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Weisheiten einer Dreijährigen:
Ich hatte Besuch von meiner kleinen Nachbarin. Sie ist 3 Jahre alt und unterstreicht das immer, indem sie nach kurzer wohl überlegter Sortierung den Zeige-, Mittel- und Ringfinger in die Höhe reckt. Die Besuche bei uns sind in Wahrheit viel mehr, denn die kleine Nachbarin fragt vorher immer ganz ordnungsgemäß, ob sie mal wieder „bei uns wohnen“ dürfe. Darf sie. Wir sind schließlich „beste Freundinnen“. Das habe ich letztens in ihr Freunde-Buch geschrieben, dass wir das sind. Jeden Abend lässt sie sich das von ihrer Mama aus dem Freunde-Buch vorlesen, dass wir beste Freundinnen sind. Nur, um nochmal auf Nummer sicher zu gehen. Meine kleine Nachbarin war also mal wieder ein Weilchen bei uns eingezogen. Dieser Einzug verläuft in einer immer gleichen, liebgewonnenen Routine ab: Erstmal hoch ins Wohnzimmer, dann weiter die Leiter hoch auf die Empore, wo unsere Gästematratze liegt. Da lesen wir dann ein Buch. Dann holen wir ein altes Weckglas hervor, welches mit einem wilden Sammelsurium aus alten Plastiktieren befüllt ist. Danach schauen wir uns Muscheln an, die ich mal vor Jahren gesammelt habe und prüfen, in welchen von denen man das Meer rauschen hört und in welchen nicht. Andächtig schauen wir uns in stillem Einvernehmen an, während wir uns die Muschelöffnung an unsere Ohren pressen. Wenn wir das erledigt haben, gehts die Leiter wieder runter. Dann holt meine kleine Nachbarin den alten Drahtkorb unter dem Tischchen hervor. Das ist das Auto von „Herrn Becker“ dem Bären, Monsterchen und den kleinen Lämmchen, was mir meine Mutter mal zur Geburt gehäkelt hat.Die drei machen dann immer einen Ausflug zusammen und erleben krasse Abenteuer, die vom lispelnden Monsterchen haarklein in Echtzeit kommentiert werden. Ebenfalls in dem Korb bewahre ich eine sehr große Stifte-Tasche auf.Da sind aber leider nur Stifte für Erwachsene drin, stelle ich jedes Mal bedauernd fest und lege die Tasche zur Seite bevor sich Herr Becker, Monsterchen und Lämmchen in das Abenteuer stürzen.Beim letzten Besuch meiner kleinen Nachbarin konnten wir das Ritual nicht ganz wie geplant durchführen. Es gab da Störungen im Betriebsablauf, weil ich noch ein paar Sachen erledigen musste. Meine kleine Nachbarin ist direkt zum Korb marschiert und hat dann schon mal ohne mich angefangen. Sie hat die Stifte-Tasche heraus geholt, sie ganz andächtig angeschaut und dann an die wartende Reisegesellschaft gewendet gesagt: „Da sind nur Stifte für Gewachsene drin.“Im ersten Moment erkannte ich nur den süßen Versprecher einer Dreijährigen.Aber heute morgen steht mir die verborgene Weisheit dieser Aussage klar vor Augen.Meine kleine Nachbarin hat recht: Es gibt hier einen prägnanten Unterschied. Viele von uns vermeintlich Erwachsenen, sind in der Tat lediglich „ge“- statt „er“-wachsen.Und mit noch einer Weisheit hat sie recht: Sie und ich werden „beste Freundinnen bleiben, auch wenn wir tot sind“. Wir können noch so viel von unseren dreijährigen Kindern lernen. Wir sollten ihnen einfach öfter mal zuhören. Wirklich zuhören!
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Weltverbessern einfach und übersichtlich gestaltet. PS: Zwischenzeitlich ist der “Glaube” (unten rechts im Plan) abgefallen. Ich weiß nicht, ob es es was zu bedeuten hat? Dazu mache ich mir dann ein anderes mal Gedanken!
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Es reicht!
Weltverbesserungsmaßnahmen Teil II Es reicht! Ja genau, es reicht und zwar in exakt diesem Sinne. Wir haben hier alles was wir zum Leben brauchen. Unsere Gesellschaft bietet uns alle Möglichkeiten dazu. Das Einzige was wir brauchen, um aus dem Vollen zu schöpfen, ist Eigenverantwortung und ein gesunder Menschenverstand. Außerdem wären darüberhinaus ein gesundes Selbstwertgefühl und auch ein Selbstbewusstsein hilfreich.Genau in dieser Eigenverantwortung liegt aber einer der größten Knackpunkte. Der erwachsene und scheinbar mündige Mensch dieser Gesellschaft ist nämlich bestrebt die Schuld für das eigene Scheitern lieber anderen in die Schuhe zu schieben. Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern? Ich denke eher nicht. Oder? Wenn wir mal ehrlich sind?! Wir sind doch alle wahre Meister darin unseren Schuldigern und letztendlich uns selbst um keinen Preis der Welt vergeben zu wollen. Denn würden wir das tun, müssten wir uns ja mit uns und unseren tiefsten Abgründen auseinandersetzen. Würden wir das wiederum tun, würden wir erkennen, dass ein jeder von uns seinen Teil zu diesem System der Ausbeutung beiträgt. Wir würden erkennen, dass wir dem Materialismus hinterher hecheln, dass wir von tollen Autos, Häusern, Klamotten, viel Geld und noch viel viel mehr Geld träumen. Wir lassen uns suggerieren, dass wir das alles haben können. Was für ein Schwachsinn! Was wir nicht sehen, nicht sehen wollen: Die Grenzen des Wachstums sind längst erreicht. Wir überspannen den Bogen an allen Ecken und Enden. Wir lassen uns nur zu gerne ruhig stellen. Brot und Smartphones für das Volk. Aber halt. Wer bitte ist denn das Volk? Wir oder die Anderen? Wer darf denn überhaupt ein Smartphone besitzen? Doch wohl nur die, die es sich leisten können? Die eigenes Geld verdienen, nicht abhängig sind vom Staat, ALG I oder  ALG II. Flüchtlinge ja schon mal gar nicht. Hmmmmm.... Milchmädchenrechnung! Es dürfen alle die ein Smartphone besitzen, die sich von der Werbung-Marketing-Produkt-Trendsetter-Event-Industrie-Marktfoschungs-Aktiengesellschafts-Gewinne-um-jeden-Preis-Ausbeuter-Unternehmen suggerieren lassen, dass sie unbedingt eines bräuchten. Na, auch drauf reingefallen? Willkommen im Club. Ich liiiiiebe mein I-Phone! Also, nochmal: Wer ist das Volk? Wir oder die Anderen? Und Wer ist schon wir? Und Wer sind die Anderen? Wo sind denn die Grenzen? Wer macht eigentlich die Grenzen? Wo endet die Welt und wo fängt das All an? Aber wir sind doch auch im weitesten Sinne im All? In Allem? Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass alle existierenden Stoffe unserer Welt sich in unserem menschlichen Körper wiederfinden. Alles was da draußen an Elementen herumschwirrt, schwirrt auch in uns, in unserem Organismus herum. Wir sind also im übertragenen Sinne ein Spiegel dieser Welt. Jeder einzelne von uns.Es reicht! Die Welt reicht für uns alle! Ich frage mich, warum wir Menschen so viel Angst haben. Seien wir mal ehrlich: Unsere ganze Existenz hier in unserer westlichen Industriekultur ist doch im Grunde ein total künstlich erschaffenes Konstrukt. Was brauche ich denn zum glücklichsein? Ich brauche Liebe, Geborgenheit, am besten noch Gesundheit, etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf. Es ist natürlich immer leichter die Schuld, für das eigene vergurkte Leben, anderen in die Schuhe zu schieben. Wenn ich eben nicht der Supa-Top-Checka-Manager bin, sondern vielleicht nur der popelige Sachbearbeiter, oder der Schichtarbeiter am Fließband, oder der ganz ohne Job, oder der Alki, oder der Schulversager, oder, oder, oder...Ich wünsche mir, dass sich jeder von uns erstmal gewaltig an die eigene Nase fasst bevor er gegen andere hetzt. Lernen wir doch erst einmal zu durchschauen, dass die wahren Verbrecher irgendwo da ganz oben hinter verspiegelten Fensterfronten der Weltkonzerne sitzen und nicht auf kleinen Nussschalen irgendwo auf dem Meer. Letztendlich geht es, im ganz Kleinen, wie auch im ganz Großen immer nur um zwei Dinge: Macht und Geld. Jeder versucht ja nur seinen Kopf irgendwie über Wasser zu halten. Die einen auf der lebensgefährlichen Überfahrt, die Anderen im übertragenen Sinne. Eines ist sicher, wenn wir unser Denken und Handeln nicht verändern, dann werden wir alle die Verlierer sein. Todsicher, sogar, wenn ich das mal an dieser Stelle prognostizieren darf. Es reicht! Hört auf damit! WIR sind das Volk! Auf der ganzen Welt! Wir ALLE! Stehen wir auf und starten die Veränderung! Warten wir nicht darauf, dass es ein Anderer tut. Dass ein Anderer für uns entscheidet.Nehmen wir unser Leben selbst in die Hand. Hassen wir nicht. Leiden wir nicht. Verbocken wir das Leben doch mit Wonne und dann --- vergeben wir uns! Was ist so schwer daran? Warum sind wir alle so von Angst getrieben? Denn die steckt dahinter, die Angst. Lasst uns lieber lachen und weinen und lieben und fangen wir doch einfach immer wieder von vorne an. Und wenn wir es hundertmal verbocken. So what! Wir sind es trotzdem wert, dass man uns liebt, dass wir uns selbst lieben! Das vergessen wir nur immer wieder. Und dann denken wir Ohhhh Goooooott nein, scheiße, ich hab´s verbockt....jetzt wird alles gaaaaanz schlimm.... Pipikack! Nix wird schlimm! Hören wir endlich auf uns selbst zu bemitleiden. Suchen wir nicht die Schuld bei anderen. Hören wir auf uns gegenseitig zu zerfleischen! Das Leben ist nicht perfekt. Nein, ganz und gar nicht, es ist im Gegenteil: WUNDERVOLL!
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In was für einer Welt leben wir eigentlich?!
Aus der Rubrik WELTVERBESSERUNGSMASSNAHMEN: In was für einer Welt wollen wir eigentlich leben?Ich schaue mich auf den Social Medias um und bin immer wieder erstaunt über die Abgründe unserer Gesellschaft die sich hier in vielfältiger Weise offenbaren.Ich lese die Negativität, den Frust, die Wut, die Hilflosigkeit, den Unmut, die Panik und auch die (nackte) Angst in vielen Aussagen und Posts die man hier ins weltweite virtuelle Netz entlässt.Ich lese auch Positives, Mut machendes, Schönes und Atemberaubendes.Aber es bekommt häufig einen bitteren Beigeschmack wenn es dann oftmals durch negative Äußerungen gleich wieder relativiert wird. Wir Menschen sind komplizierte Wesen. Im Grunde wirklich ein wahres Wunderwerk, wenn man mal darüber nachdenkt wie das alles bis ins letzte Detail funktioniert mit uns und unserem Körper.Es gibt da unter anderem in uns Allen den tiefen Impuls nach Liebe und auch Anerkennung. Und zwar bedingungslos so wie wir sind. Wir wollen geliebt und angenommen werden, einfach nur weil wir so sind wie wir sind. Das ist eines unserer mächtigsten Grundbedürfnisse von Geburt an.Wenn wir das Handeln unserer Gesellschaft, unserer Mitmenschen und in wichtigster Instanz von uns selbst unter diesem Aspekt betrachten, dann eröffnen sich vielleicht dem ein oder anderem eine neue, eine großzügigerer Sichtweise auf die ein oder andere Handlungsweise.Wir verschleudern so viel unserer kostbaren Lebensenergie in negative Dinge, die uns nur Nerven kosten und Frust und Leid in unseren Alltag bringen, statt dass wir uns zurücklehnen und milde lächeln und uns eben nicht aufregen.Versteht mich nicht falsch. Natürlich ist es wichtig sich im richtigen Rahmen auch mal aufzuregen und sich zu ärgern.Aber:  ich werde das Gefühl nicht los, dass es sich bei vielen Aussagen hier um angestauten Ärger und Frust handelt, der an dieser Stelle herausgelassen wird,  im Grunde aber nichts oder nur sehr wenig mit der Ursache des Frusts/Ärgers zu tun hat.Das Internet ist ein wirklich dankbarer und geduldiger Sparringspartner, es schluckt einfach jeden Müll (meist) ungefiltert in sich rein und spuckt dann teilweise wirklich hässliche Aussagen wieder  in den virtuellen Raum. Wenn ich mich als Mensch ausgegrenzt, nicht geliebt, nicht willkommen fühle, dann empfinde ich das in meinem Gehirn wie physischen Schmerz. Also so, als ob mir etwas körperlich weh tut. Das ist neurobiologisch nachgewiesen.Und was mache ich, wenn ich mir beim Zwiebelschälen in den Finger schneide und es wehtut wie Hölle? Ich fluche laut, ich wimmere, ich krümme mich, mir wird vielleicht auch schlecht vor Schmerz, ich leide, ich schreie, oder was auch immer. Der Ausdruck von Schmerz hat eine sehr individuelle Note.Was tue ich also, wenn ich mich als Mensch nicht angenommen, oder geliebt fühle von meinen Freunden, meiner Familie, meinem Ehepartner/Freund, von der Gesellschaft und es sich in meinem Gehirn wie physisch erlebter Schmerz anfühlt?Richtig: Ich fluche laut, ich wimmere, ich krümme mich, mir wird vielleicht auch schlecht vor Schmerz, ich leide, ich schreie und vielleicht tue ich all das in virtueller Form hier auf Facebook. Wir haben aber immer auch eine Wahl.Wir können uns auch immer gegen all das entscheiden. Wir haben die Macht dazu. Wir Menschen sind sehr viel mächtiger als wir denken.Das sehen wir beispielsweise an der Methode der Autosuggestion. Wir können uns selbst in negativer Weise, aber genauso in positiver Weise beeinflussen.Auch das ist ja schon vielfach wissenschaftlich nachgewiesen worden:Die Macht unserer Gedanken hat Gewicht! Wenn ich mich also tagtäglich mit negativen Aussagen umgebe, dann beeinflussen diese mich negativ. Wen ich mir einrede ich bin schlecht, ich kann nix, ich bin nicht liebenswert beeinflusst mich das genauso negativ, wie wenn ich andere beschimpfe, beschuldige oder niedermache. Ich gehe nämlich in der Regel so mit anderen um, wie ich auch mit mir selbst umgehe. Also, ich nenne das den gesunden Egoismus: Fangt an Euch selbst besser und großzügiger zu behandeln. Macht Euch nicht selbst und andere nieder. Ihr seid es wert, dass Ihr Euch mögt und so annehmt wie Ihr seid. Mit all Euren Facetten. Man kann jedem Sachverhalt auch immer etwas Positives abgewinnen. Versucht es mal: Wenn Euch wieder was gegen den Strich -, oder auf den Zeiger geht, dann haltet mal einen Moment inne. Ihr habt immer die Wahl, zieht Ihr Euch selbst mit Euren Gedanken und Aussagen runter und macht Euch und Eurer Umwelt miese Laune, oder nehmt ihr die Sache vielleicht einfach etwas leichter und entspannter und seht das Potential in den Widrigkeiten die Euch das Leben vor die Füße spült und geht konstruktiv damit um.Wie heißt es so schön: Wenn Euch das Leben Steine in den Weg legt, baut ein Haus daraus.Oder wie mal jemand zu mir gesagt hat: Wer macht hat Macht. Statt mich also lang und breit schriftlich, oder mündlich über Missstände und Schieflagen zu Äußern, versuche ich stattdessen in die Hände zu spucken, einmal tief durchzuatmen und anzupacken. Ich selbst bin meines Glückes Schmied. Wenn ich darauf warte, dass jemand anderer die Verantwortung übernimmt, kann ich lange warten. Derweil hab ich´s schon dreimal selbst getan und breche mir weder einen Zacken aus der Krone, noch überfordere ich mich. Versucht mal mit dieser Haltung durch´s Leben zu gehen. Ich versuche es auch. Immer wieder. Und jeden Tag gelingt es mir besser. Wer macht hat Macht. Aktion statt Reaktion! Man darf sein Lebensglück nicht von anderen abhängig machen. Man muss es einfach selbst tun
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Das wird man ja wohl noch Fragen dürfen?!
Neues aus der Rubrik Alltagsphilosophie.
Ich habe in an einem Netzwerktreffen des Demokratiezentrums Hessen teilgenommen. Da gab es einen Vortrag von einem kritischen Geographen - und ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es so was wie kritische Geographie überhaupt gibt. In diesem Vortrag ging es um die regionalen Besonderheiten bei der Wahl rechtspopulisitischer Parteien.Dieser Vortrag war sehr interessant und hat mich in den letzten Tagen noch nachhaltig beschäftigt. Sinngemäß zitiert sagte der Vortragende, dass man, wenn man das Problem vom Erstarken der rechtpopulistischen Parteien betrachtet und dies mit einem allgemeinen Rechtsruck tituliert, dann schaut man auf dieses Problem immer eher aus einer globalen Perspektive. Interessant wäre es aber, dieses Problem Regional zu betrachten. Man muss also reinzoomen und sieht dann - zum Beispiel anhand der Wahlergebnisse in den einzelnen Gemeinden - krasse und sehr differenzierte Unterschiede zwischen den Gemeinden.Im nächsten Schritt kann man sich dann Fragen - und diese Frage ist bisher nicht konkret zu beantworten - woher kommen diese Unterschiede, warum wird in der einen Gemeinde so und in der Nachbargemeinde, ein paar Kilometer weiter ganz krass anders gewählt?Im Rahmen des Vortrages wurden auch einige Gründe benannt, warum es solche Entwicklungen gibt. Darauf möchte ich aber an dieser Stelle gar nicht eingehen, sondern hier anknüpfen mit eigenen Gedanken, die ich dazu hatte. Diese Gedanken, die hatten bestimmt auch schon andere vor mir …dennoch ist es ja wichtig, diese Gedanken zu teilen, darüber zu diskutieren und gemeinsam darum zu ringen Lösungen zu finden; zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Also, wir haben ja das Problem des allgemeinen Rechtsrucks hier im Land erkannt. Jetzt ist die Frage, wie können wir dem Begegnen? Wir müssen hier, meiner Meinung nach  kurz-, mittel und langfristig ansetzten. Meine Gedanken beziehen sich eher auf die Zeitperiode des Mittel- und Langfristigen. Ich glaube Kurzfristig gilt: Sich klar positionieren und sich für Menschenwürde, Gerechtigkeit und unser Grundrecht stark machen.Ich glaube weiterhin, dass der Schlüssel zur Veränderung in jedem von uns selbst liegt. Es geht hier um die Entwicklung und die Reifung jedes einzelnen Menschen. Welche Werte, Verhaltensweisen, Haltungen entwickelt ein Mensch in seinem Leben und wie kommt er dazu? Da gilt es ganz individuell zu hinterfragen und zu betrachten. Es gibt da eine tiefenpsychologische Studie von Fritz Riemann, die sich mit den „Grundformen der Angst“ beschäftigt (Buchempfehlung an dieser Stelle!). Der Autor unterteilt hier in vier Grundformen der Angst, die jeder Mensch in sich trägt und es ist immer eine Frage der individuellen Biografie, welche dieser Ängste bei uns vorherrschen.Diese Grundformen der Angst sind: Angst vor Nähe, Angst vor Distanz, Angst vor der Dauer/Beständigkeit, Angst vor dem Wechsel/Veränderung. Die Angst ist jeweils so tiefsitzend, dass Sie von uns allen als existenzielle Bedrohung empfunden wird. Also platt gesagt, wenn wir uns mit Situationen konfrontiert sehen, die unsere Grundangst schüren, dann haben wir im schlimmsten Fall so etwas wie Todesangst. Angst ist, so will ich es mal behaupten, einer der mächtigsten Triebmotoren für unsere Handlungen. Vielleicht sogar der mächtigste Triebmotor. Die Angst ist, aus der Biologie heraus betrachtet, ja etwas Gutes, denn sie hilft uns dabei zu überleben. Angst und alles was damit zusammenhängt passiert ganz tief und häufig unbewusst in uns. Wir reagieren in Gefahrensituationen schneller, als wir mit unserem wachen Menschenverstand hinterherkommen. Das rettet unser Leben. Das ist gut.Nun ist es aber so, dass uns diese Angst aber auch dann im Nacken sitzt, wenn sie eigentlich gar nicht nötig wäre. Und Angst kann auch ziemlich viel Gutes im Leben verhindern. Wenn ein Mensch sich zu sehr von seinen Ängsten beherrschen lässt, dann schränkt ihn das ganz schön ein. Ich glaube, das kennen wir alle.Wir haben zum Glück durch die Evolution auch die Möglichkeit bekommen, mit unserem Bewusstsein, die Angst zu bearbeiten, zu reflektieren und zu überwinden. Wir können über uns hinauszuwachsen und gewisse Entwicklungsschritte machen. Wir reifen und werden im besten Falle weise Menschen. (Das mit dem Überwinden und der Reflexion ist das mit der Amygdala und dem Frontalhirn, falls Ihr Euch die biologische Komponente an dieser Stelle dazu ergoogeln wollt)Und jetzt stelle ich mal folgende Küchenpsychologische Hypothese in den Raum: Menschen, deren Ängste ganz stark an Dinge verknüpft sind, dass sich etwas Verändert, oder auch, Menschen die Ängste davor haben, dass ihnen jemand zu Nahe kommt, die könnten - wenn es die individuellen Lebensbedingungen hergeben - eine Tendenz haben rechtspopulistische Parteien zu wählen. Denn diese Parteien propagieren Dinge, die diesen Ängsten vermeintlich begegnen: Alles Fremde wird ausgesperrt, wir bewahren die alten Traditionen, Komm mir bloß nicht zu Nahe, Fremdes und Andersartiges…sonst setzt es was!  Und sowas alles.Also, wir bedenken, dass diese Ängste wirklich richtig krasse Triebmotoren sind. Die Ängste entstehen durch Prägung und Erleben. Menschen die Angst vor Veränderung oder auch vor Nähe haben, haben also entsprechende Erlebnisse in ihrem Leben gehabt (besonders prägend sind Erlebnisse in der Kindheit und Jugend), so dass sie diese Ängste als Schutz- und Abwehrmechanismen entwickelt haben. Und denkt daran, diese Ängste werden - so sie denn nicht reflektiert und aufgearbeitet werden - als existenzbedrohend empfunden, obwohl sie es gar nicht sind. Gleichzeitig ist das alles verknüpft mit einer tiefen Sehnsucht nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit. (Das sind weitere wichtige Triebmotoren in unserem Leben. Das nur am Rande.)Aber was bedeutet das jetzt eigentlich bezogen auf die Eingangssituation?Ein Schlüssel zum Wandel ist die individuelle Beziehungsarbeit. Eine Idealvorstellung wäre ja, dass sich jeder Mensch/jedes Kind bestmöglich entwickeln und angstfrei leben kann. So weltfremd bin ich jetzt aber auch nicht, dass ich denke, dass man das erreichen kann. Aber zumindest sollten wir, sollte der Staat, dies doch zumindest versuchen, sich dieser Utopie wenigstens mit aller Kraft anzunähern. Was jeder einzelne von uns tun kann: zu versuchen die bestmögliche Version seiner Selbst zu werden und anderen dabei zu helfen. Was der Staat tun kann: er kann die Bedingungen und Strukturen dafür schaffen, dass an der Basis eine enge und kontinuierliche Beziehungsarbeit im zwischenmenschlichen Bereich stattfinden kann.Welche Bedingungen braucht Beziehungsarbeit im zwischenmenschlichen Bereich? Sie braucht Zeit, Kontinuität und Individualität und ja, auch wenn es pathetisch klingt, es braucht auch Liebe. Kontraproduktiv sind: Druck, Stress, Zeitmangel, Egoismus, das Recht des Stärkeren, eine Leistungsgesellschaft die Konkurrenz schürt und Solidarität schmälert.Wenn die (Volks-) Politik auf Länder und Bundesebene also aktuell etwas ratlos darüber ist, warum die Wählerschaft abwandert. (Ich klammere bewusst die Kommunalpolitik aus, denn die gilt es individuell und regional zu betrachten - in manchen Orten läuft es grandios in anderen weniger…) dann würde ich mal behaupten, dass es genau damit zusammenhängt, dass es der Politik nicht mehr gelingt, diese Basisstrukturen zu schaffen, die es ermöglicht diesen Urängsten der einzelnen Menschen zu begegnen. Das Gegenteil ist der Fall. Liebe Politik, mein Appell an Euch: statt Euch von materiellen Werten, wirtschaftlichem Wachstum und Lobbyismus leiten und treiben zu lassen, besinnt Euch doch bitte mehr auf das, was ihr seid: vom VOLK gewählte Volksvertreter, deren Interessen ihr vertreten sollt. Mein Interesse ist es zum Beispiel, dass wir eine wirklich soziale und solidarische Struktur haben. Wir brauchen einen grundlegenden Wertewandel. Die Frage ist: Was ist denn wirklich wichtig im Leben? Müssen die Reichen denn immer reicher und mächtiger werden? Und müssen wir alle wirklich denken, dass es erstrebenswert ist, immer mehr Geld und Dinge und Kram und Sachen zu besitzen? Ist das wirklich wertvoll? Aktuell scheint uns das noch sehr erstrebenswert, denn ohne Geld ist man wirklich ziemlich am A***. Und wir wollen nicht am A*** sein, also wollen wir alle mehr Geld. Wir wollen Sicherheit. Und Geld suggeriert Sicherheit. Aber das ist ein Trugschluss. Das spüren wir und das macht und Angst. Und weil wir uns alleingelassen und nicht gehört und wahrgenommen fühlen in unserer Angst, sind wir richtig frustriert. Wir sind richtig sauer, weil man uns nicht (zu)hört. Aber genau dort gilt es anzusetzen. Ihr müsst uns HÖREN! Nehmt uns ernst. Begegnet unseren Ängsten. Schafft es die Strukturen zu verändern. Die Frage ist: Wie kann eine Gesellschaft aussehen, wenn doch glitzeglasklar ist, dass wir genau in diesem System so wie es jetzt ist, nicht mehr weitermachen können. Die Grenzen des Wachstums sind erreicht….und wenn wir nicht in Form von roten Knöpfen und Atombomben explodieren, dann implodieren wir in den Formen des menschlichen Miteinanders, wie wir sie aktuell schon tagtäglich in Form von Hass und Unmut und Aggression erfahren. Und wenn wir nicht handeln. Wenn nicht jeder einzelne von uns seine Werte überdenkt und sich auf seine Mitmenschlichkeit besinnt, dann wird das immer krasser und krasser.Wir sollten mutig sein. Wir sollten uns trauen höflich zu sein und wir sollten uns trauen Mitgefühl zu zeigen. Wir sollten uns trauen, Dinge zu hinterfragen die wir nicht verstehen. Ich weiss nicht wie es Euch so geht, aber mir ging es früher oft so, dass ich mich nicht getraut habe, Dinge zu erfragen, die ich nicht verstanden hatte, aus Angst mich zu blamieren und mich als richtig Dumm zu outen. Ich habe aber gelernt diese Angst zu überwinden. Meine Erfahrung aus der Jugendarbeit zeigt mir immer wieder, dass ich mit dieser Angst überhaupt gar nicht allein war. Ich habe meine Angst in dieser Hinsicht weitergehend überwunden. Viele andere aber noch nicht.Darum mein Shot out an alle da draussen: „Das wird man ja wohl noch Fragen dürfen!“ - Yesssss, dürft Ihr, traut Euch. Fragt nach. Lasst Euch nicht von Euren Ängsten treiben. Die Treiben uns sonst womöglich in eine Gesellschaft in der ich persönlich nicht leben möchte.
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Wenn...
Wenn ich meinen Neid,meine Mißgunst,meine Schuldnicht mehr den „Anderen“zuweise. Wenn ich die Bedrohung meines Lebensraums von außenals einen inneren Unfrieden von mir selbsterkenne. Wenn mir ein Licht aufgeht:Was ist arm?Was ist reich? Wenn ich erkenne, daßdas die Rechnung des Lebens ist,daß arm = reich,reich = armist. Wenn ich anfange in Wahrhaftigkeit mich um mich selbst zu kümmern!Wenn ich nicht mehrüber die „Anderen“ reden kann,sondern von mir selber sprechen muß. Wenn ich armer Menschendlich reichlich teile, fühle icheine lebendige Kraft - in mir. Wenn ich Mensch dannmeinen inneren Frieden spüre,können die „Anderen“in Friedenmit mir leben! Schalom!Peace!Frieden!Sehnsucht - (Elke Borchert August 1946 - Februar 1997) In Gedenken an einen wunderbaren Menschen ohne den ich nicht die wäre, die ich heute bin.Das Bild mit dem Titel „Friedensengel“, ist das letzte Bild, welches meine Mutter noch vollenden konnte, bevor sie gestorben ist. Ich war dabei und habe sie in meinen Armen gehalten, als sie ihre letzten Atemzüge getan hat. Seitdem weiß ich für mich: es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als wir uns vorstellen können.Lasst uns das immer wieder beherzigen in unserem Leben. Hören wir auf dem Zerstörerischen in uns so viel Raum zu lassen. Das ist es einfach nicht Wert!
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