In diesem Museum war ich noch nie. Im Moment gibt es - neben vielem anderem - eine Ausstellung ĂŒber Protest/Architektur. Gemeint sind damit Bauten, die im Zusammenhang mit Protestaktionen errichtet wurden, also zum Beispiel BaumhĂŒtten oder Barrikaden.
Es war fĂŒr mich erstaunlich zu sehen, welche Kapriolen die Fantasie macht, um den OrdnungshĂŒtern ein Schnippchen zu schlagen. Da gibt's zum Beispiel den sogenannten Monopod, also eine Plattform, die von einer einzelnen SĂ€ule getragen wird. Damit das Ding nicht umfĂ€llt, wird es mit drei Seilen am Boden verspannt. Wenn sich dann Leute auf dieser Plattform befinden, kann die Polizei nicht einfach die Seile kappen, sonst stĂŒrzen die Besetzer zu Boden und verletzen sich. Es mĂŒssen also mĂŒhsam zuerst die Personen heruntergeholt werden, wenn das GelĂ€nde gerĂ€umt werden soll.
Unter dem Titel "Wien 1900. Aufbruch in die Moderne" lockt das Leopoldmuseum mit einer neuen Einrichtung der SammlungsprĂ€sentation. Auf drei Etagen werden die BestĂ€nde der Moderne dargeboten, die den KernderSammlung ausmachen: Schiele, Klimt, Gerstl, Kolig, Kokoschka etc. Auf jeder Etage macht man einen kleinen Rundgang um den Innenhof. Ich begann auf der Eingangsebene und stieg dann von Etage zu Etage die Treppe hoch. Oben angekommen, fand ich den Ausgangspunkt all dieser Modernismen: Makart und Genossen, von denen sich die JĂŒngeren so radikal abgesetzt hatten. Es war eine verblĂŒffende Erfahrung, dieser RĂŒckgang in der Zeit, ein eigentlicher RĂŒckfall in eine frĂŒhere Ăsthetik.
Das ist nicht gerade die Architektur, die man in Wien erwartet. Aber es braucht halt auch hier Wohnquartiere, die nicht aus dem Barock oder aus der GrĂŒnderzeit stammen.
Das Beeindruckende ist die schiere GröĂe des "Wohnparks". Ich frage mich, wie es wĂ€re, hier zu wohnen. FĂŒr mich als mit der Anlage unvertrauten Besucher hatte es hier etwas Abweisendes, nicht nur wegen der KĂ€lte im Schatten der riesigen Blöcke, sondern auch, weil es fĂŒr mich völlig unklar war, wo ich mich durchbewegen kann und wo ein Riegel den Weg blockiert.
Eine U-Bahnstation liegt direkt am Rand des Parks. Trotzdem geht man weite Wege, wenn man in einem der entfernteren Blöcke wohnt.
Um 10:30 Uhr zeigt sich das Schloss im besten Licht und bei strahlendem Wetter. Die Besucherströme sind immens, so dass ich meinen Aufenthalt auf das Minimum beschrÀnke.
Vor dem "Kuss" von Gustav Klimt lichten sich die PĂ€rchen im Selfie-Modus ab.
Unteres Belvedere
Bei inzwischen schon deutlich ungemĂŒtlicherer Wetterlage wechsle ich ins Untere Belvedere, wo unter dem Titel "In the Eye of the Storm - Modernismen in der Ukraine" Bilder gezeigt werden von KĂŒnstlern, die mir bis heute völlig unbekannt geblieben sind - vielleicht mit Ausnahme der Alexandra Exter. Die Ausstellung ist zu verstehen im Kampf der Ukraine fĂŒr die Anerkennung ihrer - auch kulturell beglaubigten - Eigenstaatlichkeit.
Als ich das Untere Belvedere verlasse, zieht durch den Rennweg ein geradezu kolossaler Sturm.
Eine Vorstellung des Rosenkavalier besucht. In den Teilen, die den zweiten Weltkrieg ĂŒberlebt haben, ist das Haus so opulent wie die Musik von Richard Strauss. Leider ist das nur 20 Prozent vom ursprĂŒnglichen Bau. Die Haupttreppe, die sogenannte Feststiege, gehört dazu.
Bin heute Nachmittag hier angekommen, bei herrlichem Wetter und in guter Stimmung. Am Abend wird es noch recht kalt. Die "Zauberflöte" im Burgtheater (gemĂ€ss Selbstdeklaration "The opera but not the opera") ist ein vergnĂŒglicher Mix von Alt und Neu, von Original und Parodie, von Mozart und Pop - und sogar einem Schuss Schubert.
Neulich musste ich an das rĂ€tselhafte Gedicht âLebensliedâ von Hugo von Hofmannsthal denken. Die erste Strophe lautet:
Den Erben lass verschwenden
An Adler, Lamm und Pfau
Das Salböl aus den HÀnden
Der todten alten Frau!
Die Todten, die entgleiten,
Die Wipfel in dem Weiten,
Ihm sind sie wie das Schreiten
Der TĂ€nzerinnen werth!
Ich kam auf die Idee, ChatGPT zu fragen, was es zu dem Gedicht zu sagen weiss. Hier unsere Unterhaltung:
ICH: Kennst du das Gedicht âLebensliedâ von Hugo von Hofmannsthal?
ChatGPT: Ja, ich kenne das Gedicht âLebensliedâ von Hugo von Hofmannsthal. Hier ist der Text des Gedichts:
Lebenslied
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich ĂŒber die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiĂ noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein groĂer Gesang.
Hugo von Hofmannsthal war ein österreichischer Schriftsteller und Lyriker, der im frĂŒhen 20. Jahrhundert lebte. âLebensliedâ ist eines seiner bekanntesten Gedichte und drĂŒckt die Suche nach dem Sinn des Lebens und den Wunsch nach Vollendung aus. Das Bild des Kreisens um Gott und den uralten Turm vermittelt ein GefĂŒhl von KontinuitĂ€t und einer spirituellen Reise. Die letzte Zeile lĂ€sst die Frage offen, welche Rolle der Sprecher in diesem groĂen Ganzen einnimmt.
ICH: Das ist zwar ein schönes Gedicht, aber es ist von Rainer Maria Rilke, nicht von Hugo von Hofmannsthal.
ChatGPT: Es tut mir leid fĂŒr das MissverstĂ€ndnis. Du hast recht, das Gedicht âLebensliedâ stammt tatsĂ€chlich von Rainer Maria Rilke, nicht von Hugo von Hofmannsthal. Hier ist der korrekte Text des Gedichts:
Lebenslied
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich ĂŒber die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiĂ noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein groĂer Gesang.
Nochmals Entschuldigung fĂŒr die Verwechslung, und vielen Dank fĂŒr die Korrektur. Rainer Maria Rilke war ein bedeutender österreichischer Dichter, der fĂŒr seine lyrischen Werke bekannt ist. Das âLebensliedâ ist eines seiner bekanntesten Gedichte und drĂŒckt die Suche nach spiritueller ErfĂŒllung und dem Streben nach Vollkommenheit aus. Die Metaphorik des Kreisens um Gott und den uralten Turm lĂ€sst Raum fĂŒr Interpretationen und hinterlĂ€sst die Frage nach der eigenen IdentitĂ€t und Bestimmung.
ICH: jetzt hast du schon wieder das falsche Gedicht gebracht
ChatGPT: Es tut mir erneut leid fĂŒr das MissverstĂ€ndnis. Es scheint, dass ich erneut einen Fehler gemacht habe. Entschuldigung fĂŒr die Verwirrung. TatsĂ€chlich gibt es kein Gedicht mit dem Titel âLebensliedâ von Hugo von Hofmannsthal oder Rainer Maria Rilke. Es tut mir leid fĂŒr die inkorrekte Information in meiner vorherigen Antwort. Wenn du weitere Fragen hast oder Informationen zu anderen Gedichten benötigst, stehe ich dir gerne zur VerfĂŒgung.
Ich kann verstehen, dass die Software mit der deutschen Lyrik nicht so gut vertraut ist. Es wundert mich aber schon sehr, dass sie auch mit der Logik ein Problem zu haben scheint. Nachdem sie zugibt, einen Fehler gemacht zu haben, wiederholt sie einfach das Vorgebrachte und macht also den gleichen Fehler zum zweiten Mal. (Der Chat wurde mit der May 24 Version erstellt.)
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