Tumgik
#wer verübelt es ihm
Skinny: You HAD a crush on Victor Hugenay? The international art thief? And he crushed on you too?!
Justus: criminals have this intriguing aura. It's tempting, I guess. He sent me a few cheesy letters, but it didn't work out.
Skinny: You HAD a crush on Victor Hugenay? And you decided to date ME?
Justus: Well, if you put it THAT way, it sounds like a downgrade.
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26.09.2022: Emma schreibt an Cristina IV
Liebe Cristina,
es tut mir leid, es tut mir so, so leid! Die Nachricht, die ich dir gerade geschickt habe, ergibt im Nachhinein betrachtet null Sinn, also wirf sie einfach weg, nachdem du sie gelesen hast und lies das hier.
Ich war in gewisser Weise hysterisch, als ich sie geschrieben habe – ich wollte dir schon seit Tagen erzählen, was es mit der Entführung von Mina auf sich hat, aber ich konnte nicht. Und als ich es konnte, sprudelte alles irgendwie aus mir raus. Noch mal, es tut mir leid!
Es war schrecklich, dir nicht erzählen zu können, was passiert ist. Ich habe, wie du ja weißt, Politik schon immer gehasst – aber egal wie ungewöhnlich deine (und Marks) Position auch ist, der Lichte Hof hätte dich mit Sicherheit als Teil von Kierans Gefolge angesehen und uns wurde ausdrücklich untersagt, auch nur einen der Höfe über die Tatsache zu informieren, dass Mina direkt aus ihrem Schlafzimmer hier in Blackthorn Hall entführt wurde. Und wir gehorchten aufs Wort.
Es stellte sich also heraus, dass die Person, die hinter der Entführung steckte, Mutter Hawthorn war, das Kindermädchen der Urerbin, die einen Schattenjäger heiratete. Mutter Hawthorn hat seitdem eine komplizierte Beziehung zu Schattenjägern, besonders bezüglich der Herondales (wer hat KEINE komplizierte Beziehung bezüglich der Herondales, frage ich dich) – und jetzt verlangte sie, Kit zu sehen, wenn wir Mina jemals zurückbekommen wollten.
Niemand wollte, dass Kit es tut, obwohl alle fürchterlich Angst wegen Mina hatten. Aber er war entschlossen. Man konnte ihn nicht aufhalten. Also wurden über eine Reihe von Feenwesen-Vermittlern Vorkehrungen getroffen, damit Kit Mutter Hawthorn treffen konnte. Sie forderte ein Treffen nahe eines fließenden Gewässers, also gingen wir zur Promenade in Chiswick. Es gibt dort einen klitzekleinen Park und einen kleinen Musikpavillon[1]. Wir alle – ich und Julian[2], Tessa und Jem und Kit – gingen ziemlich still und betrübt. Tessa strich immer wieder über Kits Rücken und es war offensichtlich, dass sie versuchte, nicht zu weinen. Jem sah so aus, als ob er jemanden umbringen wollte. Kit sah einfach entschlossen aus. Und Jules – ich komme gleich noch zu Jules.
Wir blieben ein Stücken entfernt, während Kit über das trockene Gras zum Musikpavillon weiterging. Als er näherkam, trat Mutter Hawthorn, mit Mina auf dem Arm, zwischen den Bäumen hervor und kam ihm entgegen.
Jules und ich spannten uns beide an, falls Jem oder Tessa Anstalten machen würden, das Baby greifen zu wollen. Wir hätten es ihnen nicht verübelt, aber wir wussten, dass wir es ihnen erlauben konnten – Kit musste versuchen können, Mina ohne einen gewaltsamen Kampf zu bekommen. Ich kann nur sagen, wurde offensichtlich, was sie alles durchgemacht und ertragen haben in all den Jahren, die sie schon am Leben sind. Sie hielten sich an den Händen und keiner der beiden bewegte sich, obwohl man sehen konnte, wie dringend sie zu ihren Kindern laufen wollten. Es war eine unglaubliche Demonstration von Kontrolle, aber auch herzzerreißend.
Kit und Mutter Hawthorn trafen sich vor dem Musikpavillon. Natürlich konnten wir ihr Gespräch nicht hören, aber wir konnten sehen, wie Mina sofort ihre Ärmchen nach Kit ausstreckte. Kit wollte sie nehmen, aber Mutter Hawthorn hob eine Hand. Sie wollte Mina offenbar nicht zurückgeben und sie fingen an zu diskutieren. Ich konnte sehen, wie wütend Kit war, auch wenn er versuchte, die Kontrolle zu bewahren. Er schüttelte andauernd den Kopf, fast jedes Mal, wenn Mutter Hawthorn sprach.
Nach ein paar Minten hin und her fing Mutter Hawthorn an zu lachen. Sie sah zu uns hinüber – ganz offensichtlich sah sie uns und es kümmerte sie nicht – und dann schnipste sie mit den Fingern. Kit wurde zu Boden geworfen, er rollte herum und kam wieder auf die Beine, aber da peitschten schon schwarze Ranken aus dem Boden, schlugen nach ihm und wickelten sich um seine Beine. Mina schrie so laut, dass wir sie hören konnten. „Das ist genug“, knurrte Jem und wollte die Straße überqueren. Aber Julian legte eine Hand auf seine Schulter.
„Warte“, sagte er und wir starrten ihn alle an – ich habe absolutes Vertrauen in Julian, aber für einen Moment fragte ich mich auch, ob er verrückt geworden war.
Und dann. Dann gab es diesen gewaltigen Lärm. Ich dachte zuerst, es wäre ein Helikopter oder vielleicht mehrere Helikopter, aber dann bemerkte ich, dass der Lärm merkwürdiger war – es war Hufschlagen gegen den Himmel. Sie folgen über uns und – es waren Gwyn und Diana! Es war die gesamte Wilde Jagd, es waren ein paar Dutzend von ihnen, manche auf Pferden, andere auf Kreaturen mit Flügeln, die ich nie zuvor gesehen hatte. Gwyn ritt voraus, und Diana folgte ihm mit fliegendem Haar auf einem anderen Pferd.
Diana stieß herab und schnappte Mina direkt aus Mutter Hawthorns Armen. Gwyn war direkt hinter ihr und krallte sich Mutter Hawthorn mit einem Arm – der Typ ist, ähm, wohl ziemlich stark – und dann warf er sie über den Rücken seines Pferdes. Es sah für Mutter Hawthorn ziemlich gefährlich aus, aber ich hatte nicht viel Mitleid mit einer Entführerin.
Diana stieß zu uns (die Wilde Jagd macht viel im Sturzflug, wie du dich vielleicht erinnern kannst) und übergab Mina behutsam an Jem und Tessa. Dann zwinkerte Diana uns allen zu und flog wieder in den Himmel hinauf und sie und Gwyn und der Rest der Wilden Jagd stiegen schneller auf, als ich es für möglich hielt. Sie mussten wohl Mutter Hawthorn von uns entfernen, was Sinn ergibt. Jedenfalls verschwanden sie in die Wolken und waren weg.
Ich muss schon sagen, Dianas Zwinkern war ziemlich krass. Ich vermisse es, krasse Sachen zu machen. Vielleicht nehme ich heute Abend Cortana und köpfe ein bisschen Unkraut.
Jedenfalls rannte Kit zu uns zurück und Tessa weinte vor Erleichterung und Jem starrte dorthin, wo die Wilde Jagd verschwunden war. Mina war vollkommen unversehrt. Sie sagte die ganze Zeit „Pferdchen!“, was lustig war, und dann kam Kit und untersuchte sie von Kopf bis Fuß, und Julian und ich traten zurück, um den Vieren Platz für ihr Wiedersehen zu geben.
Julian hatte einen dieser Gesichtsausdrücke und ich hatte da so eine Vermutung. „Das warst du, oder?“, fragte ich. „Du hast die Wilde Jagd kontaktiert.“
Er zuckte mit den Schultern. „Mutter Hawthorn sagte, kein Kontakt zum Lichten oder Dunklen Hof, aber die Wilde Jagd gehört keinem an. Sie haben niemanden die Treue geschworen.“
„Mutter Hawthorn auch nicht“, sagte ich. „Es war also nach dem Motto: ‚Wilde Feenwesen, kommt eure wilde Freundin holen, sie wird zu wild‘?“
„So ungefähr“, meinte er und seine Stimmung war locker, aber ich konnte erkennen, dass er mit sich zufrieden war. Und gut, ich war auch zufrieden mit ihm, und das sagte ich ihm auch.
Auf dem Weg nach Hause fragten wir Kit, was Mutter Hawthorn denn überhaupt wollte. Er sagte, sie wollte ihm sagen, dass er der Nachfahre der ersten du-weißt-schon-was ist (ich weiß, dass Kieran dir etwas über Kits Feenerbe erzählt hat, aber nicht alles, und die meisten Leute wissen es nicht) und dass sie gekommen war, um ihn ins Feenreich zu bringen, wo er hingehört. Er sagte, er habe versucht, deutlich zu machen, dass er nicht im Feenreich leben wolle, dass er mit dem Leben, das er hatte, zufrieden sei (obwohl er zu Jem und Tessa geschaut hat, während er es sagte, und ich denke, „zufrieden“ ist vielleicht weniger peinlich zu sagen als das, was er tatsächlich fühlt, was viel besser ist als „zufrieden“). Sie sagte ihm nur immer wieder, dass es seine Vorsehung und seine Pflicht sei, dass sein Schicksal ihn früh genug holen würde, wenn er sich nicht fügte, bla bla, Feenwesen-Kram, du weißt, wie sie sind. (Öhm, nichts für ungut, Kieran, falls du das auch liest.)
Ich glaube allerdings, dass er nicht die ganze Wahrheit gesagt hat, denn Mutter Hawthorn hat viel Mühe auf sich genommen, um eine solche Botschaft zu senden. Das hätte sie auch auf eine Postkarte schreiben können. Im Grunde war es nichts, was Kit nicht schon wusste. Sie hat sicher noch mehr gesagt, was Kit nicht erzählen wollte – ich konnte es an seinem Gesichtsausdruck erkennen. Ich hoffe, er wird es Jem und Tessa erzählen, wenn er soweit it. Wenigstens wird Gwyn sicher dafür sorgen, dass Mutter Hawthorn von Kit fernbleibt – eine Angst weniger.
Das sind jetzt alle Neuigkeiten von hier und ich bin so erleichtert, dass ich nun alles mit dir teilen kann. Sollte Kieran mehr Informationen benötigen, dann sollte er Gwyn befragen; ich habe dir so ziemlich alles erzählt, was ich weiß. Pass auf dich auf und wir sprechen uns bald und liebe Grüße an K und M!
Emma
[1] Ich gehe stark davon aus, dass dieser Park gemeint ist: https://en.wikipedia.org/wiki/Dukes_Meadows
[2] Im Englischen/Amerikanischen gibt es wohl kein „Der Esel nennt sich immer zuerst.“ Ich habe die Reihenfolge mal so gelassen. 😉
~*~ Originaltext: © Cassandra Clare Deutsche Übersetzung: © Cathrin L.
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fitundheil · 2 years
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Und so erwartete ich Gutes, doch das Unglück kam! Hiob 30, 26 HfA
Heute geht es um Enttäuschungen über Leiter. Eli, der Hohepriester in Israel, war geachtet und so war es nur logisch, dass die Mutter Samuels ihm ihren Sohn anvertraute damit er lernte, Gott zu dienen. Aber Eli hatte charakterliche Fehler. Er war ein schwacher Vater der tatenlos zusah wie seine Söhne ihre priesterlichen Privilegien missbrauchten, Bestechungsgelder annahmen und sich mit Prostituierten abgaben. Wer hätte es Samuel verübelt, wenn er es seinem Vorbild gleichgetan hätte? Doch er hielt in seiner Enttäuschung seine Augen fest auf Gott gerichtet und wurde einer der bedeutendsten Propheten Israels. “Der HERR stand ihm bei und ließ keine Ankündigung von Samuel unerfüllt bleiben.” (1. Sam 3, 19 HfA). Bei Enttäuschungen in der Familie können wir von Josef lernen. Gott gab ihm Träume von der Zukunft. Er dachte, dass sich seine Brüder mit ihm freuen würden. Stattdessen reagierten sie mit Ablehnung und verkauften ihn in die Sklaverei. Fern von Zuhause und Freunden steckte er jahrelang im Gefängnis für ein Verbrechen, das er nicht begangen hatte. Es wäre für Josef ein Leichtes gewesen, bitter zu werden, sich immer wieder der Verbrechen seiner Brüder zu erinnern und Rachepläne zu schmieden. Doch er überließ es Gott, ihn zu rechtfertigen. Gott will dies auch für dich tun. “Keine Waffe wird etwas ausrichten, die man gegen dich schmiedet; jede Zunge, die dich vor Gericht verklagt, wirst du schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des HERRN: Von mir kommt ihre Gerechtigkeit – Spruch des HERRN.” (Jes 54, 17 EÜ).
Mehr unter www.freudeamheute.com auch zum Anhören
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firstmoveronline · 5 years
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Facebook gibt zu, dass es wieder beim Datenschutz gepfuscht hat — 1,5 Millionen Nutzer betroffen Wer Facebook schon immer als Datenkrake verübelte, dürfte sich jetzt bestätigt fühlen. Wie das soziale Netzwerk selbst zugab, sammelte es von Mai 2016 bis vergangenen Monat Email-Kontakte von vermutlich 1,5 Millionen Nutzern, ohne dass diese zuvor von diesem Datentransfer gewusst, geschweige denn ihm zugestimmt hatten.
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2. Mein wahres Ich klar erkennen
Xiaoxiao     Xuzhou City, Provinz Jiangsu Da es die Gemeindearbeit erforderlich machte, wurde ich an einen anderen Ort versetzt, um dort meine Pflicht zu erfüllen. Zu diesem Zeitpunkt war es um die Arbeit des Evangeliums an dieser Örtlichkeit schlecht bestellt, und die Situation der Brüder und Schwestern war im Allgemeinen nicht gut. Weil ich vom vom Heiligen Geist berührt war widmete ich mich immer noch voller Vertrauen allen Tätigkeiten, die man mir übertrug. Nachdem ich die mir anvertrauten Aufgaben übernommen hatte, fühlte ich mich voller Verantwortung, voller Erleuchtung, und ich dachte sogar, eine gewisse Entschlossenheit zu verspüren. Ich glaubte, dass ich befähigt wäre, diese Arbeit gut auszuführen. In Wirklichkeit wusste ich zu diesem Zeitpunkt nichts über das Wirken des Heiligen Geistes oder über meine Wesensart. Ich lebte in völliger Selbstzufriedenheit und Selbstbewunderung. Als ich gerade vor Eigenstolz überschäumte, traf ich einen Bruder bei einer Gastfamilie, welche die Verantwortung für diese Tätigkeit trug. Er stellte mir Fragen bezüglich der Situation meiner Arbeit, und ich beantwortete seine Fragen der Reihe nach, während ich dachte: „Er wird bestimmt meine Arbeitsfähigkeiten und meine einzigartigen Erkenntnisse bewundern.“ Aber ich hätte niemals erwartet, dass, nachdem er meine Antworten gehört hatte, er nicht nur nicht anerkennend nickte, er meine Arbeit als unangemessen bezeichnete, dass die Mitarbeiter nicht wirklich richtig mobilisiert gewesen wären, dass ich keine Erfolge zu verzeichnen hätte und so weiter. Während ich seinen unzufriedenen Gesichtsausdruck betrachtete und mir seine Einschätzung bezüglich meiner Arbeit anhörte, fühlte ich ganz plötzlich, wie mein Herz kalt wurde. Ich dachte: „Er sagt, dass meine Arbeit unzulänglich ist? Falls ich keine Ergebnisse erzielt habe, inwieweit muss ich mich bemühen, damit die Ergebnisse als erfolgreich angesehen werden? Es sollte doch wohl genügen, dass ich diese scheußliche Arbeit nicht abgelehnt habe und dazu bereit war, sie zu übernehmen, und dennoch sagt er, ich hätte keine gute Arbeit geleistet.“ Mein Herz war voller Trotz, und ich fühlte mich so ungerecht behandelt, dass ich kurz davor war, Tränen zu vergießen. Dieser innerliche Trotz, meine Unzufriedenheit und Aufsässigkeit quollen blitzartig aus mir heraus: „Mein Kaliber kann nicht mehr als das erreichen; ich habe jedenfalls mein Bestes getan. Also wenn ich unzulänglich bin, dann sollten sie sich vielleicht jemand anderen suchen ...“ Ich spürte ein sehr unbehagliches Gefühl in meinem Herzen, ich war verunsichert und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Aus diesem Grund hörte ich danach kein einziges Wort mehr, das er sagte. In diesen wenigen Tagen wechselte meine Situation von überschäumendem Eigenstolz zu einem Gefühl der Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit, von großer Selbstzufriedenheit zu Betrübnis, die mein Innerstes erfüllte. Ein Gefühl der Verlorenheit umhüllte mich. ... Inmitten dieser Dunkelheit erinnerte ich mich an Gottes Worte: „Petrus strebte danach, das Bildnis von jemandem auszuleben, der Gott liebt; jemand zu sein, der Gott gehorchte, jemand zu sein, der den Umgang und die Beschneidung akzeptierte.“ (aus „Erfolg und Misserfolg werden durch den Weg bestimmt, den der Mensch geht“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Und ich? Jemand hatte mich lediglich ein bisschen kritisiert, man hatte mir gesagt, dass meine Arbeit nicht gut genug war, und ich war verärgert und wollte meine Arbeit aufgeben. Verhält sich ein Mensch, der bereit ist, Behandlung und Beschneidung anzuerkennen, auf diese Weise? Bedeutet das, die Liebe zu Gott zu suchen, so wie Petrus es getan hatte? Ist nicht das, was ich zur Schau gestellt habe, was Gott verübelt? Nicht zu wollen, dass andere sagen, dass ich meine Arbeit nicht gut verrichtet habe und nur Lob und Anerkennung anderer erhalten wollte – ist das nicht das Niedrigste allen Strebens? In diesem Moment hatte ich einen Lichtstrahl in meinem Herzen. Also schlug ich das Buch „Das Wort erscheint im Fleisch“ auf und erblickte die Passage: „Es wäre das Beste für euch, wenn ihr mehr Mühe für die Wahrheit aufbrächtet, das Selbst zu kennen. Warum habt ihr bei Gott keine Gunst gefunden? Warum ist eure Disposition für Ihn abscheulich? Warum sind eure Worte für Ihn abstoßend? Ihr lobt euch selbst wegen eurer kleinen Treue und wollt für euer kleines Opfer belohnt werden. Ihr schaut auf andere herab, wenn ihr etwas Gehorsam zeigt, und werdet Gott gegenüber verächtlich, sobald ihr ein paar unbedeutende Arbeiten verrichtet. ... Es ist wirklich beleidigend, von einer Menschlichkeit wie eurer zu reden oder zu hören. Was ist lebenswert an euren Worten und Taten? ... Findet ihr dies nicht lachhaft? Sicherlich wisst ihr, dass ihr an Gott glaubt, und doch könnt ihr mit Gott nicht vereinbar sein. Sicherlich wisst ihr, dass ihr unwürdig seid, und dennoch bleibt ihr überheblich. Habt ihr nicht das Gefühl, dass euer Verstand so geworden ist, dass ihr keine Selbstkontrolle mehr habt? Wie könnt ihr mit einem solchen Verstand für einen Umgang mit Gott geeignet sein? Habt ihr nun nicht um euch selbst Angst? Eure Disposition ist bereits so geworden, dass ihr mit Gott nicht vereinbar sein könnt. Ist euer Glaube nicht grotesk? Ist euer Glaube nicht absurd? Wie wirst du mit deiner Zukunft umgehen? Wie wirst du den Pfad wählen, den du nach unten gehst?“ (aus „Diejenigen die mit Christus unvereinbar sind, sind mit Sicherheit Gegner von Gott“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Gottes Worte durchdrangen mein Innerstes wie ein scharfes Schwert und machten mich sprachlos. Ich war zutiefst beschämt, und Betretenheit überwältigte mich. Meine Beweggründe und mein inneres Ringen lösten sich auf wie Rauch in der Luft. Genau in diesem Moment nahm ich Gottes Macht und Seine Autorität tief in meinem Herzen wahr. Durch die Offenbarungen des Wort Gottes erkannte ich mich schließlich selbst: Während ich meine Pflicht erfüllte, strebte ich nicht permanent nach Perfektion, um die besten Ergebnisse zu erziehen, um Gott zufriedenzustellen. Stattdessen gab ich mich mit dem gegenwärtigen Stand zufrieden und war sehr selbstzufrieden. Gott sagt: „Vor Gott ist der Mensch immer ein Kleinkind.“ Dennoch hatte ich nicht nur darin versagt zu erkennen, dass Gott mir meine eigene Situation verübelte, sondern ich empfand es als ungerecht, wenn mich jemand kritisierte. Ich war wirklich unwissend und uneinsichtig! Ich war immer auf der Suche nach Lob für wenig Arbeit, und sobald ich dieses nicht bekam, war meine ganze Energie verschwunden. Ich schmollte verdrießlich, wenn meine Bemühungen infrage gestellt anstatt gewürdigt wurden. In diesem Moment sah ich mein heuchlerisches Gesicht. Ich erkannte, dass die Erfüllung meiner Pflicht einherging mit Forderungen und deren Durchführung, und dass diese voller Unreinheiten war. Es ging nicht darum, Gott zufriedenzustellen oder ihm Seine Liebe zu vergelten, sondern um anderweitige Motive. In der Vergangenheit, wenn ich sah, dass Gottes Wort die Niedertracht des menschlichen Geschlechts offenbarte, schien diese Offenbarung nie bis in mein Herz durch, und ich hielt es für möglich, dass Gottes Wort übertrieben war. Nur durch Gott wurde es mir offenbart, und ich wachte auf: Gottes große Erhöhung und Seine große Liebe ermöglichen es mir heute, meine Pflicht zu erfüllen. Dennoch hatte ich dies nicht wertgeschätzt oder gewürdigt. Stattdessen strebte ich nach Dingen, die wertlos und bedeutungslos sind – von Menschen gelobt zu werden, von Menschen gefeiert zu werden, von Menschen beachtet zu werden und einen Platz in den Herzen der Menschen zu haben. Welche Bedeutung haben diese Dinge? Gott sagt, der Mensch lebt nicht nur allein von der Nahrung, sondern auch von den Worten, die durch Christus verkündet wurden. Aber wovon hing mein Leben ab? Ich machte mein Leben abhängig davon, welche Einstellung die Menschen mir gegenüber hatten und wie sie mich sahen. Aufgrund dieser Dinge machte ich mir oft Sorgen um persönliche Gewinne oder Verluste. Ein paar anerkennende Worte oder ein Lob, oder ein paar Worte des Trost oder der Beachtung vervielfachten meine Energie; ein paar kritisierende Worte oder ein negativer Gesichtsausdruck entmutigten mich und ließen mich die Energie und das Ziel meiner Bestrebungen verlieren. Warum also glaubte ich letztendlich an Gott? War es nur aus Gründen der Anerkennung durch andere Menschen? Wie Gottes Worte offenbarten, war es nicht die Wahrheit, worum ich mich bemühte, nicht die Grundsätze eines menschlichen Wesens und nicht Gottes mühevolles Werk, sondern das, was mein Fleisch liebt, Dinge, die für mein Leben in keinster Weise von Nutzen sind. Kann die Begeisterung, die ein anderer mir entgegenbringt, ein Beweis dafür sein, dass Gott mich lobt? Wenn ich nicht im Einklang mit Gott sein kann, sind dann meine Bestrebungen nicht umsonst? Ich danke Gott dafür, dass Er mich erleuchtet hat! Meine eigenen Offenbarungen lenkten meine Gedanken dann auf das Dasein Christi, wie Christus auf die Erde gekommen war und hier wirkte, um das Menschengeschlecht zu erretten. Aber welche Einstellung hat das Menschengeschlecht gegenüber Gott? Er ist heilig und ehrwürdig, der glorreiche Gott Selbst, aber wer schätzt Gott wirklich, wer erlaubt Ihm einen Platz in seinem Herzen zu haben, wer verehrt Gott aufrichtig? Abgesehen von Auflehnung und Widerstand, das einzige, was die Menschheit Ihm entgegenbringt, ist Blasphemie und Zurückweisung. Dennoch macht Christus niemals viel Aufhebens um das Menschengeschlecht oder behandelt die Menschen entsprechend ihren Verfehlungen. Schweigend erduldet Er ihre Zerstörung und Unterdrückung ohne jegliche Gegenwehr, aber hat irgendjemand Christus jemals von Herzen gelobt für Seine Bescheidenheit, Seine Güte oder Seine Großzügigkeit? Im Vergleich dazu erkannte ich meine eigene Engstirnigkeit immer mehr, wie viel Aufhebens ich um Dinge machte, mein ständiges Hoffen, von anderen gelobt oder geschätzt zu werden und andere selbstsüchtige, verachtungswürdige und schamlose Verhaltensweisen. Trotz dieser niederen Charaktereigenschaften hielt ich mich selbst für so wertvoll wie Gold. Es ist kein Wunder, dass Gott sagt, die menschliche Gesinnung sei an einem Punkt angelangt, wo es dem Menschengeschlecht schwerfällt, diese unter Kontrolle zu bringen. Gottes Worte haben mich zutiefst überzeugt. Zu diesem Zeitpunkt erwachte tief in meinem Herzen ganz plötzlich spontan eine Art Sehnsucht und Zuneigung zu Christus – dem Herrn über alle Dinge. Ich konnte nicht anders, als zu Gott zu beten: „Oh Gott! Deine Disposition, deine Wesensart und deine Güte machen mich unendlich neidisch. Wer kann sich mit Dir vergleichen? Was Du unter uns verkündet und offenbart hast, und all das, was Du uns gezeigt hast, sind alles Kundgebungen Deiner Anmut, Deiner Rechtschaffenheit, Deiner Gerechtigkeit und Erhabenheit. Oh Gott! Du hast mein Herz geöffnet und mich meiner selbst schämen lassen, Du hast mich dazu gebracht, mein Gesicht tief zu Boden zu neigen. Du kennst meinen Stolz und meine Selbstgefälligkeit nur zu gut. Wenn nicht durch Deine wundervollen Fügungen und Vorkehrungen, wenn nicht durch den Bruder, den Du zu mir geschickt hast, dann hätte ich schon lange vergessen, wer ich bin. Ich hatte Dich Deiner Herrlichkeit beraubt und fühlte Stolz auf mich selbst – ich kannte wirklich keine Scham! Oh Gott! Ich danke Dir für Deine Offenbarungen und Deinen Schutz. Es gelang mir, klar und deutlich mein eigenes Ich und Deine Herrlichkeit zu erkennen. Oh Gott! Ich möchte nicht länger negativ sein, und ich möchte nicht länger für diese niedrigen Dinge leben. Mein einziger Wunsch ist es, durch Deine Züchtigung und Dein Gericht, durch Deine Hiebe und Zucht, Dich zu erkennen, Dich zu suchen und überdies durch Dein Handeln und Dein Beschneiden meine Pflicht zu erfüllen als Vergeltung dafür!“
Evangelium heute: Tägliches 10 Minuten freies Lesen lässt uns nähere Beziehungen mit Gott haben!  
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storyteller-world · 6 years
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De: Die Vollendung - (2) Juliette bei Greg
Greg schließt die alte Holztür des großen Hauptgebäudes von Sella Citadel, auch genannt die Klippenstadt. Besser würde Klippenfestung passen, denn viele Wohnhäuser oder städtische Einrichtungen existieren nicht mehr. All dies fiel den Umständen der jahrelangen Belagerung zum Opfer. Ihn wundert es, dass sie überhaupt so lange standgehalten haben.
Mit der Krücke in der rechten Hand marschiert er langsamen Schrittes die kleine Stufe hinab und geht den Schotterweg zu seinem Haus entlang. Als Lehrer und insgeheim einer der Lanis hat er das Recht auf ein eigenes kleines Heim und muss sich nicht wie die Soldatinnen der Custos dicht gedrängt in den übrigen Kasernen unterbringen lassen.
Zu beiden Seiten des Weges sieht man vereinzelte einstöckige Holzhäuser mit flachen Dächern unterteilt von großen Feldern, die zur Bewirtschaftung der Bevölkerung dienen. Gemüse und Früchte werden dort angebaut, aber auch vereinzelt essbare Gräser und Schilfe. Sie schmecken zwar in keinster Weise, aber halten die Leute am Leben. Pilze werden in einigen Kellern oder schattigen Gebieten angebaut: hinter Felsvorsprüngen und Klippen oder unter Bäumen.
In regelmäßigen Abständen finden sich Wachtürme vor, auf denen Posten stationiert sind, und Wälle als Holzpflöcke, die einen Ansturm von feindlichen Truppen bremsen sollen. Am Besten geschützt ist das Hauptgebäude, das am höchsten Punkt des kleinen Hügels steht. Direkt an den Klippen zum Meer postiert, kann man von den Türmen des Gebäudes über mehrere hunderte Meter in die Tiefe feuern. Das Sichtfeld von dort oben ist nahezu unbegrenzt in jede Richtung. Das Ufer von Ufaimoa in nordöstlicher Richtung, die weiten Felder nach Süden und Westen hin und sogar leichte Andeutungen der „Forbidden Mountains“ im Südwesten, die eine natürliche Trennlinie von Aisis bilden. Wegen der vermehrten Sauerstoffknappheit nach Süden hin und der großen Höhe ist es noch niemandem gelungen, über diese Bergkette hinweg zu steigen. Die weniger hohen Gebiete sind von reißenden Flüssen mit riesigen Wasserfällen übersäht. Das Wasser schießt förmlich von den Bergspitzen ins Tal.
Die Wände des Haupthauses sind aus soliden ganzen Holzstämmen gebaut, die Decke, mit schweren Balken gestützt und aus dunkelbraunen Latten zu einem flachen Satteldach geformt, krönt das zweiteilige Haus am höchsten Punkt von Sella Citadel. Beide Teile sind exakt in derselben rechteckigen Form angefertigt und so verknüpft, dass ein Eckhaus entsteht, indem die kurze Seite der einen Hälfte an die Lange der Anderen gebaut wurde. Auf jeden der sechs Ecken führen die schmalen Türme, erreichbar nur über Leitern durch das Gebäude selbst, mehrere Meter in die Höhe. Citadel wurde wegen diese imposanten Bauwerkes in den Namen der Stadt aufgenommen. Kurz wird sie nur Sella genannt.
Genutzt wird das Gebäude für den Unterricht der Soldatinnen, Wohn- und Arbeitsraum des Rates und es bietet Übernachtungsmöglichkeiten für die Spione der Custos, die von Stadt zu Stadt reisen, um ihre Berichte schnellstmöglich zu verbreiten. Im Keller befinden sich eingelagert Versorgungsmittel und Heilpflanzen, falls die Garnison auf der Letzten Brücke fällt und die Lanis ungehindert auf die Insel Aisis mit ihrer Streitmacht übersetzen können.
Greg fürchtet sich vor diesem Moment. So sehr sie es auch versuchen die Stadt sicher zu machen. Setzt der Feind Fuß auf die Insel, fällt in derselben Nacht noch Sella. Ihm bringt diese unausweichliche Zukunft große Trauer während er den Schotterweg bergab durch den ersten Wall geht. Es gefällt ihm hier, auch wenn viele Bewohner ihn und seine Anwesenheit verabscheuen. Sie trauen ihm nicht. Und er verübelt es ihnen nicht. Er würde an ihrer Stelle ähnlich handeln.
Nach etwas mehr als zwei Kilometer erreicht er seine Hütte. Es ist ein einfaches quadratisches Holzhaus mit einer kleinen überdachten Veranda, einigen Pflanzen, die vor und auf dieser sprießen, und dem üblichen Flachdach, welches wie überall zur Bewirtschaftung genutzt wird. Nahrungsmittel sind rar und die Custos müssen jedes Fleckchen Erde für die Herstellung ausnutzen. Gerade die südlichen Inseln haben in den Sommermonaten ein sehr trockenes und warmes Klima. Die ausgeregnete Luft aus dem Süden in Kombination mit der förderlichen Wärme der Meeresströmung aus dem Nordwesten sorgen auch in den langen Nächten für annehmbare Temperaturen. Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.
Greg setzt den Stock auf den holzigen Boden der Veranda und vernimmt dabei im Augenwinkel eine kleine aber doch deutliche Bewegung nahe dem Fenster. Ungehindert öffnet er die knorrige Holztür an der linken Seite, die den dunklen Innenraum preisgibt. Selbst mit seinen 67 Jahren geben ihm seine Instinkte bekannt, dass jemand hier in seinem Heim ist. Gelassen geht er zu seinem Tisch mit den zwei Stühlen und entfacht die Kerze darauf mit einem Streichholz. Mattes Licht fällt durch den großen Raum und enthüllt seine vielen Regale mit den schier endlosen Büchern über seine Forschung, die Geschichte der sieben Insel, zahlreichen Legenden und alten Weisheiten sowie Ratgeber zum Überleben, Pflanzenkunde, Feuermachen und etliches mehr. In der Ecke, diagonal zur Tür, findet sein Bett Einzug in sein Blickfeld. Die kleine Kuhle, erschaffen von einem sich kürzlich dort sitzenden Wesens, entgeht seinem Auge nicht. Er kennt diesen Abdruck und fängt ein wenig an zu schmunzeln. Gemächlich geht er zur Tür, die sich am Bettende befindet und drückt sie mit seiner Krücke auf. Mit einem neugierigen und doch entschuldigenden Lächeln sitzt Juliette gleich gegenüber der Tür auf einem Stuhl angelehnt an die Feuerstelle.
Während er in den kleineren Raum eintritt und es sich auf dem Stuhl gegenüber von Juliette gemütlich macht, sagt er: „Ich dachte wir wären uns einig, dass du nicht mehr einfach so bei mir herein platzt.“
„Du bist doch selbst dran schuld.“, sagt Juliette.
„So, so. Und warum dieses Mal?“
„Wer hat denn heute mit dieser Geschichte von unseren Entstehung der Welt angefangen und die größten Teile ausgelassen?“, fragt sie provokant.
„Was habe ich denn ausgelassen?“
„So ziemlich alles was wichtig ist!“, ruft sie, „du hast kein Wort darüber verloren wie die Welt entstanden ist. Du erzähltest nur von einem Baum.“
Ziemlich schlau dieses Mädel, denkt Greg. Gelassen steht er auf und bereitet eine Kanne Tee vor. Ihm ist klar, dass dieses Gespräch noch lange dauern wird.
„Es war die Rede von einer dritten Kugel, die zu uns gekommen ist. Was meinst du damit?“, sagt sie weiter.
„Ich meine damit gar nichts.“, sagt er kurz und ruhig.
„Na schön, die Legende meint es. Wie gesagt, der komische Baum, der zurückkehrte, dessen Saat wir bewachen. Es zumindest sollten. Ich glaube nicht daran, dass er nur eine Metapher für die Verbindung zwischen Himmel und Erde darstellen sollen.“ „So? Warum nicht?“
„Vieles in alten Erzählungen wird in Bildersprache ausgedrückt, aber man macht sich nicht die Mühe Tatsachen derartig zu verschlüsseln. Das macht keinen Sinn. Wenn ich etwas weitergeben möchte, dann sage ich wie es ist.“, sagt sie.
„Und du glaubst ich weiß es?“, fragt er während er den Kessel über das Feuer hängt. Aus einem kleinen Vorratsschränkchen holt er einen Korb Früchte und stellt ihn auf den Tisch zwischen ihnen. Juliette guckt verlegen, redet aber sofort weiter: „Wenn du es nicht weißt, dann weiß es keiner in der Stadt.“
„Da hast du vermutlich Recht.“, sagt er während er sich wieder hinsetzt. Greg lehnt die Krücke an die Wand.
„Wenn du etwas weißt, dann würde ich es an deiner Stelle erzählen. Sonst komme ich jeden Tag hier her und durchschaue alle deine Bücher, die deine ganze Wohnung ausfüllen.“, sagt sie ironisch. Mit so etwas hatte er schon gerechnet.
„Auch wenn ich deine Gegenwart sehr genieße, genauso sehr genieße ich auch meine Zeit alleine.“, sagt er und macht eine kleine Pause, „Was möchtest du also wissen?“
„Alles. Aber wir fangen am Besten ganz zu Beginn an.“
„Natürlich.“, sagt er mit müder Stimme. Juliette will immer alles wissen.
Greg wuchtet sich nach oben und packt seine Krücke wieder.
„Ich hole ein paar Bücher von drüben“, sagt er.
„Soll ich helfen?“, sagt sie während sie bereits aufspringt.
„Nein. Kümmere dich lieber um den Tee. Wenn man ihn eine Minute zu lange ziehen lässt, kann man ihn auskippen. Er schmeckt optimal, wenn du ihn genau zu rechten Zeit herunter nimmst.“
„Woher soll ich wissen wann das ist?“
„Du siehst es im Wasser.“, ruft er als er schon im Nebenzimmer vor seinen Regalen steht.
Seine Augen schweifen über die Regale. Konzentriert nimmt er hier und dort Bücher heraus, greift nach dünnen, selbst geschriebenen Werken und legt sie übereinander auf das niedrigste Regal. Sein Blick bleibt an seinem Spiegel hängen.
Die kurzen inzwischen grauen Haaren setzen sich stark von seinen weißen störrischen Koteletten ab. Ein weißes Oberlippenbärtchen mit kurzen, festen Haaren lässt ihn aussehen wie einen alten Fischer. Die hohe Stirn und breiten, geraden Augenbrauen, welche über den weit auseinander liegenden und doch eher schmalen Augen stehen und in einem Mix aus gräulichen und weißen Härchen optimal zwischen seine Haare und seinen Bart passen. Die große und breite Nase tut ihr übliches mit dem breiten, aber mit schmalen Lippen versehenen Mund zu seinem Aussehen bei. Einige wenige Altersflecken vervollkommnen sein Erscheinungsbild mit den kleinen Zähnen, gerade deren Frontzähne schief stehen, sodass zwei kleine Lücken genau in der Mitte entstehen. Abgerundet wird sein Gesicht mit seinem runden Kinn, welches übersät mit kurzen Stoppeln ist. Es wäre wieder Zeit für eine Rasur, bemerkt er während seine Hände über seine Wangen fahren.
Durch die Verletzung ist seine Haltung etwas gebückt, sodass seine eigentlichen 1,78 Meter Größe nicht wirklich herausstechen und er die meisten Custos nicht sonderlich überragt. Sein durchaus wohl-ergehendes Leben hat dazu geführt, dass ein kleiner, fester Bauch sich ausgebildet hat, den er wohl nicht mehr loswerden wird in seinen verbleibenden Jahren.
Seine Vorliebe für die Gartenarbeit und dem eigenen Anbau seines Essens haben seine Haut in einen stabil gebräunten Zustand gebracht.
Aus dem Nachbarzimmer erhallt Juliettes Stimme: „Ich habe den Tee runter genommen. Hoffe es passt so. Kann ich dir jetzt helfen?“, sagt sie.
Greg reißt seinen Blick los und wacht aus den Tagträumen auf. Sein Blick wirkt plötzlich leer. Er hat viel erlebt in seinem Leben und auf nicht alles ist er stolz und möchte es gerne rückgängig machen. Juliette tritt hinter ihn.
„Ist alles ok?“
„Ja, ich habe nur überlegt.“, sagt er leise, „Nimm schon einmal die Bücher die ich dort drüben gestapelt habe.“
Sie nimmt die Handvoll und marschiert nach drüben. Greg lehnt sich kurz nach links rüber und greift ein letztes Buch und folgt ihr in die kleine Küche, in der sie gerade dabei ist den Tee in zwei Tassen zu gießen. Erwartungsvoll setzt sie sich hin und umfasst die warme Tasse aus Vulkangestein. Greg tut es ihr gleich.
„Greife ruhig zu.“, sagt er mit einem Nicken auf die Früchte auf dem Tisch, „Ich habe eine gute Ernte an diesem Sonnentag gehabt.“
„Warum nennen wir den Tag eigentlich Sonnentag und nicht nur, na ja, Tag halt?“, fragt sie. Juliette packt eine gelbliche kleine Frucht, die gut in ihre kleine Hand passt, und beißt hinein. Der Saft der Plepana läuft ihr von den spitzen Zähnen aus die Mundwinkel hinab.
„Dazu kommen wir relativ früh. Gedulde dich ein wenig.“, sagt Greg, „Weißt du wie unsere Welt früher einmal war?“
„Nein.“
„Ein Tag war viel viel kürzer als er es heute ist. Damals nannte man es auch noch Tag und Nacht. Die Jahreszeiten waren auch weitaus ausgeprägter. Wie heute gab es auch die vier: Winter, Frühling, Sommer und Herbst. Im Sommer fiel in der Regel nur niemals Schnee und es gab kein Eis oder Frost und der Winter war eigentlich die ganze Zeit kalt, auch während des Tages. Früher gab es auch nur eine Kugel, die über uns schwebte. Einige nennen sie die hellen Wächter, die wandernden Zwillinge oder einfach nur Kugeln. Damals hieß die Kugel Mond.“, erzählt Greg. Um etwas Spannung aufzubauen, greift auch er nach einer Frucht und beißt hinein. Der Geschmack ist wunderbar süßlich mit einer kleinen sauren Note und sie ist ausgesprochen saftig.
„Dann näherte sich eine weitere Kugel unserer Welt und dem Mond. Sie war fast genauso groß wie der Mond. Als die dritte Kugel mit dem Mond kollidierte und sie beide in mehrere Teile zersprangen, regnete es Feuer und Steine auf die Erde. Man sagt, dass alles Leben auf der Erde verbrannte, die Ozeane kochten. Aber all das war nicht das Schlimmste. Die Welt verlor ihre eigene Kraft sich zu drehen und wurde langsamer. Manche meinen die Seele der Erde starb zu dieser Zeit und sie verlor ihren Antrieb. Ob es wirklich so war kann ich leider nicht sagen. Woher ich das Wissen habe, kann ich dir leider auch nicht sagen. Es kommt von einer fernen Insel, die schon seit etlicher Zeit niemand mehr besucht hat. Aus welchen Quellen sie dieses Wissen haben, wissen nur die Bewohner der Insel. Wenn sie noch am Leben sind.“
„Wie lange ist das her?“, fragt Juliette schockiert.
„Sehr, sehr lange. 200 Jahre ist ein Augenzwinkern gegenüber dieser Zeitspanne.“
„Das kann man sich gar nicht vorstellen.“, sagt sie nüchtern.
„Nein, und ich gebe dir einen Tipp: Versuche es auch nicht. Du fühlst dich sofort verlassen und alleine. Als treibst du in einer endlosen Zeit ohne mit jemanden Kontakt haben zu können. Aber so entstanden unsere heutige Zeit und die Bezeichnungen: Sonnentag und Frostnacht. Auch unsere Zeitrechnung, die wesentlich genauer ist als die Alte wurde eingeführt: Die Wanderung.“
„Richtig, was bedeutet das eigentlich? Ich weiß wie lange sie ist, aber mehr nicht.“
„Ich wünschte mehr Leute würden sich solche fragen bei vielen Dingen tun.“, sagt er traurig, „Eine Wanderung bedeutet, dass die Sonne am Himmel 1° weiter gewandert ist. Dafür braucht sie genau eine Stunde und 50 Sekunden in der alten Rechnung. Bis die Sonne also von einem Horizont zum Anderen gewandert ist dauert es 182 und eine halbe Stunde oder 180 Wanderungen. Bis sie dann wieder im Osten aufgeht vergeht die gleiche Zeit noch einmal. Unsere strahlende Freundin braucht also für eine ganze Umrundung 365 Stunden oder auch 15 Tage und 5 Stunden in der alten Rechnung.“
„Früher muss sie aber schnell gewandert sein. Da konnte man ja fast zuschauen.“, sagt Juliette erstaunt.
„Ja, fast.“, lacht Greg, „So kommt unser Jahr zustande, bestehend aus 24 Zyklen aus je einem Sonnentag und einer Frostnacht. Jede Jahreszeit umfasst also 6 Zyklen.“
„Ja, das weiß ich bereits. Das ist das erste was man lernt im Überlebenstraining.“
„Das ist auch wichtig. Jede Pflanze wächst an einem anderen Tag. Das wunderbare ist, dass nachdem die Erde vom Leben befreit war, konnte es sich völlig neu entwickeln. Die Tiere und Pflanzen sind alle perfekt an unseren Tages- und Nachtrhythmus angepasst.
„Aber warum wir dann nicht? Also die Lanis, Custos, Ardens und alle anderen?“, fragt sie verwundert.
„Das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nicht wieso es bei uns nicht so geklappt hat oder, um genauer zu sein, nur bis zur Hälfte. Die einzelnen Rassen sind sehr verschieden. Sie haben sich an ihre Umgebung angepasst ohne den Rhythmus mit zu übernommen. Das ist mir ein Rätsel.“
„Danach forschst du?“
„Unter Anderem. Meine Forschung ist sehr breit gefächert.“
„Was versuchst du denn alles zu finden?“
„Das möchte ich dir nicht sagen.“, sagt Greg bestimmend.
„Und das wird auch etwas sein was ich nicht aus dir heraus kitzeln kann, richtig?“
„Sehr richtig.“, sagt er. So bohrend sie auch sein kann, sie weiß was man verraten wird und was nicht.
Sein Blick wird ernst. Er fühlt, dass er sofort in eine Abwehrfunktion geht, wenn er über seine Forschung erzählen muss. Das ist sein Ding. Seine Bürde.
„Wieso sind wir Custos wie wir sind?“, fragt Juliette um das Thema zu wechseln.
„Schaue deine Umwelt an, deine Umgebung. In ihr stecken alle Antworten.“, sagt er wieder verschwörerisch.
„Es ist immer die Umgebung.“, fügt er nach einer kleinen Pause hinzu.
Von draußen kommt ein lauter Klang eines Glockenschlags ins Haus. Juliette springt sofort auf und lauscht nach weiteren Tönen. Greg schaut sie gespannt an. Eine weiterer Klang ertönt, gefolgt von einem Signalhorn. Erleichtert entlässt Juliette ihren angezogenen Atmung. Auch bei Greg löst sich die Anspannung. 'Nur eine spontane Versammlung', denkt er.
„Wollen wir aufbrechen?“, fragt Juliette Greg.
„Nein, ich nicht. Ich bin lange und weit genug gelaufen heute.“, bei den Worten deutet er mit dem Kopf auf seine Krücke. Sie schaut ihn an und nickt nur.
„Danke, es war sehr informierend heute.“, sagt Juliette ernsthaft.
„Sehr gerne. Hier!“, sagt er und reicht ihr eines seiner Bücher. Es ist eines seiner Handgeschriebenen.
„Nimm es ruhig mit.“, hängt er an.
„Nein, ich möchte es alles von dir hören.“, sagt sie mit einem Lächeln, „Auf Wiedersehen.“
Sie macht sich auf dem Weg nach draußen.
„Bis zum nächsten Mal.“, sagt Greg freundlich, aber etwas traurig. Das Treffen endete für ihn doch viel zu früh. Sie bleibt neben ihm stehen und kniet nieder. Ohne auf seine Erlaubnis zu warten schlingt sie die Arme um ihn. Ihre Haut ist super weich. Zumindest an den Stellen, die nicht mit Haaren bedeckt sind. Langsam legt er auch seinen rechten Arm um sie. Auch ihr Fell ist weich und riecht betörend. Ihre leichte Lederrüstung, die sie über ihren dünnen Stoffklamotten trägt, kühlt seine Haut ein wenig.
Nach ein paar Sekunden löst sie die Umarmung.
„Pass auf dich auf.“, sagt sie beim Hinausgehen.
'Immer.', antwortet Greg in Gedanken, nickt aber nur. Er möchte ihr danken, doch sie ist schon weg. Mit einem Zug trinkt er seinen Tee aus und stellt beide Becher neben die Feuerstelle auf die Arbeitsplatte. Auf der anderen Seite der Wand befindet sich sein Wassertank, der noch viele Liter vom letzten Schnee fasst. Er wendet sich der Wand hinter der Tür zu. Er schaut sie einige Zeit an, bevor er sich abstößt, seine Tür verriegelt und wieder in die Küche wandert.
„An die Arbeit.“, flüstert er, um die bedrückende Stille zu brechen. Mit einem Ruck öffnet er sein geheimes Labor.
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