem ach so kleinen Schritt
Schaffe ich einen feinen Schnitt
Durch den bunten Dunst
Der bietet mir die Möglichkeit  Kunst
In den Boden zu gehen, die besteht
Denn die Zeit vergeht
Hier nur gestaucht
Ich frage mich wann das normale wieder auftaucht
Wahrscheinlich erst wenn ich diesen Ort verlasse
Und in unserer Welt wieder Fuß fasse
Grab für Grab lasse ich hinter mir
Mit Disziplin und Manier
Manövrier ich vorbei am Voyeurismus
Und behalte den Rhythmus
Zur Melodie in meinem Kopf bei
Setze Schritt für Schritt so viel Energie frei
Dass der Stein unter mir ein Pflaster braucht
Ein Hauch von Hunger okkupiert meinen Bauch
Denn ich dachte nie an Proviant
Offensichtlich habe ich die Dauer der Reise verkannt
Liebe macht einen hungrig
Plötzlich dreht sich eine Gedanke um mich
Liebe, wieso fasel ich davon
Macht mich der Hunger so benomm‘n
Geleitet von einer lauen Brise
Entdecke ich auf einer blauen Wiese
Den einzigen Obstbaum weit und breit
Die Früchte sind eng aneinander gereiht
Sie haben die Form einer Birne, die Farbe einer Pflaume
Und heben schon beim ersten Bissen meine Laune
Genüsslich verspeise ich die liebliche Frucht
Die einen Bruch in meiner Moral verhindert
Und außerdem den Drang zur Flucht lindert
Zur Sicherheit pack ich mir noch eine Frucht ein
Um mich dann wieder auf die Bei-
ne zu machen, denn ich habe was zu schaffen
Eine überraschend lange Zeit vergeht
Ohne dass etwas meine Aufmerksamkeit erregt
Bis ich plötzlich vor dem Weg
Zu meinem Buchstaben steh
Und sich in meinem Kopf mehrere Sze-
nen abspielen, in denen ich
Es aus Angst nich
Übers Herz bring
Über meinen Schatten zu springn
Um neugierig herauszufinden
Welche Träume ich nie zünden
ließ, und sie wie in einem Verlies
Allmählich verrotten habe lassen
Wird mir das Ergebnis passen?
Oder ist es ein riesiger Ballast?
Ich entscheide mich für eine weitere Rast
Denn der Konflikt hat so viel Macht
Dass das mein Kopf erst mal nicht mitmacht
Das an dieser stelle hohe Gras ist sanft und bequem
Die Halme legen sich auf meine Stirn wie ein Diadem
Durch all die Gemütlichkeit
Überkommt mich die Müdigkeit
So träume ich im Friedhof der Träume
Doch es zeigen sich mir nur leere Räume
Dadurch leicht verängstigt, wach ich auf
Trotzdem nehme ich meinen Mut zusammen und lauf
Der Boden aus Stein lässt sich ablösen
Von Kies in verschiedenen Größen
Das hilft beim Laufen zwar kaum
Aber jetzt würd ich selbst auf jeden Baum,
Klettern oder einen lebenden Traum zerschmettern
Nach nicht klarer Zeit
War es endlich so weit
Und mindestens fünf Emotionen gleichzeitig
Setzten sich nonchalant und breitbeinig
In mein überfordertes Gehirn
Mir rennt der Schweiß von er Stirn
Jahre der Verdrängung waren unnötig
Die Erinnerungen werden aufmüpfig
Flüchten aus dem Zwangsexil
Und das trotz des Andrangs agil
Es überkommt mich, ich falle auf die Knie
So eine Sinnesflut spürte ich nie
Das ist das volle Gegenteil von Apathie
Zittrig greife ich den kalten Marmorstein
Ich werde nie ein Amor sein
Erst recht ein Experte für Wein
Langsam streiche ich über die eingravierten Lettern
Als plötzlich aus dem Nichts meine Retter-
in, in rot, erscheint
Kārta ists, die es gut mit mir meint
Sie gibt mir einen sanften Kuss auf die Stirn
Und in mir öffnet sich wieder der Regenschirm
Welcher mich vor diesem Albtraum schützt
Da er sich auf dem Wissen stützt
Dass niemand meine Zukunft diktiert
Mit einem Mal ist die Göttin ausradiert
Zügig wische ich mir Tränen und Schweiß von den Wangen
Es dauerte lange zu dieser Erkenntnis zu gelangen
Der Marmorstein wird spröde
Toll aber kurz, war seine Rolle als Tragöde
Eilig bewege ich mich auf dem Zentralweg
Meter für Meter ist ein neues Grab schräg
Und der Ausgang sieht aus wie zerlegt
Das, und der schnell fließende Wechsel von dunkel und hell
Interpretiere ich als einen Appell
Der mich darauf hinweist, dass wenig Zeit bleibt
Weit weg bin ich nicht mehr vom V
Während ich in die Landschaft schau
Erspäh ich ein tiefes Loch im Boden
Meine Prioritäten haben sich nicht verschoben
So entscheide ich mich dazu es zu ignorieren
Doch das unerwartete Auftauchen eines Neues ist nicht zu kaschieren
Ein kontrollierender Blick hinter mir verrät
Für Neugier ist es nun zu spät
Der Friedhof zerfällt in die Leere
Bevor es mir eine Lehre wird
Und neben den Träumen mein Geist hier irrt
Möchte ich mein Ziel erreichen
Ohne irgendwelche Leichen
Am Grab ihrer Träume angekommen
Öffne ich vom schnellen Rennen ganz benommen
Den faszinierend verzierten Briefumschlag
Schon beim ersten Absatz erkenn ich dann
Es lag ihr nie daran
Dass ich ihr einen Traum wieder hole
Als ich den Text wiederhole
Ergibt sich mir ihre wahre Absicht
Dass mein Geist selbst ausbricht
Aus der Loge im Puppentheater der Nostalgie
Und mit Buch und Stift selber Regie
führt, für ein Stück dass mich in Zukunft berührt
Zu dieser Einsicht gesegelt, versinke ich in ein dunkles Weiß
Ich reiß meine Augen auf und weiß
Nicht wo ich mich befinde
Hier gibt gibt es nur Pastellfarben und Winde
Welche die Farben durch den Kosmos tragen
Lautstark versuch ich mich zu beklagen
Doch werde erschlagen als ich realisiere
Egal wie stark ich es forciere
Kein Ton verlässt meinen Hals
Vermeintlich lauthals versuch ich es abermals
Wie komme ich aus diesem Delirium
Zu zumindest ein Stück Elysium
Oder auch nur Realität
Der einsetzende Stress macht dass mein Magen sich umdreht
Kurz vor verlassen meines Körpers
Höre ich ich wieder Wörter
Ich habe einen neuen Ort erreicht
Die Stirn voll Schweiß, das Gesicht eher bleich
Ich bin aufgewacht und habe Fieber
Schützend wacht über mich im Raum, Valentina  
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trash-tom · 4 years
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Bestätigungs E-Mail
Erst letzte Woche da sah ich dich
Als ich mit meinem Rad deinem auswich
Unter den Linden, fingen die ersten Bäume an zu blüh'n
In der Junisonne glänzten deine Augen limettengrün
Unweigerlich fiel mein Herz sofort in deinen Fahrradkorb
Genau da Ecke Wilhelmstraße war der plötzliche Tatort
Dein echter Name ist mir noch nicht bekannt
Doch mein Hirn hat dich erstmal zu Linda umbenannt
Verträumt hoffe ich dass du das hier bald liest
Denn gerne möchte ich, dass du mit mir um die Häuse ziehst
Es wär schön wenn du dich bei dieser Mail Adresse meldest
Auch damit mein Herz mich nicht zu lange verlässt
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trash-tom · 4 years
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Der Puppenmeister
In seinem Zimmer schuftend saß ein junger Puppenmeister
Nach Rosen duftend werkelte er tagtäglich mit Kleister
Doch auch des Schneiders Nadel beherrschte er sehr fein
So lies er seinen transparenten Dino nicht sinnleer sein
Er füllte ihn kurzerhand mit diversem Plastikabfall
Schließlich verbreitete sich dieser schneller als Schall
Stich für Stich verzauberte er Stück für Stück
Wodurch am Ende, ein Glück
Aus einer fernen Vision, Tera erwachte
Erst wusste er nicht dass sie einen Fluch mit sich brachte
Eines Tages allerdings erschien sie ihm im Traum
Die Emotionen die sie kenne fühle sie kaum
Langer Rede ließ sie keinen Raum
Schuld trage dieser Ölbaronenabschaum
Tera und ein gesunder Planet seien ihre Geiseln
Doch noch können sie die Zukunft nicht in Stein meißeln
Aus dem turbulenten Schönheitsschlaf erwacht, war ihr Ziel klar
Asche muss hin, wo früher mal ein Firmensitz war
Tag für Tag loderten die befreienden Flammen an einem neuen Ort
Mit dem finalen Gebäude, ging auch das Bereuen fort
Denn wie durch des Meisters Zauberhand, verschmolz Tera mit dem Erdreich
Überall sprießten Blumen im Land, Schutt und Asche waren dem Boden gleich
Zunächst war der Fluch besiegt, eine bessere Zukunft stand bevor
Der Meister kehrte zurück, nachdem er der Erde ewige Treue schwor
Jahr zu Jahr brauchten die Menschen weniger vom schwarzen Knochensaft
Schließlich boten auch andere Quellen seine Superkraft
Die bunten Farben der Pflanzen und Tiere machten sich breit
Zivilisation und Natur befreiten sich vom ständigen Streit
● Inspiration ●
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trash-tom · 4 years
Text
Fahrradfahrer
Im Norden von Berlin, da sieht man nen Mann aufm Asphalt sausen
Mit einem Charme, noch prickelnder als die meisten Brausen
Auf dem Damenrad widersetzt er sich so einigen Gesetzen
Diese Knüllerkombi weiß so manche Frau zu schätzen
Sein Hawaiihemd und Kawaii-Holo-Hoodie sind fresh und fair
Selbst der Göttergatte guckt dieser heißen Hete hinterher
Die eigenen Beweggründe sind ihm unergründlich
Wenigstens erscheint er zu seinen Terminen pünktlich
Man munkelt die Koolness käme von einer Katze mit Sonnenbrille
Aber bei Nachfragen pflegt dieser Mann lieber Stille
So schielt man rüber rast er rasant auf seinen Strecken
Ja, dieser Teufelskerl denkt noch lange nicht ans verrecken
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