Tumgik
#die sind so lost füreinander
galli-halli · 1 year
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"Komm jetzt!"
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einereiseblog · 2 years
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Das Tauchen in Trou aux Biches nach einem Jahr Pause erinnert uns daran, warum wir uns überhaupt in das Tauchen verliebt haben Wir sind angekommen. Auf Mauritius. Zum Wandern und Tauchen. Für einen Monat! Was für ein absurder Satz von Sätzen für einen ehemaligen Lehrer und berufstätigen Autor. Wir haben unseren einmonatigen Aufenthalt durch einen lokalen Kontakt arrangiert und so sind wir hier auf der außergewöhnlichen Insel Mauritius, inmitten hoch aufragender Vulkanberge, gähnender Täler und natürlich einiger der besten Strände der Welt. An unserem ersten Halt in Trou aux Biches suchen wir schnell einen idyllischen Küstenabschnitt. Atlas & Boots Unser broschürenwürdiger Strand in Trou aux Biches Das Tauchen in Trou aux Biches auf der Nordseite der Insel gilt als eines der besten auf Mauritius. Wir wollen unbedingt einen Wracktauchgang machen (na ja, Peter ist begeistert; ich bin nervös, da ich seit einem Jahr nicht mehr getaucht bin und es noch nie meine stärkste Seite war.) Wir hoffen entweder das Stella Maru Wrack (17-25m) oder die Zwillingswracks von Emily et Waterlilly (25m) zu sehen. Ich bin noch nicht qualifiziert, tiefer als 18 m zu tauchen, hoffe aber, im Rahmen meiner Advanced Open Water Diver-Qualifikation ein Wrack zu sehen. Leider sind die Bedingungen für die Wracks nicht ganz richtig, also entscheidet sich unser Skipper für den nahe gelegenen Tauchplatz Lost Anchor (24-30 m), ein weiterer guter Ort zum Tauchen in Trou aux Biches. Atlas & Boots Der Anker mit Korallen besetzt Wir beginnen unseren Abstieg und ich freue mich festzustellen, dass alles auf natürliche Weise zu mir zurückkehrt: Druckausgleich, langsames Atmen und Kontrolle meines Auftriebs. Es ist nicht ganz wie Fahrradfahren, aber nach einigen Anpassungen fühle ich mich wohl im Wasser. Wir gehen zum Anker, der auf einer zentralen Erhebung über einer kleinen Höhle ruht. Atlas & Boots Kia hält neben dem Anker Auf der Suche nach Meereslebewesen, die beim Tauchen in Trou aux Biches oft gesichtet werden (Steinfische, Drachenköpfe, Kugelfische und sogar Hummer), stoßen wir auf einen Haufen Schildkröten. Die Sicht ist fantastisch und die Schildkröten sind ruhig und still, sodass wir sie lange Zeit beobachten können. Während ich dort im Wasser treibe, nehme ich mir einen Moment Zeit, um zu schätzen, wie unglaublich es ist, unter Wasser und diesen großartigen Kreaturen so nahe zu sein. Sie sehen, wenn Sie für Ihren Lebensunterhalt reisen, ist es einfach, solche Dinge als selbstverständlich zu betrachten; als nur ein weiteres cooles Erlebnis in einer langen Reihe cooler Erlebnisse. Aber es ist nicht selbstverständlich. Schildkröten schwimmen an mir vorbei und es ist verdammt unglaublich. Deshalb liebe ich das Tauchen. Es nimmt uns körperlich aus unserer Welt und pflanzt uns in eine andere, wo Selbstgefälligkeit fast unmöglich ist. Atlas & Boots Als unsere Gruppe mit dem Aufstieg beginnt, fällt mir auf, dass es einen weiteren Grund gibt, warum ich das Tauchen liebe: die kollektive Ruhe unter den Tauchern. Die meisten Menschen tauchen in einer Gruppe von Fremden und obwohl wir unter Wasser nicht miteinander sprechen können, haben wir alle eine gemeinsame Verantwortung füreinander. Alle denken und handeln langsam und überlegt, ihre geistige Haltung bewusst ruhig. Diese Art von fein abgestimmter Gelassenheit ist im Alltag kaum zu finden. Während ich darüber nachdenke, zupft ein Lächeln an meinen Mundwinkeln. Mit einem Monat auf Mauritius, der vor uns liegt, ist das jetzt Alltag. Tauchen in Trou aux Biches: das Wesentliche Was: Tauchen in Trou aux Biches, Mauritius. Wo: Wir verbrachten drei Nächte im Trou aux Biches Beachcomber an der Nordwestküste von Mauritius. Das Hotel ist etwas größer als das, wofür wir uns normalerweise entscheiden, aber wir wurden vom Strand, guten Tauchgängen und, wie wir hörten, von einem der besten indischen Restaurants der Insel angelockt (über zwei Drittel der lokalen Bevölkerung sind Inder). Abstieg, also erwarteten wir eine erstaunliche Küche).
Ich bin froh, Ihnen mitteilen zu können, dass das Essen wirklich tadellos war. Mahiya bot einige der besten Currys an, die wir je gegessen haben, und trotz der Tatsache, dass es vor Ort sechs Restaurants gab, haben wir dort zwei Nächte hintereinander gegessen (Reservierung im Voraus ist unerlässlich). Atlas & Boots Das Hotel selbst hat so ziemlich alles, was man braucht: Tennisplätze, ein Spa, ein Sportzentrum und natürlich jede Menge Strandliegen! Wann: Die beste Zeit für einen Besuch auf Mauritius ist von Oktober bis April, wo die Temperaturen heiß, wenn auch feucht und regnerisch sind. Dies ist eine gute Zeit zum Tauchen, aber beachten Sie, dass es von Januar bis Februar zu Wirbelstürmen kommen kann. Der Winter auf der Insel dauert von Mai bis September. Die Temperaturen sind immer noch warm, aber es ist nicht die beste Zeit zum Tauchen. Wie: Wir haben unseren Tauchgang über die Tauchbasis in Trou aux Biches Beachcomber organisiert. Trou aux Biches ist 1 Stunde 15 Minuten Fahrt vom Flughafen entfernt. Transfers können über Ihr Hotel oder einen lokalen Fahrer organisiert werden (ca. 1500 MUR / 45 USD). Wir empfehlen Stelio (+230 52 5084 97). Wir hatten einen langen Zwischenstopp vor unserem Anschlussflug von Kuala Lumpur, also haben wir uns für die Nacht in einer privaten Ruhesuite in der Plaza Premium Lounge im Flughafen niedergelassen – ein Glücksfall, wenn man bedenkt, dass Peter sich von einem birmanischen Virus erholte und die Alternative gewesen wäre acht lange Stunden auf unbequemen Stühlen. Mauritius wird von mehreren internationalen Fluggesellschaften angeflogen. Buchen Sie über skyscanner.net zu den besten Preisen. Lonely Planet Mauritius, Réunion & Seychellen ist ein umfassender Reiseführer für Mauritius, ideal für diejenigen, die sowohl die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erkunden als auch die weniger befahrene Straße nehmen möchten. LEITBILD: SHUTTERSTOCK .
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echidnasdiary · 2 years
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Hi Sassy:) Du kennst mich nicht, ich dich auch nicht wirklich aber so gegen 2014 habe ich dich irgendwie randomly auf ask.fm gefunden. Dadurch folgte ich dir dann, als das vorbei war, auf Tumblr und Insta. Ich weiß nicht, irgendwie hast du so eine angenehme energy, dass ich dir nie entfolgen wollte, obwohl ich damals wegen body image issues einigen girls erfolgt habe, einfach um dieses ständige Vergleichen aus meinem Leben raus zu sortieren. Nicht, dass irgendjemand irgendetwas falsch gemacht hätte, das war einfach für mich selbst und aufgrund meiner eigenen Probleme. Du bist da die einzige Ausnahme geblieben. Das, was man von dir durch deinen Blog und Insta mitbekommt, die Themen, die dich beschäftigen und die Meinungen, die du teilst, sind einfach relatable für mich. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll, es ist irgendwie einfach comforting zu wissen, dass es so jemanden wie dich gibt.
Ich schreibe dir diesen Roman, weil ich Mal reblogs von dir gesehen habe, in denen stand, dass deine inbox offen ist für random Kram von Fremden. Ich habe mich vor ein paar Stunden von meinem Freund getrennt. Wir waren jetzt 5 Jahre zusammen und ich weiß nicht, wohin mit meinen Gefühlen. Meine Freunde wissen, dass ich das vor hatte, sie würden auch sofort anbieten, drüber zu reden und alles. Nur kennen sie mich und ihn und würden mir sagen, dass es besser so ist (was ich ja weiß, deshalb habe ich es beendet) und auf die ganzen Probleme zurückkommen, die wir hatten. Jetzt grade möchte ich das noch nicht. Keiner von denen weiß, wie es ist, nach so langer Zeit getrennte Wege zu gehen. Ich weiß es auch nicht, wieso ich mich damit besser fühle, mein Scheiß grade bei dir abzuladen. Ich erwarte echt keine Antwort oder sonst etwas von dir. Für mich ist klar, dass ich mich erstmal von Männern fern halten möchte und weiß, dass du seit ein paar Jahren auch an dem Punkt bist. Ich konnte es schon nachvollziehen als ich noch nicht getrennt war. For real, einfach dadurch, dass du so ein cuter Mensch bist, der einlädt, seine Probleme an dich schicken zu dürfen, hast du mir wirklich geholfen. Ich hoffe du hast einen schönen Tag oder eine schöne Nacht wenn du das liest und wünsche dir alles Gute♡
Ich seh das leider erst jetzt aber als aller erstes will ich danke sagen und wie süß bist du bitte???🥹💖
Tut mir auf jeden Fall super leid dass du dich in dieser Situation befindest und ich hoffe dass du nicht darunter leidest :-(
Ich war zwar keine 5 Jahre mit meinem Ex zusammen aber ich weiß auf jeden Fall wie es ist nach langer Zeit zusammen, getrennte Wege zugehen. Vor allem wenn man für sich selber schon weiß dass es besser so ist/dass es einfach keine Zukunft füreinander gibt. Ich glaube das ist auch der wichtigste Punkt.. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, muss an dieser Stelle gesagt werden. Mein Ex hat sich damals von mir getrennt, während mir schon lange bewusst war dass das keine Zukunft hat. War anfangs sehr schwer zu verkraften aber ich weiß mich gut abzulenken, deswegen war das kein Problem welches sich in die Länge gezogen hat. Aber um so ehrlich zu sein, bin ich bis heute noch manchmal sehr traurig. Und ich glaube, bei manchen Menschen ist das normal und vollkommen in Ordnung.
Was ich eigentlich damit sagen wollte ist dass du dir hoffentlich keinen „Zeitraum zum „traurig“ sein“ gibst, sondern dass es vollkommen normal ist dass es manchmal dauert. Vor allem wenn man so lange zusammen war. Manchmal verliert man sich ja auch in der Beziehung und fühlt sich danach komplett lost weil man sich nicht vollständig fühlt und nicht mehr genau weiß wie es ist alleine zusein/für sich zu sein. Aber das sind alles Dinge die nach und nach wieder kommen und die Lage wieder angenehmer machen, zumindest nach meiner Erfahrung:)
Das hört sich vllt dumm an aber ich glaube so eine Trennung, zumindest wenn sie normal verläuft, ist etwas was einem (vor allem als Frau in den 20ern) sehrrrrr gut tun kann und ich hoffe dass das bei dir auch der Fall sein wird 🥰
Fühl dich bitte ganz ganz fest gedrückt 🖤
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caymanbloggt · 6 years
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-----Caymanbloggt - Literatur / Kurzgeschichten - Literaturkritik------ ----------------------------------------------------------------------------------------------------
Erster Akt
Es ist ein recht milder Tag im April, wir sind in Tokyo, mitten in der Innenstadt genau genommen… Doch wir befinden uns nicht irgendwo in Tokyo, neinein… Sondern in direkter Nähe zum wohl berühmtesten und gleichzeitig auch chaotischstem Zebrastreifen der Welt. Der Shibuya-Kreuzung, ein Ort an dem die Zeit nicht einfach nur zu vergehen scheint, hier wird man, so wirkt es, von ihr in Form schier endlosen Menschenlawinen einfach mitgerissen. In diesem Fluss aus moderner Hektik, beschäftiger Rastlosigkeit und Turbokapitalismus… Menschen werden hier zu einem herrenlosen Ameisenhaufen, dem seine Duftspur abhandengekommen zu sein scheint und Autos zu einer buntbemalten, blechernen Masse, die sich zwischen den Gebäuden hindurch schiebt, wenn die Ampel-Schaltungen denn gnädig sind…. Von überall bewerben beleuchtete, kunterbunte, animierte Werbeschilder, Tafeln und ganze Gebäudewände Künstler, Firmen, Produkte, Filme, Serien, Software und wer weiß was sonst noch. Die Shibuya-Kreuzung, das ist ein Ort an dem sich die Menschen gerne verabreden, an dem häufig Konzerte gegeben werden, von dort ansässigen Plattenlabels, um ihre Interpreten zu bewerben. Es ist eben nicht nur ein Ort der Hektik und der Massen, es ist auch ein Ort des Zusammenkommens- und Findens… Und an einer dieser Ecken, direkt am Bürgersteig, da steht eine kleine, weiße, hölzerne Verkaufshütte… Vielleicht sogar mehr ein kleines „Verkaufshäuschen“, ein klitzekleiner Laden, mittendrin, im Chaos. An seinen beiden Seiten wirbt es in bunter Schrift mit den „Frischesten und schönsten Blumen in ganz Tokyo“. Bis in die hinterste Ecke ist das kleine „Gebäudchen“ vollgestopft mit den besten Blumen, die man in der Stadt finden kann… Im Innern, hinter dem Tresen, da stehen Cayman und sein treuer Begleiter, der Kameramann! Während Cayman verwelkende Blätter und Blüten um sich herum abpult… Schaut der Kameramann mit halbzugekniffenen Augen dem stockend-pulsierend-wilden Treiben der städtischen Bevölkerung zu… Vollkommen „Lost in Translation“ diese Leute, denkt sich der Kameramann, davon ist er überzeugt… Während Cayman damit beginnt, einen kleinen Strauß aus roten Rosen mit einem herzförmigen Gummiband zusammenzubinden, rummst es auf einmal unter dem Verkaufstresen… Cayman fragt: „Was war das denn?“ Der Kameramann fragt: „Was war was?“ Cayman sagt: „Na dieser dumpfe Schlag unter dem Tresen!“ Der Kameramann winkt gelassen ab: „Aaach… Das war bloß Toshi! Cayman fragt: „Wer ist Toshi?!“ Der Kameramann erwidert: „Na der wohnt hier jetzt hier im Laden, zur Untermiete, sozusagen!“ Cayman fragt verwundert: „Unter dem Verkaufstresen?!“ Der Kameramann antwortet: „Klar! Ich hab ihm da ne kleine Bude drunter eingerichtet!“ Entsetzt legt Cayman den Rosenstrauß zur Seite: „WAS?! WARUM?! WER IST TOSHI?!? UND WIE…“ Der Kameramann sagt entspannt: „Na er heißt Toshi! Toshi Yamata! Er ist dreiundzwanzig, studiert irgendwas mit IT und hat mich gefragt, ob ich was wüsste, wo er erstmal „unterkommen“ könnte!“ Cayman kratzt sich am Kopf: „Also damit ich das richtig verstehe… DU hast einem dreiundzwanzigjährigem IT-Studenten erlaubt, unter unserem Verkaufstresen zu wohnen?! WARUM?!“ Der Kameramann übergibt einer jungen Frau einen kleinen Strauß, sie bezahlt passend in bar: „Naja, seine Freundin hat Schluss gemacht und jetzt iss er irgendwie frustriert und brauchte mal nen Tapetenwechsel! Verstehste? Und so iss der Laden nachts bewacht und Toshi zahlt 100 Tacken Miete warm den Monat! Hab ihm die Bude unterm Tresen nach japanischen Architekturrichtlinien extra eingerichtet!“ Cayman schüttelt den Kopf: „Da wohnt also ein Typ namens Toshi Yamata unter unserem Verkaufstresen, den DU extra für ihn ausgebaut hast?“ Der Kameramann sagt stolz: „Exaktamente! Mit Fußbodenheizung, Wlan, großer Badewanne, ner kleinen Sauna und sogar einem Springbrunnen im Foyer! Was man doch alles aus so ein bisschen Raum machen kann, wenn man sich an japanische Bauvorschriften hält was? Höhöhö!“ Gerade will Cayman loslegen, der mahnende Zeigefinger ist schon oben… Da öffnet sich unter dem Tresen eine dezent verbaute Schiebetür… Toshi Yamata schaut heraus, guckt sich kurz um, schaut rauf zu Cayman und sagt höflich: „Aaahh… Cayman-San un Kameraamaan-San! Ihr zwei haben wirklich gemacht sehar hübsche Blumenstrausse! Wirklich sehar schön! Sehar schön! Deutschland bauen japannisse Wohnungen seehr guut!“ Toshi Yamata schnappt sich den kleinen Einkaufsbeutel, den der Kameramann mitgebracht hat und zieht die Schiebetür wieder hinter sich zu… Mit entsetzt-fragendem Gesicht schaut Cayman den Kameramann an... Der Kameramann meint bloß trocken: „Nur Männer die keine Frauen haben, wissen wie unfassbar traurig es ist, zu den Männern zu gehören, die keine Frauen haben… Mein Freund!“ Pathetisch betont fügt er noch hinzu: „Und nur Männer, die schon mal Frauen hatten und nun ebenfalls zu den Männern gehören, die keine Frauen mehr haben, wissen wie unweit herzzerreißender es doch ist, nun Männer zu sein, die keine Frauen mehr haben!“ Cayman und der Kameramann schauen sich ausdruckslos in die Augen… Dann gehen beide wieder ihrer Tätigkeit nach, so als wäre nie etwas gewesen… Anerkennend sagt Cayman: „Stimmt auch wieder!“
Cayman liest
Dieses Mal:
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Haruki Murakami
Von Männern, die keine Frauen haben
(Kurzgeschichten)
“Das fünfte Element”
„Versehrte, kleine Wesen…“
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In vielen Romanen und Geschichten Murakamis, da sind es Männer, denen etwas, meistens ganz Spezielles fehlt. Denn „irgendwie“, da sind sie immer „unvollständig“, „unvollendet“, „suchend“ aber eben nicht unbedingt „wissend wonach“. Meistens suchen diese Männer, eigentlich immer, eine Frau. Jemand, mit dem sie ihr Leben gemeinsam führen und so endlich „vollkommen“ sein können, es endlich sein dürfen. Doch meistens sind diese Männer immer und ewig auf der Suche nach „Der Richtigen“… Aber anstatt aktiv nach „Ihr“ zu suchen, mit dem Herzen also, vögeln sie glieber alles, was einmal zu einer Tasse Kaffee zu ihnen in die Wohnung kommt. Und so wirklich ernst wird es nie mit diesen Frauen und so irren diese kleinen, versehrten Wesen, diese Männer die keine Frauen haben weiter durch die von Murakami erfundene Weltgeschichte. So entsteht ein Teufelskreis, ein trauriger, kleiner Teufelskreis, den die Betroffenen meistens nicht von alleine und aus eigener Kraft zu durchbrechen vermögen, so sehr sie sich auch anstrengen. So bleiben sie dann eben versehrte, kleine Wesen, welche weiterhin fragend, suchend und immer tief verunsichert von all der Einsamkeit in ihrem Herzen, ihre Abenteuer durchschreiten. Und natürlich ALLES zu geben bereit sind, um, wenn sie dann „Die Richtige“ gefunden haben, sie auch für sich zu gewinnen. Der „Fabrlose Herr Tazaki“ ist ein neueres Paradebeispiel für diesen Typus Mann, den Murakami da gebastelt hat und den er auch immer wieder in seinen Geschichten in Erscheinung treten lässt. Wenn die Hauptpersonen mal Frauen sind, dann haben sie entweder bereits einen Mann, dem sie Befehle und Anweisungen erteilen ODER aber sie sind bei ihrer Suche wesentlich „flexibler“ und als Single wesentlich „zufriedener“, als die Männer. Denn Frauen, die haben nebenbei oftmals noch ganz andere Gedanken im Kopf und sind oftmals viel zuversichtlicher, dass IHR „Mister Right“ schon noch kommen wird. Und wenn nicht, dann suchen sie sich eben einen, der dem am nächsten kommt. Die Männer sind da meistens wesentlich instabiler in ihrer Seelenlandschaft und viel fragiler in ihrem Seelenleben – Zumindest in Murakamis Geschichten. Und um eben genau diesen speziellen Typus von Mann geht es in diesen neun „Long Short Storys“ wie der Meister sie zu nennen pflegt: …:::::Um Männer, denen es sehr schlecht geht, ganz einfach deshalb, weil sie Männer sind, die keine Frauen haben:::::…
Das eigenständige Organ
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Im SF-Klassiker „Das Fünfte Element“ mit Bruce Willis, können die Guten am Ende die Welt nur deshalb vor der Zerstörungswut vom bösen „Mister Shadow“, also dem LEIBHAFTIGEN BÖSEN und seinem Handlanger ZORG retten, weil Held Corben und Heldin Lilu ihre Liebe füreinander entdecken, gerade noch rechtzeitig. Denn nur mit der Liebe, der leibhaftigen Liebe kann das Böse besiegt und das Leben beschützt werden. Denn um DAS BÖSE, welches in Form eines riesigen, brennenden Komet-Planeten auf die Erde zurast, kann nur mithilfe ALLER FÜNF ELEMENTE, welche auf der Erde befindlich sind, plattgemacht werden. - FEUER – WASSER – ERDE – LUFT- - Und die LIEBE – Das sind die fünf lebensspendenden Elemente, die es braucht, um DAS LEBEN zu erzeugen und auch zu schützen. -------------------------------------------------------------------------------------------------------- Nun kann aber eben dieses „Fünfte Element“ auch ganz anders interpretiert werden, Murakami tut dies beispielsweise in einer besonders drastisch- und heftig ausufernden Geschichte um einen selbstverliebten, oberflächlichen Arzt, den jenes „Fünfte Element“ am Ende den Tod bedeutet, weil dessen Lebensstil „Die Liebe“ kategorisch ausschließt. Der Ansicht des Doktors nach, besitzen Frauen ein zusätzliches, ein eigenständiges Organ, welches zum Lügen da ist, weshalb Frauen lügen könnten, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Da dieses „Organ“ also für sich selbstständig arbeitet, bekämen diese Frauen auch kein schlechtes Gewissen, weil sei es ja selber gar nicht merkten. Nun ist dieser Arzt, Doktor Tokai ist sein Name aber offenbar selber mit diesem „Organ“ ausgestattet. Denn zwei oder gleich drei Frauen gleichzeitig zu haben, als Schönheitschirurg keine große Sache! Und so verdammt gutaussehend wie er ist… Who Cares!“ Ein schlechtes Gewissen besitzt der Arzt nicht, warum sollte er auch? Bis der Tag kommt, als er einer Frau verfällt, zum allerersten Mal in seinem nicht mehr ganz so frühlingsfrischen Leben. Erstmals, da ist er verliebt, ja geradezu verfallen, dieser großartigen, dieser umwerfenden, tollen Frau. Er kann sich allerdings nicht vorstellen, dass die Liebe ein ganz normaler Bestandteil des Lebens ist, für ihn ist sie das jedenfalls bis Dato nicht. Und so passiert, was eben durchaus passieren kann bei so einer Affäre… Die Frau verlässt ihn. Aber nicht nur ihn, sondern auch gleich noch ihren Ehemann. Sogar von einem dritten Mann im Bunde ist die Rede aber Dr. Tokai ist leider nicht der Glückliche, sondern war nur das Sprungbrett, die nette Affäre. Jetzt ist die Frau frei und schert sich einen Dreck um die Kerle, welche sie hinterlassen hat. So kommt der Doktor zu der zweifelnden Frage: „Was bin ich eigentlich“ und zu der beängstigenden Erkenntnis, dass ihn diese brennende Leidenschaft, die er für die Frau empfindet, wohl umbringen wird. Denn er selber kann und will mit all dem Schmerz und der Leidenschaft nicht zurechtkommen. Und er will sie schon mal gar nicht dauerhaft ertragen, dazu ist ER nicht in der Lage. Am Ende, da testet er, seelisch vollkommen zerstört, an sich selbst eine These der Nazis: Was passiert, wenn man einen hochdotierten, intelligenten und kultivierten Menschen von allem beraubt was ihn ausmacht und ihn bis zum Tode aushungert? Was bleibt dann von dem Menschen? -These: Das was DANN übrigbleibt, DAS ist der eigentliche Mensch- So begeht Dr. Tokai, schon nach dem ersten Mal überhaupt, dass IHN eine Frau verschmähte, Selbstmord auf die wohl grausigste Art und Weise. Er hungert sich selber zu Tode. Um herauszufinden, „Was er eigentlich ist?“ und „Was von Ihm übrigbleibt“, ohne das eigentliche Problem seiner selbst zu erkennen. Doktor Tokai kannte die Liebe nicht, er kannte auch die Frauen nicht, er sah immer nur sich selbst und sein Vergnügen. Auf die Idee, dass eine dieser Frauen mehr könnte für ihn empfinden, kam er nie. Wollte er auch nicht, denn die Liebe, diese brennende, allesbeherrschende Leidenschaft für ein anderes, menschliches Wesen, ja das hielt er sich stets von sich fern. Bis es ihn dann doch ereilte. Vielleicht war es die Biologie oder einfach nur Schicksal. Doch ihm blieb bis zum Schluss die traurige aber einfältige Gewissheit, dass es dieses „Eigenständige Organ“ der Frauen war, welches ihm dieses Elend brachte. Begriffen hat er bis zum Schluss rein gar nichts. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Liebe, sie kann erschaffen, sie kann retten und sie kann zerstören. Zumindest dann, wenn einer von beiden sie und ihre Kraft, ihre Wirkweise nicht kennt. Nicht kennen will und nie Erfahrungen mit ihr sammelte. Wen sie dann ereilt, der wird sie weder verstehen, noch wird er mit ihr umgehen können. Vielleich aber ist die Liebe selber ja ein „Eigenständiges Organ“? Warum sonst tut es weh? Warum sonst, sagt man, sei jemand Liebeskrank? Warum sonst spricht man vom „gebrochenen Herzen“? Und von „Liebeskummer? Vielleicht, ja vielleicht… Da sitzt dieses eigenständige Organ ja irgendwo in unserem Kopf, unserem Geist, unserer Seele? Und wer es nie benutzt und dessen Wirkung dann doch eines Tages zu spüren bekommt, den zerstört es, macht es wahnsinnig, den bringt es um. Ganz einfach, weil er nie gelernt hat, damit umzugehen, es zu verstehen. Wohl auch, weil dieser „Jemand“  vielleicht nie passende, charakterliche „Antikörper“ gebildet hat, für den Fall, dass was schiefgeht… Das Organ ihn krank macht… Könnte doch sein, oder?
Geschichten, von Männern die keine Frauen haben und sich immer mehr da hineinsteigern…
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Die Liebe, sie geht oftmals mit einer anderen, eigentlich gegenteiligen Gemütsregung Hand in Hand: Der Angst. Wer kennt das denn nicht? Da steht DIE FRAU der Träume oder zumindest DIE FRAU, die man so unbedingt erobern will und dann geht das Drama innerhalb des eigenen Körpers auch schon los… Die Beine werden weich wie Pudding, die Hände schwitzen, kalter Schweiß bricht aus, das Herz beginnt zu rasen, der Hals schnürt sich zu und das Gehirn macht keinerlei Anstalten mehr, zum Rest seines Wirtes zu gehören, sondern schaltet in den „Trump-Modus“, also auf totalen Durchzug. Und alles was dann vielleicht noch aus dem eigenen, trockenen Mund kommt, ist Schwachsinn den keiner mehr versteht. Der singende Pandabär Cro hat da mal so ein schönes Lied darüber rausgebracht, wie dieser Prozess des „Scheiterns“ allgemein abläuft: „Bye Bye! Bye Bye meine Liebe des Lebens…“ So ergeht es im Grunde genommen auch dem Jungen in der Kurzgeschichte „Yesterday“. Kitaru ist sein Name, er ist ein sehr sehr lockerer Typ, ein wirklich sehr lockerer Typ. Und ein schräger Vogel. Er lernt diverse japanische Dialekte, warum genau, das weiß er selber nicht aber er tut es einfach.                    Mit seinem Studium, da geht es nicht wirklich voran, einfach WEIL… Ja WEIL… Pfhhh Weiß auch nicht. Kitaru ist eben ein sehr widersprüchlicher Kerl, auch in sich selbst. Und so macht er eigentlich immer vollkommen irrationale Dinge, die nix mit seinen eigentlichen Zielen zu tun haben. Auch im Umgang mit seiner Freundin, die beiden kennen sich quasi schon seit dem Sandkasten… Das Mädchen will nur ihn, sie will mit ihm ihr Leben verbringen, mit ihm gemeinsam die Leidenschaft füreinander teilen. EIGENTLICH steht Kitaru ein tolles, ein sicheres und ein gemütliches Leben ohne große Sorgen bevor. Alles was er tun müsste ist, endlich sein Studium vernünftig anzugehen und dem Mädchen eine Liebeserklärung zu unterbreiten. Dem Mädchen wäre es persönlich am allerliebsten, eigentlich sehnt sie sich sogar danach, dass Kitaru ihr einfach beim nächsten Treffen unter den Rock fasst und dann mit ihr schläft. Mehr müsste er nicht tun. Aber Kitaru tut das exakte Gegenteil. Er versucht alles, um diese Entscheidung, diese Dinge herauszuzögern…. Er zögert sein Studium immer wieder heraus, versucht seine Freundin mit seinem Kumpel (Der Erzähler) zu verkuppeln. In der Annahme, dass er sie so „zwischenlagern“ könnte, bis er irgendwann vielleicht mal so weit ist. Doch als sein Kumpel das Gegenteil macht und Kitaru dazu drängt, sich quasi zu entscheiden… Da nimmt er Reißaus… Viele Jahre später, der Erzähler ist inzwischen verheiratet, freischaffender Autor. (Erzählt Murakami aus seinem Leben?) Das Mädchen ist beruflich recht erfolgreich aber immer noch ledig, sie kann Kitaru einfach nicht loslassen, geschweige denn vergessen. Dieser aber ist in alle Himmelrichtungen verweht und nicht mehr auffindbar, würde er nicht ab und zu mal eine Postkarte schicken… Wie gesagt, Kitaru HÄTTE einfach nur zu Ende studieren und mit ihr ins Bett gehen müssen, dann wäre alles seinen guten Weg gegangen. Stattdessen reist er nun als Arbeitsnomade durch Amerika,  als schlecht bezahlter Sushi-Koch. So bleiben am Ende ein Mann, der keine Frau hat und eine Frau, die keinen Mann hat. ----------------------------------------------------------- Der Liebe ist, wenn man wie Kitaru ist, einfach nicht zu trauen. Eigentlich, wenn wir mal ehrlich sind, war ihr doch nie zu trauen. Da wird aus einem gestandenen Mann, aus einem total lockeren Typen und selbst aus dem intelligentesten Kerl, in null Komma nix ein Häufchen Elend, ein Fluchttier, ein totaler Looser oder ein Nervenwrack. Manche der Männer, die keine Frauen haben in Murakamis Geschichten, verfallen immer weiter einem scheinbar regelrechten „Wahn“ oder wäre „Schmerz“ besser ausgedrückt? Sie sind verlorene Wesen, verwehte Seelen, die nicht mehr wissen, wohin mit sich und der Welt und dem Schmerz der Welt in ihrem Herzen. Der Held aus der Geschichte „Kinos Bar“ erwischt seine Frau beispielsweise gleich mal inflagranti. Beide trennen sich, relativ einvernehmlich, schließlich war die Ehe schon länger „irgendwie“ im Eimer, seine Frau entschuldigt sich bei ihm in aller Ehrlichkeit und er nimmt die Entschuldigung an. Kino kündigt seinen alten Job, eröffnet eine Bar und lebt sein neues Leben. Aber etwas stimmt nicht, denn eines Tages ereignen sich mehr und mehr seltsame, fast dämonische Dinge. Ein junger Mann, eine Art Priester oder Dämonenjäger will Kino helfen, denn „Das Böse“ hat sich die Bar und ihren Besitzer (angeblich) als Rückzugsort ausgesucht. Der junge Mann schickt Kino fort, auf Reisen. Er dürfte auf keinen Fall mitteilen, wo er ist oder wie es ihm geht, nur einmal wöchentlich eine Karte mit Adresse drauf schicken, damit der Mann weiß dass es ihm gut geht. Doch auf Reisen, alleine in seinem Zimmer, in der Nacht, bei Regen… Da bricht Kino zusammen, nachdem er eine Karte mit persönlichen Gedanken losgeschickt hat. Kino zerfällt in Schmerz und Einsamkeit, dann klopft plötzlich „Etwas“, dann an die Tür… Doch Kino öffnet nicht, denn er weiß wer oder was da klopft… Später, ohne Unterlass klopft dieses Etwas dann an die Fensterscheibe, obwohl er im siebten Stock wohnt… Ist es sein Herz? Ist es sein Verstand? Oder ist es das Böse aus seiner Bar? Immer zweimal, dann einmal, dann wieder zweimal… Nein, es ist sein Herz, da ist er sich bald sicher, es klopft in seinem Herzen an… Kino versinkt im Schmerz, er ist zutiefst verletzt… Er ist einsam und verzweifelt, merkt es aber erst jetzt… Er ist nun einer der Männer, die keine Frauen mehr haben…
Die Liebe
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Und so, wie der gute Kino während der Geschichte mehr und mehr zu versinken scheint, so versinken auch die Geschichten mehr und mehr im Fantastischen, im fast schon Wahnsinnigen. Die neun Geschichten beginnen sehr alltäglich, ja fast schon langweilig und ereignislos. Doch das bleibt nicht so, im Gegenteil… Denn irgendwann, da fragt man sich, welches Buch man eigentlich gerade liest. Sind das immer noch dieselben Geschichten? Immer noch dasselbe Buch? Ja, das Cover ist noch das Gleiche, der Schreibstil auch, also muss das ja so sein. Die Geschichten, sie steigern sich ebenfalls in etwas hinein, so ähnlich wie ein Liebeskranker. Sie werden immer verrückter und bekloppter, ja fast schon psychotisch. Irgendwann, da geht jegliche Realität einfach über Bord und man kann nur noch verwundert, ja fast schon verstört mitlesen, was da gerade vor sich geht… Zum Schluss, da steht alles total Kopf, die Handlung, die Ereignisse, das Denken, die Figuren, einfach alles! Dann gehen all die Dinge wie die Gorillaz, Black Eyed Peas, Francis Lai, die 101 Strings, Percy Faith, Fahrstuhlmusik, die Seemänner die Frauen an Deck locken, Ammoniten und Quastenflosser, Einhörner und vieles Anderes ganz auf einmal, einfach verloren. Und obwohl der Mann in der letzten Geschichte, in der es um Männer geht, die keine Frauen haben, dem Leser erklärt, wie man zu einem Mann wird, der zu den Männern gehört, die keine Frauen haben … Ergreift ihn der Selbstmord seiner einstig Geliebten, seit Langem verschollenen Jugendliebe zutiefst. Und das obwohl er seit vielen Jahren glücklich verheiratet ist. Sind es nur seine Gedanken oder ist der Mann inzwischen wahnsinnig? Oder war er das schon vorher? Oder ist das Buch, sind die Geschichten inzwischen komplett wahnsinnig geworden? Schließlich hatte SIE IHN verlassen und nun, nach ihrem Selbstmord, von dem der Mann mitten in der Nacht von ihrem Ehemann am Telefon erfährt, da ist er der zweiteinsamste Mann der Welt, so sagt er. Der Ehemann der Frau ist der einsamste Mann der Welt, weil er ihr Ehemann war, so sagt der Mann. Er selbst ist also nun ein Mann, der eine Frau hat aber weiß wie es ist, keine Frau mehr zu haben. Vollkommen bekloppt oder? Der Mann stellt sich immer wieder irgendwelche Dinge vor, immer wieder auch, wie die Seeleute ihm seine alte Jugendliebe mit ihrem verführerischen Gesang fortlocken und mitnehmen. Wie sie seine große Liebe von einst, er nennt sie nur „M“ in alle Windrichtungen verstreuen, diese Ganoven, diese Banditen! Aber gegen die Seeleute, die ihm die große Liebe nahmen (Metapher), kann er nicht viel, konnte er nicht viel ausrichten. Diese letzte Geschichte, sie verstreut sich selber in einem gar wahnhaften Wind, unter dem Gesang der Seemänner, die an alldem überhaupt erst schuld sind. Und so entfaltet „Das fünfte Element“ in dieser Geschichtensammlung seine ganze Macht und lässt jegliche Realität, jeglichen Verstand einfach untergehen, verdampfen, von Seeleuten mit an Bord nehmen und in aller Welt und Winde zerstreuen und verstreuen. Auf nimmer wiedersehen. Und so muss der Mann in dieser finalen Geschichte, die von Männern handelt, die keine Frauen haben und auch genauso heißt, erfahren dass man selbst als bereits verheirateter Mann mit einer Frau an seiner Seite  zu den Männern gehören kann, die ganz genau wissen wie das ist… …zu den Männern zu gehören, die keine Frauen haben. Genau diesem Wahn aber, da ist Murakami ganz ehrlich, können manchmal auch Frauen erliegen: In einer anderen Geschichte, da erzählt eine Frau ihrem „Lover“ von früher, als sie ein junges Mädchen war. Sie war verliebt in einen Jungen, sie war so verliebt, dass sie eines Tages sogar in sein Haus einbricht, sich dort selbstbefriedigt, an seiner Kleidung riecht, Dinge mitnimmt aber auch eigene Dinge da lässt, sich auf seinem Bett wälzt und mehr und mehr den Verstand zu verlieren scheint. Was sie tut ist schon kein Stalking mehr, es ist etwas vollkommen verrückteres! Doch der Junge soll es ja nicht mitbekommen was sie tut, das wäre fatal! Ansprechen ist genau deshalb ja auch keine Option! Und so betritt sie immer wieder heimlich das Haus und das Zimmer des Jungen, wie im Wahn. Bis die Familie alle Schlösser am Haus austauscht und der Haustürschlüssel nicht mehr im Blumenkübel versteckt ist, und das Mädchen nicht mehr hineinkommt… Das Mädchen möchte ab da am liebsten sterben, sie wurde ihrem Liebsten beraubt. Doch die Zeit vergeht und diese wahnhafte Liebe, sie verfliegt irgendwann einfach… Und das Mädchen kann sich eines Tages nicht mal mehr selbst erklären, was denn eigentlich mit ihr los war. Der Junge ist ihr inzwischen schnurzpiepegal, was damals in sie gefahren ist, das wüsste sie nur zu gerne. Ist das alles nicht vollkommen irrational? .Aber so ist sie nun mal, die Liebe.  .Sie ist mit Verstand nicht zu erklären. Am Ende, da können es wohl nur Männer erklären, die zu den Männern zu gehören, die keine Frauen haben. Und eben jene Frauen, die wissen wie es ist zu den Frauen zu gehören, die keine Männer haben. Ist das alles nicht unfassbar traurig?
Fazit
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Nur Männer, die wissen wie es ist, keine Frauen zu haben, die wissen wie sich das anfühlt, zu jenen Männern zu gehören, die keine Frauen haben – Oder um es anders auszudrücken: Nur wer schon mal geliebt und verloren hat, der weiß, der kann wissen, wie das ist und daraus lernen, daran wachsen. Oder daran zu zerschellen, wie ein alter Seelenverkäufer voller um ihr Leben kreischenden Seemännern… Männer, die dies nicht wissen, werden es vielleicht nie erfahren, nie wissen oder genau dann daran zu Grunde gehen. Vielleicht nicht alle, aber einige… Deshalb sagt der Freund von Kitaru in der Geschichte „Yesterday“ zu dessen (eigentlich) großen Liebe: >>>„Aber es ist besser, in der Jugend schlechte Erfahrungen zu machen und einsam zu sein. Das gehört zum Erwachsenwerden“ „Meinst du?“ „Wie Bäume harte Winter überstehen müssen, um groß und kräftig zu werden. Wenn das Klima immer mild und heiter ist, entwickeln sich keine Jahresringe!“<<< ------------------------------------------------------------------------ Und so sind jene Männer, die keine Frauen haben stetig auf der Suche, oftmals aber wissen sie nicht einmal ganz genau wonach. Sie sind oftmals sehr sehr einsam und finden einfach oftmals nicht, wonach sie doch so sehnlichst suchen. Sie sind Suchende, sie sind oftmals zutiefst verletzt und einfach nicht in der Lage, sich selbst zu befreien. Auf dem Titelbild des Buches sieht man die Silhouette einer Frau mit wehendem Kleid, ihre Farben sind bunt und stark, ihr Umriss ist laminiert. Aber da ist auch ein Mann auf dem Cover, er ist weiß, fast blässlicher als jeder Nebel, verschwindet fast gänzlich auf dem Cover. Die Frau scheint dem Mann sogar in die Hosentasche zu fassen, obwohl er es ist, der dort lässig mit der Hand in der Tasche zu stehen versucht. Es nützt aber nichts, ER verschwindet, wird überdeckt, von IHR, ER hat keine Chance. Ja und so ist es dann, wäre die Frau nicht mehr dort auf dem Cover, es wäre sehr weiß, sehr blass, sehr öde UND sehr sehr traurig vor allem. „Die Liebe ist nur ein chemischer Prozess, erst wenn WIR ihr Bedeutung beimessen, erlangt sie eine Bedeutung!“ Das ist ein Zitat aus Bioshock 2, ich persönlich finde es sehr klug, denn dieser „chemische Prozess“ ist ein überaus mächtiger. In einer Geschichte Murakamis erwacht ein Mann, der zuvor etwas „Anderes“ gewesen sein muss, jedenfalls kein Mensch in einer alten Villa. Alles muss er erst mühevoll erlernen, was aus den Bewohnern der Villa geworden ist weiß er nicht. Dann aber steht plötzlich ein Mädchen vor ihm, alles andere als schön aber ER verliebt sich in sie, ohne zu wissen was das eigentlich bedeutet… „Sich zu verlieben“. Er weiß ja nicht einmal, was eigentlich ein „Mensch“ ist oder sein soll, er weiß gar nicht. Aber er weiß, dass er dieses Mädchen liebt, sie begehrt und bei ihr sein will, auch wenn große Gefahr droht. Zu diesem Zeitpunkt hat sich der gesunde Menschenverstand in dieser Geschichtensammlung schon längst verabschiedet. Und das obwohl sie sehr, sogar mitten im Leben, in der Realität begann, dann aber sagen Verstand und Realitätssinn „Winke Winke“. Es ist wie beim „Verliebt sein“ und dem, was manchmal danach kommt… Sprachlich und inhaltlich auf alle Fälle ganz großes Literaturkino ohne Wenn und Aber. Jede Geschichte ist ein Kunstwerk in sich, zusammen sind sie ein Meisterwerk. Und wie immer werden auch schon mal die lässigsten Drinks getrunken, die Beatles, Errol Garner, Teddy Wilson oder Buddy Di Franco gehört und über Texte, Klangarchitektur und Bedeutung hin auseinanderphilosophiert. Vor allem gute Jazznummern und deren Künstler tun es Murakami an aber auch sonstiger Pop oder Rock darf gerne mal als Stilelement herhalten. Auffällig ist vor allem, dass Murakami teilweise selber aufzutreten scheint, denn gerne ist der Ich-Erzähler ein freier Schriftsteller und man wird die insgeheime Ansicht nicht los, dass Murakami sich einfach selbst portraitiert. . Auch der blaue VW Golf aus „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ hat einen Gastauftritt. Dem Großmeister des Geschichtenerzählens macht eben keiner etwas vor, auch die Liebe und der Verlust nicht. Oder täuscht man sich da? Was Murakami wirklich denkt und fühlt, das bleibt im Verborgenen. Aber auskennen muss er sich, dem Grundeindruck kann man sich nicht erwehren. Mit dieser unbestimmbaren, oftmals ersehnten, gerne gefürchteten, allesbestimmenden Macht. Diesem unsagbar, unfassbar mächtigen, chemischen Prozess in Kopf und Körper. Der Liebe
Diesem „Fünften Element“
----------------------------------- --------------------------- Haruki Murakami „Von Männern die keine Frauen haben“ Taschenbuch btb Ersterscheinung 2014 Preis: Ca. 10,00€
PERSÖNLICHE NOTE: 1+++
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Letzter Akt
Es ist Abend geworden, die Sonne versinkt in Lila, Blau, Hellblau sowie Hell- und Dunkelorange am Horizont… Die Werbeschilder, die Schaufenster, die Werbereklamen und die Scheinwerfer der Autos übernehmen die Beleuchtung dieses kleinen, hektischen Universums… Cayman sucht das „CLOSED“ –Schild heraus, gleich ist Feierabend… Cayman drapiert die letzten Blumensträuße zurecht, damit es ordentlich aussieht… Der Kameramann schaut gedankenverloren in das wirrende Treiben der Großstadt… Der Kameramann fragt: „Du, sach mal? Ob es wohl auch Frauen gibt, die wissen, wie es ist zu den Frauen zu gehören, die keine Männer haben? Die muss es ja auch geben!“ Cayman blinzelt in das letzte Bisschen Sonnenlicht, das sich durch die Häuserschluchten projiziert: „Woher soll ich das wissen, weder hab ich im Moment eine, die mich zu einem der Männer machen KÖNNTE, die keine Frauen haben, noch ist mir je SOWAS passiert! Es gibt weitaus Schlimmeres im Leben!“ Der Kameramann wird ganz philosophisch: „Tja da haste Recht aber isst es denn nicht unsagbar traurig, dass es Männer gibt, die keine Frauen haben und Frauen, die keine Männer haben, denen dieses Gefühl, dieses Erlebnis, ein Wesen an der Seite zu haben, dem sie und umgekehrt alles bedeutet vielleicht nie kennen werden? Wo es vielleicht einen Mann gibt der keine Frau mehr hat und eine Frau gibt, die keinen Mann mehr hat, die gemeinsam, voller Glück und Erfüllung für immer und ewig nie mehr dazugehören würden? Aber sich niemals treffen werden, weil sie nichts voneinander wissen?“ Cayman zuckt wortlos mit den Schultern… Beide stecken die Hände in die Taschen und schauen auf das wilde Treiben der Welt da draußen, hinter dem Verlaufstresen. Ein Pärchen trifft sich an einer Ampel, beide umarmen sich voller Sehnsucht und Freude, dann küssen sie sich, einfach so, voller Leidenschaft… Cayman sagt: „Ja, nur Männer die keine Frauen haben, können wissen, wie unfassbar traurig das ist, was wir dort gerade beobachten!“ Das Pärchen umarmt sich, als würde jeden Augenblick die Welt untergehen, dann gehen sie händchenhaltend davon, verschwinden im Menschen-, Auto-, Stimmen-, Motorengeräusch-, Lichtergewirr Tokyos auf nimmer wiedersehen… Cayman und der Kameramann sehen sich an, Cayman sagt: „Also jetzt bin ich irgendwie frustriert“ Der Kameramann murmelt vor sich hin: „Ichauch…“ Dann öffnet er die Schiebetür unter dem Tresen… Ohne zu zögern kriecht er hinein: „Toshii! Kannst schon mal Tee aufgießen!“ Der Kameramann winkt Cayman hinein: „Dann komm! War noch Platz für zwei Besucherzimmer mit Bad! Gibt schließlich genug Männer, die keine Frauen haben und irgendwo wohnen wollen oder müssen!“ Ein letztes Mal lässt Cayman den Blick schweifen, er zuckt mit den Schultern, schließt die Glasscheibe, hängt das „CLOSED“ –Schild auf, löscht das Licht und verschwindet ebenfalls unter dem Tresen… Beeindruckt sagt er nach dem Betreten: „Wow! Wir haben ja wirklich einen Springbrunnen im Foyer!“
Ende der Geschichte
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