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›Wesen‹ ist bei Marx der innere Zusammenhang der realen Verhältnisse. […] So gefaßt, ist das Verhältnis von Wesen und Erscheinung nicht mit dem von Inhalt und Form, Ganzen und Teilen, Allgemeinem und Besonderem, idealem Durchschnitt und abweichenden Randerscheinungen identisch; es ist aber mit diesen Beziehungen eng verbunden. Ebenso wie für diese Relationen gilt für die Begriffe ›Wesen‹ und ›Erscheinung‹: ohne Beziehung auf einen realen Gegenstand sind sie entbehrlich. Das ist nicht gleichbedeutend mit einer positivistischen Festnagelung auf fixe Fakten. […] Wesen und Erscheinung sind weder abgrundtief getrennt noch genau dasselbe. Sie sind keine zwei Seinsarten und überdies mit dem Seinsbegriff inkompatibel. Ihre Beziehung hat eine durch die Sache bedingte methodische Bedeutung. Im dritten Band des ›Kapitals‹ heißt es: »…alle Wissenschaft wäre überflüssig, wenn die Erscheinungsform und das Wesen der Dinge unmittelbar zusammenfielen…« (MEW 25, S. 825). Ihre Einheit ist vermittelt, ihre Differenz Anlaß zur Analyse und – falls die Erscheinung einer Verkehrung gleichkommt – zur Kritik. Die Erscheinung ist notgedrungen der Ausgangspunkt. Ihr Begriff hat eine vierfache Bedeutung: Erscheinung ist zunächst die Existenzform, Existenzweise, zum Beispiel eines Gesetzes, wobei die Erscheinungsform nie direkt, ohne Entwicklung aus dem Gesetz abzuleiten ist. Erscheinung ist weiterhin das sinnlich wahrnehmbare Erfahrungsmaterial, drittens die Gesamtheit der Oberflächenphänomene, viertens der Schein. Die letzten drei Bedeutungen hängen so eng zusammen, daß ihre künstliche Trennung selbst Schein wäre. Die Erscheinung ist nicht zufällig, sie hat ihre raison d’etre. Sie ist kein bloßes Appendix, sondern innerhalb realer Verkehrungen ein selbst substantielles Akzidenz. Wesentlich ist dabei nicht nur, daß in den Grundstrukturen angelegte Mystifikationen sich mit inhärenter Notwendigkeit auch an der sichtbaren Oberfläche ausdrücken. Zum Wesen des Kapitalismus gehört es, daß die Erscheinung als das Wesentliche gelten kann. Voraussetzung dieser Vertauschung ist, daß ein Komplex bestimmter Oberflächenphänomene im Kontext der getrübten gesellschaftlichen Wahrnehmung »das wirkliche Verhältnis unsichtbar macht« (MEW 23, S. 562).
Erkenbrecht, Ulrich (1976): Das Geheimnis des Fetischismus. Grundmotive der Marxschen Erkenntniskritik, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt a. M./Köln, S. 26f.
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Wahres erotisches Triebleben, die Beziehungen, in denen Lust sich realisiert, ist keineswegs jenes healthy sex life, das in den fortgeschrittensten industriellen Ländern heute alle Branchen der Wirtschaft, von der kosmetischen Industrie bis zur Psychotherapie, ermuntern. Vielmehr überlebt in der Genitalität die partiale Libido, die in jener sich zusammenfaßt. Jedes Glück entflammt an der Spannung beider. So wie die Partialtriebe, sofern sie nicht genital sich erfüllten, etwas Vergebliches behalten, als gehörten sie einem Stadium an, das Lust noch nicht kennt, so ist die von den als pervers geächteten Partialtrieben ganz gereinigte Genitalität arm, stumpf, gleichsam zum Punkt zusammengeschrumpft. Desexualisierung der Sexualität wäre wohl psychodynamisch zu verstehen als die Form des genitalen Sexus, in der dieser selber zur tabuierenden Macht wird und die Partialtriebe verscheucht oder ausrottet. Ein Stück sexueller Utopie ist es, nicht man selber zu sein, auch in der Geliebten nicht bloß sie selber zu lieben: Negation des Ichprinzips. Sie rüttelt an jener Invariante der im weitesten Sinn bürgerlichen Gesellschaft, die von je auf Integration aus war, der Forderung nach Identität. Zunächst war sie herzustellen, schließlich wäre sie wieder aufzuheben. Was bloß identisch ist mit sich, ist ohne Glück.
Adorno, Theodor W. (2003/1963): Sexualtabus und Recht heute, in: ders.: Kulturkritik und Gesellschaft. Eingriffe Stichworte, Gesammelte Schriften Band 10.2, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M., S. 537f.
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Psychoanalyse und historischer Materialismus müssen koexistieren. Die soziale Welt läßt weder aus dem Bewußtsein noch aus dem Unbewußten der Subjekte sich erklären, die sie durch Arbeit zwar erzeugen und erhalten, aber das nicht wissen. Soziale »Tatbestände« wie das Wertgesetz, der imperialistische Krieg, der tendenzielle Fall der Profitrate oder die Überproduktionskrise lassen sich nicht auf die (stets sozial interpretierten, sei es legitimierten oder tabuierten Bedürfnisse von Individuen zurückführen. Kein Triebschicksal und keine Verdrängung macht den Kapitalismus und andere Produktionsweisen irgend verständlich. Umgekehrt lehrt die Kritik der politischen Ökonomie nichts darüber, wie die »Charaktermasken«, die die Personen als »Träger von bestimmten Klassenverhältnissen und Interessen« (Marx) überstülpen müssen, mit deren Trieben verlötet sind, nicht über Traum und Neurose. Daß Psychoanalyse und Kritik der politischen Ökonomie im ihnen gemeinsamen »Objekt«, dessen Eigentümlichkeit es ist, daß es Subjekt werden kann, zusammentreffen, ist ebenso gewiß wie ihre (einstweilen) unaufhebbare Differenz.
Dahmer, Helmut (1971): Psychoanalyse und historischer Materialismus, in: edition suhrkamp: Psychoanalyse als Sozialwissenschaft. Mit Beiträgen von Alfred Lorenzer/Helmut Dahmer/Klaus Horn/Karola Brede/Enno Schwanenberg, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M., S. 64.
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Der Antizionismus ist das Ticket, dessen Gegenzeichnung, egal was man sonst so veranstaltet, die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der edlen Seelen garantiert. Genau deshalb gedeiht er nirgends besser als im akademischen und im Kulturbetrieb.
Quadfasel, Lars (2024): Ressentiment für den gehobenen Geschmack, in: Jungle World 2024/10.
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Kunst- und Kulturbetrieb werden durch politisierte Moral beherrscht, was auch heißt, das ein wesentlicher Aspekt des ästhetischen Verhaltens, des Verhaltens am Werk versagt. Wo die Künstler auf das "Zwischenmenschliche" gehen, und das ist bereits Jargon aus dem Gruselkabinett dieser Moral, mag ihnen hier und da noch das Destillat aus Form und Inhalt gelingen. Sobald sie das angeschaute und dargestellte Konkrete ins Verhältnis zur Gesellschaft setzen, und das heißt fast immer in die Koordinaten einer mit dem Pathos der Progressivität angestrichenen Moral des Politischen, wo sie also beinah immer keinen Begriff der Gesellschaft und ihrer Widersprüche haben, wird es grausig, dumm und gefährlich. Die Kunst kann nichts für das Elendige der Künstler, aber diese für die verbreitete Erledigung der Werke.
M. Schönwetter
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Materialismus ist Vorrang des Konkreten, des Objekts, der bedürftigen Natur im Subjekt.
Bruhn, Joachim (2003): Adorno: Die Konstellation des Materialismus, in: Risse, No. 5, wieder abgedruckt in: Freundeskreis Joachim Bruhn (2024) (Hg.): Materialismus und Barbarei. Pamphlete und Essays, Amsterdam, Verlag de Munter (Raubdruck), S. 126.
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Es brennt mir die Seele weg, reißt mich aus dem Halt in der Welt.
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Das Sein bestimmt das Bewußtsein – nicht, zumindest nicht materialistisch. Denn der Materialismus schreibt sich nicht von der Materie her als vom Ersten, dem das Bewußtsein den Spiegel vorhielte, sondern von der in die negative Totalität des Kapitalverhältnisses gebannten Gattung. Der Materialismus ist keine Milieutheorie, kein Determinismus; überhaupt leitet er nicht ab. Er stellt kritisch dar. Er treibt, sagt Marx, »Kritik durch Darstellung«, d.h. die objektivierte Selbstreflexion der in sich verkehrten Gesellschaft im Horizont ihrer ultimaten Krise als ihrer definitiven Wahrheit. Der Materialismus ist so keine Ursprungsphilosophie, sondern das Selbstbewußtsein negativer Dialektik, nicht die Große Methode von Intellektuellen, die sich aufs Objekt anwendet, sondern Kritik, die die verdinglichte Immanenz des Objekts aufsprengt. Der Materialismus ist nicht, schon gar nicht in seiner kategorischen Position als Kommunismus, Organ eines Interesses, Agent einer Klasse, Kommissar eines Programms: deshalb taugt er weder zur »Wissenschaft als Beruf« noch zu deren Konsequenz: »Politik als Beruf«, weil er das Widervernünftige der kapitalisierten Gesellschaft nicht ins System schachteln und als Theorie vergolden mag. Materialismus ist der Antagonist von derlei Praktiken der Rationalisierung, dieses, wie Adorno sagt, »Defaitismus der Vernunft«. Schließlich ist der Materialismus keinesfalls Marxismus. Denn Marxismus ist vorkritisch, eine Option bürgerlicher Aufklärung. Marxismus ist zudem antikritisch, eine Strategie radikalbürgerlicher, jakobinischer Intellektualität. Wo der Materialismus der marxschen Kritik der politischen Ökonomie von Ideologie spricht, da hört der Intellektuelle penetrant Interpretation, Meinung, Manipulation: Dies, um sich zur professionellen Vermittlung von sog. »Tatsachenurteilen« und sog. »Werturteilen« zu ermächtigen. Das ist wesentlich autoritär. Nicht nur, weil der Intellektuelle das gesellschaftliche Unwesen verdoppelt, indem er sich verhält wie das Geld zur Ware, d.h. als Philosoph, der den »gerechten Preis« ausmittelt. Sondern auch, weil der philosophische Akt schon in der bloßen Form seines Urteils jenen Unterschied von Wesen und Schein setzt, wonach, ökonomisch betrachtet, der Gebrauchswert bloß Erscheinung des Werts und, politisch betrachtet, das empirische Individuum nur Ausdruck des juristischen Subjekts ist: »faule Existenz«. Schließlich ist Marxismus konterrevolutionär, denn das zu emanzipierende »Wesen« der Menschen ist keinesfalls Arbeit; wäre es so, ginge es tatsächlich um die »Befreiung der Arbeit«, würde die Repression des Besonderen durchs Allgemeine, des Individuums durch die Arbeitskraft fortgeschrieben, während doch freie Assoziation und endlich, so, wie Adorno in den Minima Moralia den Kommunismus glücklich definiert, die »Einheit des Vielen ohne Zwang« herrschen soll. Der Materialismus ist kein Marxismus, weil jedweder Marxismus seit Karl Kautsky und W.I. Lenin auf den barbarischen Satz Stalins führt: »Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen«. Summa summarum ist der Materialismus kein Marxismus, weil er die marxsche Kritik der politischen Ökonomie beim Wort nimmt und damit als die Einheit von Kapitalkritik, Staatskritik und Ideologiekritik, als die sie von Anfang an gedacht war: Das ist die Quintessenz.
Bruhn, Joachim (2003): Adorno: Die Konstellation des Materialismus, in: Risse, No. 5, wieder abgedruckt in: Freundeskreis Joachim Bruhn (2024) (Hg.): Materialismus und Barbarei. Pamphlete und Essays, Amsterdam, Verlag de Munter (Raubdruck), S. 123f.
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Vor 5 Jahren (28.02.2019) starb Joachim Bruhn.
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Dass Pubertierende in dem für die Pubertät so kennzeichnenden Widerspruch der Sehnsüchte nach Individualität und Zugehörigkeit sich der gängigen kulturindustriell verwursteten Identitätsschablonen bedienen, die eben mit dem Charakter der Besonderung, der (vermeintlichen) Rebellion gegen gängige Ordnungen und gleichsam mit dem Versprechen einer Zugehörigkeit in ähnlicher sinn- wie identitätsgebender Funktion (früherer) Subkulturen die Auflösung des Widerspruchs genannter Sehnsüchte versprechen, ist im Grunde gewöhnlich und legitimer Ausdruck pubertären Ringens um das Selbst. Wenn aber daueradoleszente Erwachsene jene geschlechtsbezogenen Identitätsschablonen in albernen Ermächtigungstänzchen aufführen und diese noch mit allerhand Pseudomoral und abgedroschenem Praxisfetischismus überziehen, dann ist das kaum an selbstgerechter Peinlichkeit zu überbieten. Aber es ist ein Lehrstück darin, wie die Subjekte mehr denn je in den bedrückenden gesellschaftlichen Verhältnissen Handlungsmacht und Individualität, und sei es nur in Form diskursiver, mantraartiger gegenseitiger Lügen- und Täuschungsrituale einer vermeintlichen Ermächtigung über Sexus, Eros und geschlechtliche Natur, inszenieren müssen, wo die Praxis und das Individuum längst abgeschafft sind. In die Ermächtigungsträume dieser Menschen bricht stets die allgemeine Ohnmacht als eigene herein. Daraus erklärt sich auch die Aggressivität, die in der Abwehr gegen alles und jeden liegt, die jene prekären Episoden der inszenierten und selbsttäuschenden Ermächtigung hinterfragen.
M. Schönwetter
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Passages, Sean William Randall
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Es hat keine Epoche gegeben, die sich nicht im exzentrischen Sinne »modern« fühlte und unmittelbar vor einem Abgrund zu stehen glaubte. Das verzweifelt helle Bewußtsein, inmitten einer entscheidenden Krisis zu stehen, ist in der Menschheit chronisch. Jede Zeit erscheint sich ausweglos neuzeitig. Das »Moderne« aber ist genau in dem Sinne verschieden wie die verschiedenen Aspekte ein und desselben Kaleidoskops.
Benjamin, Walter (1991): Passagen-Werk, Aufzeichnungen und Materialien, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M., S. 677.
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Vom Standpunkt der Vernunft ist es logisch, und was logisch ist, ist einfach, dass die Menschen ohne Gewalt und Zwang leben. Vom Standpunkt der Vernunft erscheint es absurd, was die Menschen sich antun, welches Leid sie in der Geschichte aufgehäuft haben und immer wieder aufhäufen. Der Widerspruch zwischen ihr und der Realität ist, dass sie in ihrer konkret-praktischen Gestalt nur Mittel dieser Realität ist, dieser aber zugleich widerspricht, etwas Utopisches in sie hineinträgt. Es gibt keinen Standpunkt der Vernunft außerhalb der Gesellschaft, und doch setzt sich sich über sie hinweg, indem die Individuen in ihr ihre gesellschaftliche Bedingtheit gegen die Gesellschaft denken. Selbst in der verlorenen Individualität hält sie sich als Potential, denn ganz ohne Sie, zwar als zugerüstete, klägliche Gestalt, als technische Rationalität, ginge es nicht mal mit dem monadischen Zustand der Einzelnen. Alles ohne sie ist Natur, auch die schlechte Gesellschaft ist auf Vernunft verwiesen, wenn auch diese auf sie zurückschlägt, sie fast abschafft und in jeder Bluttat auch abschafft. Vernunft hat aber auch etwas von Natur, sie ist nicht etwas ganz von ihr Unterschiedenes, auch wenn sich mit ihr der Geist über Natur erhebt. Sie braucht Impuls, "Hinzutretendes" (Adorno). Der Standpunkt der Vernunft ist größten Teils eine Spekulation, eine Ableitung aus ihrem Möglichkeitenhorizont in die Zukunft; darum das Pathos in den ersten Sätzen. Was sie im Individuum als Objektives sein kann, ist aber nicht nur utopische Erwartung, sondern zeigt sich in den Momenten der Freiheit, und wenn nur in geistigen Möglichkeiten. An der Vernunft ist Herrschaft nicht total, sonst wäre kein Bewusstsein und damit auch kein Bewusstsein von der Vermittlung desselbigen gegeben. Vielleicht ist das der einzige Punkt, an dem sich so etwas wie eine positive Anthropologie festhalten lässt, allein in der Möglichkeit der Menschen - nicht des Menschen (weil ohne Geschichte ist das nicht) -, doch mehr zu sein als das, als was sie sich machen. Es ist nicht ihre Natur, denn so etwas haben sie nicht außerhalb des materiellen Substrats, sondern der Überschuss von erster Natur, da wo sie sich selbst übersteigt und zu etwas anderem wird. Darum ist das immer Geschichte. Die positive Anthropologie hat unreflektiert Recht, denn sie übernimmt die Geschichte wie eine Natur des Menschen, weil sie als blinde Natur, welche über jedes Individuum hinweggeht, tatsächlich eine zweite Natur ist. Die Anthropologie muss sich selbst widersprechen, sich abschaffen. Sie hört nämlich da auf, wo wirkliche Geschichte erst anfängt, wo sich wirkliche Individuen sich ihrer bemächtigen. Das Medium dieser Befreiung ist Vernunft, die zur Praxis wird - ohne in Praxis aufzugehen. Eine Gesellschaft kann nicht vernünftig sein, sondern nur Individuen, was nicht zu verwechseln ist mit einer bloß subjektiven Vernunft. Objektiv wird Vernunft, indem Individuen mit ihr sich einen freien Zustand ermöglichen und dieser gesellschaftliche Zustand in allen Individuen unreglementiert wiederum ihr Möglichsein anlegt. Als praktisches Prinzip eines gesellschaftlichen Ganzen wird sie da objektiv, wo die Individuen ihren Selbstzweck mit den Bedürfnissen, den Wünschen, den Ängsten, den Schwächen des Anderen versöhnen.
M. Schönwetter
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Toshi Yoshida
Bruges, 1955
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