Tumgik
meanmachine86 · 4 years
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Den Entschluss gefasst
Als ich den Entschluss fasste abzunehmen hatte ich keine Ahnung wie ich das angehen soll. Ich wog 144 kg bei einer Größe von 1,76 Meter. Sport wäre zu diesem Zeitpunkt unmöglich gewesen. Ich schnaufte schon, wenn ich mir die Schuhe zuband oder ein paar Treppen stieg. Mein Leben war eine Qual.
Ich wusste, ich MUSS es über die Ernährung schaffen. Also hab ich mich daran gesetzt, mich schlau zu machen was ich wann und wie essen kann/darf um endlich Gewicht zu verlieren. Im Internet habe ich tatsächlich nichts gefunden, was zu mir, meinem Lebensstil und meinem Geschmack passte. Wirklich nichts. Ich aß zu gerne Pommes, Schnitzel, Pizza und Burger, ich trank Cola wie andere Leute Wasser und hab mich abends auf der Couch von Schokoküssen, Toblerone, Milky Way und KitKat ernährt.
Morgens gab es Rosinenbrötchen, überbackene Käsebrötchen und Schokocroissants vom Bäcker, dazu natürlich immer auch eine kleine Dose Cola. Das war für mich absolute Normalität.
Im Endeffekt war ich ein depressiver Fettsack ohne Leben und ohne eine Vorstellung davon wie schlecht es mir eigentlich ging. Jeder Fettsack möchte gerne schlank sein, die Arbeit schreckt ab, aber die Arbeit lohnt sich.
So um meinen 30. Geburtstag hat sich einiges gewandelt. Ein peinliches Ereignis war der Auslöser. Ich bin mit einem Freund in den Urlaub nach Kanada geflogen und musste die Stewardess vor dem Start nach einer Gurtverlängerung fragen. Nie zuvor war mir etwas so peinlich. Ich war der einzige, der eine Gurtverlängerung brauchte. Im ganzen Flugzeug. Also war ich der fetteste Fluggast an diesem Tag. Dieses Gefühl begleitete mich dann die kompletten zehn Stunden Flugzeit. Ein Scheiß Gefühl.
Aber bevor ich effektiv anfing abzunehmen verging noch einige Zeit. Denn ich wusste nicht wie ich es anstellen soll.
Also habe ich am Anfang die für mich logischste aller Erklärungen gewählt. Die gute, alte FDH Diät mit der Zusatzprämisse, dass ich ab ca. 10 Uhr morgens keine Kohlenhydrate mehr essen werde.
Ich fing also an. Morgens, im Büro, frühstückte ich. Es gab weiterhin überbackene Käse – und Rosinenbrötchen. Jeweils zwei, dann aß ich nichts mehr bis zum Feierabend, da ich mich ausschließlich beim Imbiss ernährt habe und nicht kochen konnte habe ich mich so einseitig ernährt, dass ein Ernährungsberater wahrscheinlich nur mit dem Kopf geschüttelt hätte. Es gab von Montag bis Freitag immer im Wechsel das gleiche zu essen. Ein halbes Hähnchen und am Tag danach einen kleinen Gyrosteller mit Krautsalat und Zaziki am nächsten Tag wieder ein halbes Hähnchen, wenn abends der Hunger zu groß wurde habe ich mir hin und wieder Eier zubereitet, Rühreier, Spiegeleier oder einfach gekochte Eier. Immer drei Stück, mehr nicht. Das habe ich drei Wochen genauso durchgezogen. Am Wochenende aß ich wieder relativ normal. Da gab es dann auch mal Bierchen am Abend und Pizza, oder Burger. Ich verabschiedete mich komplett von Cola und aß Süßigkeiten nur noch an einem ausgewählten Tag in der Woche, meinem sogenannten Cheatday. Meist samstags.
Nach den ersten drei Wochen stellte ich mich das erste Mal auf die Waage. Das Gefühl, bevor ich auf die Waage stieg, war mit einer kleinen Panikattacke zu vergleichen. „Was ist, wenn ich nichts abgenommen habe? Was, wenn ich sogar zugenommen habe?“. Ich war so nervös, dass mir das Atmen schwer fiel.
Ich riss mich zusammen und stieg, mit geschlossenen Augen, auf die Waage. Als ich die Augen öffnete sah ich, was ich sehen wollte. 138 kg! Ich hatte in drei Wochen sechs Kg abgenommen. Mein Ehrgeiz war geweckt und ich machte einfach genauso weiter. Das war im Oktober 2016.
Im November 2016 entschied ich mich mein Auto zu verkaufen. Ich hatte mittlerweile ein Gewicht von 128 Kg. Ich verlor also 16 kg von Mitte September bis Mitte November.
Der Verkauf des Autos war zu dem Zeitpunkt das Beste was ich machen konnte. Nun war ich gezwungen zu laufen. Ich konnte nicht mehr eben fix mit dem Auto zum Supermarkt. Nein, ich musste laufen, bei Wind und Wetter. Mit der Straßenbahn zur Arbeit. Zu Fuß zur Haltestelle, rein in die Bahn, zu Fuß zur Arbeit und wieder zurück. Ich lief also, aus Mangel an Alternativen, mehrere Kilometer am Tag. Es war eine Qual mit diesem doch sehr hohen Gewicht zu gehen! Selbst im Winter schwitzte ich unter meiner recht dünnen Winterjacke, aber ich lernte das Gehen zu schätzen.
Im Februar 2017 wog ich „nur NOCH“ 112 Kg und entschied mich mit Sport anzufangen. Also ging ich los und suchte mir ein Fitnessstudio. Am Valentinstag 2017 meldete ich mich an und hatte Panik. Ich hatte Scham mit meinen 5XL T-Shirts, die mittlerweile viel zu groß waren, zu trainieren. Doch ich riss mich zusammen.
An die freien Gewichte traute ich mich noch nicht ran, nur die einfachen Maschinenübungen und Cardiotraining auf dem Crosstrainer. Mehr habe ich vorerst nicht gemacht. Am Anfang ging ich zweimal die Woche, immer dienstags und donnerstags.
Und so zogen weitere Monate ins Land.
Dann kam der Mai 2017. Ich hatte es geschafft. Ich hatte etwas, das ich vorher nicht kannte. Ein Gefühl. Ich war stolz. Stolz auf mich und was ich geleistet habe. 99 Kg. Erstmals, seit fast zehn Jahren, wog ich unter 100 Kg!
Das Zwischenziel war erreicht, aber ich wollte mehr, viel mehr. Endlich hatte ich eine Richtung im Leben, eine Mission. Abnehmen, fit werden und natürlich auch Frauen. Das war im Übrigen die Schönste Belohnung für meine Mühen ;)
Umso höher der Gewichtsverlust umso größer wurde mein Selbstvertrauen! Jeder Mann, der diese Reise selbst durchgemacht hat, weiß wovon ich spreche und auch Du wirst bald wissen was ich meine.
So langsam merkte ich, dass ich mich so aber nicht weiter ernähren kann. Ich lebte monatelang mit knurrendem Magen, ich war im Thema Sport und Ernährung ja immer noch eine Niete, ich war zwar um 45 Kg leichter, aß aber zu wenig und trainierte uneffektiv. Die Geräte sind zwar für den Anfang ganz gut, wirklich stärker wurde ich dabei aber nicht, doch diese Scham in den Freihantelbereich zu gehen und mit meiner Plauze neben den ganzen Durchtrainierten Männern zu stehen war mir ein Graus. Manchmal allerdings, liest man etwas was einem wirklich hilft, auch wenn es nur ein dummer Spruch im Internet ist.
Für mich war es folgender Satz:
„Das Leben beginnt da, wo deine Komfortzone endet!“
Cardio und Maschinen waren meine Komfortzone. Freihanteln nicht. Also verließ ich meine Komfortzone. Augen zu und durch! LEBEN!
Nach dem ersten richtigen Training mit Freihanteln war mein Muskelkater von einem anderen Stern. Ich konnte nicht mal einen Bleistift halten, so sehr tat alles weh. Und wisst ihr was? Es fühlte sich überragend an, als wenn ich etwas erreicht hätte. Den Körper gequält, gebrochen und wieder aufgebaut, stärker geworden.
„You have to die a few times, before you can really live!“ C. Bukowski
Und ich starb. Regelmäßig, ich quälte mich. Die Schlagzahl wurde erhöht. Mittlerweile ging ich dreimal die Woche zum Training. Montags, mittwochs und freitags.
Dann kam Weihnachten 2017 und ich hatte das gleiche Gewicht wie mit 18 Jahren. 78 kg!!! Innerhalb von 16 Monaten hatte ich mich fast halbiert!
Ziel erreicht! Gesund. Stark. Ich bekam auf einer Weihnachtsfeier im Freundeskreis ein Kompliment, das ich nie vergessen werde. Von einem Mann. Nicht von einer Frau, um mein Ego zu streicheln, sondern von einem ehemaligen Arbeitskollegen, den ich zuvor einige Jahre nicht gesehen habe.
„Du siehst ja endlich aus wie ein Mann!“ mehr nicht. Ich musste den Raum verlassen, denn mir kamen die Tränen. Zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich was und wer ich bin. Was ich kann und will, es war als wäre ich endlich erwachsen geworden. Ich hatte Frauen, links und rechts, Sex ohne Ende mit vielen verschiedenen Ladys. Endlich mit 31 Jahren konnte ich das Leben führen, dass mich erfüllte. Für einen kurzen Zeitraum, denn mir wurde schnell bewusst, dass ich Ziele brauche. Nicht nur abnehmen, nicht nur rumficken, nicht nur Arbeiten.
So lernte ich mehr über Ernährung und stellte wieder meinen Plan um. Ich aß gesünder und kontrollierte welche Nährwerte ich mir zuführte. Ich trainierte weiter intensiv. Nur Hunger leiden musste ich nicht mehr. Es ging mir besser als je zuvor in meinem Leben.
Und jetzt sitze ich hier, mir geht es blendend und ich schreibe meinen ersten, diesen Blogeintrag. Ich wiege 83 Kg. Habe ordentlich Muskulatur aufgebaut, einen Plan, wie ich mein Leben gestalten will und Ziele. Beruflich, Familiär und sportlich.
Mein berufliches Ziel bist DU! Ich kann und will dir helfen, bei den Themen mit denen ich mich auskenne. Frauen und Abnehmen.
Selbst, wenn du nicht abnehmen musst/willst und nur Hilfe mit den Ladies brauchst bist du bei mir an der richtigen Stelle.
Jede Woche werden zu je einem dieser beiden Themen Blogeinträge entstehen mit denen ich helfen will.
Gutgehn
M.
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