Buchs und Orangen. Juni 2019.
Wieder in den verbotenen Gärten. Zumindest für Photographen. Die Stiftung Preussischer Kulturbesitz achtet neidisch darauf, daß niemand Bilder ihrer Liegenschaften veröffentlicht. Als ich dort einst Bilder von meiner geliebten Frau machte, spürte uns ein Sicherheitstyp im Gehölz auf. Der fürchtete, daß ich unsittliche Aufnahmen vor sauberer preussischer Kulisse anfertige. Und damit das untergegangene Reich verunglimpfe.
Egal. Jetzt ist Samstagmorgen. Die Stunden des Triumphes für den gemeinen Arbeitnehmer. Noch ein ganzes Wochenende vor mir. Keine Pflichten.
Im Bett rumliegen. Zeitung lesen, sich treiben lassen. In der Welt ein Artikel über eine “Arthouse-Pornographin” namens Erika Lust. Verwendetes Verb: “Ficken”. Außerdem “bumsen”, “vögeln”. “Vögeln*” nehme ich gerade noch so hin. Der Rest hat nichts mit dem zu tun, was ich als Sex kenne. Mag sein, daß ein Gangsterrapper “fickt”. In der gleichen Manier, in der er Stichwunden zufügt. Oder Reime schüttelt. Ich nicht. Meine Partnerinnen waren aber auch nie “Opfer”.
Als lebenslang “meridiphiler”, wenn ich mal ein Wort prägen darf, als einer, der eher dem Süd(deutsch)en zugeneigt ist, finde ich am angenehmsten noch immer das österreichische “petschieren**.” Welches in den Jahrhundertwendepornos um Josephine Mutzenbacher verwendet wurde. Auch, weil es so schön exotisch klang. Bei näherer etymologischer Betrachtung hat es wohl etwas mit der Petschaft zu tun. Und da passt es mir schon nicht mehr so ganz. Wer will seinem Partner schon sein Siegel aufdrücken. Trotzdem. Besser als “ficken” ist es allemal.
Und auch die Wiener “Fut” klingt angenehmer als die großdeutsche “Fotze”. Letztere scheint mir von der lateinischen “fossa” abzustammen. So, wie das englische “cunt” vom lateinischen “cunnus”. Maskulinum! Der für den Römer ordinärsten Möglichkeit, das weibliche Geschlecht zu benennen. So, wie in cunnilingus. Ob auch das blöde “ficken” römischen Ursprunges ist, wage ich als Laie nicht zu entscheiden. Passen würde es, vom Verb “facere” kommend, das als Kompositum zu “-ficere” wird. Und nichts anderes heisst als “machen” oder “tun”.
--
* Vögeln? Vögel pressen beim Begattungsakt ihre “Kloaken” aufeinander. Also bitte...
** Ausgesprochen noch schöner: “peetschian”. Das A vorm N so tief in den Rachen runtergezogen, dass es fast zu einem G wird.
2 notes
·
View notes
Madeleine Petschaft at the Met Gala 2022
0 notes
Krawattennadel mit Schädel. Frankreich, ca. 1867. 750er Gold, Email, Diamanten. Bei Batteriebetrieb rollt der Totenkopf mit den Augen und schnappt mit dem Kiefer. L.ca.9,2 cm.
Provenienz:
-Erworben bei Sotheby's, London, 2003.
Ausstellungen:
-"Zum Sterben schön!" Museum Schnütgen, 50667 Köln, 2006
-"Zum Sterben schön! Der Tod in Literatur, bildender Kunst und Musik". Goethe Museum, Schloß Jägerhof, Düsseldorf, 2006/2007.
Memento Mori Petschaft mit adligem Wappensiegel. Deutsch, um 1800. Holz, Bronze. H.8,5 cm.
Provenienz:
-Erworben bei Kunsthandel Wachholz, München.
Ausstellungen:
-"Zum Sterben schön!" Museum Schnütgen, Köln, 2006.
0 notes
Alte Schule ist immer noch cool. 🤓Unser Petschaft mit Siegelwachs für deine Briefkorrespondenz 😁 #holzfit (at Holz- Fit UG) https://www.instagram.com/p/Bw4a18ZFRev/?igshid=8ke1t8bqrpy5
0 notes
**SIEGEL - ALLE BUCHSTABEN - MIT ODER OHNE HOLZGRIFF - SIEGELWACHS - PETSCHAFT**
**SIEGEL – ALLE BUCHSTABEN – MIT ODER OHNE HOLZGRIFF – SIEGELWACHS – PETSCHAFT**
Buy Now
Price: $19.99
Artikelmerkmale Artikelzustand: Neu: Neuer, unbenutzter und unbeschädigter Artikel in der ungeöffneten Verpackung (soweit eine Verpackung
View On WordPress
0 notes
Die Petschierer
Die Arbeit der Petschierer.
View On WordPress
0 notes
Edouard / Edward Colonna, signet, 1900. © RBA, Museum of Applied Arts, Cologne. Photo Marion Mennicken. Source
67 notes
·
View notes