Tumgik
#inktoberinworten
revi-schreibt · 4 years
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Prompt VI: Hydra Der Mythos um Hydra gilt heute als sprichwörtliches Gleichnis für diejenigen Situationen, in denen jeder Versuch einer Eindämmung oder Unterdrückung nur zur Ausweitung einer Eskalation führt, sie steht also für das, was man nur einzudämmen in der Lage ist, indem man es unberührt lässt.
(Quelle: Wikipedia)
Wie oft hatte er schon versucht seinen Vater glücklich zu machen, damals, als er noch ein kleiner Junge war und in sich die Hoffnung trug, sein Vater könne ihn eines Tages lieben?
Was hatte er nicht alles versucht, um ihn zu überzeugen, dass er ein guter Junge war, dass er seine Liebe verdiente.
Doch sein Vater war schon immer grausam gewesen.
Jeder Versuch seines Sohnes in ihm Liebe zu erwecken, veranlasste den König, ihn nur noch mehr zu hassen.
Wenn er ehrlich war, so hatte er seinen Sohn schon bei seiner Geburt angefangen zu verabscheuen.
Zu perfekt war der Knabe, den seine Berater und all die anderen Adligen ununterbrochen priesen.
Der König wusste, dass sie dies taten, um sich beim ihm einzuschmeicheln, um ihm indirekt zu sagen, wie großartig er war, so einen prächtigen Jungen gezeugt zu haben.
Doch all das Lob weckte in ihm keinen Vaterstolz, sondern den puren Neid.
Er wusste, dass dieser perfekte Junge ihn eines Tages ablösen, seinen Thron an sich reißen würde.
Während er im Laufe der Zeit wie eine verbitterte Blume zu welken begann, strotzte sein Sohn voller Leben.
Schon bald musste der Prinz erkennen, dass er seinen Vater nur noch mehr erzürnte, wenn er sich um ihn bemühte, wenn er versuchte ihn mit seinen Fähigkeiten und seinem Können zu beeindrucken.
Stattdessen begann er sich still zu verhalten, schloss all seine Emotionen in sich ein und wandte den Blick gen Boden, wenn der König erschien.
Er wurde der stumme Begleiter seines Vaters, das seltsame Kind des Königs, das keine Gefühle mehr zu kennen schien.
Doch in seinem Innern rumorte es.
Lange, nachdem die Hoffnung auf die Liebe seines Vaters zerschellt war und ihn innerlich zerstört hatte, begann sich etwas anderes in ihm zu regen.
Erneut fing er an zu trainieren, seine Fähigkeiten und sein Können zu stählen.
Doch tat er dies nun heimlich, in der Abgeschiedenheit der dunkelsten Keller der Burg.
Denn dieses Mal wollte er seinen Vater nicht mit seinem Können beeindrucken.
Dieses Mal, wollte er ihn für alles was er ihm angetan hatte, büßen lassen.
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