Tumgik
#könnte auch dran liegen dass ich nicht schlafen darf wann ich will
arsonist-chicken · 4 months
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Weihnachten 2023: Wie immer werd ich wie ein Kind behandelt, aus dem Bett geworfen & meine Mutter kommt in mein Zimmer um die Vorhänge aufzureißen, ich mach ein Nickerchen am Badboden, weil das der einzige Ort ist wo ich eine Zeit lang meine Ruhe habe.
Zum Glück oder so fürs deutsche tumblr bin ich auch gezwungen worden, das langweiligste Spiel der Welt zu spielen, also müsst ihr das jetzt wenigstens auch sehen; ich bin in der Laune für Essensdiskussionen. Oder irgendwas das nicht das Gequatsche hier und Weihnachtsmusik und Werbung ist.
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[ID: Eine Trivial-Pursuit-Karte mit der Frage: "Wie heißen Berliner in Berlin?" Als Antwort steht "Pfannkuchen". End ID]
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nurcarlo · 5 years
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45. Sarah
Carlo „Hab ich dir schon gesagt, dass du der Beste bist?“, fragt Kathi mich lächelnd und lehnt sich neben der Kaffeemaschine an die Küchenzeile. Ich versteh nicht wie sie so früh am Morgen schon so gut gelaunt sein kann? Müde gähne ich und fahre mir mit der flachen Hand übers Gesicht, es ist eindeutig noch viel zu früh. Die Sonne ist noch nicht mal aufgegangen und das einzige, was ich draußen erkennen kann, sind ein paar einsame Schneeflocken die durch die Luft tanzen. Ich kann kaum glauben, dass unser Urlaub wirklich schon vorbei ist und wir zurück in Stuttgart sind. Und das sogar schon seit zwei Tagen. Aber erst ab heute geht es wieder richtig rund, die Proben für meine Tour fangen an und Toni muss wieder in den Kindergarten. Wobei heute erstmal ein Ausflug ansteht. Schön mit Mama und Oma ins Museum, hätte ich an Tonis Stelle ja auch über Bock drauf. Komischer Weise fühle ich mich nach der einen Woche Urlaub, sogar wirklich ein wenig entspannter. Es hat gut getan mich einfach mal nur um Kathi und die Kinder kümmern zu müssen und sonst den ganzen Tag ziemlich hart mein Leben zu chillen. Ich konnte mal richtig los lassen und den ganzen Stress vergessen. Jetzt muss ich es nur noch irgendwie schaffen, den Stress nicht wieder zurück in mein Leben zu lassen. Wobei das wahrscheinlich schwieriger wird, als ich es mir vorstelle. „Soll ich dir was zum Frühstück machen?“, holt mich Kathis Stimme aus meinen Gedanken zurück ins hier und jetzt. Erwartungsvoll schaut sie mich an und ich schüttele den Kopf. „Nein Baby, ich frühstücke gleich mit Emil zusammen! Jetzt chill‘ doch mal und setz dich hin!“, fordere ich sie auf und klopfe auf den Stuhl neben mir. Ich sitze nur in Boxershorts und T-Shirt am Küchentisch und nippe an meinem Kaffee, eigentlich ist das überhaupt nicht meine Aufstehzeit, aber weil Kathi und Toni sich gleich schon auf den Weg machen, meine Mutter vom Bahnhof ab zu holen, bin ich schon vor sieben Uhr mit Kathi zusammen aufgestanden. Im Gegensatz zu mir, hat Kathi heute jedoch schon deutlich mehr geschafft. Sie steht frisch geduscht und fertig angezogen in dunklen Jeans, einem einfach weißen Shirt unter einem mega großen grauen Strickcardigan und ihren bescheuerten schwarzen UGGs vor mir. Ich hasse die Teile, die sehe nämlich sogar an Kathi scheiße aus. Das sind echt die Adiletten für Basic White Girls. Aber egal wie sehr ich Kathi auch bequatsche, dass sie sich von den blöden Dingern trennen soll, es klappt einfach nicht. Nein sie kauft sich sogar jeden Winter noch ein neues Paar. Dieses Jahr mussten es unbedingt welche mit so ner komischen Schleife hinten dran sein und natürlich brauchte Toni die gleichen auch. Mit einer Schüssel Obstsalat und ihrer dampfenden Kaffeetasse, kommt Kathi zu mir rüber und lässt sich auch an den Tisch sinken. „Ich freu mich einfach so auf heute!“, strahlt sie mich an und schiebt sich einen Löffel Obst in den Mund. Ihr Lächeln ist so ansteckend, dass ich trotz der frühen Stunde, auch lächeln muss. „Freust du dich etwa schon so sehr aufs Kindermuseum?“, frage ich sie und tue unwissend. Kathi schubst meinen Arm ein bisschen zur Seite und verdreht die Augen. „Nein!“, sagt sie lang gezogen und verdreht die Augen. „Warum freust du dich denn so übermäßig? Daran, dass du einen so gut aussehenden Mann hast kann es ja nicht liegen, oder?! Du siehst mich ja jeden Tag!“, frage ich weiter und bringe Kathi jetzt noch mehr zum Lachen. Ich freue mich, dass ich sie so sehr zum Lächeln bringen kann, auch wenn ich weiß, dass ich heute ausnahmsweise Mal nicht der Grund für die glückliche Stimmung meiner Frau bin. Ach ja Selbstüberschätzung ist schon was Feines. „Heute kommt Sarah wieder!“, verkündet Kathi, als wenn sie nicht schon seit Anfang Dezember die Tage runter zählen würde. „Ach wirklich?“, tue ich verwundert und stibitze mir eine Traube aus ihrer Schüssel. „Danke, dass du sie abholst!“, sagt Kathi etwas ernster zu mir und lehnt sich über den Küchentisch um mich zu küssen. Ich nehme ihr Gesicht zwischen meine Hände und erwidere den Kuss. „Nicht dafür Baby!“, murmele ich an ihren Lippen, als ich mich langsam wieder von ihr löse und Kathi sich zurück auf ihren Platz fallen lässt. „Wann müsst ihr eigentlich los?“, will ich von Kathi wissen und werfe einen Blick über meine Schulter ins Wohnzimmer, um zu sehen ob Toni im Wohnzimmer spielt. Die großen Schiebentüren, die das Wohnzimmer und die Küche miteinander verbinden sie komplett aufgeschoben, aber mehr als den erleuchteten Tannenbaum und mein Klavier erkenne ich nicht. Wann will Kathi das Ding eigentlich endlich mal abbauen, Weihnachten ist schon fast zwei Wochen her? „Deine Mama kommt um kurz vor acht am Hauptbahnhof an und ich hab ihr gesagt, dass wir sie da abholen. Also wollte ich hier so um halb acht weg. Damit sie nicht warten muss!“, erklärt Kathi mir. Natürlich hat sie für einen Weg von zehn Minuten wieder eine halbe Stunde eingeplant, damit sie auch ja nicht zu spät kommt. Manchmal ist sie wirklich verrückt. Nicht bescheuert verrückt, sondern einfach auf ihre ganz eigene Art und Weise verrückt. Kathiverrückt halt. „Wann kommt Jojo euch denn abholen?“, erkundigt Kathi sich und hält mir einen Löffel voller Obst entgegen. „Ich hab ihm gesagt, dass er so um viertel nach acht hier sein soll. Damit er dann auch wirklich um neun da ist!“, antworte ich ihr mit vollem Mund. Wenn einer genauso schlecht pünktlich sein kann wie ich, dann ist es Danju und weil ich nun wirklich will, dass Sarah nicht alleine am Flughafen steht, musste ich meinen besten Kumpel vielleicht ein bisschen anflunkern. „Du Fuchs!“, grinst Kathi, steht auf und stapelt unsere Tassen und ihre Obstschale. „Ich hätte nicht gedacht, dass Jojo wirklich mit kommt, wenn du ihn fragst, ob ihr zusammen Sarah abholen könnt!“, überlegt Kathi laut und räumt das Geschirr in die Spülmaschine. Etwas nervös fahre ich mir durch die Haare und bin in dem Moment ziemlich froh, dass sie mich gerade nicht anguckt. „Ja, er meinte es wäre kein Problem!“, sage ich ausweichend und stehe auch auf. Wenn man es genau nimmt, weiß Danju nämlich noch gar nicht, dass wir Sarah vom Flughafen abholen. Ich hab ihn nur gefragt, ob er mit mir zusammen jemanden vom Flughafen abholen könnte. Verplant wie er ist, hat er nicht gefragt wen. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich nicht so früh aus dem Bett quälen würde, wenn er wüsste, dass es sich bei der Person um Sarah handelt. „Ich geh mal duschen!“, sage ich und deute in Richtung Flur. Bevor Kathi auch noch irgendwas sagen kann bin auch schon verschwunden. „Wer kommt heute nach Hause?“, höre ich Kathis Stimme fragen, als ich eine halbe Stunde später frisch geduscht und bereit für den Tag, auf Socken den Flur entlang laufe. Ihre Stimme kommt eindeutig aus Emils Zimmer. „Sari!“, höre ich Tonis aufgeregt Stimme sagen und bleibe für einen kurzen Augenblick im Türrahmen stehen, als ich das Bild vor mir sehe. Kathi steht vor Emils Wickelkommode und ist gerade dabei den Kleinen an zu ziehen, während Toni neben Emils Kopf sitzt und ihm mit einer Babybürste die braunen Haare durch bürstet. „Genau Motte, Sarah!“, pflichtet Kathi ihr bei und streicht ihr über den Kopf. „Mama und Sarah kenne sich schon seit wir so klein waren wie du!“, erzählt Kathi ihr mit einer ruhigen Stimme und einem glücklichen Lächeln auf den Lippen. Toni scheint über dieses Statement ziemlich verwirrt zu sein, es scheint ziemlich in ihrem kleinen Köpfchen zu rattern, immerhin ist es wahrscheinlich schwer vorstellbar, dass ihre Mama auch mal so klein war, wie sie. Aber Kathi lächelt einfach nur weiter und knöpft Emils kariertes Hemd zu. Ich kann sie gut verstehen, dass sie sich so sehr auf Sarah freut, immerhin habe ich Jojo während seiner zwei Auslandsemester in Barcelona auch über doll vermisst. So doll, dass ich sooft es ging nach Barcelona geflogen bin, um mit ihm ab zu hängen. Es geht einfach nichts über einen besten Freund. Und wenn ich ehrlich bin, freue ich mich sogar auch ein bisschen auf Sarah. Sie ist echt richtig nett und erinnert mich in vielerlei Hinsicht an Kathi. Aber am meisten freue ich mich eigentlich für Kathi. Die letzten eineinhalb Jahre ohne Sarah waren für sie echt nicht immer leicht, für beide nicht. Zwar haben die beiden täglich mit einander geschrieben, Sarah war alle paar Monate mal wieder hier und wir haben sie sogar zwei Mal in Boston besucht, trotzdem ist das nicht das Gleiche. Besonders in letzter Zeit hätte Kathi sie wirklich gebraucht und Sarah vielleicht auch Kathi, immerhin hat sie sich von ihrem komischen Ami-Schnösel-Freund getrennt. Ich persönlich fand den Typen ja schon immer scheiße, so ein richtig hochnäsiger ‚ich bin besser als ihr alle‘ Arzt aus irgendeinem verkackten Vorort von New York. Mein Bankkonto hat trotzdem sieben Stellen mehr als seins. Ha. Ich schüttele über mich selbst den Kopf, solche Gedanken kenne ich gar nicht von mir. Aber vielleicht kommt es daher, dass bei Sarah einfach mein Beschützerinstinkt wach wird, immerhin ist sie Kathis beste Freundin Und bei Frauen ist das ja so voll komisch, wenn es der besten Freundin nicht gut geht, dann geht es der anderen auch nicht gut. Versteh einer die Frauen. Ich stell mir gerade vor wie das bei Danju, Lucca und mir wäre. Das ging nicht. „Papa! Sari kommt wieder!“, verkündet Toni jetzt auf geregt, als ich das Zimmer durchquere und mich an die Gitterstäbe von Emils Bett lehne. „Ich weiß, Kröte!“, antworte ich und ziehe sie auf meinen Arm. „Ich freu mich!“, verkündet Toni und bringt Kathi und mich damit beide zum Grinsen. „Ich mich auch, Kröte!“, sage ich ehrlich und drücke ihr einen Kuss auf den Haaransatz. „Darf Sari bei mir schlafen?“, fragt Toni mit hoffungsvoller Stimme und schaut mich aus ihren großen Augen an. Ich muss immer noch darüber grinsen, dass Toni Sarah ‚Sari‘ nennt. Wenn das irgendjemand außer ihr sagen würde, würde die Person sich wahrscheinlich eine einfangen. Aber Toni darf das. „Sarah wohnt erstmal bei uns, Toni!“, erklärt Kathi der Kleinen, „Und dann kannst du jeden Abend mit Sarah eine Schlafparty machen!“ Bei dieser Vorstellung fangen Tonis Augen total an zu strahlen und sie klatscht verzückt in die Hände. Mit Emil auf dem Arm stehe ich im Flur und beobachte Kathi dabei, wie sie auch Toni die komischen UGGs anzieht. Fröhlich brabbelt Emil vor sich hin und zieht an der Kapuze meines Supreme Sweater. „Mamamamamam!“, sagt er immer wieder und schaut dabei Kathi an. Manchmal frage ich mich, wann er endlich anfängt ‚Papapapapap‘ zu sagen. Immerhin hat er es auch schon geschafft ‚Ball‘ zu sagen. Aber mehr als ‚Ball‘, ‚Mamamam‘ und ‚Da‘ bekommt er noch nicht so wirklich auf die Reihe. Trotzdem bin ich froh, dass sein erstes Wort nicht ‚Mama‘ war. Ich mag es einfach nicht zu verlieren. „Tschüss mein Schatz!“, verabschiedet Kathi sich von Emil und drückt ihm einen Kuss auf die Wange, danach dreht sie sich zu mir und küsst meine Lippen. „Denk dran, Sarah landet um zehn und ich bin spätestens um zwei wieder hier!“, plappert sie und ich küsse sie einfach nochmal, damit sie die Klappe hält. „Baby, ich schaff das schon. Ich bin schon groß!“, erkläre ich ihr und bringe sie so zum Lächeln. Ich bücke mir kurz und ziehe Toni zu mir ran. „Bestell der Oma ganz liebe Grüße von mir und sei brav!“, befehle ich Toni und drücke ihr dann auch einen Kuss auf die Stirn. Toni umarmt mich für einen kurzen Moment und sagt dann, „Okay Papa, Tschüss!“ Lächelnd guck ich meinen beiden Frauen nach. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fällt, drehe ich meinen Kopf zu Emil, „So und wir gehen jetzt erstmal frühstücken!“ Emil quittiert meinen Vorschlag mit einem undefinierbaren Laut und klatscht mir stattdessen seine kleine Patsche-Hand ins Gesicht. „Ich hab dich auch lieb, mein Sohn!“, erwidere ich und mach mich mit ihm zusammen auf den Weg in die Küche. Um viertel nach neun, schreibt Jojo dann auch endlich ‚Bin unten‘ Ein bisschen in Eile, ziehe ich Emil schnell seine Jacke an, ziehe meinen Rucksack auf und greife nach seinem Kindersitz, den Kathi extra noch gestern Abend hoch geholt habe. Voll bepackt rase ich die Treppe runter und reiße die Haustür auf. Jojo hat in zweiter Reihe mit seinem schwarzen Golf genau vor der Haustür geparkt, die Scheibe der Fahrertür ist runter gelassen. Er hebt seine Hand zum Gruß und schmeißt dann seinen Zigarettenstummel aus dem Fenster. „King Emil ist auch am Start!“, sagt er breit grinsend, haut die Handbremse rein und steigt dann doch aus dem Wagen aus. „Was geht!“, begrüße ich Jojo und umarme hin kurz. „Alter es ist mitten in der Nacht, fragst du mich das wirklich?“, jammert Jojo rum, während er Emil auf seinen Arm nimmt und ich die hintere Tür öffne um Emils Kindersitz auf der Rückseite zu befestigen. „Kumpel wir sind heute voll im Partnerlook!“ freut Jojo sich und klatscht sich mit Emil ab. Kurz werfe ich ihm einen Blick über meine Schulter zu und es stimmt, Jojo und Emil passen heute wirklich ziemlich nice zusammen. Jojos College Jacke hat die gleiche Farbe wie Emils Anorak und auch sein Mini-Beanie, passt zu Jojos roter Snapback. Ich höre Kathi in meinem Kopf sagen ‚Jojo hat so eine ganz komische Art, seine Snapbacks zu tragen, irgendwie sieht das bei ihm immer so ein bisschen komsich aus‘. Kurze Zeit später biegt Jojo in Richtung Flughafen ab. Aus den Boxen dröhnt Biggies Stimme und Emil schaut fröhlich aus dem Fenster und macht irgendwelche Autogeräusche nach, wenn wir an einem großen LKW vorbei fahren. Auch wenn es Winter ist, scheint die Sonne trotzdem ziemlich hell. Und ich bin froh, meine Sonnenbrille auf zu haben. „Wenn holen wir eigentlich ab?“, fragt Jojo nach der Hälfte der Fahrt. Davor hat er mir lang und breit von seiner Silvesternacht erzählt, die er zusammen mit Caid und Lucca in Barcelona bei alten Kumpels von uns verbracht hat. Naja also nicht mit den beiden, er war halt mit den beiden da und ist dann wohl mit irgendeinem Weib im Bett gelandet. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie find ich da mein Spießer-Silvester mit Psaiko ein bisschen geiler. „Sarah!“, sage ich so leise ich kann und spiele unschuldig mit den Knöpfen des Radios rum. „Was?“, fragt Jojo und schaut kurz zu mir rüber, bevor er sich wieder auf die Straße konzentriert. „Sarah!“, wiederhole ich nur ein ganz kleines Bisschen lauter. Aber Jojo scheint mich verstanden zu haben. Denn für einen kurzen Moment gerät das Auto ins Schlingern und er schaut mich ungläubig an. „Dein Ernst, Alter?“, fragt er fassungslos und ich kann nicht richtig deuten, ob er angepisst oder total begeistert ist. Obwohl ich mal eher auf Ersteres tippen würde. „Kathi konnte sie nicht abholen und meine Karre ist in der Werkstatt!“, verteidige ich mich und sehe ihn von der Seite aus an. Jojo verdreht seine Augen und setzt den Blinker auf die Überholspur, „Du hättest dir auch einfach meine Karre leihen können, dafür muss ich doch nicht mega früh aufstehen. Damit die blöde Bodenseeprinzessin abgeholt werden kann!“, schnauft er wütend und ich halte mich an der Tür fest, weil Jojo so schnell einen Transporter überholt. Ich hab nichts gegen schnelles und mehr als offensives Fahren, ganz im Gegenteil, so fahr ich auch immer. Aber ich finde es eher semi-geil, wenn mein Sohn hinten im Auto sitzt und wir nicht in meinem Benz, sondern Jojos Golf sitzen. „Aber das wär doch nicht so cool gewesen! Wir drei Männer, ein Trip zum Flughafen, ist doch über cool!“, versuche ich Jojo auf zu heitern, aber es klappt nicht wirklich und er wirft mir nur einen mürrischen Seitenblick zu. „Ach komm schon Jojo, für Kathi. Sie freut sich den Arsch ab, dass Sarah heute wieder kommt!“, grinse ich ihn an und weiß, dass ich ihn mit dem Kathi Argument sofort bekommen. Jojo mochte Kathi schon immer. Als ich sie das erste Mal mit zu ner Party genommen habe, hat er zu mir gesagt, ‚Endlich schleppst du mal was Vernünftiges in blond an‘. „Wieso holt sie die Trulla, denn nicht selbst ab?“, herrscht Jojo mich an und setzt den Blinker, um die Ausfahrt zum Flughafen zu nehmen. „Weil sie mit Toni und meiner Mutter im Kindermuseum ist, da ist heute irgendwas von der Kita aus!“, erkläre ich ihm, so gut ich kann, denn wenn ich ehrlich bin hab ich schon wieder halb vergessen was da heute ab geht. Jojo quittiert das nur mit hoch gezogenen Augenbrauen und biegt dann ins Parkhaus ab. Ich werfe einen kurzen Blick auf meine Uhr, es ist viertel vor zehn. Also müsste Sarah theoretisch gleich landen. Mit Emil auf den Schultern laufe ich neben Jojo durch den ersten Terminal, Sarah kommt am Gate zwei an. „Wo wohnt sie jetzt eigentlich?“, fragt Jojo, nachdem wir eine Weile geschweigend nebeneinander her gelaufen sind. Ich glaub er ist noch immer wütend auf mich. Aber was soll ich machen, er beruhigt sich schon wieder. Er ist nun mal mein bester Freund und außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass er fast alles für Kathi tun würde. „Erstmal bei uns! Bis sie ne Wohnung gefunden hat. Sie macht ja ihr Anerkennungsjahr im Klinikum!“, erkläre ich ihm und nehme Emil von meinen Schultern. „Sie zieht bei euch ein? Wieso tust dir das denn an?“, fragt Jojo argwöhnisch. Ich atme tief und lehne meinen Kopf kurz in meinen Nacken. „Alter Danju, vielleicht weil sie Kathis beste Freundin ist!“, erinnere ich ihn. Jojo zuckt mit den Schultern, „Na und? Sie ist doch Ärztin, hat sie nicht genug Patte für n Hotelzimmer? Ich würd das nicht mit machen!“ Und genau deswegen bist du auch alleine und ich hab ne Familie. Natürlich würde ich das nie laut sagen, aber manchmal ist Jojo einfach so ein verdammter Dickkopf. „Jojo, du hast drei Monate bei uns im Gästezimmer gewohnt, nachdem du aus deiner WG geflogen bist, weil die komische Olle deinen Grasvorrat gefunden hat!“, erinnere ich ihn an die Situation von vor zwei Jahren und kann mir dabei ein Grinsen nicht verkneifen, „ Kathi hat nie gemeckert oder sich über dich beschwert und ich werd ganz bestimmt nichts dazu sagen. Wenn Lucca, Flo und du unser Gästezimmer regelmäßig als Zwischenlösung benutzen. Das machen Freunde so!“ Kurz tritt Stille ein und Jojo vergräbt seine Hände tief in den Taschen seiner Jeans. „Ich weiß gar nicht, warum du sie so sehr hasst!“, überlege ich laut, „Du magst Kathi doch auch und so verschieden sind die beiden gar nicht.“ Zweiflerisch schaut Jojo mich aus großen Augen an, „Also ich hab da jetzt noch nicht so viel Gemeinsamkeiten festgestellt. Aber man muss ihr lassen, dass sie nen ziemlich geilen Arsch hat!“ Bei seinem Kommentar müssen wir beide Grinsen und klatschen uns ab. Wir sind halt einfach nur Männer. Noch bevor ich Jojo darauf ansprechen kann, ob er etwa meiner Frau auf den Arsch guckt, kommen die ersten Passagiere aus dem Gate. Zwanzig Minuten später sind fast alle Passagiere weg und noch immer keine Spur von Sarah. Jojo sitzt mittlerweile auf einem der Heizungsrohre und tippt auf seinem Hany rum. „Bist du dir sicher, dass sie mit dem Flug gekommen ist?“, fragt er mich und zieht seine Snapback für einen kurzen Moment vom Kopf. Zur Sicherheit checke ich noch einmal die letzte Whatsapp von Kathi, natürlich hat sie mir Sarahs Flugdaten auch nochmal per Nachricht geschickt. Mein kleiner Kontrolle-Freak. „Flug LH 1368 aus London um zehn Uhr!“, lese ich laut vor. Jojo wirft einen prüfenden Blick auf die Fluganzeige über unseren Köpfen. „Das ist er! Aber vielleicht haben sie sie ja gar nicht wieder ins Land gelassen, so als Dienst an der Allgemeinheit!“, feigst Jojo und scheint sich tierisch über seinen eigenen Witz zu freuen. Aber gerade in diesem Moment, tritt Sarah durch die Schiebetüren. Suchend sieht sie sich um und lächelt als sie mich winken sieht. Sie sieht genauso aus, wie ich sie in Erinnerung habe, naja in sechs Monaten verändert man sich jetzt auch nicht so viel. Ihr lässiges Flugoutfit aus schwarzem Top, Leggins, Doc Martens und einem übergroßen bordeauxrotem Cardigan sieht so aus, als wenn sie sich heute Morgen noch mit Kathi abgesprochen hätte. Sie wirft sich die langen Haare über die Schulter und kommt auf uns zu. Sie sieht müde aus und ihre Mascara ist ein bisschen verschmiert, aber ihr glückliches Lächeln macht das alles wieder wett. Mich wundert es ein bisschen wie wenig Gepäck sie bei sich hat, dabei hat Kathi doch so einen Aufstand gemacht, dass auch bloß alles in Jojos Auto passt. Ich gehe ein paar Schritte auf sie zu und breite meine Arme aus. „Willkommen zu Hause!“, lächele ich und drücke sie ganz fest an mich. Sarah erwidert meine Umarmung. „Hey!“, sagt sie fröhlich, aber es klingt trotz ihrer Fröhlichkeit müde und abgekämpft. Als sie sich von mir löst, streckt sie sofort ihre Arme nach Emil aus und hebt ihn auf ihren Arm. „Hallo kleiner Mann!“, begrüßt sie ihn und drückt ihm einen Kuss auf die Wange, „Ich hab dich vermisst. Du bist so groß geworden!“ Sie knuddelt ihn und drückt immer wieder Küsse auf die Wangen. „Ich freu mich so wieder zu Hause zu sein!“, strahlt sie mich an und ich muss sie einfach nochmal in den Arm nehmen. „Wir freuen uns auch, dass du wieder da bist! Oder, Emil?“, versichere ich ihr und greife nach ihrem kleinen weißen Carry On. „Ich hab echt gedacht, du würdest mit mehr Zeug wieder kommen!“, sage ich nachdenklich. Sarah macht eine wegwerfende Handbewegung und sieht mich gequält an, „Hör bloß auf, die Trottel in London haben mein Gepäck in einen Flieger nach Berlin gesteckt. Die Koffer kommen erst übermorgen!“ „Geil!“, sage ich tonlos und drehe mich in Jojos Richtung, bis jetzt hat er sich ziemlich im Hintergrund gehalten. Mir bleibt Sarahs missbilligender Blick nicht versteckt, aber Jojo sieht auch nicht gerade begeistert aus. „Jojo ist unsere Mitfahrgelegenheit, meine Karre ist noch in der Werkstatt und Kathi hat den M!“, erkläre ich ihr und spreche extra so laut, dass Jojo mich auch hört. Sarah strafft ihre Schultern ein wenig, streicht sich eine paar Haare aus dem Gesicht und geht dann zu Jojo rüber. „Du auch hier Johannes!“, sagt sie tonlos und streckt ihre Hand aus. Niemand schafft es so Jojos Namen aus zu sprechen wie Sarah. Und niemand weiß besser als Sarah, wie sehr er es hasst Johannes genannt zu werden. Interessiert beobachte ich die Situation zwischen den beiden. Jojo lässt seine Hände demonstrativ in den Taschen seiner Jeans. „Haben sie dich also doch wieder reingelassen!“, stellt er fest und es klingt fast ein bisschen enttäuscht. Sarah lässt ihre Hand sinken und dreht sich zu mir um, „wollen wir los?“ Ich nicke und ziehe ihren Koffer hinter mir her. Jojo läuft neben mir, damit am meistmöglicher Abstand zwischen ihm um Sarah liegt. Ich weiß gar nicht was er hat. Wir bleiben vor Jojos Auto stehen und ich verfrachte Sarahs Koffer in den Kofferraum. „Willst du vorne sitzen oder mit Emil zusammen hinten?“, biete ich Sarah an und bedeute auf die Beifahrertür. Jojo ist schon längst eingestiegen. Sarah begutachtet Jojos schwarzen Golf skeptisch und scheint über mein Angebot nach zu denken. „Ich geh mit meinem Patensohn nach hinten!“, beschließt sie, kitzelt Emil ein bisschen am Kinn und steigt dann zusammen mit Emil auf der Rückbank ein. Als ich mich neben Jojo auf den Beifahrersitz fallen lasse, lehnt Jojo sich zu mir rüber. „Dafür schuldest du mir mindestens acht Beats!“, raunt er mir zu. Schweigend fährt Jojo aus dem Parkhaus, während Sarah und ich uns über ihren Flug und ihren Zwischenstopp in London unterhalten. „Kathi freut sich so sehr auf dich!“, grinse ich Sarah an und drehe mich ein bisschen zu ihr um. Sie sitzt in der Mitte und hat eine Hand auf Emils Kindersitz gelegt, weil der Kleine ihren Daumen nicht los lassen will. „Nicht so sehr wie ich! Ich kann es kaum erwarten!“, sagt Sarah aufgeregt. Von Jojo kommt nur ein abfälliges Geräusch, „Das letzte Jahr war auch schön. So entspannt!“ Sarah übergeht Jojos Kommentar einfach, rümpft aber ein wenig ihre Nase. „Was ist das eigentlich für ein komischer Geruch in deinem Auto? Hast du schon mal was davon gehört, dass man Stoffsitze auch reinigen kann?“, fragt Sarah Jojo und begutachtet kritisch die Rückseite der Sitze, „Weißt du was sich da alles einnisten kann? Für Emil ist das hier drin bestimmt nicht gesund!“ „Bleib mal cool Prinzessin, hier ist nichts im Auto was, hier nicht sein sollt. Das ganze Viehzeug wird schon vom Gras abgetötet!“, sagt er ganz lässig und verfährt von der Augenbahn runter. „Du kiffst also noch immer?“, stellt Sarah pikiert fest, „Du weißt schon wie viele Gehirnzellen das abtötet und du brauchst jede einzelne wirklich dringend!“ Ich beiße mir auf die Innenseiten meines Mundes, weil es einfach so witzig ist, Sarah und Jojo bei ihrem Schlagabtausch zu beobachten. Hätte ich doch nur eine Kamera. „Mach dir mal keine Sorgen Sari, ich hab das schon alles im Griff. Immerhin hab ich ja auch ein besser Abi als du hinbekommen und zwar High!“, Jojo wirft einen Blick in den Rückspiegel und zwinkert Sarah zu. Das kann ja noch heiter mit den beiden werden.
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