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#Widersprüchlichkeit
blog-aventin-de · 1 month
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Soziale Bedeutung der Entselbstung
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Soziale Bedeutung der Entselbstung · Alltagspsychologie
Die im letzten Kapitel behandelten Tatsachen haben das gradlinige Bild des Lebens, das wir zunächst entwarfen, wohl stark kompliziert und vervielfältigt, aber sie heben es nicht auf. Schien es uns zunächst und lässt sich auch vielfach erweisen, dass sich das ICH in Gesten und Symbolen mit eindeutiger Notwendigkeit einen Ausdruck schafft, so lernten wir zuletzt verbreitete Lebensformen kennen, in denen jene Eindeutigkeit aufgehoben, jene Notwendigkeit durchbrochen scheint. Aber es scheint bloß so, und zwar darum, weil das ICH nicht so einfach und einheitlich ist, wie wir zunächst annahmen. Die scheinbare Widersprüchlichkeit liegt nicht so sehr im Ausdruck und der Symbolik selbst als in dem sich ausdrückenden und sich symbolisierenden ICH, das zwar einen dominierenden und relativ dauernden Charakter haben kann, in dem jedoch stets eine Menge von Unter- und Gegenströmungen vorhanden sind, die sich auch Ausdruck und Symbolik verschaffen, und oft solche, die den normalen Äußerungen entgegengesetzt sind. Mit anderen Worten, wir sind nicht immer wir selbst, das, was wir für unser wahres Selbst oder unsere Persönlichkeit halten, sondern innerhalb unseres ICH wirken Mächte, die wir, als unserem Selbst entgegengesetzt, fremd, ja feindlich empfinden, und die dieses Selbst ausschalten möchten, sei es zugunsten fremder ICH-Vorstellungen, sei es durch Aufhebung aller ICH-Grenzen überhaupt, sei es durch innere Umgestaltung des Selbst. Das alles ist nicht bloß ästhetisches Spiel, obwohl es oft als solches betrieben wird, sondern soziale Notwendigkeit. Denn das Leben als Gemeinschaftsleben der Menschen untereinander ist nicht möglich bei starrer Behauptung einer exklusiven ICH-Position, sondern erfordert mannigfachste Anpassungen, die nur möglich sind dadurch, dass das ICH bis zu gewissem Grad sich seiner selbst entäußert. Unser ICH muss elastisch sein, muss sich anpassen und fremde, vor allem überindividuelle Strebungen des Lebens in sich aufnehmen. Soziale Gemeinschaft ist etwas anderes als Summierung von monadenhaft abgeschlossenen ICH-en, sie fordert Überwindung der ICH-Grenzen, dass wir eingehen in WIR-Verbindungen, dass wir uns hinein versetzen in fremde Du-Welten, ja, dass wir unpersönliche Träger überpersönlicher Mächte werden. Soziale Bedeutung der Entselbstung · Alltagspsychologie · Monade Read the full article
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goatles · 1 month
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All diese Manifestationen kapita­listischer Ausbeutung und Herrschaft werden nur noch als »Diskriminierung« benannt und damit nur in dem begrenz­ten Maße kritisiert, in dem sie gegen das bürgerliche Ideal der formalen Gleichheit von Warenbesitzer:innen verstoßen. Das grundlegende Klassenverhältnis, das auf der Abtrennung der Mehrheit der Menschen von den Produktionsmitteln und dem damit gegebenen »stummen Zwang« zum Verkauf ihrer Arbeitskraft in der einen oder anderen Form beruht, wird durch diesen Maßstab der Kritik ausgeblendet und faktisch legitimiert. Die als »Diskriminierung« gefassten Formen der Unterdrückung stehen in keinem Verhältnis mehr zur alltägli­chen Ausbeutung von lebendiger Arbeit, ohne die es so etwas wie Kapital, Profit, Zins usw. gar nicht geben könnte. Die ein­zelnen Unterdrückungsformen werden fein säuberlich isoliert und als für sich bearbeitbar und »adressierbar« hingestellt, ohne noch das Große und Ganze im Blick zu haben. Das zur­ zeit in Mode gekommene Reden von »Intersektionalität« hebt dieses Verschwinden der Gesellschaft aus der Kritik nicht auf, sondern verstärkt es noch. Die Betonung multipler Formen von Diskriminierung versucht nur konsequenter, das bürgerli­che Gleichheitsideal in Anschlag zu bringen, statt seine Widersprüchlichkeit und Begrenztheit zu kritisieren.
-- Eleonora Roldán Mendívil & Bafta Sarbo, Die Diversität der Ausbeutung
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korrektheiten · 3 months
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Buchbesprechung: Buchbesprechung Gleichberechtigung nun auch für Jungen?
Die JF schreibt: »Was bedeutet es für eine Feministin, wenn sie Mütter von Söhnen wird? In ihrem Buch geht Shila Behjat dieser Frage nach – und wird Opfer ihrer eigenen Widersprüchlichkeit. Dieser Beitrag Buchbesprechung Gleichberechtigung nun auch für Jungen? wurde veröffentlich auf JUNGE FREIHEIT. http://dlvr.it/T3yPLD «
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apebook · 6 months
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Himmel, hat mich der Film mitgenommen, obwohl ich auf Gerichtsfilme sonst nicht so stehe. Der Anfang: Schwarzes Bild, aber mit Sound der Interviewaufnahme. Danach der Hund im Bildfokus. Das Interview mit der Schriftstellerin und der Journalistin, die Agro-Musik als Störung. Das abgelegene Haus und der "idyllischen" Berglandschaft (die Sonne scheint immer! alles ist sehr hell, trotzdem lauert da was...) Der halbblinde Junge mit dem Hund im Schnee, sie machen einen Ausflug, der Junge wirft Stöckchen, der Hund bringt den fast blinden Jungen über eine schmale Brücke zurück zum Haus. Der Junge und der Hund findet den Vater in einer Blutlache. Er liegt vor dem Haus im Schnee, die Agro-Musik spielt immer noch. Der Vater ist tot. Wie kam er zu Tode? Was ist passiert? Unfall, Mord, Selbstmord? Wie und warum ist der Vater gestorben? Was hat die Mutter/Ehefrau/Schriftstellerin damit zu tun? Der Junge schreit gegen die Musik an nach der Mutter. Die Mutter stürzt aus dem Haus und ruft den Krankenwagen.
Der Junge versucht die Agro-Musik am Klavier nachzuspielen (die Mutter versucht mit ihm eine viel harmonischere Melodie im Duett am Klavier zu spielen - Konfliktdarstellung und tolles Element als Entwicklungsbogen) Die Schriftstellerin und ein Anwalt, ein alter Freund sprechen über den Tod des Mannes. Was ist passiert? Ist sie verdächtig? Wird sie angeklagt werden? Forensische Untersuchung, Verletzung am Kopf. Durch einen Schlag oder Aufprall an dem Scheunendach vor dem Haus? Der halbblinde Sohn ist Zeuge und die Journalistin, die beim Wegfahren den Jungen und den Hund aus dem Haus gehen sah. Die Mutter wird angeklagt, der Sohn muss aussagen. Die Journalistin, auch der Psychologe, der ihren Mann betreute, der Ermittler. Die Soundaufnahme(n) , die ihr Mann gemacht hat, ohne Bild bei der Verhandlung - die unterschiedlichen Projektionen der Personen auf die Aufnahme (Was sie sehen wollen (?), obwohl sie es nur hören. Die Aufrichtigkeit (oder ist es keine Aufrichtigkeit?) der Mutter und die Frage, was stimmt, was stimmt nicht? Ihre Widersprüchlichkeit, die psychologischen Probleme des Vaters, die aufgedeckt werden. Sein Versuch zu schreiben, seine Mails an den Verleger mit den Transkripten der Soundaufnahmen, die nie beantwortet werden, weil sie keine Geschichte erzählen, sondern nur Fragmente. Die körperlichen Übergriffigkeiten von beiden. Die Schuldgefühle des Vaters, wegen des Unfalls des Jungen, die Folgewirkungen auf die Beziehung.
Die Darstellung des Psychologen, die Verteidigung und Entrüstung der Ehefrau "So war er nicht"
Wie krass sich die Beziehung entblättert, die Fallen in die gefallen wird. Wie die Zeit eine Beziehung verändert, wie ein Unglück, wie Schuldgefühle, wie Erfolg / Misserfolg der Partnerschaft in einer Beziehung verändert. Wie die Öffentlichkeit den Fall diskutiert.
Welche Rolle der Junge spielt. Wie ich gelitten habe bei seiner Vernehmung (weil der Schock verschiebt Dinge, das Gehirn schützt einen bei krassen Bildern. Und sich dann aber in so einer Situation vor Gericht nicht ganz genau, an die genaue Abfolge der Dinge zu erinnern.. wo der Wattebausch des Schocks, das Licht, dass die grausamen Bilder überstrahlt und wegschiebt.. und trotzdem muss sich erinnert werden - es ist die Hölle, die Nachfragen der Anwälte, der Richterin...)
Die Mutter, ihr Anwalt, der Staatsanwalt, der sein Urteil schon gefällt hatte? Das heranziehen der geschriebenen Bücher, die Anschuldigung des "Ideenklaus".
Das Experiment des Jungen mit dem Hund.
Die Betreuerin beim Spaziergang mit dem Jungen - es geht um Entscheidungen. Die 2. Aussage des Jungen, die man aber als Bilder /Flashback der Vergangenheit sieht (Autofahrt mit dem Vater zum Tierarzt, der Hund ist krank. Der Vater erzählt eine/seine Geschichte? ) die aber immer noch die Erzählung, die Erinnerung des Jungen bleiben. Das Urteil. Die harmonische Musik, die der Junge am Klavier spielt, das Lieblingsstück der Mutter, nicht mehr die Agro-Musik des Vaters. Die Mutter, die den Sohn ins Bett bringt. Seine Angst/ihre Angst.
Das Ende: Der Hund, der sich neben die Mutter auf das Sofa legt, fast wie ein Komplize... (das erste Bild / Perspektive, Rolle des Hundes, die sich erschließt)
Und Sandra Hüller und alle spielen ganz ganz berührend.
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shape · 7 months
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>> [...] Diese Vorstellung einer in die gesamte Gesellschaft diffundierenden Gewalt und die Vorbehalte gegenüber dem Staat als Garanten der Freiheitsrechte lassen sich als invertierter Liberalismus charakterisieren. Besteht die Schwäche des klassischen Liberalismus in dessen Unfähigkeit, sich einen Begriff von der Widersprüchlichkeit bürgerlicher Staatlichkeit zu machen und den Staat lediglich als Mittel zur Sicherstellung ökonomischer „Rahmenbedingungen“ anzusehen, so wird der Staat bei Butler unsichtbar gemacht, indem er überall und nirgends ist. Indem seine Bedeutung für die Geschichte bürgerlicher Freiheit verleugnet wird, mutieren die Individuen zu postmodernen Guerilla-Kämpfern.
Schon „Das Unbehagen der Geschlechter“ war charakterisiert durch die Ignoranz gegenüber dem Fortschritt, den etwa das aktive und passive Wahlrecht oder das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in der Geschichte der Frauenemanzipation bedeuteten. Dass all diese Fortschritte Evidenz dafür bieten, dem bürgerlichen Staat eine positive Rolle in der Geschichte der Emanzipation der Geschlechter zuzubilligen – das passt Butler weder theoretisch noch ideologisch in den Kram.
Im „Unbehagen der Geschlechter“ kritisiert Butler Hélène Cixous, Luce Irigaray und Julia Kristeva, weil diese immer noch eine psychosexuell begründete weibliche Essenz voraussetzten. Butlers Position ist demgegenüber brutal nominalistisch: Da für sie die Zweigeschlechtlichkeit diskursiv konstruiert ist, wendet sie sich gegen jeglichen Feminismus, der eine Interessengemeinsamkeit von Frauen unterstellt.
Ein bürgerlicher Liberaler würde darauf vielleicht antworten: Wenn man von den konstruktivistischen Fehlschlüssen dieser Position absieht – könnte sie dann nicht ein Indiz dafür sein, dass sich die Anliegen der Frauenbewegung in den westlichen Staaten inzwischen tatsächlich weitgehend erledigt haben? Nicht, weil dort jedermann frei wäre, sondern weil das Eintreten für individuelle und gesellschaftliche Freiheit an die Einzelnen übergegangen ist, die sich für das, was sie mit ihrem Leben machen, nur vor sich selbst verantworten müssen.
Jeder Normalo ein Guerilla-Krieger
Weil Butler diese Schlussfolgerung zu unspektakulär wäre, verwandeln sich ihr die banalsten Lebensvollzüge in Anerkennungskämpfe, und jeder Normalo ist ein performativer Guerilla-Krieger. Dies führt zurück zu der Frage, weshalb für sie das Bekenntnis zur „jüdischen Identität“ vereinbar ist mit der Verteidigung palästinensischer Antisemiten. Wie die zahllosen Geschlechteridentitäten, die Butler gegen die Tyrannei des Essenzialismus ins Feld führt, bringt auch diese „Identität“ die Wut über den Verlust der verlorenen Substanz zum Ausdruck: Wut darüber, dass Israel ein imperfekter bürgerlicher Staat und nicht die Staat gewordene Dekonstruktion ist.
So wie sich in Butlers Heteronormativitätskritik die Verachtung dafür niederschlägt, dass die Frau in der bürgerlichen Gesellschaft buchstäblich gleich-gültig, nämlich statt „subaltern“ ein normales, fehlbares, profanes Lebewesen ist, so bricht sich in Butlers „Dekonstruktion“ israelischer Staatlichkeit die Frustration darüber Bahn, dass Israel tut, was jeder bürgerlicher Staat in seiner Lage täte: sich gegen eine eliminatorische Bedrohung unter Einsatz nötiger Gewaltmittel zur Wehr setzen.
Butler und viele, die ihr nachsprechen, sehen in dieser Selbstverständlichkeit einen Hochverrat: Wie kann Israel sich wehrhaft zeigen, wo es doch zum Schutz von Wehrlosen gegründet wurde? Israel indes hat keine Wahl. Auch die Frauen, die das Wahlrecht nicht nur für sich, sondern für alle, mit denen sie nichts als das Geschlecht gemein hatten, erkämpften, hatten keine Wahl, sondern wollten eine haben, weil sie wussten, dass jeder Mensch nur dieses eine Leben hat.
An Butlers Werdegang lässt sich sehen, welchen geistigen Preis man zahlt, wenn man diese Evidenz verleugnet. <<
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games-und-lyrik · 7 months
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Caja: Die Magierin, Warlord und Mutter
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Caja ist eine der faszinierendsten Figuren in Elex 2, einem Videospiel, das in einer postapokalyptischen Welt voller Magie, Technologie und gefährlicher Fraktionen angesiedelt ist. Als Magierin der Berserker hat sie eine tiefe Verbindung zur Natur und dem Elex, einem mystischen Element, das sowohl für seine zerstörerischen als auch für seine wunderbaren Eigenschaften bekannt ist. ©Piranha Bytes. Die Anfänge mit Caja in der Kuppelstadt von Abessa Caja und Jax trafen sich erstmals in der Kuppelstadt von Abessa. Damals half sie ihm im Kampf gegen Elexetor Kallax, einen der Hauptantagonisten des Spiels. Im Gegenzug bot Jax seine Hilfe an, um ihre Beziehung zum Elex besser zu verstehen. Dies war der Anfang einer tiefen und komplexen Beziehung zwischen den beiden Charakteren. Vom Orakel von Tavar zum Warlord der Berserker Seit dem ersten Treffen mit Jax hat sich viel in Cajas Leben verändert. Sie ist nicht nur zum Warlord der Berserker aufgestiegen, sondern hat auch den Titel "Orakel von Tavar" erlangt. Als Führungspersönlichkeit und spirituelle Leitfigur hat sie eine zentrale Rolle in der Politik und der Verteidigung von Tavar. Zudem ist sie die Mutter von Jax' Sohn Dex, was ihre Beziehung noch komplizierter und emotionaler macht. https://www.youtube.com/watch?v=qH1jA2f5V20 Eine Partnerschaft auf Augenhöhe Nachdem Jax ihr bei einem Morkon-Problem geholfen hat, schließt sie sich ihm erneut an. Jedoch ist ihre Zusammenarbeit mehr als nur eine Pflichterfüllung: Von Zeit zu Zeit nimmt sie Jax' Hilfe auf Missionen in Anspruch, um ihr Land Tavar zu schützen. Als Jax herausfand, dass eine ihrer Leibwachen in der Bastion von Carakis möglicherweise illoyal war, schickte er sie zur Sicherheit zurück ins Fort von Tavar. ©Piranha Bytes. Zurück als Orakel und die dunkle Seite des Elex Nach einer kurzen Zeit, in der sie wieder in ihrer Rolle als Orakel tätig war, entschließt sich Caja, Jax bei der Heilung seiner Elex-Infektion zu helfen. Zusammen erforschen sie die Natur des dunklen Elex, einer noch ungeklärten und mysteriösen Form des Elex. ©Piranha Bytes. Eine mögliche Romanze Caja ist eine der drei Begleiterinnen, mit denen Jax eine Romanze eingehen kann. Diese optionale Beziehung fügt eine weitere Schicht von Tiefe und Komplexität zur Geschichte hinzu und macht Caja zu einer der vielseitigsten und interessantesten Charaktere im Spiel. Fazit Caja ist ein Charakter voller Tiefe, Komplexität und Widersprüchlichkeit. Ihre Beziehung zu Jax und ihre Rolle in der Welt von Elex 2 sind ein Paradebeispiel für das Storytelling im modernen Rollenspiel. Von ihren bescheidenen Anfängen als Magierin bis zu ihrer Position als Warlord und Mutter, verkörpert Caja die Vielseitigkeit und die emotionalen Höhen und Tiefen, die Elex 2 zu einem fesselnden Spielerlebnis machen. Weitere Infos gibt es im Elex 2-Wiki Lesen Sie den ganzen Artikel
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keinjournalist · 9 months
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Wache um zu erfahren
Göttliche Erkenntnis ist oft viel kleiner (in seiner menschlich sprachlichen Form) als man denkt und zugleich viel größer (das Licht).
Was ist schon der "surrealen Gehalt" der persönlichen Vergangenheit? Daraus erschließt man sich wohl eine entschuldigte Gegenwart oder so. Die Tür bleibt geschlossen, die Umkehr in Richtung Ekstase findet nicht statt. Daran, dass sich das Erwachen nur an eine Frau erinnert, lässt sich die Ferne der Träume erkennen. Wie die erleuchtende Einsicht "ich bin ein Mann". Oder anders ausgedrückt, da sind Dummheiten die ich durchleben (erfahren) muss. Die Erinnerungen im Bewusstsein sind bloß selektive. Im Unterbewusstsein und unbewusst schillern hingegen, noch mit selber Kraft, alle Träume, als seien sie gerade erst erträumt. Unsere ganze Kraft liegt in diesem gigantischen Bett und schläft ein. Jetzt gerade, als dieser aufhüpfende Einfall der uns eben in den Sinn gekommen ist. Über den Tag hinweg kommen sie hier und da herauf, diese göttlichen Dinger. An einem Tag, der teilweiße von wochenalten Projektionen besessen wird, erscheint einem mindestens ein neues Licht, vor dem es sich zu demütigen gilt. Inhaltlich lautet dieser Ruf aus höheren Sphären immer: „Erst einmal aufstehen. Dann Kaffee trinken. Dann etwas arbeiten und dann gestresst vom Kaffee und der Arbeit nichts mehr Produktives tun.“ Das Problem ist die ständige Bezweiflung wertvoller Ideen. Das geht soweit, dass sogar das Vergessen dieser Luftschlösser bezweifelt wird. Die Medizinethik zwingt einen auf Pillen einzuschlafen, weil wachbleiben noch ungesünder wäre. Faschistisch pathologischer Rationalismus! Man weiß nicht mehr, was normal ist. Zuerst überlegt man sich, wie man eine Pause macht – „die Sache ruhig angeht“ – und im nächsten Moment ist man zu verwirrt, um die Sache durchzuziehen. „Was erlaubst du dir eigentlich?“ will man jeden Verstand fragen (seinen eigenen eingeschlossen). „Was erlaubst du dir so viel zu schwafeln, dass die Vernunft an dir einschläft?“. Später vor dem heiligen Gericht wird der Verstand plädieren: „Kaffee!“ und der Richter wird das Ich verurteilen, sodass es nie wieder einem Verstand zugleich suggerieren wird: „Denk viel!“ und „Denk nicht so viel!“. Dieses Ich ist ein misslungener Prototyp aus der unendlichen Entwicklungsreihe Evolution. Eine Paradoxie, die an ihrer Widersprüchlichkeit scheiterte.
Bild: www.dirkwuestenhagenimagery.de Twisted Balance
Text: keinjournalist
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ansalm · 11 months
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Christine Wolter
Die Alleinseglerin
Der Roman ist erstmals 1982 im Ostdeutschen Aufbauverlag erschienen, im selbem Jahr auch im Benziger Verlag.
41 Jahre später sind die Themen - so wie Wolter sie beschreibt - noch immer aktuell.
Die Geschichte der geschiedenen, alleinerziehenden Romanistin, die aus der DDR ausreisen darf und in Mailand lebt und als Übersetzerin arbeitet, ist stark autobiografisch geprägt.
Es ist aber nicht in erster Linie das Erleben der Fremde, sondern viel mehr der Blick zurück an den märkischen See in der "Rentnerlandschaft", der die Kulisse bildet für die Aufarbeitung der Vater-Tochter-Beziehung.
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Über das geerbte Boot, den Drachen, nähert sich die Hauptfigur Almut ihrem Vater Hanns, dem Käptn, an. Sie stellt ihm in Gedanken lange nach seinem Tod die Fragen, die sie schon viel früher stellen wollte und setzt sich mit seiner Widersprüchlichkeit auseinander.
Gleichzeitig lernt sie, sich in der Männerwelt der Segler zu behaupten, lernt, den Drachen allein zu segeln - unabhängig von allfälligen Besuchern.
Eine Schlüsselstelle ist die Begegnung der Erzählerin mit sich selbst auf dem See - ein flüchtiges Spiegelbild, das die Grenzen zwischen der Ich-Erzählerin, ihrem vergangenen Ich und der Autorin unscharf werden lässt:
Das Seestück spiegelte. Im Spiegel kam ein Boot näher, weiss, weisse Segel, hoher Mast. Es war ein weisser Drachen, am Steuer sass eine Frau, allein. Der Windhauch hob ihr Haar, hob es von den Schultern, wie um es vorzuzeigen, seinen seltsamen Farbton, rötliche Hennaflamme oder Aufwieglerfahne oder Widerschein der Nachmittagssonne, hob das Haar und strich es ihr aus dem Gesicht, wie um auch ihr Gesicht zu zeigen. Die war Vorschot- und Steuermann gleichzeitig, schaute voraus, warnte vor Böen und Kollisionen und sah auf das Windfähnchen, bestimmte den Kurs. Mit der einen Hand führte sie die Segel, mit der anderen hielt sie das Steuer. Das Zusammenspiel war gut. [...] Die gefällt mir, die möchte ich sein, dachte ich: die Alleinseglerin.
(S. 153/154)
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soundjunglefan · 1 year
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mistermixmania · 1 year
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Lorenz Ambeek veröffentlicht “Linoleum” aus Debütalbum BLACK & BLUE 📣 https://mister-mixmania.com/de/news/musik-news/lorenz-ambeek-veroeffentlicht-linoleum-aus-debuetalbum-black-blue/ Tagged as Lorenz Ambeek Mit „Linoleum“ erscheint Lorenz Ambeek als Songwriter in einem ganz neuen Licht: Wackelnde Juno-Pads mit heftigen Bariton-Akkorden vermischend, besingt der Song die Widersprüchlichkeit des Aufwachsens in der österreichischen Vorstadt. Als ..... : #musiknews #musik #LorenzAmbeek Foto Credits: Jan Morisson
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Es geistert mir so viel durch den Kopf.
So, so viel.
Die Zukunft und wir und du und ich und er und die Angst und die Unsicherheit und die Widersprüchlichkeit und das Verlangen und die Panik und der Druck und die Arbeit und der fehlende Schlaf und das Bedürfnis nach Ruhe und nach Nähe und nach Alltag und dass ich nicht weiß was du von mir willst und dass das alles gerade nicht real ist und meine Familie und die Oma und die andere Oma auch und Freunde und die Angst festzustecken und die Sorge nie zu sein wer ich sein will und all diese verlorene Zeit und Entscheidungen die ich bereue und ich dazwischen und Männer und mein Vater und das Leben.
Das Leben grad.
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musikblog · 1 year
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Fever Ray - Radical Romantics Trotz Halloween-Look schaut Karin Dreijer einladend vom Cover der neuen LP aus ihrem Anzug, womit das Artwork der dritten Fever-Ray-Ausgabe in etwa dem entspricht, woraus sich die magische Anziehungskraft ihres Gesamtwerkes generiert. Melodische Zugängigkeit und kontrapunktische Strenge, Sensibilität und Unnahbarkeit nährte den Drang, die Widersprüchlichkeit der Künstlerin hinter dem Klangkonstrukt zu entdecken, die mit der […] #AtticusRoss #FeverRay #TrentReznor https://www.musikblog.de/2023/03/fever-ray-radical-romantics/
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korrektheiten · 4 months
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Die Schattenleugner
Manova: »„Kampf gegen Hass und Hetze“: Diese Widersprüchlichkeit ist seit Wochen das neue „current thing“: Mit Hass auf Nazis gegen Hass auf die Straße gehen. Statt Querdenkern bevölkern nun Doppeldenker die Straßen des Landes, um für die Demokratie zu kämpfen. Zu der Zeit, als es wirklich darauf angekommen wäre, blieben Letztgenannte auf den Sofas. Nun wird vielfach dieser Tage Ignazio Silone zitiert: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus.‘ Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus.‘“ In der Tat ist die Massenmobilisierung beängstigend. Kommt eine emotional aufgeladene Menschenmasse durch ein Feindbild erst mal so richtig in Wallung, kann großes Unheil geschehen. Was vielen kritischen Beobachtern dieser Gesellschaftsdynamik besonders ins Auge fiel, war das „Lichtermeer für Demokratie“ auf der Münchner Theresienwiese am 11. Februar 2024. Dort versammelten sich — #wirsindmehr — Tausende von Menschen; die Ermittlung genauer Teilnehmerzahlen ist seit 2020 vergebliche Liebesmüh. Das Hochhalten vieler Lichter wurde auf Social Media, insbesondere auf X (1), mit den Fackelzügen der Nationalsozialisten 1933 in Verbindung gebracht. Was visuell auf den ersten Blick naheliegend wirkt, entpuppt sich beim zweiten Blick als hinkender Vergleich. Die aktuelle Dynamik gilt es nicht zu verharmlosen, doch sollte die Differenz zwischen einem Meer aus Taschenlampen- und Handylichtern und dem Marsch mit brennenden Fackeln herausgearbeitet werden. Zum einen besteht zwischen beiden doch ein gewaltiger Unterschied, und zum anderen sind Lichtermeere oder Lichterketten gegen rechts in Deutschland und Österreich nichts Neues. Auch ohne historisch holprige Vergleiche kann die sich zuspitzende Bürgerkriegsgefahr nachgezeichnet werden. http://dlvr.it/T32wKM «
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schorschidk · 1 year
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Bildschöne Bücher: Über die Schönheit und Hässlichkeit Italiens
Der Fotograf Christian Jungeblodt hat viele Jahre in Italien gelebt und hinter die Fassade des immer Schönen geschaut.
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fabiansteinhauer · 2 years
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Inventionen
Der Umstand, dass es in der Warburgliteratur keinen Mangel an Gründen dafür gibt, wie Warburg zu den Tafeln kam, ist ein Hinweis auf Widersprüche in der Warburg Literatur. War es sein verstellbarer, kippbarer Tisch, wie Thomas Hensel nahelegt? War es die österreichische Armee und ihr Bote oder Medium namens Fritz Saxl, letztlich vielleicht wieder einmal die Verwaltungszentrale Wien, eine Art Rom , wie Thürlemann nur indirekt und distanziert nahelegt, wenn er über Gombrich berichtet? Waren es die bürokratischen Mittel im Wechselgeschäft, die Tabellen, mit denen man Ansehen so schafft, wie man Distanz schafft, mit denen man Kredit beurteilen und das Wechselgeschäft nachvollziehen kann? Waren es also die diplomatischen Techniken im Wechsel- und Kreditgeschäft? Waren es der Kalender des Filocalus oder die notitia dignitatum, haben sie Warburgs Methoden in Gang gebracht?
Was Hinweis auf Widersprüchlichkeit ist, das ist auch ein Hinweis auf Widerständigkeit und Insistenz. Es ist ein Hinweis auf das, was Schlichte/Haaf in einem Kommentar Widersetzlichkeit nennen, eine Nomativität, die etwas kehrt. Das ist also auch ein Hinweis auf Normativität, selbst wenn die Autoren die Von ihnen genannten Gründe für Kausalitäten halten. Sein und Sollen sollen nicht nur jederzeit getrennt sein, sie sind es auch, selbst wenn das Maß und die Relation, die Größe und die Kleinheit der Trennung nicht einrasten können und nirgends parkbar sind. Etwas kann getrennt werden und doch übereinander liegen, als käme es in der selben Stelle und darum auch ungetrennt vor.
Gäbe es für Normativität diskret zählbare Maßeinheiten, könnte sie mehr oder weniger vorkommen, dann kommt sie wohl in Warburgs Tafeln relativ viel vor, sie bieten viele Gründe an. Seine Tafeln sind gründlich assoziativ und intensiv rationalisierbar. Nichts ist ohne Gründe, hier gibt es viele. Aber sind die Tafeln dadurch auffällig, hebt sie das von einem Satz in einem Gesetz, dem Blick eines Richters oder vom Wink eines Verwalters, beamtet oder nicht, ab?
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