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Ein musikalischer Rundgang durch Wien
Der Rundgang beginnt beim Stephansplatz, zieht sich über den Neuen Markt, den Josephsplatz, der Burgkapelle und endet beim Michaelerplatz. Als armer und einsamer Junge beginnt sein Leben unerwarteter Weise in Wien und endet nach sechs Jahren mit einer festen Einstellung und guter Bezahlung. Warum Joseph Haydn jedoch als Sängerknabe bei der Kantorei St. Stephan entlassen wurde und wie er sich verabschiedet hat, erfahrt ihr im folgenden Blog.
Mit acht Jahren war Joseph Haydn ein Mitglied der Sängerknaben der Kantorei St. Stephan. Dort blieb er neun Jahre lang, wo er einen strikten Tagesablauf mit Unterricht, Musikunterricht und Auftritten bei Adeligen folgen musste. Vor der Kantorei stand die Magdalenenkapelle, an die nur noch die roten Pflaster vor dem Stephansdom erinnert. Als Joseph dann in den Stimmbruch kam – selbst Maria Theresia bemerkte 1749, dass Haydn wie ein Hahn krähe -, wurde eine Kastration Josephs in Erwägung gezogen. Bei Verweigerung der Operation jedoch wurde der Junge einfach auf die Straße gesetzt – mit nicht mehr als der Kleidung, die er trug, und drei weiteren Hemden. Um den Leitern der Anstalt und den restlichen Schülern in Erinnerung zu bleiben, schnitt Joseph seinem Klassenkameraden den Zopf ab.
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Foto: Teil des Platzes vor dem Stephansdom, wo die Magdalenenkapelle stand. Credit: Shutterstock
Die nächste Station ist der Neue Markt, auf dem bis zum zweiten Weltkrieg das Palais Schwarzenberg stand, in dem das Oratorium „Die Schöpfung“ seine Uraufführung feiern durfte. Dieser Platz ist, mit dem Palais Schwarzenberg und dem Vorgängerbau neben der Kaisergruft, ein wichtiger Bestandteil der österreichischen Musikgeschichte. Haydn, Mozart, Salieri und viele andere Musiker haben dort viel Zeit verbracht. Im Haus am Neuen Markt 2, in dem Haydn wohnte, wurde die österreichische Kaiserhymne komponiert.
Weiter geht es zum Josefsplatz, wo die Hofpfarrkirche bei Augustiner steht. Dort wurden viele kirchenmusikalischer Werke der Haydn-Brüder aufgeführt, bis die josefinischen Gottesdienstreformen die Instrumentalmusik in Kirchen verbot. Während dieses Verbots, das mehr als zehn Jahre lang aufrecht bliebt, haben Haydn und Mozart keine Kirchenmusik komponiert. Nach Änderung dieses Gesetzes schrieb Haydn zuerst die „Pauken-Messe“, mit dem allbekannten Paukenschlag. Außerdem entwickelte Joseph Haydn in dieser Zeit mit der orchestralen Kirchenmusik die Grundlagen der Symphonie, die sich vor allem Carl Philipp Emanuel Bach annahm.
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Foto: Josephsplatz. Credit: Nikola Palic
Durch den Durchgang kommt man zum Schweizerhof, wo die Burgkapelle von außen zu sehen ist. Hierher kamen Joseph und sein jüngerer Bruder Michael als Sängerknaben oft geschickt, um in der kaiserlichen Kapelle zu singen. Nach einer kurzen Reise nach Mariazell im Jahr 1750 bekam er ein Darlehen von seinem späteren Trauzeugen, mit dem er sich endlich eine eigene Wohnung am Michaelerplatz leisten konnte.
Diese Wohnung am Michaelerplatz teilte Haydn lediglich mit einem Clavichord, eine ältere Version des Klaviers. In jener Dachkammer, an die heute nur noch eine Gedenktafel erinnert, lehrte Haydn sich selbst das Klavier- und Geigenspiel und komponierte nach Studieren von Literaturwerken von Johann Joseph Fux und Carl Philipp Emmanuel Bach seine erste Messe. 
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Foto: Gedenktafel Josephs Haydn an seine erste Wohnung. Credit: Nikola Palic
Joseph Haydn | Die Haydnrolle & Punsch
In der Bäckerei Altdorfer, die auf der Hauptstraße 10 in Eisenstadt liegt, holte Haydn damals schon gerne hin und wieder eine Mehlspeise. Was 1746 als Lebzelterei, Wachszieherei und Zuckerbäckerei begann, ist heute eine Bäckerei, die mehrere Filialen verwaltet. Die „Haydnrolle“ besteht aus einem Lebkuchenteig, der mit Powidl gefüllt ist. Das ganze Gebäck wird anschließend mit feinem Marzipan und edler Schokolade überzogen.
Haydn notierte sich auf einer seiner England-Reisen das Rezept für einen Punsch, den er beim Prinzen von Wales aufgetischt bekam. In das Getränk kamen 1 Butl Champagner, 1 Butl Borgogne, 1 Butl Rum, 10 Zitronen, 2 Pomeranzen und 1 ½ Zucker.
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Haydn und seine Zeitgenossen
Joseph Haydn verbrachte den Großteil seines Lebens in Esterházy, um für seine Fürsten Musik zu komponieren. Obwohl er der Erfinder und Entwickler der Gattung Streichquartett war, gab es noch weitere bekannte Komponisten, mit denen er sich die Zeit der Klassik teilte. Im folgenden Blog finden sich Informationen zu Wolfgang Amadeus Mozarts und Ludwig van Beethovens Leben, da beide eine unmittelbare Beziehung zu Haydn hatten. Mozart und Haydn waren gute Bekannte und schrieben sich oft Briefe, während Beethoven nur kurze Zeit Unterricht beim alten Haydn nahm.
Wolfgang Amadeus Mozart
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Foto: Wolfgang Amadeus Mozart. Credit: Österreich Werbung - Gesellschaft der Musikfreunde
Nachdem Mozarts Vater, der bisher selbst Musiker war, das Talent seines jungen Sohns erkannt hatte, schrieb er sich selbst vom Praktizieren der Musik los und förderte seine Kinder. Mit seiner Schwester, Nannerl, musizierte Mozart für Königen und anderen Adeligen. Mozart erkannte ziemlich früh, dass er auch für Kompositionen begabt war und sagte sich schnell als Bediensteter des Salzburger Erzbischofs los. Im Jahr 1781 verließ er dann – obwohl er keine feste Anstellung hatte – Salzburg und ließ sich als freischaffender Musiker in Wien nieder, wo er auch ein Jahr später seine große Liebe Constanze Weber heiratete. Als er mit 36 Jahren dann in Wien verarmt starb, hat Mozart insgesamt 655 Werke verfasst – darunter befinden sich 59 Sinfonien und 136 Stücker, die man der Kammermusik zuordnen kann. Obwohl er in Wien viel Ansehen mit seiner Musik erreicht hatte, verbrachte er seine letzten Jahre in hoher Armut, die seinem Lebensstil zu verdanken war. 1791 wurde er in Wien in einem Massengrab beigesetzt.
  Ludwig van Beethoven
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Foto: Ludwig van Beethoven. Credit: LVR-Zentrum für Medien und Bildung
Beethoven wird traditionell noch als Komponist der Klassik gesehen, obwohl er für andere Musiker den Weg in die Romantik gelegt hatte. In Bonn erhielt er, sobald sein Talent für Musik bekannt geworden war, Unterricht beim Hoforganisten Christian Gottlob Neefe, den er auch wenige Zeit später vertreten hatte. Mit 17 Jahren reiste er nach Wien, wo er Unterricht bei Joseph Haydn nahm, was zu seiner Beziehung mit Aristokraten beitrug. Durch die Virtuosität und sein kompositorisches Talent lernte er viele Mäzene kennen, denen er im Laufe seines Lebens einige Werke widmete. Als er 1802 das Schicksal seiner Taubheit akzeptierte, beschrieb er im so genannten Heiligenstädter Testament sein Leiden. Anders als erwartet, erfolge darauf jedoch noch eine sehr produktive Phase, in der viele seiner berühmtesten Kompositionen entstanden sind. Obwohl er in seinen letzten Jahren an Depression litt, schuf er einige wichtige Werke in dieser Zeit, wie das Ende der neunten Sinfonie mit dem Chorfinale der „Ode an die Freude“. 1827 erkrankte er dann jedoch an einer Leberzirrhose und einer Lungenentzündung. Er wurde in großem Rahmen von mehr als zehntausend Menschen bestattet.
  Joseph Haydn | Esterházy-Torte
Um die Tortenböden so hinzubekommen wie damals, schlägt man das Eiklar von acht Eiern zu steifem Schnee und gibt löffelweise 200 Gramm Staubzucker hinzu. Während man den Schnee gut ausschlägt, gibt man eine Messerspitze Zimt und die Schale einer Zitrone dazu. Dann vermischt man 150 Gramm geriebene Mandeln und 40 Gramm Mehl, das anschließend in den Schnell eingerührt wird. Dann leert man die Masse in gleicher Form auf ein Backblech, backt es in mittelheißem Rohr hellbrauen und löst die Böden sofort vom Backpapier ab.
Während die Tortenböden auskühlen widmet man sich jetzt der Creme. Während man die eine Hälfte von ¼ Liter Milch aufkocht, rührt man die andere Hälfte mit 150 Gramm Zucker, 30 Gramm Puddingpulver, Vanillepulver und zwei Eigelb zusammen. Diese Mischung kommt dann in die kochende Milch. Anschließend werden 60 Gramm Kokosfett geschmolzen und mit 250 Gramm Butter schaumig gerührt. Die Puddingcreme, die man mit Kirschwasser abschmecken soll, wird dann gleichmäßig auf die Tortenböden verteilt. Fünf Böden werden übereinandergestapelt, der schönste Boden wird auf die letzte Cremeschicht verkehrt auf die Torte gesetzt. Anschließend wird der letzte Boden dünn mit Marillenmarmelade bestrichen und kühl gestellt.
Für die Glasur wird ein Becher weißer Fondant im Wasserbad erhitzt. Zwei Esslöffel Fondant mit Kakao einfärben und in ein Papierstanitzel gefüllt. Die weiße Glasur wird auf die Torte aufgetragen, während mit dem Stanitzel Streifen bis zum Rand gemalt werden. Mit einem Zahnstocher werden die Glasuren miteinander vermischt, sodass Querstreifen entstehen. An die Seite wird Creme gestrichen, die mit gehobelten Mandeln bestreut wird. Zum Schluss wird die Torte mit kandierten Kirschen garniert.
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Das Haydn Quartett
Joseph Haydns Tod feiert dieses Jahr sein 210. Jubiläum. Um dieses auch richtig zu feiern hat sich das Haydn Quartett – bestehend aus Fritz Kircher, seiner Frau Gerswind Olthoff, Martin Kocsis und Nikolai New ��� vorgenommen, im Jahr 2019 einen Konzertzyklus zu machen. In diesem Zyklus will es alle Quartette, die Haydn geschrieben hat, aufführen. Als Aufführort dieser Konzerte wurde der Brahms-Saal im Wiener Musikverein gewählt. Da Fritz Kircher in der Musikschule Neunkirchen unterrichtet und der Gründer der Neunkirchner Kammermusiktage finden im Rahmen der 14. Neunkirchner Kammermusiktage ebenfalls Konzerte statt, die zum Haydn-Zyklus dazugehören.
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Foto: Das Haydn Quartett im Haydn Saal im Schloss Esterházy. Credit: Das Haydnquartett, Fritz Kircher
Durch den Namen, der das Ensembles trägt, die ausgezeichneten Leistung der Musiker und der Originalität der verwendeten historisch eingerichteten Instrumente, wurde das Quartett weltweit bekannt. Angefangen hat es mit Konzerten in Hallen des Burgenlands, bis die Musiker schlussendlich für vereinzelte Konzerte quer durch Österreich reisten. Mittlerweile sind sie „Quartet in Residence“ im Schloss Esterházy, wo auch Joseph Haydn die meiste Zeit seines Lebens verbrachte, und haben regelmäßige Auftritte im allbekannten Musikverein in Wien. Nach sechzehn Jahren in dieser Besetzung hat das Quartett mehrere Japan- und Amerika-Tourneen hinter sich, bei dem sie unter anderem in der Carnegie-Hall und der Konzerthalle „egg“ in Peking, Japan auftraten. Eines der einprägsamsten Konzerte, laut Kircher, war jenes, das sie für die Prinzessin von Thailand als Benefizkonzert nach einem Tsunami spielten.
  Joseph Haydn | Esterházy Rostbraten
Die Mengenangaben richten sich bei diesem Gericht nach Geschmack. Wichtig ist das Gemüse, das der Sauce den letzten Schliff gibt. Zuerst schneidet man Karotten, Sellerie und Porree in feine Streifen und dünstet sie in Butter oder anderem Fett kurz an, bevor es auf die Seite gelegt wird. Das Fleisch wird ebenfalls in Streifen geschnitten und an der Seite eingeschnitten. Anschließend wird es gesalzt – und nach Belieben leicht mit Senf bestrichen. Dann erhitzt man in einer Pfanne Fett, indem das Fleisch dann angebraten wird. Nach zwei Minuten auf beiden Seiten kommt das Fleisch heraus und Zwiebel und Paprikaschoten werden angeröstet. Aufgießen mit Wein oder Wasser und nach dem Aufkochen das Fleisch hineinlegen. Wenn man möchte kann man hier noch zerhackte Kapern und Zitronenschale hineinrühren. Nach dem Garen wird das restliche Gemüse hinzugefügt und die Sauce mit Sauerrahm und Mehl verdickt. Zum Servieren können Serviettenknödel oder abgeschmalzene Nudeln angerichtet werden, dazu passt am besten ein Gläschen fruchtiger Rotwein.
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