„Künstliche Intelligenz? Ich glaub, ich schaff’s noch bis zur Rente“
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„Künstliche Intelligenz? Ich glaub, ich schaff’s noch bis zur Rente“
Hat Sprechen nochmal anders trainiert: Tom WlaschihaQuelle: Jens Kalaene/ZB/picture alliance
Bei „Game of Thrones“ war Tom Wlaschiha der Mann ohne Gesicht. Jetzt ist er als Superheld in der Podcast-Serie „Marvel’s Wastelanders“ zu hören. Wie es ist, nur mit der Stimme zu agieren und vielleicht mal von der Technik überflüssig gemacht zu werden.
Mit ein bisschen Fantasie könnte das hier auch als Brücke eines Raumschiffs durchgehen. Man liegt mehr, als dass man sitzt. Ein Tablet hängt von der Decke vor einer Glasscheibe, hinter der sich das Weltall befinden könnte, aber normalerweise der Aufnahmeleiter sitzt.
Ein Tisch, Mikrofone. Es ist halbdunkel, der Ton ist halbtot. Es klingt alles sehr trocken, weil die dicken Wände alle Nebengeräusche abfangen.
Wir sind im Berliner Theaterviertel, das Deutsche Theater ist die Straße runter, das Berliner Ensemble um die Ecke wie der Friedrichstadtpalast, im Studio von Audible, einer Amazon-Tochter, Deutschlands fleißigstem und umsatzstärksten Produzenten von Hörliteratur.
Wegen „Marvel’s Wastelanders“ sind wir hier. „Marvel’s Wastelanders“ ist die neueste Ausstülpung des akustischen Multiversums von Audible und – wenn alles läuft, wie man es sich ein, zwei Stockwerke über den Studios ausgedacht hat – nicht nur ein kleiner Schritt, sondern ein Quantensprung für die Popularisierung der literarischen Audiokultur, die man sich bei Audible auf die Fahnen geschrieben hat und von der man lebt.
„Wastelanders“ wiederum ist Teil eines globalen Multiversums. Teil eines Nebenkosmos der Marvelschen Superheldenwelt – Unterplotabteilung „Guardians of the Galaxy“.
Die Geschichte geht ungefähr so los: Peter Quill, als Superheld besser bekannt als Star Lord – ein bisschen aus dem Leim gegangen inzwischen, Generation 50+, wenn man freundlich sein will – ist durch Zeit und Raum unterwegs mit seinem Kumpel Rocket Raccoon, gleiche Generation, aber politisch ungewaschener Waschbär.
Der Star Lord ist vom Super-, zum Lieferhelden mutiert. Wie ein Loriotsches Ehepaar gehen die angejahrten Helden miteinander um. Dem Rest der Leute mit den Superkräften geht es nicht besser, sie geistern durchs All wie ein versprengter Haufen Abgehängter.
Die Schurken mit Doctor Doom als Capo di tutti Capi regieren längst die Welt. Öd ist sie und leer. Genauso, wie sie in Superheldenepen sein soll – dystopisch halt. Eine Heldenreise zur Rettung von dem, was vom Kosmos übrigblieb, geht los. Sie absolvierte ihren Countdown in den USA. Da wurden die ersten sechs Staffeln der „Marvel’s Wastelanders“-Saga als Podcast produziert – jede Staffel kreist um die Sonne eines Superhelden, jede hat zehn Episoden. Audible, das weltweit agiert, produziert als eine Art Hörspielfranchise die „Wastelanders“-Ableger auf Französisch, Deutsch, Italienisch, Hindi und Japanisch.
Ein Deutscher als Held des Serienwesens
Jeweils akustisch ausgerichtet auf die Gewohnheiten, die Hörkultur der einzelnen Länder und besetzt mit schauspielerischen Superhelden. Devid Striesow ist der deutsche Vulgär-Waschbär, Sylvester Groth grummelt den erzbösen Doctor Doom.
Tom Wlaschiha – der Mann ohne Gesicht aus dem „Game of Thrones“-Kosmos, der brüchige Gestapo-Mann aus der „Boot“-Serie, einer der wenigen deutschen Superhelden des internationalen Serien- und Filmwesen – sitzt jetzt hier mit auf der Audible-Brücke.
Wlaschiha, 50+ seit ein paar Tagen, ist der Star Lord. Von Aus- dem-Leim-gegangen kann aber keine Rede sein. Während Corona hat Wlaschiha, eigentlich ganz froh darüber, nicht soviel zu drehen wie vor der Pandemie, Fahrradfahren für sich entdeckt. Von Zynismus keine Spur. Von Fatalismus schon gar nicht.
Tom Wlaschiha und Devid Striesow (rechts) im TonstudioQuelle: Clémence Losfeld / Hans Lucas
Der Weg zum „Marvel’s Wastelanders“-Studio, sagt Wlaschiha, war für ihn der kürzeste Arbeitsweg aller Zeiten. Die Welt der Superhelden war für den in Neustadt bei Dresden aufgewachsenen Schauspieler in seiner Jugend allerdings Lichtjahre entfernt. Die Diggedaggs und die Abrafaxe gab es. Einmal im Monat in der Zeitschrift „Mosaik“.
Die war Bückware, sagt Wlaschiha und wahnsinnig schnell vergriffen. „Mein Opa hatte aber Beziehungen zum Zeitschriftenladen. Wir haben die dann zu Hause gesammelt, die waren ja auch ganz dünn.“ Irgendwann hat ihm dann sein Vater eröffnet, da wohnte er schon lang nicht mehr daheim, dass er die ganze Kiste einfach auf den Müll geworfen hat.“ Ein trauriger Moment.
Ein geschmuggeltes „Lustiges Taschenbuch“ aus dem Westen hatten sie manchmal auch, das wurde dann so lange gelesen, bis es auseinanderfiel. „Superhelden gab es nicht“, sagt Wlaschiha.
Mixtapes, wie das hinter der sein Star Lord samt seinem Waschbär in „Guardians of the Galaxy“ herjagt, kennt Wlaschiha noch, hat er auch aufgenommen damals, hat er noch ein paar von. Seine Hörspielsozialisation verlief allerdings Universen entfernt von der eines durchschnittlichen bundesrepublikanischen Spätboomers. Kein Winnetou („Karl May war verpönt“), keine „Drei ???“ („Gab es nicht“).
Schallplatten mit Märchen und Geschichten allerdings gab es. „Die wurden von Kollegen hier gegenüber gelesen“, sagt Wlaschiha. „Kollegen vom Deutschen Theater. Die waren sensationell. Von Inge Keller habe ich noch eine Schallplatte zu Hause, da spricht sie Monologe. Da muss man überhaupt nichts mehr sehen.“
Aber das, sagt Wlaschiha, „war auch eine andere, eine ausgestorbene Sprechkultur. Viel zu gemacht, würde man heute sagen. Ich fand das ganz toll, was man einzig mit der Stimme erzählen kann.“
Er selbst, der vom Theater kommt, hat sich das, dieses Großspielen, dieses Zuviel mühevoll abgewöhnen müssen. Am Anfang ist er regelrecht erschrocken, als er auf der Leinwand und auf dem Bildschirm gesehen hat, was er da machte und wie er da für die letzte Reihe spielte, obwohl es die im Kino und im Wohnzimmer natürlich gar nicht gab. Hat dann gelernt, immer weniger, irgendwann beinahe gar nichts mehr zu machen. „Irgendwann tuned man sich selber so weit herunter, dass ,Wastelanders’“ fast wie eine Befreiung war“.
Sächseln verboten
Lang überlegen hat er nicht müssen, als ihn Audible anfragte. Wlaschiha liebt die Ausweitungen seines schauspielerischen Kosmos, an die er früher gar nicht gedacht hatte. Hörbücher einlesen, Lesungen machen, Hörspiele. Macht alles einen Riesenspaß.
Ein bisschen eingehegt wird er natürlich auch beim Hörspiel. Da gibt es – Striesow und er standen nicht ein Mal gemeinsam im Studio, Wlaschiha war der Erste – ein Gerüst von Timecodes, an die er sich halten musste und die festlegten, wie lang Sätze dauern dürfen.
Da gibt es einen Regisseur, der auf die Einhaltung dieser Timecodes achtet und darauf, wann Wlaschiha größer spielen durfte, als er es tat, und darauf, dass Wlaschihas leichter Sachsenunterton, auf dessen Einhegung wiederum er privat überhaupt nicht achtet, nicht allzu offensichtlich wurde.
Der kam schon des Öfteren um die Ecke, der Regisseur. Hat ihn erinnert, doch mal dicker aufzutragen. Trotzdem hat er sich selten so frei gefühlt in einem Studio wie im Universum des Peter Quill. Abgelesen hat er von einem Tablet, wie jenem das hier auf der Audible-Brücke von der Decke hängt.
Das musste so, allein schon, um den Kopf hochzuhalten beim Sprechen. Notizen hatte er sich daheim allerdings auf Papier gemacht. Tom Wlaschiha ist ein – sagt er – analoger Mensch. Führt noch einen analogen Kalender, in den er alles mit der Hand einträgt, weil, was einmal vom Kopf in die Finger ging, was einmal manuell notiert ist, anschließend gemerkt ist.
Podcasts als Format, mit dem Audible gerade zunehmend experimentiert, mag er sehr. Auf der Autobahn. Er fährt mit seinem Alfa gern lange Strecken (wenn er nicht gerade mit dem Rad die Alpen überquert und von München nach Venedig radelt – analog versteht sich, ohne Batterieunterstützung). Das entspannt enorm. Daheim herrscht Ruhe. Nebenbei irgendwas hören – gerade auch Musik – mag er genauso wenig wie sich mit künstlicher Intelligenz zu unterhalten.
Dagegen kann sich der Star Lord nicht wehren, ohne den (weiblichen!) Roboter, der Peter Quill und dem Super-Waschbären alles erklärt, wären sie nämlich aufgeschmissen. Aber die Marvel-Welt ist halt noch Äonen hin. Für jetzt und für sich hat Tom Wlaschiha nicht so enorm große Angst, dass seine Stimme, sein digitales Selbst ihn so schnell ersetzt, dass er nur noch Alfa fahren und Musik hören braucht. Fatalist sei er, das Gelächter ist groß, „aber ich glaub, ich schaff‘s grad noch bis zur Rente“. Ein bisschen wie Lachen im Keller klingt es schon.
Auf einer Party, erzählt er dann, haben sie sich von ChatGPT Witze erzählen lassen. Erzähl uns mal, haben sie gesagt, einen Witz mit drei Nonnen, einer Katze und ‘ner Bar. „Das war tatsächlich fast lustig“, sagt er. Auch das Gelächter über das „fast“, das ihm rausgerutscht ist, ist groß.
Aber es war, sagt er weiter, „wirklich frappierend, fast erschreckend. Weil ich immer sagen würde, künstliche Intelligenz kann Menschen nicht ersetzen, weil die Spontaneität fehlt und die Irrationalität, die ja irgendwie alle menschlichen Entscheidungen auszeichnet. Aber dieser Witz, den fand ich schon ein bisschen spooky“.
Gerade hatte er auch Karl Lauterbach am Telefon. Sein bester Freund hatte ihm eine Sprachnachricht geschickt und KI vorher befohlen, sie klingen zu lassen wie der Gesundheitsminister. Wlaschiha nahm ab, war erschüttert, fasziniert und hat sie bis zum Ende angehört.
Schule machen im Hörspiel, im Hörbuch sollte das aber eher nicht. Oliver Daniel, der Chef für alles Deutschsprachige bei Audible, sagt, bei ihnen stünde immer das professionelle Erzählen im Vordergrund, die professionell erzählte Geschichte, von professionellen Sprecherinnen und Sprechern gelesen. Andererseits sind sie sich über das Innovationspotenzial im Klaren, das in Text-to-Speech-Technologien (TTS), in sozusagen automatisiert lesenden Programmen steckt. „Aktuell haben wir keine TTS, keine Geschichtenerzählmaschinen. Aber wir beobachten das.“
Wie sagte der Kaiser, der Beckenbauer, der Superheld des deutschen Fußballs – „schaun mer mal, dann sehn mer scho“.
Die erste Staffel von „Marvel’s Wastelanders“ ist jetzt bei Audible zu hören.
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Sharad Kelkar on giving voice to Wolverine in Marvel’s Wasterlanders: “Channeling the complexity of his emotions was demanding yet very satisfying for me as an artist”
Wolverine encounters Sofia, a young mutant in hiding, and vows to transport her into the safe hands of estranged former X-Men Kitty Pryde and Rachel Summers.
Audible today released the fourth season of the Hindi Audible Original podcast series Marvel’s Wastelanders. The new season, Marvel’s Wastelanders: Wolverine, features Sharad Kelkar as the voice of Wolverine, Mithila Palkar as Sofia, and Neelam Kothari as Jean Grey. The series also features Aadil Khan as Captain America, Vijay Vikram Singh as Professor X/Charles Xavier, Chandan Roy Sanyal as Crossbones, Aalekh Sangal as Red Skull, Chetanya Adib as Cyclops, Abish Mathew as Kevin, and Sachin Kumbhar as Bucky.
Thirty years ago, Super Villains won. After killing the Avengers, the X-Men, and nearly every other Super Hero, the Red Skull took over the United States. Since that day, a traumatized Wolverine has wandered in a daze of survivor’s guilt and self-loathing over his feelings of failure to protect his fellow X-Men and their mutant students.
Wolverine encounters Sofia, a young mutant in hiding, and vows to transport her into the safe hands of estranged former X-Men Kitty Pryde and Rachel Summers. When the Red Skull and his top lieutenant Crossbones frame Wolverine and escalate anti-mutant sentiment to dangerous new levels, our hero realizes that his only option may be to face Red Skull and his savage allies head on. But a shocking, terrible truth may destroy Wolverine first...
Sharing his excitement on the launch of the series, Sharad Kelkar said, "Bringing Wolverine to life in Marvel’s Wastelanders: Wolverine on Audible has been a truly special experience because he is my favourite Super Hero. Channeling the complexity of his emotions - from guilt and failure to resilience and courage through voice alone was demanding yet very satisfying for me as an artist. I hope listeners feel the intensity and depth of Wolverine's story and can take away something meaningful from his journey."
Marvel’s Wastelanders is the first collaboration between Audible and Marvel Entertainment and will be released simultaneously in French, German, Hindi, Italian, and Japanese in the respective countries as a global audio experience with top-quality production, featuring renowned and high-profile actors in the roles of Marvel’s legendary Super Heroes.
The English language version of Marvel’s Wastelanders: Wolverine was written and directed by Jenny Turner Hall, with sound design by Michael Odmark and Daniel Brunell, and original music by Rhett Miller and John Burdick.
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Sharad Kelkar, Mithila Palkar, Neelam Kothari and more voice Marvel’s Wastelanders: Wolverine
Marvel’s Wastelanders: Wolverine, launches on 13 March 2024, with Sharad Kelkar as the voice of Wolverine, and more.
Audible has today announced the upcoming release of the fourth season of the Hindi Audible Original podcast series Marvel’s Wastelanders. The new season, Marvel’s Wastelanders: Wolverine, launches on 13 March 2024, with Sharad Kelkar as the voice of Wolverine, Mithila Palkar as Sofia, Neelam Kothari as Jean Grey, Aadil Khan as Captain America, Vijay Vikram Singh as Professor X/Charles Xavier, Chandan Roy Sanyal as Crossbones, Aalekh Sangal as Red Skull, Chetanya Adib as Cyclops, Abish Mathew as Kevin and Sachin Kumbhar as Bucky. Following the success of the first three seasons of Marvel’s Wastelanders released in 2023, the six-season audio epic re-commences in 2024 with one of the world’s most well-known Super Heroes.
Plot: Thirty years ago, Super Villains won. After killing the Avengers, the X-Men, and nearly every other superhero, the Red Skull took over the United States. Since that day, a traumatized Wolverine has wandered in a daze of survivor’s guilt and self-loathing over his feelings of failure to protect his fellow X-Men and their mutant students.
Wolverine encounters Sofia, a young mutant in hiding and vows to transport her into the safe hands of estranged former X-Men Kitty Pryde and Rachel Summers. When the Red Skull and his top lieutenant Crossbones frame Wolverine and escalate anti-mutant sentiment to dangerous new levels, our hero realizes that his only option may be to face the Red Skull and his savage allies head-on. But a shocking, terrible truth may destroy Wolverine first...
Marvel’s Wastelanders is the first collaboration between Audible and Marvel Entertainment and will be released simultaneously in French, German, Hindi, Italian and Japanese in the respective countries as a global audio experience with top-quality production, featuring renowned and high-profile actors in the roles of Marvel’s legendary Super Heroes.
More information on the cast and premiere dates for the last two seasons of the Marvel’s Wastelanders series, Doom, and Marvel’s Wastelanders, will be announced at a later date. The six-season audio epic was originally launched as an English-language series in June 2021.
The English language version of Marvel’s Wastelanders: Wolverine was written and directed by Jenny Turner Hall, with sound design by Michael Odmark and Daniel Brunell, and original music by Rhett Miller and John Burdick.
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