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#philosophische Frage
mercedes-lenz · 9 months
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alles klar, ready for some cursed question games?
wie viel Geld müsste man dir bieten, damit du für zwei ganze Minuten mit Sturm-und-Drang-Goethe rummachst? An einer Kutsche gelehnt.
i'm sorry ich hab lange überlegt wie ich darauf antworten soll. ich finde es bisschen seltsam fremde leute sowas zu fragen und bin nicht hier um auf sowas zu antworten. deswegen werde ich es auch nicht tun.
aber die spezifikation "sturm und drang goethe" hat mich in eine philosophische grübelspirale geworfen. wenn man generell nicht mit goethe rummachen würde dann ist es ja egal obs der sturm und drang goethe ist oder der minister goethe oder der italien goethe oder der klassik goethe oder der alte goethe oder keine ahnung. aber gibt es leute die den sturm und drang goethe kategorisch ablehnen und mit den anderen goethes rummachen würden ? er sah so aus:
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Georg Oswald May: Johann Wolfgang Goethe. 1779.
ig man könnte sagen dass man den sturm und drang goethe nicht gut findet weil er bisschen ... seltsam war zu der zeit aber ehrlich gesagt hat er ja auch nie aufgehört seltsam zu sein ?
außerdem musste ich auch darüber nachdenken: wenn man ihn für immer ruinieren wollen würde dann hätte man hier ne chance. er hat bis dahin in seinem leben gefühlt 50 körbe bekommen imagine da kommt jemand und macht actually mit dem rum und dann kommt danach raus dass die person es nur fürs geld gemacht hat. der typ wäre gebrochen. es wäre seine villain origin story.
ja das sind meine 3cent zu der frage aber falls noch mehr solche fragen kommen werde ich sie einfach nicht beantworten sorry das hier war für die philosophische fragestellung und den tipp an die goethe hater
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loveheartlife307 · 10 months
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16.08.2023
"Manchmal vermag uns ein durch den Asphalt brechender Löwenzahn die tägliche Frage nach dem Sinn des Lebens eindrücklicher und überzeugender zu beantworten als eine ganze Bibliothek philosophischer Schriften."
~ Thornton Wilder
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blackholepsycho · 11 months
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Mehr philosophisches
“Hast du jemals deine Mutter mit einem besten Freund gesehen? Nein! Hast du jemals deine Mutter auf Partys, Festivals gesehen? Nein! Hast du jemals deine Mutter freizügig rumlaufen sehen?Nein! Warum ist das dann okay für dich das deine Freundin das alles macht? Werd ein Mann du P***y Wenn sie sich nicht ändern möchte verlasse sie!!”
Nun ja, wo soll ich anfangen...? Tatsächlich hat meine Mutter männliche Freunde und ich habe auch schon erlebt, dass sie feiern war. Ich habe auch Bilder aus ihrer Jugend gesehen, wo sie im Bikini drauf war, ich frage mich eher, was du für eine Mutter hast, die das alles nicht macht. Aber vielleicht erklärt das diese sehr merkwürdige Denkweise. 
“Wenn du ein Buch über Liebe schreiben würdest, was wäre die letzte Zeile?”
Warum ist die letzte Zeile so interessant? Mal abgesehen davon, dass man, wenn man Bücher schreibt, in der Regel die letzte Zeile am Ende schreibt, wäre das doch voll der Spoiler, das zu verraten. 
“Die Ampel “feiert” in ihrer absurden Parallelwelt nicht nur den PrideMonth, sondern gleich das Pride Year, während sie die echten und von ihr selbst geschaffenen Probleme der Menschen im Land vollständig ignoriert. Wir meinen: SchwarzRotGold ist bunt genug!
Sorry, aber für mich klingt das eher so, als wenn ihr in einer Parallelwelt leben würdet und die echten (und teilweise von euch selbst geschaffenen) Probleme ignorieren würdet.
“Wisst ihr was das Problem ist das so viele die falschen Waehlen .. Das viele noch den Medien Trauen Und alles glauben was das Fernseher sagt”
Ja, wenn mein Fernseher mit mir sprechen würde, hätte ich auch Angst, aber bei dir würde ich eher denken, dass er dir wahrscheinlich einfach nur Deutschunterricht geben wollte.
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"Die Schockwellen, die durch die jüngsten Enthüllungen über so genannte 'pädophile Priester' ausgelöst wurden, hallten in ganz Amerika nach. Doch unter unserer Wut und Abscheu pulsiert eine grundsätzliche Frage: Sind diejenigen, die ihre Vertrauensstellung missbrauchen, um sich an Kindern zu vergreifen (eine Kategorie, die keineswegs auf Ordensleute beschränkt ist), krank — oder sind sie böse?
Wir brauchen die Antwort auf diese grundsätzliche Frage. Denn ohne die Wahrheit können wir nicht handeln. Und solange wir nicht handeln, wird sich nichts ändern.
Fälle von sexueller Kindesmisshandlung �� insbesondere solche, bei denen die 'gewaltlosen' Täter aus dem Vertrauenskreis des Kindes kommen — scheinen komplex zu sein. Diese Komplexität ist eine Illusion. Die Wahrheit ist so einfach wie erschreckend:
Krankheit ist ein Zustand. Böses ist ein Verhalten.
Das Böse ist immer eine freie Entscheidung. Das Böse ist nicht Denken; es ist Verhalten. Und dieses Verhalten ist stets willentlich.
Für manche ist die Frage 'Gibt es das Böse?' eine philosophische Frage. Aber für diejenigen, die mit pädophilen Beutegreifern konfrontiert werden oder ihnen zum Opfer gefallen sind, stellt sich diese Frage durchaus nicht.  Wir sind, was wir tun."
(Andrew Vachss, Parade Magazine, 2002) http://www.vachss.com/av_dispatches/parade_071402.html#:~:text=If%20a%20person%20has%20desires,feelings%2C%20that%20conduct%20is%20evil.
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eggi1972 · 2 years
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[Rezension] Die Dinge & wir – Mona Harry
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Klappentext: Was war zuerst da? Die Dinge oder die Menschen? Denken die Dinge & wir? Und denken sie an uns? Das Lieblingsmetier von Mona Harry ist das Wundern. Und die Neugier. Diesmal forscht die bekannte Slam-Poetin und Künstlerin auf bezaubernde Art den Dingen nach – und ihrer Beziehung zu uns, den Menschen. Mona Harry hat geschrieben, gedruckt und gemalt, um das Denken wachzuhalten. Um Blickwinkel zu verschieben. Harrys Texte sind so verspielt wie poetisch und wie kurz landende Gedanken, die eine Weile verharren, um dann wieder Flügel zu bekommen und weiterzufliegen. Sie sind offen für die eigenen Gedanken der Leserinnen und Leser. Harrys Bilder zeigen die Dinge – und uns. Übrigens: Wie wäre es, wenn alles anders wäre? Wenn die Dinge eines Tages davonflögen wie die Gedanken? Was wären wir dann, ohne die Dinge? Neben ihren Slams und Bühnenaktivitäten philosophiert Mona Harry mit Kindern: Dabei geht es darum, den Fragen und Gedanken der Kinder Raum zu geben. Im gemeinsamen Nachdenken werden Argumente geprüft. Auf den Hin- und Herwegen der Gedanken entstehen neue Perspektiven auf große Themen und auf uns; wir folgen dem Dreischritt »Selber denken – miteinander denken – weiterdenken«. DIE DINGE & wir ist wie ein wunderschön gewebter Teppich, man setzt sich hin, beginnt das Muster des Teppichs zu sehen, zu lesen und zu verstehen, bis es sich anfühlt, als würde der Teppich sich erheben und zu fliegen beginnen. Mit einem selbst. Auf einem weit entfernten Planeten / Was wären die Menschen dann wohl ohne die Dinge? Wie war das noch mit dem Kleinen Prinzen …? Rezension: Was mag ich eigentlich an Poetry Slams? Wenn ich sie mir ansehe, dann ist es wegen der Verspieltheit, wegen dem Spielen mit Worten. Da ist es eher weniger der Reim, mit dem gespielt wird, sondern mit der Bedeutung der Worte. Wir alle leben mit Dingen, oder leben die Dinge nun mit uns? Das ist so das was immer wieder in diesem Bilderbuch vorkommt. Was war nun eher, die Dinge oder der Mensch? Was sortiert mich, die Bücher mich oder ich das Buch? Das mit dem Buch ist nun ein Beispiel von mir. Die Frage ist, was sortiert was, oder wen, und das ist bei meinem Beispiel gar nicht so einfach, denn je mehr ich lese, desto sortierter und ausgeglichener bin ich. Das Bilderbuch ist zum einen philosophisch, dann aber auch nicht, denn es zeigt dann doch, mit einfachen Worten, dass man Dinge doch auch achten sollte, und auf diese aufpassen, denn vielleicht passen sie ja doch auch auf uns auf. Für mich ist es ein Buch, was ich gerne vorlesen würde, aber wo ich auch gerne die einfachen Bilder betrachten möchte. Es ist aber auch ein Buch, wo ich bei jedem Umblättern die Sichtweise verändere. Es ist diese Spielerei mit den Worten und mit den Bildern und den Dingen, die einen auch Stunden später noch beschäftigt. Es ist ein Buch, welches egal wie auf dem Punkt ist, was aber sicherlich nicht durch den Text oder die Bilder alleine wirkt, sondern durch die Harmonie mit dem Papier, dem Druck und dem Geruch. In dieser Gesamtheit bin ich mir wieder ziemlich sicher, Bücher haben eine Seele, Kinder- und Bilderbücher im Besonderen. Und wenn ich davon ausgehe, dass Bücher eine Seele haben, warum dann nicht auch andere Dinge? Ihr merkt schon, da wird vieles von mir verlangt, aber ich bin mir da auch sicher, dass ich es auch gut vorlesen könnte und durch die kindliche Sicht würde ich vielleicht noch mehr erleben und erfahren. Also wie wäre es? Stöbert doch einfach mal durch das Buch. Lest es und erfahrt es. Oft wird gefragt, was war zuerst, das Huhn oder das Ei und da kann man dann genauso fragen, was war zuerst, wir oder die Dinge? Titel: Die Dinge & WirAutor: Harry, MonaAltersempfehlung: ab 5 JahreISBN: 978-3-96194-159-9Verlag: KJM BuchverlagPreis: 15,00 €Erscheinungsdatum: 14. September 2021 Bei unseren Partnern bestellen: Buecher.de Genialokal.de Hugendubel.de Thalia.de Buchhandlung Freiheitsplatz.de Buechergilde FFM Lesen Sie den ganzen Artikel
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ertraeumte · 2 years
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Elenore
„Was passiert mit dem Traum, wenn der Träumer stirbt?“ 
Über diese Frage dachte sie seit Wochen nach, vielleicht schon seit Monaten. Bewusst geworden war ihr das aber erst vor wenigen Tagen, und nun sprach sie sie zum ersten Mal aus. Worte, die ihr vielleicht eine Antwort brachten, die sie nicht hören wollte. Die nicht real sein durfte.
„Bist du nicht etwas zu jung für solch philosophisches Gewäsch, Elsbeth?“ Er benutze nie ihren Spitznamen, obwohl er wusste, dass sie ihren vollen Namen nicht mochte. Er ließ sie klingen wie eine alte Dame, die sich Kandis in den Tee rührte und selbigen aus einer filigranen Tasse aus China Bone trank. Sie war 12 Jahre alt und schürfte sich beim Klettern nach wie vor die Knie auf. Tee trank sie nur eisgekühlt und mit so viel Zucker, dass ihre Mutter die Lippen verzog, wenn sie davon kostete.
„Ich will es eben wissen.“ Sie saß auf der Schaukel im Hinterhof des Mietshauses, in dem sie, ihre Mutter und Elenore lebten. Es gab sonst keine weiteren Kinder in dem Komplex, so dass sie die einzige war, die diese Schaukel je benutzte, auch wenn sie vielleicht sogar schon etwas zu alt dafür war. Die blaue Farbe am Gestell blätterte ab, es brachen schon einige Rostflecken durch und Elsie hatte sich oft gefragt, ob Elenore hier überhaupt noch würde schaukeln können. Sie war erst ein knappes Jahr alt, noch war sie viel zu klein. Aber es würde ihr gefallen, die kleine Schwester anzuschubsen, während diese „höher, schneller!“ rief.
„Was glaubst du denn, was passiert?“ Sie konnte es nicht leiden, wenn er so mit ihr sprach. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen, das ihn aussehen ließ, als würde er sie nicht ernst nehmen. Vielleicht tat er das auch nicht, immerhin war sie nur ein Kind. Aber trotzdem war sie groß genug, um für ihn zu arbeiten. Sie konnte Dinge tun, die sonst niemand beherrschte, daher schickte er sie auf Raubzüge, die ihr immer Bauchschmerzen bereiteten vor lauter Aufregung. Anfangs hatte es geholfen, dass er sie mit einer Tüte Happy Meal bestochen hatte. Aber inzwischen schmeckten die Burgerbrötchen nur noch nach fader Pappe, die Fries bekam sie kaum mehr herunter.
„Wenn der Traum groß genug ist, dann kann er bestimmt trotzdem weiterleben. Weil andere diesen Traum vielleicht auch kennen und ihn auch träumen“, versuchte sie es und hob eine Hand an ihren Mund, um an einem Stückchen Nagelhaut herumzuknabbern. Das tat sie immer, wenn sie nervös wurde. Ihre Mutter hatte sie schon oft deshalb geschimpft und ihr sogar schon ganz widerlichen Nagellack aufgetragen, damit sie es bleiben ließ. Aber in dieser Situation konnte sie nicht anders.
Elsie hatte den Blick auf ihre Turnschuhe gesenkt, die schon ganz abgetragen waren. Ob man sie noch einmal waschen konnte? Ihre Mutter hatte gesagt, dass sie unbedingt in die Mülltonne gehörten, aber sie liebte ihre Converse. Sie würde nicht noch einmal welche bekommen, dafür reichte das Geld nicht.
Das dröhnende Lachen, das nun erklang, ließ ihren kleinen Körper erzittern und sie aufblicken. 
„Das denkst du?“ Er lachte weiter, lauter sogar als zuvor. Er hatte ein hässliches Lachen, fand sie. Es war keines, das andere ansteckte, sondern eines, das traurig machte.
„Wenn der Träumer stirbt, Elsbeth, dann stirbt der Traum mit ihm. Der Träumer ist der Körper, der Traum bloß ein Gedanke. Der kann ohne Körper nicht bestehen. Er ist dann völlig wertlos. Und jetzt komm, mach dich sauber und verschwinde.“ Er reichte ihr ein kleines Reinigungstuch mit Citrusaroma, damit sie sich ihre von den Fries salzigen Finger abwischen konnte. Er konnte es nicht leiden, wenn sie schmutzig war, obwohl sie nicht verstand, wieso es ihn kümmerte. Er hielt doch sowieso immer einen Abstand zu ihr, ganz so, als würde ihre Präsenz ihn anwidern.
Elsie griff nach dem Tuch, riss das Päckchen aber nicht auf, sondern presste die Lippen fest zusammen und sprang von der Schaukel auf.
„Nein! Der Traum muss nicht sterben! Du lügst!“ Sie spürte, wie heiße Tränen aus ihren Augenwinkeln quollen. Sie hasste es zu weinen, vor allem vor ihm. Sie wollte ihm nicht beweisen, dass sie doch bloß ein kleines Mädchen war, das es nicht besser wusste.
Aber in diesem Fall durfte er nicht Recht behalten. Denn wenn es so war, dann hatte sie einen schrecklichen Fehler begannen.
Oben, im vierten Stock des Mietshauses, begann ein Kind zu schreien. Kein Baby mehr, fast schon ein Kleinkind, aber doch noch so hilflos, dass die Mutter sofort herbeigeeilt kam und es in ihren Armen wiegte. Sie hatte sich dieses Baby so sehr gewünscht, sie hatte oft von ihm geträumt. Und irgendwann, da war es einfach da gewesen.
Elenore.
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korrektheiten · 14 days
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Borrell bezeichnet die Frage des 3. Weltkrieges als „philosophisch“
Anti-Spiegel: » Ich sage es immer wieder und auch russische Analysten kommen immer mehr zu dem Schluss, dass die politischen Eliten im Westen gar nicht verstehen, was sie tun. Das hat nun wieder der senile EU-Obergärtner Josep Borrell, der den EU-Chefdiplomaten spielen darf, in gekonnter Weise aufgezeigt. Auf die Frage eines Journalisten, ob die Politik der EU […] http://dlvr.it/T7T0BM «
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Philosophie für den Alltag, oder: Warum soll man nicht schwarzfahren?
Philosophische Abhandlungen zur Ethik bringen oft dramatische Entscheidungssituationen ins Spiel, in die man für gewöhnlich nicht kommt. Es geht dann um Dilemmata, die ethische Probleme illustrieren sollen, die aber sehr weit weg sind von der Lebensrealität der allermeisten Menschen. Darf man einen Menschen foltern, um dadurch möglicherweise einen Terroranschlag zu verhindern? Darf man ein vollbesetztes Flugzeug abschießen, das entführt wurde und dessen Entführer drohen, es in ein nahegelegenes Atomkraftwerk zu steuern? Darf man militärisch intervenieren, wenn ein Staat einen anderen Staat überfällt?
Ich für meinen Teil entscheide im Alltag selten über Krieg und Frieden, über Folter oder den Abschuss von Flugzeugen. Meine moralischen Dilemmata sind andere, verweisen aber auf die gleichen ethischen Grundsätze: Soll ich die Kassiererin, die mir irrtümlich einen Euro zu viel herausgab, auf den Fehler aufmerksam machen oder den zusätzlichen Euro stillschweigend einstecken? Soll ich – wenn ich doch fast sicher bin, dass am Sonntag Abend nicht kontrolliert wird – einen U-Bahn-Fahrschein kaufen, wenn ich am Sonntag Abend mit der U-Bahn unterwegs bin? Oder soll ich schwarzfahren? Ausnahmsweise? – Gehen wir mal dieser Frage nach.
Philosophie und Schwarzfahren
Nun, es könnte natürlich sein, dass ich wider Erwarten doch kontrolliert und erwischt werde, und dann eine saftige Strafe zahlen muss. Die Angst vor Strafe könnte mich abhalten. Hier wäre in der Tat die Entdeckungswahrscheinlichkeit das handlungsleitende Kriterium.
Kostet der Fahrschein zwei Euro und beträgt die Strafe 50 Euro, so wäre es naheliegend, dann schwarzzufahren, wenn man bei 25 Fahrten maximal eine Kontrolle zu erwarten hat, die Entdeckungswahrscheinlichkeit also unter 4 Prozent läge. Das wäre aber nur dann eine sinnvolle Strategie, wenn man grundsätzlich schwarzführe, also die Zahl der Fälle möglichst hoch läge.
Und: Wenn es immer nur bei der 50 Euro-Strafe bliebe und nicht etwa – z.B. nach dem dritten Vergehen – eine Strafanzeige erfolgte, die eine u.U. viel empfindlichere Strafe nach sich zöge.
Ich könnte mich auch darauf zurückziehen, dass es nun mal seitens der Verkehrsbetriebe verboten ist, ohne Fahrschein U-Bahn zu fahren. Allein die Existenz eines Verbots ließe mich dann den Fahrschein kaufen. Die rein heteronome Bestimmung meines Handelns kann allerdings nur dann erfolgen, wenn ich die Norm kenne.
Zwar schützt das Unwissen hinsichtlich eines Verbots nicht vor Strafe, doch setzt ein normgerechtes Verhalten regelmäßig die Kenntnis der Norm voraus. Es sei denn, die Norm ist so universell gültig und unmittelbar einsichtig, dass sie einem Menschen im Gewissen aufleuchtet. Das ist bei den Benutzungsbedingungen der U-Bahn nicht der Fall, zumal diese von Betreiber zu Betreiber unterschiedlich sind. Beim unhinterfragten Befolgen von Normen hängt die moralische Qualität des Handelns direkt von der moralischen Qualität der Norm ab.
Unabhängig vom jeweiligen Verkehrsbetrieb könnte ich die Stimme meiner Eltern (oder meiner Frau) hören: „Fahrschein kaufen!“ Aufgrund dieser Autorität könnte ich geneigt sein, in Gehorsam mein Ticket zu ziehen – ohne weiter über Gründe nachzudenken. Das Votum der Autorität entscheidet. Die Schwäche dieser Strategie ist ganz ähnlich wie die bei der Verbotsbeachtung/Gebotstreue: die enge Verbindung zur Autorität verschiebt das moraltheoretische Problem nur. Denn man könnte ja fragen, welche Gründe die Autorität hat, ein bestimmtes Verhalten anzuordnen. Greift sie dann auf ein Verbot zurück (oder gar auf eine andere, „höhere“ Autorität), sind wir keinen Schritt weiter.
Sodann könnte ich mir überlegen, dass es peinlich wäre, erwischt zu werden (einige Verkehrsbetriebe werben damit). Die durch den Kauf des Fahrscheins garantierte Reduzierung des Leids für mich selbst könnte tatsächlich ein Motiv sein. Nur obliegt das eben einer Abwägung, die nur mich selbst betrifft. „Damit kann ich leben!“, würde das Argument für den Fahrscheinkauf zunichte machen. Der Wille, Geld zu sparen, könnte stärker sein als der Wille, sozialkonform zu leben (ganz abgesehen davon, dass es Menschen gibt, die im Schwarzfahren einen Habitus der Auflehnung und der Nonkonformität sehen).
Auch der Rechtsgrundsatz alterum non laedere , also keinem Menschen Schaden zuzufügen, woraus unmittelbar der Anspruch folgt, das Leid insgesamt zu minimieren, versagt als Richtschnur des Handelns. Denn der Schwarzfahrer hat natürlich Recht: Er schadet Niemandem, denn die Grenzkosten sind praktisch Null. Ob 100 Menschen in der U-Bahn sitzen oder 100 plus eins Menschen schmälert den wirtschaftlichen Erfolg des Verkehrsbetriebs nicht (oder nur in einer zu vernachlässigenden Weise – der Energieverbrauch ist bei gestiegenem Gewicht und gleichbleibender Fahrgeschwindigkeit geringfügig höher, aber das vernachlässigen wir hier mal). Deswegen ist Schwarzfahren juristisch auch kein Diebstahl, sondern Leistungserschleichung. Man nimmt Niemandem etwas weg, dem Unternehmen nicht und auch den anderen Fahrgästen nicht. Warum also sollte ausgerechnet ich dann den Fahrpreis zahlen? Und warum empfänden es die Mitfahrenden als ungerecht, wüssten sie, dass ich keinen gültigen Fahrschein habe? Obwohl sie durch mich weder besser noch schlechter dastehen.
Eine bestechend kluge Antwort auf diese Fragen liefert der Kategorische Imperativ Immanuel Kants: Weil vernünftigerweise nur das ausnahmslose Bezahlen des Fahrpreises zu einer Regel für alle werden kann. Nur dann ist der U-Bahn-Betrieb dauerhaft gesichert. Wenn aber die Maxime (Haltung oder Einstellung) des Schwarzfahrers Schule machte (zur „Grundlage eines allgemeinen Gesetzes“ würde, O-Ton Kant), sähe es schlecht aus: der U-Betrieb müsste eingestellt werden. Und dann könnte auch der Schwarzfahrer nicht mehr schwarzfahren (und damit seiner Maxime folgen), weil er gar nicht mehr fahren könnte. Handlungsmaxime, die sich selbst aufheben, sind widersinnig und unvernünftig. Umgekehrt gilt: Jede Handlungsmaxime muss verallgemeinerbar sein. Die Verallgemeinerbarkeit wird zum Schlüssel des Handelns. Damit ist nicht konkrete Sozialkonformität im deskriptiven Modus gemeint („Alle handeln so“ – dieses Argument kann sehr gefährlich werden), sondern abstrakte Universalität in einer normativen Dimension („Es ist gut, wenn allgemein so gehandelt wird. Selbst dann, wenn de facto nicht alle so handeln“).
Wenn sich der Schwarzfahrer am Kategorischen Imperativ orientiert, müsste er zahlen, weil er einsieht, dass nur diese Option vernünftigerweise verallgemeinerungsfähig ist. In der Praxis jedoch spekuliert der Schwarzfahrer aber gerade darauf, dass „die Anderen“ zahlen. Auch Verkehrsbetriebe kalkulieren nicht mit 100 Prozent Ticketinhabern auf allen Strecken und zu allen Zeiten. Sie haben ihre Erfahrungs- und dann auch ihre Erwartungswerte. Das läuft Kant zuwider: Eine Gesellschaft, die der Abweichung vom Kategorischen Imperativ zu viel Spielraum lässt, weil sie damit zugleich die menschliche Neigung, Abweichungen auszuprobieren, fördert. Und: Das beste System – und Kants Ethik ist ja wirklich nicht schlecht – nützt nichts, wenn Menschen keine konkreten, lebenspraktischen Gründe finden, es auch im Alltag regelmäßig umzusetzen. Es einzusehen, reicht nicht. Aus Pflicht, das verfängt nicht. Natürlich sehe ich ein, dass der Verkehrsbetrieb zusammenbräche, würde jeder schwarzfahren. Aber mein „Argument“ ist ja gerade ein anderes: Ich nehme mir das heraus, weil ich weiß, dass gerade nicht alle so sind. Und ich darf mir das herausnehmen, weil ich a) heute ganz besonders hart gearbeitet habe, b) vom Schicksal ohnehin benachteiligt bin, c) das Geld ganz dringend brauche, d) die U-Bahn ohnehin unpünktlich und dreckig ist und der Betreiber meinen Beitrag gar nicht „verdient“ hat. Und so weiter. Dieser „Anti-Kant“ ist ja der Normalfall unserer moralischen Überlegungen: Rechtfertigung der Ausnahme, Rationalisierung des Irrationalen.
Der Kategorische Imperativ ist richtig, gut und schön – hilft aber nicht. Er macht weder den Menschen noch die Gesellschaft besser. Kant sah das. Und jetzt kommt etwas wie ein Joker ins fast schon verlorene Spiel und soll die Wende bringen: Gott. Eigentlich müsste die anspruchsvolle Moralität, die Kant vorschlägt, auch ohne Gott zu leben sein, also eigentlich müsste das moralische Gesetz auch religionslos funktionieren, aber in der Praxis hapert es dann doch. Kant merkt: Die reine Vernunft sollte einen Menschen eigentlich hinreichend prädisponieren, aber irgendwie tut sie das dann doch nicht. Das lässt ihn in seiner Kritik der reinen Vernunft feststellen: „Ohne also einen Gott und eine für uns jetzt nicht sichtbare, aber gehoffte Welt sind die herrlichen Ideen der Sittlichkeit zwar Gegenstände der Bewunderung, aber nicht Triebfedern des Vorsatzes und der Ausübung, weil sie nicht den ganzen Zweck, der einem jeden vernünftigen Wesen natürlich und durch eben dieselbe reine Vernunft a priori bestimmt und notwendig ist, erfüllen“.
Kant fragt nun nicht weiter, warum das so ist (hier käme er auf theologisches Terrain, was er nicht will), sondern setzt Gott einfach als Motivator für das gute Handeln des Menschen ein (z.B. für den Ticketkauf), ohne das Gute ontologisch Gott zuzuschreiben (das Gute als solches zu erkennen ist ja gar nicht nötig; das moralische Gesetz zu erkennen, das wiederum ist Aufgabe der allgemeinen Vernunft, nicht eines speziellen Glaubens). Gott wird funktionalisiert, Religion eine „regulative Idee“, die unserer Moral auf die Sprünge helfen muss, soweit eben die reine „Idee der Sittlichkeit“ uns nicht so motivieren kann wie eine religiöse Hoffnung auf Erlösung und Heil, die sich mit dem guten Handeln zu einer Zukunftsvision des Guten an sich verbinden lässt. Die Hoffnung auf eine Welt, in der alle fair miteinander umgehen – sie kann den Kauf des Fahrscheins motivieren.
Es mangelt Kants abstrakter deontologischer Ethik also – wie er bereits selbst erkennt – an „Triebfedern des Vorsatzes und der Ausübung“, eine Kritik, die später v. a. Schopenhauer gegen Kant anbringen sollte. Tatsächlich müssen wir uns über die moralpsychologischen und die moralpädagogischen Fragen genauso beraten wie über die moralphilosophischen. Wir müssen über Vermittlung von und Motivation zu moralischem Verhalten sprechen – und dürfen dabei weder Gott (in den religiösen Bezügen großer Gemeinschaften) und die mit dem Glauben verbundene Hoffnung auf eine bessere Welt noch das Glück des Einzelnen vergessen. Gut sein muss cool sein. Nicht nur, aber auch am Fahrscheinautomaten.
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"The Red Notebook" von Paul Auster: Ein Blick auf das Zufällige und Schicksalhafte im Leben
Paul Austers "The Red Notebook" ist eine faszinierende Sammlung von autobiografischen Geschichten, die die Leser in die Welt des Zufalls und der Synchronizität entführen. In diesem Werk erforscht Auster die unerklärlichen Ereignisse, die unser Leben prägen können, und stellt die Frage, ob es so etwas wie reinen Zufall überhaupt gibt.
"The Red Notebook" besteht aus vier Teilen, die jeweils eine Reihe von Anekdoten und Reflexionen enthalten. Diese Geschichten reichen von der Wiederentdeckung eines verlorenen Manuskripts bis hin zu seltsamen Begegnungen und Koinzidenzen, die Austers Leben kreuzten. Jede Geschichte ist ein Puzzlestück in dem größeren Bild, das Auster von der Welt zeichnet – eine Welt, in der das Schicksal und der Zufall eng miteinander verwoben sind.
Die Entstehung von "The Red Notebook" ist eng mit Austers persönlichen Erfahrungen und seiner literarischen Karriere verbunden. Auster, der oft als postmoderner Autor beschrieben wird, nutzt seine eigenen Erlebnisse, um die Grenzen zwischen Fiktion und Realität zu verwischen. Das Buch selbst ist ein Produkt dieser Verschmelzung, da es reale Begebenheiten aus Austers Leben literarisch aufarbeitet.
Die Kritik an "The Red Notebook" ist so vielfältig wie das Buch selbst. Einige Kritiker loben Auster für seine Fähigkeit, alltägliche Ereignisse in tiefgründige philosophische Fragen zu verwandeln. Andere hingegen kritisieren, dass die Geschichten zu konstruiert wirken und die angeblichen Zufälle zu sehr literarischen Zwecken instrumentalisiert werden.
Trotz der gemischten Kritiken bleibt "The Red Notebook" ein eindrucksvolles Zeugnis von Austers Glauben an die Macht des Erzählens und seine Überzeugung, dass das Leben selbst die interessantesten Geschichten schreibt. Für Leser, die sich für die Mysterien des Lebens und die unerwarteten Wege des Schicksals interessieren, bietet "The Red Notebook" einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines der einflussreichsten zeitgenössischen Autoren.
"The Red Notebook" ist ein Fenster in die Seele eines Schriftstellers, der das Leben als eine Reihe von Geschichten sieht, die darauf warten, erzählt zu werden. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und den Leser dazu einlädt, die eigene Wahrnehmung von Zufall und Schicksal zu hinterfragen.
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gameforestdach · 2 months
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Die Ankündigung von MegaCrit bezüglich Slay the Spire 2, das für den Frühzugang im Jahr 2025 vorgesehen ist, hat die Spielergemeinde in helle Aufregung versetzt. Diese Fortsetzung verspricht, die geschätzten Mechaniken seines Vorgängers beizubehalten, während die Benutzererfahrung durch eine neue Spiele-Engine verbessert wird. Die Philosophie des Entwicklers Casey Yano, sich an "Hühnersuppen-Spielen" zu orientieren - Spiele, die Komfort und einen tiefen, fesselnden Spielfluss bieten, ohne sich auf auffällige neue Mechaniken oder hochmoderne Grafiken zu verlassen - bleibt auch in dieser nächsten Ausgabe zentral. Was wir über Slay the Spire 2 wissen Veröffentlichung und Entwicklung: Das Spiel soll im Frühzugang 2025 erscheinen und Fans einen frühen Vorgeschmack auf die aktualisierten Mechaniken und neuen Features geben, während es noch in Entwicklung ist. Weitere Details findest du im Steam Store. Spiel-Engine: Mit dem Übergang zu einer neuen, noch nicht bekannt gegebenen Spiel-Engine, die eine größere Modifizierbarkeit und verbesserte Grafiken verspricht, bereitet MegaCrit den Boden für ein reichhaltigeres Spielerlebnis. Mehr darüber kannst du bei IGN nachlesen. Kernerfahrung: In Anlehnung an die Elemente, die das Original zu einem Kultfavoriten gemacht haben, wird sich die Fortsetzung auf strategische Tiefe und Wiederspielbarkeit konzentrieren, ohne dem typischen Branchendrängen nach Neuheiten zu erliegen. Detaillierte Einblicke gibt es bei GamesRadar. Philosophische Standpunkte und Industrieauswirkungen Casey Yanos Herangehensweise an das Spieldesign betont Nachhaltigkeit über Trends. Sein Glaube an Spiele, die als tröstender, fesselnder Rückzugsort von der Realität dienen – ähnlich der vertrauten Wärme einer Hühnersuppe – ist in seinen Plänen für Slay the Spire 2 offensichtlich. Diese Designphilosophie stellt nicht nur die herrschenden Normen der ständigen Innovation in der Branche in Frage, sondern hebt auch eine wachsende Nische von Spielen hervor, die dauerhafte Spielerbindung priorisieren. In einer Landschaft, die von den neuesten Technologien und Erzählneuheiten angetrieben wird, ist Yanos Haltung erfrischend. Sie bekräftigt eine grundlegende Wahrheit des Gamings: Am Ende des Tages sind die denkwürdigsten Spiele jene, die die Spieler sich wie zu Hause fühlen lassen, sie auf die richtige Weise herausfordern und durch gut ausgearbeitete Mechaniken endlose Wiederspielbarkeit bieten. Weitere Informationen über den Entwicklungsansatz von MegaCrit findest du bei GeekWire. Blick in die Zukunft Da das Jahr 2025 näherkommt, wächst die Vorfreude auf Slay the Spire 2 stetig. Die Phase des Frühzugangs wird entscheidend für MegaCrit sein, um die Dynamik des Spiels zu verfeinern und Feedback einzuholen, was möglicherweise einen neuen Maßstab für Indie-Spiele setzt, die sich auf das Kern-Gameplay konzentrieren. Die Steam Community Hub ist ein großartiger Ort, um diese Updates zu verfolgen, verfügbar bei Steam. Lektüreempfehlungen Fans von strategischen und fesselnden Narrativen im Gaming könnten auch Freude daran haben, neue Titel im JRPG-Genre zu erkunden, wie „Runa“ erkunden: Ein neues Zeitalter in JRPGs, inspiriert von Persona und Xenoblade, das eine Mischung aus reichhaltigem Storytelling, ähnlich dem von Persona, und expansiven Welten, die an Xenoblade erinnern, verspricht. Schlussfolgerung Slay the Spire 2 scheint seinen Platz als geliebte Fortsetzung zu sichern, indem es sich an dem festhält, was seinen Vorgänger großartig gemacht hat: packendes, strategisches Gameplay, das sich wie ein Nachhausekommen anfühlt. Während Casey Yano und MegaCrit weiter die sich wandelnde Spielelandschaft navigieren, erinnern sie uns daran, dass manchmal das beste Spiel jenes ist, das sich genau richtig anfühlt - vertraut und doch völlig neu. Bleib dran für weitere Updates Bleibt auf dem Laufenden für weitere Updates, während MegaCrit die Frühzugangsversionen herausbringt und ihre Vision für Slay the Spire 2 vervollständigt.
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zlobincoti1974 · 2 months
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life of pi wahre geschichte
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life of pi wahre geschichte
Yann Martel, der kanadische Schriftsteller, ist der Autor von "Life of Pi" (deutsch: "Schiffbruch mit Tiger"). Dieses preisgekrönte Buch wurde 2001 veröffentlicht und hat die Herzen der Leser weltweit erobert. Martel ist für seinen fesselnden Erzählstil und seine tiefgreifenden Themen bekannt.
Geboren wurde Yann Martel am 25. Juni 1963 in Spanien. Seine Eltern sind französisch-kanadischer Herkunft, und er wuchs in Costa Rica, Frankreich und Kanada auf. Diese vielfältigen kulturellen Einflüsse prägten sein literarisches Schaffen, insbesondere in "Life of Pi".
Das Buch erzählt die faszinierende Geschichte des jungen indischen Jungen Piscine Molitor Patel, genannt Pi. Nach einem Schiffbruch ist Pi der einzige Überlebende, der sich in einem Rettungsboot auf dem offenen Meer wiederfindet. Doch er ist nicht allein - Pi teilt sein kleines Boot mit einem bengalischen Tiger namens Richard Parker. Die Geschichte dreht sich um den Kampf ums Überleben sowie um Pi's Suche nach spiritueller Erleuchtung und akzeptierter religiöser Identität.
"Life of Pi" wurde international gefeiert und mit dem renommierten Booker Prize ausgezeichnet. Martels Roman eroberte die Bestsellerlisten und wurde 2012 in einer erfolgreichen Filmadaption unter der Regie von Ang Lee auf die große Leinwand gebracht.
Yann Martel hat auch andere Werke veröffentlicht, darunter "Self" (deutsch: "Der Selbstmörder"), "Beatrice and Virgil" (deutsch: "Beatrice und Virgil") und "The High Mountains of Portugal" (deutsch: "Die hohe Kunst des Bankraubs"). Sein Schreibstil ist bekannt für seine phantasievolle und einzigartige Herangehensweise an komplexe Themen.
Mit "Life of Pi" hat Yann Martel ein Meisterwerk geschaffen, das sowohl Unterhaltung als auch tiefe philosophische Reflexion bietet. Seine Fähigkeit, den Leser in fantastische Welten einzutauchen und gleichzeitig universelle Fragen zu erkunden, macht ihn zu einem herausragenden Autor der zeitgenössischen Literatur.
Die Wahrheit hinter der Geschichte von "Life of Pi" ist faszinierender als man denkt. Dieses preisgekrönte Buch von Yann Martel und der dazugehörige Film von Ang Lee erzählen die Geschichte eines jungen indischen Jungen namens Pi, der auf einem Rettungsboot strandet und mit einem bengalischen Tiger namens Richard Parker ums Überleben kämpft. Doch was steckt wirklich hinter diesen außergewöhnlichen Ereignissen?
Die Handlung von "Life of Pi" basiert auf einer wahren Begebenheit. Yann Martel wurde durch einen Artikel über einen Mann inspiriert, der ein Schiffunglück überlebt hat und dabei mehrere Monate mit einem Tiger auf hoher See verbrachte. Obwohl die Geschichte nicht exakt die gleiche ist, diente sie als Grundlage für Martels Erzählung.
Abgesehen von dieser wahren Grundlage steckt jedoch viel Symbolik und Metaphorik in "Life of Pi". Die Geschichte repräsentiert den Kampf des Menschen ums Überleben und den Verlust der Unschuld. Durch die enge Beziehung zwischen Pi und Richard Parker wird auch die Dualität der menschlichen Natur verdeutlicht. Richard Parker wird zu einer allegorischen Figur, die Pi's innere Kämpfe und seine Anpassungsfähigkeit widerspiegelt.
Zudem spielt der Glaube in "Life of Pi" eine bedeutende Rolle. Pi praktiziert sowohl den Hinduismus, den Islam als auch das Christentum und findet in jeder Religion etwas, das ihm hilft, mit den schwierigen Umständen umzugehen. Diese Vielfalt der Religionen betont die Suche des Menschen nach spiritueller Erfüllung und zeigt, dass es verschiedene Wege gibt, um Trost und Hoffnung zu finden.
"Life of Pi" stellt auch die Frage nach der Wahrheit und der Interpretation von Ereignissen. Pi erzählt zwei verschiedene Versionen seiner Geschichte, eine realistische und eine phantastische. Diese Ambivalenz lässt den Leser bzw. Zuschauer darüber nachdenken, wie wir Ereignisse wahrnehmen und erinnern, und wie subjektiv die Wahrheit sein kann.
Insgesamt sind die wahren Ereignisse hinter "Life of Pi" beeindruckend und regen zum Nachdenken an. Die Kombination aus fesselnder Handlung, Symbolik und metaphysischen Themen macht dieses Werk zu einem preisgekrönten Meisterwerk.
Die Geschichte von Life of Pi, auf Deutsch "Schiffbruch mit Tiger" genannt, ist ein fesselnder Roman des kanadischen Autors Yann Martel. Das Buch wurde im Jahr 2001 veröffentlicht und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den renommierten Man Booker Prize.
Life of Pi erzählt die unglaubliche Geschichte des jungen indischen Jungen Piscine Molitor Patel, der auch Pi genannt wird. Pi wächst in Pondicherry, Indien, auf, wo sein Vater einen Zoo betreibt. Als der Zoo aufgrund finanzieller Schwierigkeiten schließen muss, beschließt die Familie, nach Kanada zu ziehen und die Tiere zu verkaufen.
Die Geschichte nimmt eine dramatische Wendung, als das Schiff, auf dem Pi mit seiner Familie und den Tieren unterwegs ist, während eines Sturms sinkt. Pi findet sich in einem Rettungsboot wieder, zusammen mit einigen Tieren, darunter ein Bengal-Tiger namens Richard Parker. Pi muss nun auf hoher See überleben und eine Balance zwischen Zivilisation und Wildnis finden.
Die außergewöhnliche Geschichte wird aus der Perspektive von Pi selbst erzählt und spielt mit den Themen Glaube, Überlebensinstinkt und menschlicher Natur. Pi begegnet während seiner Reise im Boot zahlreichen Herausforderungen und muss sich mit der unvorhersehbaren Natur auseinandersetzen.
Der Roman zeichnet sich durch seine bildhafte Sprache und die detaillierte Beschreibung von Pis Gedanken und Gefühlen aus. Yann Martel schafft es, den Leser in eine Welt voller Abenteuer und philosophischer Fragen zu entführen.
Life of Pi wurde 2012 von Regisseur Ang Lee verfilmt und erhielt vier Oscars, darunter den für die beste Regie. Der Roman und der Film haben weltweit Millionen von Menschen fasziniert und sind zu modernen Klassikern geworden, die man gelesen haben muss.
Die Geschichte von Life of Pi ist ein eindringliches Beispiel für die menschliche Stärke und den unbändigen Willen zum Überleben. Dieses Buch bietet dem Leser eine reichhaltige Mischung aus Spannung, Philosophie und visueller Pracht.
Die fesselnde Geschichte "Life of Pi" von Yann Martel enthält zahlreiche fiktive Elemente, die einen wichtigen Beitrag zum Gesamtwerk leisten. In dieser Erzählung geht es um einen indischen Jungen namens Pi, der mit einem Rettungsboot auf dem Ozean treibt und dabei von einem Bengalischen Tiger begleitet wird. Hier sind vier fiktive Elemente, die in dieser Geschichte herausstechen:
Das sprechende Zebra: Während Pis unglaubliches Abenteuer auf dem Rettungsboot nimmt seine Fantasie eine besondere Form an. Er stellt sich vor, dass eines der Tiere an Bord, ein Zebra, mit ihm spricht. Diese fiktive Figur symbolisiert Pis emotionales Bedürfnis nach Gesellschaft und hilft ihm, mit der Einsamkeit auf dem Ozean umzugehen.
Die magische Insel: Auf seiner Reise stolpert Pi über eine mysteriöse und scheinbar magische Insel. Diese Insel ist von einer reichen Vegetation bedeckt und bietet eine Fülle von Nahrung für Pi und das Tier. Aber die wahre Natur dieser Insel bleibt im Dunkeln - sie könnte genauso gut eine Illusion oder ein Produkt von Pis Fantasie sein.
Der tanzende Tiger: Ein weiteres faszinierendes fiktives Element ist das Bild des Tigers, der auf dem Rettungsboot mit Pi tanzt. Diese Szene zeigt deutlich Pis Kampf ums Überleben und seine Fähigkeit, sich mit der Wildheit des Tigers zu vereinen. Es steht auch symbolisch für die Akzeptanz und den Einklang mit der Natur.
Die geheimnisvolle Inselretterin: Am Ende der Geschichte trifft Pi auf eine geheimnisvolle Rettungshelferin. Diese mysteriöse Frau ist fiktiv und unerklärlich, da sie keine Erklärung dafür hat, wie sie und ihr Boot an dieser abgelegenen Stelle erscheinen konnten. Ihre Anwesenheit eröffnet verschiedene mögliche Deutungen und regt zum Nachdenken über die wahre Bedeutung der Geschichte an.
Diese fiktiven Elemente tragen zur Magie und Tiefe von "Life of Pi" bei, indem sie den Lesern eine reiche Fantasiewelt präsentieren. Sie ermöglichen es uns, über das Unbekannte und den menschlichen Überlebenswillen nachzudenken und stellen die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur dar.
Der Einfluss von Life of Pi auf das zeitgenössische Kino
Life of Pi, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Yann Martel, ist ein einzigartiger Film, der sowohl visuell beeindruckend als auch emotional anregend ist. Der Film wurde von Ang Lee inszeniert und im Jahr 2012 veröffentlicht. Seitdem hat er einen erheblichen Einfluss auf das zeitgenössische Kino gehabt.
Einer der Hauptbeiträge von Life of Pi zum zeitgenössischen Kino liegt in seiner visuellen Pracht. Der Film nutzt bahnbrechende CGI-Techniken, um wunderschöne und realistische Bilder zu schaffen. Die Darstellung des Ozeans und der exotischen Tiere ist faszinierend und verleiht dem Film eine beispiellose visuelle Ästhetik. Diese visuelle Brillanz hat sich auf viele Filme ausgewirkt, die danach veröffentlicht wurden, und hat zu einem verstärkten Fokus auf die visuellen Aspekte vieler Filme geführt.
Ein weiterer Einfluss von Life of Pi auf das zeitgenössische Kino liegt in seiner Erzählstruktur. Der Film verwendet eine nicht-lineare Erzählweise, um die Geschichte des Protagonisten Pi zu präsentieren. Diese nicht-lineare Erzählweise hat andere Filmemacher inspiriert, ähnliche Techniken in ihren eigenen Filmen einzusetzen. Dadurch wurde das Publikum daran gewöhnt, komplexere narrative Strukturen zu erleben und auf neue Art und Weise Geschichten zu verfolgen.
Darüber hinaus hat Life of Pi auch wichtige Themen aufgegriffen, wie den Glauben, das Überleben und die menschliche Natur. Der Film regt zum Nachdenken an und stellt Fragen nach der Bedeutung des Lebens und den komplexen Beziehungen zwischen Menschen und Tieren. Viele Filme, die nach Life of Pi veröffentlicht wurden, haben ähnliche existenzielle Themen aufgegriffen und versucht, sie auf subtile und tiefgreifende Weise zu erforschen.
Alles in allem hat Life of Pi einen bedeutenden Einfluss auf das zeitgenössische Kino gehabt. Sowohl visuell als auch erzählerisch war der Film wegweisend und hat andere Filmemacher dazu inspiriert, innovative Techniken in ihren eigenen Werken einzusetzen. Die wunderschönen Bilder, die nicht-lineare Erzählstruktur und die tiefsinnigen Themen haben Life of Pi zu einem Meilenstein im zeitgenössischen Kino gemacht.
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neun30 · 3 months
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157 - Halbwissen über Gefilztes
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Es ist pädagogisch ja komplett unverantwortlich: Regen, Wind, 0:1 Rückstand, saukalt, … und dann sein Kind mitnehmen. Un-ver-antwortlich! Aber wenn der Hansi die warme Stube dem Stadion vorzieht, muss halt der Nachwuchs die Spielanalyse machen und dem Harry podcastmassig auf die Sprünge helfen. Und sonst? Erklärt Euch der Harry, warum es immer noch die Rückrunde unseres Leben ist. Und es gibt ungeplanterweise ein Jingle-Feuerwerk: Die Cabrios auswärts in Dresden (noch immer mit dem TV-Show Jingle. bald ist der auch Kult), die philosophische Frage mit Lukas und mit Kultur rund um den Giesinger Berg in den Farben weiß und blau! (PS: wahnsinns Sendungstitel wie wir finden, oder?)
https://open.spotify.com/episode/3eVROpjrWj5G2yH98xdRwI?si=2e9b8a75cf8441d7 . (1860 gg Preußen Münster / 16.03.2024 / Spielstand 1:2 (0:1))
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leinwandfrei · 4 months
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Eine modernisierte Adaption von Frankenstein - Poor Things von Giorgis Lanthimos
Einer der großen Aufreger des noch so jungen Kinojahres ist Poor Things, ein Film vom griechischen Regisseur Giorgios/Yorgos Lanthimos (The Killing of a sacred Deer, The Favourite) nach einem 1992 erschienenen Buch von Alasdair Gray (1934-2019). Erzählt wird die Geschichte einer ungewöhnlichen Frau, geschaffen von einem wagemutigen und aus ethischer Perspektive zu fragwürdigen Methoden greifendem Forscher. Angeregt durch den Missbrauch als Studienobjekt des eigenen Vaters wird er – Bella Baxters Gott - zum passionierten Wissenschaftler, der zwar fachlich anerkannt, aber sozial aufgrund seines entstellten Aussehens selbst in seinen Lehrstunden ausgegrenzt wird. Der von Willem Dafoe stoisch unberührt gespielte Forscher hat der nahezu unversehrten Leiche einer jungen, schwangeren Frau das Gehirn des ungeborenen Kindes implantiert und sie anschließend wiederbelebt. Anders als Frankensteins Monster ist Bella Baxter ihre Herkunft äußerlich nicht direkt anzusehen, wobei Emma Stone die roboterhaften Bewegungsabläufe erst am Ende des Films mit ihrer Naivität endgültig ablegt. In diesem Moment verändert sich auch ihre Kleidung sowohl farblich als auch dem Design nach. Die rokokohaften Oberteile über viele Freiräume eröffnenden kurzen Hosen und Röcken weichen einer schuluniformähnlichen Uniform in schwarz, wenn sie zur emsigen Leserin und Sozialistin sowie in der Folge davon depressiv wird. Ihr Bildungs- und Loslösungsprozess gipfelt in der Bestrafung des Ehemanns ihres Körpers, einem grausamen Mann, welcher seiner Frau die Klitoris entfernen und sie damit von ihrer (für ihn) anstrengenden Lust befreien will. Nach nur wenigen Tagen in seinem Haus weiß Bella wieder, warum die Mutter ihres Geistes unbedingt aus dieser Hölle entfliehen wollte – nachdem sie anerkennt, einen Mangel an Muttergefühlen in sich erkannt zu haben. Aber wessen Gefühle und Gedanken sind hier entscheidend, die des Gehirns des Kindes oder des physischen Wesens der toten Frau, welcher der von so vielen Männern begehrte Körper einst gehörte? Diese große Frage wagt hier niemand zu beantworten bzw. sie zu stellen ist gar nicht nötig. Die Protagonistin wird als Bella Baxter wahrgenommen, ein eigenständiger Mensch ohne Vergangenheit. Einzig die kaum sichtbaren Narben am Hinterkopf weisen auf ihre Herkunft hin, Erinnerungen an die Zeit vor ihrem Tod hat sie nicht.
Auf die kindliche Neugier und die große Abenteuerlust folgt nach einigen Zwischenstationen eine Erhebung zu wissenschaftlicher Beurteilung der eigenen Situation und philosophischer Hinterfragung der allgemeinen Weltlage. Am Ende studiert sie Medizin und lebt mit ihrem Verlobten Max McCandles (Rami Youssef), ihrer Liebhaberin, dem mit dem Gehirn einer Ziege deutlich sympathischeren Ex-Ehemann und den vielen skurrilen Kreuzungen verschiedener Haus- und Nutztiere in dem fantastischen Haus ihres Schöpfers. Bella Baxter ist zu ihrer eigenen Herrin geworden. Der Lebenswandel lässt allerdings vermuten, dass ihr sozialistische Phase wohl beendet ist und das Erfahren von Armut auf ihrer Reise mit dem Dandy Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) wenig Auswirkungen zu haben scheint. Sie wird vom gehegten Kind zur abhängigen Liebhaberin, von der Gefangenen zur Selbstständigen, von der Mätresse zur Prostituierten und darin liegt ihre Emanzipation. Eine Befreiung durch das Leben als Prostituierte scheint zunächst etwas absurd, aber es ist die erste Entscheidung, die sie selbst einzig für sich trifft und ihr ein eigenes Einkommen ermöglicht.      
In Mary Shelleys Referenzroman ist das eigentliche Monster Dr. Frankenstein und nicht sein entstelltes Geschöpf. Die Kernfrage ist hier die nach den Grenzen der Wissenschaft und Gotteskomplexen in der Forschung. Dieser Kontext wird in der Produktion nicht verlassen, aber umfunktioniert und ironisch gebrochen. In Poor Things scheint das Äußere der Protagonisten passender gewählt, dafür hat Dr. Baxter eine ganz andere Beziehung zu seiner „Kreatur“. Die Faszination für sein Studienobjekt scheint der Liebe eines Vaters gefährlich nahe zu stehen, weswegen er sich versucht, emotional von ihr zu distanzieren und diesen Mangel an Objektivität auszumerzen - erfolglos. Er stirbt erst, nachdem sie sich ausgesprochen haben. Das Bella Baxter die Protagonistin dieser Groteske ist, steht nie zur Debatte. Sie befreit sich immer wieder aus den Festungen, welche Männer um sie herum bauen – motiviert durch Angst um (oder vor) ihr, aus Eifersucht und oder Besitzdenken heraus.
Weitere Differenzen zu Shelleys Romans sind der länger gezogene Bildungsprozess, die Fokussierung auf die Sexualität als Befreiungsakt und zuletzt ihre soziale erfolgreiche Einbindung in die hier nur durch Einzelpersonen gezeigte Gesellschaft. Die Ehrlichkeit und meist sympathische Unwissenheit kann allerdings auch in eine vollständig emotionale Entscheidungsfindung kippen und in diesen Fällen können ihre Ausbrüche durchaus erschreckend ausfallen. Der Erziehungsprozess ist dementsprechend schwieriger. Emma Stone spielt diese Veränderungen zunächst subtil und zuletzt sehr souverän wie distanzierend kalt. Besonders ihr körperlicher Einsatz und ihre puppenartige Gangart spielt sie auf den Punkt und konsequent. Eleganz erreicht die „Kreatur“ dabei niemals und ihr unkonventionelles Denken bleibt bestehen. Nur durch diese Unberührtheit von gesellschaftlicher Normalität scheint ihr Ausbruch aus den typischen Geschlechter- und Besitzverhältnissen möglich zu sein.
Neben diesem „Aufstieg“ spielt Mark Ruffalo als verführerischer und letztlich besitzergreifender Liebhaber eine besonders traurige, nahezu peinliche Rolle. Nach einer rauschhaften Affäre macht ihm die intellektuell wachsende Frau zu viele Mühen und dennoch kommt er nicht von ihr los. Der geduldig wartende Verlobte ist ein Gegenbild zu diesem schmierigen Mann, welcher allerdings die Methoden und Motive seines großen Idols nie in Frage stellt und sich seinen Entscheidungen ergibt. Dennoch sieht Bella den sanften Max nachvollziehbarerweise als passenden Ehemann an. Solche Zuschreibungen sind klassischerweise eher Ehefrauen zugeordnet, eine von vielen Umkehrungen dieser fiktiven Erzählung. Zu diesem Trio (neben einigen ausgefallenen Charakteren, welchen Bella als Prostituierte gegenübersteht) stößt im letzten Abschnitt dann der gänzlich verruchte und bestialische Ex-Ehemann Alfred „Alfie“ Blessington, welcher Gewalt zum einzigen Mittel erwählt hat. Das Mittagessen hält er mit gezogener Pistole ab, den Diener ständig bedrohend und ein Regime aus Angst schaffend. Bella kann ihn überwältigen und „heilt“ ihn zusammen mit Max auf Basis der Forschung ihres „Gottes“. Duncan landet im Irrenhaus, Max wird zu Bellas Partner mit Dienerpotential und Alfie muss sein Dasein mit dem Gehirn einer Ziege fristen. Bella triumphiert über sie alle und dabei enthält der Film neben Momenten der Komik und der reinen Lebensfreude auch schmerzliche Szenen, welche aus Bellas Weltfremdheit heraus erst möglich sind.
Das Intro und Outro gestaltet der Regisseur ebenso ungewöhnlich wie die gesamte Bildsprache der Produktion Züge einer Groteske annimmt. Bella umrahmt das gesamte Projekt, womit der Fokus sofort festgelegt wird. Der Film beginnt mit einem Blick auf Bellas Hinterkopf (vor dem Selbstmord) und endet mit einem Zoom auf ihre Augenpartie, wenn sie lernend im Garten ihres Hauses sitzt. Die Kapitel der Geschichte werden mit gemäldeartigen Darstellungen von Bella in expressionistischen Umgebungen markiert. Den Anfang und den Abschluss bilden reale Gemäldeaufnahmen, welche mit den Namen der Darsteller und Akteure umrahmt sind. Dazwischen spielt der Kameramann Robbie Ryan (u.a. The Favourite; Come on,come on; I, Daniel Blake) mit ungewöhnlichen Perspektiven, an den Rändern verzerrten Blickwinkeln, Aufnahmen wie durch eine Lupe und die Höhe der Räume betonenden Verzerrungen im Wechsel mit sehr geraden Perspektiven, die auch die gefilmten Bilder in diesen opulenten Szenenaufbauten in Filmmomenten zu Gemälden werden lassen. Die Stadtdarstellungen zeigen eine zeitlose phantasierte Zukunft oder Vergangenheit von London, Lissabon, Alexandria und Paris. Hier sind Assoziationen mit Theaterkulissen nicht auszublenden. Besonders Alexandria ist eher symbolisch für mögliche Konsequenzen unserer Gegenwart: unerträgliche Hitze und eine räumlich gespaltene Gesellschaft, in welcher die Armen in einem nicht erreichbaren Graben leben.
Der Regisseur fordert sein Publikum auf allen Ebenen heraus und arbeitet mit großen Kontrasten, die nur schwer vereint aufzunehmen sind. Auditiv, visuell und narrativ weicht er von Standards ab und durch das Rücken der Erotik in den Mittelpunkt des Aufbegehrens von Bella Baxter geht er das Risiko ein, ein zimperliches Avantgarde-Publikum zu überfordern und damit abzuschrecken. Doch Emma Stone gelingt das Vereinen dieser Gegensätze auch in solchen Szenen, indem sie ungehemmt der kindlichen Naivität und Neugier ihrer Figur folgt. Schon in ihr wird die Unerfahrenheit des kindlichen Geistes mit einem vollentwickelten weiblichen Körper vereint, weswegen die Naivität und ungehemmte Steuerung nach Lust und Vorliebe gleichermaßen auftritt. Sie mag sich um Anpassung bemühen, bleibt aber von den Fängen ihrer Umgebung sehr lange unberührt. Ihre entwaffnende Stärke ist eine ehrliche Direktheit, die Folge der ausgebliebenen gesellschaftlichen Formung. Sie ist einzigartig, wie der erfolglose Versuch ihres „Vaters“ eine Nachfolgerin für sie zu schaffen deutlich zeigt. Die Lobeshymnen auf und vielfachen Auszeichnungen für Emma  Stone sind vollkommen angebracht, sie macht die übrigen Darsteller zu Statisten, obwohl diese auch sehr engagiert und treffend besetzt sind.  
Lanthimos wirft mit dem in 11 Kategorien nominierten Poor Things einen aussichtsreichen Kandidaten ins Oscar-Rennen. Seine Produktion ist ein Beispiel für die Wirkmächtigkeit einer deutlichen Regie-Handschrift oder einem eigenwilligen Konzept, einer vom Standard abweichenden Perspektive, entgegen der so oft diagnostizierten Langeweile durch Vereinheitlichung in Hollywood. Wie auch Greta Gerwig erschafft der Regisseur eine klar erkennbar künstliche Welt, welche gerade durch den Abstand zur „Realität“ für Aussagen über diese genutzt werden kann. Das ist eine andere Seite des sogenannten „Eskapismus“, welcher doch zurück zur realen Welt führen kann. Die Inszenierung, der Stil und die Zielsetzung beider Filme ist dabei ganz individuell. Die soziale und feministische Kritik allerdings wird in Poor Things weniger von Werbezielen verdrängt und ist avantgardistischer gelöst. Als Zuschauer darf man keine einlullenden Popmomente erwarten und sich nicht von dem Etikett Komödie blenden lassen. Diese parodistisch-satirische Produktion ist äußerst gehaltvoll und verlangt, dass man sich auf unerwartete Eindrücke einlässt und unter die reich dekorierte Oberfläche zu blicken versucht.   
Dritter im Bunde der Favoriten in der Königsklasse des besten Films ist mit Oppenheimer ein für Christopher Nolan ungewöhnlich kammerspielartiger Film und dennoch ein Mainstream-Produkt, mit etwas ambivalenterer Sicht auf einen der bekanntesten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts oder zumindest einem der Väter eines der bekanntesten wissenschaftlichen Projekte dieser Zeit. Bis dato hat dieser am meisten Erfolg bei Preisverleihungen gehabt, aber vielleicht wagt die Academy ja das Ausscheren in der Königskategorie und entscheidet sich für Lanthimos‘ opulentes Gemälde einer einzigartigen und überragend gespielten Puppenfigur mit starkem Charakter.
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Existiert das Böse?
"Für manche Leute ist die Frage 'Existiert das Böse?' eine rein philosophische. Aber für jene, die pädophilen Beutegreifern ins Auge sahen oder von ihnen zu Opfern gemacht wurden, gibt es die Frage gar nicht.
Wir sind, was wir tun." (Andrew Vachss) * https://vachss.com/av_dispatches/parade_071402.html
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blog-aventin-de · 4 months
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Arbeit und Leben
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Arbeit und Leben · Sinn Aufgabe und Tätigkeit · Existenz
Das Wort »Arbeit« bezeichnet eine im weitesten Sinn herstellende und wertschöpfende Tätigkeit. Bereits in der Antike wurden die Menschen als tätige Wesen bezeichnet und die verschiedenen Arten menschlicher Tätigkeiten philosophisch behandelt. Im philosophischen Sinn erfasst Arbeit alle Prozesse der bewussten schöpferischen Auseinandersetzung des Menschen. Sinngeber dieser Prozesse sind die selbstbestimmt und eigenverantwortlich handelnden Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Anschauungen. Alles im Rahmen der aktuellen Naturgegebenheiten und gesellschaftlichen Arbeitsbedingungen betrachtet. Mit dem Begriff Arbeit wird aber auch ein Produkt bezeichnet, das aus entlang eines Weges wirkender Kraft mal der zurückgelegten Wegstrecke entsteht. Beim Zeitraum der Arbeit spricht man von Leistung. Arbeit ist sicherlich sozial und planmäßig, weil sie in den meisten Fällen in einer Beziehung zur Gesellschaft steht. Ein Plan muss entwickeln werden, um ein gestecktes Ziel zu erreichen. Arbeit kann daher nur bewusst stattfinden. Eine Unterteilung in geistige und körperliche Arbeit scheint logisch zu sein. Diese Definition hat aber ihre Schwächen. Ist denn auch Sport eine Arbeit? Und was ist mit Hobbys, wie zum Beispiel einmal um die Welt segeln, die Welt bereisen oder Lesen? Zweck der Arbeit ist sicherlich die Existenzsicherung. Seit Beginn der Geschichte jagen die Menschen ihrer Nahrung nach und beschaffen sich Materialien für den Bau ihrer Unterkunft. Arbeitsteilung und Tauschwirtschaft haben dazu beigetragen, dass die meisten in unseren Tagen ihr Leben auch mittelbar und unmittelbar absichern können. Antike Philosophen wie Aristoteles unterschieden bei der Arbeit zwischen Werk und seiner Herstellung. Ihrer Einstellung nach waren Werke rein zufällig und die Herstellung derer wurde als Zweck betrachtet. Es ist bedeutsam, dass speziell Aristoteles alle Arten von Tätigkeit, vom Handwerk bis zum politischen und wissenschaftlichen Handeln, nur unter dem Aspekt der Fertigkeit begriff. Luther sowie die calvinistisch-puritanische Prädestinationslehre gingen bei der Arbeit und der Herstellung von einer Gleichwertigkeit aus und stellten beide Begriffe als wichtige Faktoren irdischer Bewährung heraus. John Locke definierte die Arbeit als wertschöpfende Tätigkeit. Er verstand darunter, dass nicht die Rohstoffe, sondern erst die Arbeit den hergestellten Dingen ihren wahren Wert verleihe. Für Marx machte die Arbeit das ganze Wesen des ganzen Menschen aus. Die Weltgeschichte sei eine Erzeugung des Menschen durch menschliche Arbeit. Er übte scharfe Kritik am Kapitalismus, weil das Privateigentum an den Produktionsmitteln die Arbeit unfrei mache, und sie somit nicht der Selbstverwirklichung der Arbeiter diene. Allgemein ist festzustellen, dass es bei der Arbeit in erster Linie um die immerwährende Schwierigkeit der Selbstverwirklichung im Leben geht. Wie kann man das Innere des Menschen im Äußeren realisieren, so dass das Äußere Teil des Inneren wird. Aristoteles meinte: Fühlen, dass man lebt .. das ist das Leben, was als angenehm zu betrachten ist. Das Leben gehört somit auch zu den Gütern dieser Welt, die Wert und Lust darstellen. Hier stellt sich aber sofort die Frage nach der Qualität des Lebens. In der Philosophie wird wahres Leben als kontemplativ betrachtet, das sich aus dem alltäglichem Leben heraus hält. Wahres Leben gibt es für sie nur in einem Leben des Geistes. Hermann Hesse äußert sich in »Narziß und Goldmund« folgendermaßen: »Jedes Leben wird erst durch Spaltung und Widerspruch reich und blühend.« In unserer Zeit wird gerne der Begriff Work-Life-Balance verwendet. Er steht für einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Verbindung stehen. Die Begriffsbildung Work-Life-Balance stammt aus dem Englischen: Arbeit (work), Leben (life) und Gleichgewicht (balance). Dabei geht es weitgehend darum, die Bedeutung der Arbeit zum Leben als Ganzes zu sehen und zu verstehen. Verschiedene Lebensbereiche sollen im Gleichgewicht gehalten werden und sich nicht gegenseitig behindern. Idealerweise sollen und können sie sich gegenseitig auch unterstützen. Arbeit und Leben · Sinn Aufgabe und Tätigkeit · Existenz Read the full article
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jarry · 5 months
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