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#Colinton Grove
embraphotos · 1 year
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Colinton Grove, EH14
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tylerdoe1dafuq-blog · 6 years
Text
“Keine Pflicht wird so sehr vernachlässigt, wie die Pflicht, glücklich und zufrieden zu sein.”
Robert Louis Balfour Stevenson (13. November 1850 in Edinburgh; † 3. Dezember 1894 in Vailima nahe Apia, Samoa) war ein schottischer Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters.
Stevenson litt an Tuberkulose und wurde nur 44 Jahre alt; jedoch hinterließ er ein umfangreiches Werk von Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur und historischen Romanen sowie Lyrik und Essays. Bekannt geworden sind vor allem der Jugendbuchklassiker Die Schatzinsel und die Schauernovelle „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“, die sich dem Phänomen der Persönlichkeitsspaltung widmet und als psychologischer Horrorroman gelesen werden kann.
Einige Romane sind heute noch populär und haben als Vorlagen für zahlreiche Verfilmungen gedient.
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Kindheit
Robert Louis Stevenson wurde als einziger Sohn des Ingenieurs und Leuchtturmbauers Thomas Stevenson und der Margaret Isabella Stevenson, geborene Balfour (1829–1897), in 8 Howard Place, Edinburgh, geboren. Ursprünglich lautete sein Taufname Robert Lewis Balfour; im Alter von 18 Jahren ließ der Vater „Lewis“ zur französischen Form „Louis“ ändern, um die Assoziation zu einem gleichnamigen politischen Radikalen zu unterbinden.
Sein Großvater Robert Stevenson, seine Onkel Alan Stevenson und David Stevenson, seine Cousins David Alan Stevenson und Charles Alexander Stevenson sowie sein Großcousin Alan Stevenson (1891–1971) waren allesamt Ingenieure und Leuchtturmbauer. Die Familie seiner Mutter führte ihren Namen zurück auf einen Alexander Balfour, der Ländereien bei Fife im 15. Jahrhundert besaß.
Margarets Vater, Lewis Balfour (1777–1860), war Pastor der Church of Scotland im nahe gelegen Colinton gewesen, wo Stevenson in seiner Kindheit oft die Ferien verbrachte. Der Schriftsteller Graham Greene war in der mütterlichen Linie ein Großneffe von Robert Louis Stevenson.
Stevensons Eltern waren ebenfalls in der Church of Scotland als Presbyterianer religiös gebunden. Margaret Stevenson hatte eine geschwächte gesundheitliche Konstitution, sie litt an Atemwegserkrankungen, einer Schwäche, an der auch Stevenson sein Leben lang leiden musste. Das schottische Klima mit kühlen Sommern und regnerischen, nebligen Wintern war für Mutter und Sohn äußerst ungünstig, und auf Rat des Hausarztes verbrachten sie viele Vormittage im Bett.
Um die Mutter zu entlasten, wurde im Jahr 1852 die Kinderpflegerin Alison Cunningham (1822–1910), genannt „Cummy“, engagiert, die mit ihrem strengen Calvinismus und den abendlichen Schauergeschichten den kleinen Louis so beeindruckte, dass er nachts Alpträume erlebte. Die Familie zog 1853 zur 1 Inverleith Terrace um. Da die Wohnung noch ungünstiger gelegen war, wurde ein erneuter Umzug im Jahr 1857 in die 17 Heriot Row erforderlich.
Bereits mit zwei Jahren wurde der kleine Louis zum Gottesdienst mitgenommen und hörte dort die Predigten mit den Geschichten beispielsweise über Kain und Abel, Daniel in der Löwengrube und über die Sintflut. Hinzu kamen „Cummy’s“ Schauergeschichten über die düstere schottische Kirchengeschichte, die den kleinen Jungen erschreckten, aber auch faszinierten. Sein Werk wurde von der frühkindlichen Erfahrung stark beeinflusst.
„Cummy“ kümmerte sich rührend um ihn, wenn er krank im Bett lag und las beispielsweise aus John Bunyans The Pilgrim’s Progress und aus der Bibel vor. In dem in Großbritannien noch heute beliebten Buch A Child’s Garden of Verses (Im Versgarten), das 1885 erschien, erinnerte sich der 35-jährige Stevenson an diese Zeit und versah es mit einer Widmung für seine Nanny.
Schule und Studium
Ab September 1857 besuchte Stevenson die „Henderson’s Preparatory School“, konnte jedoch aus gesundheitlichen Gründen nur zwei Stunden täglich am Unterricht teilnehmen. Nach wenigen Wochen beendete eine Bronchitis den regelmäßigen Schulbesuch, und er erhielt für die Dauer von zwei Jahren Privatunterricht. Nach vier Jahren wechselte er zur Edinburgh Academy, einer weiterführenden Schule, die er mit 13 Jahren verließ, um nach einem kurzen Aufenthalt in einem in Spring Grove nahe London gelegenen Internat ab 1864 wieder eine Privatschule in seiner Heimatstadt zu besuchen.
Während seiner Kindheit schrieb Stevenson ständig Essays und Geschichten; sein Vater hatte Verständnis dafür, hatte er doch selbst in seiner Freizeit geschrieben, bis ihm der eigene Vater sagte, er möge diesen Unsinn aufgeben und sich den Geschäften widmen. Das erste historische Buch des jungen Stevenson, Pentland Rising, das er in der Tradition der Romane von Sir Walter Scott verfasste, erschien im Jahr 1866 bei Andrew Elliot, Edinburgh.
Für den Verleger war es kein Risiko, hatte sich doch Vater Stevenson, wie damals üblich, verpflichten müssen, die zu einem festgesetzten Termin nicht verkauften Exemplare aufzukaufen. Dieser Fall trat ein. Der Roman war von geringem literarischem Wert, erzielte jedoch zwanzig Jahre später, als der Autor berühmt war, „Phantasiepreise“.
Im Jahr 1867 erwarb Thomas Stevenson ein Landhaus als Sommersitz, das Swanston Cottage, in der Nähe Edinburghs am Fuß der Pentland Hills gelegen, das im Lauf der Jahre in den Monaten von März bis Oktober häufig zum Refugium des künftigen Schriftstellers wurde.
Im selben Jahr immatrikulierte sich Stevenson an der Universität Edinburgh, studierte zunächst Technik und wechselte aufgrund seines labilen Gesundheitszustands 1871 zum Studium der Rechtswissenschaft. Sein Vater akzeptierte nur unter der Bedingung einer abgeschlossenen Ausbildung den Wunsch des Sohnes, Schriftsteller zu werden.
Reiselust
„For my part, I travel not to go anywhere, but to go. I travel for travel’s sake. The great affair is to move.“
„Ich für meinen Teil, ich reise nicht, um irgendwohin zu fahren, sondern um zu fahren. Ich reise um des Reisens willen. Die große Sache ist, sich zu bewegen.“
– Robert Louis Stevenson in “Travels with a Donkey in the Cévennes” (1879).
Durch Leslie Stephen, später Vater von Virginia Woolf, Herausgeber des Cornhill Magazine, lernte Stevenson 1875 William Ernest Henley kennen, der infolge von Knochentuberkulose einen Fuß verloren hatte. Mit Henley zusammen schrieb er später Dramen wie Deacon Brodie. Stephens Cornhill Magazine veröffentlichte unter anderem 1876 Stevensons Essaysammlung Virginibus Puerisque (1881 als Buch erschienen).
Stevensons Leben in dieser Zeit bestand aus Reisen im Sommer, Literaturstudien und dem Verfassen von Essays im Winter. Den Auftakt der Sommerreisen bildete ein Aufenthalt im Jahr 1872 mit seinem Jura-Kommilitonen und Freund Walter Grindlay Simpson in Frankfurt am Main. 1875 traf Stevenson seinen Cousin „Bob“, der Maler war, während einer Frankreichreise in Barbizon, wo dieser nach der Manier von Corot und Millet Malstudien betrieb.
Im Sommer 1876 wanderte Stevenson durch Ayrshire und Galloway und unternahm mit Simpson eine Kanufahrt von Antwerpen bis zur Oise; der Reisebericht darüber erschien 1878 unter dem Titel An Inland Voyage. Er traf Bob wieder in der Künstlerkolonie Grez-sur-Loing, wo er die amerikanische Amateurmalerin Fanny Osbourne, geborene Vandegrift, kennenlernte, die sich mit ihren Kindern, der achtzehnjährigen Isobel, genannt „Belle“ (1858–1953), und dem achtjährigen Sohn Lloyd Osbourne, dort aufhielt.
Heirat mit Fanny Osbourne
Die zehn Jahre ältere Amerikanerin Fanny Osbourne (1840–1914) war verheiratet, lebte jedoch von ihrem Mann Sam Osbourne getrennt, da dieser sie ständig betrogen hatte und ein unstetes Wanderleben führte. Fanny hatte Amerika mit ihren drei Kindern verlassen, um ihre Malerei zu vervollkommnen. Nach einem Aufenthalt in Antwerpen war sie nach Paris gezogen, wo der jüngste Sohn, Harvey, aufgrund der eingeschränkten Lebensverhältnisse an Tuberkulose verstarb. Sie entschloss sich daraufhin, mit Belle und Lloyd nach Grez zu ziehen.
Stevenson und sie verliebten sich ineinander, doch kehrte er im Spätherbst in die Heimat zurück. Bereits im Frühjahr 1877 reiste Stevenson wieder nach Frankreich, und das Paar wohnte eine Zeit lang gemeinsam in Paris. Er wollte heiraten, Fanny Osbourne konnte sich jedoch zu einer Scheidung nicht entschließen. Sie kehrte im August 1878 nach San Francisco zurück, um eine Entscheidung herbeizuführen.
Stevenson arbeitete im Sommer in Paris zusammen mit Henley an der Herausgabe der Zeitschrift London: The Conservative Weekly Journal und begann im Herbst eine Wanderung in Südfrankreich. Zur Beförderung des Gepäcks mietete er eine Eselin, die er Modestine nannte. Die Beschreibung ihrer störrischen Eskapaden sowie der kargen, doch reizvollen Landschaft bildete die Grundlage für seinen Bericht Reise mit dem Esel durch die Cevennen, der 1879 veröffentlicht wurde.
Im August 1879 reiste Stevenson – er hatte ein Telegramm erhalten, dass Fanny krank sei – auf der Devonia nach New York und anschließend mit dem Zug elf Tage quer durch Amerika nach Monterey in Kalifornien. Die Eltern waren nur durch einen kurzen Abschiedsbrief informiert worden. Fanny empfing ihn mit gedämpfter Freude, sie hatte sich immer noch nicht zu einer Trennung durchgerungen. Stevenson reiste zum Zelten ab, war aber von der Reise so erschöpft, dass er zusammenbrach und von Ranchern gepflegt wurde. Ein Bericht über diese Reise erschien unter dem Titel „The Amateur Emigrant“ (Emigrant aus Leidenschaft), der postum im Jahr 1896 veröffentlicht wurde.
Fanny Osbourne ließ sich mittlerweile scheiden, und am 19. Mai 1880 wurde das Paar von einem presbyterianischen schottischen Geistlichen in dessen Wohnung in San Francisco getraut. Wenige Tage vor der Hochzeit hatte Stevenson ein Telegramm mit versöhnlichen Worten aus der Heimat erhalten: „250 Pfund jährlich für Dich“. Das Paar machte zusammen mit Lloyd seine Hochzeitsreise für zwei Monate in eine verlassene, wenig romantische Bergarbeitersiedlung namens Juan Silverado in Napa County, nördlich von San Francisco.
Die Erlebnisse dort fasste Stevenson in dem Bericht The Silverado Squatters zusammen, der 1884 veröffentlicht wurde. Nach der Rückkehr in die Zivilisation buchte das Ehepaar für sich und Lloyd – Belle hatte kurz vor der zweiten Hochzeit ihrer Mutter den Maler Joseph Strong geheiratet – im August eine Passage nach England, um die endgültige Versöhnung mit Stevensons Eltern herbeizuführen und die Ehefrau vorzustellen. Stevensons Eltern erwarteten sie in Liverpool, als die „City of Chester“ am 7. August 1880 dort anlegte. Stevenson war über ein Jahr in den USA gewesen. Wider Erwarten verstanden sich der streng konservative calvinistische Thomas Stevenson und die geschiedene, Zigaretten rauchende Schwiegertochter ausgezeichnet.
Die Eltern erkannten, dass Fanny in der Lage war, im Krankheitsfall ihrem Sohn die notwendige Pflege zukommen zu lassen und dass sie ihm intellektuell eine Partnerin war. Unter der Anleitung ihres Mannes sollte Fanny schriftstellerisch tätig werden.
„Die Schatzinsel“ entsteht
Bald nach der Rückkehr und der Aussöhnung mit den Eltern verschlechterte sich Stevensons Gesundheitszustand dramatisch. Die hinzugezogenen Ärzte konstatierten den Ausbruch einer Tuberkulose. Im November 1880 siedelten die Stevensons mit Lloyd ins Kurhotel Belvedere in Davos über.
Stevenson erholte sich ein wenig, doch Fanny vertrug das Klima in den Hochalpen nicht. Hinzu kam der als trostlos empfundene Anblick der Berge, und der ausschließliche Kontakt zu Leidensgenossen wirkte sich auf das Befinden des Patienten ungünstig aus. Daher kehrte die Familie im April 1881 nach Schottland zurück und mietete in Braemar, einem kleinen Hochlanddorf in Schottland etwa sechs Meilen westlich vom königlichen Sommerschloss Balmoral Castle, ein Cottage.
Während einer Schlechtwetterperiode zog Stevenson sich eine starke Erkältung zu, musste seine Wanderungen aufgeben und widmete sich seinem Stiefsohn Lloyd. Er half ihm beim Malen: „Bei dieser Gelegenheit fertigte ich die Landkarte einer Insel an. […] Die Gestalt dieser Insel befruchtete meine Phantasie außerordentlich. Da waren Hafenplätze, die mich entzückten wie Sonette, und im Bewußstsein einer Schicksalsbestimmung nannte ich mein Erzeugnis ‚Die Schatzinsel‘“.
Auf diese Weise entstand die Anregung zu Stevensons erstem Roman, Treasure Island. (Die Schatzinsel), der für seinen Stiefsohn geschrieben und ihm gewidmet wurde. Der Protagonist Jim Hawkins sollte in Lloyds Alter sein; William Ernest Henley, Stevensons Mitherausgeber des London Journal, war als fußamputierter trinkfester Schotte das Vorbild für den Piraten Long John Silver.
Nach den ersten Kapiteln litt Stevenson jedoch unter einer Schreibhemmung. Aus gesundheitlichen Gründen war ein erneuter Aufenthalt in Davos notwendig; im Herbst war er dort wieder in der Lage, jeden Tag ein Kapitel zu schreiben. Die Schatzinsel erschien ab Ende des Jahres 1881 in mehreren Fortsetzungen in der Jugendzeitschrift Young Folks unter dem Pseudonym Captain George North und dem Titel The Sea Cook, or Treasure Island, fand jedoch wenig Beachtung.
Als im Jahr 1883 der Roman mit dem Titel Treasure Island in Buchform bei Cassel & Company in London veröffentlicht wurde, ausgestattet mit zahlreichen Holzschnitten von George Roux und der Schatzkarte als Frontispiz, wurde er ein Bestseller; bereits nach wenigen Jahren waren 75.000 Exemplare verkauft.
Aufenthalt in Frankreich und Bournemouth
Im April des Jahres 1882 war eine gesundheitliche Besserung eingetreten, und Stevenson verließ mit seiner Familie Davos Richtung Schottland. Er erlitt einen Blutsturz und siedelte auf Ratschlag des Arztes nach Frankreich über. Nach einem kurzen Aufenthalt nahe Marseille mussten die Stevensons wegen einer Typhusepidemie umziehen nach Hyères, wo sie das Haus „La Solitude“ mieteten.
Nach zwei Jahren kehrten sie wegen einer erneuten Epidemie – diesmal war es Cholera – nach Großbritannien zurück und bezogen im September 1884 das Haus „Skerryvore“ – benannt nach dem Skerryvore-Leuchtturm, erbaut von seinem Onkel Alan Stevenson – in Bournemouth, wo sie bis zum Juli 1887 lebten. Dort lernte Stevenson den amerikanischen Schriftsteller Henry James kennen, der sich als einer der ersten Kritiker ernsthaft, zugleich begeistert, mit seinem Werk auseinandersetzte. Es entstand ein reger Briefwechsel, und Stevenson empfing von ihm Impulse für seine Arbeit. Die Jahre in Bournemouth verbrachte er zum großen Teil im Krankenbett.
Im Jahr 1886 schrieb Stevenson Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde, eine Schauernovelle, die auf einem authentischen Fall beruht, den Stevenson und Henley bereits mit dem Schauspiel Deacon Brodie im Jahr 1880 dramatisiert hatten. Deacon William Brodie war ein Kunsttischler aus dem Edinburgh des 18. Jahrhunderts, der tagsüber ein angesehener Handwerker war, nachts jedoch ein Verbrecher. Angeblich hat sich in Stevensons Kinderzimmer ein von Brodie geschreinertes Schränkchen befunden.
Die Novelle war noch nicht erschienen, als Stevenson bereits einen weiteren Roman vorbereitete, Kidnapped, (Entführt), eine Abenteuergeschichte aus dem Schottland des 18. Jahrhunderts, in der die Erlebnisse des 17-jährigen David Balfour geschildert wurden. Hintergrund der Handlung war die Ermordung des königlichen Statthalters Colin Campbell of Glenure durch den Stuart-Clan. Entführt erschien zunächst wieder als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift Young Folk im Juli 1886 und kurz darauf als Buch bei Cassell in London sowie Scribner’s, New York.
Abreise aus Europa
Thomas Stevenson verstarb am 8. Mai 1887 in Edinburgh. Robert Louis Stevenson, der seiner Familie hatte nahe sein wollen und deshalb Bournemouth als Wohnort gewählt hatte, entschied sich auf ärztlichen Rat, das raue britische Klima zu verlassen, und die Familie siedelte mit der verwitweten Mutter nach Saranac in den Adirondack Mountains über, wo es ein Sanatorium für Lungenkranke gab.
Während eines Besuchs in New York im Jahr 1888 traf Stevenson Mark Twain, dessen Huckleberry Finn ihn begeistert hatte; im Washington Square Park saßen beide lange auf einer Bank und diskutierten. Ein Briefwechsel schloss sich daraufhin an.
In Saranac entstand der Beginn des Romans The Master of Ballantrae (Der Junker von Ballantrae) (erschienen 1889) sowie das von Lloyd Osbourne verfasste und von Stevenson redigierte Werk The Wrong Box (Die falsche Kiste). Fanny Stevenson hatte unter anderem eine Kurzgeschichte mit dem Titel The Nixie (1888) geschrieben.
Ein weiterer Text, den sie von Bob Stevensons Schwester übernommen und mit deren Einwilligung fertiggestellt hatte, zog einen heftigen Plagiatsvorwurf Henleys nach sich, der die Freundschaft zwischen diesem und Stevenson stark beeinträchtigte. Der Erlös aus den Veröffentlichungen war für eine seit längerem geplante Südseereise gedacht, die die Familie am 28. Juni 1888 auf dem Schoner „Casco“ in San Francisco antrat. Die Reise führte über die Marquesas-Inseln nach Tahiti und Honolulu auf Oʻahu, einer der acht Hauptinseln des Hawaiʻi-Archipels, wo sie Freundschaft mit König Kalākaua und dessen Nichte Prinzessin Victoria Kaʻiulani schlossen.
Stevenson verbrachte dort fünf Monate und gewann durch den König Einblicke in die komplizierten sozialen und politischen Verhältnisse in dieser Region. Als er 1893 nochmals für einige Wochen auf die Inseln zurückkehrte, war die letzte Königin Liliʻuokalani gestürzt worden, und das Land stand unter amerikanischem Einfluss.
Im Juni 1889 reisten die Stevensons mit dem Handelsschoner „Equator“ zu den Gilbert-Inseln. Im Dezember des Jahres besuchte Stevenson erstmals Samoa, wo er ein Anwesen am Fuß des Mount Vaea, unweit Apia auf der Insel Upolu erwarb. Im Februar 1890 reisten die Stevensons nach Sydney, machten von April bis August eine dritte Kreuzfahrt in der Südsee, kehrten nach Sydney zurück und siedelten im Oktober endgültig nach Samoa über.
Letzte Jahre auf Samoa
Der Plantage, die Stevenson für 400 Pfund erworben hatte, und dem Wohnhaus, das ab Januar 1891 in zweijähriger Bauzeit errichtet wurde, gab er den Namen „Vailima“ („Wasser aus der Hand“). Die Übersetzung „Fünf Flüsse“, die oft in Biografien auftaucht, beruht auf einem Missverständnis. Die für den zweistöckigen Holzbau im Kolonialstil anfallenden Kosten erbrachte der Verkauf des Wohnsitzes „Skerryvore“. Lloyd Osbourne war nach Bournemouth gefahren, hatte sich um die Veräußerung der Immobilie gekümmert, den Haushalt aufgelöst und Möbel sowie Hausrat und Bilder auf den Weg nach Samoa gebracht.
Auf Stevensons Wunsch hin zogen Belle und Joseph Strong und Sohn Austin nach Vailima, Mutter Margaret folgte aus Sydney. Stevenson holte sie von dort ab, erlitt jedoch einen Zusammenbruch, der die Rückreise verzögerte. Im Mai 1891 erreichten sie Samoa; der „Stevenson-Clan“ war komplett. Im gleichen Jahr erschien seine Kurzgeschichte The Bottle Imp (Der Flaschenkobold), deren Handlung bereits auf polynesische Verhältnisse zugeschnitten ist.
Belle trennte sich von ihrem Ehemann, der ihr untreu geworden war, führte Stevensons Haushalt und schrieb seine Manuskripte wie den Abenteuerroman Catriona (1893), die Fortsetzung von Entführt, ins Reine. Fanny kümmerte sich um die Pflanzungen und den Garten. Zwölf samoanische Diener wurden angestellt und wie Familienangehörige in den „Stevenson“-Clan aufgenommen. An Feiertagen trugen die Diener Lendentücher in Stuart-Farben. Stevenson war äußerst produktiv in dieser Zeit; begeistert schrieb er an seinen Freund Colvin: „So viele Eisen im Feuer hatte noch niemand.“.
Außer Catriona schrieb er The Beach of Falesá (Der Strand von Falesa), zusammen mit Lloyd The Ebb-Tide (Der Schiffbruch) und die Vailima Letters an Colvin. Verspürte Stevenson keine Lust zum Schreiben – oftmals arbeitete er an mehreren Werken gleichzeitig – vertrieb er sich die Zeit mit Flageolettspielen, oft vom Krankenbett aus, was für seine Mitbewohner nicht immer ein ungetrübtes Hörvergnügen war.
Die Einwohner der Insel gaben Stevenson den Namen Tusitala, der Geschichtenerzähler. Sie suchten seinen Rat, und er befasste sich mit dem schwierigen Konflikt um Samoa, der vom Konflikt der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Deutschlands, vertreten durch den Konsul Wilhelm Knappe sowie dessen Nachfolger, geprägt war. Stevenson bezeichnete die europäischen offiziellen Vertreter als inkompetent, und nach vielen vergeblichen Vorschlägen, die Lokalpolitik zu verbessern, schrieb er über die Ereignisse die Publikation A Footnote to History. Eight Years of Trouble in Samoa (1892).
Stevenson stand auf der Seite des samoanischen Oberhäuptlings Mataafa, der sich im Juni 1893 gegen den Rivalen Laupepa wandte und damit einen Bürgerkrieg auslöste. Das britische Foreign Office ließ ihn wissen, dass er sich allein auf das Schreiben von Novellen konzentrieren und die Politik außen vor lassen solle.
Deutschland drohte offen mit Verhaftung und Deportation. Als Mataafa unterlag und auf die von Deutschland kontrollierten Marshall-Inseln verbannt wurde, versorgten die Stevensons ihn und weitere Inhaftierte mit Lebensmitteln, Medikamenten und Tabak. Nach der Freilassung im September 1894 bedankten sich die Gefolgsleute Mataafas mit dem Bau einer Verbindungsstraße (genannt „Straße der liebenden Herzen“) mitten durch den Urwald nach Vailima zu Stevensons im Januar 1893 fertiggestelltem Haus. Vailima ist seit 1994 zu einem Robert-Louis-Stevenson-Museum umgebaut worden.
Werke
Robert Louis Stevenson hat ein umfangreiches Werk von Romanen, Novellen, Reisebeschreibungen, Theaterstücken, Gedichten, Essays und Briefen hinterlassen, die in neun verschiedenen Gesamtausgaben 10 bis 35 Bände umfassen. Die erste Gesamtausgabe, von seinem Freund Sidney Colvin herausgegeben, die „Edinburgh-Edition“ (1894–1898), umfasst beispielsweise 28 Bände, die seines Stiefsohns Lloyd Osbourne von 1921 bis 1923 in New York herausgegebene „Vailima-Edition“ 26 Bände. Es ist dem häufigen Ortswechsel Stevensons geschuldet, dass sein Nachlass weit verstreut archiviert ist.
So verwahren die Beinecke Rare Book and Manuscript Library der Yale University, die Pierpont Morgan Library in New York, die Huntingdon Library in San Marino, Kalifornien, die Widener Library an der Harvard University sowie die Edinburgh Public Library umfangreiches Manuskriptmaterial. Die erste deutschsprachige Werkausgabe erschien 1918 in München, die letzte 12-bändige Ausgabe 1979 in Zürich ist eine Neuedition der Übersetzungen von Marguerite und Curt Thesing aus den 1920er Jahren.
Die bisher vollständigste deutsche Ausgabe der Romane und Erzählungen (unter Ausschluss der Gemeinschaftswerke mit Lloyd und Fanny Osbourne) erschien 1960 in der Übersetzung von Richard Mummendey im Winkler Verlag München.
In Edinburgh wurde in einem Buchladen im Lady Stair’s House für Robert Burns, Sir Walter Scott und Robert Louis Stevenson ein kleines Museum mit dem Namen The Writers’ Museum eingerichtet, in dem einige ihrer Werke und persönliche Gegenstände ausgestellt sind.
Historische Romane und Novellen (Auswahl)
Treasure Island, Einband einer Ausgabe aus dem Jahr 1911
„Fünfzehn Mann auf des toten Mannes Kiste
Yo-ho-ho und ’ne Buddel voll Rum!“
– Robert Louis Stevenson, Die Schatzinsel
Der Erstdruck von Stevensons populärstem Werk Treasure Island (Die Schatzinsel), ein Jugendbuchklassiker, erfolgte als Mehrteiler in der Zeitschrift Young Folks in der Zeit vom 1. Oktober 1881 bis 28. Januar 1882. Die englische Erstausgabe in Buchform erschien 1883 in London und war sein erster schriftstellerischer Erfolg. Eine ins Deutsche übersetzte Ausgabe erschien erstmals 1897. Ursprünglich sollte der Roman The Sea Cook heißen.
Bei den Charakteren und Motiven hat sich Stevenson nach eigenen Angaben unter anderem von Daniel Defoe, Edgar Allan Poe und Washington Irving beeinflussen lassen. Die weltweite Wirkung dieses populären Jugendbuchs ist den Werken von Defoes Robinson Crusoe, Mark Twains Tom Sawyer und Lewis Carrolls Alice im Wunderland vergleichbar.
Der Roman Prince Otto, 1885 erschienen, erzählt in märchenhafter Weise die Geschichte eines jungen deutschen Adligen, dessen Gegenpart, Baron Heinrich von Gondremark, als machtbesessener Ränkeschmied fungiert, und der dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck nachempfunden sein soll. Dieser Roman konnte nicht an den Erfolg der Schatzinsel anknüpfen.
Der historische Roman „Kidnapped“ (Entführt), erschienen 1886, spielt zur Zeit der jakobitischen Auseinandersetzungen zwischen England und Schottland im 18. Jahrhundert. Die Abenteuer des David Balfour verknüpfen mit dem zweiten Protagonisten Alan Breck eine weitgehend historische Figur in der Geschichte Schottlands, den Jakobiten Alan Breck Stewart. Dieser Roman fand 1893 in Catriona seine Fortsetzung. The Black Arrow. A Tale of the Two Roses (Der Schwarze Pfeil), 1883 als Fortsetzungsroman erneut unter dem Pseudonym Captain Georg North in den Young Folks erschienen, wurde 1888 in Buchform veröffentlicht.
Er behandelt die Zeit der Rosenkriege. 1889 folgten The Master of Ballantrae (Der Junker von Ballantrae) sowie zusammen mit Lloyd Osbourne The Wrong Box (Die falsche Kiste). Den 1893 begonnenen Roman St. Ives brach er 1894 zugunsten des Werks Weir of Hermiston (Die Herren von Hermiston) ab. Dieser Roman wird als sein literarisch reifstes Werk angesehen, Stevenson konnte es jedoch nicht vollenden. Das Fragment erschien postum 1896 in London, 1897 folgte die Veröffentlichung des Fragments von St. Ives.
Die Verwandlung, Poster aus den 1880er Jahren
Die Schauernovelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde aus dem Jahr 1886, die von einer Persönlichkeitsspaltung erzählt, nimmt die Thematik des gemeinsam mit Henley verfasste Dramas Deacon Brodie wieder auf. Mary Shelley hatte bereits 1818 in ihrem Werk Frankenstein einen Wissenschaftler geschaffen, der von einem unbändigen Wissensdurst ergriffen war und keine Grenzen kannte. Dr. Jekyll war die Erfindung einer synthetischen Droge gelungen, die die Wandlung vom Wissenschaftler zum Bösewicht Hyde ermöglichte.
Nach Stevensons Angaben soll ihm die Idee zu der Novelle nach dem Erlebnis eines Albtraums gekommen sein. Aufgrund der Krankheit Stevensons gibt es Vermutungen, dass er das zu jener Zeit erhältliche opiumhaltige Laudanum eingenommen und daher unter Ängsten gelitten haben könnte. Das Buch wurde im Januar veröffentlicht und erwies sich als großer Verkaufserfolg. In Großbritannien wurden innerhalb von sechs Monaten 40.000 Exemplare umgesetzt; es folgte eine Lizenzausgabe in den USA und Übersetzungen in vielen Sprachen.
Der Theaterdichter Thomas Russell Sullivan dramatisierte den Stoff ein Jahr später und brachte ihn mit großem Erfolg 1887 in New York und ein Jahr später in London auf die Bühne. Im 20. Jahrhundert machte das neue Medium Film Dr. Jekyll und Mr. Hyde weltweit bekannt. Die erste deutsche Version von 1920 stammt von Friedrich Murnau mit Conrad Veidt in der Hauptrolle; die Hollywood-Fassung aus dem Jahr 1941 unter der Regie von Victor Fleming wurde mit Spencer Tracy, Ingrid Bergman und Lana Turner in den Hauptrollen besetzt. Weitere Adaptionen für Film und Fernsehen, wie beispielsweise der Fernsehfilm aus dem Jahr 2002, werden auch in der Gegenwart gedreht.
    Stevenson pflegte einen außerordentlich geschliffenen Sprachstil. Seine Maxime war: „Kunst ist Handwerk“, daher ist sein Schreibstil geprägt von dem Ringen um genaue Wortwahl, Klangcharakter und Satzrhythmus; die zeitgenössische französische Literatur war ihm darin ein Vorbild.
Robert Louis Stevenson "Keine Pflicht wird so sehr vernachlässigt, wie die Pflicht, glücklich und zufrieden zu sein." Robert Louis Balfour Stevenson…
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