Anlässlich der heutigen Buchvorstellung beim Geest-Verlag in Visbek möchte ich ein bisschen Reklame machen für die Auswahl-Anthologie "Leben will sich neu entfachen" des 4. b-bobs-59 Literatur-Wettbewerbs für Menschen mit Beeinträchtigungen. Anwesend sein konnte ich leider nicht, bin aber auch mit einem Text im Buch vertreten. Gerne ein Exemplar erwerben und weiter teilen. Danke!
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Preis der Hoffnung
Narrative der Hoffnung gibt's viele und sie werden immer wieder bemüht, um uns zu helfen diesem Scheusal Leben etwas Zukunft abzuringen. Aber helfen sie denn? Mir scheinen manchmal diese Narrative der Hoffnung lediglich der Verschönerung der eigenen Handlungsohnmacht zu dienen. Und vielleicht helfen sie uns auch nur, um ohne schlechtes Gewissen die Dinge, die getan und verändert werden müssen, ins Ungeschehene abzuschieben. Oder auf andere Personen abzuwälzen, die wir nicht kennen; die es vielleicht nicht mal gibt. Irgendjemand ikonisch messiahnisches, Führer im Geiste. Oder auch einfach nur die Anderen.
In Anbetracht der Dinge, die diesem Planeten und seinen Bewohnern in den kommenden Jahren bevorstehen, ist es aber wohl an der Zeit endlich die Hoffnung zu verlieren und ins Handeln überzugehen.
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Abschied von Weihnachten?
Schaut man spät in der Nacht von meinem Balkon in den Innenhof des umliegenden Wohnkomplexes, findet man von den unzähligen Fenstern ein einziges von einer bunten Lichterkette erleuchtet. Man weiß nicht, was mit den anderen Fenstern ist. Vielleicht sind sie alle säkularisiert oder hängen einer anderen Glaubenslehre an. Jedenfalls verfehlen die nach Farbe unregelmäßig sortierten Lämpchen, überwiegend blau und grün, des letzten erleuchteten Fensters die beabsichtigte Wirkung. Die Nacht wirkt um sie herum nur noch dunkler, die vorüberziehenden Nebel noch tiefer, der Innenhof stiller. Es fühlt sich an, als sei dies alles was blieb - von jenem Zauber, der einen als Kind so verzückte. Ein Lichterspiel aus dem Restposten des nächstgelegenen Discounters. Diese Nacht ist so leer, es ist Zeit für einen neuen Glauben.
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Calyx
Und was verbleibt
und was vorübergeht
weißt du ja nicht
Ist das Wein oder Blut
was da noch an der Schale klebt
Hier ist ein Tuch
das dir auch keine Antwort gibt
und auch zu spät
Getan ist getan
Trink oder stirb
stand dir im Angesicht
des zinnernen Kelchs
grob auf die Stirn geritzt
Du kniest noch dort und
wer weiß wo die andern sind
Und was verbleibt
und was vorübergeht
weißt du ja nicht
Ist das Blut oder Wein
Was du da, zitternd, weitergibst
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So ein Buch
Ist nicht selten
Die Organspende eines Baums
An eine seitenlange
Sammlung von Lügen
Zur Entspiegelung des Selbst
Beim Betrachten der Oberfläche
Seiner eigenen kleinen Pfütze
Von Lebenswelt
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Manchmal denke ich, eine Spezies, die ihre Tier-, Umwelt- und Klimaschützer mit Terroristen gleichstellt, hat auch nichts anderes verdient, als ihren eigenen Untergang.
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Es stimmt schon, die Bibel setzt der geschlechtlichen Beziehung Grenzen. Und dem eigenen Erkenntnishorizont gleich mit.
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17-03-23
Auch dieses Jahr
wird sich die Zeit wieder wenden
Und behielten die Felder auch
frisch zerfurcht
über Nacht
das gestandene Wasser
erinnert die Gräser
des Morgens
doch nichts
an den gestrigen Graupel
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Sonntags
Ist man
Unter den Steinen
Und versinkt
Zwischen "Vater unser"
Und "Amen"
Im Fluss der Worte
Ich bin
Unter den Sternen
Und treibe lieber
Im See der Stille
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1000 gute Gründe
so sagt man
gebe es für
1000 tolle Sachen
Bis heute blieb man
die meisten davon schuldig
sowohl von den Sachen
als auch von den Gründen
Vielleicht gibt es aber auch
in der Mathematik
einen Sinn
für Metaphorik
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All die geräumten Zimmer
eine Ansammlung bloßen Raums
in Abwesenheit von Ereignissen
Im Gefüge der Flächen
steht ein alter Geruch
nach Blumen und Haut
und verbrauchtem Atem
Der Staub hat sich lange gelegt
Bei geöffneter Tür
stößt ein lauer Wind
in den letzten verbliebenen Vorhang
Zeit
man wird ihrer nie habhaft
Das tröstliche ist
tot sind wir alle
es gibt nichts
was wir sind
nur die
die wir waren
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Der Mensch ist selten mehr als die Marionette, die sich für die Hand am Spielkreuz hält.
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Die größte Gefahr, die von künstlicher Intelligenz ausgeht, besteht in der mit ihr umgekehrt proportional einhergehenden menschlichen Verdummung.
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Wo bleibt die Zeit
fragt man sich
öfter je älter
man wird
Als würde man warten
ohne zu merken
dass man schon längst
aneinander vorbei ging
Was soll ich hier
fragt sich die Zeit
überall gleich
und geht einfach weiter
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keins
nicht das kleinste
Wort
fiel
-
dafür die Tür
zu
zwischen uns
als du letztens gingst
kleine und keine
Worte
ne?
sagten wir viel
ach - hey, na
ah und mmh
jaa!
shh
hat uns genügt
ich weiß noch
das schönste
keinste
Wort
das du mir gabst
war letzten Winter
hinter den Maschen
dein Lächeln im Schal
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Die Letzte Generation ist wohl so etwas wie ein Startup mit einer guten Idee, aber ganz beschissenem Marketing.
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Die Ankunft des Herrn
Wie immer auf Zeit
Die Wohnzimmerfenster
Entsternt und verdunkelt
Zierat und Geschmeide
Schon wieder verräumt
Aus dem Schuhkarton strömt
Der Duft von Orangen
Geschenke gehen
Zur Hälfte Retoure
Am Hüftknochen haften
Die Plätzchen und Gans
Die Christbaumplastik
Zusammengefaltet
Die Lichterkette
Seit Tagen kaputt
Die Großen der Träume
Um ein Jahr verschoben
Genau wie die zweitausend
Jahre davor
Stille Nacht fehlt
In der Fußgängerzone
Die Klänge verschollen
Die Kriege noch da
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