Tumgik
#syndikalismus
akkoeln · 1 year
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Am 28. April ist wieder der internationale Arbeiter*innen-Gedenktag (Workers‘ Memorial Day) und dazu lädt das ASN Köln zu drei Veranstaltungen ein (kostenlos, aber mit Atemschutz):
Fr 31.03., „Gegen Mobbing und Gewalt – nicht nur am Arbeitsplatz“ (Diskussion), 19 Uhr, Infoladen, Autonomes Zentrum, Luxemburger Str. 93
Sa 22.04., „Klimawandel, Extremwetter und Gesundheitsschutz“ (Vortrag), 17 Uhr, Infoladen, Autonomes Zentrum, Luxemburger Str. 93
Fr 28.04., „Arbeitssicherheit selbst organisieren (Workshop), 19 Uhr, Infoladen, Autonomes Zentrum, Luxemburger Str. 93
Am 28.April wird jedes Jahr den an Betriebsunfällen und Berufskrankheiten verstorbenen Arbeiter*innen gedacht. Der internationale „Workers‘ Memorial Day“ ist ein Anlass, um nicht nur auf die menschenverachtenden Ausbeutungsverhältnisse des globalen Kapitalismus hinzuweisen, sondern auch auf die gesundheitsschädlichen Folgen der industriellen Produktionsweise, vor allem für die Erwerbstätigen.
Auch 2023 steht dieser Aktionstag immernoch unter dem Eindruck der globalen Bedrohung durch die Covid19-Pandemie. Ob am Arbeitsplatz oder auf dem täglichen Weg dorthin – die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 steigt mit wenig Abstandsmöglichkeiten und schlechter Belüftung.
Vor allem schlecht bezahlte Jobs in Einzelhandel und Dienstleistungsunternehmen und natürlich die kaputtgesparten Pflegeberufe stellen eine konkrete Gefahr für Leib und Leben der Lohnabhängigen dar. Auch Erzieher*innen und Lehrpersonal, sowie Arbeiter*innen mit vielen Kontakten im Betrieb (oder zuhause) sind besonders oft von einer Erkrankung an dem tödlichen Atemwegsvirus betroffen.
Dabei zeigt die Corona-Katastrophe deutlich, dass wir uns als Arbeiter*innen weder auf den Staat, noch auf die Kapitalist*innen verlassen können, aber ebenso wenig Vertrauen in die unternehmensfreundlichen Gewerkschaftsbürokratien haben können, wenn es um unser Wohlergehen geht. Nehmen wir also den Arbeits- und Gesundheitsschutz selbst in die  Hand, organisieren wir die Aufklärung über Gefahren am Arbeitsplatz, nicht nur körperliche, auch seelische und psychische, wie Dauerstress oder Mobbing.
Doch für den Schutz des Lebens am Arbeitsplatz, sowie für eine allgemeine und kostenlose Gesundheitsversorgung, kämpfen Arbeiter*innen seit dem Entstehen der kapitalistischen Ausbeutung – durch direkte Aktionen und mit gemeinsamen Streiks und Betriebsbesetzungen. Die an politischen und gesetzlichen Reformen orientierten Funktionär*innen der Gewerkschaftsbürokratie machen dabei genauso leere Versprechungen, wie die Politiker*innen aller Parteien, und dienen sich den Kapitaleigentümer*innen als willige Hilfskräfte an („Co-Management“). Doch nur selbstorganisiert und jenseits der Spaltungslinien von Beruf, Alter, Herkunft oder Geschlecht gilt es, der weltweiten Bedrohung durch diese und andere Seuchen effektiv etwas entgegen zu setzen.
Gedenken wir heute Todesopfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, aber kämpfen wir gemeinsam für die Lebenden und für eine menschenwürdige Zukunft! Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln
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frauenfiguren · 5 months
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50/2023: Lucia Sánchez Saornil, 13. Dezember 1895
Sie gründete die Mujeres Libres, die anarchosyndikalistische Frauenorganisation Spaniens.
By Photographe inconnu / Domaine public – Lucía Sánchez Saornil : poeta, periodista y fundadora de Mujeres libres, Madrid, LaMalatesta, 2014. Auteurs Antonia Fontanillas Borras et Pau Martinez Muñoz, CC0 Geboren in eine Madrider Arbeiterfamilie mit einem älteren Bruder und einer jüngeren Schwester, verlor Lucia Sánchez Saornil früh die Mutter und den Bruder und wurde vom verwitweten Vater…
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rudolfmuehland · 9 months
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fwogramm-blog · 6 years
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Der antiauthoritäre Sozialismus und seine Hauptströmung, der #Anarchismus bzw. #Syndikalismus brachte die Welt immer wieder ins Wanken, ermöglichte die ersten sozialen Errungenschaften und beeinflusste die großen Revolutionen des 20. Jahrhunderts. Doch wo nahm diese Bewegung ihren Anfang, die seit über 150 Jahren jeden Herrn und jeden Gott ablehnt? Und ist der Anarchismus heute noch immer aktuell? Diese sehr umfangreiche Dokumentation beleuchtet von Frankreich über Japan bis nach Chicago und Buenos Aires die Ursprünge dieser politischen Philosophie und porträtiert die geistigen Väter der anarchistischen Bewegung wie etwa Pierre-Joseph Proudhon oder Michail Bakunin. https://libranet.de/display/0b6b25a8185a3b7e4a42dd6461135226
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kristinzervos · 2 years
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lka · 6 years
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Radio Ⓐ jetzt mit eigenem Blog und eigener E-mailadresse
Seit ca. 8 Jahren sendet die Fau Karlsruhe und die Libertäre Gruppe Karlsruhe, im Querfunk, freies Radio Karlsruhe, unter dem Motto:
“die Sendung für libertäre Kultur, Politik und Syndikalismus.
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Das A steht für Anarchismus. Im monatlichen Wechsel bedienen euch hier die Libertäre Gruppe Karlsruhe (http://lka.tumblr.com)und die FAU Karlsruhe (http://www.fau-karlsruhe.org) mit Informationen rund um Anarchie und Arbeitskampf. Dabei soll sowohl auf Aktuelles wie Veranstaltungen, Lesungen, Demos, Arbeitskampf, aktuelle Politik, libertäres Leben, etc., sowie auf die lange und bewegte Geschichte des Anarchismus weltweit, eingegangen werden. Frei wähnen wir uns, die wir in den parlamentarischen Demokratien dieser Welt leben, frei zu arbeiten um kaufen zu können, was suggeriert wird besitzen zu müssen; frei zu wählen, wer von der Kaste der Mächtigen uns die nächsten 4 Jahre weiter und weiter in die ökologische und soziale Katastrophe führt. Freiheit ist aber nicht möglich solange wir den Staat im Kopf nicht überwinden. Libertäres Denken ist ein Anfang – anarchistisches Handeln ein Weg.
Hören wir auf Experimentierfeld von Herrschaftskonstrukten zu sein!"
Nun haben wir uns natürlich weiterentwickelt und wollen unseren Radius an Wahrnembarkeit erweitern. Dazu haben wir einen Blog eingerichtet, auf dem ihr nicht nur alte und aktuelle Radio Ⓐ Sendungen nachhören könnt, sondern auch aufgezeichnete Vorträge und kleinere Beiträge zu den unterschiedlichsten Themen. Falls ihr also einmal eine Sendung verpasst habt oder gar eine Veranstaltung der Libertären Gruppe, auf die ihr unbedingt gehen wolltet aber keine Zeit hattet… besucht unseren Blog!
Außerdem könnt ihr uns jetzt auch direkt unter radio-a[at]mailbox.org kontaktieren. Falls ihr Fragen, Kritik oder Lob habt schreibt uns! Aber auch wenn ihr interessante Projekte, Aktionen oder sonstiges plant und dies medial begleitet werden soll… je nach dem werden wir euch gerne unterstützen! Falls wir euch nicht gleich antworten, habt bitte Geduld! Den das Radio Ⓐ ist nur eines der Projekte an denen wir arbeiten.
Auf diesem Weg möchten wir auch darauf zu sprechen kommen, dass wir seit Mai 2018 Probemitglied im International Anarchist and Anti-authoritarian Radio Network sind und uns an einem internationalen Live-Radio-Broadcast beteiligt haben. Mehr über dieses Netzwerk findet ihr hier: www.a-radio-network.org/
In diesem Sinne: Don`t hate the media, be the media! …und Radiohören nicht vergessen!!
Radio (A): 2. So./Monat, 18.00 – 20.00 Uhr, Querfunk 104,8 MHz o.
querfunk.de
(Wh: 2.Mo./M.: 14.00 – 16.00 Uhr)
www.a-radio-network.org/ radio-a[at]mailbox.org radioa.noblogs.org
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kpd-hessen-blog · 5 years
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Kevin Kühnerts „Kollektivierung“ - Die Jusos und ihr „Sozialismus“
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Am 1. Mai gab der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert ein Interview, in dem er sagte, dass er BMW „kollektivieren“1 wolle und brachte damit die bürgerlichen Medien in Wallung. Man warf ihm vor, dass er die DDR zurückhaben wolle2 oder gar die Diktatur des Proletariats fordern würde3. Guckt man nur auf die letzten Posts von seinem Twitter-Account, so findet man, dass er die DDR als „autoritären Staats´sozialismus´“ (ja, er setzt dabei nochmal das Wort Sozialismus in Klammern!) bezeichnet4. Dabei braucht der wohl „antiautoritäre“ bürgerliche Staat Polizei und Militär in größerem Umfange, als der Sozialismus, da er im inneren die Werktätigen hart unterdrückt und nach außen mit Eroberungskriegen seine Märkte gewaltsam ausbreitet. Gibt es auch einen „Nichtstaatssozialismus“? Sowas gibt es nicht. Anarchismus, was wohl manche antworten würden, beruht nicht auf dem gesellschaftlichen Eigentum an den Produktionsmitteln und lehnte generell jegliche gesellschaftliche Ordnung ab, sei sie noch so gerecht aus Sicht der Werktätigen. Stattdessen versucht der Anarchismus eine „perfekte Marktwirtschaft“ auf Basis der individuellen Kleinproduktion zu realisieren. Kevin Kühnert sagte bloß, dass er BMW auf „demokratischen Weg“ „kollektivieren“ wolle und dass ansonsten eine „Überwindung des Kapitalismus undenkbar“ wäre5. Es zeigt hier jedoch, dass er keine Ahnung hat, wovon er redet. Kühnert sagt doch, ihm sei es egal, ob es ein „genossenschaftlicher „ oder „staatlicher Automobilbetrieb“ wäre6. Man kann einen Großbetrieb aber nicht vergenossenschaftlichen, sonst würde er auf Marktbasis arbeiten müssen, wäre praktische eine „Aktiengesellschaft der Arbeiter“, was an Anarcho-Syndikalismus erinnert. Eine Verstaatlichung würde aber auch nicht zum Sozialismus führen. Nicht nur, weil es ein paar Einzelbetriebe wären, aber man einen gesamtgesellschaftlichen Plan bräuchte, sondern alleine aufgrund des bürgerlichen Charakters des Staates. Genauso verhält es sich mit seiner Äußerung darüber, dass jeder nur soviel Wohnraum besitzen solle, wie er zum leben braucht. Er favorisiert auch dort die „genossenschaftliche Lösung“7. Dabei bräuchten wir einen sozialistischen Staat, die proletarische Diktatur, um überhaupt sowas umsetzen zu können, dann aber mit Überführung in Volkseigentum. Im bürgerlichen Staat, in dem man alle vier Jahre Berufslügner jeglicher Sorte wählt, die einem weder Rechenschaft pflichtig sind, noch abberufbar, wenn sie ihre Wahlversprechen nicht halten und diese sich von Zuwendungen der Großkonzerne bereichert werden, wird es eine Enteignung des Kapitals nicht mal als Vorlage ins Parlament schaffen. Ein Staatsbetrieb des bürgerlichen Staates würde weiterhin als ein kapitalistischer Betrieb agieren, auf Marktgrundlage, mit der Profitmaximierung und Ausbeutung der Arbeiter, wie es beispielsweise die Deutsche Bahn tut. Die Hannoversche Allgemeine schreibt richtigerweise über Kevin Kühnerts Ansichten: „Unterm Strich fordert Kühnert keine Revolution. Er betont mehrfach, dass Sozialismus und Demokratie für ihn zusammengehören, distanziert sich von autoritären Elementen, betont dass er keinen Umsturz, sondern einen evolutionären Prozess anstrebe, an dessen Ende eine bessere Gesellschaft stehe.“8 Aber dieser „Prozess“ ist auch nichts weiter als ein paar relativ vage Reformhoffnungen zu Einzelproblemen. Diese Vorschläge sind als ein politisches Manöver zu betrachten um einen „Linksschwenk“ der SPD glaubwürdiger zu machen. Die Jusos gaben sich schon immer „radikaler“ als sie in Wahrheit waren. Johanna Uekermann, die Juso-Vorsitzende vor Kevin Kühnert, kritisierte die Griechenland-Politik der SPD-Führung in einem Interview mit der „Welt“ im Jahre 2015 so: „Wir brauchen eine Umkehr in der Griechenland-Politik: Wachstum und Beschäftigung statt weiterer Sparauflagen.“9 Seitdem hat sich die Welt hunderte Male um die eigene Achse gedreht, aber den politischen Kurs der SPD hat es nicht im Geringsten beeinflusst. Auch dem „Spiegel“ ist das nicht entgangen. So zeigten sie in einer Fotostrecke Bilder von Ex-Juso-Vorsitzenden, darunter Gerhard Schröder, die sich einst „sozialistisch“ gaben, ohne es zu sein10. Solche verlogenen pseudosozialistischen Phrasen kommen aus den Jusos alle paar Jahre, das ist eine Masche, die schon seit 50 Jahren so anhält. Die SPD weckt also immer mal wieder Hoffnungen bei den aufs äußerste ausgebeuteten werktätigen Massen, die sie ohnehin nicht hält oder macht, wie Kühnert, solche, die im kapitalistischen Staat ohnehin nicht realisierbar sind. Nicht ein reformistischer Politikwechsel, sondern ein revolutionärer Systemwechsel muss her! 1https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201905/02/334914.html 2https://www.tagesspiegel.de/politik/ein-gespenst-geht-um-kevin-kuehnerts-sozialismus-thesen-und-die-folgen/24281454.html 3https://deutsch.rt.com/meinung/87723-waehler-hoert-die-signale-juso-chef-will-grossbetriebe-wie-bmw-enteignen/ 4https://twitter.com/KuehniKev?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor 5https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201905/02/334914.html 6Ebenda. 7Ebenda. 8https://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Sozialismus-Streit-Was-Kuehnert-genau-gesagt-hat 9https://www.welt.de/politik/deutschland/article144806363/Deutschland-geht-mit-Fluechtlingen-oft-inhuman-um.html 10https://www.spiegel.de/fotostrecke/juso-vorsitzende-linke-parolen-vor-kevin-kuehnert-fotostrecke-168434.html Read the full article
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akkoeln · 1 year
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Filmabend: Zur Geschichte der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation
Fr 23.12., 19 Uhr, im Autonomen Zentrum Köln, Luxemburger Str. 93, U18: Eifelwall/Stadtarchiv
Eintritt frei
Bitte kommt geimpft/genesen, gestestet und mit Maske!
Veranstalter*innen: Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln (in Kooperation mit dem AZ-Infoladen)
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rudolfmuehland · 10 months
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caprano · 7 years
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Fundstück
Carl von Ossietzky: Sämtliche Schriften 1931-1933 - Kapitel 11
Alfons XIII.      
Seit einer Reihe von Wochen verfolgt die Welt den Kampf, den der spanische König um seine Krone führt, wie ein großes Zirkusspiel. Wird Don Alfonso sich auch diesmal wieder behaupten? Er hat in Defensiven dieser Art Routine. Nicht zum erstenmal ist unter diesem König, der sein Amt 1902 als Sechzehnjähriger antrat, die Dynastie bedroht. Vor zwanzig Jahren, nach der Hinrichtung des katalanischen Syndikalisten Ferrer ging ein Orkan von Empörung über die spanische Monarchie nieder. Im Herbst 1918 nahm ein vieltägiger Generalstreik sozialrevolutionäre Formen an, die rote Fahne stieg auf, tagelang wurde in Madrid und Barcelona auf den Straßen gekämpft. Siegte auch der König damals noch, so warfen doch die Krisen der Nachkriegszeit und die wachsende Industrialisierung des Landes Fragen auf, die mit alten Rezepten nicht mehr zu behandeln waren. Der König flüchtete hinter die Militärdiktatur des Generals Primo de Rivera, die sich bis vor Jahresfrist hielt. Dann kam General Berenguer, der ein freiheitliches Regiment und beste konstitutionelle Formen versprach. Die Opposition mißtraute den Versprechungen mit einigem Recht, und seitdem ist es nicht mehr ruhig geworden. Der Putsch einer Pyrenäengarnison, der Aufruhrversuch des Fliegeroffiziers Franco – das alles ist für ein Jahr etwas viel. Und doch hat es die guten Nerven des Königs nicht erschüttert, den dreißig Jahre voller Meutereien und eine Reihe Bombenattentate nicht mürbe machen konnten. Dieser König hat viele Mängel, aber er ist kein Deserteur. Er kann nicht nur schießen lassen, sondern weit besser noch politische und diplomatische Mittel gebrauchen. Er ist seinen demokratischen Gegnern über, er ist ohne Zweifel der stärkere Realpolitiker und Rechner.
Vor einer Woche schien es mit Alfons zu Ende zu sein. Ihm blieb nichts übrig, als sich an seinen geschworenen Feind Sanchez Guerra zu wenden, der ihm grausame Bedingungen vorlegte. Eine Nationalversammlung sollte über die Staatsform entscheiden, der König für diese Zeit seiner Prärogative enthoben sein, was einem schwach verhüllten Hinauswurf gleichkam. Die amtliche Depeschenagentur bereitete schon auf die Abreise des Königs vor.       Guerra verhandelte mit dem liberalen Politiker Santiago Alba, der noch immer in der pariser Emigration lebt, er verhandelte mit den Führern des letzten Putsches, die noch im Gefängnis sitzen, und allen gingen diese Bedingungen nicht weit genug. Doch inzwischen hatte der König, der schon gar nicht mehr vorhanden zu sein schien, wieder Luft geschöpft und ein Ministerium der royalistischen Erhaltung, mit einem Admiral an der Spitze, ins Leben gerufen. Die Entscheidung ist wieder vertagt, die große Auseinandersetzung in eine Kette zahlloser Plänkeleien aufgelöst – statt Guerra wieder, wie fast dreißig Jahre, Guerilla.
Für deutsche Augen hat diese spanische Revolution etwas Rührendes. Sie ist noch ganz und gar Sache des Bürgertums, sie erinnert an jene graue Vergangenheit, als auch bei uns das Bürgertum noch revolutionär bewegt war, noch gegen Feudalismus und Militarismus auf die Barrikade stieg und in der Politik an Ideale glaubte. Die bärtigen Köpfe dieser Politiker erinnern an die Rhetoren der Paulskirche, die einen so guten Willen hatten, so glänzende Programme und so wenig Ahnung von der Macht. Der hauptsächliche Faktor in der spanischen Politik ist die Armee. Seit hundert Jahren gibt sie den Ausschlag, sie hat seitdem alle Revolutionen und Reaktionen gemacht. Die Arbeiterschaft, stark in Madrid, in den baskischen Provinzen, in Katalonien und Valencia, ist von moderner Arbeiterpolitik ziemlich unberührt. Sie glaubt noch immer fest an die direkte Aktion, sie schwört auf Bakunin und Georges Sorel, ihr Anarcho-Syndikalismus hat marxistische Ideen nicht populär werden lassen. Das bedeutet praktisch, daß ein paar Millionen Arbeiter sich an keinen Wahlen beteiligen wollen, daß sie also dem Republikanertum verloren sind. Deshalb die Unsicherheit der Linken, die nur eine schwache Intelligenzschicht umfaßt und über Klubbismus und romantisches Verschwörertum nicht hinausgelangt. Es gebricht ihr an organisierten Kräften. Die Regierung wäre also, wie viele Jahrzehnte, in der Lage, die Wahlen zu machen. Der niedere Klerus und die »Kaziken«, die Dorfgewaltigen, würden die stumpfe, gleichgültige Landbevölkerung wie eine Schafherde an die Wahlurne schleppen und das gewünschte Resultat erzielen.
Diese Schwäche seiner Feinde kennt der König, und das gibt ihm Gelegenheit zu tausend Winkelzügen. Es fehlt ihm weder an Geist noch Weltkenntnis, er ist nicht einmal Absolutist aus Prinzip,       sondern einfach aus Gewohnheit. Der Spanier Salvador de Madariaga hat in seinem hier vor einiger Zeit gewürdigten Buche sehr interessant erzählt, wie der sechzehnjährige König am Abend seiner Krönung nichts Eiligeres zu tun hatte, als einen Ministerrat zusammenzutrommeln, und wie die asthmatischen Exzellenzen der unbarmherzigen Wißbegierde eines Knaben Rede und Antwort stehen mußten. So ist Alfons XIII. bis heute geblieben: unter verbindlichen Formen ein Mann von sehr herrischen Prätentionen, wenn er auch später gelernt hat, der Diplomatie mehr zu vertrauen als dem offenen Befehl. So führt er einen zwar taktisch glänzenden, aber in der Sache recht donquixotehaften Krieg gegen die Zeit, den er im fünften Akt doch verlieren muß. Und würde er selbst obsiegen, der Thronfolger ist ein armer Krüppel, ein Degenerierter. Für was kämpft Don Alfonso, wenn nicht für den Nächsten der Dynastie –? Also nur für die eigne Freude an der Macht, für das süße Gefühl zu gebieten und über fremde Schicksale entscheiden zu dürfen. Wir können ihn nur politisch verurteilen, denn warum soll ein König leicht auf das verzichten, was jeder Rayonchef für sich beansprucht?
Die Weltbühne, 24. Februar 1931
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phexagain · 8 years
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Der Arbeiter wird die Maschine erst dann mit vollem Respekt behandeln, wenn sie ihm zur Gefährtin geworden ist, die ihm die Arbeit verkürzt, anstatt, wie heute, sein Feindin zu sein, die ihm das tägliche Brot stiehlt und ihn ins Grab bringt.
Émil Pouget, Die Revolution ist Alltagssache S. 221
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lka · 6 years
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Sonntag, 10. Juni | Radio Ⓐ - Sendung der Libertären Gruppe Karlsruhe
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Am kommenden Sonntag gibt es eine neue Ausgabe unserer Sendung Radio Ⓐ zu hören. Die zweistündige Radiosendung für libertäre Kultur und Syndikalismus läuft jeden 2. Sonntag im Monat von 18 bis 20 Uhr, die Wiederholung läuft jeden 2. Montag im Monat von 14 bis 16 Uhr, natürlich auf Querfunk 104,8 MHz. Auf der Homepage querfunk.de kann die Sendung überall auch im Livestream gehört werden. Die Sendung Radio Ⓐ findet im monatlichen Wechsel mit der FAU Karlsruhe statt.
Inhaltlich wird es einen Bericht zur Eröffnung des anarchistischen Zentrums samt Bibliothek in Kuba, welches u.a. von der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen unterstützt wurde geben, sowie einen Bericht zum Treffen des internationalen Netzwerks anarchistischer und antiautoritärer Radios in Berlin. Außerdem erfahrt ihr etwas über den #besetzen Aktionstag in Berlin und der Situation des angespannten Wohnungsmarkts in Karlsruhe. Außerdem erwartet euch wie immer neben Terminankündigungen gute Musik und mehr.
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akkoeln · 1 year
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Zur Geschichte der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation Fr 23.12., 19 Uhr, im Autonomen Zentrum Köln, Luxemburger Str. 93, U18: Eifelwall/Stadtarchiv Eintritt frei Bitte kommt geimpft/genesen, getestet und mit Maske! Veranstalter*innen: Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk – ASN Köln (in Kooperation mit dem AZ-Infoladen) https://asnkoeln.wordpress.com/2022/12/03/filmabend-100-jahre-iaa/ -- Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk - ASN Köln
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rudolfmuehland · 4 years
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Reposted from @jacobinmag_de Am 25. Mai 1901 wurde die Federación Obrera Regional Argentina (FORA) gegründet, ein anarchistisch geprägter Gewerkschaftsverband, der bis in die 1920er hinein die mächtigste Gewerkschaft des Landes blieb. #geschichte #arbeiterbewegung #anarchismus #gewerkschaft #history #argentinien #federaciónobreraregionalargentina #syndikalismus #gewerkschaftsbewegung #history #jacobin #arbeiterklasse - #regrann https://www.instagram.com/p/CBgsquBKMTT/?igshid=xdpcosg93gxk
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rudolfmuehland · 4 years
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Reposted from @red_baba89 #Gewerkschaft #Union #FAU #FreieArbeiterInnenUnion #Syndikat #AllgemeinesSyndikatMagdeburg #Basisdemokratie #Magdeburg #SachsenAnhalt #Syndikalist #Syndikalismus #Anarcho-Syndikalismus - #regrann https://www.instagram.com/p/CBgskQpKCY-/?igshid=qcc6khj5x6ky
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rudolfmuehland · 4 years
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So kann's gehen....
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