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Anlagekommentar März 2023 - Die Krise der US-Regionalbanken sorgt für Nervosität im Bankensektor
Mit dem Zusammenbruch der beiden amerikanischen Geldinstitute Silicon Valley Bank und der Signature Bank fand die Krise im Bankensektor ihren vorläufigen Höhepunkt. Beide Banken waren durch den stark zunehmenden Abfluss von Kundengeldern gezwungen, ihre Anleiheportfolios zu veräußern und mussten dadurch massive Buchverluste  realisieren. In der Folge erlitten vor allem Banken mit Bilanzsummen unter einer Billionen US-Dollar deutliche Kursverluste. Auch in Europa gab es eine Schieflage im Bankensektor. Die renommierte Schweizer Credit Suisse Bank geriet in Schwierigkeiten, was zum Ende des Monats in der Zwangsübernahme durch die UBS Bank und einem Totalverlust von rund 17 Mrd. US-Dollar Nachranganleihen der Credit Suisse gipfelte.
Dies hatte auch Folgen beim weltweiten Bankenindex MSCI World Banks im März 2023, was zu einem Ergebnis von -12,2 Prozent führte. Da die Zentralbanken und die Behörden jedoch schnell reagierten, konnten Ansteckungseffekte und ein genereller Vertrauensverlust in das Bankensystem vermieden werden. Sowohl die amerikanische Fed als auch die Schweizer Nationalbank SNB kündigten umgehend Maßnahmen an, um die Liquidität der Banken zu sichern.
Entwicklung der Anlagemärkte im März 2023
Die globalen Aktien konnten, getragen von Wachstumswerten, im März um +2,8 Prozent zulegen. Dabei konnten sich amerikanische Werte nach zwei Monaten "Flaute" wieder deutlich besser als die europäische Werte entwickeln. So legte der marktbreite S&P 500 Index um +3,5 Prozent zu, während der Stoxx Europe 50 Index nur auf +1,8 Prozent kam und der Stoxx Europe 600 Index zum Monatsende sogar um -0,7 Prozent leichter notierte. Beim amerikanischen technologieorientieren NASDAQ 100 Index ging es mit +9,5 Prozent steil nach oben, wogegen der Dow Jones Industrial Average Index nur einen Zuwachs von 1,9 Prozent schaffte.
Bei den europäischen Werten konnte der deutsche DAX Index mit +1,7 Prozent noch ein ansprechendes Ergebnis erzielen. Der französische CAC 40 Index schaffte noch + 0,7 Prozent, der niederländische  AEX-Index noch +0,4 Prozent. Bei den anderen europäischen Indizes wie dem spanischen IBEX 35 Index ging es mit -1,7 Prozent und den britischen FTSE 100 Index sogar mit -3,1 Prozent nach unten.
In Asien blieb Chinas Shanghai Composite Index mit -0,2 Prozent fast unverändert, obwohl sich die Erholung nun auch in den Fundamentaldaten stärker niederschlug. Dagegen konnte sich der japanische NIKKEI 225 Index um +2,2 Prozent steigern, wurde aber von Hang Seng Index mit +3,1 Prozent übertroffen. Beim weltweiten MSCI World Index spiegelten sich diese großen Marktschwankungen wieder, denn er kam auch nur auf einen leichten Zuwachs von 0,4 Prozent.
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An den Rentenmärkten konnten sich die globalen Investmentgrade-Anleihen um +3,2 Prozent verbessern, wobei sich die rückläufigen Zinsen im mittleren und langen Laufzeitenbereich wesentlich dafür verantwortlich zeigten. So fielen die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen deutlich um 45 Basispunkte auf 3,47 Prozent zurück und die deutschen Pendants rentierten Ende März 0,36 Prozent niedriger bei 2,29 Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die SNB lieferten einen großen Zinsschritt, die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) und die Bank of England hoben den Leitzins um 0,25 Prozent an. Angesichts der Inflationsentwicklung hatten die meisten Marktteilnehmer mit einem solchen Verhalten gerechnet. Zwar ließen die Inflationsraten langsam nach, wobei der Rückgang aber vor allem von den Energie- und Nahrungsmittelpreisen getragen wurde. Die Kernraten, welche den Preisanstieg ohne diese beiden Komponenten messen, sanken dagegen nur geringfügig, bzw. stiegen sogar auf neue Höchststände an.
Kurse rauf und runter - Gibt es zukünftig eine Stop-and-Go Wirtschaft?
An den Anlagemärkten herrscht aktuell ein Trend: Von der Krise in den Boom und direkt zurück in die Krise. So waren die letzten Jahre von vielen wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt. Experten befürchteten, dass wir in eine Art „Stop-and-Go Wirtschaft“ geraten könnten, wenn die Politik bei ihrem aktuellen Kurs bleibt. So vergleichen die Experten die aktuelle Marktsituation mit dem Straßenverkehr: „Jeder Pendler kennt wahrscheinlich den Stop-and-Go-Verkehr. Diese nervenaufreibende Form der Fortbewegung lässt sich auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung übertragen“, so die Schlussfolgerung.
So sind die letzten drei Jahre von großen Veränderungen geprägt gewesen. Zuerst habe das Coronavirus das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben zum Erliegen gebracht. Ein Stillstand, der zu erheblichen Anpassungen in der gesamten Wirtschaft geführt habe. Die Folgen waren: Kurzfristige Entlassungen, vor allem in den USA, Stornierungen von Aufträgen und Anpassungen der Produktionskapazitäten. Zwar hätten einige Branchen von der Abschottung profitiert, insgesamt sei die Wirtschaft jedoch hart getroffen worden. „Eine Vollbremsung auf der linken Spur sozusagen“, meinen die Fachleute.
So haben die Maßnahmen der Regierungen und Notenbanken dann zu einem Nachfrageschub geführt, der die Lagerbestände der Produzenten und Händler schnell geleert habe. Diese wiederum hätten versucht, ihre Produktion rasch hochzufahren und ihre Lager zu füllen. Übertragen auf den Straßenverkehr, könnte man das als Kickdown beim Auto fahren bezeichnen. Diesen Boom könne man zum Beispiel an den Frachtraten für Container erkennen, denn diese hätten sich innerhalb kürzester Zeit um ein Vielfaches erholt. Gleichzeitig hätten einige Regionen, wie zum Beispiel China, weiterhin mit coronabedingten Fabrikschließungen zu kämpfen gehabt. Dies führte in der Folge zu stark gestiegenen Preisen und massiven Verzögerungen in den Lieferketten .
Diese logistischen Engpässe führten wiederum zu massiven Lieferverzögerungen. So kam es dazu, dass manch ein in Asien produzierter Weihnachtsschmuck erst zu Ostern bei der Kundschaft eintraf. Für die Wirtschaft gab es aber kaum Zeit sich mal zu erholen, bevor der nächste Schock folgte: Der Angriff von Russland auf die Ukraine. Dieser Krieg sorgte durch die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu stark steigenden Rohstoffpreisen und löste auf der anderen Seite einen Paradigmenwechsel bei den Zentralbanken aus. Die Zentralbanken haben dann Zinsen stark erhöht, was vor allem in Europa zu Konjunktursorgen geführt habe.
Im gleichen Zuge ist jedoch die allgemeine Nachfrage wieder gesunken, was den Unternehmen große Kopfschmerzen bereitet habe. Für die Unternehmen gilt in solche Phasen auch erstmal, dass weniger investiert wird. Unternehmer seien aktuell auch in ihren Geschäftsberichten vorsichtig, da Lagerbestände noch korrigiert werden müssten und es noch wenig Informationen über die Nachfrage in den nächsten Monaten gebe. Beispielsweise sitzen viele Modehändler aktuell auf hohen Lagerbeständen, während Autokäufer durch Materialengpässe lange auf einen Neuwagen warten müssten.
Wenn sich die Schätzungen eines deutlichen Konjunkturrückgangs in diesem Jahr bewahrheiten, glauben Experten, dass auch dieses Mal die Politik schnell den Fuß von der Bremse nehmen werde und das Gaspedal wieder durchdrücken würde: Das hätte weitreichende Konsequenzen für die Wirtschafts- und Kapitalmarktakteure.
Solche kurzfristigen und heftigen Schwankungen der Wirtschaft würden wahrscheinlich weiter anhalten, vermuten Experten. Die Zeiten längerfristiger Zyklen seien vorbei. Die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit würden auch mittelfristig nur zu ruckartigen Fortschritten führen. So gilt daher das Motto des Autofahrers im Stau auch für alle Kapitalmarktteilnehmer: Ruhe bewahren!
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Am wahrscheinlichsten ist eine Entwicklung mit einer im historischen Vergleich eher milden Rezession, d.h. die Arbeitslosenraten werden um 1 bis 1,5 Prozent in Europa und den USA ansteigen. Aber auch die Bekämpfung der Inflation und die Sicherung der Energieversorgung in Europa, werden weiterhin die wesentlichen Herausforderungen bleiben.
Dieser Prozess dürfte jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und zu einer erhöhten Kapitalmarktvolatilität führen. Das Verhalten der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) wird bezüglicher Entwarnungssignale für die Kapitalmärkte zentral bleiben. Die zur Inflationsbekämpfung nötige Konjunkturschwäche ist dann erreicht, wenn sich die US-Wirtschaft entweder für einige Zeit unterdurchschnittlich entwickelt hat oder in eine ausgeprägte Rezession gefallen ist.
Bei der Zinsertragskurve, gemessen wird hier die Rendite der Staatsanleihen über 10 Jahre abzüglich 3 Monate, signalisiert derzeit eine Rezession und damit ein Ende der Hochzinsphase etwa 12 Monate vor einer Rezession. Dieses Segment der US-Zinskurve hatte im Oktober 2022 erstmals eine inverse Entwicklung. Ein Rückgang der Inflation auf die Zentralbankziele von 2 Prozent ist demgegenüber für eine Entwarnung seitens der Kapitalmärkte nicht erforderlich, da die Inflation mit einer schwächeren Konjunktur absehbar sinkt, in aller Regel aber deutlich verzögert.
Als Basisinvestments sind in diesem Umfeld dividendenorientierte Anlagen ein Option. Auch ausgewählte Mischfonds gehören dazu. Für längerfristige Anlagethemen ist ein Fokus auf die „Alternde Gesellschaft", die „Digitalisierung", Klimawandel und Infrastruktur aussichtsreich. Im Anleihenbereich sind weiterhin Unternehmensanleihen aus dem Euroraum dem Vorzug gegenüber Staatsanleihen zu geben. Auch Anleihen von aufstrebenden Ländern und Unternehmen in Hartwährungen sowie Wandelanleihen können als Ergänzungsanlage für eine Depotbeimischung dienen. Auch offene Immobilienfonds können wegen ihrer geringen Schwankungsbreite zur Depotstabilisierung beitragen.
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wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
Bereich “Kurse rauf und runter - Gibt es zukünftig eine Stop-and-Go Wirtschaft?“ von MainFirst GmbH
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olaf-kauhs-inomaxx · 1 month
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Anlagekommentar Juli 2023 – China schwächelt stärker als erwartet
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olafkauhs · 6 years
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Zitat des Tages am 17. Juli 2018 von Benjamin Disraeli
„ Das Geheimnis des Erfolgs ist bereit zu sein, wenn deine Möglichkeit kommt. “
Benjamin Disraeli (1804 - 1881) 1. Earl of Beaconsfield, britischer konservativer Staatsmann und Schriftsteller
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anlage-top · 1 year
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Anlagekommentar Februar 2023 - Rezession ist weltwirtschaftlich vorerst abgewendet und die geopolitischen Entwicklungen belasten zusehends die Börsen
Derzeit ist die Weltwirtschaft zwar durch divergierende Entwicklungen gekennzeichnet, kann sich aber in der Summe weiterhin besser als oft befürchtet präsentieren. Auch in Europa hat sich die Anfang des Jahres 2023 erwartete wirtschaftliche Schwäche nicht manifestiert. In China liegen dagegen die Wirtschaftsdaten über den Erwartungen und in den USA zeigen sich, trotz robusten Arbeitsmarktdaten, gewisse Schwächezeichen. Die Konjunktur in Europa dürfte wie die Geldpolitik jener der USA mit etwas Verzögerung folgen. So sollten in den nächsten Monaten die rückläufige Güterpreisinflation und die in den letzten Monaten stark gesunkenen Strom- und Gaspreise für sichtbar tiefere Inflationsraten in Europa sorgen.
Dies spiegelt sich allmählich auch in den Konsensprognosen führender Ökonomen wieder. Dagegen entwickelten sich die geopolitischen Spannungen zu eine Belastung für die Finanzmärkte. Nachdem ein chinesischer Spionageballon über dem US-Hoheitsgebiet abgeschossen wurde, eskalierten zwischen den USA und China die Spannungen. Die im Dezember 2022 begonnenen diplomatischen Gespräche wurden daraufhin auf Eis gelegt. Russland zog sich aus dem START-Atomwaffenabkommen mit den USA zurück und verstärkte seine Angriffe im Krieg gegen die Ukraine, indem wieder verstärkt ukrainische Städte beschossen wurden.
Entwicklung der Anlagemärkte im Februar 2023
Die Anlagemärkte konnten im Februar den fulminanten Jahresstart nicht fortsetzen und mussten Kursverluste an den Aktien- und Anleihemärkten hinnehmen. Dabei gaben globale Aktien -2,5 Prozent ab und globale Anleihen mussten - 3,3 Prozent Verlust hinnehmen. Wie im Vormonat, konnten sich europäische Aktien erneut besser als ihre US-Pendants entwickelten.
Dies zeigte sich auch am US-lastigen weltweiten MSCI World Index der mit-0,2 Prozent den Monat beendete und der europäische Eurostoxx 50 Index einen Zuwachs von +1,8 Prozent verbuchte. Der deutsche DAX Index schaffte nur +1,6 Prozent und wurde wie im Vormonat vom französischen CAC 40 Index mit einem Zuwachs von +2,6 Prozent überboten. Der spanische IBEX 35 Index konnte es noch besser und legte sogar um +4,0 Prozent zu. Beim britischen Pendant FTSE 100 Index ging es trotz der aktuellen wirtschaftliche Schwäche noch um +1,4 Prozent nach oben.
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Auf dem US-amerikanischen Markt musste der Dow Jones Industrial Average Index mit -4,2 Prozent einen herben Rückgang verkraften, wogegen der S&P 500 Index mit -2,6 Prozent und NASDAQ 100 Index mit -0,5 Prozent ein respektableres Ergebnis erreichten. Auch in Asien gab es große Unterschiede. Der NIKKEI 225 Index kam auf +0,4 Prozent Zuwachs, wogegen der Hang Seng Index mit -9,4 Prozent kräftig abstürzte.
An den Anleihenmärkten trieben weiter die langfristig sinkenden Zinsen die Kurse. Dazu kamen die aktuellen geopolitische Entwicklungen, die langsamer nachlassende Inflation und eine nach wie vor aggressive geldpolitische Haltung der westlichen Zentralbanken mit weiteren Zinserhöhungen. Auch die Rohstoffpreise verlieren deutlich, obwohl die Weltkonjunktur sich im Februar besser hielt als prognostiziert. Das europäisches Erdgas fiel auf den niedrigsten Preis seit anderthalb Jahren, Industrie-metalle wie Nickel oder Aluminium verzeichneten ein prozentual zweistelliges Minus. Der Goldpreis, der unter dem stärkeren US-Dollar und steigenden Anleihezinsen litt, notierte zum Monatsende -5,3 Prozent niedriger.
4 Vorteile, die ein Sparplan beim Vermögensaufbau hat
Ob man für einen sorgenfreien Ruhestand, Freiheitsträume wie eine Weltreise oder das eigene Heim sparen möchte – Sparpläne mit ETFs oder Fonds sind eine attraktive und effektive Möglichkeit, langfristig ein Vermögen aufzubauen und seine Träume wahr werden zu lassen. Vier gute Gründe, warum man noch heute mit einem Sparplan starten sollte:
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Interessiert - aber wie geht es jetzt weiter?
Es gibt dazu drei Möglichkeiten: Als erste Möglichkeit kann man ein Depot bei einer (Online-)Bank eröffnen und sich selbst einen oder mehrere ETFs oder Fonds aussuchen, in die Mithilfe eines Sparplans investierst werden soll. Hier sollte regelmäßig überprüft werden, ob die gewählten ETFs oder Fonds eine gute Wertentwicklung erzielen oder ob sie durch andere austauscht werden sollten. Das heißt, dass man sich hier regelmäßig um seine Vermögensanlage kümmern muss.
Als zweite Möglichkeit kann das ganze Prozedere an einen persönlichen Berater abgegeben werden. Dieser kümmert sich dann um die Depoteröffnung, die fachmännische Auswahl der ETFs oder Fonds und er kontrolliert auch die Entwicklung des Anlageportfolios. Dadurch kann man sicher sein, dass immer jemand den Vermögensaufbau im Blick hat und notwendige Anpassungen zur Anlageoptimierung vornimmt. Gegenüber eines computergestützten Anlageportfolios, kann hier der persönliche Berater auch Anlageentscheidung mit einfließen lassen, die sehr interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten, aber nicht mit dem vereinbarten Risikoprofil zusammen passen. Ein weiterer Vorteil gegenüber eines selbst verwalteten Anlageportfolios besteht darin, dass der persönliche Berater anhand rationaler Fakten entscheidet und emotionale Ansichten außen vor lässt.
Die dritte Möglichkeit ist, sich von einem digitalen Vermögensverwalter (umgangssprachlich Robo) ein Portfolio mit mehreren ETFs und Fonds vorschlagen zu lassen. Hierbei wird im Regelfall eine computergestützte passende Geldanlage zusammenstellt und auch so anhand von festgelegten strukturierten Risikoklassen verwaltet. Bei Marktveränderungen werden dann beispielsweise Anpassungen vorgenommen, wie einen Rohstofffonds durch einen Aktienfonds zu tauschen. In der Praxis der vergangenen Jahre hat sich aber auch gezeigt, dass computergestützte Anlageportfolios immer den aktuellen Trends folgen. Eine werthaltige Geldanlage sollte dagegen jedoch antizyklisch betrieben werden.
Wer nun noch unsicher ist, wie man seinen Sparplan am besten aufbaut, dann unterstütze ich gerne, ein optimales persönliches Portfolio zusammenzustellen. Dazu wird ein kostenloser und unverbindlicher Anlagevorschlag zusammengestellt. Einfach mal ausprobieren!
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Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Am wahrscheinlichsten ist eine Entwicklung mit einer im historischen Vergleich eher milden Rezession, d.h. die Arbeitslosenraten werden um 1 bis 1,5 Prozent in Europa und den USA ansteigen. Aber auch die Bekämpfung der Inflation und die Sicherung der Energieversorgung in Europa, werden weiterhin die wesentlichen Herausforderungen bleiben.
Dieser Prozess dürfte jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und zu einer erhöhten Kapitalmarktvolatilität führen. Das Verhalten der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) wird bezüglicher Entwarnungssignale für die Kapitalmärkte zentral bleiben. Die zur Inflationsbekämpfung nötige Konjunkturschwäche ist dann erreicht, wenn sich die US-Wirtschaft entweder für einige Zeit unterdurchschnittlich entwickelt hat oder in eine ausgeprägte Rezession gefallen ist.
Bei der Zinsertragskurve, gemessen wird hier die Rendite der Staatsanleihen über 10 Jahre abzüglich 3 Monate, signalisiert derzeit eine Rezession und damit ein Ende der Hochzinsphase etwa 12 Monate vor einer Rezession. Dieses Segment der US-Zinskurve hatte im Oktober 2022 erstmals eine inverse Entwicklung. Ein Rückgang der Inflation auf die Zentralbankziele von 2 Prozent ist demgegenüber für eine Entwarnung seitens der Kapitalmärkte nicht erforderlich, da die Inflation mit einer schwächeren Konjunktur absehbar sinkt, in aller Regel aber deutlich verzögert.
Als Basisinvestments sind in diesem Umfeld dividendenorientierte Anlagen ein Option. Auch ausgewählte Mischfonds gehören dazu. Für längerfristige Anlagethemen ist ein Fokus auf die „Alternde Gesellschaft", die „Digitalisierung", Klimawandel und Infrastruktur aussichtsreich. Im Anleihenbereich sind weiterhin Unternehmensanleihen aus dem Euroraum dem Vorzug gegenüber Staatsanleihen zu geben. Auch Anleihen von aufstrebenden Ländern und Unternehmen in Hartwährungen sowie Wandelanleihen können als Ergänzungsanlage für eine Depotbeimischung dienen. Auch offene Immobilienfonds können wegen ihrer geringen Schwankungsbreite zur Depotstabilisierung beitragen.
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wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
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Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
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anlage-top · 1 year
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Anlagekommentar Januar 2023 - Die Geldpolitik der Notenbanken zielt auf eine schwächere Konjunktur ab
Die Zinserhöhungen in den USA dürften nach dem markanten Anstieg der Leitzinsen in 2022 im ersten Quartal 2023 enden. Von der Europäischen Zentralbank (EZB) waren die Aussagen im Dezember 2022 für die Eurozone gegenteilig. Hier wurde klar kommuniziert, dass die Zinsen noch deutlich und in einem gleichmäßigen Tempo steigen müssen, um ein ausreichendes restriktives Niveau zu erreichen. So wurde von der EZB und Fed wiederholt signalisiert, dass die Zinsen für einige Zeit hoch bleiben müssen, damit der Rückgang der Inflation auch nachhaltig ist.
Ein wichtiger Gradmesser wird die Konjunktur sein, da der zugrundeliegende Inflationsdruck letztlich nur bei einem Vorliegen freier Kapazitäten, d.h. wenn keine Vollbeschäftigung mehr herrscht, nachlässt. Deshalb wird mit Zinssenkungen erst dann zu rechnen sein, wenn die Konjunktur aus Sicht der Zentralbanken schwächer ist als dies zur Inflationsbekämpfung nötig ist. Auch ist es ist weiterhin unklar, welches Zinsniveau die Zentralbanken schließlich als ausreichend restriktiv erachten.
Entwicklung der Anlagemärkte im Januar 2023
Im Januar 2023 verzeichneten die Kapitalmärkte die stärksten Zuwächse seit Jahren. So konnten sich globale Aktien um +7 Prozent und globale Anleihen um +3 Prozent nach oben entwickeln. Dabei haben sich die europäischen Aktienleitindizes deutlich stärker als ihre amerikanischen oder asiatischen Pendants entwickelt.
So konnte der deutsche DAX Index um +8,6 Prozent zulegen und wurde vom französischen CAC 40 Index noch mit einem Zuwachs von +9,4 Prozent überboten. Auch der niederländische  AEX-Index und der österreichische Austrian Traded Index (ATX) mit jeweils +8,2 Prozent lagen gut im Rennen. Beim britischen Pendant FTSE 100 Index spiegelte sich weiterhin die derzeitige wirtschaftliche Schwäche mit dem geringen Zuwachs von nur +4,3 Prozent wieder.
Eine außereuropäische Ausnahme bildete der amerikanische technologieorientierte NASDAQ Composite Index, der mit +10,7 Prozent eine sehr kräftige Erholung vollzog. Dagegen konnte der Dow Jones Industrial Average Index nur +2,8 Prozent erwirtschaften, wogegen der S&P 500 Index mit +6,2 Prozent ein respektableres Ergebnis erreichte. Auch in Asien gab es große Unterschiede. Der NIKKEI 225 Index kam nur auf +4,7 Prozent Zuwachs, wogegen der Hang Seng Index mit +10,4 Prozent auch eine kräftige Erholung erreichte.
An den Anleihenmärkten trieben langfristig sinkende Zinsen die Kurse. So sank die Rendite von zehnjährigen deutschen Staatsanleihen um 29 Basispunkte und die zehnjährigen US-Staatspapiere rentierten sogar 0,38 Prozent niedriger. Durch die gleichzeitige Einengung der Kreditaufschläge stiegen die Kurse von US-Unternehmensanleihen guter Qualität besonders stark an. In Europa verzeichneten langlaufende italienische Staatsanleihen einen kräftigen Kursschub.
An den Rohstoffmärkten konnten Gold, Kupfer und Aluminium deutliche Gewinne erzielten. Der Ölpreis bewegte sich mit -2,0 Prozent leicht abwärts, unterschritt jedoch die Marke von 80 US-Dollar je Fass nicht signifikant.
Das Comeback der Anleihen für die Diversifikation
Anleihen erfreuten sich aufgrund ihrer weitgehenden Stabilität für lange Zeit bei professionellen und privaten Anlegern als Anlageklasse einer großen Beliebtheit. Sie dienten in den Anlageportfolios nicht selten zur Risikominderung und Diversifizierung. Doch angesichts von Inflation und steigenden Marktzinsen setzte nun ein breiter Ausverkauf am Anleihenmarkt ein und der den seit drei Jahrzehnten andauernden Bullenmarkt wurde jäh beendet. Aktuell könnte aber ein guter Zeitpunkt zum Widereinstieg gekommen sein, der sich nicht nur in den gestiegenen Renditen der Zinspapiere offenbart. Warum dies so ist und worauf man als Anleger im aktuellen Marktfeld achten sollten, soll nachfolgend beleuchtet werden.
Woher kommt der aktuelle Aufwind für die Anlageklasse Anleihen?
Hintergrund für die höheren Zinsen ist der restriktive geldpolitische Kurs der Notenbanken, der auf den stark gestiegenen Inflationsraten fußt. Deren Anstieg hängt wiederum mit den explodierenden Energiepreisen zusammen. Dies ist in erster Linie auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen. Das Bild ist aber nicht einheitlich: So sorgt in Europa vor allem das knappe Angebot von Öl und Gas für die derzeit immer noch hohen Inflationsraten.
In den USA hingegen haben wir es mit einer nachfragegetriebenen Inflation zu tun, die auf gestiegene Lohnkosten und eine rückläufige Sparquote zurückzuführen ist. Zwar ist die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) bei den Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich voraus, aber die Europäer ziehen mittlerweile nach. Die Anlageklasse der Anleihen profitiert aktuell davon, dass nun neue Kupons mit einem höheren Zinsniveau auf den Markt kommen, was sie für Anleger deutlich interessanter werden lässt. Außerdem sehen viele verzinsliche Papiere nach den Kursverlusten in diesem Jahr wieder attraktiv aus.
Worauf sollte man als Anleger achten, um von gestiegenen Zinsen und Renditen zu profitieren?
Es sollte auf Qualität geachtet werden: Staatsanleihen oder Corporate Bonds mit Investmentgrade-Rating in US-Dollar oder Euro stehen hier im Fokus. Vorsichtiger sollte man hingegen im Bereich High Yield angesichts höherer Wahrscheinlichkeiten für Ausfallrisiken (CDS-Entwicklung) sein. Zudem sollten Zinsstrukturkurven nicht völlig außer Acht gelassen werden: Hier zeigt sich, dass beispielsweise in den USA die Zinsen für kurzlaufende Anleihen höher sind als für langlaufende Papiere.
Auch in Europa ist das inverse Bild ähnlich. In der Vergangenheit war dies immer ein Indikator dafür, dass eine Rezession bevorsteht. Wenn sich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht, spricht dies für den Kauf von Anleihen mit längeren Laufzeiten, da dort bei einer Rezession die Zinsen über die gesamte Kurve zurückgehen, was wiederum Kursgewinne besonders bei den langlaufenden Papieren bedeutet.
Wohin entwickeln sich die Zinsen?
In den USA zeigte sich, dass die Fed bei ihrer letzten Sitzung bei den Zinserhöhungen das Tempo heraus nahm. Zwar stellt die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) bei ihren Maßnahmen derzeit die Inflationsbekämpfung klar in den Vordergrund, Ziel dürfte hier aber auch ein soft landing der Wirtschaft sein.
Da die Teuerungsrate in der Eurozone noch höher ist als in den USA, ist erkennbar, dass die Europäische Zentralbank (EZB) beim Kampf gegen die Preissteigerungen weiterhin einen straffen Kurs verfolgen wird. Eine Inflationsrate von vier bis fünf Prozent kann in der Eurozone für 2023 als realistisch eingeschätzt werden, so dass der Leitzins in Europa zum Ende des ersten Quartals bzw. im zweiten Quartal 2023 jenseits von drei Prozent liegen könnte.
Mit Blick auf das Jahr 2022 kann man aufgrund des ungewöhnlich starken und schnellen Zinsanstieges von einem „Renten-Crash“ sprechen. Das bevorstehende Jahr 2023 könnte man hingegen mit „ja, aber“ umschreiben. Deshalb sollten Anleger die Anleihen nicht außer Acht lassen. Der Fokus sollte vor allem auf Emittenten mit einer soliden Bonität gerichtet werden, die eine gute Marktstellung und gute Chancen vorweisen können, auch eine Rezession zu überstehen. Allerdings sollte man sich als Anleger bewusst sein, dass angesichts der Inflation, die derzeitigen Zinserhöhungszyklen noch nicht vorbei sind. Erst wenn die Inflation zurückgeht, ist eine Rallye am Rentenmarkt möglich.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Am wahrscheinlichsten ist eine Entwicklung mit einer im historischen Vergleich eher milden Rezession, d.h. die Arbeitslosenraten werden um 1 bis 1,5 Prozent in Europa und den USA ansteigen. Aber auch die Bekämpfung der Inflation und die Sicherung der Energieversorgung in Europa, werden weiterhin die wesentlichen Herausforderungen bleiben.
Dieser Prozess dürfte jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und zu einer erhöhten Kapitalmarktvolatilität führen. Das Verhalten der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) wird bezüglicher Entwarnungssignale für die Kapitalmärkte zentral bleiben. Die zur Inflationsbekämpfung nötige Konjunkturschwäche ist dann erreicht, wenn sich die US-Wirtschaft entweder für einige Zeit unterdurchschnittlich entwickelt hat oder in eine ausgeprägte Rezession gefallen ist.
Bei der Zinsertragskurve, gemessen wird hier die Rendite der Staatsanleihen über 10 Jahre abzüglich 3 Monate, signalisiert derzeit eine Rezession und damit ein Ende der Hochzinsphase etwa 12 Monate vor einer Rezession. Dieses Segment der US-Zinskurve hatte im Oktober 2022 erstmals eine inverse Entwicklung. Ein Rückgang der Inflation auf die Zentralbankziele von 2 Prozent ist demgegenüber für eine Entwarnung seitens der Kapitalmärkte nicht erforderlich, da die Inflation mit einer schwächeren Konjunktur absehbar sinkt, in aller Regel aber deutlich verzögert.
Als Basisinvestments sind in diesem Umfeld dividendenorientierte Anlagen ein Option. Auch ausgewählte Mischfonds gehören dazu. Für längerfristige Anlagethemen ist ein Fokus auf die „Alternde Gesellschaft", die „Digitalisierung", Klimawandel und Infrastruktur aussichtsreich. Im Anleihenbereich sind weiterhin Unternehmensanleihen aus dem Euroraum dem Vorzug gegenüber Staatsanleihen zu geben. Auch Anleihen von aufstrebenden Ländern und Unternehmen in Hartwährungen sowie Wandelanleihen können als Ergänzungsanlage für eine Depotbeimischung dienen. Auch offene Immobilienfonds können wegen ihrer geringen Schwankungsbreite zur Depotstabilisierung beitragen.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
Bereich “Das Comeback der Anleihen für die Diversifikation“ von DJE Kapital AG
Anlagekommentar Januar 2023 als ePaper lesen
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Anlagekommentar Dezember 2022 - Das fundamentale Bild in der Eurozone hellt sich leicht auf
Im Dezember 2022 ergab sich in der Eurozone ein positives Stimmungsbild für die Kapitalanleger. So stieg die Unternehmensstimmung an, die Inflationsrate ging leicht zurück, Deutschlands Industrieproduktion ging weniger zurück als befürchtet und die Wirtschaftsleistung in der Eurozone entwickelte sich im dritten Quartal 2023 mit +2,3 Prozent besser als erwartet gegenüber dem Vorjahr. Lediglich der europäische Konsument zeigte sich anhaltend zurückhaltend.
In dessen Folge gingen die Einzelhandelsumsätze in der Jahresrate merklich zurück. Auch die Entscheidung der Energieminister der EU sich auf eine Deckelung des Gaspreises von 180 Euro je MWh zu einigen, trug zur positiven Stimmung bei. Da aber aufgrund des milden Wetters im Dezember der Gaspreis um 47 Prozent auf nur noch 75 Euro je MWh zurück ging, war die Entscheidung zunächst ohne Belang.
Entwicklung der Anlagemärkte im Dezember 2022
Trotz des positiven Stimmungsbildes, ließ zum Jahresende die Risikobereitschaft der Anleger nach und es dominierten rote Vorzeichen die Kapitalmärkte. So sank der weltweite MSCI World Index um -3,9 Prozent und beendete das Jahr 2022 mit einem Minus von 19,5 Prozent in US-Dollar gerechnet. Eine der wichtigsten Nachrichten kam aus China, das seine Null-Covid-Politik überraschend aufgegeben hat. Dies goutierte auch der heimische Aktienmarkt, so dass der SSE Composite Index im Dezember nur -2 Prozent verlor.
In Europa lag der deutsche DAX Index mit -3,3 Prozent eher im hinteren Mittelfeld. Der französische CAC 40 Index musste mit -3,9 Prozent einen stärkeren Rückgang hinnehmen, dagegen konnten der britische FTSE 100 Index mit -1,6 Prozent und spanische IBEX 35 Index -1,6 Prozent besser behaupten. Für den europäischen Eurostoxx 50 Index war das Ergebnis mit -4,3 Prozent dagegen schon etwas schlechter. In den USA war der letzte Monat im Jahr 2022 dagegen etwas mehr im Rückwärtsgang. So musste sich der Dow Jones Industrial Average Index mit einem Rückgang von - 4,2 Prozent, der S&P 500 Index mit -5,9 Prozent und der NASDAQ 100 Index sogar mit -9,1 Prozent zu frieden geben.
Auch für die Rentenmärkte endete das Jahr 2022 in einem historisch unfreundlichen Umfeld. Die Notenbanker rund um den Globus setzten ihre restriktive Geldpolitik unverändert fort und bekräftigten den Willen, die Zinsen weiter anzuheben. Auch europäische und amerikanische Unternehmensanleihen mussten im Dezember 2022 Verluste hinnehmen, konnten sich aber besser als die jeweiligen Staatsanleihen halten. Die globalen Anleihen verbuchten damit das schlechteste Jahr seit einem Jahrhundert. An den Rohstoffmärkten führte die Aussicht auf eine schnellere Öffnung Chinas jedoch zu einer  Preisstabilisierung. Die Ölpreise notierten unverändert, Gold und Kupfer zogen dagegen an.
Innovation als Wachstumsmotor für die Wirtschaft und die Zukunft
Einer der wichtigsten Wachstumstreiber der Wirtschaft und treuer Begleiter in die Zukunft war schon immer Innovation. Im Jahr 2022 muss auf eine Reihe ungeahnter Ereignisse und Entwicklungen auf der ganzen Welt zurückgeblickt werden.
Ein Krieg in Europa sorgt nicht nur als humanitäre Krise für Angst und Schrecken, sondern beschleunigte auch den Übergang zu den erneuerbaren Energien, wovon hauptsächlich der europäische Energiemarkt betroffen ist. Denn hier war die Abhängigkeit von Russland als Energielieferant zu stark ausgeprägt. Trotz anhaltender Lieferengpässe gewinnt auch die Halbleiterindustrie immer mehr an Bedeutung und birgt neben politischen Interessenkonflikten auch ein erhebliches Potenzial für Weiterentwicklung. Besonders in den aktuell unsicheren Märkten können sich innovative Unternehmen als neue Werttreiber etablieren und einen grundlegenden Strukturwandel in ihren Branchen herbeiführen.
So ist auf der einen Seite das wirtschaftliche und politische Umfeld momentan von schnellen und maßgeblichen Veränderungen geprägt, während auf der anderen Seite innovationsorientierte Anlagestrategien weiter in den Vordergrund rücken:
Erneuerbare Energien Erneuerbare Energien sind zum aktuellen Stand der Technik einer der größten Hoffnungsträger, denn es besteht sowohl das Potenzial eines stetig wachsenden Anteils am Energiemarkt als auch hoher Investitionen und Gewinne.
Transport und Batterien Der Dekarbonisierungsprozess entwickelt sich von einem eindimensionalen zu einem mehrdimensionalen Ökosystem, da Kapitalmärkte, Unternehmen und Regierungen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen und ihren Fokus auf ein breiteres Spektrum sauberer Technologien ausweiten. Vier Technologien haben sich als transformativ herauskristallisiert und spielen eine führende Rolle auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität, nämlich erneuerbare Energien, sauberer Wasserstoff, Kohlenstoffsequestrierung und Batteriespeicherung. Besonderes Augenmerk gilt der Wind- und Solarenergie, bei denen die Möglichkeit der Energiespeicherung ein „Gamechanger“ wäre.
Halbleiter Inzwischen bilden Prozessoren einen Grundpfeiler der globalen Wirtschaft. Auch wenn sie inzwischen nicht mehr nur in Computern, Mobiltelefonen oder Servern verbaut werden, nimmt ihre Bedeutung sowohl politisch als auch wirtschaftlich zu. Der innovative Halbleitermarkt birgt aufgrund seiner zunehmenden technologischen und damit wirtschaftlichen Bedeutung ein großes Wachstumspotenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Digitale Transformation Die digitale Transformation treibt neue milliardenschwere Softwarebereiche voran und die Auslagerung der Kapazitäten auf große Serveranlagen als Rechenzentren ist einer der nächsten logischen Schritte in der Optimierung der digitalen Datenverarbeitung. Aktivitäten und Prozesse im digitalen Zeitalter erfordern enorme Rechenleistungen und erzeugen vor allem riesige Datenmengen. Diese digitalen Geschäftsprozesse erfordern auch gemeinsame Datenmodelle, die eine 360-Grad-Sicht auf die digitale Infrastruktur eines Kunden, eines Mitarbeiters, eines Patienten, eines Designs, eines Gebäudes, einer Brücke, einer Maschine usw. umfassen müssen.
Innovation ist in allen Bereichen des Lebens und der Wirtschaft essenziell
Innovation sorgt für Fortschritt, Wandel sowie die Erschließung neuer Technologien und Möglichkeiten. Sie ist der Wind in den Segeln auf der Reise ins Unbekannte und sorgt bei jeder neuen Entdeckung für Euphorie auch an den Kapitalmärkten.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
In den kommenden 12 bis 18 Monaten werden die Bekämpfung der Inflation und die Sicherung der Energieversorgung in Europa, die wesentlichen Herausforderungen bleiben. Für die westlichen Volkswirtschaften sieht das Drehbuch in den Grundzügen eine schwächere Konjunktur vor, gefolgt von Zinssenkungen der Notenbanken, wenn die wirtschaftliche Abschwächung als für die Inflationsbekämpfung ausreichend erachtet wird. Spätestens dann dürfte die Inflationsbekämpfung aus Sicht der Kapitalmärkte beendet sein.
Dieser Prozess dürfte jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und zu einer erhöhten Kapitalmarktvolatilität führen. Das Verhalten der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) wird bezüglicher Entwarnungssignale für die Kapitalmärkte zentral bleiben. Die zur Inflationsbekämpfung nötige Konjunkturschwäche ist dann erreicht, wenn sich die US-Wirtschaft entweder für einige Zeit unterdurchschnittlich entwickelt hat oder in eine ausgeprägte Rezession gefallen ist.
Bei der Zinsertragskurve, gemessen wird hier die Rendite der Staatsanleihen über 10 Jahre abzüglich 3 Monate, signalisiert derzeit eine Rezession und damit ein Ende der Hochzinsphase etwa 12 Monate vor einer Rezession. Dieses Segment der US-Zinskurve hatte im Oktober 2022 erstmals eine inverse Entwicklung. Ein Rückgang der Inflation auf die Zentralbankziele von 2 Prozent ist demgegenüber für eine Entwarnung seitens der Kapitalmärkte nicht erforderlich, da die Inflation mit einer schwächeren Konjunktur absehbar sinkt, in aller Regel aber deutlich verzögert.
Als Basisinvestments sind in diesem Umfeld dividendenorientierte Anlagen ein Option. Auch ausgewählte Mischfonds gehören dazu. Für längerfristige Anlagethemen ist ein Fokus auf die „Alternde Gesellschaft", die „Digitalisierung", Klimawandel und Infrastruktur aussichtsreich. Im Anleihenbereich sind weiterhin Unternehmensanleihen aus dem Euroraum dem Vorzug gegenüber Staatsanleihen zu geben. Auch Anleihen von aufstrebenden Ländern und Unternehmen in Hartwährungen sowie Wandelanleihen können als Ergänzungsanlage für eine Depotbeimischung dienen. Auch offene Immobilienfonds können wegen ihrer geringen Schwankungsbreite zur Depotstabilisierung beitragen.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
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Anlagekommentar November 2022 - Schwächere Inflation lässt Anleger jubeln und sorgt für vorübergehende Entspannung
Wenn eine Vollbeschäftigung herrscht, was derzeit in Europa und den USA der Fall ist, steigt der Tendenz nach die zugrundeliegende Inflation (annäherungsweise erkennbar in der Kerninflation). Sowohl in der Eurozone als auch in den USA war in den letzten Monaten die monatliche Kerninflation aus Sicht der Zentralbanken deutlich zu hoch. Überlagert wird die zugrundeliegende Inflation insbesondere von den Energiepreisen. Rückläufige Preise für Erdöl und in Europa für Erdgas sowie Strom, sorgen hier derzeit für eine Entlastung.
Anders als noch im Frühjahr 2022 haben sich die globalen Lieferketten mittlerweile weitgehend normalisiert. Zudem helfen tiefere Preise für Industriemetalle, den Inflationsdruck etwas zu mildern. Während der Inflationsdruck im Bereich Energie, Rohstoffe und Lieferketten damit nachlässt, ist eine Entwarnung seitens Notenbanken nicht absehbar, da die konjunkturellen Voraussetzungen (schwächere Arbeitsmärkte) dafür noch nicht gegeben sind.
Entwicklung der Anlagemärkte im November 2022
Die Erholung der Kapitalmärkte setzte sich im November fort. So konnte der weltweite MSCI World Index um +6,8 Prozent ansteigen. Eine Unterstützung bekam die Aufwärtsbewegung durch die moderateren Inflationsdaten, sinkende Ölpreise, starke Arbeitsmärkte in der westlichen Welt und Gerüchte, dass China seine Null-Covid-Politik lockere. Die Hoffnung dass die Inflationsrate in den USA und auch in der Eurozone ihren Höhepunkt überschritten habe, sorgte für positive Impulse für die Börsenkurse. So konnten die amerikanischen S&P 500 Index um +5,4 Prozent, Dow Jones Industrial Average Index um +5,7 Prozent und der NASDAQ 100 Index um +5,48 Prozent zulegen.
Die  Gerüchte, das Peking nach anhaltend schwachen Konjunkturdaten einen Kurswechsel seiner strikten Covid-Politik forcieren würde, sorgte beim SSE Composite Index für einen Zuwachs von +8,9 Prozent. Von dieser Entwicklung profitierten auch die europäischen Aktienmärkte. So konnte der deutsche DAX Index um+ 8,6 Prozent zulegen und der französische CAC 40 Index konnte mit +7,5 Prozent auch ein starkes Ergebnis erzielen. Selbst im derzeit krisengeschüttelten Großbritannien schaffte der FTSE 100 Index einen Zuwachs von +6,7 Prozent.
Auch an den Rentenmärkten ging es weiter aufwärts, was sich beim globalen Bondindex mit einem Anstieg um +4,7 Prozent wiederspiegelte. An den Rohstoffmärkten spielte China eine große Rolle und beflügelte dadurch die Kurse. So zogen die Preise für Industriemetalle meist zweistellig an. Gold gewann +8,3 Prozent nach Nachrichten über Zentralbankkäufe. Abwärts ging es dagegen mit dem Ölpreis. Die Gerüchte, dass Saudi-Arabien eine Produktionsausweitung plane, drückten den Preis.
Short Selling - Ob es sich lohnt und wie es funktioniert
Durch den Hype um Meme-Aktien ist das Short Selling (deutsch: Leerverkauf) stärker in den Fokus der Berichterstattung gerückt. War es früher ein Bild von unmoralischen Spekulanten, die ihr Geld damit verdienten, in dem sie andere Firmen zugrunde richten. Aber stimmt dieses Bild noch und können nicht auch Privatanleger „short sellen“? Was spricht dafür und was dagegen? Der Begriff Short Selling ist mittlerweile durchaus einem breiteren Publikum bekannt, es umgibt ihm aber immer noch etwas Mystisches. Es ist dabei grundsätzlich nicht kompliziert: Beim Short Selling setzt ein Anleger darauf, dass der Kurs eines bestimmten Wertpapiers fällt und kann so im Erfolgsfall eine Rendite erwirtschaften.
Andererseits nutzen manche Anleger das Short Selling aber auch, um sich zu „hedgen“, also abzusichern. Damit möchte man mit dem Leerverkauf keinen direkten Gewinn erzielen, sondern mögliche Verluste einer anderen Position des Portfolios begrenzen. So hat man sich für verschiedene Szenarien abgesichert. Diese Anlagestrategie ist insgesamt als sehr spekulativ anzusehen und somit als überaus risikoreich einzuordnen. Deshalb sollte dies nur von erfahrenen Anlegern angewendet werden.
Wie wird eine Shortposition aufgebaut?
Wie der Kauf von Wertpapieren funktioniert, dass wissen sicher die meisten Anleger. Beim Shorten wird es allerdings technisch etwas komplexer. Nicht nur große professionelle Anleger wie Hedgefonds können „short gehen“, auch Privatanleger haben diese Möglichkeit.
Nachfolgend sollen die vier gängigsten Methoden aufgezeigt werden:
Der klassische Leerverkauf Beim klassischen Leerverkauf leiht sich der Shortseller eine höhere Stückzahl der Aktie, von der er glaubt, dass sie im Wert fallen wird und verkauft diese Aktien dann am Markt für den aktuellen Kurs. Der Shortseller setzt nun darauf, dass der Kurs der Aktie fällt und er sie zu einem geringeren Preis wieder zurückkaufen kann, um seine geliehene Position wieder auszugleichen. Wenn die Wette erfolgreich war, streicht der Shortseller jetzt die Differenz zwischen der ursprünglichen Aktienpositionen und der später gekauften Aktienposition ein. Geht die Wette nicht auf, kann das ziemlich teuer für denjenigen werden, der sie platziert hat, denn er muss trotzdem seine geliehene Position begleichen. Da eine Aktie, zumindest theoretisch, unbegrenzt im Kurs steigen kann, sind auch den Verlusten hier keine Grenzen gesetzt. Diese Methode ist besonders risikoreich und wird in der Regel hauptsächlich von Profis eingesetzt.
Optionen Anleger können mit so genannten Put-Optionen ebenfalls auf sinkende Kurse wetten. Wer die eine Put-Option kauft, erwirbt damit das Recht, den festgelegten Basiswert zum in der Option festgelegten Preis (Ausübungspreis) zu verkaufen. „Basiswert“ ist in dem beschriebenen Szenario eine Aktie, auf deren Wertverfall der Anleger wettet. Der Basiswert kann allerdings auch eine Währung, ein Rohstoff oder ein Index sein. Wenn der Basiswert über dem Ausübungspreis bleibt, muss der Anleger die Aktie nicht erwerben. Anders als beim Leerverkauf sind die Verluste somit auf die, in der Regel bereits sehr hohen, Kosten für den Optionskontrakt begrenzt. Trotzdem handelt es sich hier um ein spekulatives Finanzprodukt.
Futures Futures entstammen, ebenso wie die Optionen, aus der Familie der Derivate und sind damit ebenfalls den spekulativen Finanzprodukten zuzuordnen. Als Derivate beziehen sich Futures auch auf einen Basiswert. Anders als bei Optionen sind Futures allerdings verpflichtende Kontrakte. Dies heißt: Wer ein Future erwirbt, muss zum vorher vereinbarten Preis den entsprechenden Basiswert kaufen. Nur durch einen Weiterverkauf des Kontrakts lässt sich das verhindern. Auch hier kann der Anleger auf fallende Kurse setzen, wenngleich das Prinzip etwas abweicht.
Contract for Difference (CFD) Auch die hoch-spekulativen CFDs gehören zu den Derivaten. Im Kern sind sie nichts anderes als eine Wette zwischen Broker und Anleger. Beachten muss man, dass CFDs nicht an der Börse gehandelt werde, sondern nur über spezialisierte Broker. Der Vertrag beinhaltet den konkreten Differenzwert eines Basiswerts (Aktie, Rohstoff, Index, usw.) im Vergleich vom Vertragsabschluss bis zum Vertragsende. Im Falle eines Shorts profitiert der Anleger entsprechend, wenn der Kurs des Basiswerts fällt. Eine Besonderheit von CFDs ist, dass sie in der Regel mit einem Hebel operieren. Nur ein geringer Teil des letztlich eingesetzten Kapitals kommt vom Anleger selbst, die sogenannte „Security Margin“. Der Rest ist Fremdkapital. Somit kann der Anleger einerseits seinen Gewinn erhöhen, aber eben auch seinen Verlust, der bis hin zum Totalverlust führen kann. Eine Nachschusspflicht, wie sie aus dem klassischen Leerverkauf bekannt ist („Margin Call“), wurde im Jahr 2017 bei CFDs untersagt. Damit sind Verluste über den eigenen Kapitaleinsatz hinaus nicht mehr möglich.
Die Risiken und Nebenwirkungen des Short Selling
Insgesamt ist Short Selling durch seinen spekulativen Charakter mit vielen Risiken verbunden und deshalb mit Vorsicht zu genießen. Eine pauschale Verteufelung ist wiederum genauso wenig sinnvoll, wie ein blauäugiger Umgang damit. Vor allem der klassische Leerverkauf ist durch die Nachschusspflicht gefährlich und mit enormen Verlustrisiken behaftet. Aber auch Derivat-basiertes Short Selling ist mit großen Verlustrisiken verbunden. Auch die Kosten sind ein nicht zu vernachlässigender Faktor.
Viele Anleger fragen sich deshalb: Ist nicht gerade in schwierigen Marktphasen das Short Selling eine gute Möglichkeit, um das eigene Portfolio abzusichern? Antwort: Ja und nein. Sich gegen eine negative Marktentwicklung absichern zu wollen, ist keine schlechte Idee. In unerfahrenen Händen kann eine solche Absicherung dennoch schnell "nach hinten" los gehen. Ausreichend Beispiele, wie man sich damit verspektakulieren kann, lieferte der große Meme-Trader-Boom im Jahr 2020, der sich hauptsächlich über Social-Media-Plattform Reddit abspielte. Wie man bei GameStop, AMC & Co. gesehen hat, agierten viele Anleger mit Hebel und blieben auf der Strecke. Nur wenige konnten am Ende tatsächlich die vollen Gewinne mitnehmen und einige haben sich die Finger verbrannt.
Beim Robo-Adviser Solidvest-Vermögensverwaltung wird beispielsweise grundsätzlich von spekulativen Investment-Strategien abgesehen und stattdessen auf ein diversifiziertes Einzeltitel-Portfolio und die taktische Steuerung der Asset-Allokation über die Cashquote gesetzt. Zwar birgt jedes Investment am Kapitalmarkt Verlustrisiken, die Risiken und Kosten für Short Selling sind allerdings ungleich höher.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
In den kommenden 12 bis 18 Monaten werden die Bekämpfung der Inflation und die Sicherung der Energieversorgung in Europa, die wesentlichen Herausforderungen bleiben. Für die westlichen Volkswirtschaften sieht das Drehbuch in den Grundzügen eine schwächere Konjunktur vor, gefolgt von Zinssenkungen der Notenbanken, wenn die wirtschaftliche Abschwächung als für die Inflationsbekämpfung ausreichend erachtet wird. Spätestens dann dürfte die Inflationsbekämpfung aus Sicht der Kapitalmärkte beendet sein.
Dieser Prozess dürfte jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und zu einer erhöhten Kapitalmarktvolatilität führen. Das Verhalten der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) wird bezüglicher Entwarnungssignale für die Kapitalmärkte zentral bleiben. Die zur Inflationsbekämpfung nötige Konjunkturschwäche ist dann erreicht, wenn sich die US-Wirtschaft entweder für einige Zeit unterdurchschnittlich entwickelt hat oder in eine ausgeprägte Rezession gefallen ist.
Bei der Zinsertragskurve, gemessen wird hier die Rendite der Staatsanleihen über 10 Jahre abzüglich 3 Monate, signalisiert derzeit eine Rezession und damit ein Ende der Hochzinsphase etwa 12 Monate vor einer Rezession. Dieses Segment der US-Zinskurve hatte im Oktober 2022 erstmals eine inverse Entwicklung. Ein Rückgang der Inflation auf die Zentralbankziele von 2 Prozent ist demgegenüber für eine Entwarnung seitens der Kapitalmärkte nicht erforderlich, da die Inflation mit einer schwächeren Konjunktur absehbar sinkt, in aller Regel aber deutlich verzögert.
Als Basisinvestments sind in diesem Umfeld dividendenorientierte Anlagen ein Option. Auch ausgewählte Mischfonds gehören dazu. Für längerfristige Anlagethemen ist ein Fokus auf die „Alternde Gesellschaft", die „Digitalisierung", Klimawandel und Infrastruktur aussichtsreich. Im Anleihenbereich sind weiterhin Unternehmensanleihen aus dem Euroraum dem Vorzug gegenüber Staatsanleihen zu geben. Auch Anleihen von aufstrebenden Ländern und Unternehmen in Hartwährungen sowie Wandelanleihen können als Ergänzungsanlage für eine Depotbeimischung dienen. Auch offene Immobilienfonds können wegen ihrer geringen Schwankungsbreite zur Depotstabilisierung beitragen.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
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Anlagekommentar Oktober 2022 - Internationale Anleger kehren China wegen zunehmenden autokratischem Führungsstil den Rücken
Für die Finanzmärkte war im letzten Monat am unruhigsten die politische Entwicklung in China, was dafür sorgte, dass der Leitindex Shanghai Composite -4,3 Prozent verlor. Der chinesische Präsident Xi hatte auf dem Parteitag der KP Chinas alle reformorientierten Mitglieder des höchsten Machtorgans gegen treue Gefolgsleute ausgetauscht. Dazu wurde der bisherige Präsidenten Hu Jintao medienwirksam aus dem Kongresssaal geführt und Präsident Xi lies sich nach einer Verfassungsänderung ein drittes Mal wählen.
Der zunehmend autokratische Führungsstil und Xis Präferenz, das Sozialwohl vor das Wirtschaftswachstum zu stellen, verunsicherten vor allem die internationalen Anleger, die ihr Geld en masse aus dem Aktienmarkt abzogen. Gleichzeitig bekräftigte Xi seine unnachgiebige Haltung in punkto Null-Covid-Strategie, die Chinas Wirtschaft in diesem Jahr bereits mächtige Einbußen beschert hat und das Wachstumsziel von 5,5 Prozent immer unwahrscheinlicher erscheinen lässt.
Entwicklung der Anlagemärkte im Oktober 2022
Bei den Anlegern war im Oktober 2022 die Hoffnung auf einen gemäßigteren Zinsstraffungszyklus in den westlichen Volkswirtschaften und eine besser als befürchtete US-Quartalsberichtssaison die Grundlage dafür, dass trotz meist schwächerer Konjunkturindikatoren eine Erholung der Kapitalmärkte einsetzte. So konnte der weltweite MSCI World Index in US-Dollar um +7,1 Prozent zulegen. Der marktbreite S&P 500 Index profitierte dadurch auch kräftig und zog um +8,0 Prozent an. Beim technologielastigen NASDAQ Composite Index belasteten die schwächeren Quartalsergebnisse bzw. vorsichtigen Ausblicke einiger US-Technologieriesen wie Alphabet, Amazon oder Meta, so dass es nur zu einem Zuwachs von +3,9 Prozent reichte.
Deutschlands und Italiens Leitindizes übernahmen mit +9,4 Prozent beim DAX Index respektive +9,7 Prozent beim FTSE MIB Index die Führungsrolle und keiner der europäischen Länderindizes musste Ende Oktober 2022 einen monatlichen Verlust ausweisen. Am schlechtesten entwickelte sich der britische FTSE 100 Index von den wichtigen Indizes in  Europa und stieg mit +2,9 Prozent unterproportional. Am unruhigsten war jedoch die Entwicklung in China. Der chinesische SSE Composite Index verlor -4,3 Prozent. Präsident Xi hatte auf dem Parteitag der KP Chinas den zunehmend autokratischen Führungsstil weiter befeuert.
Globale Staatsanleihen notierten – nach einer wahren Achterbahnfahrt – zum Monatsende relativ unverändert und an den Rohstoffmärkten sorgten die zunehmenden Wachstumssorgen für gemischte Reaktionen. So sank der als wirtschaftlicher Frühindikator angesehene Kupferpreis um rund -2 Prozent und der Goldpreis reduzierte sich um -1,6 Prozent. Der Ölpreis konnte dagegen einen Preisanstieg von fast +10 Prozent verzeichnen.
Schwellenländer sind für eine Markterholung gut gerüstet
Die Schwellenländer stehen derzeit aus unterschiedlichen Gründen sehr stak im Rampenlicht. Dies beginnt mit dem Russland-Ukraine-Konflikt, gefolgt von der Verhängung massiver Lockdowns in China im April, was weltweite Verwerfungen der Lieferketten auslöste. Für Geldanleger waren die Schwellenländer dadurch schon das ganze Jahr über ein Thema. Experten gehen davon aus, dass zahlreiche Schwellenländer von der makroökonomischen Lage und der Dynamik der Rohstoffmärkte künftig stärker profitieren werden als die Industrieländer.
Denn während sich Europa mit einer Energiekrise und steigender Inflation herumschlagen muss und in den USA angesichts der aggressiven geldpolitischen Straffung durch die Fed eine Konjunkturabkühlung unausweichlich erscheint, werden die Schwellenländer die Hauptnutznießer steigender Rohstoffpreise aufgrund des Ungleichgewichts an den Rohstoffmärkten sein. Bei seiner jüngsten Revision im Juli 2022 senkte der IWF seine Wachstumsprognosen für die USA um 1,3 Prozent auf 1 Prozent und in Deutschland um 1,9 Prozent auf 0,8 Prozent für das Jahr 2023. Auch in den Nicht-Industrieländern kam es zu Wachstumseinbußen, die aber bei den Schwellenländern wesentlich geringer als bei den Industrieländern ausfiel.
Die folgende Grafik zeigt das Wachstumsgefälle zwischen den wichtigsten Schwellen- und Industrieländern. Nach einem langfristigen Rückgang des Wachstumsgefälles wird das relative Wachstum der Schwellenländer voraussichtlich stark anziehen und könnte sich den Niveaus annähern, die zuletzt 2014 zu verzeichnen waren.
Die Schwellenländer sind heute wesentlich robuster als während des Taper Tantrum im Jahr 2013
Dies kann man an 3 wesentlichen Punkten festmachen:
Viele Schwellenländer haben ihre außenwirtschaftliche Position verbessert. So hat Indien beispielsweise seine Fremdwährungsreserven seit 2012 verdoppelt. Wenngleich seine Auslandsschulden ebenfalls gestiegen sind, geschah dies langsamer, sodass sich das Verhältnis von Fremdwährungsreserven zu Auslandsschulden und damit die Widerstandsfähigkeit des Landes gegen externe Einflüsse verbessert hat. Indien, Mexiko, China und Südkorea ist es gelungen, den Anteil der kurzfristigen Schulden an ihren Auslandsverbindlichkeiten zu verringern.
Die Zentralbanken in Lateinamerika waren schneller als die US-Notenbank bei der Anhebung der Leitzinsen zur Eindämmung der Inflation. Brasilien, Mexiko, Peru und Kolumbien hatten schon 2021 mit der Erhöhung ihrer Leitzinsen begonnen. Dies hat massive Kapitalabflüsse verhindert und die Differenz der Realzinsen gegenüber den USA erhöht, was vor allem die Währungen Brasiliens und Mexikos gestützt hat.
Die heimischen Anleihenmärkte der Schwellenländer sind heute größer als 2013, da ihnen zusätzliche Refinanzierungsoptionen zur Verfügung gestellt werden, insbesondere im Umfeld eines steigenden US-Dollars.
Der wichtigste Aspekt ist jedoch, dass die Unternehmen der Schwellenländer zu Beginn dieses Abschwungs solide Fundamentaldaten und damit eine hohe Stabilität aufwiesen. So lag die Nettoverschuldung zu Beginn dieses Jahres auf einem historisch niedrigen Niveaus. Im Vergleich mit dem Rest der Welt, sind Schwellenländerunternehmen auch weniger verschuldet als ihre Pendants in den USA und Europa. Das soll aber nicht heißen, dass sich alle Schwellenländer vom weltweiten Konjunkturabschwung und dem Anstieg der Finanzierungskosten verschont werden. Mit Sri Lanka, Kenia und Pakistan sind in diesem Jahr auch eine zunehmende Zahl von Ländern unter Druck geraten.
Die Rohstoffmärkte profitieren vom Wandel zu umweltfreundlicheren Alternativen
Die eingeleitete Energiewende erfordert auch eine große Menge an Basismetallen. Kupfer, Nickel und Lithium sind nur einige der Erze, die für grüne Technologien gebraucht werden. Diese Basismetalle kommen vorwiegend aus den Schwellenländern. So stammen beispielsweise 40 bis 45 Prozent des Kupfers aus Chile, Peru und Mexiko, während 50 des Nickels aus Indonesien und von den Philippinen kommen. Die Nachfrage nach Erzen im Zusammenhang mit dem grünen Wandel wird sich bis 2040 voraussichtlich mindestens verdoppeln. Elektrofahrzeuge, die eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der grünen Agenda von Regierungen weltweit spielen, brauchen fast sechs Mal so viele Erze wie normale Autos. Zwischen der Entdeckung von Rohstoffvorkommen und dem Beginn ihrer Förderung liegen drei bis fünf Jahre, was folglich nur eins bedeutet: Höhere Preise.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
In einem Umfeld, dass derzeit durch unüblich viele Unwägbarkeiten geprägt ist, fungieren mittelfristige Szenarien als ein Sicherheitsanker. So kann in einem vernünftigen Szenario, bei dem zu Grunde gelegt wird, dass die überhöhte Inflationsphase in spätestens drei Jahren endet, kann eine wirtschaftliche Entwicklung ähnlich wie vor der Pandemie verlaufen. Dies bedeutet, dass das globale Wirtschaftswachstum verhalten ist und die Inflation weitgehend unter Kontrolle ist. Die aktuellen Anleiherenditen in Europa entsprechen etwa diesem mittelfristigen Szenario, während sie in den USA derzeit leicht über dem mittelfristigen Gleichgewichtswert liegen.
An den Kapitalmärkten wird derzeit, anders als noch vor einigen Monaten, davon ausgegangen, dass es den führenden Notenbanken gelingen wird, die Inflation auf ihr Ziel von 2 Prozent zurückführen. Diese veränderte Markteinschätzung zeigt sich etwa im Rückgang der Inflationserwartungen an den Anleihemärkten. Dies kann dahingehend interpretiert werden, dass viele Investoren mittlerweile etwas weniger auf die kurzfristigen wirtschaftlichen Verwerfungen als auf eine Rückkehr von Normalität in der mittleren Frist fokussiert sind.
Deshalb sind die die aktuellen Anleiherenditen im Vergleich zu Geldmarktanlagen interessanter. Zudem haben sich mit der nachlassenden konjunkturellen Dynamik die Aussichten für Anleihen verbessert. Bei Zukäufen sollten kürzere bis mittlere Laufzeiten, mit dem Ziel, Anleihen auf Verfall zu halten bevorzugt werden.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Anlagekommentar September 2022 - Für die Fed hat die Inflationsbekämpfung oberste Priorität und behält deshalb ihren rasanten geldpolitischen Straffungskurs bei
Für die Inflationsbekämpfung ist zumindest für einige Quartale ein unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum nötig. Dies wird durch eine Kombination aus höheren Zinsen und Inflation entstehen. In den USA wird die Geldpolitik einen wichtigen Teil beitragen müssen, während in Europa der Inflation eine größere Rolle zukommt.
Die US-Notenbank Fed hat im September 2022 die Leitzinsen noch einmal deutlich um 75 Basispunkte angehoben, während der Zinspfad danach allmählich flacher ausfallen wird. Die Herausforderung für die Federal Reserve System (Fed) besteht darin, dass die Wirkung vergangener Zinserhöhungen auf die Wirtschaft einigermaßen gut abgeschätzt wird, um dem Ziel eines Soft-Landings möglichst nahe zu kommen. Zinserhöhungen gab es auch in der Eurozone, der Schweiz und in Großbritannien. Dagegen hat China die Zinsen im August 2022 gesenkt, während in Japan weiterhin keine Änderungen anstehen.
Entwicklung der Anlagemärkte im September 2022
Die Angst vor einer globalen Rezession und zu hohen Zinsen traf die Kapitalmärkte im September mit voller Wucht. In der Folge gab der globale Aktienindex MSCI World Index um -9,5 Prozent nach. Obwohl sich die Wirtschaftsaussichten in der Eurozone stärker eintrübten als in den USA, verloren US-Aktien und US-Anleihen überdurchschnittlich. Die Ursache lag an den überraschend aggressiven Tönen des Fed-Präsidenten Jerome Powell auf dem Notenbanktreffen in Jackson Hole Ende August 2022. Dort standen der geldpolitische Pfad der US-Zentralbank und die Inflationszahlen im Fokus der Anleger.
Der marktbreite S&P 500 Index gab -9,3 Prozent ab und der technologielastige NASDAQ Composite verlor mit -10,5 Prozent sogar zweistellig. In Europa konnten sich die Leitindizes Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Großbritanniens mit Verlusten von -4 bis -6 Prozent vergleichsweise gut behaupten. Auch in Asien ging es bergab, was beim NIKKEI 225 Index zu einem Rückgang von -7,7 Prozent führte und der chinesische  Hang Seng Index verlor dagegen noch mehr und landete bei -13,7 Prozent.
An den Rentenmärkten kamen auch in der Folge der Zinserhöhungen der Notenbanken die globalen Investmentgrade-Anleihen massiv unter die Räder und fielen um 5,1 Prozent. Hauptursache war, dass die US-Notenbank ihren Straffungszyklus mit einem großen Zinsschritt von 75 Basispunkten fort setzte. Die Federal Reserve System (Fed) bekräftigte, den eingeschlagenen schnellen Zinspfad unvermindert beizubehalten, bis sich eine nachhaltige Abschwächung der Inflationsrate zeigt. Für die Marktteilnehmer war die Fed-Aussage, auch eine Rezession in Kauf zu nehmen, um den Preisauftrieb zu brechen, ein starkes Warnsignal. In der Folge stiegen die Finanzierungskosten und die Hypothekenzinsen auf den höchsten Stand seit 2008 und gaben Sorgen vor einer Immobilienkrise und einem heftigen Konjunktureinbruch neue Nahrung.
Auch Großbritannien trug seinen Anteil zu den Verwerfungen der Anleihemärkte bei. Dabei sorgte der neue Finanzminister mit der Aussage, die von der Vorgängerregierung geplante Erhöhung der Unternehmenssteuern nicht zu realisieren, eine Krise am britischen Markt für Staatsanleihen aus. Die Turbulenzen waren so heftig, dass sich Premierministerin Truss in Schadensbegrenzung übte und mehrere britische Immobilienfonds die Rückgabemöglichkeiten einschränkten. Auch die Bank of England war gezwungen, sich Anleihenkäufe in dreistelliger Milliardenhöhe genehmigen zu lassen und verstärkt Staatsanleihen aufzukaufen, um Ausfälle bei britischen Pensionsfonds zu verhindern.
Bei den Rohstoffen stürzte der Ölpreis um fast -11 Prozent ab. Der US-Dollar fungierte in den zunehmend volatileren globalen Währungsmärkten als sicherer Hafen und um +2,5 Prozent gegenüber dem Euro aufwerten. Dagegen konnte Gold seine Sicherheitsfunktion mit einem Abschlag von -3 Prozent im September 2022 nicht erfüllen.
Rentenmärkte - Gut gerüstet in eine neue Zeit in der die Inflation im Mittelpunkt steht
Durch die Turbulenzen an den Rentenmärkten wurden die Anleger auf eine harte Probe gestellt. So war jahrelang für die Kapitalmärkte das Wirtschaftswachstum ein zentrales Thema – jetzt rückt die Inflation in den Mittelpunkt. Und so das Jahr 2022 als das Jahr in Erinnerung bleiben, an dem sich die Rahmenbedingungen an den Rentenmärkten grundlegend geändert haben. In den entwickelten Ländern wurden Inflationsschocks verzeichnet, wie sie seit den Ölpreisschocks der Siebzigerjahre nicht mehr gesehen wurden.
Seit Ende der Neunzigerjahre hatte die Inflation nicht mehr so im Zentrum der gestanden, um im Jahr 2022 dagegen wieder in den Mittelpunkt zu rücken. In der Folge wurden steigende Preise zum wichtigsten Einflussfaktor für die Geldpolitik und die Finanzmärkte. Für manche jüngere Marktteilnehmer fühlt sich dies gänzlich neu an, denn die Rentenmarktindizes mussten im historischen Vergleich außerordentlich hohe Verluste hinnehmen. Im bisherigen Jahresverlauf konnten die Anleger praktisch an keinem Markt für Staatsanleihen auch nur ein bisschen Sicherheit finden.
Die Verluste am Rentenmarkt sind nach wie vor außerordentlich hoch, allerdings hat sich jedoch ihre Struktur im Jahresverlauf in gewissem Umfang geändert. Im ersten Quartal 2022 wurden die Kursrückgänge vor allem dadurch ausgelöst, dass Anleihen sensibel auf Zinsanhebungen reagierten, was auch als „Durationsrisiko“ bezeichnet wird. Die Renditen von relativ sicheren Staatsanleihen und von chancenreicheren Staatsanleihen und Unternehmensanleihen stiegen im Gleichschritt an. Im zweiten Quartal 2022 hielten die Verluste an, weil die Bonitätsrisiken als größer eingeschätzt wurden: Die Differenz zwischen den Renditen für sicherere bzw. riskantere Papiere weitete sich aus, weil erstere sanken und letztere weiter anstiegen.
Derzeit sind keine Anzeichen für ein Abklingen der Marktvolatilität zu erkennen. Dennoch können die Kurzrückgänge für langfristige Anleger eine interessante Einstiegsphase bedeuten.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
In einem Umfeld, dass derzeit durch unüblich viele Unwägbarkeiten geprägt ist, fungieren mittelfristige Szenarien als ein Sicherheitsanker. So kann in einem vernünftigen Szenario, bei dem zu Grunde gelegt wird, dass die überhöhte Inflationsphase in spätestens drei Jahren endet, kann eine wirtschaftliche Entwicklung ähnlich wie vor der Pandemie verlaufen. Dies bedeutet, dass das globale Wirtschaftswachstum verhalten ist und die Inflation weitgehend unter Kontrolle ist. Die aktuellen Anleiherenditen in Europa entsprechen etwa diesem mittelfristigen Szenario, während sie in den USA derzeit leicht über dem mittelfristigen Gleichgewichtswert liegen.
An den Kapitalmärkten wird derzeit, anders als noch vor einigen Monaten, davon ausgegangen, dass es den führenden Notenbanken gelingen wird, die Inflation auf ihr Ziel von 2 Prozent zurückführen. Diese veränderte Markteinschätzung zeigt sich etwa im Rückgang der Inflationserwartungen an den Anleihemärkten. Dies kann dahingehend interpretiert werden, dass viele Investoren mittlerweile etwas weniger auf die kurzfristigen wirtschaftlichen Verwerfungen als auf eine Rückkehr von Normalität in der mittleren Frist fokussiert sind.
Deshalb sind die die aktuellen Anleiherenditen im Vergleich zu Geldmarktanlagen interessanter. Zudem haben sich mit der nachlassenden konjunkturellen Dynamik die Aussichten für Anleihen verbessert. Bei Zukäufen sollten kürzere bis mittlere Laufzeiten, mit dem Ziel, Anleihen auf Verfall zu halten bevorzugt werden.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
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Anlagekommentar August 2022 - Fed und EZB zeigen sich geldpolitisch aggressiver und propagieren einen steileren Zinserhöhungspfad
Auch wenn sich die US-Konsumentenpreisinflation stärker als erwartet auf 8,5 Prozent reduziert hat, kommt vom Chef der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) Jerome Powell auf dem jährlichen Treffen der Notenbanker in Jackson Hole das Statement, dass der Leitzins weiter steigen und für eine längere Zeit auf höheren Niveaus bleiben werde. Viele Marktteilnehmer hatten infolge von Rezessionssorgen moderatere Töne erwartet, so dass eine Flucht aus Anleihen einsetzte und der US-Dollar eine kräftige Aufwertung hinnehmen musste.
Auch in der Eurozone zeigte sich die Europäische Zentralbank (EZB) in der geldpolitischen Herangehensweise aggressiver und propagierte einen steileren Zinspfad, so dass die Marktteilnehmer nun mit einer Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte im September 2022 rechnen. Die Inflationsrate stieg weiter an und erreichte mit 9,1 Prozent ein neues Rekordhoch und die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatsanleihe verdoppelte sich fast auf 1,5 Prozent.
Entwicklung der Anlagemärkte im August 2022
Die Kombination von weiter steigenden Gas- und Strompreisen und einer abfallenden Unternehmensstimmung fielen die Abgaben an den großen europäischen Aktienmärkten stärker als aus als in den USA. So musste der deutsche DAX Index -4,8 Prozent abgeben und der marktbreite Stoxx Europe 600 Index ging mit -5,3 Prozent nach unten. Auch der weltweite MSCI World Index musste einen Rückgang von -4,3 Prozent hinnehmen. Die US-Aktien konnten sich diesem Trends nicht entziehen, was beim Dow Jones Industrial Average Index zu einem Rückgang von -4,1 Prozent führte und auch die Wachstumswerte wie der NASDAQ 100 Index ging um -5,2 Prozent zurück.
Lediglich die Börsen in Asien halten sich dank niedrigerer Inflation und staatlicher chinesischer Stützung besser. So konnte der japanische NIKKEI 225 Index um +1 Prozent zulegen und der chinesische Hang Seng Index musste nur einen Rückgang von -1 Prozent hinnehmen.
An den Anleihemärkten setzte sich die Erholung weiter fort. Die Renditen stiegen weiter an, was sich beispielsweise mit der Verdopplung der zehnjährigen deutschen Staatsanleihe auf fast auf 1,54 Prozent widerspiegelte. Neben einer deutlich geringeren Volatilität sorgen die inzwischen wieder positiven Geldmarktzinssätze für einen stabilen Ertrag. Unter dem schwierigeren Marktumfeld litten allerdings die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen.
Dagegen wurden die Rohstoffmärkte vom einem Abwärtssog erfasst, der aus den Wachstumssorgen resultierte. Im Angesicht steigender Realzinsen ging der Goldpreis um -3,1 Prozent zurück. Das Rohöl notierte in Erwartung einer schwächeren Nachfrage um -7,4 Prozent niedriger und die Industriemetalle verloren zwischen 1-9 Prozent. Dagegen konnte sich der Kupferpreis, der gerne als Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung angesehen wird, mit einem Rückgang von nur -1,1 Prozent gut behaupten.
Wie man mit Innovationen Lieferketten zum Laufen bringen kann
In den vergangenen beiden Jahren kam es bei zahlreichen Gütern zu Engpässen, von Toilettenpapier bis zu Halbleiterchips. Dies sorgte bei Verbrauchern und Unternehmen weltweit für Kopfschmerzen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, es reicht von der Coronapandemie bis zur Deglobalisierung in einigen Sektoren und in jüngster Zeit auch noch der Krieg in der Ukraine. In der letzten Zeit waren Anzeichen dafür zu erkennen, dass sich der Druck auf die Lieferketten reduziert. Historisch gesehen bleiben die Belastungen dennoch hoch.
Diese Disruptionsphase hat jedoch auch positive Seiten: In vielen Fällen wird die Innovationen voran getrieben. Denn die Unternehmen möchten ihr Geschäftsmodell zukunftssicher machen und dafür investieren sie häufig in neue Technologien oder überarbeiten jahrzehntealte Lieferkettenstrategien.
Für die Anleger ergeben sich daraus einerseits Herausforderungen, andererseits Chancen
Kurzfristig dürften Die Gewinnmargen der Unternehmen dürften durch die Lieferprobleme kurzfristig unter Druck stehen, vor allem dann, wenn Unternehmen für Kostensteigerungen infolge von Lieferverzögerungen anfällig sind. Dazu gehören beispielsweise Transport- und Logistikunternehmen, Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und Einzelhändler. Längerfristig eröffnen sich für Anlegern jedoch auch Chancen in verschiedenen Bereichen, von Robotik bis zu einer Diversifizierung der Lieferanten, da die Unternehmen ihr Geschäft krisenfester machen möchten.
In Innovation investieren Von einer Erhöhung der Lagerbestände bis zu einer effizienteren Verpackung von Lieferungen prüfen die Unternehmen, wie sie ihre Lieferketten durch Automatisierung und intelligente Datennutzung optimieren können. Dazu gehört auch ein stärkerer Einsatz von Robotern. Für viele Unternehmen steigen die Ausgaben im Zuge der Inflationsbeschleunigung. Mit Hilfe von Robotern lassen sich Routineaufgaben wie Lagermanagement und Auslieferungen verschlanken und gleichzeitig Arbeitskosten senken. Das Personal kann dann in Bereichen mit höherer Wertschöpfung eingesetzt werden, wo eine Automatisierung nicht sinnvoll ist. Außerdem besteht weiteres Investitionspotenzial. Derzeit werden laut den jüngsten Zahlen der International Federation of Robotics im verarbeitenden Gewerbe weltweit pro 10.000 Beschäftigte rund 126 Industrieroboter eingesetzt. An wichtigen Produktionsstandorten wie Südkorea und Singapur liegt die Roboterdichte im hohen einstelligen Bereich. Dies deutet auf Aufholpotenzial in Märkten wie China, USA und Frankreich hin, wo die Dichte sehr viel geringer ist.
Lebensmittelversorgung Auch in der Agrartechnologie finden umfangreiche Innovationen statt. Das Interesse an diesem Sektor ist durch die Sorgen um die Lebensmittelsicherheit gestiegen, welche durch den Ukrainekrieg und Covid-19 noch verschärft wurden. Anfang 2022 kletterten die Lebensmittelpreise auf Rekordhöchststände. Seither sind sie zwar wieder zurückgegangen, aber hohe Düngerpreise, ein ungünstiger Konjunkturausblick und Wechselkursbewegungen könnten die Aussichten belasten. Dies spricht zukünftig für höhere Investitionen in Agrartechnologie und Bewässerungsausrüstung. Die langfristigen Wachstumsaussichten des Sektors haben sich in den vergangenen Jahren verbessert, da immer mehr Länder ihre Lebensmittelversorgung krisenfester gestalten wollen, um nicht so stark von Naturereignissen wie Dürren oder Überschwemmungen in Mitleidenschaft gezogen zu werden, die durch den Klimawandel immer häufiger werden. Wagniskapitalinvestitionen in Agrartechnologie (worunter alles vom Einsatz von Robotern bis hin zu GPS Technologie fällt) schnellten 2021 um 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf die Rekordsumme von 11,3 Milliarden US Dollar in die Höhe (Quelle: Investment Monitor unter Rückgriff auf PitchBook-Daten, 8. Juli 2022).
Datensammlung Moderne Analysetechnologien können für Unternehmen bei der Planung und beim Risikomanagement hilfreich sein. Die jüngsten Lieferkettenverwerfungen haben unter anderem gezeigt, dass nur sehr wenige Unternehmen alle Stationen ihrer Lieferketten im Blick haben. In einer McKinsey-Umfrage aus dem Jahr 2021 zeigte sich, dass Unternehmen, die gut in der Covid-19-Pandemie zurechtgekommen waren, nach eigenem Bekunden mit 2,5-fach so hoher Wahrscheinlichkeit auch schon vorher auf moderne Analysetechniken zurückgegriffen hatten (Quelle: McKinsey, 23. November 2021). Das bedeutet, dass Unternehmen, welche in moderne Analysetechniken investieren, womöglich besser dazu in der Lage sind, mit Umbrüchen und konjunkturellem Gegenwind umzugehen. Weil die Unternehmen mehr und besser aufbereitete Daten benötigen, steigt auch das Interesse an Datenzentren. Aus Anlegersicht bieten Datenzentren Diversifizierungsmöglichkeiten und ein Engagement in Vermögenswerten mit langfristigen Wachstumstreibern.
Lieferketten verändern sich Über die technologischen Entwicklungen hinaus, werden sich breite angelegte Änderungen der Lieferstrategien einstellen. Durch die jüngsten Verwerfungen können die Unternehmen unter anderem nicht mehr so flexibel auf Veränderungen der Konsumnachfrage oder auf geopolitische Ereignisse wie die handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China, Großbritanniens Ausscheiden aus der Europäischen Union oder den Krieg in der Ukraine reagieren. Deshalb geben einige Unternehmen die seit Jahrzehnten im Supply-Chain-Management geltende Philosophie der Just-in-Time-Produktion auf und setzen verstärkt auf eine Just-in-Case-Strategie, bei der sie umfangreichere Lagerbestände vorhalten. Andere diversifizieren ihre Lieferanten und intensivieren das Nearshoring, verlagern also ihre eigene Produktion näher an die Region, in der die Nachfrage besteht, oder beziehen Lieferungen aus der näheren Nachbarschaft. Durch diesen Trend zum Nearshoring könnte das Interesse an lokalen Lagerhäusern steigen, wenn immer mehr Unternehmen ihre Lieferkette krisenfester gestalten wollen, um sich gegen Engpässe aufgrund geopolitischer Krisen oder eine Neuauflage der coronabedingten Engpässe abzusichern. In manchen Bereichen wollen auch die Regierungen die Abhängigkeit ihrer jeweiligen Länder von wichtigen Bauteilen aus dem Ausland verringern. Im August 2022 wurde in den USA ein Gesetz verabschiedet, das milliardenschwere Subventionen für Halbleiterproduktion und -forschung im Inland vorsieht. Die Europäische Union und andere Regionen haben ähnliche Pläne zum Aufbau einer eigenen Chipindustrie angekündigt. Langfristig kann dies zur Bekämpfung der globalen Engpässe bei Chips beitragen, die sich aus der steigenden Nachfrage nach Autos und anderen Produkten, für die die Chips benötigt werden, ergeben. Unternehmen, die diese Herausforderungen entlang der Lieferketten jetzt meistern, könnten besser positioniert sein, um künftige Disruptionsphasen zu überstehen oder sogar davon zu profitieren.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es für Anleger unter strategischen Gesichtspunkten überlegenswert sein kann, was Lieferkettenprobleme für ihr Portfolio bedeuten können. Dies gilt sowohl in Form kurzfristiger Disruptionen als auch längerfristiger Chancen, die sich aus breiteren strukturellen Veränderungen im verarbeitenden Gewerbe und der Logistik und den entsprechenden Technologien ergeben könnten.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
In einem Umfeld, dass derzeit durch unüblich viele Unwägbarkeiten geprägt ist, fungieren mittelfristige Szenarien als ein Sicherheitsanker. So kann in einem vernünftigen Szenario, bei dem zu Grunde gelegt wird, dass die überhöhte Inflationsphase in spätestens drei Jahren endet, kann eine wirtschaftliche Entwicklung ähnlich wie vor der Pandemie verlaufen. Dies bedeutet, dass das globale Wirtschaftswachstum verhalten ist und die Inflation weitgehend unter Kontrolle ist. Die aktuellen Anleiherenditen in Europa entsprechen etwa diesem mittelfristigen Szenario, während sie in den USA derzeit leicht über dem mittelfristigen Gleichgewichtswert liegen.
An den Kapitalmärkten wird derzeit, anders als noch vor einigen Monaten, davon ausgegangen, dass es den führenden Notenbanken gelingen wird, die Inflation auf ihr Ziel von 2 Prozent zurückführen. Diese veränderte Markteinschätzung zeigt sich etwa im Rückgang der Inflationserwartungen an den Anleihemärkten. Dies kann dahingehend interpretiert werden, dass viele Investoren mittlerweile etwas weniger auf die kurzfristigen wirtschaftlichen Verwerfungen als auf eine Rückkehr von Normalität in der mittleren Frist fokussiert sind. Die Aktienrallye im Juli belegt zudem, dass am Kapitalmarkt weitgehend auf ein Soft-Landing gesetzt wird.
Deshalb sind die die aktuellen Anleiherenditen im Vergleich zu Geldmarktanlagen interessanter. Zudem haben sich mit der nachlassenden konjunkturellen Dynamik die Aussichten für Anleihen verbessert. Bei Zukäufen sollten kürzere bis mittlere Laufzeiten, mit dem Ziel, Anleihen auf Verfall zu halten bevorzugt werden.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
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Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
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Anlagekommentar Juli 2022 - Die Anleihemärkte erholen sich trotz neuer Inflationshochs und massiver Zinserhöhungen
Nach den kräftigen Verlusten im Vormonat konnten sich die Kapitalmärkte im Juli 2022 wieder erholen. Und dies, obwohl sich die Notenbanken der Industrieländer auf einem aggressivem geldpolitischen Straffungskurs befinden. So schritt die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) mit einem zweiten Zinsschritt von 75 Basispunkten auf dem Zinserhöhungspfad weiter voran. Dies war angesichts eines neuen 40-Jahreshochs bei der Konsumentenpreisinflation von 9,1 Prozent von den Marktteilnehmern erwartet worden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) startete parallel mit dem ersten Zinsschritt seit elf Jahren ihren Zinserhöhungszyklus. Dieser fiel mit 0,5 Prozent stärker aus, als dies die Volkswirte und Strategen erwartet hatten. Gleichzeitig wurde mit dem Transmission Protection Instrument (TPI) ein Instrument vorgestellt, welches eine weitere, zu starke Ausweitung der Kreditaufschläge der Euro-Peripherie-Länder verhindern soll.
Entwicklung der Anlagemärkte im Juli 2022
Wie am Anfang des Artikels schon dargelegt, konnten sich die Kapitalmärkte im vergangenen Monat wieder erholen. Für den weltweiten MSCI World Index bedeutete dies einen Zuwachs von +7,9 Prozent. Dabei waren Wachstumsaktien die Treiber der Erholung. Wie so oft kamen die Impulse von den US-Aktien, wobei der S&P 500 Index um +9,1 Prozent zulegte und der technologielastige NASDAQ Composite Index sogar einen Zuwachs von +12,4 Prozent schaffte. Die europäischen Pendants kamen dagegen nur auf gemischte Zahlen. So konnte sich der französische CAC 40 Index um + 8,9 Prozent steigern, während sich der spanische IBEX 35 Index nur mit einem mageren Zuwachs von 0,7  Prozent zu frieden zeigen konnte. Der deutsche DAX Index rettete sich mit einem Zuwachs von +5,5 Prozent ins Ziel und kam damit aber auch nur ins Mittelfeld.
Auch die Rentenmärkte konnten sich kräftig erholen. Zu gaben die sicheren Renditen rund um den Globus nach, getrieben von Rezessionssorgen und der Erwartung, dass die Zentralbanken bald wieder moderatere geldpolitische Töne anschlagen müssten. In den USA sank die Rendite der zehnjährigen Staatspapiere um 36 Basispunkte auf 2,65 Prozent, obwohl die Inflationsdaten erneut höher als prognostiziert ausfielen. Die den deutschen Staatsanleihen rentierten sogar mit 0,52 Prozent niedriger, bei 0,82 Prozent. Bei den Unternehmensanleihen engten sich die Kreditaufschläge leicht ein, so dass hier die Kursgewinne noch ein bisschen höher lagen.
Die Rohstoffmärkte konnten sich dagegen nicht zwischen Rezessionsängsten und Angebotsengpässen entscheiden und hielten sich die Waage. Dagegen blieben die geopolitischen Spannungen und die Energiekrise als Belastungsfaktor erhalten. Nach den politischen Provakationen von Russland mit der Nordstream 1-Pipeline floss zwar wieder russisches Erdgas nach Deutschland, die Kapazität lag allerdings nur auf dem vorherigen Niveau von 40 Prozent. Dazu kam die Ankündigung Russlands, eine weitere Halbierung der Gaslieferungen in den kommenden Wochen vorzunehmen, da angeblich weitere Instandsetzungsarbeiten anstehen würden. Dadurch stieg der europäische Preis für Erdgas auf neue Höchststände und lag im Juli 2022 bei einem Plus von 28 Prozent.
Auch der Kupferpreis, der häufig als Indikator für die wirtschaftliche Aktivität herangezogen wird, ging mit fast -4 Prozent nach unten. Weizen ging im Preis sogar um über -8 Prozent in den Keller. Dagegen haben sich die Preise für Silber, Nickel und Aluminium leicht verteuertet. Beim Gold war die Richtung dagegen ein andere, was an den steigenden Opportunitätskosten durch die Zinserhöhungen und der starken US-Währung lag und den Preis für die Feinunze um -2,3 Prozent nach unten zog.
Vollbeschäftigung in USA und Europa: Persistente Inflation
Die Inflation im Euroraum steigt weiter und die Zahlen lagen im April 2022 und Mai 2022 über den Schätzungen der Ökonomen, was sowohl die Gesamt- als auch für die Kerninflation betrifft. Auch in den USA deuten die monatlichen Inflationsraten auf einen anhaltenden, breit gefächerten Preisdruck hin.
Auf Basis einer Analyse von historischen Inflationsphasen ist davon auszugehen, dass die Kerninflation tendenziell steigt, solange die Produktionskapazitäten ausgelastet sind und eine Vollbeschäftigung herrscht, was derzeit sowohl in den USA als auch in Europa gegeben ist. Auch höhere Energiepreise schlagen sich indirekt in der Kerninflation nieder, sogenannte Zweitrundeneffekte, d.h. Überwälzung gestiegener Energiepreise der Unternehmen an die Verbraucher.
In einer solchen Konstellation, mit einem Preisanstieg in weiten Teilen der Wirtschaft, können tiefere Energiepreise oder eine Entspannung an den Gütermärkten, zwar die Inflation dämpfen, die Grundproblematik mangelnder Produktionskapazitäten aber nicht lösen. Auch durch normalisierte Lieferketten oder was Engpässe am Arbeitsmarkt einschließt gibt es keine schnelle Änderung. Dazu kommt, dass aktuell diesbezüglich in China aufgrund der Covid-19-Nulltoleranz und anhaltender lokaler Lockdowns es noch zusätzliche gewisse Unsicherheiten gibt.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Auf der Grundlage eines mittelfristigen konstruktiven Szenarios für die Weltwirtschaft, wie tiefe, aber positive reale Wachstumsraten und einer Inflationsrate im Rahmen der Ziele führender Zentralbanken von 2 Prozent, bietet sich für mittelfristig orientierte Anleger aktuell eine etwa neutrale Aktienallokation mit einem Depotanteil 50-60 Prozent an. Allerdings ist für die kommenden 6 bis 12 Monate das Szenario der Bandbreite wesentlich größer als üblich. Insbesondere scheinen aus heutiger Sicht die Rückschlagsrisiken mindestens ebenso ausgeprägt zu sein wie die Erholungschancen, was für kurzfristig orientierte Anleger eine gewisse Zurückhaltung bedeutet.
Ebenso sollten Neuanlagen gestaffelt getätigt werden, nach Rückschlägen kann zugekauft werden. So dürfte sich die US-Börse mittel- und längerfristig gut entwickeln, derzeit besteht aber eine gewisse Präferenz für Europa. Katalysatoren für eine Outperformance der Schwellenländer Asiens oder Japans sind derzeit kaum erkennbar. Bezüglich Marktsegmente spricht viel für eine leicht defensive Branchenallokation und zumindest eine Marktgewichtung der Value Branchen (u.a. Finanzwerte, mit einem Fokus auf Versicherungen, Energie, Telekommunikation und generell Unternehmen mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite).
Bei Rentenpapieren sollte man nicht weiter untergewichtet sein, da sich mit den gestiegenen Renditen Chancen und Risiken nun etwa die Waage halten. Mittlerweile sind auch in Europa und in fast allen Märkten und Laufzeitensegmenten, die Renditen positiv. Aufgrund konjunktureller Unsicherheiten und positiver Renditen bei Staatsanleihen sollten Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen nicht mehr bevorzugt werden. Aktuell muss man weiterhin von hohen Rohstoff- und Energiepreise ausgehen, wobei ein erneuter deutlicher Anstieg nicht dem Hauptszenario entspricht. Der Rohstoffsektor, beispielsweise Aktien von Erdöl- und Erdgasunternehmen, bieten sich weiterhin zur Diversifikation der Anlagestrategie an.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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Anlagekommentar Juni 2022 - Die Leitzinserhöhungen vieler Zentralbanken beunruhigen die Kapitalanleger und sorgen für Rezessionsängste
Die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) hat wie erwartet den Leitzins um 0,75 Prozent erhöht und auch gleich weitere Zinsanhebungen signalisiert. Die Inflationsrate stieg in den USA stärker als erwartet wurde auf ein 40-Jahreshoch von 8,6 Prozent. In der Eurozone wurde ein gleichstarker Preisanstieg registriert. Dadurch kamen in der Eurozone wieder alte Ängste vor einem Auseinanderbrechen der Währungsgemeinschaft auf. Denn der Kreditaufschlag für das stark verschuldete Italien erhöhte sich so stark, dass die Rendite langlaufender italienischer Staatspapiere kurzzeitig die 4 Prozent-Marke überschritten hatte. Auch Spaniens zehnjährige Staatspapiere rentierten mit 3 Prozent ebenfalls deutlich höher als bisher.
Die Europäische Zentralbank (EZB) beraumte wegen der derzeitigen Situation kurzfristig eine Notfallsitzung ein. Als Resultat stellt die EZB ein neues Anti-Fragmentierungstool zur Dämpfung übermäßig starker Ausweitungen der Kreditaufschläge vor. Von den Marktteilnehmern wurde diese Maßnahme jedoch nicht als nachhaltig angesehen. Im Juli 2022 soll es eine erste Zinserhöhung der EZB geben, gefolgt von einem potenziell größeren Zinsschritt im September 2022. Mit diesen Ankündigungen folgt man der britischen Zentralbank , die den Leitzins auf 1,25 Prozent anhoben hat und der Schweizer Notenbank, die ihren Leitzins überraschend um 0,5 Prozent auf minus 0,25 Prozent erhöhte.
Entwicklung der Anlagemärkte im Juni 2022
Die Kapitalmärkte wurden im Juni von starken Verlusten geprägt. Die Ängste vor einer globalen Rezession, unvermindert steigende Inflationsraten, der aggressive geldpolitische Kurs der westlichen Zentralbanken und der andauernde Krieg in der Ukraine ließen Aktien-, Anleihen- und Rohstoffmärkte einbrechen.
In diesem Zuge kam der weltweite MSCI World Index mit -8,8 Prozent in US-Dollar gerechnet unter die Räder und in Euro umgerechnet lag der Verlust bei nur bei -6,4 Prozent. Dies lag daran, dass die US-Währung infolge der aggressiven Zinserhöhung von der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve System (Fed) und der zögerlicheren Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB) gegenüber dem Euro kräftig aufwertete. Sowohl in Nordamerika als auch in Europa sind die Verluste bei den Aktienwerten massiv ausgefallen. So verlor der marktbreite US-S&P 500 Index -8,4 Prozent und der europäische Stoxx Europe 600 Index gab um -8,2 Prozent nach.
So gingen besonders in jenen europäischen Volkswirtschaften, die stark vom russischen Gas abhängen, die Leitindizes überproportional in die Knie. Deutschlands (-11,2 Prozent), Italiens (-5,2 Prozent) und Österreichs (-13,4 Prozent) Aktienmärkte haben dadurch prozentual zweistellig verloren. Dagegen konnten sich chinesische Aktien dem Abwärtstrend entziehen. Nach den monatlich fallenden Kursen haben Chinas Aktienindizes scheinbar einen Boden gefunden. Nachdem eine Reihe von Corona-Restriktionen beendet wurden und die chinesische Regierung massive wirtschaftspolitische Unterstützung ankündigte, konnte beispielsweise der Shanghai Composite um +6,7 Prozent ansteigen. Der japanische NIKKEI 225 Index war dagegen mit einem Rückgang von -3,2 Prozent auf der Verliererseite.
An den globalen Rentenmärkten verlief die Entwicklung im Juni 2022 nicht minder dramatisch. So die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatsanleihen in der Spitze um 75 Basispunkte auf 1,9 Prozent an und lag dann am Ende des Monats aber nur noch bei 1,3 Prozent. Die Kurse der US-Staatspapiere mit einer langen Laufzeit verloren ebenfalls dramatisch. Die Rendite stieg auf 3,5 Prozent und war dann zum Monatsende bei knapp über der 3 Prozent-Marke. Je risikoreicher die entsprechenden festverzinslichen Anleihen waren, desto stärker fielen die Verluste aus. So verloren amerikanische Unternehmensanleihen mit guter Qualität -3,4 Prozent, die europäischen Pendants gingen mit -3,6 Prozent nach unten. Dazu kam, dass verstärkt durch die Sorgen vor einem wirtschaftlichen Abschwung es bei US-Hochzinsanleihen sogar über -7 Prozent abwärts ging.
Besonders hart wurden die Rohstoffpreise getroffen. Bei den Industriemetallen und Agrarrohstoffen hatten sich im bisherigen Jahresverlauf infolge vielfältiger Angebotsstörungen die Preise bereits auf einem höheren Niveaus positioniert. Jetzt erfuhren diese Anlageklassen aber mit Blick auf eine drohende Rezession und der Erwartung einer einbrechenden Nachfrage massive Abgaben. So verlor der Weizenpreis fast 20 Prozent und der Preis für Kupfer, welcher als Indikator für das Wirtschaftswachstum gilt, brach 12,6 Prozent ein. Das Rohöl notierte mit 5,5 Prozent niedriger und Gold konnte sich dagegen trotz der massiven Aufwertung des US-Dollars mit nur minus 1,6% gut behaupten, weil die geopolitischen Risiken und der Crash der konkurrierenden Kryptowährungen, der Bitcoin sackte unter die Marke von 20.000 US-Dollar, die Suche nach Sicherheit befeuerten.
Die strukturellen Trends sind weiter intakt
Technologiewerte genossen lange ein besonderes Umfeld: Bei äußerst niedrigen Zinsen ließ sich Wachstum leicht finanzieren, Wachstum rangierte vor Profitabilität, und Corona beschleunigte die Digitalisierung ganzer Sektoren und Lebensbereiche. Für die Investoren waren diese in dieser Konstellation die Lieblinge in der Anlagestrategie. Doch seit Anfang 2022 hat sich dies grundlegend geändert. So sind die strukturellen Treiber, vor allem die Digitalisierung, nicht verschwunden, aber der monetäre Rückenwind hat sich durch die Zinswende in Gegenwind verwandelt: Denn das Wachstum zu finanzieren kostet jetzt mehr.
Außerdem bestehen darüber hinaus zunehmend geopolitische Risiken. In dieser Situation geht es vielen Investoren eher um Profitabilität als um Wachstum. Der Markt passt sich somit aktuell an dieses neue Umfeld an. Der NASDAQ 100 Index, welcher die Entwicklung der 100 größten US-Technologieunternehmen abbildet, hat seit Jahresanfang gut -31 Prozent Rückgang hinnehmen müssen und der S&P 500 Index, der Aktienindex der 500 größten US-Unternehmen, musste dagegen „nur“ -21 Prozent verbuchen.
Für Techunternehmen gilt jetzt die Wachstumserwartungen herunterzuschrauben
Derzeit macht sich die Kombination aus Inflation und schlechter Verbraucherstimmung in vielen Technologiesegmenten bemerkbar. Unternehmen, welche eine starke Basis aus den Corona-Jahren gebildet hatten und stark gewachsen sind, müssen nun ihre Prognosen für das laufende Jahr zurücknehmen. Hier sind vor allem Unternehmen aus dem E-Commerce-, Social-Media- und Werbesegment zu nennen, deren Wachstumsraten zurückgehen. Deshalb prüfen auch viele Technologiekonzerne und Startups nun erstmals Kostensenkungsoptionen. So werden Neueinstellungen erst einmal aufgeschoben oder einzelne Mitarbeiter werden sogar entlassen.
Bei den Techunternehmen gewinnen Fusionen und Übernahmen an Fahrt
Durch den aktuellen Abverkauf und die somit deutlich günstigeren Bewertungen in einer Branche, in der strukturell zugrundeliegende Trends intakt sind, könnten sich nun Fusionen und Übernahmen häufen. Auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase hatten die Technologiewerte im S&P 500 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 62,3, das heutige KGV im Nasdaq 100 liegt dagegen bei 24,1. Dieser Vergleich zeigt, dass die Tech-Werte besser aufgestellt sind als früher und durch die wirtschaftlich guten Jahre auch gewisse Cash-Polster aufgebaut haben, um in schlechteren Zeiten Liquidität für Aktienrückkäufe, Dividenden oder Zukäufe zu haben.
Die Nachfrage nach Cybersicherheitslösungen wächst stark an
Unternehmen, welche sich auf Cybersecurity spezialisiert haben, sind im Technologiesektor besonders attraktiv. Denn durch die wachsende Digitalisierung der Unternehmen und dem aktuellen Ukraine-Konflikt hat sich weltweit auch die Anfälligkeit für Cyber-Attacken erhöht. Früher mussten Unternehmen in einen analogen Werkschutz investieren, um ihr Warenlager zu schützen, dagegen brauchen sie heute digitale Sicherheitssysteme. Deshalb wird die Nachfrage an Cyber-Security-Lösungen mindestens genauso so stark steigen wie die Digitalisierungsrate in den Unternehmen, um einfach das geistiges Eigentum zu schützen.
Der Cloud- und Softwaresektor boomt
Auch für Cloud- und Software-Anbieter gibt es aktuell spannende Investitionsmöglichkeiten, da sich diese oft durch hohe Margen und wiederkehrende Umsätze auszeichnen. Der Trend zur Cloud ist weiter ungebrochen und hat sich zuletzt sogar noch einmal beschleunigt. Früher haben Unternehmen ihre Server oft selbst betrieben, heute greifen sie nun für die Cloud fast ausschließlich auf externe Anbieter zurück. Dies bietet den Vorteil, dass Kapazitäten nicht lokal bereitgestellt werden müssen und bei Bedarf einfach angepasst werden können. Die Kosten für das Betreiben oder die Anschaffung der eigenen Server entfallen, wodurch auch Softwarewerte weiter Potenzial haben könnten.
Dazu kommt, dass die Umstellung vom Kaufen aufs Abonnieren von Software – Stichwort „Software as a Service“ (SaaS) – eine der großen Veränderungen der vergangenen Jahre war. Die Kunden haben früher individuell eine Softwarelizenz gekauft und lokal installiert. Heute nutzen Unternehmen oder Privatpersonen eine Anwendung über das Internet und zahlen für die Nutzung, nicht für das Programm selbst. Updates und Wartung der Software entfallen, und das Unternehmen, das SaaS-Service zur Verfügung stellt, erhält eine monatliche Gebühr. Die Vorteile sind kalkulierbare, wiederkehrende Einnahmen, ein stabiler Cashflow und dauerhafte Kundenbindungen, aber auch eine gewisse Abhängigkeit.
Einige Softwareunternehmen, darunter Adobe, Salesforce, Intuit oder Autodesk können über 90 Prozent ihrer Umsätze als wiederkehrend verbuchen. Solche verlässlichen Einnahmen sind für Investoren gerade dann interessant, wenn die konjunkturelle Lage ungewiss ist.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Auf der Grundlage eines mittelfristigen konstruktiven Szenarios für die Weltwirtschaft, wie tiefe, aber positive reale Wachstumsraten und einer Inflationsrate im Rahmen der Ziele führender Zentralbanken von 2 Prozent, bietet sich für mittelfristig orientierte Anleger aktuell eine etwa neutrale Aktienallokation mit einem Depotanteil 50-60 Prozent an. Allerdings ist für die kommenden 6 bis 12 Monate das Szenario der Bandbreite wesentlich größer als üblich. Insbesondere scheinen aus heutiger Sicht die Rückschlagsrisiken mindestens ebenso ausgeprägt zu sein wie die Erholungschancen, was für kurzfristig orientierte Anleger eine gewisse Zurückhaltung bedeutet.
Ebenso sollten Neuanlagen gestaffelt getätigt werden, nach Rückschlägen kann zugekauft werden. So dürfte sich die US-Börse mittel- und längerfristig gut entwickeln, derzeit besteht aber eine gewisse Präferenz für Europa. Katalysatoren für eine Outperformance der Schwellenländer Asiens oder Japans sind derzeit kaum erkennbar. Bezüglich Marktsegmente spricht viel für eine leicht defensive Branchenallokation und zumindest eine Marktgewichtung der Value Branchen (u.a. Finanzwerte, mit einem Fokus auf Versicherungen, Energie, Telekommunikation und generell Unternehmen mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite).
Bei Rentenpapieren sollte man nicht weiter untergewichtet sein, da sich mit den gestiegenen Renditen Chancen und Risiken nun etwa die Waage halten. Mittlerweile sind auch in Europa und in fast allen Märkten und Laufzeitensegmenten, die Renditen positiv. Aufgrund konjunktureller Unsicherheiten und positiver Renditen bei Staatsanleihen sollten Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen nicht mehr bevorzugt werden. Aktuell muss man weiterhin von hohen Rohstoff- und Energiepreise ausgehen, wobei ein erneuter deutlicher Anstieg nicht dem Hauptszenario entspricht. Der Rohstoffsektor, beispielsweise Aktien von Erdöl- und Erdgasunternehmen, bieten sich weiterhin zur Diversifikation der Anlagestrategie an.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
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Anlagekommentar Mai 2022 - Konjunkturdaten sorgen bei Substanzwerten für Erholung, Wachstumswerte bleiben dagegen schwach
Der starke Inflationsschub der letzten Monate resultiert hauptsächlich aus dem starken Anstieg der Energiepreise und einem anhaltenden Aufwärtstrend bei den Güterpreisen. Auf der anderen Seite ist die Konjunktur insgesamt robust und auch die Arbeitslosenraten sind in Europa und den USA historisch sehr tief. Ein solches Umfeld begünstigt steigende Löhne und die Weitergabe der Kosteninflation von Unternehmen an die Konsumenten. Da sich in den letzten Wochen durch stabile Energiepreise eine Entspannung anbahnt, lässt die Energiekomponente als Inflationstreiber langsam nach.
Dadurch dürfte in der Summe die Gesamtinflation langsam den Höchststand erreicht haben. Zumindest in den USA sieht es danach aus und Europa hingt diesen Trends ja immer etwas hinterher. Trotz einer rückläufigen Gesamtinflation werden für die Zentralbanken und die Kapitalmärkte die monatlichen Inflationsdaten, besonders die Kerninflation, weiter zentral bleiben.
Entwicklung der Anlagemärkte im Mai 2022
Die Kapitalmärkte zeigten sich im Mai zweigeteilt: Die zyklisch geprägten Aktienmärkte Europas und Asiens sowie Substanzwerte erholten sich von ihren kräftigen Verlusten der Vormonate. So legte der Eurostoxx 50 Index um +1,0 Prozent zu und der deutsche DAX Index gehörte mit einem Zuwachs von +3,4 Prozent zu den Top-Performern. Andere europäische Werte folgten diesem Trend, was sich beim spanischen IBEX 35 Index mit +3,1 Prozent, dem britischen FTSE 100 Index mit +2,2 Prozent oder österreichischem Austrian Traded Index (ATX) mit +1,2 Prozent wieder spiegelte. In Asien waren die chinesischen Aktien die Top-Performer und sorgten beim SSE Composite Index für einen Zuwachs von +3,4 Prozent, wogegen der Hang Seng Index mit +1,5 Prozent und der japanische NIKKEI 225 Index mit +1,6 Prozent etwas zurück lagen.
Dagegen entwickelten sich globale Wachstumswerte weiter schwach. Der NASDAQ Composite Index verlor -1,7 Prozent, der Dow Jones Industrial Average Index bewegte sich mit + 0,0 Prozent auf der Nulllinie und der marktbreite amerikanische S&P 500 Index begrenzte seinen Zuwachs bei +0,6 Prozent. Für den USA-lastigen MSCI World hatte dies dann auch Folgen, so dass dieser mit -1,7 Prozent nach unten ging.
Auch an den Anleihemärkten wurde die Zweiteilung sichtbar: In den USA zeichnete sich eine Plateaubildung bei den Teuerungsraten ab – in Europa konnte von einem überschrittenen Inflationshöhepunkt keine Rede sein. Wie erwartet hob die US-Zentralbank Federal Reserve System (Fed) ihren Leitzins um 0,5 Prozent an. Die langfristigen US-Zinsen sackten allerdings mit zunehmenden Wachstumssorgen auf 2,73 Prozent merklich ab. EZB-Präsidentin Christine Lagarde kündigte für den Juli 2022 die erste Zinserhöhung der Eurozone seit einer Dekade an. Viele Marktteilnehmer erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ab Sommer deutlich aggressiver vorgehen muss. In der Eurozone zogen die Renditen daraufhin an. Für zehnjährige deutsche Staatspapiere wurden 1,05 Prozent gezahlt und italienische Papiere rentierten erstmals seit 2020 höher als ihre US-Pendants.
An den Rohstoffmärkten gab es ebenfalls starke Ausschläge: So stieg der Ölpreis um fast 12 Prozent auf über 110 US-Dollar je Fass an, nachdem die Europäische Union (EU) ein Importverbot russischen Öls diskutierte und sich dann darauf einigte, 90 Prozent der russischen Ölimporte mit Sanktionen zu belegen. Durch die Blockade der ukrainischen Getreideexporte über den Seeweg, kam es beim Weizenpreis zu einer Preissteigerung von knapp 10 Prozent. Dagegen korrigierten die Preise für Industriemetalle mit den zunehmenden Konjunktursorgen, wodurch Aluminium - 5,4 Prozent nach gab und Kupfer 2,4 Prozent günstiger erworben werden konnte. An den Devisenmärkten sorgte die abnehmende Zinsdifferenz zwischen den Währungsräumen für eine kräftige Aufwertung des Euro zum US-Dollar.
Die aktuellen Ereignisse in Europa und ihre Auswirkungen auf Anlagemöglichkeiten im Energiesektor
Durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine hat sich die Sicherheit in Europa destabilisiert, eine humanitäre Krise ausgelöst und die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Europa importiert derzeit die Hälfte seines Erdölbedarfs und 30-40 Prozent seines Erdgasbedarfs aus Russland. Deshalb wirft die Invasion die Frage auf, mit welchem Energiemix Europa aktuell und langfristig verlässlich, erschwinglich sowie klimafreundlich mit Energie versorgt werden kann.
Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten eine beträchtliche Abhängigkeit von russischem Erdöl und Erdgas entwickelt. Die Invasion der Ukraine durch die russische Armee hat den Kontinent daher in eine schwierige Lage gebracht. Einerseits sind die Energiepreise in die Höhe geschnellt, andererseits wächst der Druck auf Europa, wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Daher wird wieder intensiver über den Energiemix in Europa, die Auswirkungen höherer Energiekosten und eine Beschleunigung der Energiewende diskutiert.
Das politisch ohnehin schon heikle Thema Energie wird durch die steigenden Energiekosten noch komplizierter. So muss die Politik einerseits Energie kurzfristig erschwinglich halten und andererseits langfristig in alternative Energiequellen investieren. Die EU-Kommission hält es für möglich, die gefährliche, übermäßige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland bereits deutlich früher als 2030 zu beenden. Dafür sind allerdings Maßnahmen an mehreren Stellen erforderlich.
Welche Bedeutung hat diese Situation für die Anleger?
Die Entwicklung von sauberen Technologien macht rasche Fortschritte und dafür werden Investitionen benötigt
Schon bevor das Thema Energie wegen der Lage in der Ukraine hochaktuell wurde, spielten Investitionen in saubere Technologien eine wichtige Rolle im Umgang mit der Klimakrise. So konnten Unternehmen, welche zum Klimaschutz beitragen oder die Anpassung an den Klimawandel erleichtern, in hohem Maße von Europas Energiewende profitieren. Dabei handelt es sich um Unternehmen, welche an sich schnell entwickelnden Technologien, wie Energiespeicherung, grüner und blauer Wasserstoff und Netzwerktechnologie oder auch auf dem Gebiet bekannter erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie tätig sind.
Die sinkende Verfügbarkeit von „seltenen Erden“ und anderen Rohstoffen wird zur Herausforderung
Durch die aktuelle Krise wird auch den Zugang zu wichtigen strategischen Metallen und Mineralien erschwert, welche für die Produktion erneuerbarer Energien benötigt werden. So sind seltene Erden für die Nutzung von Windenergie unerlässlich, Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil von Brennstoffzellen und wird auch für Wind- und Photovoltaik-Technologie benötigt. Auch Kobalt und natürlich vorkommender Grafit werden für Batterien und Brennstoffzelltechnologie gebraucht. Diese Metalle und Mineralien werden für den Bedarf in der EU hauptsächlich aus China und Russland importiert. Angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen lässt sich nicht darüber hinwegsehen, dass die Lieferungen unterbrochen werden könnten. Wenn die Preise für diese Rohstoffe steigen, kann es für derzeit stillgelegte Bergwerke in anderen Ländern wieder wirtschaftlich lohnenswert werden, den Betrieb wieder aufzunehmen. Das wäre natürlich nur längerfristig möglich. Aber die Möglichkeiten für die Entwicklung erneuerbarer Energien könnten sich dadurch deutlich verbessern.
CO2-Abscheidetechnologien
Professor Johan Rockström, Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (Deutschland) und einer der einflussreichsten Erdsystemwissenschaftler der Welt, hielt bei den AllianzGI Sustainability Days 2021 auch einen interessanten Vortrag. Er legte dar, wie wichtig Kohlenstoffsenken ist, um die Nettoemissionen tatsächlich auf null zu senken. Erklärung: Als Kohlenstoffsenken werden natürliche oder menschengemachte Systeme bezeichnet, die CO2 binden und speichern. Dementsprechend lohnt es sich gegebenenfalls, in CO2-Abscheidungs- und Speichertechnologien (CCUS) sowie Energiespeicherung zu investieren. Im Jahr 2020 wurde das Volumen des globalen CCUS-Markts auf 1,9 Milliarden US-Dollar geschätzt und bis 2030 könnte dieses auf 7 Milliarden US-Dollar ansteigen.
Durch die aktuelle Krisensituation wurde unmissverständlich ins Blickfeld gerückt, welche Risiken in Bezug auf eine sichere und erschwingliche Energieversorgung und den Ausbau der erneuerbaren Energien vorhanden sind. Gleichzeitig hat sie aufgezeigt, dass die Investitionen in die europäische und globale Energieinfrastruktur, sowie in den Energiemix erhöht werden müssen. Dadurch eröffnen sich für Anleger zahlreiche und attraktive Chancen. Dies beginnt bei CO2-Abscheidung und Energiespeicherung über Technologien für Energieeffizienz bis hin zum Abbau strategisch bedeutsamer Metalle und Mineralien. Viele Lösungen sind bereits vorhanden, aber für einen Einsatz im großen Maßstab wird noch sehr viel Investitionskapital benötigt, woraus sich beträchtliche Wachstumschancen ergeben.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Unmittelbar nach dem Einmarsch von Russland in die Ukraine war die Unsicherheit über die Auswirkungen auf die Kapitalmärkte am größten. Der Fokus hat sich mittlerweile wieder auf die fundamentalen Faktoren, wie Wirtschaftsdynamik, Inflation und Geldpolitik, verlagert. So weisen rekordtiefe Arbeitslosenraten und solide Einkaufsmanager-Index-Daten für April 2022 auf eine insgesamt besser als oft vermutete Weltkonjunktur hin. Gleichzeitig belasten weiter einige Sonderfaktoren, insbesondere hohe Energiepreise, die den Konsum treffen, was in Schwellenländern stärker ist als in Industrieländern. Dazu kommen die Störungen der Lieferketten, welche durch erneute Covid-19-bedingte Lockdowns in China noch verstärkt werden. In der Summe bleibt die Weltkonjunktur recht solide, insbesondere wenn die derzeitigen Belastungsfaktoren wieder abnehmen.
Die Entwicklung der Inflation und damit das Ausmaß der geldpolitischen Straffung bleiben derzeit die zentralen Unwägbarkeiten. Aufgrund der verzögerten Wirkung der Geldpolitik auf die Wirtschaft und die Inflation, dürfte die Inflationsthematik an den Kapitalmärkten bis mindestens dem kommenden Jahr präsent bleiben. Bei stabilen Energiepreisen wird der Inflationsdruck in den kommenden Monaten nachlassen, wobei die zugrundeliegenden Inflationsrisiken aufgrund der angespannten Arbeits- und Gütermärkte vergleichsweise hoch bleiben. Mittelfristig sollte die Inflation in den führenden westlichen Volkswirtschaften im Rahmen der Notenbankzielsetzungen von 2 Prozent liegen und sich das derzeitige Inflationsumfeld nicht mit den 1970er-Jahren vergleichen lässt.
In der Summe kann derzeit neutrale Aktienallokation als angemessen angesehen werden, zumal sich Phasen schwacher Börsen und Erholungsrallyes in diesem Jahr etwa die Waage halten dürften. Bezüglich den Marktsegmenten spricht das Makroszenario für eine leicht defensive Branchen-Allokation und zumindest eine Marktgewichtung der Value-Branchen. Dazu zählen u.a. Finanzwerte, mit einem Fokus auf Versicherungen, Energie, Telekommunikation sowie generell Unternehmen mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite.
Da die Korrektur bei den Wachstumstiteln bereits weit fortgeschritten ist, scheint der zentrale negative Faktor für die Börsenentwicklung in den vergangenen Monaten allmählich nachzulassen. Somit sind die Erholungschancen für die Börsen intakt, wobei die Aussichten für Europa und die USA ähnlich sind. Im Zuge der zu erwartenden Verknappung des weltweiten Rohstoffangebots durch die Russland-Sanktionen dürften die Energiepreise noch für einige Zeit hoch bleiben, wobei ein weiterer deutlicher Anstieg nicht als Hauptszenario anzusehen ist. Der Trend bei den Anleiherenditen bleibt in der Tendenz nach oben gerichtet, wobei steigende Renditen allmählich Anlagechancen eröffnen.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
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Anlagekommentar April 2022 - Güternachfrage, Energie- und Nahrungsmittel treiben die Inflation nach oben
Die Kapitalmärkte standen im April 2022 heftig unter Druck. Durch stark steigende Zinsen, neue Covid-19-Lockdowns in China, weiter steigende Preise, zunehmende Rezessionssorgen und der anhaltende Krieg in der Ukraine sorgten dafür, dass der globale Aktienindex MSCI World um -8,4 Prozent abstürzte. So waren Wachstumswerte nicht nur durch den rasanten Anstieg der Renditen langlaufender Staatspapiere belastet, sondern auch durch schwache Ergebnisse einiger US-Technologieunternehmen wie Netflix, Amazon oder PayPal. Die Diskussionen über ein Embargo von russischem Öl und Gas zeigten jedoch Wirkung: Je stärker die Abhängigkeit von russischen Energierohstoffen ist, desto höher fielen meist die Aktienmarktverluste der Länder aus.
Entwicklung der Anlagemärkte im April 2022
Wachstumswerte gaben bei ihren Kursen nach, da diese nicht nur durch den rasanten Anstieg der Renditen langlaufender Staatspapiere belastet wurden, sondern auch durch schwache Ergebnisse von bspw. Netflix, Amazon oder PayPal. Dies wirkte sich dahin gehend aus, dass der globale Index für Wachstumswerte mit -12 Prozent überproportional verlor.
Dies hatte auch Folgen für den weltweiten globalen MSCI World Index, der um -8,4 Prozent nach unten ging. Der NASDAQ Composite Index verlor mit -13,3 Prozent auch deutlich und die anderen amerikanischen Werte konnten sich diesem Trend nicht entziehen, was beim Dow Jones Industrial Average Index mit -4,9 Prozent zu buche schlug und der marktbreite S&P 500 Index musste mit -8,8 Prozent einen größeren Rückgang ertragen.
Die europäischen Börsen hielten sich dagegen etwas besser. So gab der Eurostoxx 50 Index nur -2,6 Prozent nach und der marktbreite europäische Stoxx Europe 600 Index sogar nur -1,2 Prozent. Auch in anderen einzelnen Ländern der Eurozone hielten sich die Rückgänge mit einer Brandbreite von -0,3 bis -3,1 Prozent ebenfalls in Grenzen. Die Thematik über ein Embargo von russischem Öl und Gas zeigten auch eine Wirkung: Je stärker die Abhängigkeit von russischen Energierohstoffen ist, desto höher fielen meist die Aktienmarktverluste der betroffenen Länder aus. So konnte sich der spanische Aktienindex IBEX 35 Index mit einem Plus von 1,6 Prozent positiv heraus stellen. Dagegen musste der deutsche DAX Index einen Rückgang von -2,2 Prozent hinnehmen, den Abhängigkeit von russischem Gas ist hier viel höher.
In Asien musste auch der chinesische Markt musste starke Kursrückgänge hinnehmen. Die Corona-Lockdowns belasten den Konsum, die Rohstoffpreise und die heimische Währung. Daraus folgte, dass die chinesische Wirtschaftsleistung nur noch um +4,8 Prozent stieg. Chinas Zentralbank versuchte, mit geldpolitischen Maßnahmen gegenzusteuern. Die geldpolitischen Lockerungen hatten jedoch ihren Preis: Der Renminbi erlitt im April 2022 den stärksten monatlichen Rückgang seiner Geschichte. Dies spiegelte sich auch im Hang Seng Index wieder, der einen Rückgang von -4,1 Prozent hinnehmen musste. Auch der NIKKEI 225 Index kam unter mit -3,5 Prozent unter die Räder.
An den Rentenmärkten bestimmte weiter die steigende Inflation und die daraus resultierenden Zinserhöhungen der Notenbanken das Geschehen. So zog die Inflationsrate in den USA im März auf 8,5 Prozent an, was den höchsten Stand seit 40 Jahren markierte. Die Marktteilnehmer spekulierten auf einen noch aggressiveren Zinserhöhungszyklus der Notenbank Federal Reserve System (Fed), was unter anderem zu einer kräftigen Aufwertung des US-Dollars führte. Dagegen verzeichnete der Euroraum im ersten Quartal noch ein geringes Wachstum der Wirtschaft. Auch hier machte sich die ausufernde Inflation inzwischen immer stärker bemerkbar. Unter dem Druck, auf die hohen Inflationszahlen zu reagieren, erklärte die Präsidentin der Europäische Zentralbank (EZB), dass die Geldhüter ihr Anleihekaufprogramm wahrscheinlich schon zu Beginn des zweiten Halbjahres beenden und die Zinsen vor Jahresende anheben werde.
Bei dem Rohstofflager kam es dagegen zu einer Ernüchterung: Angesichts der brachial aufkommenden Wachstumssorgen gab das Gros der Industrierohstoffe deutlich nach. Kupfer verbilligte sich um fast 6 Prozent, Aluminium sogar um über 12 Prozent und Nickel verlor 1 Prozent. Der Ölpreis schoss infolge der Diskussion um ein Embargo russischer Kohlenwasserstoffe wieder über die Marke von 100 US-Dollar je Fass.
Das Informationszeitalter steht vor einer nächsten Ausbaustufe
Nach dem Handelskrieg zwischen den USA und China, dem Ausbruch der Corona-Pandemie, folgt nun mit dem Ukrainekrieg der nächste Schlag gegen die wirtschaftliche Globalisierung der Welt. Durch gestörte Lieferketten und Engpässe bei Vorprodukten kann es zu drastischen Preiserhöhungen kommen. In Bereichen, die größtenteils auf Zulieferprodukte angewiesen sind, wie beispielsweise die Automobilproduktion, kommt es zeitweise sogar zum gesamten Stillstand der Produktionslinien. Dadurch sind Regierungen und Unternehmen gezwungen, auf die neuen Umstände zu reagieren. Für den Aufbau alternativer Bezugsquellen, wird einerseits Zeit benötigt und andererseits führt dies zu höheren Preisen. Verlässliche Lieferwege und eine Verbesserung der Versorgungssicherheit stehen für viele Branchen nun auf der Agenda. Um es auf den Punkt zu bringen: Das ganze ist nichts anderes als eine Umkehrung der Globalisierung. Die Folge dieser Entwicklung sind Effizienzverluste und damit höhere Konsumentenpreise. Unternehmen, die die höheren Preise nicht an ihre Kunden weitergeben können, werden den Geschäftsbetrieb mittelfristig einstellen müssen.
Das Fahrwasser für die Aktionäre wird flacher
Anleger, die in den letzten 10 bis 12 Jahren vom großen Erfolg der konsumentenorientierten Technologieunternehmen profitiert haben, kommen allmählich in ein flacheres Fahrwasser. Unternehmen wie Google, Apple, Facebook, PayPal oder Alibaba haben häufig große Anteile in Privatdepots. Die Merkmale dieser typischen Nasdaq-Titel haben sich in den letzten Jahren jedoch radikal gewandelt. Sie sind heute für einen Großteil der Gewinne in globalen Aktienindizes verantwortlich. Die Aussicht darauf, dass sie ihren Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortsetzen, trübt sich jedoch zunehmend ein. Mittlerweile wird deutlich, dass diese Plattformen unter ihrer eigenen Größe leiden.
Oder anders ausgedrückt: Sie haben eine Dimension erreicht, die den Grenznutzen kleiner werden lässt, während die Kosten weiter steigen. Man spricht deshalb von negativen Skaleneffekten, denn der Konzern wird zunehmend wichtiger als das eigentliche Produkt. Aus Investorensicht wird die Kernfrage in den kommenden Jahren lauten, ob das verbleibende Wachstum den Rückgang der Bewertungsniveaus dieser Unternehmen überkompensieren kann. Trotz eines deutlichen Rückgang der Wachstumsgeschwindigkeit ist jedoch anzumerken, dass eine zunehmende Regulierung die Eintrittsbarrieren für mögliche Konkurrenz erhöht und den Fortbestand der bisherigen Geschäftsmodelle auf natürliche Weise schützt.
Was werden die FAANG-Aktien der nächsten zehn Jahre?
Die erste Phase des Informationszeitalters begann in den 1980er Jahren und nahm in den 90ern richtig Fahrt auf. Es ging um die flächenweite Einführung des PCs und darum die großen Unternehmen sowie Behörden und Regierungen mit Software auszustatten, Informationsflüsse zu digitalisieren und Daten zu speichern. Unternehmen wie Microsoft, SAP, Cisco, Dell, HP oder IBM waren maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt. Die zweite Phase, welche in den 2000er Jahren begann, war die Verbreitung des Internets bei Konsumenten. Downloads von Ton- und Bildmaterial, Onlineshopping, Streaming, Informationsverbreitung in sozialen Netzwerken und die Einführung des Smartphones, waren die maßgeblichen Entwicklungen, die die Tech-Giganten von heute hervorbrachten.
Die Namen sind bekannt, jedoch haben die meisten Unternehmen der ersten Phase den Sprung in diese zweite bis heute andauernde Phase nicht geschafft. Microsoft ist eine von wenigen Ausnahmen. Die heutigen sogenannten Tech-Plattformen sitzen auf riesigen Gewinnen und haben durch ihre Oligopole eine stabile Position im Markt. Facebook und Google dominieren das Werbegeschäft, Amazon und Alibaba den Onlinehandel und Apple und Samsung den Smartphone-Markt. Doch nur wenige dieser heute dominanten Spieler werden auch in der dritten, gerade beginnenden Phase des Informationszeitalters erfolgreich sein.
Die nächste Dekade wird das Zeitalter der Digitalisierung der Produktion, der nachhaltigen Energieerzeugung, dem Einsatz künstlicher Intelligenz in diversen Bereichen und der Elektrifizierung der Fortbewegung sein. Teile, die einst durch Menschen gefertigt wurden, werden in einem Stück aus dem 3D-Drucker kommen und Produktionshallen werden kaum noch von Menschen besetzt sein. Teslas Gigafabriken in Berlin und Shanghai machen es vor. Global gibt es mittlerweile mehr als 3 Millionen Industrieroboter, die tags und nachts, wochentags und am Wochenende im Einsatz sind. Tendenz stark wachsend. Erst seit einigen Jahren sind die uns zur Verfügung stehenden Computer dazu im Stande, die Rechenleistung zu liefern, die notwendig ist, um selbstlernende Systeme und Automationslösungen in Fabriken zu installieren.
Diverse Branchen werden vermehrt auf den Einsatz von Robotern setzen, ob Sportschuhe oder Autoteile, ob Kosmetikartikel oder Logistikprozesse. Die Corona-Pandemie und die durch den Russland-Ukraine-Krieg weiter verknappten Lieferketten sind der wahrscheinlich stärkste Katalysator dieser Entwicklung, den man sich vorstellen kann. Unternehmen, die ihre Produktion aufgrund von Lieferengpässen nun lokaler aufstellen, stehen jetzt deutlich höheren Lohnkosten gegenüber. Der Preis für Industrieroboter hat sich in den letzten Jahren hingegen mehr als halbiert.
Wer sind die Gewinner dieser nächsten technologischen Welle
Es geht um Rohstoffe. Rohstoffe, die notwendig sind, um zu automatisieren, grüne elektrische Energie zu erzeugen, diese zu speichern und zu verbrauchen. Dies sind Halbleiter sowie Werkzeuge, um Halbleiter herzustellen. Doch auch echte Rohstoffe wie Nickel, Kupfer und Lithium sind unumgänglich bei dieser nächsten Phase des technologischen Wachstums. Die Folge werden gigantische Batteriekonzerne sein, möglichst vertikal integrierte E-Auto-Hersteller, Automatisierungsspezialisten und Entwicklern von Computerchips. Auch die aufstrebenden Cloudunternehmen werden weiter stark wachsen und künstliche Intelligenz wird unumgänglich. Die Firmen, die es schaffen, diese neue Technologie sinnvoll zu nutzen, gewinnen an Bedeutung. Die aussichtsreichsten KI-Anwendungsfelder sind Datensicherheit, Kreditanalyse, Roboterproduktion, Medizin, Genanalyse, Logistik, Werbung, Energieerzeugung und Autonomes Fahren.
Die strukturellen Veränderungen erfordern eine besonders langfristige Ausrichtung bei der Kapitalanlage, die beispielsweise in den Anlagefonds MainFirst Global Equities Fund oder Allianz Thematica bereits heute umgesetzt werden. Damit werden Investmentthemen wie Auto der Zukunft, Cloud-Computing, Halbleiter, Künstliche Intelligenz und Automation berücksichtigt.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Unmittelbar nach dem Einmarsch von Russland in die Ukraine war die Unsicherheit über die Auswirkungen auf die Kapitalmärkte am größten. Der Fokus hat sich mittlerweile wieder auf die fundamentalen Faktoren, wie Wirtschaftsdynamik, Inflation und Geldpolitik, verlagert. Nach der Erholung im Dienstleistungssektor mit dem Abklingen der ersten Omikron-Welle werden die in den letzten Wochen deutlich gestiegenen Energiepreise und erneute Störungen in Lieferketten zu einem Nachlassen der Konjunkturdynamik im zweiten Quartal führen.
Auch ist weiterhin ein Einfluss der Corona-Pandemie auf das Wirtschaftsgeschehen vorhanden, wie die lokalen Lockdowns in China zeigen. Das mittelfristige Szenario eines positiven, aber verhaltenen Wachstums der Weltwirtschaft und einer Inflation im Rahmen der Notenbankziele (2 Prozent in der Eurozone und den USA) lässt positive Kapitalmarkterträge erwarten. Eine Positionierung die sich an den mittelfristig zu erwartenden fundamentalen Entwicklungen orientiert ist empfohlen, wobei angesichts höherer als üblicher Risiken, insbesondere der Inflation, aber auch Restrisiken im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine vorerst weiterhin eine neutrale Aktienallokation sinnvoll ist.
Für den Weg in Richtung einer wirtschaftlichen Normalisierung bleibt die Inflation die zentrale Unwägbarkeit. Der Anstieg der Inflation ist eine indirekte Auswirkung der Corona-Pandemie, die vor allem von einer extrem hohen Güternachfrage in den USA getragen wird und damit auch für die Zentralbanken weitgehend Neuland ist. Da die Korrektur bei den Wachstumstiteln bereits weit fortgeschritten ist, scheint der zentrale negative Faktor für die Börsenentwicklung in den vergangenen Monaten allmählich nachzulassen. Somit sind die Erholungschancen für die Börsen intakt, wobei die Aussichten für Europa und die USA ähnlich sind. Im Zuge der zu erwartenden Verknappung des weltweiten Rohstoffangebots durch die Russland-Sanktionen dürften die Energiepreise noch für einige Zeit hoch bleiben, wobei ein weiterer deutlicher Anstieg nicht als Hauptszenario anzusehen ist. Der Trend bei den Anleiherenditen bleibt in der Tendenz nach oben gerichtet, wobei steigende Renditen allmählich Anlagechancen eröffnen.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
Quelle: Bereich “ Das Informationszeitalter steht vor einer nächsten Ausbaustufe“ von MainFirst GmbH
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Anlagekommentar März 2022 - Im Ukrainekrieg ist keine rasche Lösung in Sicht und die rasant steigenden Preise setzen die EZB unter Zugzwang
Die Kampfhandlungen in der Ukraine hielten unvermindert an. So hat sich auch die Hoffnung auf eine schnelle Verhandlungslösung, welche die Finanzmärkte kurzfristig immer wieder nach oben trieb, sich zum Monatsende zerschlagen. Während die Europäer zauderten und den Öl- und Gashandel aus den Sanktionen gegen Russland ausnahm, verhängten die USA einen Einfuhrstopp für russisches Öl. Volatile Kapitalmärkte, rasant steigende Zinsen und neue Höchststände der Energierohstoffe kennzeichneten den März 2022. Die Aktienmärkte konnten sich dennoch von ihren Tiefständen vom Monatsanfang deutlich verbessern. Neben den geld- und geopolitischen Risiken stand auch die Sorge vor einem Wachstumseinbruch Chinas im Fokus.
Entwicklung der Anlagemärkte im März 2022
Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine sind fünf Wochen vergangen, in denen aus reiner Kapitalmarktperspektive anfänglich große Unsicherheit geherrscht und Kursrückschläge an den Börsen zu verzeichnen waren. Seit knapp zwei Wochen haben sich aus reiner Kapitalmarktperspektive wiederum der Nachrichtenfluss und die damit verbundenen globalen Unsicherheiten bezüglich der Ukraine nicht weiter verschlechtert.
So konnte der Weltaktienindex MSCI World  mit +3,5 Prozent zulegen. Auch die amerikanischen Werte konnten diesem Trend folgen, was beim Dow Jones Industrial Average Index mit +2,3 Prozent zu buche schlug, auch der der marktbreite S&P 500 Index schaffte +3,6 Prozent Zuwachs und der US-Technologieindex NASDAQ 100 Index kam sogar auf +4,2 Prozent. In Asien gab es eine breite Spanne mit unterschiedlichen Vorzeichen: Der japanische NIKKEI 225 Index kam mit +4,9 Prozent ebenfalls gut davon, während der Hang Seng Index dagegen mit -3,2 Prozent tief rot den Monat beendete. Auch die europäischen Aktienmärkte entwickelten sich sehr unterschiedlich.
So kam der DAX Index mit -0,3 Prozent etwas unter die Räder, wogegen  Großbritanniens FTSE 100 Index ein Zuwachs von +1,3 Prozent vermelden konnte und Frankreichs CAC 40 Index mit +0,02 Prozent nur auf der Stelle getreten ist. Spaniens IBEX 35 Index hatte einen ähnlichen Verlauf wie der DAX und beendete mit -0,4 Prozent den März. Heftige Verluste von über -6 Prozent verzeichnete dagegen der SSE Composite Index. Der Caixin Einkaufsmanagerindex fiel auf ein Zweijahrestief, was auf diesem Niveau einen kräftigen Wachstumseinbruch signalisiert. Japans NIKKEI 225 Index konnte sich dagegen mit einem Zuwachs von +4,9 Prozent von diesem Trend absetzen. Japans Zentralbank konstatierte, dass man auch künftig an der ultralockeren Geldpolitik festhalten wolle.
Den Rentenmärkten machte weiter die Zinssteigerung der Notenbanken zu schaffen. Dies drückte auf die Kurse und verunsicherte die Finanzmaktteilnehmer. Dagegen ging es an den Rohstoffmärkten weiter aufwärts. Der Ölpreis stabilisierte sich nach seinem 14-Jahreshoch bei 139 US-Dollar je Fass um die 100-Dollar-Marke und die Preise für Industriemetalle und Agrarrohstoffe stiegen merklich an. Auch an den Devisenmärkten war eine anhaltende Stärke des US-Dollars zu beobachten. Ausgehend von den Erwartungen der Marktteilnehmer, dass die Sanktionen und der Ukrainekrieg die Wirtschaften in Europa stärker negativ beeinflussen als die amerikanische Volkswirtschaft stieg der handelsgewichtete Dollarwert um 1,7 Prozent an, während das Pendant für den Euro 1,8 Prozent abgab.
Die EZB steht durch die rasant steigenden Preise unter Zugzwang
Im Euroraum stieg die Inflationsrate auf ein neues Rekordhoch von 7,5 Prozent und setzte die europäische Zentralbank unter Druck. Daraus folgend kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) überraschend an, dass Anleihekaufprogramm bereits im dritten Quartal 2022 auslaufen zu lassen. Dadurch bereitete die EZB einem Ausverkauf bei europäischen Staatsanleihen den Boden. Aus dieser Überraschung folgte, dass die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatspapiere um über 0,4 Prozent nach oben schoss. Aus der derzeitigen Marktlage sollten Zinserhöhungen jedoch nicht vor dem vierten Quartal 2022 vorgenommen werden. Denn die Geldhüter wollen zunächst den Einfluss des Ukrainekriegs auf die Realdaten in den kommenden Wochen abwarten. Derzeit zeigt sich allerdings kaum eine Eintrübung. Die Einkaufsmanagerindizes für Industrie und Dienstleistungen gingen zwar leicht zurück, bewegten sich jedoch nach wie vor solide im Expansionsbereich. Die Arbeitslosenquote fiel im Februar 2022 sogar auf ein Rekordtief von 6,8 Prozent.
Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine sind fünf Wochen vergangen, in denen aus der reinen Kapitalmarktperspektive anfänglich eine große Unsicherheit geherrscht hat und Kursrückschläge an den Börsen zu verzeichnen waren. Seit knapp drei Wochen haben sich der Nachrichtenfluss und die damit verbundenen globalen Unsicherheiten bezüglich der Ukraine aus reiner Kapitalmarktperspektive nicht weiter verschlechtert. Da Kapitalmärkte auf Veränderungen im Nachrichtenfluss und der wahrgenommenen Risiko- und Unsicherheitslage reagieren, ist eine gewisse Erholung der Aktienkurse und ein Nachlassen des Goldpreises in den vergangenen Tagen nachvollziehbar. Aus der Kapitalmarktperspektive ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt von zentraler Bedeutung, dass sich der Konflikt nicht über die Ukraine hinaus ausweitet, wofür es derzeit kaum Anhaltspunkte gibt.  Anmerkung: Die Nüchternheit der Analyse soll nicht über das Leid hinwegtäuschen, welches die ukrainische Bevölkerung gegenwärtig erfährt. In einem solchen Szenario kann der Konflikt für die Kapitalmärkte als nicht weiter von herausragender Bedeutung angesehen werden. Es bleibt allerdings das Restrisiko, dass weiter steigende Energiepreise und Engpässe in der Versorgung (hauptsächlich in Europa) einen Einfluss auf die Konjunktur und das Konsumentenvertrauen haben können.
Die Verfügbarkeit von Rohstoffen außerhalb des Energiekomplexes ist für ausgewählte Industrien zentral. So benötigt beispielsweise die Halbleiterindustrie Neon, dass zu 90 Prozent aus der Ukraine kommt, Palladium und andere Rohstoffe. Die Automobilindustrie verarbeitet Platin und Palladium. Mangelnde Verfügbarkeit ausgewählter Komponenten aus der Ukraine haben zudem bereits zu ersten Produktionsunterbrüchen bei Autoherstellern in Westeuropa geführt, wobei die Lieferketten der Automobilhersteller weit anfälliger sind als in der Industrie sonst üblich. So wird der Krieg in der Ukraine die Kapitalmärkte hauptsächlich durch Veränderungen der Energie- und Rohstoffpreise beeinflussen. Ein Friedensabkommen und ein starker Rückgang der Notierungen von Energie (Erdöl und Erdgas) wären positive Signale, entsprechend negativ wären massiv höhere Energie- und Rohstoffpreise und erneut steigende Unsicherheiten aufgrund des Kriegsverlaufs.
In der Summe bleiben die wirtschaftlichen Risiken, welche von einem auf die Ukraine begrenzten Konflikt ausgehen könnten, in Westeuropa höher als in Amerika und Asien. Denn Europas Banken sind beispielsweise zudem am stärksten von der Isolation Russlands aus dem globalen Finanzsystem betroffen. Nüchtern betrachtet werden die Gewinne global führender Unternehmen durch den Ukrainekrieg in der Summe wenig beeinflusst. Mittelfristig wird auch die Wirtschaftsleistung der Welt, wenn man das wenig bedeutende Russland ausklammert, vom Krieg nicht beeinflusst. Damit kann mittelfristig weiterhin von einem konstruktiven Szenario für die Weltwirtschaft ausgegangen werden.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Nachdem das Marktgeschehen bis vor kurzem vorrangig durch Risiken geprägt wurde, haben sich die Aktienmärkte in den letzten Tagen deutlich erholt. Von den klar identifizierbaren Tiefs in Europa am 7. März 2022 und einer sich hinziehenden Bodenbildung in den USA, kann sich die Stimmung an den Finanzmärkten stabilisieren. Dazu kommt, dass China nach einem Ausverkauf vor allem von Technologieaktien die Börsen stützen will, hat die Anlagemärkte dort beruhigen können. Zwei Trends konnten in diesem Jahr das Börsengeschehen bisher prägen. Der dominante Trend in den USA und in Europa war das Ende der Outperformance von „Growth"-Aktien (Wachstumsaktien) im vergleich zu günstiger bewerteten „Value"-Aktien. Als weiterer Einflussfaktor für das Börsengeschehen hat der Krieg in der Ukraine, besonders der damit verbunden vorübergehend sehr starke Anstieg der Energiepreise, die Börsen belastet, vor allem jene in Europa. Damit sind auch eher Korrekturen zu erwarten, wobei Rückschläge als Einstiegsmöglichkeit genutzt werden können.
Auf der politischen Agenda stehen unter anderem die Präsidentschaftswahlen in Frankreich im April, die Zwischenwahlen in den USA im November sowie mögliche Auswirkungen im Zuge der Invasion von Russland in der Ukraine. Eine zentrale wirtschaftliche Unwägbarkeit bleibt die Inflationsentwicklung in den USA, wobei diese durch den Ukraine-Konflikt etwas in den Hintergrund rückt. Dazu bleiben die seit Monaten angebotsseitigen Störungen, wie ein starker Anstieg der Erdgaspreise, Engpässe und Lieferverzögerungen bei Komponenten, Zwischenprodukten und im Transportwesen, was die Weltwirtschaft insgesamt und ausgewählte Unternehmen belasten. Allerdings werden die positiven Grundtrends dadurch nicht in Frage gestellt.
Kurzfristig hat eine gewisse Entspannung an den Energiemärkten, bei den Transportkosten und in den Lieferketten leicht positive Auswirkungen. Die Güterpreisinflation, die vor allem in den USA präsent ist und sich auch global auswirkt, wird die Märkte noch einige Zeit beschäftigen. Selbst bei anhaltend hoher Güterpreisinflation wäre eine markante Straffung der US-Geldpolitik unwahrscheinlich, da damit in der Wirtschaft insgesamt erheblicher Schaden entstehen würde. In der Summe bleibt die Anlagestrategie weiter vorwiegend auf Aktien und Unternehmensanleihen ausgerichtet. Regional sollte man aktienseitig auf Europa und die USA weiterhin fokussiert bleiben. Die Risiken im aufstrebenden Asien haben abgenommen, auch was die Marktstimmung betrifft. Dadurch kann man dort in den kommenden Monaten mit einem ähnliches Ertragsprofil wie in westlichen Industrieländern rechnen.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
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Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
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Anlagekommentar Februar 2022 - Invasion Russlands in die Ukraine löst den Zinsanstieg als hauptsächliche Anlegersorge ab
Während sich die Kapitalanleger in der ersten Monatshälfte noch auf die weiter steigenden Inflationsraten und die zu erwartende Reaktion der Zentralbanken fokussierten, so dominierte die zweite Monatshälfte die Invasion Russlands in die Ukraine und deren Folgen. Die USA und die EU nahmen zwar von einem direkten militärischen Eingreifen Abstand, verhängten aber zumindest weitreichende Sanktionen gegen Russland und leiteten eine massive Waffenhilfe für die Ukraine in die Wege. Dadurch kamen besonders Aktien von Unternehmen unter Druck , die einem hohen Geschäftsanteil in Osteuropa haben. Dagegen gehörten Unternehmen aus der Öl- und Gasindustrie, dem Bergbau- und der Rüstungsindustrie zu den Gewinnern an der Börse. Der Ölpreis legte auf über 100 US-Dollar je Fass nach oben zu, was den höchsten Stand seit 2014 bedeutete. Auch der Preis für europäisches Gas ging um 36 Prozent nach oben.
Entwicklung der Anlagemärkte im Februar 2022
Russlands Großangriff auf die Ukraine traf die Kapitalmärkte hart. Im Zuge dieser Entwicklung verlor der Weltaktienindex MSCI World in Euro -2,8 Prozent. Die amerikanischen Werte konnten sich dem nicht entziehen, was beim Dow Jones Industrial Average Index mit -3,5 Prozent zu buche schlag, auch der der marktbreite S&P 500 Index verlor -3,1 Prozent und der US-Technologieindex NASDAQ Composite Index kam auf -3,4 Prozent Rückgang. In Asien gab es eine breite Spanne mit roten Vorzeichen: Der japanische NIKKEI 225 Index kam mit -1,8 Prozent glimpflich davon und der Hang Seng Index beendete dagegen mit -4,67 Prozent tief rot den Monat. Dagegen entwickelten sich die europäischen Aktienmärkte sehr unterschiedlich. So kam der DAX Index mit -6,5 Prozent sehr stark unter die Räder und Frankreichs CAC 40 Index mit -4,8 Prozent war nur leicht besser. Großbritanniens FTSE 100 Index konnte sich dem starken Rückgang entziehen und verlor nur -1,6 Prozent, was auch den IBEX 35 Index mit ebenfalls -1,6 Prozent gelang.
Auch an den Rentenmärkten spiegelte sich der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine wieder. So konnten sich Staatsanleihen mit bester Qualität zwar relativ gut behaupten, mussten aber dennoch leichte Kursverluste verkraften. Denn wegen der hohen Unsicherheit stiegen die Zinsen global an. Zu groß war die Sorge, dass der Krieg die Inflationsraten auf ungeahnte Höhen treiben könnte. So haben zehnjährige deutsche Staatsanleihen 12 Basispunkte höher rentiert und waren damit auf dem höchsten Stand seit Anfang 2019. Die Staatspapiere der südlichen Euroländer traf es wesentlich heftiger, da sich infolge der zu erwartenden wirtschaftlichen Eintrübung die Kreditaufschläge deutlich ausweiteten. Dagegen waren die amerikanischen Pendants nicht so stark getroffen. Hier lag die Rendite am Monatsende bei 1,83 Prozent und das Protokoll des Offenmarkt-Ausschusses der US-Notenbank bestätigte die Bereitschaft der Fed, die Zinssätze zu erhöhen und bis zu Beginn des Krieges preisten die Marktteilnehmer einen großen US-Zinsschritt um 50 Basispunkte ein.
Auch die Rohstoffpreise explodieren, weil weitreichende Lieferengpässe befürchtet werden. So verzeichneten jene Rohstoffe heftige Preisausschläge, bei den die Ukraine und/oder Russland wichtige globale Exporteure sind. Der Weizenpreis stiegt so um fast 22 Prozent, Aluminium verteuerte sich um 11,5 Prozent und Nickel um knapp 9 Prozent. Dies verstärkte die Sorgen um eine Inflation, die außer Kontrolle geraten könnte. Eine Folge daraus wäre eine starke Belastung des privaten Konsums und mögliche Produktionsunterbrechungen wegen einer Potenzierung der Lieferkettenprobleme. Das Risiko einer Stagflation erschien auf einmal als eine sehr reale Situation und die guten volkswirtschaftlichen US-Daten wurden kaum noch wahrgenommen.
Die Invasion Russlands in die Ukraine und daraus folgende  globale wirtschaftliche Konsequenzen
Am 21. Februar 2022 hat der russische Präsident Putin bekanntgegeben, dass die Gebiete Donezk und Luhansk im ostukrainischen Donbass als unabhängige Staaten von Russland anerkannt werden und die Entsendung von Truppen in die Ostukraine angeordnet. Mit Datum vom 24. Februar 2022 ist eine Invasion Russlands in der Ukraine im Gange, die bis hin zu einer Annexion der gesamten Ukraine führen könnte. Der Westen hat im Falle einer Invasion Russlands in die Ukraine mit massiven wirtschaftlichen Sanktionen gedroht. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben die USA und die EU zeitnah erste Sanktionen bekanntgegeben.
Das erste Sanktionspaket umfasst unter anderem ein Handelsverbot für russische Staatsanleihen und Vermögenswerte von mehreren Hundert Personen und Unternehmen sollen eingefroren werden. Ziel ist es, Russland den Zugang zu den internationalen Kapital- und Finanzmärkten zu begrenzen. Die Risiken für die Weltwirtschaft sind eng mit dem Ausmaß der Wirtschaftssanktionen gegen Russland verbunden. Aus aktueller Sicht, sollten selbst bei einer vollständigen Invasion der Ukraine die Sanktionen so ausfallen, dass sie die Weltwirtschaft nicht massiv treffen werden. Während sich eine Änderung in dem wirtschaftlichen Normalisierungsszenario derzeit nicht aufdrängt, bedeuten aber weiter steigende Energiepreise dennoch eine gewisse Belastung des privaten Konsums.
So wird die Kapitalmarkt-Entwicklung, zumindest in der kurzen Zeitfrist von Russlands Invasion in die Ukraine geprägt. In den kommenden Wochen dürften aber die Entwicklungen von Konjunktur und Inflation wieder zusehends stärker im Vordergrund stehen. Historisch betrachtet steigen die Risikoprämien von Risikoanlagen in solchen Situationen, während deren Kurse sinken. Dies gilt besonders im Vorfeld und zu Beginn kriegerischer Auseinandersetzungen, wenn die Unsicherheiten über den weiteren Verlauf am höchsten sind. Die Lage an den Kapitalmärkten entspannt sich in aller Regel, wenn die Unsicherheiten geringer werden, besonders wenn absehbar wird, dass ein Konflikt lokal begrenzt bleibt. In den bisherigen Äußerungen Wladimir Putins steht die Machtübernahme in der Ukraine im Zentrum, weshalb eine Ausweitung kriegerischer Handlungen über die Ukraine hinaus eher unwahrscheinlich sein dürfte. Ebenso dürfte der Vorstoß Russlands unter der Einschätzung erfolgt sein, dass eine Machtübernahme rasch erfolgen kann.
Deshalb dürften für die Kapitalmärkte in den kommenden Wochen zusehends weniger Risikoüberlegungen als die globalen wirtschaftlichen Konsequenzen aus der Invasion Russlands in der Ukraine im Vordergrund stehen. Als Übertragungsmechanismus des Konflikts sind die Rohstoffpreise, insbesondere die Energiepreise eine zentrale Größe. Denn die Energiepreise werden auch vom Ausmaß der Wirtschaftssanktionen gegen Russland bestimmt. Aktuell kann man davon ausgehen, dass die Sanktionen der europäischen Länder und der USA so gewählt werden, dass keine starken negativen Rückkopplungseffekte auf die Weltwirtschaft durch massiv höhere Energiepreise oder gar Versorgungsengpässe entstehen. Unabhängig vom Ukraine-Konflikt bleiben steigende Energie- und Rohstoffpreise aber ein möglicher Belastungsfaktor für die Weltwirtschaft, da zu erwarten ist, dass die Rohstoffpreise allein im Gefolge der wirtschaftlichen Normalisierung steigen werden.
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Für die Kapitalmärkte bleibt die wirtschaftliche Normalisierung das Kernthema. Dies impliziert eine positive Grundtendenz. Nach der ausgeprägten Aktien-Rallye seit den ersten Lockdowns 2020 stehen in den kommenden sechs bis zwölf Monaten sicherlich tiefere Erträge an, da sich das Wirtschaftswachstum vom gegenwärtig immer noch überdurchschnittlich hohen Niveau auf normale Zuwachsraten verlangsamen wird. Letzteres dürfte aber vor allem ein Thema für die zweite Jahreshälfte oder gar 2023 sein. Damit sind auch eher Korrekturen zu erwarten, wobei Rückschläge als Einstiegsmöglichkeit genutzt werden können.
Auf der politischen Agenda stehen unter anderem die Präsidentschaftswahlen in Frankreich im April, die Zwischenwahlen in den USA im November sowie mögliche Auswirkungen im Zuge der Invasion von Russland in der Ukraine. Eine zentrale wirtschaftliche Unwägbarkeit bleibt die Inflationsentwicklung in den USA, wobei diese durch den Ukraine-Konflikt etwas in den Hintergrund rückt. Dazu bleiben die seit Monaten angebotsseitigen Störungen, wie ein starker Anstieg der Erdgaspreise, Engpässe und Lieferverzögerungen bei Komponenten, Zwischenprodukten und im Transportwesen, was die Weltwirtschaft insgesamt und ausgewählte Unternehmen belasten. Allerdings werden die positiven Grundtrends dadurch nicht in Frage gestellt.
Kurzfristig hat eine gewisse Entspannung an den Energiemärkten, bei den Transportkosten und in den Lieferketten leicht positive Auswirkungen. Die Güterpreisinflation, die vor allem in den USA präsent ist und sich auch global auswirkt, wird die Märkte noch einige Zeit beschäftigen. Selbst bei anhaltend hoher Güterpreisinflation wäre eine markante Straffung der US-Geldpolitik unwahrscheinlich, da damit in der Wirtschaft insgesamt erheblicher Schaden entstehen würde. In der Summe bleibt die Anlagestrategie weiter vorwiegend auf Aktien und Unternehmensanleihen ausgerichtet. Regional sollte man aktienseitig auf Europa und die USA weiterhin fokussiert bleiben. Die Risiken im aufstrebenden Asien haben abgenommen, auch was die Marktstimmung betrifft. Dadurch kann man dort in den kommenden Monaten mit einem ähnliches Ertragsprofil wie in westlichen Industrieländern rechnen.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
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Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
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