Tumgik
#patriarchale Denkweisen
furien · 11 months
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Reden über Sexualität oder eine offene, freie Sexualität würde den Zauber der Erotik zerstören und die bewusst gezogenen Grenzen zwischen Heiliger und Hure verwischen. Hinter diesen Vorstellungen stecken männliche und patriarchale Denkweisen und Vorrechte, die tiefe Angst vor der weiblichen Potenz und das Bedürfnis nach kontrollierbarer Sexualität offenbaren. Das war nicht immer so. Jahrtausende lang wurden zumindest die Sexualorgane von Frauen und Männern als mehr oder weniger gleichwertig angesehen. Erst im Zeitalter der “Aufklärung” und mit der Etablierung der Wissenschaften wurde das Wissen über die Klitoris zunehmend unterdrückt. Diese wurde von einem ausgedehnten Komplex auf einen kleinen sensiblen Punkt reduziert, die weibliche Prostata zum überflüssigen Organ deklariert. Zunehmend wurden die Unterschiede zwischen den Geschlechtern betont, der weibliche Körper und dessen Begehren als sexuell minderwertig konstruiert.
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gynarchie77 · 9 months
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Die Gynarchische Herrscherin: Die Kriegerin in einer patriarchalen Welt
In den treibenden Sanden der Geschichte, wo widersprüchliche Kräfte die Menschheit in alle Richtungen ziehen, hebt sich eine Figur ab: die gynarchische Herrscherin. Sie verkörpert weibliche Macht, eine reine Kraft in einer Welt, die hauptsächlich von patriarchaler Autorität bestimmt wird. Doch wer ist sie? Sie ist eine Kriegerin, eine Führungsperson, eine Visionärin, die die Welt nicht so sieht, wie sie ist, sondern wie sie sein könnte.
In patriarchalischen Gesellschaften wurden Frauen lange Zeit als minderwertige Wesen betrachtet, gut nur für Hausarbeiten, Mutterschaft und Ehe. Doch die gynarchische Herrscherin lehnt diese untergeordnete Rolle ab. Sie ist weit mehr als das, was die Gesellschaft von ihr erwartet. Sie ist eine Kriegerin, nicht mit Schwertern oder Rüstungen bewaffnet, sondern mit Mut, Widerstandsfähigkeit und Scharfsinn.
Sie versteht, dass der wahre Krieg nicht immer der der Schwerter und Pfeile ist, sondern der der Ideen und Überzeugungen. In einer Welt, in der die Stimme der Frauen oft unterdrückt wird, erhebt sie ihre, stark und furchtlos, und stellt sich jenen entgegen, die sie zum Schweigen bringen wollen. Sie weiß, dass man, um die Welt zu verändern, zuerst die Denkweisen ändern muss.
Die gynarchische Herrscherin ist eine Inspirationsquelle für alle Frauen und sogar für Männer. Sie erinnert daran, dass Macht nicht im Geschlecht liegt, sondern in der Fähigkeit zu führen, zu inspirieren und positive Veränderungen herbeizuführen. Sie zeigt uns, dass selbst in den verzweifeltsten Situationen immer ein Hoffnungsschimmer besteht.
In einer Welt, in der patriarchalische Strukturen allgegenwärtig zu sein scheinen, ist die gynarchische Herrscherin ein Lichtstrahl, der den Weg weist. Sie erinnert daran, dass Veränderung möglich ist, dass Frauen die Macht haben, die Zukunft zu gestalten, und dass jeder Akt des Widerstands, ob groß oder klein, ein Schritt in Richtung einer gerechteren Welt ist.
Die gynarchische Herrscherin ist der lebende Beweis, dass das Weibliche nicht schwach ist, dass es nicht nur folgt, sondern führt. Sie ist das Gesicht des Widerstands, des Mutes und der Entschlossenheit. Und solange sie da ist, wird die Gynarchie weiterhin die bestehende Ordnung herausfordern und umstürzen, den Weg zu einer Zukunft ebnen, in der alle Menschen, unabhängig von Geschlecht oder Status, mit Respekt und Würde behandelt werden.
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heplev · 10 months
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Die Löschung der Unschuld
Die Gender-Ideologie ist ein Krieg gegen die Realität
Mark Tapson, FrontPage Mag, 10. Juli 2023
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Politische Sprache, schrieb George Orwell in seinem Aufsatz „Politics and the English Language“, „ist angelegt Lügen wahr und Mord respektabel zu machen und reinem Wind den Anschein von Stabilität zu geben.“ Das ist nie eine passendere Beschreibung  gewesen als bei den Spitzfindigkeiten der heutigen Linken. Ihr wokes Lexikon nimmt die politische Verfälschung der Sprache auf eine ganz neue Ebene der Verlogenheit und Windigkeit.
Die Linke besteht z.B. darauf „Mutter“ durch Euphemismen wie „gebärende Person“ zu ersetzen, „Gender bestätigende Versorgung“ für die chirurgische Verstümmelung von verwirrten, manipulierten Kindern zu sagen, „Reproduktionsrechte“ statt Infantizid, „Antirassismus“ statt weißenfeindlicher Rassismus, „antifaschistisch“ für faschistisch, „nicht dokumentierte Immigranten“ statt illegale Ausländer, „in Gerechtigkeit involvierte Person“ statt verurteilter Schwerverbrecher, um nur ein paar zu nennen. Solche Begrifflichkeiten sind sorgfältig ausgearbeitet, um die Wahrheit zu verwässern, wenn nicht zu pervertieren; dann wird ihnen ein koordinierter Anstoß über die ganzen linken Medien gegeben, damit sie unseren politischen und kulturellen Diskurs beherrschen. Nur allzu oft enden Konservative darin solchen Sprachgebrauch zu übernehmen statt immer mit der Wahrheit dagegenzuhalten.
Manchmal stellt die subversive Sprache der Linken nichts weniger als einen Frontalangriff auf die Realität selbst dar. Im jüngsten Beispiel berichtet Breitbart News, dass die dunkle, satanische Abtreibungsmühle Planned Parenthood sich hinter eine Idee stellt, die bei jungen Leuten, besonders der Generation Z (die in den späten 1990-ern und frühen 2000-ern Geborenen) an Legitimität gewinnt. Letzten Donnerstag behauptete die Organisation auf Twitter, Jungfräulichkeit sei nicht anderes als ein bedeutungsloses „soziales Konstrukt“.
„Die Vorstellung der Jungfräulichkeit entstammt veralteten – seien wir ehrlich: patriarchalischen – Denkweisen, die allen schaden“, twitterte Planned Parenthood zu einem Bild von Werbetafeln, die erklärten: „Jungfräulichkeit ist ein soziales Konstrukt.“
Wann immer die Linke eine allgemein akzeptierte Wirklichkeit bestreiten will, die ihrer Agenda ungelegen kommt, tun sie sie als nur ein „soziales Konstrukt“ ab, weil in unserer Gesellschaft, von der sie glauben, sie sei auf Unterdrückung, Ausbeutung und Bigotterie aufgebaut ist, allgemein akzeptierte Realitäten – d.h. Heterosexualität, traditionelle Männlichkeit, die Kernfamilie – in ihrer Sicht komplette Fiktion ist, die den Machtlosen von den Mächtigen aufgezwungen wird. Und wenn etwas sozial konstruiert ist, kann und muss es in abgebaut werden, um die Versklavung sozialer Konventionen abzuwerfen und die Unterdrückten im Namen der sozialen Gerechtigkeit zu befreien.
Daher sind aus Sicht der Linken traditionelle binäre Geschlechterrollen lediglich soziale Konstrukte, die der „hetero-normative“, patriarchale Machtstruktur dienen und die angeblich marginalisierte Gruppen wie die LGBT-Gemeinschaft (die natürlich alles andere als marginalisiert ist) unterdrückt.
Also hat Planned Parenthood angefangen die Propaganda zu fördern, „Jungfräulichkeit“ – der Zustand oder Umstand sexueller Unschuld – sei ein veraltetes „Konzept“, das in unserer sexuell erfahrenen (heißt: verbrauchten und degradierten) Gesellschaft veraltet ist. Das ist ein weiterer Versuch der Linken Worte umzudefinieren, um die postmoderne Weltanschauung zu puschen, die Realität sei dehnbar und relativ. Wenn wir Definitionen dekonstruieren Wörter von der sie beschreibenden Realität loslösen, können wir unangenehme Wahrheiten über Bord werfen und durch bequeme Lügen ersetzen.
Packen wir, wie es im aktuellen Sprachgebrauch heißt, die Idiotie hinter der verzweifelten Behauptung von PP aus. Erstens ist Jungfräulichkeit keine „Vorstellung“. Sie ist ein Wort, das im Englischen (das Oxford English Dictionary führt Chaucer als einen der weltweit frühesten Anwender an) seit mindestens 700 Jahren einen sehr realen Zustand sexueller Unschuld beschrieben hat.  Jeder weiß, dass eine Jungfrau jemand ist, die keinen Geschlechtsverkehr gehabt hat (oder im metaphorischen Sinn jemand, der bei etwas neu und unerfahren ist).
Zweitens ist unklar, wie der Begriff „Jungfräulichkeit“ „allen schadet“, wie Planned Parenthood es ausdrückte. Fakt ist, er schaden niemandem; er beschreibt einfach einen Zustand der Keuschheit. Vielleicht meint PP, dass Leute in unserer dekadent modernen Ära sich genieren als Jungfrau bezeichnet zu werden. Das ist ein trauriger Kommentar über unsere sexuell abgestumpfte Gesellschaft, weil es eine Zeit gab, in der Jungfräulichkeit wertgeschätzt wurde, nicht etwas, wegen dem man verspottet oder das wie eine demütigende Hautkrankheit abgestreift wird. Seit der sexuellen Revolution sind Frauen jedoch ermutigt worden die Unschuld eilig hinter sich zu lassen und die „Befreiung“ der sexuellen Freizügigkeit zu ergreifen (aber mal ehrlich: Wer hat denn am meisten von der sogenannten sexuellen Befreiung der Frauen profitiert? Tipp: nicht die Frauen).
Das war nicht das erste Mal, dass Planned Parenthood argumentiert hat, Jungfräulichkeit sei nicht das Wahre. Breitbart News hielt fest, dass PP früher schon die Existenz von Jungfräulichkeit zugegeben hat, aber sie seit Jahren als „Konzept“ betrachtete. Dann twitterte PP 2019: „Idk [I don’t know = ich weiß nicht] wer das hören muss, aber Jungfräulichkeit ist ein erfundenes soziales Konstrukt und sie hat absolut nichts mit deinem Hymen zu tun“ – womit sie die Tatsache ignorieren, dass auch Männer jungfräulich sein können. Der nächste Tweet in diesem Thread macht dann damit weiter die Definition von Jungfräulichkeit einzuräumen, sie dann aber mit der Behauptung zu unterlaufen, verschiedene Leute definieren das Wort unterschiedlich oder tun es insgesamt als bedeutungslos ab.
Eine Jungfrau ist jemand, der nie Sex hatte. Aber „Sex“ bedeutet unterschiedlichen Leuten etwas unterschiedliches, als tut „Jungfräulichkeit“ das auch. Viele kümmert es nicht, was es bedeutet oder denken, was es bedeute. Was immer man glaubt, Tatsache ist, dass man nicht sagten kann, ob jemand Sex hatte, indem man ihr Hymen kontrolliert.
Faktencheck: Jungfräulichkeit bedeutet unterschiedlichen Leuten nichts Unterschiedliches. Es hat nie Verwirrung über ihre Bedeutung gegeben. Sie hat immer, für jeden, einen Zustand bedeutet keinen Geschlechtsverkehr zu gehabt zu haben. Aber Planned Parenthood und ihre ideologischen Genossen wollen naive Jugendliche manipulieren, damit sie glauben das Wort bedeute, wie jedes Wort, dem die Linken neue Bedeutung geben, was immer, wann auch immer es oder auch überhaupt nichts bedeuten soll. Um Orwell noch einmal zu zitieren: „Sprache kann das Denken verderben.“ Als Wahrheit können Worte können befreien und stärken oder sie können als Lügen zu Waffen gemacht werden, um zu verwirren und zu versklaven.
Als Reaktion auf den Tweet von Planned Parenthood flammten die sozialen Medien auf; Twitter-User kritisierten PP in überwältigender Weise und zurecht scharf an, weil sie behaupteten, Jungfräulichkeit sei bedeutungslose Fiktion.
„Groomer“ [Leute, die andere in sexuelle Dienstbarkeit drängen], antwortete ein Kommentierender treffsicher.
„Entweder du hast Sex oder du hast keinen. Wie soll das ein ‚soziales Konstrukt‘ sein?“, stellte ein anderer fest.
„Ich denke, jemand verliert Geschäfte oder warum zur Hölle sollten sie so etwas twittern?!“, schrieb ein weiterer Kommentator.
Tragischerweise verlieren sie kein Geschäft, außer in Staaten, in denen Abtreibungsbeschränkungen eingeführt wurden, womit sie der kindstötenden Linken ihre kostbare Freiheit ein ungeborenes Kind bis zum Augenblick der Geburt, wenn nicht noch später, wegzuwerfen verweigern. Laut des im letzten April veröffentlichten Jahresberichts der Organisation führte Planned Parenthood die höchste Anzahl an Abtreibungen (374.155) ihrer Geschichte durch und hatte im Finanzjahr 2021/22 Rekordumsätze (im Vorjahr hatten sie die höchste Zahl an Abtreibungen in der Geschichte von PP: 383,460).
Planned Parenthood twitterte diese Botschaft über Jungfräulichkeit, weil die Familien auslöschende Gender-Ideologie die Speerspitze des Angriffs der Linken auf die Normalität ist – tatsächlich ihres Kriegs gegen die Realität. Weil das das ist, worauf letztlich hinausläuft: nicht einfach die Demontage jeglicher Normen unserer Kultur, Institutionen und Traditionen, sondern die Demontage der Realität selbst und ihre Ersetzung durch politische Sprache, die nicht der Realität, sondern der Ideologie angepasst ist.
Die Linke will das Wort „Jungfräulichkeit“ bedeutungslos machen, weil sie jede Barriere zu einer durch und durch sexualisierten Kultur beseitigen wollen. Sie wollen, dass junge Leute glauben, Keuschheit an sie sei nicht nur passé und unsinnig, sondern dass es so etwas buchstäblich nicht gibt, dass sie erfunden ist, um junge Mädchen und Frauen unter dem Stiefelabsatz einer archaischen, patriarchalischen, bourgeoisen sozialen Struktur zu halten, die Frauen abwertet und anstrebt ihr sexuelles Vergnügen und ihre sexuelle Ausdrucksfähigkeit zu unterdrücken. Wie kann die Linke darauf beharren , dass Sexualität im Kern einer einzigartigen persönlichen Identität steht, wenn eine Kultur Jungfräulichkeit bei Männern wie Frauen vor der Ehe hoch schätzt?
Die politische Manipulation der Sprache durch die Linke – besonders die Sprache der Gender-Ideologie – ist eine subversive Kampagne die Realität durch ein selbstgeschaffenes Fantasie-Universum zu ersetzen, ohne zu unseren transgressiven Wünschen überhaupt Grenzen zu setzen. Sie verspricht uns zu Göttern zu machen. Stattdessen werden sie uns zu Sklaven unserer eigenen Selbstanbetung.
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sterkaciwan · 5 years
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DIE REVOLUTION IN EUROPA BEGINNT MIT DER REVOLUTION IN KURDISTAN
| #StêrkaCiwan
Oktober 2019 |
Mein Name ist Bager Nûjiyan, vorher war mein Name Xelîl Viyan. Mein Familienname ist Michael Panser. Ich bin am 1. September 1988 in der Stadt Potsdam zur Welt gekommen, in Ostdeutschland.
Meine Familie sind Menschen mit Liebe zum Land und zur Gesellschaft und sie waren seinerzeit verbunden mit dem Paradigma des Realsozialismus. Sie sind solidarisch und haben eine emotionale Verbundenheit. Mit Zusammenbruch des Realsozialismus haben sie natürlich eine Krise durchlebt, doch sie stehen dafür ein und sind mit sozialistischen Werten und Ethik verbunden. Ich glaube, dass auch das eine Grundlage für meine Suche nach der Wahrheit der Revolution ist. 
Im jungen Alter von etwa 14 Jahren nahm ich eine aktive Rolle in der Linken ein und begann meine Suche. Dass ich später die PKK und die Philosophie Abdullah Öcalans kennenlernte, liegt gewiss auch in dieser Phase begründet. Ich habe mich an antifaschistischen und linken Arbeiten in Deutschland beteiligt. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, aber es wurde klar, dass diese Erfahrungen auf meiner Suche nicht genügen. Der Rahmen eines liberalen Lebens, gefangen in den Zwängen des kapitalistischen Systems, ist sehr weit weg von der Wirklichkeit der Revolution. So kam es zu einem Ausbruch daraus und einer weitergehenden Suche.
Suche im Mittleren Osten
2011/2012 habe ich die ersten Hevals kennengelernt, besonders durch die Jugend- und Frauenbewegung. Das Kennenlernen bezog sich zunächst nicht auf die Praxis, die Gesellschaft oder die Realität in Kurdistan, sondern ich habe als Erstes die Philosophie Abdullah Öcalans kennengelernt. Und darin bestand meine Suche: Was sind die Schwächen der revolutionären Suche, die wir uns vorgenommen hatten? Mit unserer theoretischen und philosophischen Suche wollten wir eine Befreiungsideologie finden und entwickeln. In der Umgebung der europäischen Gesellschaft war das natürlich mit großen Schwierigkeiten verbunden. Auf dieser Suche hat sich wie selbstverständlich der Weg nach Kurdistan aufgetan. Wir haben die Philosophie Abdullah Öcalans kennengelernt, wir haben die übersetzten Bücher gelesen und studiert. In dieser Zeit haben wir einiges begriffen: Wonach wir in Europa suchen, ist das, was jenseits der westlichen Zivilisation und kapitalistischen Moderne, hier im Mittleren Osten verborgen liegt und dessen Geschichte verloren gegangen ist. Von Neuem entwickeln sich hier nun diese revolutionären Errungenschaften und bieten neue Antworten. Zur selben Zeit, als der Realsozialismus bei uns zusammenbrach, wurde in Kurdistan der Weg geebnet für eine neue revolutionäre Wirklichkeit. Auf unserer Suche ist uns das bewusst geworden. Wir haben Kontakte geknüpft und unseren Weg nach Kurdistan gefunden.
Eines haben wir so langsam verstanden: Das europäische Problem ist an die Lösung der kapitalistischen Moderne, die kapitalistische Lebensweise, geknüpft. Bei der Durchsetzung des kapitalistischen Ausbeutungssystems übernimmt Deutschland eine Führungsrolle, das muss uns dabei bewusst sein. Wir haben auch erkannt, dass ohne eine internationalistische Perspektive, eine revolutionäre Perspektive, die die verschlossenen Grenzen überwindet, für dieses Problem keine Lösung möglich ist.
Auf diese Weise haben wir so langsam dazugelernt, die Revolution in Kurdistan kennengelernt und eigentlich begann ich in dieser Zeit, mich ernsthaft der Revolution anzuschließen. Seit 2012 vertieften wir unsere Gedanken weiter, wir bildeten uns und bemühten uns, eine Bewegung nach den Werten des Paradigmas aufzubauen, welches Inhalt unserer Diskussionen war. Die Erfahrungen und Schwächen, die sich in dieser Phase zeigten, haben uns eines erkennen lassen: dass es nicht funktioniert, sich nur halbherzig an der Revolution zu beteiligen. In dieser Zeit habe ich meine Entscheidung getroffen. EinE wirkliche RevolutionärIn sein muss bedeuten, ganzheitlich zu denken. EinE RevolutionärIn muss zeitgemäß sein und sich von der engstirnigen Denkweise des Eurozentrismus und den Perspektiven lösen, die die sogenannte Moderne bietet. Ansonsten ist es unmöglich, erfolgreich zu sein.
Diese Erkenntnis habe ich durch ideologische Vertiefung erlangt und bedeutete, dass der Beitritt zur ArbeiterInnenpartei Kurdistans das ermöglicht, was ich für notwendig erachte: Die revolutionäre Kraft aufzubauen. Das habe ich erkannt. Mir ist auch klargeworden, dass eine zeitgenössische Revolution keine Grenzen kennen kann. Das wäre unmöglich, Revolution kann so nicht funktionieren.
Ein außergewöhnlicher Ort: Die Berge Kurdistans
Die Revolution in Europa beginnt mit der Revolution in Kurdistan. Diese Verbindung besteht definitiv. Schließlich ist das Paradigma, das auf engmaschige und grobe Art und Weise seine Dominanz in Europa aufrechterhält, der Gesellschaft ein liberales Leben aufzwingt und Ausbeutung zur absoluten Grundlage seiner Gesellschaftsordnung macht, eben jenes Paradigma, das heute die schweren Angriffe auf Kurdistan durchführt. Da haben wir begriffen, dass wir zuallererst Erfahrungen der revolutionären Praxis sammeln müssen. Auf diese Weise habe ich mich voll und ganz der Revolution gewidmet.
Zunächst habe ich mich an der internationalistischen Praxis beteiligt, nicht nur um das Denken und das neue Paradigma Abdullah Öcalans in Europa zu verbreiten, sondern insbesondere um die kapitalistische Moderne besser verstehen zu lernen, die sich als letzte    Form der männlich-dominanten Mentalität der Gesellschaft aufzwingt. Dazu haben wir geforscht und auch eine gewisse Praxis entwickelt. Daraufhin kam ich nach Kurdistan.
Mir ist klar geworden, dass diejenigen, die auf einer revolutionären Suche sind, in ihrer Suche sehr weit gehen müssen. Sie müssen konsequent bis zur Substanz vordringen. Wenn wir eine neue Umsetzung des sozialistischen Lebens schaffen wollen, so müssen wir dorthin gehen, wo die Freiheit am weitesten umgesetzt ist. Die Berge Kurdistans sind ein außergewöhnlicher Ort. Sie bieten die Möglichkeit, sich in der Praxis selbst zu erfahren. Sie lassen dich erkennen, was es bedeutet Einsatz zu zeigen und sich anzustrengen; und sie lassen dich die Bedeutung dieser Mühe von Neuem begreifen.
Innerer Kampf gegen die herrschaftlichen Denkweisen
Wie tief sind die Spuren, die das System in unserer Gedankenwelt hinterlässt? Im kommunalen Leben, wie es in den Bergen gelebt wird, werden alle Probleme und Mängel in unserem Bewusstsein deutlich, die durch die herrschaftliche Denkweise geschaffen werden. Eine kommunale Lebensgemeinschaft, eine revolutionäre Umgebung, die auf dem gemeinsamen Willen aufbaut, die Menschlichkeit zu fördern und die einzelnen Persönlichkeiten aus den Zwängen der herrschaftlichen Verhaltensmuster zu befreien. Diese Möglichkeit wurde hier wirklich geschaffen. Das herrschaftliche System kann diese Grundlage, die geschaffen wurde, nicht einfach so angreifen. Natürlich finden militärische Angriffe statt, doch im Kampf gegen die ideellen und psychologischen Folgen der herrschaftlichen Denkweise können wir hier, durch ernsthafte Anstrengungen und Arbeit, ein neues Bewusstsein schaffen.
Das war der Grund, weshalb ich auf meinen eigenen Vorschlag hin zur Akademie hierher gekommen bin. So sehr ich in der Praxis auch eine Entwicklung im Denken erreichen konnte, gab es die Notwendigkeit, mich an diesen besonderen Ort zu begeben. Denn die Akademie schafft eine Umgebung, wo intensiv und konkret an der Bewusstwerdung der eigenen herrschaftlichen Denkweisen gearbeitet wird und gleichzeitig auch an deren Alternative gearbeitet wird. Das wird in einer Umgebung umgesetzt, die geprägt ist vom gemeinschaftlichen Zusammenleben, der gemeinschaftlichen Arbeit, dem Austausch miteinander, alles ist vorhanden – die geteilten Werte, die gegenseitige Unterstützung.
Die wirkliche Freundschaft wird in Akademien am deutlichsten gelebt. Wir analysieren gegenseitig sehr genau, welche Überreste des Ausbeutungssystems sich im Verhalten eineR FreundIn zeigen. Es ist hier nicht so, dass wir das Individuum von der Gemeinschaft trennen oder ein Individuum sich an die Eigenschaften der Gruppe anpassen muss. Aus meiner Zeit in der Linken kann ich sagen, dass wir diesen Widerspruch gar nicht lösen konnten. Die richtige Balance zu finden zwischen der einzelnen Person, die einen inneren Kampf führt, und ihrem Umfeld, sodass sie sich gegenseitig stärken und aufbauen. EinE FreundIn in der Form wie sie gerade ist, anzuerkennen und sie schützen zu wollen, kann nicht alles sein - denn jedE aus dieser Gesellschaft hat herrschaftliche Verhaltensweisen angelernt bekommen. Was bedeutet wahre Freundschaft, die wir hier leben und schaffen wollen? Wir nehmen einE FreundIn nicht als das, was sie geworden ist und wie sie vor mir steht, sondern entsprechend Ihrer Ziele und Ihres Potentials. Es ist unsere Herangehensweise, jedE FreundIn entsprechend Ihrer Kräfte zu entwickeln. In diesem Sinne kritisieren wir uns gegenseitig und bemühen uns um Methoden der Persönlichkeitsentwicklung. Dafür bin ich in die Akademie gekommen, und das ist ein sehr intensiver innerer Kampf. Durch diese Anstrengungen schaffen wir die Grundlage für dieses Leben. Wenn wir unsere Träume und Utopien aufbauen wollen, wo müssen wir anfangen? In unserer eigenen Persönlichkeit. Abdullah Öcalan betont insbesondere die Auswirkungen des Patriarchats. Seine Analyse ist auf die gesamte hegemoniale Zivilisation übertragbar, indem er sagt: Wenn die innere patriarchale Männlichkeit nicht überwunden wird, so wird Sozialismus immer unvollständig bleiben. Ein Sozialismus, der nicht in die Substanz geht d.h. nicht im Menschen selbst beginnt und keine neue Persönlichkeit, freie Persönlichkeiten schafft, kann keine neuen Errungenschaften bringen. Den vergangenen Sozialismus, die historischen Versuche, die es gegeben hat und ihre Unzulänglichkeiten, bewerten wir auf diese Weise. Es gab eine kämpferische Gesellschaft und es entwickelte sich auch eine Vorreiterschaft, aber die Wurzel des Problems wurde nicht erfasst: Was ist ein freier Mensch? Das ist die grundlegende Frage. Was sind die Auswirkungen der Herrschaft im Menschen selbst? Das ist das grundlegende Problem. Weil diese Fragen nicht behandelt wurden, hat sich das System selbst wiederholt. Es fand keine Loslösung vom herrschaftlichen Denken statt. Obwohl so viele in diesem Kampf ihr Leben gaben, große Bemühungen angestellt wurden und so viel Blut und Schweiß geflossen sind, haben diese Versuche vielleicht nicht ganz versagt, jedoch sicher nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt. Das müssen wir feststellen.
Revolution beginnt mit der Entscheidung
Das Leben in der Akademie ist die Bemühung, sich zu befreien. Revolution ist nichts, was auf einmal stattfindet. Sie ist weder ein einzelner Aufstand noch ein militärischer Sieg. Das ist nicht möglich. Revolution ist ein anhaltender Zustand, der mit einem Schritt, mit einer Entscheidung beginnt: Die Entscheidung, sich an der Revolution zu beteiligen und vom herrschenden System loszulösen; die Feststellung, dass das Leben, zu dem wir in diesem System gezwungen sind, falsch ist und es nötig ist, etwas Neues aufzubauen. Vielleicht beginnt die Revolution in jedem Menschen mit einem Aufstand, sie ist an sich jedoch ein anhaltender Zustand. Wenn sie nicht zu einem Prozess wird, der sich an den bestehenden und zukünftigen Umständen entlang ausrichtet, dann ist es keine Revolution. Das ist ein Aufstand oder eine Revolte, aber keine Revolution. Oftmals ist das historisch falsch begriffen worden und wurde zum Hindernis.
Wir bauen unsere Basis auf dieser Erkenntnis auf. Davon ist auch unsere zukünftige Beteiligung abhängig und lässt sich nicht vorhersagen. Der Weg der Revolution lässt sich nicht nach einem Plan gestalten und umsetzen. Dass das unmöglich ist, hat die Geschichte gezeigt. Daher bestehen die Vorbereitungen, die wir hier treffen, im Aufbau einer militanten Persönlichkeit. Was bedeutet es, eine militante Persönlichkeit zu sein? Wir müssen für alles vorbereitet sein, wie die aktuelle Phase es von uns verlangt. Somit schaffen wir ganzheitliches Denken, die Methode zu begreifen, worin die aktuelle Lage besteht, die historische Bedeutung der aktuellen Situation, die Gefahren der aktuellen Lage, in der wir uns befinden und ebenso ihre Potentiale. 
Wenn wir so leben und es so begreifen, dann ist es sowieso nicht so wichtig, wohin wir gehen - in welchem Land wir tätig sind, in welchem Teil Kurdistans oder ob wir auf einen anderen Kontinent gehen. In der Praxis gibt es da natürlich Unterschiede, entscheidend ist jedoch die Ganzheit. Unsere Ideen richtig zu begreifen, unsere Organisation weiterzuentwickeln, die richtige Sprache, die richtige Form der Kommunikation und der Kritik – und in diesem Sinne unser Leben richtig zu organisieren. Wenn wir diese Dinge gut umsetzen und uns um eine gute Praxis bemühen, den Wert unserer Mühen zu schätzen wissen und auch die Anstrengungen unserer FreundInnen richtig begreifen, können wir uns dementsprechend verhalten. Insbesondere auch die Bedeutung von Mühe und Einsatz der Gefallenen, die ihr Leben in diesem Kampf gegeben haben – wenn wir all diese Punkte richtig begreifen, so können wir durch Schaffung der Einheit von Denken-Fühlen-Handeln Militante schaffen, die alles umsetzen können, was notwendig sein wird. Das wurde in der Entwicklung dieser Revolution tatsächlich bewiesen, nicht wahr?
Ein Mensch, der im Willen klar ist und sich in seinen Gefühlen und seinen Sehnsüchten wirklich mit der Freiheitssuche, dem richtigen Kampf zur Offenlegung der Wahrheit verbindet, der kann alles erreichen! Es gibt Beispiele in unserer Bewegung, und auch in anderen Revolutionen vor uns gibt es zehntausende Beispiele von RevolutionärInnen, wie sie handeln, welche Anstrengungen sie leisten und wie sie sich beteiligen. Es ist sowohl unser Ziel als auch unsere Pflicht, genau dafür zu stehen und das Entsprechende zu tun. Soviel kann ich dazu sagen. Euch allen viel Erfolg!
-Şehîd Bager Nûjiyan
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