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Literatur und Subversion Ernst, Thomas. transcript Verlag, Bielefeld. 2013.
(Bild: Seite 178) 20 “Im Verlauf des 20. Jahrhunderts etabliert sich ein Diskurs, der der Literatur eine politische Wirkung und Autorinnen und Autoren eine eingreifende Funktion zuschreibt. […] Innerhalb dieses Diskurses werden die Begriffe des Intellektuellen und der engagierten Literatur zentral” 21 Ende 19. Jh. “Mit dem Verschwinden eines universellen und verbindlichen Moral- oder Gottesmodell eröffnete sich für freie Schriftstellerinnen und Schriftsteller die Möglichkeit, dieses Vakuum zu besetzen und innerhalb der Gesellschaft als die autonomen Wertsphären übergreifende Vertreter universeller und verbindlicher Werte aufzutreten” 22 Nach Brecht: “Nicht die Präsentation einer direkten politischen Botschaft, sondern die verfremdende Darstellung erzeuge die politische Wirkung des Theaters” 23 Nach Sartre: “Der ‘engagierte’ Schriftsteller weiß daß Sprechen Handeln ist […]. Er hat den unmöglichen Traum aufgegeben, ein unparteiisches Gemälde der Gesellschaft und des Menschseins zu machen” (Sartre 1981, 26.) “Ausgehend von dieser Grundannahme postuliert Sartre eine engagierte Literatur, die sich inhaltlich z.B. für diskriminierte Bevölkerungsgruppen einzusetzen habe. Die Autoren besäßen eine klare politische Aufgabe, diese liege in der Aufklärung der Leserschaft. Es sei ‘die Funktion des Schriftstellers dafür zu sorgen, daß niemand über die Welt in Unkenntnis bleibt’” 126f. “Literatur kann als Medium von diesen Auseinandersetzungen zwischen ‘Majorität’ versus ‘Minorität, ‘Mehrheitsgesellschaft’ versus ‘Sub- oder Gegenkultur’ oder auch ‘diskriminierende Normalität’ und ‘zu emanzipierende Abweichung’ berichten und von den Kämpfen minorisierter Gruppen um eine ‘emanzipiertere’ Form der Repräsentation. Zudem können literarische Texte sich selbst durch ihre Sprache, die präsentierten literarischen Figuren oder aufgerufenen Wissensarchive als minoritär […] in den gesellschaftlichen Diskursen positionieren.” Literatur und Subversion. Politisches Schreiben in der Gegenwart. 177 “können literarische Texte verschiedene Funktionen erfüllen: Literarische Texte können den politisch-institutionellen Diskurs der Subversion archivieren und reflektieren, inner hab des künstlerisch-avantgardistischen Diskurses der Subversion kann Literatur als Avantgarde subversiv wirken, den subkulturellen Diskurs der Subversion kann Literatur als eine Form minoritärer Distinktion unterstützen und ausgehend vom poststrukturalistischen Diskurs der Subversion lässt sich Literatur als Dekonstruktion verstehen” –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Kernfrage: Inwieweit lässt sich der Text als subversiv bezeichnen? Herangehensweise (177ff.) - politisch-instituionelle Diskurse in dem die Texte zu positionieren sind historisch zu rekonstruieren - wie gestalten sich die politisch-sozialen Machtverhältnisse in der jeweilige Gesellschaft - wie sind die Kräfteverhältnisse im medialen, politischen und juridischen Diskurs - aktuelle gesellschaftliche Transformationen beschreiben --> historische Analyse - Untersuchung der Formen und Schreibweisen der Texte im Vergleich zu anderen Texten - Untersuchung der Textinhalte (Themen, Inhalte, Diskurse, Spezialdiskurse, Kollektivsymbole, Konstruktion der Gesellschaft, welche gesellschaftliche Normalität wird geschaffen, Darstellung sozialer Gruppen, Personengeflecht, Kategorien der Diskriminierung) - Untersuchung Autorfigur als öffentliche Person (politische Selbstinszenierung, Auftritt als Repräsentant, “In welchem Verhältnis steht die Inszeniernug und Rezeption der Autorfigur als öffentliche Person zu ihren Texten?  –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Beispiele für die Analysen ab Seite 181/275 177f. “Subversion steht immer in einem spezifischen Verhältnis zu einer ‘Macht’, einer ‘Normalität’ […] um bzw. gegen die sie sich bewegt.” “Nur vor dem Hintergrund einer solchen historischen Analyse der gesellschaftlichen Diskurse und des literarischen Feldes lassen sich die Texte und ihre Autorinnen und Autoren auf dem literarischen Feld – als neoavantgardistische, minoritär-distinktive oder dekonstruktive Texte – positionieren und die womöglich von ihnen ausgelösten medialen Skandale, juristischen Prozesse oder politischen Wirkungen adäquat beschreiben” 178 “Dabei muss zugleich Augenmerk auf die Möglichkeit gerichtet werden, dass künstlerische Avantgarden von den gesellschaftlichen Institutionen (Bürger) und Minoritäten oder Gegenkulturen von Majoritäten oder dem gesellschaftlichem Mainstream absorbiert werden”  477 “Der Begriff der Subversion […] eignet sich besonders gut für eine Beschreibung einer politischen Gegenwartsliteratur, die sich aus einer minorisierten Position heraus kritisch zu den komplexen, flexibilisierten und globalisierten Verhältnissen positioniert”  477f. seit Ende 18.Jh. verschiedene Diskurse der Subversion: - politisch-institutionelle Diskurs der Subversion (Subversion als revolutionären Staatsumsturz, lange Zeit vorherrschende Wortbedeutung) - künstlerisch-avantgardistischen Diskurs (Subversion als künstlerisch-prozessuale Bewegung, z.B. Dadaismus, Surrealismus) - subkulturelle Diskurs der Subversion (Subversion als eine minoritäre-distinktive Bewegung) - postrukturalistischer Diskurs der Subversion (Subversion als Dekonstruktion) 479 “Literarische Texte können sich durch ihre Formen oder Inhalte in die jeweiligen Diskurse einschreiben oder aber die Diskurse der Subversion archivieren, reflektieren oder parodieren” verschiedene Literaturwissenschaftliche Theorien und Methoden können dafür angewendet werden  480 “Literatur als minoritäre Distinktion: Wenn literarische Texte von den Auseinandersetzungen zwischen ‘Majorität’ und ‘Minorität’ […] berichten oder sich durch ihre Personen, Topografien, Sprachen oder Positionsfelder als minoritär-distinktive Texte inszenieren, schreiben sie sich in den subkulturellen Diskurs der Subversion ein. Diese Analyse kann mit Hilfe von Foucaults Diskursanalyse, Links Interdiskurs- und Normalismustheorie, Parrs Positionsfeldtheorie, Deleuze’ und Guattaris Bestimmung einer kleinen Literatur oder den Ansätzen der Cultural Studies geleistet werden. Es ist allerdings auch hier so, dass sich diese minoritär-distinktive Abgrenzungsbewegungen, deren dichotomischen Konstruktionen und das aus ihnen abgeleitete subversive Potenzial literarischer Texte als problematisch erweisen können, da sie (minoritäre) Kollektividentitäten konstruieren, die selbst hegemoniale Effekte erzeugen oder möglicherweise von anderen gesellschaftlichen Gruppe und Institutionen im Sinne eines ‘Mainstreams der Minderheiten’ absorbiert werden.”  “Literatur als Dekonstruktion: Mit den Gender Studies und den Queer Studies sowie der postkolonialen Theorie lässt sich zeigen, wie geschlechtliche, sexuelle und ethnische Identitäten in literarischen Texten de-(und allerdings auch: re-)konstruiert werden.” 481 “sind die Inhalte und Topoi der Subversion, die sich im Text finden, zu thematisieren […]. Zu diesem Punkt zählt auch die Analyse von Topografien, Personen und Sprachen der Subversion.”
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Das Politische in der Literatur der Gegenwart
Hg. Stefan Neuhaus und Immanuel Nover. De Gryter. Berlin. 2019.
3 Einleitung “Die ‘Erzählungen’ des Politischen in ihrer Eigenweltlichkeit zu beleuchten” (Anna-Lena Scholz) Erzählen hat immer etwas mit Poltik zu tun 5 “littérature engagée”  6 “Die Aushandlungen des Politischen durch die Gesellschaft” “Die Differenzierung von der Politik und dem Politischen macht deutlich, dass Texte nicht als unpolitisch qualifiziert werden können, nur weil sie sich nicht mit den konkreten Institutionen oder Fragen des Politikbetriebs auseinandersetzen” 7 “Die Literatur beschränkt sich laut Rorty nicht auf den Versuch der mimetischen Abbildung von textexterner politischer ‘Wirklichkeit’, sondern fungiert selbst als innovatives politisches Handeln, durch das die politische/soziale ‘Wirklichkeit’ mitgestaltet wird.” 9 “Die Literatur lässt sich jedoch nicht auf die Sichtbarmachung des Unsichtbaren reduzieren; sie ist nicht nur eine “Wissenschaft der Gesellschaft und die Erschaffung einer neuen Mythologie”  (Rancière 33) 10 Literatur als Hilfestellung zur Identitätsarbeit “Alltägliche Identitätsarbeit hat die Aufgabe, die Passungen (das matching) und die Verknüpfungen unterschiedlicher Teilidentitäten vorzunehmen” (Keupp, Heiner. Diskursarena Identität. 34) 11 “Literarische Texte, also fiktionale Narrationen, entwerfen mögliche Identitäten und spielen deren Entwicklung durch”  12f. “ob es Aufgabe der Literatur, der sie vermittelnden Institutionen  […] und auch der Literaturwissenschaft ist, die Leser*innen zu mündigen Bürger*innen zu erziehen, läuft heute ins Leere. 13 “Wie kann Literatur dazu beitragen, politische Teilhabe im positivsten, also demokratischen Sinn zu befördern und welche Rolle kann die Literaturwissenschaft dabei spielen […]” 21 =Engagement oder Subversion?, Thomas Ernst= 26 “Das politische Schreiben wird in der medialen Öffentlichkeit oft als eine Symbiose von Werk und Autor wahrgenommen, denen man eine Form des ‘Engagements’, der Positionierung und des Eingreifens in die gesellschaftliche Wirklichkeit zuschreibt.” “Neben dieses konkrete politische Engagement des Autors als Intellektuellem können Werke der ‘engagierten Literatur’ treten, die sich mit politische Inhalten und Institutionen, wie den Diskriminierungs-, Minorisierungs- oder Emanzipationserfahrungen ihrer Protgagonist*innen, in einer realistischen Weise beschäftigen” (ein solcher Autor wäre z.B Heinrich Böll)”
Unterscheidung zwischen dem Autor als politischer Akteur und als Wahlberechtiger” mit persönlicher eigener politischer Meinung 31f. “Erstens finden sich viele Beispiele für die Selbstinszenierung von Autor*innen als universelle Intellektuelle, die sich in allgemeine politische Debatten einbringen, zweitens lassen sich viele Beispiele finden, in denen Autor*innen als spezifische Intellektuelle kulturpolitische und literarische Fragen verhandeln”  40 Autor*innen schalten sich immer mehr in politischen Debatten mit ein “universelle Intellektuelle”  engagierte Literatur VS öffentliche Präsenz 45 =Das Politische in der Literatur um 1995, Lothar Blum= Nach Ulrich Bröckling und Robert Feustel: “dass die Frage nach dem Politischen letztlich ‘selbst eine eminent politische Frage’ sei und der Bestimmungswert des Politischen ‘sich gerade darin’ zeige, ‘die Frage danach offen zu halten’. (Das Politische denken. Bielefeld. 2010) 46 Literaturwissenschaft kann Kultur/Poltik nicht analysieren jedoch “dicht beschreiben” (dichte Beschreibung nach Clifford Geertz) und “einen Ausschnitt aus dem kulturellen Kontext segmentieren, eben die Literatur, und danach fragen, wo und wie das Gesellschaftliche in seiner Komplexität und Variabilität im fiktionalen Rahmen des Als-ob verhandelt und dabei ein Blick auf das ‘Politische’ eröffnet wird.”  359 =Jenseits des politische Realismus. Kontrafaktik als Verfahren politischen Schreibens in der Gegenwartsliteratur, Michael Navratil= 359f. “das alte Problemverhältnis von Politik, Literatur und Fiktionalisierung – im Sinne der freien Formungsmöglichkeiten künstlerischer Medien –, eine spannungsreiche Trias, aus der bei gleich welcher Paarung stets einer der drei Begriffe auszuscheren scheint. Wird politisch relevante Literatur verfasst […], so drohen die freien Möglichkeiten literarischer Fiktionalisierung verlorenzugehen, also die Möglichkeiten zu einer von der empirischen Realität unbeschränkten literarischen Erfindung und Formung; beruft sich die Literatur hingegen auf ihre Lizenzen zur freien Fiktionalisierung, so scheint der erkennbare Bezug auf die reale politische Sphäre gefährdet. […] Ein unkünstlerischer Abbildungsrealismus einerseits und ein politisch unverantwortlicher Eskapismus andererseits erscheinen mithin als die beiden Gefährdungen politischen Schreibens.”
366 “Kontrafaktik liegt vor, wenn in einem fiktionale Medium realweltliches Faktenmaterial auf signifikante Weise variiert wird. Kontrafaktische Texte nehmen auf konkrete Fakten der realen Welt Bezug, indem diese innerhalb der Diegese in einer solchen Weise variiert werden, dass eine indirekte Bezugnahme auf das variierte realweltliche Faktenmaterial erkennbar und bedeutsam ist. Diese indirekte Bezugnahme auf realweltlichen Fakten ist dabei allerdings stets an die Interpretationsleistung des Lesers gebunden” 367 “natürliche Affinität zwischen Kontrafaktik und politischem Schreiben”  “dass ‘politische Literatur’ zumindest die eine Bedingung wird erfüllen müssen, sich in irgendeiner Weise zur politischen oder gesellschaftlichen Realität zu verhalten: Literatur, so könnte eine Minimaldefinition lauten, ist eben nur dann politisch, wenn sie mit normativen Implikationen zur Realität in Beziehung gesetzt werden kann”  367f. “Kontrafaktik kann politische Positionen und dominante Sprachformen mittels Überspitzung oder Umformung der Lächerlichkeit preisgeben […|; sie kann allgemein akzeptierte Geschichtsnarrative konterkarieren (in der Alternativgeschichte); sie kann wünschenswerte Alternativen zum politischen Status quo aufzeigen (in der Utopie); oder sie kann auf die Gefahren aktueller gesellschaftlicher […] Entwicklungen und politischer Trends hinweisen”  “das politische Potenzial der Literatur also keineswegs an einem im engen Sinne mimetischen Realitätsbezug gebunden sein muss, sondern dass die Literatur häufig gerade dort, wo sie genuin eigenen Gestaltungsmöglichkeiten ausschöpft, also Medium eines relevanten Einspruchs gegen den politischen Status quo fungieren kann”  515 =Politisches Schreiben und Handeln in Uwe Timms Romane Ikarien (2017), Stefan Neuhaus= 518 “Politisches Schreiben kann als kritische Reflexion über die politischen Verhältnisse, als Bestandteil für demokratische Entwicklung notwendiger, weil die Verfestigung von Machtverhältnissen verhindernder, gesellschaftlicher (Selbst-)Kritik verstanden werden”  “Literarisches Schreiben kann politisches Handeln sein, wenn es mit einigem Erfolg auf Veränderung der politischen Verhältnisse zielt” 520 “Wenn Literatur die politische Botschaft zu stark macht und das Postulat der Autonomieästhetik verletzt, läuft sie Gefahr, dekanonisiert zu werden” 
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Politische Literatur und Politik der Literatur, Revolution und Evolution. Schnittstellen von politischer Theorie und kritischer Literaturwissenschaft
Perica, Ivana. in Politische Literatur Begriffe, Debatten, Aktualität. Hg. Christine Lubkoll, Manuel Illi, Anna Hampel. J.B. Metzler Verlag. Stuttgart 2018.
93 “Probleme des gegenwärtig ästhetisierten politischen Denkens (oder des manchmal zwanghaft politisierten Nachdenkens über Kunst)” Verhältnis Literatur und Politik?  94 “Herausfordernde Potential des Politischen am Phänomen der Kunst”  “Der Widerspruch liege in der weit verbreiteten Behauptung, >>dass Geschichte und damit Veränderungen nur geschehen, nicht gemacht werden können<<.” (Menke, die Möglichkeit der Revolution. Seite 56) 94f. “dass Kunst politisch ist oder wird, nur indem sie die Tatsache bestreitet, dass sie in eigentlich politischer Hinsicht nichts bewirken kann” (Vgl. Bernstein, Jay M. The Fate of Art: Aesthetic Alienation from Kant to Derrida and Adorno. 1992.)  95 Nach John Roberts: “dass Kunst Aussagen machen kann über die eigene und die gegenwärtige Gesellschaftslage, aber dass sie im Grunde genommen >unvermögend< sei.” (Roberts, John. Revolutionary Time and the Avant-Garde. 2015) Kunst: “im bürgerlichen Kunstverständnis als ästhetisches Mittel zur Steigerung der individuellen Fähigkeiten des Subjekts”  96 “Grenzziehung zwischen ‘politischer Literatur’ und dem ‘Politischen (in) der Literatur’“ 104 “Literatur kann (muss) den revolutionären Prozess unterstützen; sie behält dabei aber ihren autonomen Raum, indem sie dies als Literatur (und nicht als Propaganda) macht.” Nach Miklós Szabolcis: “Revolution ist entweder politisch oder keine. Gleichzeitig ist Revolution ohne literarische, kulturelle Evolution eigentlich nur eine Pseudorevolution” (Szablocsi, Miklós: Avant-Garde, Neo-Avant-Garde, Modernism. 1971.) “Dies führt zum Schluss, dass die Litereatur (sic), entweder als Begleiterin der Revolution oder als ihre Vorbotin, kein Vehikel und kein Ersatz für die Durchführung der politischen Revolution ist” 
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Bourgeois Women and The Question of Divorce in Finland in The Late 19th and Early 20 Centuries
Saarimäki, Pasi. Scandinavian Journal of History. 2018.
64 “In the 19th century marital legislation was in many ways considered outdated, and its hierarchical and patriarchal features no longer corresponded to new interpretations and demands for equality between men and women”  65 “Among other things, divorce was also liberalized […] Wives had to have a way to get rid of bad-mannered husbands”  67 “In order to be granted a divorce in Finland, the applicant had to demonstrate that the other party had severely violated the marriage. Local courts were authorized to grant a divorce if the husband or wife had committed adultery, or if they had been abandoned by their spouse. These grounds for divorce were based on the Code of Marriage in the 1734 Swedish Civil Code” 68 “In other Nordic countries it was also argued that excessively binding legal norms could cause more damage, whereas more liberal divorce regulations, as well as the strengthening of the wife’s position, would promote family stability and work against immorality and illegitimate relationships”  “In addition to general demands for dissolving poor marriages, bourgeois women also made concrete suggestions for new grounds for divorce. Authors paid special attention to drunkenness, which was demanded as a new legal ground for divorce in the early phase of the Finnish women’s movement. For example, the author Minna Canth - one of the most important role models and objects of admiration for the Finnish women’s movement - had given a lecture at a temperance meeting in Kuopio in 1886, at which the topic was ‘Is a woman entitled to divorce her alcoholic husband’.” 69 “In 1893 the Finnish Women’s Association had added to its charter of rules that drunkenness should also be included among the legal grounds for divorce” “From the perspective of women’s activities, temperance can be called the strongest women’s organization at the turn of the century” Daher wurde der Alkoholismus des Mannes als Beispiel für eine schlechte Ehe 70 “The members of the Finnish Women’s Association and Union, the League of Finnish Feminists had close relationships with the temperance movement”  “Bourgeois women overall shared a common starting point regarding the importance of love in modern marriage. Love, a persona, and equal attraction to another person, was considered both as a necessary reason to marry […]” 76 “The earliest discussions that concerned divorce had taken place in the Finnish Parliament in the 1870s and 1880s on the initiatives of lawyers.” 77 “I argue that the divorce question was also a tool to promote those issues that were important to Finnish feminists in the late 19th and early 20th centuries. When discussing poor marriages, drunkenness and domestic violence, authors actually talked about how to liberate women from poor conditions and expand their marital rights.” 
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The Limits of Patriarchy, How Female Networks of Pilfering and Gossip Sparked the First Debates on Rural Gender Rights in the 19th-Century Finnish-Language Press
Stark, Laura. Finnish Literatur Society. Helsinki, 2016.
15 “the 19th-century farm master in Finland was entitled to considerable legal rights as head of the household, […] and legal guardian of his wife, children and servants. […] we must look beyond these formal and institutional privileges to the reality of daily life, where it is evident that the necessity of women’s labour contribution for the maintenance of the farm meant that power had to be negotiated between farming men and women within the household. Men’s and women’s dependency on each other’s labour skills, and the authority delegated to the farm mistress as head of the domestic sphere, resulted in an uneasy gendered balance of power within farming households.”  16 “the majority of 19th-century Finnish women resided in the countryside, engaged in the less visible sphere of unpaid labour inside the farm household.” “It was in the context of the farm household that small storms began to brew, conflicts of interests that burst onto the public scene in the 1850s and 1860s due to the rise of the Finnish-language press”  “Long before there was any discussion of women’s right to vote, before the ‘women’s question’ was raised in the early 1880s […] Finns were publicly debating the rights of rural women in the press”  kotivarkaus / home thievery Frauen verkauften ohne das Mitwissen ihres Mannes Gegenstände des Haushaltes oder Handarbeiten 17 “the home thievery debate was thus the first documented public discussion in the Finnish language on the topic of women’s rights”  18 familial patriarchy / målmanskap  19 “From the perspective of the 19th-century officials and clergy, the function of patriarchy was to control the workforce, and the relationship between a patriarch and his ‘children’ […] This patriarchal role thus implied certain rights but also responsibilities. The patriarch was subject to the norms and disciplinary measures of the state, the Church and the informal control of the local community, and was expected to live up to a certain ideal which involved self-control and responsibility-taking”  “The set of legal statues which most affected rural women’s lives was the Code of Judicial Procedur of 1734. […]  Before 1864, unmarried women had remained under the legal guardianship of their senior male relatives their entire lives. In 1864, unmarried women who had reached fifteen years of age where allowed power of decision over their own earnings, and full legal majority at age 25 however , a married woman remained under her husband’s guardianship until his death” 24 “Not all rural women from the landowning classes married, but married women enjoyed a much higher social status than unmarried women”  26 “the wife’s primary role in 19th-century agrarian Finnish society was not that of birth#giver but of labourer”  26 kontinkantaminen “goal-oriented gossip” 27 meist unverheiratete Frauen “lästerten” viel. Sie gaben eine Information weiter und tauschten z.B. gegen Ware 28 “An examination of Finnish-language newspapers, […], suggest that farmers, crofters, landless labourers and even farm women began to participate in the public sphere and voice their opinions on important social issues from the 1850s onwards”  34 “unwaged and publicly unrecognized work of female family members”  39 “The primary way in which new moral sources reached ordinary people in the 19th-century countryside was through an explosion of new discourses: taught in the new schools, available from an expanding Finnish-language literature, and performed in the speeches and theatrical productions performed at meetings […]”  41 “The story of the rise of the Finnish-language press in the early 1860s is at the same time the story of how landowning farmers, landless men and even rural women began to actively participate in the public sphere of national discussion before the emergence of popular voluntary movements and societies in the 1870s and 1880s” 45 “a national awakening began to be sensed by rural Finnish-speakers”  71f. “It was through newspapers that the rural folk first became familiar with romanticist discourses. By the early 1840s, romanticist poetry was being publishes in newspaper[s]. […] at the end of the 1850s and beginning of the 1860s […] the predominant discourse shifted from a conservative, Scriptures-based perspective in which persons were expected to seek truth from religious teachings […] to one which emphasized individual rights and freedoms as a basis for social progress”  72f. “teachings from the Bible and the Catechism continued to be used among the common folk to organize their world view and interpret their experience until at least the end of the 19th century. What is striking, rather, is how completely the older, conservative religious discourse had disappeared from the Finnish-language press by the early 1860s.” 74 Leserbriefe and Zeitungen: 1869: “The ideal behaviour expressed in this letter was not for young women to be pious, passive and silent, but to educate themselves through reading and writing, in order to benefit the future nation”  75 “By the 1860s, writings to the press about gendered relations in the countryside were no longer drawing on religious argumentation. Instead, they tended to side with […] social reformist discourse centred on individual progress and individual right; or rational-functional discourse centred on the continuity, stability and prosperity of the farm household.”  “The situation of women in Finland’ appears to have been motivated by the fact that adult unmarried women had been given legal majority in Denmark in 1857 and in Sweden 1858. Forsström argued, among other things, that the same law should be adopted in Finland”  91 “Some of the most interesting sources on gossip and news carrying are realistic ethnographic fictions such as Minna Canth”  138 “Gossip as a welcome source of news” 173 “Starting in the early 1860s, the issue of farm women’s inheritance rights began to arouse more debate within the press”  201 “the farm master’s primary duty to society had been to uphold the social order through the control of his household. This was done out of obedience to a Church and Crown which desired above all the stability of the realm, and stability required that each member of society kept to his or her proper and predetermined place. By the middle of the 19th century, however, it was not stability but change and improvement which were the watchwords of educated elites. In this new world envisioned by social reformists, the individual was expected to makes his or her own contribution to social progress through self-improvement. In order for this to happen, it was necessary that individual be freed from their roles as subordinate members of a corporate group such as the farm household, and be afforded greater freedoms and rights than were previously seen desirable”  203 Stereotyp des “unenlightened patriarch” wurde oft in der Presse genannt um Kritik an farm masters zu üben 205 “the unenlightened patriarch was responsible not only for the moral degradation of household members, but also ultimately for the collapse of social order and well-being” (andere Literatur die dem auch zustimmt: Ahlqvist, Koti) “In specifying the faults of the unenlightened patriarch, writers to newspapers in the period 1850-1900 blamed farm masters for three types of behaviour which were seen to be ultimately responsible for home thievery: (1) the patriarch’s selfish and miserly use of resources, (2) his incorrect methods of child rearing, and (3) his inability to manage his household in a rational manner, due to insufficient knowledge”  206 Viel Leserbriefe / Zustimmung / Kommunikation zwischen Leser*innen und Schriftstellern zu der Zeit 207f. “ […] question of needs: whose needs were legitimate and what qualified as a need rather than merely a desire or whim? […] by the mid- 1870s social reformers were arguing that what counted as a ‘need’ had changed from the previous generation. The writers […] argued in 1876 and 1898 that needs constituted more than mere physical requirements for survival. Changing times had created new emotional and intellectual needs”  209 “Finnish-speaking members of the educated lower middles classes were eager to change the structure of social privilege and opportunity in the 19th-century Finland. […] Those who had risen to the gentry through education, […] these lower-middle classes moved to align their own interests more closely with those of the landowning peasants and to take up the role of their educators”  216 “Generally speaking, when it comes to criticism of the unenlightened patriarch, women’s rights per se were not necessarily the primary motive” “Individual rights in the modern era were conceived as inseparable from new forms of accountability and responsibility” 220 “If a wife sometimes takes something out of the common fund, even if for their common needs, it is already home thievery, but the husband is allowed to take as much as he likes without his wife knowing”  “social reformers and educators had made their position clear: the farm master could no longer act as a tyrant with unlimited power, but now had tu use his position to further the aims of the new society”  221 Beispielliteratur: 1853, Fredrik Ahlqvist, Koti.  1882, Pietari Päivärinta, Naimisen juoruja. 1893, Eero J-nen, Kuwaelmia sodasta walon ja pimeyden välillä “In the new model of marriage which respected both spouses’ rights, husband and wife were expected to share the running of the household and its day-to-day decisions” 238 “While upper-class Swedish-speaking authors and writers to the press were pondering the roles of wife and mother within the bourgeoisie family ideal, Finnish-speaking writers from the countryside had different issues with which to grapple, namely the question of how to ensure the productivity of a system which relied on unpaid female labour, while at the same time aspiring toward the individual rights and equality demanded by the ideal of a modern Finnish-language nation”  238f. “the most intense period of debate taking place between 1861 and 1863, the key concepts in the discussion centered on human dignity (lack of inheritance was degrading to women), citizenship (laws denied women full membership in the nation), and above all, natural rights, which moderation and reason dictated should belong equally to all persons, regardless of gender”
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Det politiska äktenskapet
Rosenbeck, Bente und Sanders Hanne. Makadam Förlag. 2010. Göteborg.
Tills döden skiljer oss åt? Hustrumisshandel och rätten till skilsmässa i 1800-talets Sverige Lindstedt Cronberg, Marie 115 “I 1800-talets Sverige blev synen på äktenskapet och mannens och kvinnans ställning inom detsamme dagsaktuell politk. Den politiska debatten om skilsmässa aktualiserade den djupgående meningsmotsättning som fanns i samhället och som brukar förstås som en kamp mellan konservatism och liberalism”  “hustruidealet blev en stilla, ödmjuk, undergiven och kärleksfull kvinna som förstod att mildra mannens ibland uppbrusande och häftiga natur”  116 “Vid den riksdagen som hölls 1809-1810, och som kommit att gå under benämningen revolutionsriksdagen, ansågs tiden mogen för en revision av skilsmässolagstiftningen” --> wird als Liberalisierung des Scheidungsrechts gesehen 117 “Denna liberalisering som alltså bland annat kom till uttryck genom kungliga dispenser var dock inget svenskt eller nordiskt särdrag utan en europeisk trend till följd av en värdslig naturrättstanke och en kritisk hållning till Bibelns inflytande över juridiken”  122 Mitte des 19. Jh. war man sich über Problematiken in der Ehe bewusster und nahm Diskussionen zum Missbrauch in Ehe wieder auf. 123 Immer mehr Frauen zeigten Ihren Ehemann an, jedoch kam es selten zu Rechtssprechungen 124 da meist davon ausgegangen wurde, dass die  Gewalt, die der Mann ausübte darauf gründet, dass die Ehefrau etwas falsch machte 125 Der Kirche nach sollte man Lernen mit den Fehler seines Ehepartners umzugehen, egal wie schlimm sie waren 126 Riksdåg 1859-1860: “De skillnadsgrunder som diskuterades, alkoholmissbruk, slöseri och våldsamt sinnelag, uppfattades fortfarande som alltför vida kategorier för en lagstadgad rätt till skilsmässa.”  127 Frauen, die sich misshandelt fühlten, konnte immer zu ihrem Priester gehen. Der konnte, wenn er es für nötig hielt, es weiter zum Kirchenrat geben um zu entscheiden, ob eine Scheidung eine Lösung und rechtens wäre “de framstår mer som ett forum för samtal och för varnande och förmanande tillrättavisning. I de fall där hustrun flytt hemmet, för att undkomma misshandel, förmanades hon alltid att återvända”  129 Laut domkapitlet: wenn die Frau misshandelt wurde solle sie sich anstrengen die Beziehung und sich selbst zu verbessern und der Mann sollte “upphöra med misshandeln och att mildra sitt sinne”  132 Oft kam es nicht zu einer Verurteilung, da die Fälle nicht als Misshandlung sondern als “Unharmonie” osämja eingestuft wurden 135 1863 wurden 76 Männer für Missbrauch verurteilt  163 “Det nordiska revisionssamarbete som låg till grund för en ny svensk giftermålsbalk 1921 har beskrivits som en milstolpe för nordiska kvinnor” 
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Inte ett ord om kärlek
 Melby, Kari; Pylkkänen, Ani; Rosenbeck, Bente; Carlsson Wetterberg, Christina. Makadam Förlag, Göteborg. 2006.
14 Bis zur Ehereform 1920, hatte lediglich der Mann Entscheidungsrecht über die Kinder  “Det specifika med den nordiska äktenskapsmodellen var att den, samtidigt som den bekräftade och understödde konsolideringen av kärnfamiljen och hemmafruideologin, hävdade likställigheten mellan könen och individens rätt inom familjen.” 15 “Äktenskapet är en ram kring personliga relationer och innefattar som sådan intimitet, närhet och omsorg. Men äktenskapet handlar också om politik och makt, om vem som har tolkningsföreträdet - såväl i det lilla, i det vardagliga äktenskapliga livet, som i det stora, i lagar och påbud.”  17 1929 verfasste Finnland ein neues Ehegesetz, was auf dem von Schweden aus dem Jahr 1915 basierte  20 “De socialdemokratiska kvinnorna hade alltid utgjort en viktig del av finsk kvinnorörelse och de var också engagerade i äktenskapsfrågan, men där fanns föga av samarbete mellan kvinnorörelsen borgerliga och socialdemokratiska del” 21 “Inom den rättshistoriska forskningen brukar man klassificera de nordiska länderna som en “rättsfamilj”, vilken i kraft av historisk tradition utvecklat en relativt enhetlig rättskultur.”  24 “Någon explicit kritik mot manligt maktmissbruk hörde man sällan.”  26 “Äktenskapsrätten har sedan medeltiden varit en av de viktigaste frågor som har reglerats av både världsliga och kyrkliga normer”  28 ab 1500 “om mannen bröt mot trolovningproceduren och lägrade en kvinna utan giftomannens samtycke, hade han kränkt giftomannens rätt och kunde få böta för "mökränkning"“ “Giftermålet var ett ekonomiskt och maktpolitiskt alltför viktigt ärende för att överlåtas på unga människor, och därför ansåg man att sexuellt umgänge inte i sig kunde vara en grund för äktenskap”  29 “Mannen förvaltade i princip all egendom, men hustruns ärvda jordegendom fick han inte överlåta utan hennes och hennes släkts samtycke (bördsrätt). Hustruns jordegendom kunde inte heller användas för att täcka mannens privata skulder” 30 Spätmittelalter und Frühmoderne (13.-15. Jh.) “Enligt svensk och finsk praxis […] var ägandet snarare enskilt än gemensamt under äktenskapet. I de flesta fall hade mannen ärvt bondgården och förestod den, medan hustrun ägde sin lösa egendom som hon hade fått i hemgift, och använde den i sina sysslor inom hushållet. Hemgiften bestod av kreatur, kläder, spannmål, husgeråd och ibland även pengar.” 31 “Den så kallade das ganze Haus-modellen differentierade människor inte främst efter kön utan efter ålder och maktposition. Jordägandet och därmed makten stod dock under manlig kontroll.” („Ganzes Haus“ bezeichnete den Haushalt als Rechts-, Sozial- und Wirtschaftseinheit in der Frühneuzeit) 33 “Om man hade lovat att gifta sig i framtiden (sponsalia de futuro), gjorde sexuellt umgänge äktenskapet giltigt.” (13. Jh.) änderte sich ab dem 14. Jh.  ab dem 19. Jh. lag das Heiratsalter bei 17 Jahren für Frauen und 18 Jahren für Männer  34 Im Gegensatz zu Dänemark, Island und Norwegen war in Schweden und Finnland die Macht/Meinung der Kirche nicht so stark, das Königshaus war wichtiger  36 ab 16. Jh.  Die Reformation änderte nicht viel an den bestehende Ehegesetzen “Gränsen mellan trolovning och äktenskap var fortfarande flytande. Äktenskapslöfte ansågs i vissa fall vara bindande.”  37 rein rechtlich hätte man jedoch auch die Verlobung im Domkapitel offiziell annullieren müssen  “Under sen medeltid och tidigmodern tid anklagades all fler män för “mökränkning” därför att de hade lägrat en ung flicka utan att ha trolovat sig med henne”  40 Anfang 18. Jh. Der Norden war schon immer stärker Richtung Agrar geprägt als Resteuropa ab 1686 wurden neue Gesetze vorbereitet, die dann 1734 in Kraft traten, die verschiedenen Gesetze sollten zusammen in ein Gesetzesbuch gefasst werden (landslagen, stadslagen, kyrkolagen, privilegierna och skilda förordningar) “I Sverige avskaffade man förbudet att gifta sig över ståndsgränserna, som hade gällt bland adeln sedan 1622″ “på 1680-talet stärktes den äkta mannens möjligheter att täcka egna skulder med hustruns egendom”  Bereits zu dem Zeitpunkt wurde über die eigentliche Gleichstellung zwischen Mann und Frau in Schweden diskutiert “Man uttryckte explicit att både kvinnor och män i princip hade samma ställning som rättssubjekt. Men när det blev aktuellt att definiera exempelvis hur stor kvinnors respektive mäns arvslott skulle vara, uppstod det problem. Kvinnors och mäns medborgarskap var inte likvärdiga.” Da der Mann mehr für das Land tat, wurden die Überlegungen gekippt 41 “Även om rättsvetenskapen inte var väl utvecklad, kan man med goda skäl påstå att nordiskt rättsvetenskap på 1600-talet var “europeisk”“ (altmodisch und zäh)  43 “Från inledningen av tidigmodern tid och uppkomsten av den statliga rätten kan man skönja två parallella processer: ökad betydelse för individernas formella likställighet som en allmänsrättlig princip, och fördjupad skillnad enligt kön vid konkret tillämpning av den universella regleringarna […] Den första viktiga könsskillnaden konstruerades i samband med sexualbrott”  44 “En reel differentiering mellan könen började dock gälla först på 1700-talet”  45 “Under 1700-talet blev oäkta barn överallt en privat angelägenhet” “Den första “borgerliga” modellen för familjeekonomin introducerades […] i Sveriges rikes lag år 1734” 48 “I Sverige stiftades en Förmyndareordning år 1669 som föreskrev ordentlig försörjning av familjens barn. För övrigt utgick man från att egendomen skulle trygga familjens levnad och att det var mannens rätt och plikt att sköta egendomen så att den gav vinst. Hustruns försörjningsplikt var däremot inte reglerad, men hennes ansvar för vissa av makens skulder motiverades med att hon för sin försörjning hade del i de ekonomiska värden som mannen kunde skapa genom att investera makarnas gemensamma egendom.”  Keine Unterhaltspflicht in Schweden und Finnland im 19. Jh., im Gegensatz zu Norwegen  “Enligt finsk fattigdomsförordning 1879 var mannen skyldig att försörja sin hustru”  50 19. Jh. Im ganzen Norden wurde zu Beginn des 19. Jh. die Stellung der Frau diskutiert  “Arbete, ägande av kapital och alla individers fria agerande hade blivit väsentliga element av en modern syn på individualitet och rättslig subjektivitet, och frågan uppkom huruvida kvinnorna kunde eller inte kunde anpassas till denna nya modell. I motsats till övriga Europa, var de nordiska kvinnorna delaktiga i samhällets moderniseringsprocess även som politiska aktörer, inte enbart inom familjen” ging vor allem um Erbrecht, nicht um eine echte Gleichstellung mit dem Mann  51 In Bauern- und Arbeiterfamilien musste die Frau ganz klar arbeiten um die Versorgung der Familie zu gewährleisten “Finsk nationalism betonade ett eget språk och en egen kultur - men bevarade samtidigt den gamla svenska rättstraditionen […] Nationalism och kvinnokampen pågick samtidigt”  52 unverheiratete Frauen hatten in Finnland ab 1864 das Recht eine Ausbildung zu verfolgen oder einer Arbeit nachzugehen --> Recht auf Selbstversorgung “Kring 1850 debatterades äktenskapet hetsigt som ett social och moraliskt fenomen. Den gamla enhetskulturen höll på att upplösas och det uppstod friare tankar om människornas möjligheter till individuella moraliska val” Buch von Carl Jonas Love Almqvist “Det går an” wurde in SV und FI viel diskutiert In FI sollte die Mündigkeit einer unverheirateten Frau erst ab 25 gelten  Die Kirche hatte Angst, dass die Institution Familie bedroht sei durch die neuen Rechte  Vor allem Ärzte hatten jetzt die Autorität über Frauen ihnen zu sagen, dass ihre Aufgabe die de Reproduktion sei, und sie dementsprechend “gesund” (ohne Sünde) leben sollten Snellman in FI war der Meinung, dass die Familie die Stütze für einen funktionierenden Nationalstaat sei und daher sich nicht zum Individualismus und moralischer Freiheit öffnen wollte. 54 ”Äktenskapsrättens historia präglas av lång kontinuitet. […] Lagarna var långlivade och några av de medeltida reglerna fanns kvar långt fram till tidigmodern tid.“ 91 Im 19. Jh. wurde das Scheidungsrecht in den meisten Ländern Nordeuropas gelockert, in SV und FI hingegen, wurde es sogar strenger  “No-fault-Prinzip” (skilsmisse etter overenskomst mellom partene, 286 - In Deutschland erst ab 1970 so) 159 “Perioden mellan 1870- och 1920 talen kan karaktäriseras som en tid när en stabil patriarkal samhällsstruktur gradvis ersattes med ökad individualitet och rörlighet”  161 “i 1600-talet, hade familjen ansetts höra till privatsfären. Familjen och familjerelationerna sågs inte som baserade på de individuella friheter och rättigheter som kom att fälla på marknaden”  163 “De äldre lagarnas principer om makarnas gemensamma egendom levde kvar under 1800-talet, men hustruns befogenheter vidgades gradvis och mannens förvaltningsrätt över hennes privategendom eller inkomster begränsades. Sverige var det första land som stiftade nya lagar om makarnas förmögenhetsförhållanden genom en förändring av giftermålsbalken år 1874. Hustrun fick nu rätt att förvalta och disponera sina egna arbetsinkomster samt den privategendom.”  “I Finland lade man fram flera motioner (Anträge) till lantdagen om den gifta kvinnans rättsliga ställning på 1870- och 1880-talen, vilka utmynnade i en lag om makars egendoms- och gäldförhållanden 1889 som var i stort sett identisk med den svenska.”  “I Sverige framlades den första motionen om ett upphävande av målsmanskapet redan vid 1850 års riksdag. Frågan återkom därefter vid riksdag efter riksdag”  --> auch in Finnland einige aktive Frauengruppen die Anträge stellten  164 “Sammanfattningsvis kan man konstatera att de första kraven på rättslig likställighet kom från kvinnosakskvinnor och deras liberala manliga anhängare. De första reformerna var kompromisser och ett av de mest centrala argumenten för reformanhängarna var att man genom att stärka hustruns ekonomiska ställning skulle garantera familjens försörjning i de fall mannen försummade sina plikter”  170 “Enligt den under slutet av 1800-talet rådande lagstiftningen fanns det inte många tecken på att hustrun verklingen skulle ha varit myndig […] De gifta kvinnorna hade inga rättsliga medel eller sanktioner till sitt förfogande om mannen missbrukade sina rättigheter. Om mannen försummade hustruns försörjning, misshandlade henne eller tvingade henne till sexuellt samliv, fanns det inga möjligheter att agera. ”  192 Durch den Giftermålsbalk sollte die Vormundschaft der Frau abgeschafft werden Durch Abschaffung der Vormundschaft, kann die Frau als rechtskräftiges Individuum da stehen. Die Ehe ist dann ein Vertrag zwischen zwei freien Individuen. Jedoch wurde sie nicht bis 1920 (in FI 1929) abgeschafft. 196 Vor allem in den 1870 war das Interesse für eine Eherechtsreform hoch, viel Kritik, Anträge und Texte wurden verfasst auch stark in der Presse (z.B. Det går an von Carl Jonas Love Almqvist) --> starkes Bedürfniss nach Veränderungen (235) 1882: “Vid det första tillfället (Reformvorschlag) krävdes en inskränkning av mannens målsmanskap med motiveringen att alkoholism inom arbetarklassen skulle leda till utbredd fattigdom om inte kvinnorna fick rätt att råda över sin egendom och inkomst.” 197 1889 trat das Gesetz in Kraft, dass Frauen alleine ihre Einkünfte verwalten durften 198 “Hur långt kunde man gå i individualiseringen utan att hota sammanhållningen i äktenskapet? Det var en viktig principiell fråga.”  199 Minna Canth als Fürsprecherin der wirtschaftlichen Selbsständigkeit der Frauen (kvinnans ekonomiska självständighet) im Zusammenhang mit der finnischen Frauenbewegung, die in den 1870er und 1880er stark Reformen verlangten 235f. “Den nya giftermålsbalken såg inte äktenskapet som en från det övriga samhället avskild institution, styrd av andra principer, som man gjorde i övrig europeisk lagstiftning långt fram i tiden.” 237 “Äktenskapslagstiftningen var en central politisk fråga. Reformen handlade om att skapa stabila familjer för att säkra befolkningstillväxt, välfärd och samhällsstabilitet”   285f. Durch die Eherechtsreform kam es auch zu Eheverboten (ekteskapshindringer) bei bestimmten Krankheiten z.B. Epilepsie, Taubstummheit, Geschlechtskrankheiten und psychischen Krankheiten --> “eugenisk lovgivning”  286 “Reproduksjon car ikke en privatsak, men en sak for nasjonen.”  288 “Loven bidro til å etablere et ektenskapsideal der mann og hustru var ansvarlige og slevstendige individer, men som samtidig måtte samarbeide for familiens beste.”  “Ekteskapsreformen var resultat av, og i seg selv et sterkt uttrykk for, en likestillingsdiskurs. […] Likestilling av kvinnene ble framsatt som et sterkt motiv for lovendring”  291 “I komparativt europeisk perspektiv ser vi klart konturene av en nordisk ekteskapsmodell. Den er karakterisert av et vitenskapelig grunnlag for ekteskapsinngåelse, noe som resulterte i mer liberale slektskapsregler […] I de nordiske landene ble ekteskap regulert som en moderne, sekulær institusjon.” David Bradley, 1996 Seite 13: “From a comperative perspective, the Scnadinavian family law enacted in the period 1909 to 1927 were progressive”   292 “Finland var mest konservativ, der ga ikke skilsmisseloven adgang til formell separasjon, noe som må tilskrives kirkens innflytelse”  Die Kirche hatte eindeutig stärkeren Einfluss im Osten als im Westen Nordeuropas  298 “I agrarsamfunnet ble det forventet at kvinner deltok i produktive aktiviteter og bidro til økonomien og familiens forsørgelse.”  “I løpet av 1800-tallet gjennomgikk alle de nordiske landene endringer som oppløste patriarkalske og hierarkiske strukturer”  303 “I bondesamfunnet var det tradisjon for gjensidighet mellom mann og hustru. I den sterke agrare  opplysningstradisjonen lå et grunnlag for en sterk stilling for kvinnene, for en tidlig nordisk likestilling, og også for kvinnelige aktører” 305 “lutheranske tradisjoner har betydd, bland annet for den nordiske velferdsstatsmodellen og kvinnen stilling”  311 “Kvinneemansipasjonen i det 19. og 20. århundre var bestemt av materielle krefter, av arbeidsmarkedets og kapitalmarkedets behov” 
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Domestic Secrets, Women & Property in Sweden, 1600-1857
Ågren, Maria. The University of North Carolina Press. 2009.
4 while marriage is a ubiquitous social institution, it cannot be properly understood if taken out of its legal and cultural context. The ways in which legal systems and cultural conceptions of gender define the roles and rights of spouses have significant repercussions not only on people’s lives but also on society as a whole.”  7 “It was not until the late eighteenth and early nineteenth centuries that the economic importance of women’s work was placed on the agenda.  In 1770, for instance, an anonymous pamphlet was printed in Stockholm, addressing women’s situation in society. The author exhorted “public opinion” to realize and acknowledge the economic value of women’s contributions to society and to improve women’s conditions by giving them access to better education” 12 “in the early modern world family law was one of the main regulators of the redistribution of wealth in society.”  27 “The husband was not the owner of his wife’s lands, the law instructed, nor could the wife inherit lineage property from her husband. Within this context, the marital union was seen merely as a temporary constellation of two persons and their property”  28 “People were deeply rooted in a concrete local context, where kinsmen, neighbors, and friends affected their lives and what claims could be made with respect to the property” 94 “Women were, […],  “the weaker vessel”, for whom men (husbands, fathers, brothers, and sons) had special responsibility.” 95 “those who wanted to change the law saw the husband as the obvious and (usually) unproblematic head of household, for whom the law should show a certain amount of respect, even though they admitted that special rules were required with respect to men who were profligate” (lasterhaft)  97 “In the late seventeenth and early eighteenth centuries, Swedish law underwent a number of important changes […] the general tendencies are compared to other legal trends at wirk in the same period, it is clear that this change had a great potential for shifting the balance of power in society. It affected and reorganized the relations between generations, between kinsmen and couples, between creditors and debtors, and between husbands and wives” Im Gegensatz zu den höheren Schichten:”Within the peasantry, it was self-evident that husband and wife had to work together in order to support themselves.”   103 die Ehepartner hatten nicht das Recht auf das Land des anderen, das sollte auch 1806 nicht geändert werden 163 “The importance of public opinion for political life is commonly accepted for the nineteenth century with its “bürgerliche Öffentlichkeit”. A recent study has shown that public opinion was a vital factor in Swedish political life as early as the 1760s.”  (Das bürgerliche Publikum war als Kollektiv von Privatleuten von der Sphäre des Staatsapparats ausgeschlossen. Dies löste eine Resonanz aus, die es sich seiner Selbst als „bürgerliche Öffentlichkeit“ und Rolle als Gegenspieler der staatlichen Gewalt bewusst werden ließ. Bis Ende des 18. Jahrhunderts verschwanden die feudalen Gewalten (Kirche, Fürstentum, Herrenstand) und die repräsentative Öffentlichkeit im Zuge der Trennung von öffentlicher und privater Sphäre. Die Grundherrschaft wurde in Deutschland erst mit dem 18. Jahrhundert im Zuge der Bauernbefreiung und Grundentlastung zu privatem Grundbesitz und aus den herrschenden Ständen ging schließlich das Publikum in Form des Parlament als „öffentliche Gewalt“ hervor […] Die „bürgerliche Öffentlichkeit“ als „Sphäre der zum Publikum versammelten Privatleute“ setzte sich kritisch mit der öffentlichen Gewalt auseinander. Ihr Medium war das „öffentliche Räsonnement“, also die Berufung auf Vernunft im Sinne der Aufklärung zur Sicherung des Gemeinwohls.  Jürgen Habermas)
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Suffrage, gender and citizenship in Finland - A comparative perspective
Sulkunen, Irma. NORDEUROPAforum 1/2007. 
29 “The Finnish case is mainly an outstanding example of how difficult it is to separate the vote for women from the framework of various concepts of citizenship”  33 “independent (single and widowed) Finnish women had been granted the vote in the rural municipalities in 1865 and in towns and cities in 1873″  34 “the educational work of the organisation (Marttaliitto) was primarly targeted at women of the lower social classes. The focus of this work was on civic education that constructed female identity strongly around middle-class maternity values (maternal feminism).” 42 “In international comparison, it is rare to find a population structure as homogenous as Finland used to be, with relatively small differences in the wealth of different social groups” Frauen waren immer schon stärker in der Gesellschaft eingebunden, als in anderen westlichen Länder, daher eine Ehekritik auch sehr nachvollziehbar????
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“Ewige Dauer” oder “Ewiges Einerlei” - die Geschichte der Ehe im Roman um 1800
Recker, Bettina. Königshausen & Neumann GmbH. Würzburg. 2000.
9 “Die Schriften des 18. Jahrhunderts vermitteln einen signifikanten Eindruck […] Nie zuvor erreicht die Literatur eine solche Relevanz und Akzeptanz in der öffentlichen Auseinandersetzung um zentrale gesellschaftliche Anliegen” “Im Laufe des 18. Jahrhunderts wächst angesichts einer komplexen gesellschaftlichen Umstrukturierung das Bedürfnis nach adäquaten Vermittlungs- und Kommunikationsformen moralisch-sittlicher oder im weiteren Sinne für die gesellschaftliche Normenbildung relevanter Werte. Mit Blick auf diesen Proßez der Umorientierung wäre vorstellbar, daß sich die Ehe nicht nur […] zum bevorzugten Objekt gesellschaftskritischer und (populär)wissenschaftlicher Erörterung qualifiziert, sondern gerade auch als Gegenstand der Literatur an Bedeutung gewinnt, da ihr Sujet dem zunehmenden Verlangen nach rührenden Geschichten, nach privatem Glück und Harmonie zu entsprechen vermag.” 11 “Vor allem die Ehe der zugesprochenen Größe zur synthetisierenden Kraft und überzeitlichen Einheit, von der auch Kierkegaard spricht, verweist auf eine ideale Ganzheitsvorstellung, in der die dauernde Vereinigung der Geschlechter eine harmonische Ordnung versinnbildlicht” 13 “stilisierten Weltenthobenheit der Ehe; die Absolutheit des Anspruchs, das Ideal der vollkommenen Gemeinschaft zu verkörpern, impliziert schließlich die Utopie der harmonischen, von allen Gegensätzen und Widerständen befreiten Einheit.” 15 “Die Emotionalisierung zwischenmenschlicher sowie vor allem auch familiärer Beziehungen und ihre Bestimmung zur empfindsamen Sozialibilität im Rahmen der Geselligkeit führt zu einer Intensivierung des menschlichen Zusammenlebens: die Familie wird zum idealen Ort erklärt, wo in Liebe und Sympathie verbundene Privatsubjekte in “natürlicher” Gesellschaft miteinander leben. Die Ausbildung und Durchsetzung dieser neuen Gefühlskultur wird wesentlich durch die Literatur mitgestaltet. Literatur übernimmt im Prozeß der Umorientierung […] eine Synthetisierungsfunktion zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, indem sie den identifikatorischen Leser zur Wiederholung der in der Literatur vorgezeichneten privaten Beziehung einlädt; der Leser wiederum reflektiert prüfend und hinterfragend das literarisch Vermittelte in öffentlicher Auseinandersetzung und bestimmt so den Prozeß der Aufklärung und Emanzipation des Inneren inhaltlich mit bzw. treibt ihn gedanklich voran.” 18 “Die Bedeutung der Ehe im Hinblick auf Zielsetzung und Zweckhaftigkeit wird mehr theoretisch erörtert denn praktisch entfaltet. Das ihr zugesprochene Glück gilt als Belohnung für die zuvor auf sich genommenen Anstrengungen und das standhaft tugendhafte Betragen.”  20 “Als Lebenshilfe und Ratgeber für schwierige Lebenssituationen angelegt, wenden sich dem gegen Ende des Jahrhunderts (Ende 18. Jh.) durchaus gefährdeten und krisengeschüttelten Idealbild der glücklichen Ehe zu, und bieten mit der Erzählung ineins Rezepte für die Wahl des rechten Ehepartners, Regeln zur Eheführung und Konfliktbewältigungsstrategien in Notsituationen.”  22 “Die Aufspaltung des Idealkonstrukts Ehe leitet in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts eine radikale Verzeitlichung der Ehethematik ein, die nun nicht mehr im Zeichen von Ganzheitlichkeit für Dauer steht, sondern für Gegenwärtigkeit und momenthaftes, fragmentarisches und dadurch auch fragiles Glück.”  26 “gibt es etwas zu erzählen, wenn ein Paar nach Absolvierung einer mehr oder weniger stürmischen Liebesgeschichte in den Hafen der Ehe einläuft, und wenn ja, was ist es genau, das spannend, wichtig oder lehrreich genug ist, den Leser des wissen zu lassen?”  27 “Das ästhetische Werk bildet Realität ab und vermag Realität zu schaffen. Diese Beziehung gilt es zu steuern.”  “Vielmehr nimmt das Interesse an der Elaborierung und Ausdifferenzierung eines Eheideals zu, das es erzählerisch zu vermitteln und als geeigneten Erzählgegenstand zu etablieren gilt, um im Zeichen der Vorbildlichkeit vorrangig didaktisch-pädagogische Absichten zu transportieren.”  28 “Lehr- und Lebensbücher der Zeit”  30 Natürlich begann es auch dass Wissenschaftler sich theoretische Gedanken machten, jedoch ist der Roman zugänglicher für die Allgemeinheit und öffnet somit ein neues Feld und ist nicht nur analytisch 31 “Die ästhetische Darstellungssphäre ist ein Modus, das Subjekt zu den Gegenständen seiner Wahrnehmung und seines Handelns ins Verhältnis zu setzen und in einem weiteren Schritt seine Einsicht in die Bedeutung und Notwendigkeit ethischen und moralischen Handelns zu befördern” 32 “Kaum einem Umstand wird in der Eheliteratur solch eine Bedeutung zugemessen wie der richtigen Auswahl des Ehegatten. Die Wahl entscheidet über Glück oder Unglück, Freude oder Not und Elend”  33 “die unglückliche Ehe erhält die Bedeutung einer natürlichen und berechtigten Strafe”, die die Institution Ehe ausserhalb der Kritik steht, wird die Kritik auf die Einzelperson verlagert, nicht das System sei Schuld oder problemhaft, sondern der Ehepartner selbst  43 “Überraschend wenige Autoren widmendem Leben in der Ehe ihre Aufmerksamkeit. Die ‘Zwischenräume’, d.h. die Momente des Alltäglichen, die im Schatten von Hochzeit, Geburt und Witwenstand den größten Zeitkomplex ausmachen, werden kaum bedacht. Es bleibt die lebenspraktische Umsetzung der proklamierten Werde und Tugenden weitgehend unberücksichtigt” 
47 “Solange ein Modell der Zweisamkeit für potenziertes Lebensglück zugrunde gelegt wird, kann die Bestimmung des Einzelnen (vorzugsweise der Frau) bis an den Rand der Selbstaufgabe getrieben werden. Die Eigenwertigkeit definiert sich über die Fremdreferenz.”  49 “Literatur erhält hier den Stellenwert einer Autorität mit zusätzlicher Überzeugungskraft für die Wahrhaftigkeit der formulierten Ansprüche”  50 “[Der Roman] wird dabei nicht als fiktionaler Text, sonder als Realitätszeugnis gelesen; sie gewährleistet Einblicke in das wahre bürgerliche Leben und dient mithin als Beweis”  51 “Welche Wirkung der Roman auf seine - vornehmlich weibliche - Leserschaft habe und wie diese Wirkung durch die Wahl der Inhalte zu steuern sei, wird zum entscheidenden Kriterium für die Bewertung des Werts oder Unwerts einer Dichtkunst […] Die Mahnung zu verantwortungsbewußtem Schreiben wiegt im Umfeld der Schriften zur Liebes- und Ehethematik angesichts eines Szenarios von Sittenverderbnis besonders schwer. Die Institution der Ehe […] erscheint […] bedroht”  52 “Die Gefahr liegt in der Kompetenz der Romane, dem wirklichen Leben und ‘pracktischen Wohlverhalten’ des Menschen abträgliche Ideen in Umlauf zu bringen und damit überspannte Erwartungen zu erregen oder gar das Herz verderbende Begierden zu wecken”  53 Nach Brandes: “Wertschätzung der Literatur in der Bewertung der Zusammenhänge von Dichtung und gesellschaftlichem Wandel”  54 “Poesie motivierte also Prozesse gesellschaftlicher Umgestaltung”  um 1800 versuchte man vor allem die Ehe als DAS Ideal darzustellen, wenig Kritik, lediglich Leitfaden für die Frauen 204 “Dabei gibt es durchaus Bestrebungen, dem Interesse für das Besondere/Einzigartige, das die Liebe verbürgt, mit der Faszination des Alltäglichen - als Schönheit des Banalen - zu entsprechen. Im Gegenzug zu einer Poesie des Außergewöhnlichen steht nun die Rehabilitierung und Nobilitierung des Details, des Geläufigen und Unspektakulärem […]. So zeichnet sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Entwicklung ab, die der sog. “literarischen Realismus” zur Methode erklärt; den Stoff der Erzählungen liefern nunmehr der Alltag und die Probleme der Alltäglichkeit” 205 “Der Alltag produziert weniger Gewohnheiten, denn Brüche und Anfänge: die Gewöhnlichkeit des Alltags wird zur entscheidenden Bedingung für das Außergewöhnliche, Neue und Besondere.”
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Was ist ein Autor?
Michel Foucault. In: Dorothee Kimmich (Hg.): Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart, Stuttgart. 2008. 
234 “Ein Prinzip, das das Schreiben nicht als Ergebnis kennzeichnet, sondern es als Praxis beherrscht”  235 “Das Kennzeichen des Schriftstellers ist nur noch die Einmaligkeit seiner Abwesenheit”  236 “Ist ein Werk nicht das, was der geschrieben hat, der Autor ist?”  “Was man tun müßte, wäre den durch das Verschwinden des Autors freigewordenen Raum ausfindig zu machen, […] und die freien Stellen und Funktionen, die dieses Verschwinden sichtbar macht, auszukundschaften” “Der Autorname ist ein Eigenname”  237 “Der Eigenname (und der Autorname ebenso) haben nicht nur hinweisende Funktionen. Er ist mehr als ein Hinweis, eine Geste, ein Fingerzeig; in gewisser Weise ist er das Äquivalent für eine Beschreibung. Sagt man ‘Aristoteles’, so verwendet man ein Wort, das Äquivalent für eine Beschreibung oder eine Reihe von Beschreibungen ist”  238 “Die Funktion Autor ist als charakteristisch für Existenz-, Verbreitungs- und Funktionsweise bestimmter Diskurse in einer Gesellschaft”  Funktionen des Autors 1) Eigentumsform, rechtlich fixiert, als Produkt, “Gut im Einzugsbereich des Eigentums”  239 2) Autorname bietet Wahrheitswert “Die Texte, die wir heute wissenschaftlich nennen, nur akzeptiert und hatten nur dann Wahrheitswert, wenn sie durch den Namen des Autors gekennzeichnet waren” 3) Autor entsteht aus “einer komplizierten Operation” die eine Projektion des Autors mit Vernunft herstellt  240 “Schließlich ist der Autor ein bestimmter Brennpunkt des Ausdrucks”  “Der Text trägt in sich immer eine Reihe von Zeichen, die auf den Autor verweisen”  241 Personalpronomen im Roman weisen nicht unbedingt auf den Autor hin, die Distanz zwischen dem Ego im Roman und dem tatsächlichen Autor kann unterschiedlich weit sein  “Es wäre also ebenso falsch, wollte man den Autor beim wirklichen Schriftsteller oder auch beim fiktionalen Sprecher suchen; die Funktion Autor vollzieht sich gerade in diesem Bruch”  242 “die Funktion Autor ist an das Rechts- und Staatssystem gebunden, das die Gesamtheit der Diskurse einschließt, determiniert, ausdrückt; sie wirkt nicht einheitlich und gleichmäßig auf alles Diskurse zu allen Zeiten und in allen Kulturformen; sie läßt sich nicht dadurch definieren, daß man spontan einen Diskurs einem Produzenten zuschreibt, sondern dazu sind eine Reihe spezifischer und komplizierter Operationen nötig; sie verweist nicht einfach auf ein reales Individuum, sie kann gleichzeitig mehreren Egos in mehreren Subjekt-Stellungen Raum geben, die von verschiedenen Gruppen von Individuen besetzt werden können.”  243 “Also scheint die Begründung einer Diskursivität auf den ersten Blick zumindest von der gleichen Art zu sein wie die Begründung jeder beliebigen Wissenschaftlichkeit. Ich glaube jedoch, daß es da einen Unterschied, […]. Denn im Fall einer wissenschaftlichen Disziplin ist der Akt, der sie begründet, auf gleicher Höhe wie ihre späteren Transformationen;” Diskursivität ist homogen zu ihrer Transformation (im Gegensatz zur Wissenschaft) 244 “Unterschied zur Begründung einer Wissenschaft ist die Diskursivitätsbegründung nicht Teil ihrer späteren Transformationen,[…]. Folge davon ist, daß man die theoretische Gültigkeit in bezug auf das Werk dieser Begründer selbst definiert […] das Werk dieser Begründer steht nicht in bezug zur Wissenschaft […] sondern die Wissenschaft oder die Diskursivität beziehen sich auf das Werk ihrer Begründer wie auf primäre Koordinaten”  “Die Überprüfung eines Galilei-Textes kann unsere Kenntnisse über die Geschichte der Mechanik modifizieren, aber nie die Mechanik selbst. Die Überprüfung der Texte von Freud hingegen modifiziert die Psychoanalyse und die von Marx den Marxismus”  246 “Der Bezug (oder der Nicht-Bezug) zu einem Autor und die verschiedenen Formen dieses Bezugs bilden […] eines der diskursiven Merkmale”  “die Art der Verbreitung, der Wertung, der Zuschreibung, der Aneignung ist in jeder Kultur anders und wandelt sich in jeder einzelnen; die Art, wie sie sich über die gesellschaftlichen Beziehungen äußern, läßt sich meiner Meinung nach direkter durch die Funktion Autor und ihre Veränderungen entziffern als in den Themen und Begriffen, die sie verwenden” 
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Einführung in die Literaturtheorie - Diskursanalyse
Geisenhanslüke, Achim. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 2013.
125 1. Vom Text zum Diskurs Diskursanalyse und Dekonstruktion als wichtigste Positionen des Poststrukturalismus  Frage nach den Regeln im Mittelpunkt der Diskursanalyse um “historische Funktion der ‘Literatur’ hervorzubringen”  “Der Diskursanalyse geht es daher weniger um die Frage nach der poetischen Funktion der Sprache […] als vielmehr um das allgemeine Problem der Praxis von sprachlichen Aussagen als geregelten Ordnungssystemen”  “In dem Maße, in dem sich Foucaults Theorie des Diskurses von der hermeneutischen wie der dekonstruktiven Frage nach der Bedeutungskultur des Textes emanzipierte, entfernte sie sich auch von einer Theorie des literarischen Textes”  126 Auffassung: “dass die Literatur allein im Umfeld der historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu bestimmen ist, in der sie sich bewegt” Nicht die Theorie der Diskursanalyse selbst ist so wichtig, sondern ihr Einfluss auf die historischen Wissenschaften  2. Diskursanalyse und Literatur: Michel Foucault 127 Hermeneutik und Dekonstruktion ist nach Foucault die “zentrale Instanz des Textes als den bloßen Effekt einer diskursiven Praxis […], die den Texten vorgängig ist und darüber bestimmt, was in der Sprache zum Vorschein kommt und was als Ungesagtes verbindet” Problem der Hermeneutik: “Nicht der vergebliche Versuch, einem Ursprung nahezukommen, […] ist das eigentliche Problem des hermeneutischen Kommentars, sondern die einfache Tatsache, dass das hermeneutische Wissen damit in die zwei getrennten Bereiche von einem ersten, angeblich ursprünglichen, und einem zweiten, daraus abgeleiteten Text auseinanderfällt”  “Die Interpretation ist deshalb niemals abgeschlossen, weil es gar nichts zu interpretieren gibt. Es gibt kein absolut Erstes, das zu interpretieren wäre, denn im Grunde ist alles immer schon Interpretation, jedes Zeichen ist an sich nicht die Sache, die sich der Interpretation darböte, sondern eine Interpretation anderer Zeichen”  “Letztlich sei die Idee eines ursprünglichen Textes nur eine abgeleitete Folge der verdoppelnden Praxis des Kommentars, der einen Ursprung hypostasieren muss, um die eigene Tätigkeit sinnvoll entfalten zu können”  128 “Die Praxis des Kommentars weist Foucault als ein eitles Spiel unendlicher Verdoppelungen zurück, das dem Text einen ursprünglichen Sinn zu restituieren sucht, nach dem dieser nicht verlange”  Foucault selbst verwendete seinen Begriffe nicht durchgehend: damit schwierig seine Theorie zu zentrieren  129 “Von einem kohärenten Begriff des Diskurses, der als Leitfaden einer Theorie der ‘Diskursanalyse’ dienen könnte, kann im Werk Foucaults daher keine Rede sein. Vielmehr ist der Diskursbegriff Veränderungen unterworfen” Diskurs als Gesamtheit aller möglichen und wirklichen Aussagen Autorenschaft:  “Der Leser sieht sich […] mit einem Autor konfrontiert, der sich und die eigene Arbeit einer Bewegung des Verschwindens unterstellt, die nach keiner Bestimmung mehr als nach der eigenen Leere verlangt”  “Was man tun müsste, wäre, das Augenmerk auf den durch das Verschwinden des Autors leer gelassenen Raums zu richten, der Verteilung der Lücken und Bruchstellen nachzugehen und die durch dieses Verschwinden freigewordenen Stellen und Funktionen auszuloten”  “Autorschaft und Werkeinheit treten für Foucault hinter der gesichtslosen Leere des Diskurses zurück”  130 “Als reines Sein der Sprache verkörpere die Literatur eine autonome Funktion der Sprache, die sich frei von allen referentiellen Bezügen in ihrem reinen Selbstverständnis erschöpfe”  133 3. Interdiskurs und Historische Diskursanalyse der Literatur “Eine der grundlegenden Probleme der Foucaultschen Diskursanalyse ist die Frage, wie sich die einzelnen Diskurse, der Ordnung der Dinge zufolge etwa die der Biologie, der Ökonomie und der Sprachwissenschaft, zu der allgemeinen Ordnung des Diskurses verhalten”
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’Die Katzen’ von Charles Baudelaire
Jakobson, Roland und Lévi-Strauss, Claude.Die Katzen’ von Charles Baudelaire. In: Roland Jakobson. Poesie der Grammatik und Grammatik der Poesie. Walter de Gruyter. Berlin. 2007.
256 “jedes poetische Werk, isoliert betrachtet, in sich selbst seine Varianten enthält, die so auf einer Achse angeordnet sind, daß man diese als Vertikale darstellen kann, da sie aus einander überlagernden Ebenen besteht: der phonologischen, phonetischen, syntaktischen, prosodischen, semantischen usw.”
276 die verschiedenen ergänzen sich und sind miteinander verbunden und erzeugen damit das ganze Objekt
277 verschiedene Gliederungen: grammatisch, semantisch
1.Gliederung drei Teile die jeweils mit einem Punkt geschlossen sind
(beide Quartette, Terzette)
1. Quartett zeigt einen Sachverhalt, 2. Quartett schreibt den Katzen eine Intention vor, die Terzette schreibt den Katzen eine passive Rolle zu.
2. Gliederung
Gegenüberstellung der Quartette zu den Terzetten
man erkennt eine Beziehung zwischen dem ersten Quartett und dem ersten Terzett, sowie zwischen dem zweiten Quartett und dem zweiten Terzett 
die Quartette stehen in Opposition zu den Terzetten
1. Quartett führ Raum-Zeit Grenze ein <> 1. Terzett hebt sie auf 
2. Quartett definiert die Katzen durch Finsternis <> 2. Terzett durch Licht
3.Gliederung
Chiasmus: Anfangsquartett und Endterzett sowie 2. Quartett und 1. Terzett 1. Katze mit der Rolle als Ergänzung 2. Katzen mit der Rolle als Subjekt
278 Kontiguität mit doppelter Ähnlichkeit “die Kontiguitätsrelation ist eher synekdochisch als eigentlich metnonymisch” 4.Gliederung 279 als offenes System “das dynamisch vom Anfang zum Ende hin fortschreitet” (5. Gliederung) in zwei Sechszeiler getrennt durch ein Distichon “Von der Ordnung des Realen […] zu der des Surrealen” der Übergang im Distichion 1. Sechsteiler (1-6): empirisch, real, Charakter der Außenperspektive 2. Sechsteiler (9-14): mythologisch, surreal 280 “jedes der beiden Terzette die Katzen in umgekehrter Weise dar” “in beiden Fällen vollzieht sich die Transformation mit Hilfe metaphorischer Verfahren”
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Die strukturalistische Tätigkeit
Barthes, Roland. Die strukturalistische Tätigkeit. In: Dorothee Kimmich, Rolf Günter Renner und Bernd Stiegler. Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart. Stuttgart, 1996.
215 “Was ist Strukturalismus? Er ist keine Schule, nicht einmal eine Bewegung” 216 “wahrscheinlich ist es die ernsthafte Hinwendung zur Wortbedeutung (und nicht zum Wort selbst […]) in der man letztlich das Kennzeichen des Strukturalismus zu sehen hat” Strukturalismus soll nicht nur auf die Wissenschaft angewendet werden “Der Strukturalismus ist demnach für alle seine Nutznießer im wesentlichen Tätigkeit” 216f. “Das Ziel jeder strukturalistischen Tätigkeit, sei sie nun reflexiv oder poetisch, besteht darin, ein ‘Objekt’ derart zu rekonstituieren, daß in dieser Rekonstitution zutage tritt, nach welchen Regeln es funktionert. […] Die Struktur ist in Wahrheit als nur ein simulacrum des Objekts, aber ein gezieltes, ‘interessiertes’ Simulacrum, da das imitierte Objekt etwas zum Vorschein bringt, das im natürlichen Objekt unsichtbar oder […] unverständlich blieb.” 217 “Der strukturale Mensch nimmt das Gegebene, zerlegt es, setzt es wieder zusammen”  “zwischen den beiden Objekten, oder zwischen den beiden Momenten strukturalistischer Tätigkeit, bildet sich etwas Neues, und dieses Neue ist nichts Geringeres als das allgemein Intelligible: das Simulacrum, das ist der dem Objekt hinzugefügte Intellekt, und dieser Zusatz hat insofern einen anthropologischen Wert, als er der Mensch selbst ist” “Schöpfung oder Reflexion sind hier nicht originalgetreuer ‘Abdruck’ der Welt, sondern wirkliche Erzeugung einer Welt, die der ersten ähnelt, sie aber nicht kopieren, sondern verständlich machen will. Man kann also sagen, der Strukturalismus sei im wesentlichen eine Tätigkeit der Nachahmung, und insofern gibt es streng genommen, keinerlei technischen Unterschied zwischen wissenschaftlichem Strukturalismus einerseits und der Kunst andererseits” 218 “Nicht durch die Natur des kopierten Objekts wird eine Kunst definiert […] sondern durch das, was der Mensch, indem er es rekonstituiert, hinzufügt. […] Das Objekt wird neu zusammengesetzt, um Funktionen in Erscheinung treten zu lassen, und das ist […] der Weg, der das Werk hervorbringt.” “Die strukturalistische Tätigkeit umfaßt zwei typische Operationen: Zerlegung und Arrangement.” 219 “In dem man das erste Objekt zerlegt, findet man in ihm lose Fragmente, deren winzige Differenzen untereinander eine bestimmte Bedeutung hervorbringen; das Fragment an sich hat keine Bedeutung, ist aber so beschaffen, daß die geringste Veränderung, die man an seiner Lage und Gestalt vornimmt, eine Änderung des Ganzen bewirkt” “all diese Einheiten […] haben eine signifikative Existenz einzig durch ihre Grenzen” “zwei Einheiten eines Paradigmas müssen sich in einigem gleichen, damit die Verschiedenheit, die sie trennt, Evidenz gewinnen kann” 220 “Die Operation des Zerlegens erzeugt somit einen ersten zersplitterten Zustand des Simulacrum” “Den gesetzten Einheiten muß der strukturale Mensch Assoziationsregeln ablauschen oder zuweisen: das ist die Tätigkeit des Arrangierens, die der Tätigkeit der Nennung folgt […] was sich in diesem zweiten Stadium der strukturalistischen Tätigkeit abspielt, ist eine Art Kampf gegen den Zufall”  221 “weil das menschliche Denken sich nicht in der Analogie von Kopie und Modell ausdrückt, sondern in der Genauigkeit der Anordnung” “Das derart errichtete Simulacrum gibt die Welt nicht so wieder, wie es sie aufgegriffen hat, und darin gründet die Bedeutung des Strukturalismus. Zunächst offenbart er eine neue Kategorie des Objekts, die weder das Reale noch das Rationelle ist, sondern das Funktionelle” 222 “weil dieses Herstellen von Bedeutung in seinen Augen wesentlicher ist als die Bedeutung selbst, weil die Funktion weiter reicht als die Werke, macht sich der Strukturalismus zur Tätigkeit und stellt die Erschaffung des Werks und das Werk selber in ein und dieselbe Identität” 223 “Der Strukturalismus entzieht der Welt nicht die Geschichte: er versucht, die Geschichte nicht nur an Inhalte zu binden […], sondern auch an Formen; nicht nur an das Materielle, sondern auch an das Intelligible; nicht nur an das Ideologische, sondern auch an das Ästhetische”
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Strukturalismus Einführung
Köppe und Winko. 2013
47 Wurzeln des Strukturalismus in der linguistischen Theorie Saussures seit den 60er in Deutschland diskutiert  4.2 Bezugstheorie und Rahmenannahmen “Der Kernbegriff des Strukturalismus ist der des Zeichens. Texte sind nach strukturalistischer Auffassung strukturierte Zeichensysteme, deren Analyse im Wesentlichen darin besteht, dass man diese Strukturen nach wissenschaftlichen Methoden freilegt bzw. rekonstruiert” 48 1. Zeichemodell: Zeichenkörper (Signifikant), Referent, Inhalt oder Bedeutung des Zeichen Zeichenkörper besteht aus einer Laut- oder Graphemfolge “Als Referent wird der Gegenstand bezeichnet, auf den das Zeichen zutrifft” “Die Graphemfolge B A U M trifft im Deutschen auf alle Bäume (als Referenten) zu. Der Inhalt bzw. die Bedeutung des Zeichens (Signifikat) ist dasjenige, was man wissen muss, um eine Verbindung zwischen Zeichenkörper und Referent herstellen zu können. 2. Struktur: “Eine Struktur ist die geordnete Menge von Relationen (Beziehungen), die zwischen den einzelnen Elementen eines Systems bestehen” “dass allein der besagte lautliche Unterschied zwischen ‘laufen’ und ‘raufen’ […] zu differenzieren erlaubt: Dem lautlichen Unterschied kommt die Rolle eines distinktiven Merkmals zwischen den ansonsten gleich lautenden Zeichen zu.” 49 syntagmatische Achse paradigmatische Achse Merkmalsemantik: “Die Bedeutungsverschiedenheit der Zeichen beruht auf der Opposition, die zwischen einzelnen semantischen Merkmalen der Zeichen besteht” Selektion und Kombination: “Wenn man die Bedeutung eines Zeichens bestimmen will, muss man nach paradigmatischen Alternativen suchen und klären, weshalb das vorliegende Zeichen gewählt wurde” 3. Die ‘strukturalistische Tätigkeit’: inspiriert nach Grundidee Saussures: “einen Untersuchungsgegenstand in seine Bestandteile zu zerlegen, um das Arrangement seiner Zusammensetzung zu durchschauen. Einen Untersuchungsgegenstand zu analysieren bedeutet, die Relationen zwischen dessen einzelnen Elementen zu identifizieren” 50 “Es geht nicht darum, ‘den Objekten […] Bedeutungen zuzuweisen, als vielmehr zu erkennen, wodurch die Bedeutung möglich ist’” “Während der Hermeneutiker versucht, eine Bedeutung ‘hinter’ dem Text zu suchen […] versucht der Strukturalist, das Konstruktionsprinzip des Textes selbst zu durchschauen. Die Bedeutung des Textes entsteht im Text selbst, sie wird sichtbar, wenn man seine Strukturen analysiert” 51 4. Wissenschaftlichkeit: “Zentral für strukturalistische/literatursemiotische Untersuchungen ist der Anspruch der Wissenschaftlichkeit” --> Abgrenzung zur Hermeneutik - Präzision der Aussagen - Systematik - Nachvollziehbarkeit - Überprüfbarkeit - Eindeutikgeit - Wahrheitsfähigkeit - Gegenstandsbezogenheit - Trennung von Objekt- und Metaebene 52 4.3 Grundbegriffe: Literatur/Literarizität, Autor, Analyse/Interpretation, Kontext 1. Literatur/Literarizität: “Das Literarische an der Literatur sollte sich […] mit linguistischen Mitteln feststellen lassen verschiedene Funktionen: emotiv, referentiell, konativ, phatisch, metasprachlich, poetisch 54 2. Autor: “Der Begriff des Autors spielt im Strukturalismus eine untergeordnete Rolle” --> Minimalfunktion der “raum-zeitlichen Fixierung des Textes” “Wann und wo ein Text geschrieben wurde, muss bei der Identifikation des sprachlichen Primärkodes, also der Sprache, in der der Text verfasst ist, sowie bei der Selektion relevanter Kontexte berücksichtigt werden” 3. Analyse/Interpretation 4. Kontext 4.4 Methode des Interpetierens 58 “Das Ziel der strukturalen Textanalyse besteht in der Erhebung der ‘semantischen Organisation des Textes als eines sekundären Bedeutungssystem’” 60 Verschiedene Textebenen: semantisch, stilistisch, syntaktisch, lexematisch, metrisch-rhythmisch, phonologisch, pragmatisch 61
Zusammenfassung:
“Eine Struktur ist eine geordnete Menge von Relationen zwischen den Elementen eines Systems. Nach strukturalistischer Auffassung erhalten die Elemente eines Systems ihre Funktion oder Rolle dank der Relationen, in denen sie zu anderen Elementen des Systems stehen”  62 “Es geht darum, Strukturen aufzuzeigen, die für den spezifischen - vom System der Ausgangssprache ausgehenden - Bedeutungsaufbau des Textes verantwortlich sind”
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Einführung in die Literaturtheorie - Strukturalismus
Geisenhanslüke, Achim. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt. 2013.
69 1. Literaturwissenschaft und Linguistik 20. Jh. --> lingustic turn  lingustic turn veränderte die Grundlagen der Geisteswissenschaften erheblich Strukturalismus = räumliche Ordnungswissenschaft  70 2. Ferdinand de Saussure und Begründung der modernen Linguistik Saussure stellte nicht die Struktur ins Zentrum sondern das System nach Saussure: Sprache = System von Zeichen --> langue, langage, parole)  langue: sprachliche System der Zeichen parole: individueller Akt des Sprechens 71 “Indem man die Sprache vom Sprechen scheidet, scheidet man zugleich: 1. das Soziale vom Individuellen; 2. das Wesentliche vom Akzessorischen und mehr oder weniger Zufälligen.” “Die Sprache ist ein System, das nur seine eigene Ordnung zuläßt”  Zeichen werden nach Saussure in Signifikat und Signifikant unterschieden Signifikant: lautlich Signifikat: konzeptuell  Arbitrarität der sprachlichen Zeichen 72 “Beliebigkeit und Verschiedenheit sind zwei korrelative Eigenschaften” “dass sich die sprachliche Bedeutung in einem geschlossenen System von Zeichen nur durch die Differenz ergibt, die ein Zeichen von allen anderen Zeichen des Systems unterscheidet. Entscheidend ist also nicht, was ein Zeichen von sich aus zu bedeuten vorgibt, sondern der Differenzcharakter, der das gesamte System der Sprache bestimmt.” Syntagma: lineare, zeitlich geordnete Kette von Zeichen, Merkmal Präsenz Paradigma: räumlich-vertikal geordnete Assoziationskette, Merkmal Absenz 73 “Die Sprache ist eine Form und nicht eine Substanz” Bedeutungsstrukturen entstehen erst, durch die Unterschiedlichkeiten der Zeichen 3. Roman Jakobson und die poetische Funktion der Sprache “Die ästhetische oder auch poetische oder künstlerische Funktion der Sprache ist nach Jakobson eine sich selbst las Zweck setzende ‘autotelische’ Funktion, in der die alltägliche Intransivität der Sprache auf sich selbst zurückgebogen ist” 74 poetische Funktion ist selbstständig und überschneidet sich nicht mit den anderen Funktionen “Vielmehr zeichne sie sich dadurch aus, dass nicht das Mitzuteilende im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit stehe, sondern das Wie der Mitteilung”  Jakobsons Selektion und Kombination = Saussures Syntagma und Paradigma  75 “Jakobson zufolge funktioniert die paradigmatische Ebende der Selektion nach dem Prinzip der Metapher, die syntagmatische Funktion der Kombination hingegen nach dem Prinzip der Metonymie” 82 6. Strukturalistische Literaturtheorie: Roland Barthes beruft sich z.T. auf Saussure und moderne Linguistik “Das Ziel jeder strukturalistischen Tätigkeit, sei sie nun reflexiv oder poetisch, besteht darin, ein ‘Objekt’ derat zu rekonstituieren, daß in dieser Rekonstitution zutage tritt, nach welchen Regeln es funktioniert” durch Barthes --> formalistische Wendung “nicht die Bedeutung eines Textes steht im Mittelpunkt der Analyse, sondern die Frage nach den Funktionsregeln, denen ein Text gehorcht” zwei Vorgehensweisen:  - Zerlegung: Differentialität des sprachlichen Zeichens “Indem man das erste Objekt zerlegt, findet man in ihm lose Fragmente, deren winzige Differenzen untereinander eine bestimmte Bedeutung hervorbringen […]  Der Sinn ist abhängig von einzelnen, fragmentarischen Elementen, aus deren Differenz zueinander sich erst ein sinnvolles Ganzes ergebe” - Arrangement: “Den gesetzten Einheiten muß der strukturale Mensch Assoziationsregeln ablauschen oder zuweisen” 83 ″Es geht darum, einmal isolierte Auswahlelemente in eine Form der Folge und Ordnung zu bringen. Beide, Zerlegung und Arrangement, dienen dabei keineswegs zur Rekonstruktion eines im Text verborgenen Sinnes, sondern vielmehr zur Erzeugung eines Simulacrums, das Barthes ‘das Funktionelle’ nennt und als das eigentliche Ziel der literarischen Analyse darstellt” “Das Schreiben ist die Wahrheit, nicht der Person, sondern der Sprache”
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Sprache als Medium der hermeneutischen Erfahrung
Gadamer, Hans-Georg. In: Texte zur Literaturtheorie der Gegewnart. hrsg. Kimmich, Dorothee; Renner, Rolf Günter; Stiegler Bernd. Reclam Verlag. Stuttgart 2004. 
28 (Sprache & Horizont (Vorurteile)) “Verstehen […] ist sich in der Sache Verständigen und nicht: sich in einen anderen Versetzung und seine Erlebnisse Nachvollziehen”  Das Verstehen ist ein sprachlicher Vorgang  “Die Sprache ist die Mitte, in der sich die Verständigung der Partner und das Einverständnis über die Sache vollzieht”  29 Es geht nicht um ein historisches Verständnis, sondern “den Text selbst zu verstehen. Das bedeutet aber, daß die eigenen Gedanken des Interpreten in die WIedererweckung des Textsinnes immer schon mit eingegangen sind. Insofern ist der eigene Horizont des Interpreten bestimmend” (Verstehen & Auslegen) “Vielmehr ist die Sprache das universale Medium, in dem sich das Verstehen selber vollzieht” 30 der sprachliche Ausdruck löst bereits Probleme im Verstehen aus  “Alles verstehen ist Auslege, und alles Auslegen entfaltet sich im Medium einer Sprache” “Die Auslegung ist wie das Gespräch ein in die Dialektik von Frage und Antwort geschlossener Kreis”  “Die Sprachlichkeit des Verstehens ist die Konkretion des wirkungsgeschichtlichen Bewußtseins”  (Lesen um zu verstehen) “Zuwendung zu literarischer Überlieferung gewinnt das verstehende Bewußtsein eine echte Möglichkeit, seinen Horizont zu verschieben und zu erweitern und damit seine Welt um eine ganze Tiefendimension zu bereichern” 31 “das Lesen des Textes, ist also die höchste Aufgabe des Verstehens”  (Ursprüngliche Leser & Zeitgenossenschaft) “daß man nichts in einen Text hineinlegen soll, was Verfasser und Leser nicht im Sinne haben konnten”  32 Was sind überhaupt Zeitgenossen, wo beginnt heute gestern morgen?  “Literatur durch den Willen zur Weitergabe definiert”  “Was schriftlich fixiert ist, hat sich von der Kontingenz seines Ursprungs und seines Urhebers abgelöst und für neuen Bezug positiv freigegeben. Normbegriffe wie die Meinung des Verfassers oder das Verständnis des ursprünglichen Leseres repräsentieren in Wahrheit nur eine leere Stelle, dies ich von Gelegenheit zu Gelegenheit des Verstehens ausfüllt.”  33 “Um aber die Meinung eines Textes in seinem sachlichen Gehalt zum Ausdruck bringen zu können, müssen wir sie in unsere Sprache übersetzen, d.h. aber, wir setzen sie in Beziehung zu dem Ganzen möglicher Meinungen, in dem wir uns sprechend und aussprachebereit bewegen”  (Historische Wissenschaften & Naivität/Vorurteile) “Der Historiker wählt in der Regel die Begriffe, mit denen er die historische Eigenart seiner Gegenstände beschreibt, ohne ausdrückliche Reflexion auf ihre Herkunft und ihre Berechtigung. Er folgt allein seinem Sachinteresse dabei und gibt sich keine Rechenschaft davon, daß die deskriptive Eignung, die er in den von ihm gewählten Begriffen findet, für seine eigene Absicht höchst verhängnisvoll sein kann, sofern sie das historische Fremde dem Vertrauten angleicht und so selbst bei unbefangenster Auffassung das Andersseins des Gegenstandes schon den eigenen Vorbegriffen unterworfen hat.” Jeder Leser ist von seinen Vorurteilen beherrscht “Sofern der Historiker sich diese seine Naivität nicht eingesteht, verfehlt er unzweifelhaft das von der Sache geforderte Reflexionsniveau. Seine Naivität wird aber wahrhaft abgründig, wenn er sich der Problematik derselben bewußt zu werden beginnt und etwa die Forderung stell, man habe im historischen Verstehen die eigenen Begriffe beiseite lassen und nur in Begriffen der zu verstehenden Epoche zu denken”  34 “Historisch denken heißt in Wahrheit, die Umsetzung vollziehen, die den Begriffen der Vergangenheit geschieht”  (Ausdrucksmöglichkeiten) Die Sprache kann oft nicht das ausdrücken, was wir fühlen “Angesichts der überwältigenden Präsenz von Kunstwerken erscheint die Aufgabe, in Worte zu fassen, was sie uns sagen, wie ein unendliches Unternehmen aus einer hoffnungslosen Ferne”  35 “Die kritische Überlegenheit, die wir der Sprache gegenüber in Anspruch nehmen, betrifft aber gar nicht die Konventionen des sprachlichen Ausdrucks, sondern die Konventionen des Meinen, die sich im Sprachlichen niedergeschlagen haben.”  “Die Sprache ist die Sprache der Vernunft selbst”  (Die eigenen Sprache durchschauen)  36 “Wer in einer Sprache lebt, ist von der unübertrefflichen Angemessenheit der Worte, die er gebraucht, zu den Sachen, die er meint, erfüllt”  “Das treffende Wort scheint immer nur das eigene und immer nur einziges sein zu können, so gewiß die meinte Sache jeweils eine ist”  “so daß man, um einen Text verständlich zu machen, ihn oft weitläufig auslegend umschreiben muß, statt ihn zu übersetzen”  “Wie soll es möglich sein, eine fremde Überlieferung überhaupt zu verstehen, wenn wir derart in die Sprache, die wir sprechen, gleichsam gebannt sind?  Es gilt, diesen Gedankengang als scheinhaft zu durchschauen”  37 (Einheit von Sprache und Denken)  “Die innige Einheit von Sprache und Denken ist die Voraussetzung von der auch die Sprachwissenschaft ausgeht”  (Probleme des Verstehens und der Sprache) 38 “Wenn wir uns an das halten, was in Wort und Rede und vor allem auch in jedem Gespräch mit der Überlieferung, das die Geisteswissenschaften führen, geschieht, müssen wir anerkennen, daß darin beständig Begriffsbildung vor sich geht”  “Verstehen stets ein Moment der Applikation einschließt und insofern eine beständige Fortentwicklung der Begriffsbildung vollbringt”  “Wir müssen vielmehr die innere Durchwebtheit alles Verstehens durch Begriffliches erkennen und jede Theorie zurückweisen, die die innige Einheit von Wort und Sache nicht wahrhaben will”  39 “Vom Verstehen gilt eben dasselbe wie für die Sprache. Sie sind beide nicht nur als ein Faktum zu fassen, das man empirisch erforschen kann. Sie sind beide nie bloß Gegenstand, sondern umgreifen alles, was je Gegenstand werden kann” 
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