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#antiimperialismus
naipan · 5 months
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Über die Wiederkehr des Antiimperalismus im Postkolonialismus
Agitprop mit akademischem Antlitz
Wie der Antiimperialismus im Gewand des Postkolonialismus wiederkehrt.
Von
Marcel Matthies
Auf das Erschrecken über die Bru­talität des antisemitischen Massenmords folgt das Erschrecken über den weltweiten Umgang damit. Der überwiegende Anteil der antiisrae­lischen Mobs auf den Straßen europäischer und nordamerikanischer Großstädte scheint sich längst von der politischen Wirklichkeit emanzipiert zu haben und für Erfahrungen nicht mehr empfänglich zu sein. Erkennbar ist das daran, dass der kollektive Mordrausch der Hamas bei den Unterstützern der palästinensischen Sache paradoxerweise keine Distanzierung von den Jihadisten bewirkt hat; vielmehr scheint es so, dass die Zusammenrottungen auf den Straßen den Kampf der Hamas gegen Israel legitimieren, wenn nicht gar feiern.
Der notorische Hinweis darauf, dass nicht jede Kritik an Israel antisemitisch sei, vernebelt dabei nur die Tatsache, dass sich der Antisemitismus global betrachtet heute vor allem in Form von Israelkritik zeigt. Kennzeichnend für eine übersteigerte Feindseligkeit gegenüber Israel sind die Entkoppelung der Boden­offensive der IDF vom kriegsauslösenden Ereignis am 7. Oktober, die Androhung genozidaler Gewalt (»Tod, Tod Israel«) und die reflexionsfreie Projektion alles Bösen auf den Judenstaat (»Völkermörder«, »Kindermörder«). In der Phantasmagorie, Israel verübe einen Genozid an den Palästinensern, verschafft sich eine gegen Juden gerichtete genozidale Gewaltphantasie Geltung. Israel als Brückenkopf eines vom »Westen« gesteuerten kolonial-rassistischen Imperialismus darzustellen, ist das Anliegen derjenigen, die nicht darüber reden wollen, dass die Hamas die Schuld an der Eskalation trägt. Denn den meisten Feinden des Judenstaats ist nicht an einer Kritik der israelischen Politik gelegen, sondern daran, Israel als jenen Staat, der jüdische Souverä­nität garantiert, für illegitim zu erklären. Ziel ist die Auslöschung des Staates Israel.
Von alarmierender Aktualität ist daher Jean Amérys Bestandsaufnahme aus dem Jahr 1976, weil er darin die Variabilität der Erscheinungsformen ewig gleicher Ressentiments kenntlich macht: »Der Antisemit will (…) im Juden das radikal Böse sehen: und da ist ihm ein im fürstlichen Dienste stehender Zinswucherer als Haßobjekt ebenso recht wie ein ­israelischer General. Dem Antisemiten ist der Jude ein Wegwurf, wie immer er es anstelle: Ist er, gezwungenermaßen, Handelsmann, wird er zum Blutsauger. Ist er Intellektueller, dann steht er als diabolischer Zer­setzer der bestehenden Weltordnung da. Als Bauer ist er Kolonialist, als Soldat grausamer Oppressor. Zeigt er sich zur Assimilation (…) bereit, ist er dem Antisemiten ein ehrvergessener Eindringling; verlangt es ihn nach ­jener (…) ›nationalen Identität‹, nennt man ihn einen Rassisten.«
Die Islamisten machen keinen Hehl daraus, dass die Auslöschung des jüdischen Staates, an dessen Stelle das Kalifat entstehen soll, nur der Anfang ist und andere westliche Demokratien folgen müssten. Als gar nicht mal heimlicher Verbündeter des islamistischen Mobs muss Putin gelten.
Dabei machen die Islamisten keinen Hehl daraus, dass die Auslöschung des jüdischen Staates, an dessen Stelle das Kalifat entstehen soll, nur der Anfang ist und andere westliche Demokratien folgen müssten. Als gar nicht mal heimlicher Verbündeter des islamistischen Mobs muss Putin gelten. Nicht zuletzt zeichnet sich vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine das Drängen einer antiwestlichen Strömung auf eine weltpolitische Neuordnung ab. Was die Semantik postkolonialer Theorie und russländischer Doktrin eint, ist ihre obses­sive Feindschaft gegen »den Westen« und alles, was mit diesem assoziiert wird. Es ist durchaus folgerichtig, dass der Putinismus über eine erstaunlich ähnliche Weltanschauung verfügt wie diejenigen, die im Namen des sogenannten Globalen Südens gegen alles »Westliche« kämpfen. Was beide Sichtweisen verbindet, ist eine nahezu identische Deutung des Zweiten Weltkriegs und deren Übertragung auf das historisch-politische Verständnis der Gegenwart.
Dieses Geschichtsbild ist dadurch gekennzeichnet, dass die Sicht auf den Nationalsozialismus sowohl im Putinismus als auch im Postkolo­nialismus bis heute primär durch ein kolonial-imperiales Paradigma bestimmt wird, das dem »Westen« genuin entsprungen sei und – als habe es nie eine Dekolonisierung gegeben – bis in die Gegenwart fortwirke. Dies geht mit der Überzeugung einher, der Westen sei sui generis kolonialistisch, rassistisch und imperialistisch. Hinzu kommt, dass der Putinismus und der Postkolonialismus insofern programmatische Überschneidungen aufweisen, als sie sich beide in einem Zustand quälender Ambiguität im Verhältnis zum Westen be­finden: Die Ambiguität leitet sich aus einem starken Kränkungsgefühl her, das dadurch ausgelöst wird, dem Westen (insbesondere den USA) ökonomisch unterlegen zu sein, gleichzeitig aber moralische Überlegenheit über den Westen zu beanspruchen.
Mit als Theorie bemänteltem Agitprop wird indessen das verstaubte Weltbild des Antiimperialismus durch Ideologeme des Postkolonialismus restauriert. Der Zwergstaat Israel ist dabei zu der vielleicht wirkmächtigsten Projektionsfläche für Anhänger dieses bipolaren Weltbilds geworden, ermöglicht es doch, Gewalt zu legitimieren und Israel einen ­Kolonialcharakter anzudichten. Dieser mache den Zionismus wiederum wesensgleich mit dem Nationalsozialismus. So wird Israel zum »Kristallisationspunkt eines neuen Antisemitismus, der sich gleichwohl teils als antirassistisch und anti­kolonialistisch versteht«, so der österreichische Schriftsteller Doron Ra­binovici.
Was die Semantik postkolonialer Theorie und russländischer Doktrin eint, ist ihre obsessive Feindschaft gegen »den Westen« und alles, was mit diesem assoziiert wird.
Gewiss gab es seit den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine ­Kolonisierung auf einem bestimmten Gebiet im Osmanischen Reich, das damals dünn besiedelt war und überwiegend von Zionisten Palästina genannt wurde. Jedoch hat deren Kolonisierung nichts mit dem heutigen Verständnis von Kolonialismus gemeinsam: Die ersten Zionisten besetzten nicht etwa das Land, sondern erwarben es käuflich auf legale Weise. Sie knechteten nicht die einheimische Bevölkerung dieser Region. Sie wanderten nicht ein, weil sie von einem Mutterland dazu aufgefordert wurden, sondern beabsichtigten lange vor der Shoah die Neugründung einer nationalen Schutz- und Heimstätte. Sie handelten nicht aus wirtschaftlichen Interessen, sondern reagierten auf die Pogrome im Zarenreich und das Scheitern der Emanzipationsversprechen in Mittel- und Westeuropa. Das Hauptmerkmal des Kolonialismus, das der Historikerin Franziska Krah zufolge im Ziel der Ausbeutung an Ort und Stelle besteht, fehlt dem Zionismus.
Solcher Unterscheidungen unterschlagen die Anhänger des Postkolonialismus. Edward Saids an Mani­feste erinnernde Schriften deuten den Zionismus zum Kolonialismus um: »Was auch immer der Zionismus für die Juden getan haben mag, er betrachtete Palästina im Wesentlichen wie die europäischen Imperialisten, als ein leeres Gebiet, das paradoxerweise mit unedlen oder vielleicht ­sogar entbehrlichen Einheimischen ›gefüllt‹ war; (…) darüber hinaus ­akzeptierte der Zionismus bei der Formulierung des Konzepts einer ­jüdischen Nation, die ihr eigenes Territorium ›zurückerobert‹, nicht nur die allgemeinen Rassenkonzepte der europäischen Kultur, sondern stützte sich auch auf die Tatsache, dass Palästina tatsächlich nicht von einem fortgeschrittenen, sondern von einem rückständigen Volk bevölkert war, über das es herrschen sollte«, schreibt Said in »The Question of Palestine« 1979.
Eine ähnliche Schablone bemüht Putin, wenn er, wie am 13. Oktober geschehen, die israelische Militäraktion in Gaza mit der von der Wehrmacht verübten Leningrader Blockade vergleicht. Putins übergeordnetes Ziel, die Zerschlagung der Ukraine, will er bekanntlich als »Entnazifizierung« verstanden wissen, weil »der kollektive Westen«, so Putin am 7. Juli 2022, »einen Genozid an den Menschen im Donbass befeuert und gerechtfertigt hat«. Dazu passt die Aussage seines Außenministers Sergej Lawrow, der auf die Frage, wie es eine Nazifizierung der Ukraine geben könne, wenn deren Präsident doch Jude sei, am 1. Mai 2022 erklärt hatte: »Ich kann mich irren. Aber Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heißt überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Anti­semiten in der Regel Juden sind.« Die Aussage Lawrows ist nicht nur wegen der Anspielung auf die »Protokolle der Weisen von Zion« gravierend, sondern auch, weil er Selenskyj mit ­Hitler vergleicht, weil er Hitler judaisiert und der Meinung ist, dass hinter dem Antisemitismus überwiegend Juden stecken. Keine Absurdität kann groß genug sein, solange sie sich nur gegen Juden richtet.
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classyclips · 1 year
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With hammer and sickle to Ukraine
The realities of life for East European leftists are often suppressed in local debates and their voices silenced. Abstract geopolitics thinks past reality – this is even more striking since the Russian attack on Ukraine.
By Anna Jikhareva
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der-saisonkoch · 2 months
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Tag des Antiimperialismus in Venezuela
http://www.psuv.org.ve/temas/noticias/presidente-maduro-dia-antiimperialismo-demuestra-coraje-pueblo/ Staatsoberhaupt Nicolás Maduro Moros betonte in seinem Beitrag im sozialen Netzwerk, dass er eine verteidigungswürdige Position gegenüber der nationalen Souveränität, dem historischen Erbe unserer Vorfahren, einnahm.“ Der Präsident der Bolivarischen Republik Venezuela, Nicolás Maduro Moros,…
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korrektheiten · 9 months
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Stimmen gegen den KriegCOMPACT+ 
Compact:»Antiimperialismus und Isolationismus. Der US-Imperialismus blieb im eigenen Land nicht unwidersprochen. Schon früh entwickelte sich eine Gegenbewegung, in der sich prominente Köpfe engagierten. Dieser Artikel erschien im neuen COMPACT-Geschichte 25: „Krieg. Lügen. USA: Die Blutspur einer Weltmacht “. _ von Daniell Pföhringer Im Sommer 1878 bereist ein gewisser Samuel Langhorne Clemens aus den USA den [...] Der Beitrag Stimmen gegen den KriegCOMPACT+  erschien zuerst auf COMPACT. http://dlvr.it/StgkSB «
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kunstplaza · 11 months
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gulyas069 · 1 year
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MrWissen2Go Antiimperialismus Arc
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linketheorie · 3 years
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ragekillscapitalism · 4 years
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Wieso der Marxismus nicht an Aktualität verliert? Weil sich der Kapitalismus zwar wandelt, aber im Grunde immer noch nach der gleichen Logik funktioniert. Der Marxismus legt seinen Finger in die Wunden solange der Kapitalismus funktioniert.
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bga-koeln · 2 years
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Vom „Judenknax“ zu „Queers for Palestine“ – Antisemitismus in der deutschen Linken seit 1968
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Podiumsgespräch mit Alex Feuerherdt und Kira Rudolph. Freitag, 3. Juni 2022, 19:30 Uhr Autonomes Zentrum Köln, Luxemburger Str. 93, 50939 Köln
Keinesfalls lässt sich pauschal von einem linken Antisemitismus sprechen, der von Marx, über Stalin bis hin zu Butler und Mbembe reiche. Gleichwohl zeigt die Geschichte der Linken insbesondere seit dem Sechstagekrieg nicht nur, wie ein marxistisch-leninistischer oder antiimperialistischer Internationalismus den Zionismus als Feindbild konstruiert und etwa mittels des Vorwurfes, Israel sei ein "künstlicher Nationalstaat", antisemitische Muster reproduziert werden und sich völkischer Denkweisen bedient. Auch in der Rassismus- und Kolonialismuskritik findet sich Antisemitismus. Aus der Perspektive letzterer wird Israel häufig als rassistischer Staat kritisiert, während die antisemitismuskritische Reflexion des Zionismus und der Besonderheit des jüdischen Staates als Folge der Shoah ignoriert wird.
Ähnlich der im Antiimperialismus angelegten Tendenz zur Personalisierung lassen sich auch Zusammenhänge zwischen feministischen Argumentationen und antisemitischen Erklärungsmustern ausmachen. Welche theoretische Formationen lassen verschiedene sogenannte feministische Vordenkerinnen wie Judith Butler, Laurie Penny oder Jasbir Puar zu der Schlussfolgerung kommen, das Existenzrecht des einzigen jüdischen Staates sei infrage zu stellen? Warum finden sich Parallelen zu antisemitischen Denkmustern sowie eine fehlende Bereitschaft zur Abgrenzung von antisemitischen Gruppierungen in vielen queerfeministischen Kontexten und Argumentationsweisen? 
Im Podiumsgespräch mit Alex Feuerherdt und Kira Rudolph wird, neben einem historischen Abriss der Varianten antisemitischer Argumentationsweisen der politischen Linken seit 1968, den oben aufgeworfenen Fragen nachgegangen werden. Ziel der Veranstaltung soll es nicht sein, die berechtigten Anliegen einer antirassistischen, postkolonialen oder feministischen Kritik zu delegitimieren. Vielmehr sollen in der Theorie begründete Fehlschlüsse diverser linker Strömungen aufgezeigt werden.
Kira Rudolph (Masterabschluss in Sozialwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum (Masterarbeit zum Thema "Konsequenzen des Nicht-Sprechens und Nicht-Hörens – Zur Tabuisierung sexualisierter Gewalt gegen jüdische Frauen in der Shoah und Stigmatisierung von betroffenen Jüdinnen nach 1945"). Zurzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für "Sozialtheorie und Sozialpsychologie" an der RUB. Forschungsinteressen: Inter-/Transkulturalität, Feminismus und Antisemitismus, sexualisierte Gewalt in der Shoah.
Alex Feuerherdt ist Publizist und Lektor. Er veröffentlicht Texte u.a. auf seinem eigenen Blog »Lizas Welt«, bei MENA Watch und jungle.world. Jüngst veröffentlichte er zusammen mit Florian Markl die Monographien »Vereinte Nationen gegen Israel« (Hentrich & Hentrich 2018) und »Die Israelboykottbewegung« (Hentrich & Hentrich 2020)." 
Eine Veranstaltung des Bündnis gegen Antisemitismus Köln in Kooperation mit der antifaschistischen Gruppe CGN und dem AStA der Universität zu Köln.
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naipan · 3 months
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"Diese Verklausulierung des Judenhasses als menschenrechtliches Engagement schwimmt voll auf der Welle der akademischen Linken. Ihr 'Antisemitismus mit gutem Gewissen', wie Stephan Grigat das in Anschluss an Jean Améry unlängst bezeichnete, steht in der Geschichte des Antiimperialismus und nennt sich selbst 'Antizionismus'"
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allthingsgerman · 6 months
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“Es steht mir bis hier, dass viele Linke ihren Antiimperialismus immer erst dann entdecken, wenn es um Israel geht”
Von was für Linken sprichst du hier bitte??? Jeder Linke, der nicht gerade europäisch-weiß ist, hat schon immer über westlichen Kolonialismus und Antiimperialismus in Amerika, Asien und Afrika gesprochen. Wir kommen ja nicht drum rum, schließlich mordet, stehlt und zerstört ihr seit Jahrhunderten überall auf der Welt.
Und vielleicht würde man jetzt nicht über Israel sprechen, wenn die 75 Jährige Besatzungszeit nicht ihren Höhepunkt in einem blutigen Genozid an der Palästinensischen Zivilbevölkerung finden würde.
Ich verstehe schon, warum ausgerechnet deutsches Weißbrot meint die Antisemitismuspolizei spielen zu müssen. Trotzdem ist es lachhaft. Mal abgesehen von einigen wenigen Clowns wissen doch alle, dass Israel nicht das Judentum oder seine Anhänger repräsentiert und sind jüdischen Aktivisten dankbar dafür, dass sie so eifrig gegen die Kriegsverbrechen Israels demonstrieren. Nur in diesem Land wird auch immer noch so getan, als wäre das alles ein Religionskrieg. Echt armselig.
Und die Angriffe auf Synagogen etc. sind schlimm und besorgniserregend, aber ich liebe es, wie keiner in diesem Land jemals über den Anstieg der Hatecrimes gegenüber Muslimen oder muslimisch aussehenden Bürgern spricht. Nicht zuletzt wurde ein 6 Jähriges Palästinensisches Kind in den Staaten ungebraucht und seine Mutter schwer verletzt. Auch hier nehmen islamophobische Verleumdung und Hetze sowie rassistische Angriffe zu. Aber das interessiert keinen, Islamophobie ist schließlich so normalisiert hier, dass immer mehr um die Abschiebung dieser ganzen „Terroristen“ und „Judenhasser“ nach Gaza aufruft.
Ich kann dir tatsächlich empfehlen, mal ein wenig aus deiner eigenen Bubble rauszukommen, ich weiß jetzt natürlich nicht wo deine Definition von 'links' ist, aktuell wirkt es ein wenig wie "meine Ideologie ist links, alles andere nicht". Abgesehen davon, dass die links/rechts Binarität natürlich auch eine eher westliche Kosntruktion ist, und teilweise schwer zu greifen ist, häufig ist das Auslegungssache
Abgesehen davon, hab ich tatsächlich, als deutscher Blog in der deutschen Bubble der auf deutsch schreibt, das an dieser Stelle auf die deutsche Politik bezogen. Und habe ich sehr viele Beispiele erlebt, die eben erst wenn es um Israel geht irgendwie aktiv werden. Ich möchte auch wieder betonen, ich habe in diesem Post eigentlich gar nichts zum Konflikt, zu Gaza, oder Israels Verhalten im Konflikt gesagt, weil es eben nicht das Thema des Posts war.
Ich werde jetzt auch nicht versuchen snarky irgendwie auf deinen Ask zu reagieren, ich hab irgendwie auch das Gefühl, dass ich nicht wirklich Adressat dieser Wut bin, sondern sich das hier einfach grad so entladen hat.
Aber bei einer Sache muss ich stark widersprechen. Du sagst nämlich "Mal abgesehen von einigen wenigen Clowns wissen doch alle, dass Israel nicht das Judentum oder seine Anhänger repräsentiert." Das mag vielleicht dein Wunschdenken sein, weil es dein Narrativ natürlich vereinfacht, aber das ist, wie man aktuell sehen kann, definitiv nicht so. Und es reicht ja nur eine gewaltbereite Minderheit aus, das sieht man an den Angriffen auf Synagogen, an den Davidssternen an jüdischen Wohnhäusern, an dem antisemitischen Mob an dem russischen Flughafen. Hättest du den eigentlichen Artikel gelesen wüsstest du auch, dass es darum ging, dass Antisemiten versuchen die Proteste gegen Israel zu instrumentalisieren.
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antiimp · 3 years
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Berlin 1951: Die koreanische Jugend vor der Welt
Berlin 1951: Die koreanische Jugend vor der Welt
Im August 1951 wurden in Berlin, der Hauptstadt der damaligen Deutschen Demokratischen Republik, die 3. Weltfestspiele der Jugend und Studenten ausgetragen. Daran nahm die Delegation der Jugend und Studenten der Demokratischen Volksrepublik Korea teil. Niemand dachte, dass sie kommt, weil die DVRK im Krieg war. Der Große Führer Genosse KIM IL SUNG, Staatschef der Republik, schickte nach Berlin…
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der-saisonkoch · 10 months
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Schlusserklärung der XXVI. Tagung der FSP
Ich habe das mal maschinell übersetzt in dem Vertrauen, Sie können damit umgehen. XXVI. Treffen des Forums von São Paulo Die Gruppe politischer Organisationen und Bewegungen diskutierte unter anderem über die Integration zwischen den Ländern des Kontinents, die Situation der brasilianischen Politik, soziale Netzwerke und Fake News, Antiimperialismus. Die Ausgabe war eine Hommage an Marco…
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unstimmigeharmonie · 6 years
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Nach dem das Ende der Geschichte sein Ende gefunden hatte, sehen wir in der heutigen Lage die Konkurrenz verschiedener Machtblöcke um geopolitische Einflusssphären, wobei der einzige Konflikt, dem ansatzweise ein sittlicher Charakter zu attestieren wäre, der zwischen der westlich-liberalen und der islamistischen Ausprägung des Kapitalismus ist. Das arabische Gesellschaftsmodell vegetiert – in seiner autokratischen Form ebenso wie in seiner hierokratischen – so weit im Gestern, dass es bloß Ärger, nicht aber wirkliche Gefahr stiften kann. Die arabische Welt ist in der Defensive, sie verliert. Nicht wegen der Außenpolitik der USA, des Erbes der Kolonialzeit oder weil ein paar Millionen Israelis sich erfrechen, ein kleines Sandland als das ihre zu verteidigen, sondern weil sie – und hier darf man gern einmal orthodox marxistisch sein – auf einem Missverständnis zwischen Basis und Überbau dahinsiecht: Kapitalistische Strukturen, die von einem rigiden und stumpfsinnigen System aus klerikalen, faschistischen, misogynen und allgemein mittelalterlichen Elementen im Griff gehalten und an der Bewegung gehindert werden. Die Aggressivität des Islamismus steht dieser Schwäche nicht entgegen, sie kommt aus ihr. Islamistische Ideologie und die Rechtsform der Scharia sind ebenso die Ursache der Krise, wie sie sich zugleich von ihr nähren und ohne sie nicht sein könnten. Eine solche Krise kann nur überwunden werden, wo eine Gesellschaft sich als ganze reformiert, verbürgerlicht, also zivilisiert, und mit der Befreiung der Produktivkräfte auch das Elend schwindet. Da indes das Verhältnis der Konkurrenz besorgt, dass immer irgendwer den Kürzeren zieht, ist klar, dass das Elend sich stets reproduziert und solange nicht getilgt werden kann als die elementare Beziehung weiter besteht. Die arabische Situation liegt mithin auf der Ebene der Ursachen dieselbe Konfiguration zugrunde, die auch den anderen geopolitischen Konflikten der Gegenwart vorausgesetzt ist, etwa dem erwähnten Ringen um die Ukraine oder dem wirtschaftlichen Aufstreben Chinas. Aber keiner dieser Fälle hat ein vergleichbares Ansinnen und Kalkül hervorgebracht. Im Islamismus wird das Irrationale selbst zum sittlichen Zweck. Terror, Vernichtungswahn, Todessehnsucht, Rassismus, Antisemitismus und die Umma als volksgemeinschaftlicher Kitt, die unvermeidlichen Risse der kapitalistischen Gesellschaft zu verdecken, machen ihn in der Tat zum, wenngleich sehr viel schwächeren, ideologischen Wiedergänger des Nationalsozialismus.
Felix Bartels
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steffireichert · 8 years
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Der ehemalige linksextremistische Terrorist der AIZ und heutige Islamist bzw. Salafist Bernhard Falk zusammen mit „Genossen“ und Altkadern diverser Stasi-Verbände gegen das Gedenken der Berliner Mauertoten (Störaktion), 2016
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hintergrundrauschen · 4 years
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"Es handelt sich keineswegs um den extremen oder politisierten Rand einer gut gemeinten Idee, sondern um Phänomene, die aus dem Kern einer Lehre sprudeln, die Geschlecht primär für eine von Menschen gemachte und sprachlich vermittelte «Struktur» hält, die mal dieses oder jenes sein kann und die sich bestens in das unterkomplexe Weltbild des Antiimperialismus fügt. Entscheidend ist nicht, dass dieses hier solch eine prominente und akademische Renaissance erfährt – entscheidend ist einzig, dass die Mehrheit dem bislang nicht widersprochen hat und Kolleginnen noch dann gewähren liess, als diese bereits gegen das Recht auf Selbstbestimmung anderer Menschen anschrieben. Es gibt angesichts dieser Entwicklung keinen Grund, sich kulant zu zeigen. Personen, die die körperliche Unversehrtheit und die freie, unbeschwerte Entwicklung anderer zur Disposition stellen und dies mit Hinweis auf deren «Kultur» rechtfertigen, sind ordinäre Rassistinnen und wie solche zu behandeln. Dass die entsprechenden Akademikerinnen zudem ihrer eigentlichen wissenschaftlichen Arbeit, der Erforschung von Rassismus, nicht nachkommen, während sie mit dem schrill und rasch von sich geschleuderten Adjektiv «rassistisch!» alles Mögliche abzuwerten versuchen, hat gerade im Falle Deutschlands einen geradezu hämischen Beigeschmack."
"Es mutet heute bereits wie eine Skurrilität des späten 20. Jahrhunderts an, dass in den 1990er Jahren ein historischer Moment erreicht war, in dem Personen, die weder über Kenntnisse in Anatomie, Hormonfunktion und Reproduktion verfügten noch in der klinischen Praxis der Sexualwissenschaft und der Psychoanalyse geschult waren, die Bezeichnung «Geschlechterforschung» für sich reklamieren konnten."
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