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#Lüderitzbucht
logi1974 · 4 months
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Namibia 2023/24 - Tag 15
Herrschaften und Oukies!!!
Mit den Inhabern der Pension "Zur Waterkant", erstklassigen Lüderitzbuchter Urgesteinen und Nachfahren der ersten Siedler des Landes, liegt es natürlich auf der Hand, bei den Hälbichs gleich auch eine historische Stadtführung zu buchen.
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Leider lässt es der Gesundheitszustand von Herrn Hälbich nicht mehr zu diese Touren oder die täglichen Touren von Kolmannskuppe selbst zu führen.
Aber mit Marion Schelkle, ehemalige Inhaberin von Lüderitz Safaris & Tours, war ein mehr als adäquater Ersatz für uns gefunden worden.
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Sie ist ebenfalls ein Lüderitzbuchter Urgestein, Enkelin einer der ersten Siedler aus dem Jahre 1898. Sie weiß, wo welche Gardinen gewebt wurden, wo die Teppiche, kennt die Geschichte der Möbel in der Stadt – einfach alles!
Ihren Laden in der Bismarck Straße musste sie inzwischen aufgeben. Nicht etwa aus Altersgründen, 75 Jahre ist noch lange kein Grund sich in den Ruhestand zurückzuziehen, sondern Corona war auch hier dafür verantwortlich.
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Ihre Geschäfte führt sie dennoch weiter, jetzt eben von zu Hause aus. Und so kommt sie mit ihrem alten VW Bulli angezuckelt, lädt uns vor der Waterkant ein und los geht die wilde Fahrt durch das "sprudelnde Leben" von Lüderitz.
Von einigen wird Lüderitzbucht noch immer "die südlichste Stadt Deutschlands" genannt. Obwohl diese Zeit lange vorbei ist, erinnert doch noch einiges an das einstige Deutsch-Südwest-Afrika.
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Mit der Ankunft des Bremer Tabakhändlers und Unternehmersohns Adolf Lüderitz, auf dem Segelschiff Tilly am 10. April 1883, begann die moderne Geschichte der Lüderitzbucht.
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Seine Vision bestand darin, diesen Landstrich für deutsche Auswanderer attraktiv zu machen, Bodenschätze zu erkunden und eine Handelsniederlassung zu gründen. Durch den jungen Kaufmann Heinrich Vogelsang ließ er das als unfruchtbar angesehene Land vom Orlam-Kapitän Joseph Frederiks II. erwerben.
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Da Lüderitz befürchtete, die ebenfalls an dem Gebiet interessierten Engländer würden die gesamte Küste des Landes besetzen, bat er die deutsche Regierung um Schutz seiner Besitztümer.
Adolf Lüderitz selbst blieb zwei Jahre später, 1886, auf Forschungsfahrt am Oranje verschollen. Ihm zu Ehren erhielt der Ort den Namen "Lüderitz".
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Was bescheiden begann, wurde eine der größten Sensationen der jungen Kolonie, denn wenige Jahre später, 1908 fand der deutsche Bahnmeister August Stauch den ersten Diamanten bei Grasplatz, dem dann tausende Glücksritter folgen sollten.
Diamantenorte wie Kolmannskuppe, Stauchslager, Ida- und Charlottental schossen wie Pilze aus dem Boden und Lüderitz, die Gründerstadt Deutsch-Südwestafrikas, wurde beinahe über Nacht der Umschlagplatz für die kostbaren Steine.
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Geschäftsleute, Händler und Glücksritter überschwemmten den Ort. Trinkwasser wurde per Tankschiff oder Eisenbahn dorthin gebracht.
Man errichtete eine Meerwasser-Entsalzungsanlage, die mit einem eigens hierfür gebauten Elektrizitätswerk betrieben wurde. Hotels, Restaurants, Vereine und Sportclubs wurden gegründet, und für einige Jahre war Lüderitz der "Nabel der Welt" von Deutsch-Südwestafrika.
Doch mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und der Machtübernahme durch Südafrika wurde quasi über Nacht für die deutschen Bewohner alles anders.
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Viele von ihnen wurden in Internierungslager gebracht, verließen das Land, verloren alles, was sie aufgebaut hatten, oder starben verarmt und glücklos - darunter auch der Diamanten-König August Stauch und der Lüderitzbuchter ruhmreiche Bürgermeister Emil Kreplin.
Das besondere Flair von Lüderitz besteht in Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit, von denen der Großteil bis heute sehr gut erhalten und gepflegt ist. 191 dieser Häuser gibt es tatsächlich noch.
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Die meisten Gebäude wurden in den Jahren des Diamantenbooms zwischen 1908 und 1914 errichtet. Damit sind sie erstklassiger Jugendstil. Knapp die Hälfte davon befindet sich noch in gutem Zustand.
Der spätere wirtschaftliche Niedergang von Lüderitz hatte hinsichtlich des architektonischen Aussehens immerhin etwas Gutes: Es wurden kaum neue, unpassende Häuser zwischen die alten gesetzt. Somit präsentiert sich der alte Stadtkern auch über 100 Jahre später in nahezu intaktem Zustand.
Vergeblich sucht man auch nach Selbstbeweihräucherungen á la "Sam Nujoma Drive" oder Diktatorenhuldigungen wie "Robert Mugabe Avenue" oder "Fidel Castro Street".
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1904 wurde der prächtige Bahnhof an der Bismarckstraße durch die deutsche Kolonialmacht gebaut, damit sollte die Anbindung der Hafenstadt an das Inland verbessert werden. Die Züge wurden gebraucht, um Waffen zur Bekämpfung der Herero- und Nama-Aufstände zu transportieren.
Später wurden die Routen wichtig für den Diamantenhandel in Kolmannskuppe. 1996 wurde die Strecke komplett still gelegt, der Verfall der Gleise machte den Zugverkehr unmöglich.
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Im Woermann-Haus in Lüderitz warteten früher Passagiere der gleichnamigen Reederei auf die Ankunft der Schiffe; die Bahnlinie Lüderitz – Aus endete praktischerweise hier.
Das Woermann Haus, erbaut 1906, ist ein in der Grundanlage schlichter Bau, der aus dem Fels gewachsen zu sein scheint. Bei der Errichtung mussten Felsen weggesprengt werden. Die Brocken, die dabei entstanden sind, bilden die Mauersteine bis zum ersten Stock. Es beeindruckt weiterhin auf der Nordseite mit zwei Erkern und drei Balkonen im ersten Stock.
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Die Hamburger Woermann-Linie war auf den Liniendienst entlang der afrikanischen Westküste ausgerichtet, während die DOAL vor allem die Ostküste Afrikas befuhr.
Beide Gesellschaften gehörten Adolph Woermann, der somit zu Beginn des 20. Jahrhunderts der eigentliche Herr über die deutsche Afrika-Schifffahrt war (ab 1909 Woermann & Brock).
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Am 13. Januar 1905 traf nach dreiwöchiger Seereise der deutsche Reichspostdampfer "Prinzregent" der Woermann-Linie vor Swakopmund ein.
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Einer der Soldaten war der Schmiedemeister Albert Plietz. Nach seiner Militärzeit ließ er sich in Lüderitz nieder und gründete dort 1909 am Ende der Bismarckstrasse seine Firma.
In den historischen Werkstätten dieses Betriebes wurde für Arbeiten für "Hufbeschlagsschmiede, Wagenbauerei und Schlosserei" von Albert Plietz geworben.
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Als der Diamantenrausch bei Kolmannskuppe ausbrach, wurde die Lüderitzbuchter Niederlassung "Krabbenhöft & Lampe", in dem am Ende der Bismarckstrasse 1909 errichteten Gebäude, als Hauptgeschäftsstelle eingerichtet.
Das "Kreplinhaus" (Baujahr 1909) schaut würdig auf die staubige Bergstraße hinab.
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Ein winziges Stückchen weiter, quasi gegenüber an der Ecke, steht das leuchtend-blaue „Haus Grünewald“ aus dem Jahre 1910. Beide Häuser werden Emil Kreplin zugeordnet, dem ersten und sehr angesehenen Bürgermeister von Lüderitzbucht (1909 bis 1914).
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Kreplin kam, wie so viele andere, als Soldat mit den deutschen Schutztruppen nach Deutsch-Südwest. Nach Beendigung seiner militärischen Laufbahn stand er im Dienst der Eisenbahn. Durch die Diamantenfunde bei Grasplatz erfuhr auch sein Leben eine ungeahnte Wendung. Innerhalb kürzester Zeit hatte auch er es zu einem beträchtlichem Vermögen gebracht.
Das Haus Eberlanz nimmt sich bescheiden neben dem dominanten Haus Grünewald in der Bergstrasse aus.
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Friedrich (Fritz) Eberlanz wurde 1879 im deutschen Witten/Ruhr geboren und erlernte dort den Beruf des Dekorateurs. Wenige Wochen vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges, im Jahre 1914, kam er mit dem Schiff nach Lüderitz. Er erhoffte sich in der deutschen Kolonie bessere berufliche Perspektiven.
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Sein Geschäft eröffnete er in der Bergstraße, in dem ursprünglich von Oberleutnant Edmund Troost 1909 erbauten Haus, das bis heute jedoch nur unter dem Namen „Eberlanz Haus“ bekannt ist.
Eberlanz war ein begeisterter Amateursammler und Hobby-Botaniker. Mit der Zeit konnte er sich ein umfangreiches Wissen aneignen und tauschte sich mit führenden Fachleuten aus. Eberlanz stellte die gesammelten Funde und Entdeckungen zunächst in seinen privaten Räumen aus.
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1926 gründete er zusammen mit Praeses Wandres, Dr. Holst und Dieter Petzold den Vorläufer des Museums, die Vereinigung für Landes- und Völkerkunde, in Lüderitzbucht.
Friedrich Eberlanz wurde 1966, kurz nach seinem Tod, zum Ehrenbürger der Stadt Lüderitz ernannt.
1979 erklärte man das „Eberlanz Haus“ zum Nationalen Denkmal.
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Als gelungen empfinden wir die frische Renovierrung des ehemals explodierten Elektrizitätswerks in der Diazsstraße. Die Struktur der riesigen Halle besteht aus Stahlträgern, die damals in Deutschland vorgefertigt und 1911 in Lüderitzbucht zusammengebaut wurden. Zur Blütezeit der Diamantenfelder war hier das modernste E-Werk der südlichen Halbkugel untergebracht.
Mit Turbinen wurde in diesen Hallen Strom für Lüderitzbucht, Kolmannskuppe und die südlichen Diamantfelder erzeugt und mit Kondensatoren Süßwasser für den Stadtbedarf produziert.
Die historische Felsenkirche erhebt sich hoch über der Bucht, auf dem Felsen des Diamantberges, mit Blick über die Stadt. 100 Jahre alt wurde sie im Jahre 2012.
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Bereits 1909 hatte die Gründungsversammlung stattgefunden und unter der tatkräftigen Führung von Pastor Metzner ging man zunächst an die Errichtung eines standesgemäßen Pfarrhauses, das schon 1910 fertig gestellt wurde.
Am 19. November 1911 folgte die Grundsteinlegung für die Felsenkirche. Baumeister war Albert Bause. Der Baumeister, der mit seinen drei Brüdern nach Südwestafrika eingewandert war, hatte schon das Pfarrhaus gebaut und entwarf nun auch den Bauplan für die Felsenkirche. Dieser folgt dem neugotischen Stil, wie er gerade zu Beginn des 20. Jahrhunderts bevorzugt wurde.
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Als Bauplatz für die Kirche hatte man die nackte Kuppe des Diamantberges ausersehen. Von dort oben blickte man auf die ehemals Angra Pequena genannte Bucht, die dann den Namen von Adolf Lüderitz annahm, der mit ihrem Erwerb die deutsche Kolonialgeschichte Südwestafrikas eingeleitet hatte.
Erst drei Jahre zuvor waren die ersten Diamanten in der Wüste, nicht weit von der Lüderitzbucht entfernt, entdeckt worden und sie versprachen eine glänzende wirtschaftliche Zukunft. Hoffnungsvoll beteiligte sich die deutsche Kolonialgesellschaft am Aufbau von Lüderitz und stellte das Grundstück für die Kirche kostenlos zur Verfügung.
Nach nur neun Monaten Bauzeit war das Werk vollbracht, und die Felsenkirche wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Am 4. August 1912 fand die Einweihung statt. 1978 wurde sie zum „nationalen Denkmal“ erklärt.
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Bei der Ausstattung wurden keine Kosten und Mühen gescheut – die Stadt Lüderitz konnte damals aus den Vollen schöpfen. Beeindruckend sind die bemalten Glasfenster von der Hofglasmalerei W. Franke in Naumburg an der Saale aus dem Jahre 1910, darunter ein dreiteiliges "Lutherfenster".
Als edler Spender gibt sich auf dem Fenster Johann Albrecht, Herzog von Mecklenburg, zu erkennen, der 1895 zum Präsidenten der Deutschen Kolonialgesellschaft gewählt worden war und zu den einflussreichsten deutschen Kolonialpolitikern zählte.
Der Abteilung Lüderitzbucht des Frauenbundes der deutschen Kolonialgesellschaft verdankt die Kirche das Fenster mit der Darstellung von der Begegnung Jesu mit den Schwestern Maria und Martha. Wählten die Damen des Frauenbundes ein Frauenthema, so entschlossen sich die Männer des Lüderitzer Bürgervereins zur Stiftung des Fensters mit der Szene vom Barmherzigen Samariter.
Kaiserin Auguste Victoria zeigte ihre Verbundenheit mit der jungen und aufstrebenden Gemeinde in Lüderitzbucht und stiftete die wertvolle Altarbibel mit einer handschriftlichen Widmung. Ihr Gemahl, Kaiser Wilhelm II., tat es ihr gleich und steuerte das zentrale Altarfenster bei. Unter einer Darstellung prunkt das kaiserliche Wappen mit der Stiftungsinschrift „Gestiftet von Seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. 1912“.
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Altar, Kanzel und Taufbecken sind mit üppigen Schnitzereien verziert. Sie stammen von dem Künstler Friedrich Ditzel aus dem deutschen Kaltennordheim, der Heimatstadt des damaligen Pfarrers in Lüderitz, Alexander Metzner.
Zur Ausstattung gehören außerdem das silbernes Taufgeschirr des Ehepaar Franz Schusters und die drei Glocken wurden bei der Hofglockengießerei Franz Schilling im thüringischen Apolda gegossen.
Im Oktober 2012 wurde das 100 Jahre alte Kupferdach der Felsenkirche erneuert und Dachdeckermeister Dietmar Pistorius entdeckte eine Pergamentrolle, die vor 100 Jahren in die oberste Ecke der sich verjüngenden Kirchturmspitze geschoben worden war. Zum Vorschein kam eine "Lüderitzbuchter Zeitung" vom 25. November 1911 mit einem Bericht über die Grundsteinlegung der Felsenkirche.
Inmitten der Zeitungsseiten befand sich ein Brief des Klempnermeisters Wilhelm Meckel, von Hand geschrieben und unterzeichnet am 12. Juni 1912. Mit diesem gefundenen Dokument wurde klar, dass der damals hier tätige Handwerker aus Deutschland stammte und die dortigen Traditionen auch in seiner neuen Heimat, Deutsch-Südwest, fortsetzte.
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Fast auf gleicher Höhe mit der Felsenkirche steht das Goerke Haus. Es entstand 1909 nach Plänen von Otto Ertl, in der Zeit als der Diamantenrausch die Gegend um Lüderitz beherrschte.
1904 landete Leutnant Hans Goerke als Mitglied der deutschen Schutztruppe in Swakopmund. Durch eine schwere Verletzung musste er bereits 1905 nach Deutschland zurückkehren und lernte dort seine zukünftige Frau, Luise Hornig, kennen. 1908 kehrte er, wieder genesen, nach Deutsch-Südwest-Afrika zurück, noch nicht ahnend, dass August Stauch bei Grasplatz Diamanten gefunden hatte.
Hans Goerke witterte seine Chance, beendete seine Dienstzeit bei den Schutztruppen und stieg mit in das Diamantengeschäft ein. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zu einem reichen Mann, der es sich leisten konnte den Regierungsbaumeister Otto Ertl mit dem Entwurf des hochherrschaftlichen Hauses zu beauftragen.
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Innerhalb eines Jahres wurde die repräsentative Prachtvilla fertiggestellt. Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass alles, vom Baumaterial, über Kleidung und Maschinen, sogar selbst die Lebensmittel, per Schiff aus Deutschland eingeführt werden mussten.
Mit seinen Erkern, Verzierungen, der Sonnenuhr auf der Nordseite, den Mansarden, holzgeschnitzten Balkons und dem Natursteinfundament ist es immer noch ein anschaulicher Beweis für die damalige Handwerkskunst.
70.000 Goldmark soll der Bau verschlungen haben – eine unglaubliche Summe für damalige Zeiten!
Nach der Fertigstellung des Hauses fuhr Goerke zurück nach Deutschland, um seine Verlobte Luise Hornig zu ehelichen. Sie lassen sich in Berlin trauen und machen sich, gleich nach der Hochzeit, auf nach Südwest. Jedoch konnte sich die frisch vermählte Luise Goerke, trotz allem erdenklichen Luxus, mit den Gegebenheiten in der fernen Kolonie nicht anfreunden und wurde schon bald von Heimweh geplagt.
Auch wenn man sich alle Mühe gab mit Tanzveranstaltungen, Kostümfesten, Pferderennen und Liederabenden das Leben in Lüderitzbucht interessant zu gestalten, gegen Berlin kam das einfach nicht an. Bereits 1912 verließ Hans Goerke auf Drängen seiner Frau Deutsch-Südwest und das Ehepaar zog wieder nach Deutschland. Sie kamen nie zurück.
In das Goerke Haus zog später der Bezirksrichter. Heute ist es im Besitz von Namdeb, der namibischen Diamantgesellschaft, die das Haus für die lächerliche Summe von 30.580 N$ aufkaufte, restaurierte und originalgetreu möblierte. Leider kümmert man sich mehr schlecht als recht um das schöne Haus.
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Wer die Nacht im Zelt auf der Camp Site verbringen will, für den gibt es direkt in Lüderitz nur eine einzige Möglichkeit: den Campingplatz auf der Haifisch-Insel (Shark-Island), wenige Gehminuten vom Hafen und dem Stadtzentrum entfernt. Das Gelände ist großzügig angelegt und schön gelegen, mit Blick auf den Atlantik. Allerdings fehlt den meisten Parzellen ausreichender Windschutz - und der Wind bläst in der Lüderitzbucht das ganze Jahr.
Inmitten der Campsites findet man den Adolf Lüderitz Gedenkstein, zu Ehren seines Abgesandten, Heinrich Vogelsang, gibt es ebenfalls eine Gedenkplakette und im Halbkreis ehrt man die gefallenen Soldaten der deutschen Schutztruppen.
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Dazu kommen die umgesetzten Gebeine des alten Nautilus-Friedhofs, sowie die erst 2007 errichtete Gedenkstätte des Nama-Kapitäns Cornelius Fredericks und seiner Stammesmitglieder, die hier den Tod fanden.
Vor der deutschen Kolonialzeit war die Haifischinsel ein eigenständiges Eiland, das die Schutztruppe etwas später durch einen aufgeschütteten Schotterdamm mit dem Festland verbunden und damit eine kleine Gebietsrevision vorgenommen haben. So wurde die damals "britische" Insel, die wie alle anderen Südwestafrika vorgelagerten Inseln zum britischen Empire gehörte, dem deutschen Schutzgebiet einverleibt.
Die Insel diente dann während der Herero-, und Nama-Aufstände unter Oberst Deimling, Kommandeur der Schutztruppen in Deutsch-Südwestafrika, als Gefangenenlager, das viele Verluste zu verzeichnen hatte.
Diese umfangreiche Tour ist für geschichtlich Interessierte ungemein interessant und lehrreich, insbesondere, da sie sozusagen noch von einer Zeitzeugin durchgeführt wird. Nirgendwo sonst würde man so viele Hintergrundinformationen zu den Gebäuden und deren ehemaligen oder auch aktuellen Bewohnern serviert bekommen. Der Preis für diese mehrstündige Stadttour ist mit knapp 20 Euro pro Person geradezu lächerlich gering.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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superbimages · 6 years
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Lüderitzbucht - Felsenkirche by khfechter http://ift.tt/2hHeZkw
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wigmund · 6 years
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From Mindat.Org Photo Of The Day; September 29, 2018:
View Of The Lüderitz Diamond Mining Area, In 1910.Günter Grundmann
Locality: Lüderitz District, Karas Region, Namibia
The very early diamond diggers testing the ground for alluvial diamonds, Lüderitz District, in 1910. Vintage picture postcard, published by J. C. Hubrich, Lüderitzbucht.
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loveomhh · 3 years
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STOP... don’t look away, you need to see this! Copy link for references: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Shark_Island_concentration_camp Description Shark Island or "Death Island" was one of five concentration camps located on Shark Island off Lüderitz, in Central Namibia. It was used by the German Empire during the Herero and Namaqua genocide of 1904–1908. Wikipedia Killed: Unknown (estimates range between 1,032 and 3,000) Location: Luderitz, German South West Africa Operator: German Army Other names: Konzentrationslager auf der Haifischinsel vor Lüderitzbucht Inmates: Herero, Nama Hidden from the gaze of Europeans was a land of enormous beauty  -  a realm of tall grasses, hot springs, and waterholes, where an array of tribes prospered by tending their long-horned cattle and hunting the herds of springbok and wildebeest that roamed the land. Contrary to the German belief, the indigenous Herero and Nama people were not savages. The Herero had a sophisticated culture, having occupied their ancient lands for centuries, while the Nama  -  the mixed-race offspring of early Dutch settlers  -  were ferocious warriors as well as Christians. The Herero and the Nama did not prove quite as 'inferior' as the German occupiers thought. For years they stubbornly resisted... *To continue story copy link: https://www.google.com/amp/s/www.dailymail.co.uk/news/article-1314399/amp/Hitlers-Holocaust-blueprint-Africa-concentration-camps-used-advance-racial-theories.html #blackholocaust #sharkisland #southwestafrica #murdered #germans #africans @google @intlilovebraidsdayblc https://www.instagram.com/p/CN90LJ6jLU-/?igshid=ckw3dka0c76m
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airmanisr · 4 years
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DSWA - Lüderitzbucht mit Zug
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DSWA - Lüderitzbucht mit Zug by Historical Railway Images
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aliontour · 6 years
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Montag, 16. April; MonteBello
Loni serviert uns wieder ihr erstklassiges Frühstück, allein für den Obstsalat hat sie 5 Sterne verdient. Danach fahren wir in die City of Windhoek, um letzte Einkäufe zu tätigen. Wir werden nicht so richtig fündig, kein Vergleich mit Johannesburg. Allerdings finden wir einen sehr guten Biltongladen… Am Nachmittag bin ich mit Walter Rusch verabredet, dem Experten für die Eisenbahngeschichte, aber auch für Namibias Geschichte im Allgemeinen, siehe mein Eintrag vom 21. März. Ich habe ihm noch ein paar Unterlagen von mir mitgebracht, er hat in seinen unendlich vielen Büchern recherchiert und u.a. im „Südwestafrikanischen Adressbuch von 1917/18“ einen Eintrag zu meinem Opa Paul Petzold gefunden! Zum Schluss überreicht er mir sein inzwischen vergriffenes Buch über die Geschichte der Eisenbahn in Südwestafrika. Zurück im MonteBello hat Trixi inzwischen ein wunderbares Hauskonzert von drei Nachkommen des August Stauch gehört, eine kleine Harfe, eine Querflöte und eine Konzertina! Für alle, die August Stauch nicht kennen, er war derjenige, der 1908 bei Lüderitzbucht den ersten Diamanten fand, besser gesagt, sein Angestellter fand den Diamanten. Stauch löste einen unglaublichen Diamantenrausch aus, am Besten, mal danach googeln. Solche Geschichten erlebst Du nur in Namibai! Wir jedenfalls, also Trixi und ich, zogen danach ab ins „Stellenbosch“, um uns dort mit meiner Schulfreundin Erika und Susanne (ebenfalls siehe Eintrag vom 21. März) zum Abendessen zu treffen. Viele alte Geschichten werden hervorgekramt, einfach wunderbar. Kaum sind wir beim Hauptgericht angekommen, fängt es an, aus Eimern zu schütten. Leider müssen wir uns von der Terrasse ins Innere zurückziehen, was uns aber nicht von unseren Geschichten abhält. Spät bringt uns Erika mit ihrem Polo nach Hause und muss dabei durch tiefes Wasser in den sonst trockenen Senken fahren, aber sie ist eine erfahrene Farmerin, also kein Problem.
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gobagbrain · 7 years
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Kolmanskop, Diamond Fields, Namibia
Kolmanskop, Diamond Fields, Namibia
Kolmanskop, Namibia (circa 1920) On the edge of the Namib Desert lies a town. It is an unlikely place for a town, with sand in every direction, except for one thing: diamonds. The Lüderitzbucht-Keetmanshoop Railroad where the first diamond was found in 1908While shoveling “drift sand” on a siding of a railway in the desert, Zacharias Lewala discovered a shiny stone. He took it to his…
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logi1974 · 4 months
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Namibia 2023/24 - Tag 12
FROHE WEIHNACHTEN!!!
MERRY CHRISTMAS!!!
Herrschaften und Oukies!!!
Gegen 9.15 Uhr morgens machten wir uns heute wieder auf die Räder. Miss Mogli, die feline Krankenschwester, hatte heute keinen Dienst. Den Posten übernahm dann der Hasenbär.
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Auf der ersten Etappe gab es nicht besonders viel zu sehen, da diese exakt die gleiche Strecke von vorgestern, nur eben rückwärts, war.
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An der Naute Kristall Kellerei, von der wir seit Jahren unsere Spirituousen beziehen, fuhren wir leider nur vorbei. Eigentlich wollten wir hier auch einen kleinen Stopp einlegen, als wir aber den Reiseveranstalter TARUK dort parken sahen, nahmen wir davon Abstand.
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Unterhalb des Naute Damms, ging es wieder über die Low Bridge des Löwen Fluss. Heute blockierte kein Pferd die Durchfahrt, dafür war es jetzt ein Radfahrer, der sich dort erfrischte.
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Bald sind wir zurück auf der B 4. Dort biegen wir nach Westen, in Richtung Lüderitz, ab. Endlich einmal keine Schotterpiste, sondern Asphalt - und das für die ganze restliche Strecke.
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Mittagspause gab es in der kleinen Ortschaft, mit dem wenig verheißungsvollen Namen: Aus - wie aus, Schluss und vorbei.
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Der kleine Ort Aus spielte einst eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Eisenbahnlinie zwischen Lüderitz und Keetmanshoop, da er über ein kostbaren Gut verfügte: Wasser.
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Nachdem die Bahnlinie im Jahre 1906 fertiggestellt war, entwickelte sich Aus zu einem regen Verkehrspunkt. In der Umgebung des Ortes wurde Land an Händler, ehemalige Schutztruppler und andere Interessenten verkauft, die Farmbetriebe aufbauten.
Es öffneten Cafés, Geschäfte und ein Postamt ihre Tore im Dorf, dessen Zentrum das ebenfalls 1906 errichtete Bahnhofshotel bildete.
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Als am 14. April 1908 der erste Diamant bei Grasplatz, an der Eisenbahnlinie nach Lüderitz, gefunden wurde, setzte in den küstennahen Gebieten um die Lüderitzbucht das Diamantenfieber ein.
Es wirkte sich auch auf Aus vorteilhaft aus. Die Farmer in der Umgebung belieferten Kolmannskuppe und andere Siedlungen im Diamantengebiet mit Fleisch und Milchprodukten. Die 1907 in Deutsch-Südwestafrika eingeführten Karakulschafe wurden ein wichtiges Handelsgut.
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Im Jahr 1911 öffnete in Aus eine deutsche Schule ihre Tore. In Kubub gab es inzwischen eine Pferdezucht, die Arbeitstiere für die Minen sowie Rennpferde für Lüderitz züchtete.
1913, zum 25-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Wilhelm II., floriert Aus und kann es sich leisten, dieses Ereignis bei garantiertem deutsch-südwester „Kaiserwetter“ gebührend zu feiern.
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An Kaisers 25. Regierungsjubiläum hätte sich hier kaum jemand träumen lassen, dass das gute Leben zwei Jahre später vorbei sein sollte.
Auch im 1. Weltkrieg spielte die Ansiedlung, die 1446 Meter über dem Meeresspiegel liegt, eine bedeutende Rolle im Kampf zwischen der deutschen Schutztruppe und der südafrikanische Armee. Es gab hier sogar eine Ersatz-Funkstelle, nachdem die Küstenfunkstelle in Lüderitz verloren war.
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Heute ist Aus - mehr denn je - Durchgangsstation zum Tanken oder kurzer Rast im alt-ehrwürdigen Bahnhof Hotel. Die Tankstelle wurde im vergangenen Jahr endlich, ihrer Wichtigkeit entsprechend, ausgebaut.
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Vorbei die Zeiten in denen sich alles um die 2 freistehenden Zapfsäulen knubbelte. Es gibt ein richtig modernes Gebäude. Allerdings muss man zum Bezahlen immer noch ins alte Büro und auch die Toiletten sind immer noch direkt nebenan. Gut Ding will eben Weile haben!
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Wir amüsieren uns über 2 junge Ladies, die mit einem wenig fahrtüchtigen Auto - allgemein als Schrottkarre bekannt - dort steht. Die Kiste hat oben auf dem Dach 2 Reservereifen, die noch viel weniger fahrtüchtig sind.
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Das Bahnhof Hotel bietet die typische Deutsch inspirierte Südwester-Küche und hausgemachte Kuchen zu moderaten Preisen. Man spricht Deutsch, Englisch und Afrikaans.
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Gelegentlich trifft man schon hier auf die wilden Namib-Pferde, die sich, in Dürrejahren auf der Suche nach Futter, von der etwa 20 Km Wasserstelle von Garub entfernt, hier ohne Scheu bewegen.
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Doch man sieht der Landschaft die ergiebigen jüngsten Regenfälle an. Noch nie haben wir diese Landschaft derart, von einem grünen Flaum bedeckt, gesehen.
Fährt man dann auf der B 4, von Aus in Richtung Lüderitz , staunt man über die hervorragende Teerstraße, die durch die Wüste zu der Ortschaft am Atlantik führt.
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Bis dorthin ist es aber noch ein weites Stück und endlos scheint sich die Savanne vor dem Berg "Dicker Willem" vor uns auszubreiten.
Schon bald zeigen die Straßenschilder "Vorsicht Pferde" an und meinen nicht etwa Reitpferde, sondern die Wildpferde von Garub, die hier anzutreffen sind.
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Wir biegen etwas 20 Kilometer hinter Aus nach Rechts ab und folgen der Piste bis zu der Wasserstelle im Nirgendwo, an der die wilden Pferde der Namib zu finden sind.
Flimmernde Hitze, sengende Sonne. Wohin das Auge schaut, türmen sich Sand, Geröll und Felsen. Kaum ein Strauch, kaum ein Baum, der Schatten spendet.
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Rau, lebensfeindlich und abweisend wirkt die Landschaft am Rande der Namib. Mehr als 50 Millimeter Niederschlag pro Jahr sind hier selten und die gab es hier tatsächlich in den letzten Monaten.
Die Herkunft der Pferde konnte bisher nicht einwandfrei geklärt werden, doch stammen sie ursprünglich, so weit ist man sich einig, nicht aus diesem Landstrich am Ostrand der Namibwüste. Dafür haben sie sich jedoch im Laufe von rund 100 Jahren an die kargen Lebensbedingungen sehr gut angepasst.
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Verschiedenen Untersuchungen zufolge stammen die Pferde möglicherweise von den deutschen Schutztruppen, vielleicht aber auch von der südafrikanischen Armee, die unweit von Aus bzw. Garub stationiert waren.
Demnach hatten sich die Deutschen im Ersten Weltkrieg vor den anrückenden südafrikanischen Soldaten an der Wasserstelle von Aus verschanzt. Der kaiserlichen Schutztruppe standen 10 000 Südafrikaner mit 6000 Pferden bei Garub gegenüber.
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Die Deutschen Soldaten bestiegen bei Garub den Zug, der sie aus dem Kriegsgebiet fortschaffte. Ihre treuen, vierbeinigen Weggefährten konnten sie dabei, aus Platzgründen, nicht mitnehmen. So wurde abgesattelt, das kostbare Sattelzeug verladen und die Pferde sich selbst überlassen.
Offenbar wurden die Pferde in den 1920er Jahren zum ersten Mal gesichtet, so dass die Vermutung, sie seien den Wirren des 1. Weltkrieges entkommen, recht einleuchtend klingt.
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Der Hobby-Historiker Walter Rusch stieß auf ein weiteres Puzzlestück, das das Bild vervollständigt: in Fotoalben von Emil Kreplin, 1909 bis 1914 Bürgermeister von Lüderitz, fand er Aufnahmen einer Pferdezucht auf Kubub südlich von Aus.
Dort ließ Kreplin Arbeitstiere für den Bergbau züchten - und Rennpferde für das aufblühende Lüderitz. Auf Fotos der Kreplin-Zucht erkennt man zudem Pferde mit Merkmalen, die sich auch 100 Jahre später noch bei den wilden Pferden finden.
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Biologisch und historisch fundiert, lassen sich damit mehrere Theorien zusammenführen. Der Kern der Herde dürfte aus Pferden der Südafrikaner, der Schutztruppe und der Kreplin-Zucht bestehen.
Unter dem Schutz des Diamanten-Sperrgebietes II haben sich die verwilderten Pferde fast 100 Jahre lang isoliert entwickeln können, so dass man heute von einer eigenen Pferderasse, den "Namibs", sprechen kann.
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Garant für ihr Überleben ist diese Wasserstelle. Die Tränke war einst eine Pumpstation für die Dampflokomotiven der nahe gelegenen Eisenbahnlinie Aus-Lüderitz, die noch in deutschen Kolonialtagen errichtet worden war.
Heute ist das namibische Umweltministerium dafür verantwortlich, dass das aus 120 Metern Tiefe gepumpte Wasser den Tieren zur Verfügung steht.
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Wir verlassen die Pferde wieder, fahren zurück auf die B 4 und folgen dieser immer nach Westen.
Jetzt sind es nur noch 20 Kilometer bis nach Lüderitz, dann haben wir unsere heutige Etappe geschafft. Die Landschaft zeigt sich jetzt nahezu völlig vegetationslos und lebensfeindlich.
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Der Himmel am Horizont sieht seltsam aus. Erst als uns der zunehmend stärker werdende Wind den Sand aus der Wüste ums Auto knallt, begreifen wir dass wir Lüderitz von dem berüchtigten Süd-Wester-Sturm heimgesucht wird.
Sand und nichts als Sand bestimmt die letzten Kilometer. 12 Kilometer vor Lüderitz passieren wir die alte Diamantenstadt Kolmannskuppe. Sie ist in dem Sandsturm kaum zu auszumachen.
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Wir hoffen, dass der peitschende Sand uns weder den Lack vom Auto schmirgelt, noch die Scheiben oder Scheinwerfer zerkratzt. An unsere GoPro Kamera vorne an der Windschutzscheibe haben wir dabei gar nicht gedacht - da ist das Objektiv jetzt hin.
Hinter der nächsten Kurve sollte man schon die Kirchturmspitze der Felsenkirche von Lüderitz am Horizont erkennen. Heute sieht man nur gelben Sand in der Luft.
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Um halb fünf erreichen wir Lüderitz. Das Thermometer ist von weit über 35°C auf angenehme 24°C hier in Lüderitz gefallen.
Heute sind wir froh, dass wir das Tagesziel, die Pension der Familie Hälbich, erreicht haben. Die Unterkunft trägt den typisch "afrikanischen" Namen Zur Waterkant. Was auch sonst? Schließlich sind wir hier doch an der Waterkant!
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Für den heutigen Abend haben wir eine Tischreservierung in der Diaz Oyster Bar.
Der Diaz Coffee Shop, ursprünglich in der Bismarck Straße gelegen, und die alte Oyster Bar, die ehemals im Hafen beheimatet war und schon lange geschlossen ist, haben sich an neuer Wirkungsstätte zusammengetan.
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Es gibt frische Austern aus der Lüderitz Bucht zu Spottpreisen. Ich bestelle gleich 12 Stück und lasse sie mir mit Käse & Schinken überbacken.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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logi1974 · 4 months
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Namibia 2023/24 - Tag 13
Merry Christmas!!!
Frohe Weihnachten!!!
Herrschaften und Oukies!!!
Für unseren diesjährigen Besuch von Lüderitz quartierten wir uns in die Pension „Zur Waterkant“ der Familie Hälbich, in der Bremer Straße, ein.
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Die Namen der unbefestigten Sandwege und Schotterstraßen auf diesem Lüderitzbuchter Hügel orientieren sich am Norden von Deutschland: Hamburger, Kieler, Lübecker und Bremer Straße.
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Herr Hälbich entstammt aus einer Einwanderer Familie die bereits 1863, als eine der Ersten, aus Deutschland nach Südwest kamen.
Ihnen ist unter anderem die Gründung der Stadt Karibib zu verdanken.
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Die Familie betrieb ein dort Handelshaus, stellte einige Jahre den Bürgermeister und hatte auch sonst großen Einfluss im Schutzgebiet gehabt.
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Natürlich nutzte ich, bei so einem geschichtsträchtigen Gastgeber, umgehend die Gelegenheit etwas über die deutsche Zeit in Südwestafrika zu erfahren.
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Die Rheinische Missionsgesellschaft war Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Suche nach einem tatkräftigen Siedler, der zur Unterstützung der Missionsarbeit in Südwestafrika angeworben werden sollte.
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Die Auflagen zur Findung dieser Person waren hoch gesteckt, verlangten die Kriterien doch, dass er über vielschichtige Fähigkeiten und als überzeugter Christ auch über Wertschätzung, Tugenden und Menschlichkeit verfügte. Die Wahl fiel auf Eduard Hälbich.
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Die 7-Generationen-Folge begann am 9. Januar 1864, als eine kleine Missionsgesellschaft unter der Leitung von Dr. Hugo Hahn sowie den Brautleuten Eduard Hälbich und Amalie Bartel mit dem Segler „Emma“ nach dreimonatiger Reise in Walvis Bay an Land ging.
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Kurz nach ihrer Ankunft traute Missionar Hahn das junge Paar am 1. März 1864. Somit war die erste deutsche Trauung in diesem trockenen Wüsten- und Steppengebiet vollzogen. Dem ersten deutschen Siedlerpaar standen große Herausforderungen bevor.
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Mit sieben Ochsenwagen und 140 Zugochsen musste die eingetroffene Schiffsfracht zum Bestimmungsort Otjimbingwe am Swakop-Rivier gebracht werden.
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Das von Missionar Rath 1849 gegründete Otjimbingwe hatte durch die vielen Konflikte der Witbooi-Nama und der Herero ein wechselhaftes Schicksal hinter sich. Mit dem Schmied, Büchsenmacher und Handwerker Eduard Hälbich wollte man den Menschen lohnbringende Arbeit vor Augen führen.
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Von Beginn an musste der junge Siedler beweisen, dass er den großen Aufgaben gewachsen war. Er schreckte vor keiner Aufgabe und Pflicht zurück. Unter den Einheimischen lösten die Erfolge Eduard Hälbichs große Bewunderung aus, und schon bald erfreute er sich großer Beliebtheit.
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Dem jungen Siedlerpaar wurden zwischen 1867 und 1878 sechs Kinder geschenkt: Christoph, Clara (später verheiratete von Goldammer), Eduard d.J., Wilhelm, August und Johannes.
Schon früh mussten die Kinder das Leben in seiner vollen Härte kennenlernen. Sie verließen ihr Elternhaus für viele Jahre, um sich in Deutschland ihrer Schul- und Berufsausbildung zu unterziehen.
Erst als Erwachsene kamen sie mit ihren Frauen nach Südwestafrika zurück und gründeten hier ihre Familien. Dieser Generation wurden im Laufe der Jahre insgesamt 31 Kinder geboren.
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Otjimbingwe wurde zum Mittelpunkt der Missions- und Siedlerarbeiten in dem Gebiet, das damals noch nicht zum Schutzgebiet proklamiert war.
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Eduard Hälbich wurde zu einer hoch geachteten Persönlichkeit. Um 1876, noch bevor das Deutsche Schutzgebiet ausgerufen wurde, wurde er vom damaligen Abgesandten der Kapregierung zum Friedesrichter ernannt. Innerhalb der einheimischen Stämme hatte Eduard Hälbich viele Konflikte zu bewältigen, und er wusste diese Probleme geschickt zu schlichten.
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Als das Land 1884 unter den Schutz der deutschen Krone gestellt wurde, mehrte sich die Zahl der Durchreisenden und Besucher, die die Dienste von Eduard Hälbich in Anspruch nehmen wollten.
Im Alter von nur 52 Jahren starb Eduard Hälbich am 21. Dezember 1888.
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Den folgenden Generationen entstammten Akademiker, Künstler, Kaufleute und Handwerker. Einige Söhne folgten den Spuren des Stammvaters, galt es doch, das weitläufige Farmland in der Gegend um Karibib zu bewirtschaften, das die Familie vom Hererohäuptling Zeraua erworben hatte.
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Auch die geschäftlichen Interessen in Otjimbingwe und Karibib mussten weitergeführt werden. Die anderen Söhne gingen in ihrer Eigenständigkeit ihren jeweiligen Berufen nach, wodurch sich die Familienwurzeln der Hälbichs über das gesamte Land ausbreiteten - unter anderem eben bis nach Lüderitz.
Charlotte Hälbich war so freundlich all ihre Gäste zur heutigen Weihnachtsmesse in die berühmte Felsenkirche von Lüderitz mit einzuladen. Es war ihr wirklich eine Herzensangelegenheit, der wir selbstverständlich gerne nachkamen.
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Alles was in Lüderitz Rang und Namen hat war auch tatsächlich beim Gottendienst anwesend. Wir konnten Herrn Grünewald, den langjährigen Inhaber des Nest Hotels, mit seiner Familie ausmachen.
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Außerdem erkennen wir auch Frau Marion Schelkle, die Inhaberin von Lüderitz Safaris & Tours, mit der wir eine Stadttour machen werden.
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Der Gottesdienst wird zweisprachig abgehalten: Deutsch & Englisch. Die Liedtexte werden mittels Beamer auf eine Leinwand projiziert. Eine gute Lösung.
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Für den Abend hatten wir eine Reservierung im Lüderitz Nest Hotel, wo wir die halbe Kirchengemeine wieder trafen. Ein großes Hallo!
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Ulf Grünewald ging von Tisch zu Tisch und begrüßte jeden einzelnen Gast persönlich. Egal ob Lokal oder Tourist, jeder wird behandelt, wie ein alter Freund.
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Natürlich gibt es für uns wieder die fabelhaften Austern.
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Meine Mutter findet inzwischen großen Gefallen am Kingklip, ein lokaler Fisch der am Meeresboden lebt und wirklich häßlich aussieht, aber dafür sehr lecker schmeckt.
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Micha endschied sich für ein Rinderfilet, das auf den Punkt gebraten war.
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Sehr schön anzusehen ist die alte Jetty, die man mittlerweile renoviert hat. Dazu noch eine tolle Beleuchtung am Abend - und schon ist die Stimmung perfekt.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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logi1974 · 4 months
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Namibia 2023/24 - Tag 14
Herrschaften und Oukies!
Heute kümmern wir uns um die hiesige Hauptattraktion: die Geisterstadt Kolmanskuppe / Kolmanskop.
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Zuerst stärken wir uns aber mit einem leckeren Frühstück, dass bei Familie Hälbich im Wohnzimmer serviert wird.
Sicherlich ist soviel Nähe zum Gastgeber nicht jedermanns Sache, aber meine Mutter findet es großartig, zumal sie hier mit jemanden in ihrer Muttersprache quasseln kann.
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Der Name Kolmanskuppe stammte ursprünglich von einem einheimischen Transportkutscher namens Johnny Coleman, der hier auf der Hügelkuppe im Jahr 1905 mit seinem Ochsenkarren liegen blieb und fast verdurstete.
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Für Gäste, die wie wir in Lüderitz wohnen, empfiehlt sich der Besuch so früh wie möglich. Um 8 Uhr wird geöffnet und die erste Führung beginnt um 9.30 Uhr.
Die zweite Führung beginnt um 11 Uhr, da kommen dann für gewöhnlich die ganzen Externen, die außerhalb, also weiter weg untergebracht sind - oder auch die Spätaufsteher.
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Dementsprechend voll wird es dann. Geschlossen wird um 13 Uhr. Bis dahin darf man sich auf dem Gelände aufhalten und überall umschauen.
Wichtig: an Sonntagen sowie Feiertagen gibt es nur 1 Führung am Tag, jeweils um 10 Uhr.
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Es gibt Führungen in Deutsch / Englisch / Afrikaans.
Der Treffpunkt für die Führungen ist im alten Casino in der Turnhalle, dort werden die Gruppen dann nach Sprachen sortiert und auf geht es zum rund 45minütigen Rundgang.
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Für uns ist es das zweite Mal, nach 2014, dass wir an der geführten deutschsprachigen Tour teilnehmen.
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1908, zu Beginn des großen Diamantenrausches in Südwest, gründeten die Eigentümer der ersten Diamantenschürfgesellschaft um August Stauch den Ort Kolmannskuppe und errichteten dort ihr Hauptquartier.
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Bereits im September 1908 streckte die deutsche Regierung ihren langen Arm nach den kostbaren Mineralien aus. Bernhard Dernburg, Staatssekretär im Reichskolonialamt, erließ die Sperrverfügung für diese Region. Bis dahin angemeldete private Schürfgebiete durften aber weiter ausgebeutet werden.
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Ein breiter Küstenstreifen vom 26. Breitengrad bis zur Oranje-Mündung wurde zum Sperrgebiet erklärt. Hier durfte fortan nur die "Deutsche Koloniale Gesellschaft für Südwestafrika" Diamanten schürfen.
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Die Woermann Reederei schipperte staatlich beauftragte Diamantensucher nach Namibia. Und um diese bei der mühseligen Diamanten-Gewinnung in der Gluthitze bei Laune zu halten, reisten auch deren Familien mit nach "Deutsch-Südwest".
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Vom zwölf Kilometer entfernten Hafen in der Lüderitzbucht schleppten Ochsenwagen alles in die Diamantenstadt, was damals ein Leben in den heimischen vier Wänden lebenswert machte:
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Badewannen, Armaturen, Kühlaggregate, Linoleumfußböden, Sportgeräte, Grammophonplatten, Toilettenbecken mit Wasserspülung, sogar ein Röntgengerät (das erste in Afrika!) für das örtliche Krankenhaus und vieles mehr.
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Auch eine Straßenbahn für den Transport von Waren und Personen innerhalb des Ortes war hier zu finden, damit man nicht immer beschwerlich durch den allgegenwärtigen Sand stapfen musste.
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Man pflanzte Bäume in die Wüste, baute ein Schwimmbad, eine Limonadenfabrik, eine Volksschule, gründete den Kegelklub "Gut Holz" und ließ die Straßen mit elektrischen Laternen beleuchten.
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Der Morgen für die 300 Deutschen mit ihren 40 Kindern, die im südwest-afrikanischen Nirgendwo lebten, begann mit frischen Brötchen. Der Tag klang mit dem besten französischen Champagner aus.
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Nur Wasser, das blieb stets knapp. Denn es musste zunächst mit dem Tankschiff vom Kap geliefert werden, wurde anschließend auf Ochsenwagen verladen und in die Wüste gekarrt.
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Später baute man an der Küste eine Meerwasserentsalzungsanlage, die von einem eigens errichteten Elektrizitätswerk bei Bogenfels betrieben wurde, seinerzeit der leistungsstärkste Stromproduzent auf der südlichen Halbkugel.
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Die Bedingungen für die hoch bezahlten Arbeiter in der Diamantenstadt waren für damalige Verhältnisse und für die isolierte Lage ziemlich paradiesisch.
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Es gab für jeden mindestens 14 Tage bezahlten Urlaub im Jahr - je nach Dienstzeit vor Ort sogar noch mehr - den man auch ansparen konnte, um dann nach einigen Jahren nach Deutschland zu reisen.
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Pro Tag bekam jeder Bewohner der Siedlung 20 Liter Trinkwasser, einen ½ Liter Milch und 2 Brötchen kostenlos. Dazu erhielt jede Familie täglich einen halben Block Eis aus einer eigenen Fabrik zwecks Kühlung der Lebensmittel.
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Allmählich ersetzten die Rohdiamanten im täglichen Handel das Bargeld, es wurde nicht mehr mit Rand, Mark oder Pfund bezahlt, sondern in Karat.
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Und zum wichtigsten Begleiter wurde die Taschenhandwaage. Mehr als eine Tonne der Edelsteine wurde allein bis 1914 im Sperrgebiet gefördert. 1909 waren es monatlich 70.000 Karat – 20 % der Weltproduktion.
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Doch mit dem Ersten Weltkrieg verlor das Deutsche Reich die Kolonie und damit auch die Schürfrechte. Die Nachfolger-Gesellschaften (DeBeers) beurteilten Kolmanskuppe bereits 1931 als zu 95 % ausgebeutet.
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Die Kleinstadt diente nur noch als Frachtdepot entlang der Schmalspurbahn. Mit der neuen Brücke über den Oranje wurde der Umweg über die Wüstenstadt überflüssig. 1954 entließ das Hospital seinen letzten Patienten. Zwei Jahre später zogen die letzten, noch verbliebenen 7 Familien, fort.
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So schnell, wie die Siedlung aus der Retorte entstanden war, so schnell ging sie auch wieder verloren, und die Wüste machte sich daran, dass verlorene Terrain zurück zu erobern. Über Jahrzehnte verfiel der Ort. Das Vorhandene wurde geplündert, und in die Häuser kroch unaufhaltsam der Sand.
August Stauch, der Mann, der am Anfang dieser Entwicklung stand, war zu dieser Zeit längst tot. Als reicher Mann war er bereits 1924 aus dem Diamantengeschäft ausgestiegen, verlor aber schon wenig später in der Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre fast sein gesamtes Vermögen. Sein Leben beendete er 1947 verarmt in dem kleinen thüringischen Ort, Ettenhausen bei Suhl, aus dem er einst aufgebrochen war. Jedoch leben seine Nachfahren immer noch in Namibia.
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1988 entschloss sich dann der Namdeb-Vorläufer Consolidated Diamond Mines, der Wüste die Stirn zu bieten. Zur Rettung der Jugendstil-Oase reparierten Restauratoren einige Gebäude und kauften Originalmöbel aus Privatbesitz zurück.
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Um kurz vor 11 Uhr ist die launige, doch informative Führung beendet und die Besucher haben nun die Gelegenheit sich auf eigene Faust noch umzuschauen.
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Die meisten Besucher verlassen Kolmannskuppe direkt nach der Führung wieder, da sie noch ein straffes Programm vor der Brust haben.
Ich finde das immer ein bisschen schade, da man das Gesehene erst einmal in sich aufnehmen und verarbeiten muss, anstatt nur eine To-Do-Liste abzuarbeiten.
Micha knipst noch die wenige, hier vorhandene Vegetation. Wenn man sich richtig umschaut entdeckt man erstaunlich vielfältiges, wüstenangepasstes Wachstum.
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Plötzlich sieht er, wie sich jemand versucht unauffällig davonzuschleichen! Was für eine fantastische Entdeckung.
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Wir genießen noch eine kleine Weile die langsam einkehrende Ruhe, schauen uns noch ein wenig in den alten Gebäuden und machen uns dann langsam wieder auf den Weg zurück zu unserem Auto.
Die Rückfahrt nach Lüderitz verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Und gegen 13 Uhr kommen wir wieder wohlbehalten im Gästehaus "Zur Waterkant" an.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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logi1974 · 4 months
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Namibia 2023/24 - Tag 16
Herrschaften und Oukies!!!
Wir verließen Lüderitz und die Pension "Zur Waterkant" heute wieder. Es stürmte immer noch, allerdings nicht mehr ganz so stark, wie bei unserer Anreise.
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Micha verarztete unseren Hilux dahingehend, indem er die Scheinwerfer mit Klarsichtfolie abklebte, damit sie nicht abgeschmirgelt und blind werden. Marion Schelkle erzählte uns gestern, dass sie pro Jahr 3 Windschutzscheiben benötigt. Respekt!
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So machten wir uns nach dem Frühstück auf und fuhren erst einmal die 125 Kilometer auf der prima Teerstraße zurück bis nach Aus. Es gibt keinen anderen Weg, da sich links und rechts das Diamantensperrgebiet erstreckt.
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Das Diamantensperrgebiet liegt mitten in der Namibwüste, aber es hätte auch genauso gut im Vorhof der Hölle liegen können.
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Die Namib ist eine der lebensfeindlichsten Wüsten der Erde, meist gibt es nur Sand und Felsen und dazu einen unbändigen Wind, der beinahe täglich in Küstennähe über das Land stürmt.
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Wir halten kurz an der ehemaligen Bahnstation "Grasplatz" der Aus-Lüderitz Linie, ganz in der Nähe der heutigen B 4. Die heißt jetzt nicht etwa so, weil es zwischen all dem Sand und der Steine, plötzlich GRAS gibt.
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Der Ort hieß ursprünglich Grasabladeplatz, da hier das Futterheu für die Ochsen gelagert wurde, die die langen Ochsenwagen, von Lüderitz ausgehend, durch die wasserlose Ödnis zogen.
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Der nächste Haltepunkt ist die alte Bahnstation von Garub, was in der Sprache der Nama „Leopard“ bedeutet.
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Garub liegt heute an der viel befahrenen Touristenroute zwischen Aus und Lüderitz im Süden des Landes. Das war natürlich nicht immer so.
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Garub begann in der Geschichte erst eine Rolle zu spielen, als 1906 die Eisenbahnlinie von Lüderitz ins Landesinnere gebaut wurde. Bei Garub wurde 1908 unterirdisches Wasser entdeckt – ein kostbares Gut in den extremen Verhältnissen der Wüste.
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Viele Jahre später wurde die Umgebung von Garub als Heimat der namibischen wilden Pferde bekannt.
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Nach weiteren 110 Kilometern erreichen wir wieder den Ort Aus. Hier besichtigen wir heute den Soldatenfriedhof, der etwas nördlich des Ortes liegt.
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Hier liegen Gräber von Soldaten verschiedener Nationen neben und hinter einander, etwas weiter vorne findet man Gräbern aus der heutigen Zeit.
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Nach der Kapitulation der Deutschen, am 9. Juli 1915, etablierte die südafrikanische Armee ein Internierungslager für mehr als 1500 deutsche Soldaten östlich von Aus.
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Das Lager wurde 1918 von der spanischen Grippe heimgesucht.
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Sowohl Gefangene als auch Bewacher erkrankten gleichermaßen – viele starben.
An zahlreichen Grabsteinen lässt sich ablesen, dass die Spanische Grippe etliche Opfer forderte.
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Gegen Mittag Uhr fuhren wir ganz kurz über die B 4, um dann auf die Piste C 13, in Richtung Norden einzubiegen.
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Wie wir noch von den letzten Malen in Erinnerung hatten, war die Strecke auch heute in sehr schlechtem Zustand.
Schon weit vorher konnten wir die Tiras-Berge und, linker Hand, die unglaublich rot leuchtenden Dünen erkennen.
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Das Gebiet der Tirasberge umfasst ca. 125.000 Hektar und befindet sich innerhalb des Dreiecks zwischen dem Fish River Canyon, dem Sossusvlei und der Lüderitzbucht.
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Die meisten Besucher sehen die Landschaft von der D 707 aus, die vielen als schönste Strecke in Namibia gilt. Dafür fehlt uns leider bei dieser Reise die Zeit.
Am späten Mittag kehrten wir im berühmten Hotel von Helmeringhausen ein. Nicht etwa das Helmeringhausen im Sauerland, sondern das in Namibia.
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Die Namensgleichheit mit dem Ort im Sauerland kam natürlich nicht zufällig zustande. Hubert Hester, Vorfahre des bekannten Autoverleihers aus Windhoek, wurde nämlich im sauerländischen Helmeringhausen geboren. Er war Mitglied der kaiserlichen Schutztruppen und ließ sich an eben diesem Ort, im damaligen Deutsch-Südwest, nieder.
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Das kleine Nest ist in seiner einsamen Verlorenheit eine echte Versorgungsoase. Hotel, kleiner Landhandel und eine Tankstelle - also, Tankstelle im wahrsten Sinne des Wortes: eine Stelle zum tanken!
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Im gleichnamigen Hotel mit großem Garten gibt es angeblich den besten Apfelkuchen Namibias - ich würde sogar sagen: südlich der Alpen!
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Bis vor einigen Jahren galt diese Ortschaft noch als ein Zentrum der Karakulzucht, jedoch ging auch hier der Niedergang nicht spurlos vorbei.
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Vor einigen Jahren gründete die örtliche Farmergemeinschaft ein landwirtschaftliches Mini-Museum, direkt neben dem Helmeringhausen Hotel und dem Campingplatz. Hier wurden interessante Nutzgeräte aus längst vergangener Zeit zusammengetragen und ausgestellt.
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Heutzutage ist Helmeringhausen vor allem durch sein Hotel, das von dem Ehepaar Björn und Katja Basler geführt wird, bekannt. Das Hotel ist eine grüne Oase in der sonst so staubigen Umgebung.
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Die recht übersichtliche Speisekarte bietet neben dem ausgezeichneten Apfelkuchen, noch selbst gebackenes Farmbrot, Leberkäse und Bratwurst.
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Alles ganz frisch, selbst gemacht und sehr lecker.
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Nach weiteren 90 Minuten, über die C 27, erreichen wir das Eingangstor zum Gelände der recht neuen At Kronenhof Lodge.
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Vom Tor sind es dann noch einmal 10 Kilometer über sandige Farmpisten bis zum Hauptgebäude der Lodge.
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Wir beziehen unser klimatisiertes Familienzimmer mit 2 Schlafzimmern, einem riesen Badezimmer, Carport und einer schönen Aussicht über das Gelände.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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logi1974 · 2 years
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Windhoek is the capital and largest city of Namibia located in central Namibia in the Khomas Highland plateau area, at around 1,750 metres above sea level, almost exactly at the country's geographical centre. The population of Windhoek in 2020 was 431,000 which is growing continually due to an influx from all over Namibia. A request by merchants from Lüderitzbucht resulted in the declaration of a German protectorate over what was called German South West Africa, which is today Namibia in 1884.
The borders of the German colony were determined in 1890 and Germany sent a protective corps, the Schutztruppe under Major Curt von François, to maintain order. Von François stationed his garrison at Windhoek, which was strategically situated as a buffer between the Nama and Herero peoples. The twelve springs provided water for the cultivation of produce and grains. Colonial Windhoek was founded on 18 October 1890, when von François fixed the foundation stone of the fort, which is now known as the Alte Feste (Old Fortress).
After 1907, development accelerated as indigenous people migrated from the countryside to the growing town to seek work. More European settlers arrived from Germany and South Africa. Businesses were erected on Kaiser Street (presently Independence Avenue), and along the dominant mountain ridge over the city. At this time, Windhoek's three castles - Heinitzburg, Sanderburg and Schwerinsburg - were built.
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Windhoek, die Hauptstadt und größte Stadt Namibias, liegt auf dem Khomas Hochplateau auf rund 1.750 Metern über dem Meeresspiegel, fast genau im geografischen Zentrum des Landes. Die Bevölkerung von Windhoek im Jahr 2020 betrug 431.000, aufgrund des Zustroms aus ganz Namibia kontinuierlich wachsend. 1884 führte eine Anfrage von Kaufleuten aus der Lüderitzbucht  zur Erklärung des deutschen Protektorats über das sogenannte deutsche Südwestafrika, das heute Namibia ist.
Die Grenzen der deutschen Kolonie wurden 1890 festgelegt und Deutschland schickte ein Schutzkorps, die Schutztruppe unter Major Curt von François, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Von François stationierte seine Garnison in Windhoek, das strategisch günstig als Puffer zwischen den Völkern Nama und Herero gelegen war. Die zwölf Quellen lieferten Wasser für den Anbau von Gemüse und Getreide. Das koloniale Windhoek wurde am 18. Oktober 1890 gegründet, als von François den Grundstein für die Festung legte, die heute als Alte Feste bekannt ist.
Nach 1907 beschleunigte sich die Entwicklung, als die Ureinwohner vom Land in die wachsende Stadt zogen, um Arbeit zu suchen. Weitere europäische Siedler kamen aus Deutschland und Südafrika. Unternehmen wurden in der Kaiser Straße (heute Independence Avenue) und entlang des dominanten Bergrückens über der Stadt errichtet. Zu dieser Zeit wurden auch die drei Burgen von Windhoek - Heinitzburg, Sanderburg und Schwerinsburg - gebaut.
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logi1974 · 6 years
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Kreplin kam, wie so viele andere, als Soldat mit den deutschen Schutztruppen nach Deutsch-Südwest. Nach Beendigung seiner militärischen Laufbahn stand er im Dienst der Eisenbahn.
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Durch die Diamantenfunde bei Grasplatz erfuhr auch sein Leben eine ungeahnte Wendung.
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Zusammen mit August Stauch und Sönke Nissen erwarb er beim kaiserlichen Bergbauamt die Rechte für siebzig Schürffelder auf mehr als zwanzigtausend Hektar Wüstenland und gründen die Diamantenschürfgesellschaft Kolmannskuppe.
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Innerhalb kürzester Zeit hatte auch er es zu einem beträchtlichem Vermögen gebracht. Noch heute gibt es in Lüderitz das Kreplin Haus - und auch das Haus Grünewald wird ihm dort zugeschrieben.
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Er kaufte Farmland bei Kubub, südlich von Aus. und baute dort eine beachtliche Pferdezucht auf. Dort ließ Kreplin Arbeitstiere für den Bergbau züchten - und Rennpferde für das aufblühende Lüderitz.
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Nachfahren dieser Pferde, die in den Wirren des 1. Weltkrieges versprengt wurden, findet man bis heute noch am Wasserloch bei Garub.
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Die Südafrikanische Union besetzt Deutsch Südwestafrika und weist tausende Deutsche aus. Wer nicht rechtzeitig das Land verlassen hatte oder konnte wurde interniert, darunter auch Emil Kreplin.
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Nach dem Friedensvertrag von Versailles, im Mai 1919, wurde die Lager nach und nach demontiert und geschlossen. Die überlebenen Gefangenen wurden des Landes verwiesen.
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Emil Kreplin bemühte sich jahrelang um die Erlaubnis, wieder zurückkehren zu dürfen und erhielt sie schließlich im Jahre 1925.
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Er siedelte später nach Omaruru um und nahm sich 1932 tragischerweise in Swakopmund das Leben, "aus wirtschaftlicher Bedrängnis", wie es ein Zeitungsbericht damals ausdrückte.
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Sein beeindruckendes Vermögen hatte er bereits Ende der 20er Jahre in der damaligen Weltwirtschaftskrise verloren.
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logi1974 · 6 years
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Namibia/Südafrika 2017/18 - Teil 19
Freitag, 29. Dezember 2017,
Herrschaften und Oukies!
Heute Mogen verließen wir Klein-Aus Vista und fuhren noch einmal noch Aus hinein, um frisches Brot für unsere nächste Selbstversorger-Unterkunft zu kaufen.
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Gegen 10.30 Uhr fuhren wir ganz kurz über die B 4, um dann auf die Piste C 13, in Richtung Norden einzubiegen. Wie wir noch vom letzten Mal in Erinnerung hatten, war die Strecke in sehr schlechtem Zustand.
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Insgesamt haben wir heute nur rund 150 Kilometer an Strecke bis zur nächsten Unterkunft zu fahren gehabt, doch die hatten es in sich. Kurz hinter der Farm Tirool ging es links ab, auf die berühmte D 707.
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Schon weit vorher konnten wir die Tiras-Berge und die unglaublich rot leuchtenden Dünen erkennen.
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Das Gebiet der Tirasberge umfasst ca. 125.000 Hektar und befindet sich innerhalb des Dreiecks zwischen dem Fish River Canyon, dem Sossusvlei und der Lüderitzbucht. Die meisten Besucher sehen die Landschaft von der D 707 aus, die vielen als schönste Strecke in Namibia gilt.
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Entlang der Strecke kann man auf verschiedenen Farmen übernachten, nur so kann man die abwechslungsreiche Landschaft eigentlich wirklich sehen und kennen lernen.
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Nur auf der D 707 vorbei zu fahren ist zwar ganz nett, bietet aber nur einen kleinen Einblick in die Landschaft rechts und links von der Pad. Meistens bestimmen Zäune das Landschaftsbild, dahinter Berge oder tief rote Sanddünen.
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Die Landschaft entlang der D707 ist wirklich außergewöhnlich und weist oft pastellfarbene Abstufungen auf. Von Braun über Ocker bis zum Rot der Sanddünen sieht man hier alles, dazu kommen gelbe/grüne Grasbüschel als Tupfen. Sie gilt als eine der Traumstraßen dieser Welt.
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Rechts der Straße bilden steinige und schroffe Berge einen schönen Kontrast zur sanften anderen Seite, die meist aus sandigen Hügeln und weiten Ebenen besteht. 
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Zwischendurch wird die Sandfläche auch mal durch pastellgrüne Grasflächen unterbrochen, durch die vereinzelte Tiere ziehen.
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Leider sahen wir noch etliche der Kadaver von den Tieren die im vergangenen Jahr dem "Desert Dash", dem Wüstenrennen, zum Opfer gefallen sind. In Panik versuchten die Tiere dem Spektakel zu entkommen, wobei sich die Zäune rechts und links der Piste als Todesfallen erwiesen.
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Die Strecke ist sehr einsam und nur selten kam uns auf den 90 Kilometern ein anderes Fahrzeug entgegen.
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Der Naturpark Tirasberge (Tiras Mountains Conservancy) wurde im März 1998 von 5 Farmern gegründet. Man legt großen Wert auf nachhaltige Landwirtschaft und es wird auf einigen Farmen ein sanfter Individual-Tourismus angeboten. Busgruppen wird man hier nicht antreffen.
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Da in dem Gebiet des Naturpark Tirasberge vier Vegetationszonen zusammentreffen, sind auf engstem Raum eine Vielzahl von Landschaftsformen, Pflanzen und Tieren zu finden.
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Es wird hier noch Farmwirtschaft betrieben, aber alle Farmer achten darauf, in Jahren mit hohem Niederschlag das Land nicht zu überweiden. Wobei man sich grundsätzlich schon fragt, wovon die Tiere hier überhaupt leben können.
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Immer, wenn man glaubt, man hat jetzt ganz bestimmt die kargsten und einsamsten Ecken bereist, dann finden man noch kargere und einsamere Gegenden.
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Auf Gunsbewys, Tiras, Numis und Koiimasis gibt es Campsites mit wenigen Stellplätzen und auf den Gästefarmen Gunsbewys und Tiras finden die Urlauber Familienanschluss.
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Wobei Gunsbewys gerade auf dem Markt offeriert wird. Die Eigentümerin, Frau Gräbner, kann den Betrieb mit ihren 85 Jahren nicht mehr voll umfänglich aufrecht erhalten.
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Lodges gibt es nicht viele. Im Namtib Biosphärenreservat liegt die Namtib Desert Lodge ohne Pool. Wer Wert darauf legt, der muß nach Koiimasis, zur "Fest in Fels Lodge", die seit rund 10 Jahren Gäste aufnimmt.
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Landsberg, Korais, Excelsior und Weissenborn nehmen keine Gäste(mehr) auf. Überall ist eine Voranmeldung wichtig, da die Kapazitäten sehr begrenzt sind.
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Die Lebensmittel für die Gäste müssen überall passend zum Buchungsplan organisiert und herbei geschafft werden, sofern man nicht als Selbstversorger kommt.
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Egal ob als Camper oder in der Lodge, überall erlebt man hier Ruhe, ausgedehnte offene Weite, faszinierende unverdorbene Landschaften, Sundowner-Punkte mit atemberaubenden Aussichten und absolute Stille, die nur vom Geheul des Windes unterbrochen wird.
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Wir haben hier in den Tirasbergen 2 Nächte im Chalet Schwalbennest als Selbstversorger auf Koiimasis gebucht. Die Ranch liegt noch einmal gut 20 Kilometer von der D 707 entfernt und das Schwalbennest nochmals 3 Kilometer von der Farm, hinter einem Berg. Hier schaut einem niemand auf den Bauch.
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Der Name Koiimasis bedeutet Versammlungsplatz und stammt von den ehemals hier lebenden Ureinwohnern, den Buschmännern (San). Hier wohnt man auf einer 180 km² großen Straußenfarm.
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Das Farmgelände, die Campingplätze und die Lodge liegen in einem dreieckigen Talkessel, umgeben von leuchtend roten Granitfelsen. Am Abend ist es hier schon recht früh dunkle, weil die Sonne schnell hinter einem Berg verschwindet.
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Dafür leuchten die Gipfel noch lange in allen Rottönen nach. Auch am Morgen braucht das Licht ein wenig länger, um bis zur Lodge und zur Farm vorzudringen.
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Die Farm ist die reinste Menagerie! Hier leben rund um das Farmgebäude sehr viele Tiere in großen Gehegen. Dazu riesige Volieren, in denen allerlei Vögel gezüchtete werden. Überall chirpt und pfeift es.
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Unglücklicherweise stellte sich die Farmersfrau als sehr speziell heraus: sehr, sehr speziell. Es gab eine kurze mündliche Anfahrtsbeschreibung zum Chalet, die sehr vage ausfiel und der Voucher wurde mir aus der Hand gerissen.
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Mit dem Hinweis, dass der Schlüssel stecke, da hier sowieso nie jemand vorbei käme, wurden wir auf den Weg geschickt. Keine Einweisung, keine Erläuterungen nichts.
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Und so kam es, wie es kommen musste: wie irrten auf dem Farmgelände herum. Nach einer knappen Stunde des herum suchens, fuhren wir zurück zur Farm und der Monsieur le Chauffeur machte sich nunmehr auf die Suche nach der Farmersfrau.
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Als er sie fand, wurde er rüde darauf hingewiesen, dass hier privat sei und er gefälligst im vorderen Bereich zu warten habe. Eine Zeichnung zur Lage des Chalets habe sie nicht zur Hand und auch kein Papier um eine aufzumalen.
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Aber der Monsieur le Chauffeur ließ jetzt nicht mehr locker- und es stellte sich dann heraus, dass das gebuchte Chalet eigentlich schon auf dem Gelände der Nachbarfarm, vorbei am Reitbetrieb, liegt. Da hätten wir noch Wochen suchen können....
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Im zweiten Anlauf klappte es dann mit der Anfahrt. Doch die Freude hielt nur kurz, denn genau so speziell wie die Dame des Hauses war die Unterkunft: wunderschön in der Einsamkeit gelegen, doch schon beim Verstauen der mitgebrachten Lebensmittel stießen wir auf das nächst Hindernis.
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Der antiquierte Gaskühlschrank aus den frühen 50er Jahren der Marke Elektrolux, hatte so seine altersgemäßen Tücken: da die Dichtung nicht mehr richtig schloß, hatte der Farmer einen Riegel der Marke Eigenbau unten dran geklöppelt. Der Gasknopf wurde geschickt mittels eines Streichholzes in Position gehalten. Raffiniert!
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Und wenn ich schon Selbstversorger-Gäste erwarte und über ein so altes Schätzchen verfüge, dann werfe ich das Ding entsprechend früh an, damit die Gäste bei 40 Grad auch die Lebensmittel entsprechend unterbringen können.
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Statt dessen hampelte der Monsieur le Chauffeur dort auf dem Boden liegend eine geschlagene 1/2 Stunde herum, um das Monster überhaupt ans Laufen zu kriegen und anschließend dauerte es noch einmal gut 2 Stunden, bis sich überhaupt ein Effekt bemerkbar machte.
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Ich kochte derweil erstmal einen Kaffee auf dem 2-Platten-Gasherd, als der Monsieur le Chauffeur meinte, dass es mit dem Gas in vorhandenen Flasche doch schlecht bestellt sei. Also wurde dann später geduscht ohne den Gasboiler anzuwerfen, was ja bei der Hitze nicht wirklich weiter tragisch ist.
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Dusche und Toilette befanden sich nicht en-suite, sondern in einem seperaten "Badehaus", das sehr geräumig war. Eigentlich keine schlechte Idee, wenn die Dusche nicht ebenso altertümlich gewesen wäre.
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Ich wunderte mich noch über den dort liegenden Waschlappen und dachte zunächst, den hätte jemand dort versehentlich vergessen. Als ich jedoch unter der "Dusche" stand, stellte ich fest, dass sich die Wasserhähne überhaupt nur bewegen lassen, wenn man den angefeuchteten Waschlappen drum herum wickelt und dann so feste dreht, wie man nur kann.
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An der Toilettenspülung war ebenfalls noch ein Hinweis angebracht, dass man den Hebel wieder manuell hoch ziehen muß. Überhaupt fehlte es an zahlreichen interessanten Hinweisen zur tückischen Inneneinrichtung nicht. Wie überaus hilfreich!
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Die Hitze in dem Bungalow war unbeschreiblich, also rissen wir erst einmal alle Fenster und Türen auf. Den vorhandenen Ventilator dürfe man - laut Hinweis - nur während der Sonnenstunden nutzen, das Handy nur dann und dann laden usw. usw. usw.
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Auf den Granitfelsen befindet sich ein Stückchen neben dem Chalet eine Art Wanne, ein Tauchbecken, das ursprünglich mal zur Abkühlung gedacht war. Leider war auch dieses in einem desolaten und völlig unbrauchbaren Zustand. Der Wasserhahn gab keinen Tropfen mehr von sich...
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Als sich die Sonne dann zum Glück senkte, setzten derart stürmische thermische Winde ein, dass an ein Abendessen im Freien nicht mehr zu denken war. Hier wäre ein einfaches Windnetz an der Terrasse hilfreich gewesen.
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Die Frage nach dem Abendessen im Chalet beantwortete sich dann allerdings dahingehend von selbst, da die Tischplatte des Eßzimmertisches nur mit einem Papierstückchen in der Waagerechten gehalten wurde - also doch draußen im Sturm sitzen und essen.
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Um 22 Uhr stempelten wir dann leicht genervt die Bettkante und hofften wenigstens auf einen schönen Sonnenaufgang.
Recht herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und lekker Slaap!
Angie & der Monsieur le Chauffeur & der Hasenbär
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