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#Kolonialität
linketheorie · 2 years
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Begriffe sind immer ein schwieriges Thema. Wir schauen uns in diesem Post an, welche Begriffe verbreitet sind für die ärmeren Länder, die (ehemalig) kolonisierten Regionen der Welt und alles, was sich nicht als „der Westen“ bezeichnet. Begriffe verändern sich und die richtigen Begriffe zu finden ist ein Lernprozess, in dem auch wir uns noch befinden. Der Post soll etwas Orientierung bringen. Ausführlicher behandeln wir das Thema in unserem Podcast in der neuen Folge (#17). Den findet ihr auf allen gängigen Podcast-Plattformen: “linketheorie - Der Podcast”
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mamjahid · 4 years
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Wer hat Angst vorm weißen Mann?
Auf diese Frage kann es, wenn ich nun für mich selbst sprechen darf, auf den ersten Blick nur zwei simple Antworten geben: Ja, ich habe Angst vorm weißen Mann oder Nein, ich habe keine Angst vorm weißen Mann. Lassen Sie mich beide Antwortmöglichkeiten jeweils kurz besprechen:
1) Ja, ich habe Angst vorm weißen Mann:
Denn er hat in der Vergangenheit bewiesen, zu was er alles fähig ist: Kolonialismus, Weltkriege, Patriarchat, Klimakrise... Relevant für das Jetzt ist allerdings – und immer im historischen Kontext betrachtet – welche Macht der weiße Mann ***heute*** noch inne hat.
Ich habe recherchiert. Es folgen ein paar Statistiken, ich bitte daher ab spätestens jetzt um Konzentration:
Mehr als 90 Prozent der rund 69 Trillionen Dollar, die an der Wall Street gehandelt werden, liegen in den Händen von weißen Männern.1
Die Vorstände der 30 Dax-Unternehmen sind fast alle weiß, 86,6 Prozent sind Cis-Männer >>> Das Kapital liegt also in den Händen von weißen Männern
Beispiel #2: Seit 1949 gab es in deutschen Bundesregierungen mehr Staatssekretäre, die den Vornamen Hans tragen als Staatssekretärinnen. 24 Hanse (ist das der richtige Plural von Hans?) stehen 19 Frauen gegenüber. Und die Frauen haben nur knapp die Karls überholt, von denen gab es seit dem Ende des zweiten Weltkriegs immerhin 18.2 >>> Die politische Gestaltungsmacht liegt im sogenannten Globalen Norden – und dort in den Händen von weißen Männern. Auf Angela Merkel und die im vergangenen Jahr gefeierte weiblich dominierte finnische Regierung komme ich später zu sprechen.
Drittes Beispiel: Fast 80 Prozent der Autorenschaft in der US-Unterhaltungsindustrie (mit Fokus auf Fernseh-Angebote) liegt in den Händen von weißen Männern.3 Sie sehen, dass ich mich oft auf Zahlen aus den USA stützen muss, weil es allgemein für deutsche und europäische Kontexte wenige bis gar keine Erhebungen gibt. Was die Sichtbarkeit von Nicht-Weißen Menschen im Unterhaltungsmainstream angeht, kann ich für Europa an dieser Stelle auch mit qualitativen Rechercheergebnissen dienen. Wie werden People of Color auf unseren Bildschirmen repräsentiert? Ich sage es Ihnen: Türkisch für Anfänger, Einmal Hans (!) mit scharfer Soße, 4Blocks, ziemlich beste Freunde (schlimm!), Monsieur Claude und seine Töchter (ganz schlimm!), Willkommen bei den Hartmanns (ein Kassenschlager in Schland!) usw...
Weißer Humor schlägt somit auch bei der Repräsentation von PoCs durch weil die meisten Autoren, Regisseure, Produzenten und die ZIELGRUPPE weiße Menschen, insbesondere weiße Männer sind.
Ich könnte noch so weiter mit Statistiken um mich werfen, aber ich glaube, dass klar geworden ist, was ich damit aussagen möchte. Eine bekannte deutsche Wochenzeitung hat trotz dieser Evidenzen schon vor Jahren „Das Ende des weißen Mannes“ prophezeit. Zitat: „Mächtig werden jetzt Frauen, Schwarze, Latinos“ (Zitat Ende), hieß es in der Schlagzeile aus dem Jahr 2012. Das ist natürlich (und leider) mit Blick auf die Empirie ein fataler Trugschluss: In Wirtschaft, Politik und Kultur haben weiterhin weiße Männer das Sagen und die Gestaltungsmacht. Und es sieht nicht so aus als würde sich das substanziell in nächster Zeit ändern.
Vor diesem Hintergrund und mit unserem historischen Wissen muss man sich also nicht schämen, wenn man als Person of Color zumindest ein wenig Angst oder Skepsis oder Unwohlsein gegenüber weißen Männern verspürt. Es gibt ja aber auch noch eine andere Antwortmöglichkeit auf meine Ursprungsfrage:
2) Nein, ich habe keine Angst vor dem weißen Mann.
Das wiederum hat viel mit einem neuen Selbstbewusstsein zu tun, mit einer noch relativ neuen Sprechfähigkeit von People of Color vor allem in Deutschland: Mit der Rezeption alternativer Geschichtsschreibung, eines alternativen Kanons und alternativer Kulturpraktiken, die nicht der etablierten weißen Norm entsprechen. Plötzlich hat Christopher Columbus Amerika eben nicht entdeckt, die Rolle von Frauen of Color im Kampf gegen koloniale Kontinuitäten werden sichtbar, Blackface ist nicht harmlos, Voltaire, Martin Luther oder Theodor Fontane (erst im vergangenen Jahr mit viel Steuergeldern gefeiert) waren Antisemiten.
Auch die alltägliche Popkultur bekommt neuen Schwung: Alle Kidz sagen auf einmal valla. Sogar in Berlin-Wannsee, Hamburg-Eimsbüttel oder in Freiburg. Wobei die weiß-privilegierten Jugendlichen zurück in ihre Goethe-Gymnasien gehen während viele junge PoCs nicht dieselben Chancen der Teilhabe genießen können. Dennoch: It’s okay to be of color and proud of it in Almanya. Das ist wirklich etwas Außergewöhnliches in einer Gesellschaft, die darauf programmiert ist, Minderheiten unsichtbar, hörig und kontrollierbar zu machen. Angehörige von Minderheiten stellen sich mittlerweile furchtlos vor die deutsche Öffentlichkeit und sagen: Euer Integrationsprojekt stinkt. Ich möchte mich nicht in eine Gesellschaft „integrieren“, die Rechtsextreme in ihren Parlamenten nicht nur duldet sondern teilweise als Demokratie feiert, die Polizeigewalt gegen Minderheiten verharmlost oder Menschen im Mittelmeer ertrinken, an den Außengrenzen abknallen und in der Nachbarschaft zerbomben, verhungern oder erfrieren lässt.
Ich habe keine Angst vor dem weißen Mann, auch weil WIR Wissen in uns tragen, zu dem wir exklusiven Zugang haben. Weiße Islamwissenschaftler*innen, Anthropolog*innen, Politikwissenschaftler*innen studieren sechs bis zehn Semester und können auf dem von ihnen imaginierten Souk aus 1001 Nacht noch nicht mal 1 Kilogramm Tomaten kaufen.
Auf die Frage: Wer hat Angst vorm weißen Mann? Gibt es in Wahrheit keine eindeutige Antwort. Ich würde sie sogar je nach Tagesform jeweils anders beantworten, jede Person of Color hier im Raum hat andere Erfahrungen mit weißen Männern gesammelt und verortet sich stets irgendwie doch in intersektionalen Strukturen von Diskriminierung und Privilegien. Apropos Intersektionalität: Ich muss an dieser Stelle kurz über weiße Frauen sprechen: WTF? WHITE WOMEN? Historisch betrachtet haben sich weiße Frauen sehr oft für die falsche Seite der Geschichte entschieden: Angefangen bei den 53% weißen Frauen, die 2016 für Donald Trump gestimmt haben4, über Marine Le Pen, Beatrix von Storch, Alessandra Mussolini (alle mit interessanten Familiengeschichten) bis hin zu Beate Zschäpe. Ich stehe weißen Frauen also ebenfalls oft mit Angst oder Skepsis oder Unwohlsein gegenüber. Mehr Frauen an der Macht in Dax-Vorständen, als Staatssekretärinnen oder Drehbuchautorinnen sind wichtig, mehr Frauen of Color an der Macht sind mir ganz persönlich aber wichtiger.
Wenn ich das später alles twittere oder auf anderen Wegen bekannt werden sollte, dass ich hier über Weiße Männer und Frauen gesprochen habe, werde ich wieder reichlich Zuschriften bekommen, wie rassistisch ich sei, so über (immerhin) die Bevölkerungsmehrheit zu sprechen. Aber jetzt mal ehrlich: Wer sind diese Weißen überhaupt? Die Bevölkerungsmehrheit in diesem Land und in anderen weißen Mehrheitsgesellschaften ist untererforscht. Weiße studieren und verstehen fördert meiner Meinung nach das friedliche Zusammenleben und davon profitieren letztendlich alle – auch der weiße Mann.
Und genau diese wichtige Grundlagenforschung passiert in diesen Tagen hier in Freiburg, habe ich dem Programm entnommen: ein Vortrag über „white Gaze“ (nicht zu verwechseln mit White Gays, die aus queerer Perspektive auch ein wichtiges Thema darstellen. Trade Mark für diesen Joke liegt bei Hengameh Yaghoobifarah)5, partnerschaftliche Entwicklungspolitik, the western feminist agenda, Rassismus im Bildungssystem, Schwarze Perspektiven auf die Kolonialität der Klimakrise... um nur einige Themenbereiche zu nennen, die einen Beitrag zur Völkerverständigung und InTiGrAtiOn von Weißen leisten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch allen fruchtbare Diskussionen und spannende Forschungsergebnisse. Vielen Dank.
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1 https://www.axios.com/wall-street-white-male-control-numbers-ad700876-daa7-4b5b-a271-1e00eeccca5c.html
2 https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-09/gleichberechtigung-frauen-diskriminierung-fuehrungspositionen-ministerien/komplettansicht
3 https://socialsciences.ucla.edu/wp-content/uploads/2019/02/UCLA-Hollywood-Diversity-Report-2019-2-21-2019.pdf
4 https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/nov/09/white-women-vote-republican-why
5 https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/eure-heimat-ist-unser-albtraum-9783961010363.html
(Diese KeyNote war Teil des Auftakts des Freiburger Syposiums „Dear White People... Check your Privilege“ am 10. Januar 2020)
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sebasti-xn · 5 years
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Las consecuencias de investigar sobre "indigeneidades" poco antes de carnaval en Alemania. La colonialidad esta en todos lados. También en mi computadora. ¿Cómo no consumirla y reproducirla, siendo uN investigadoR blanco?
Eine Konsequenz davon, über "Indigeneität" kurz vor Karneval in Deutschland zu "googlen" (erster Fehler, wahrscheinlich). Kolonialität durchdringt alles, auch mein Laptop. Wie kann ein — weisses und männliches — forshendes Subjekt wie ich sie nicht konsumieren und reproduzieren?
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linketheorie · 2 years
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Zusammenfassungspost zum ersten Teil unserer kurzen Kolonialismusgeschichte.
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linketheorie · 3 years
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Zusammenfassungspost zu unserer Themenreihe epistemische Gewalt.
Weiterlesen: Brunner: Gewalt weiter denken in der Kolonialität des Wissens. Castro Varela, Dhawan: Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung. Hall: The West and the Rest. Kerner: Postkoloniale Theorien zur Einführung. Rahman: Neokoloniale Strukturen in der internationalen Klimapolitik. Said: Orientalismus.
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