Tumgik
jstephanschroeder · 1 month
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Planungssession
Nachdem ich die letzten 5 Tage geschrieben habe, wollte ich das auch heute tun. Allerdings, wurde die Story recht schnell ziemlich komplex... Inzwischen haben wir 4 Stränge und die folgenden Figuren: 1. Held Strippenzieher Sarah
2. Rathaus: Gustavo (Zuhause: Seine Frau) Bürgermeister Sekretär
Marktplatz: Demonstranten Wirtin Kalle
3. (Auch Marktplatz) "Dimensions-Springer" (Fussnote) Der Undefinierbare
4. "Pedant"
Ich schreibe Belletristik auf folgende Art: Ich plane nichts im Voraus. Fange ich eine neue Story an, setze ich mich hin und schreibe einfach.
Dann "beobachte" ich meine Figuren. Ich gebe ihnen Raum, sich zu entwickeln.
Führt das manchmal in die Irre. Ja, durchaus. Manchmal machen sie langweilige Dinge oder schweifen vom Thema ab. Menschlich eben.
(Keine Sorge, diese Episoden werden dann hinter dem Rücken der Figuren einfach aus dem Buch rausgeschmissen. Aber verrate mich bloß nicht... Pssst.)
Ab einem bestimmten Zeitpunkt bekomme ich dann eine Idee, in welche Richtung die Reise geht. Noch nicht im Detail, aber grob.
Da die Story jetzt schon eine Überraschung parat hatte und einige offene Fragen aufwirft, muss ich ein wenig mehr beobachten. Was der Held und der Strippenzieher vorhaben ist noch nicht ganz raus. Aber es gibt zwei, drei Optionen, mit denen sie liebäugeln. Die Gustavo-Fraktion ist recht geschlossen. Allein: ich habe noch keinen blassen Schimmer, mit welchem Problem sie da konfrontiert sind.
Der Undefinierbare ist ein relativ fester Bestandteil der "Der/Die/Das Magische ...... (was auch immer)" Bücher. Er war sowas wie der Bösewicht in "Die Magische Konferenz: Taxi Torte - Turbulenzen"
Der dortige Held war "Der Blonde", von dem ich ausgehe, dass er hier auch wieder auftaucht. Denn eigentlich stand er im Mittelpunkt der Geschichten. Doch bisher habe ich noch keinerlei Ambitionen aus seiner Richtung bekommen, dass er hier mitwirken möchte. Mal sehen.
Der Pedant tauchte einfach so auf. Seine Aufgabe ist recht klar. In welchem Kontext diese steht, wird mir sicherlich die Geschichte noch offenbaren.
Ich habe schon ein paar weitere Szenen "beobachtet", aber diese kommen erst später an die Reihe. Daher will ich morgen noch etwas mehr beobachten.
Die Sitzung mit dem Bürgermeister steht an. Da wird über das Problem gesprochen. Aber wie kann ich darüber schreiben, wenn ich es nicht kenne?
Moment.... Ja... So könnte es gehen... Spannend. Wenn man solche Fragen in den Raum hinein stellt, kann es sein, dass man eine Antwort erhält. Tatsächlich ist mir das gerade passiert.
Mal wieder - muss ich dazu sagen - ohne die Intention, damit angeben zu wollen. Wie auch? Das ist nichts wirklich Besonderes. Jedem passiert das. Wie auch immer. Die Chancen stehen gut, dass die Story morgen schon weitergeht. Bleib mir gewogen und vergiss nicht: If it's magic - it's YOU! Herzliche Grüße, Dein Stephan P.S.: Das hier sind jetzt auch 436 Worte (nicht bereinigt) - inklusive P.S. Geschrieben habe ich heute also.
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jstephanschroeder · 1 month
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(5) Arbeitstitel: "Der Magische Gustavo"
Ich schreibe jeden Tag (5von7. Toi toi toi.) eine Buch-Seite (200+ Worte) und poste sie hier. In einem Jahr haben wir ein Buch. Genre: Humorvolle Fantasy 240326 2310 – 2339  409
Er wischte einige nicht sichtbare Staubkörner vom Tisch. Dann tat er es nochmals. Er richtete die Lage des Papiers parallel zum Rand des Tisches aus. Links daneben, faaaast exakt parallel zum Papier platzierte er seinen Stift. Moment… nun war er parallel - nicht mehr nur faaaast.
Er schaute sich im Raum um. Da gab es noch ein paar Dinge, die ihm suboptimal erschienen. Aber die mussten warten. Seine bevorstehende Aufgabe hatte Vorrang.
Ein Blick auf die Hände und seine Fingernägel. Er leckte seinen rechten Mittelfinger an und wischte damit über den linken Zeigefinger. Danach legte er die Hände zwischen dem Papier und der Tischkante auf den Tisch, penibel darauf achtend, dass sie nicht das Papier berührten. Ein kurzer, aber tiefer Schnaufer.
Nun war er vorbereitet auf das, was da auch immer kommen würde.
*
Gustavo, der Bürgermeister und dessen Sekretär waren die geplante Gangart für die kommende Ratssitzung nochmals durchgegangen. Gustavo legte seine Hand auf die Schulter des Bürgermeisters und nickte ihm zuversichtlich zu.
Dem Bürgermeister selbst war trotzdem etwas mulmig.
Sein Sekretär war zwar begeistert bei der Sache, aber im Grunde war er emotional nicht wirklich involviert. „Wird schon schief gehen“, war seine Devise.
Er hatte einige dieser Devisen. „Jedes Krise ist eine Chance für Wachstum“, war eine weitere.
Oder: „Was dich nicht tötet, kannst du vielleicht später selbst essen.“
Seine professionelle Unbesorgtheit hatte etwas für sich. Trotz der oftmals schnellen Bewegungen des Sekretärs, die auch hin und wieder in Hektik ausarten konnte, strahlte diese Unbesorgtheit eine gewisse Ruhe aus.
Das tat sie auch jetzt.
Alle drei fühlten sich nun vorbereitet auf das, was da auch immer kommen würde.
*
Nachdem Sarah das Haus betreten hatte, gab es zunächst ein langes Schweigen.
Die Frau und der Held saßen in verschiedenen Ecken des Raumes und schauten betont entspannt am jeweils anderen vorbei. Man konnte die Spannung knistern hören.
Der Strippenzieher liebte das. Nicht den Zwist oder den Streit. Nein, die Spannung, die in der Geschichte lag und deren Grund sich erst durch deren Fortgang offenbaren würde.
Er hatte das Dramaturgie-Handwerk zwar nicht akademisch erlernt, verdiente damit aber schon ein Jahrzehnt seinen Lebensunterhalt. Insofern war er ein professioneller Spannungs-Gestalter.
Wann immer sich ihm die Gelegenheit eröffnete, studierte er sie. Die gerade andauernde Gelegenheit war sehr überraschend gekommen. Dann auch noch zwischen Mann und Frau. Was konnte es Besseres geben? Es war quasi im Spannungs-Paradies.
Eines war ihm aber nicht klar. Er war absolut nicht vorbereitet auf das, was da auch immer kommen würde.
*
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Statistik: Tage 5/5
Worte heute: 409 (nicht bereinigt) Zeit heute: 29 Minuten Worte/Stunde: 846
Worte gesamt: 1.854 (nicht bereinigt) Zeit gesamt: 135 Minuten Worte/Stunde: 824
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jstephanschroeder · 1 month
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(4) Arbeitstitel: "Der Magische Gustavo"
Ich schreibe jeden Tag (5von7. Toi toi toi.) eine Buch-Seite (200+ Worte) und poste sie hier. In einem Jahr haben wir ein Buch. Genre: Humorvolle Fantasy
240325 2335 – 0002  434
„Wir brauchen eine Frau!“, sagte der Strippenzieher.
Der vermeintliche Held runzelte die Stirn.
„Naja, mir wäre schon lieber, wenn jeder seine eigene hätte.“
Er nickte mit dem Kopf, um die Sache zu bekräftigen.
„Quatsch, für deinen nächsten Auftritt.“
„Ahh.“ Der Held war erleichtert.
Eine Frau hatten sie schon lange nicht mehr mit dabei.
„Willst du die Sache mit dem Giganten nicht weiter machen?“
Der Strippenzieher schüttelte mit dem Kopf.
„Den letzten aus der Gegend soll es vorige Woche irgendwo erwischt haben. Das hat sich rumgesprochen.“
Er überlegte. Vielleicht könnte man die Storyline etwas modifizieren und einen Giganten von etwas weiter weg engagieren…
Selbst schlaue Leute verhielten sich innerhalb einer Masse von Menschen schlagartig dumm. Es war immer wieder faszinierend, wie dumm.
Andererseits wurde ihm langweilig. Seit einem Jahr liefen sie diese Nummer. Er wollte eine neue Herausforderung.
Er war unschlüssig. „Never change a winning system.“ – Verändere nie eine Methode, die funktioniert.
„Was ist eigentlich aus unserem Giganten geworden?“, fragte der vermeintliche Held, „ist der auch gestorben?“
Manche Leute brauchten definitiv keine Menschenmenge, um sich dumm zu verhalten.
„Er hatte keine Lust mehr den toten Giganten zu geben.“
„Die Goldstücke haben ihn aber schnell wieder lebendig gemacht.“
Diese Bemerkung war allerdings gar nicht dumm.
Der Strippenzieher sah aus dem Fenster.
„Neuen Giganten engagieren oder neue Nummer ausdenken?“
Während er vor sich hin sinnierte, sah er, wie ein bildhübsches Mädchen auf das Haus zukam. Als sie vor der Tür stand, stellte sie ihren Korb ab, rückte sich das Kleid zurecht, tastete ein wenig an ihren Haaren herum, nahm den Korb wieder auf und klopfte.
Der Strippenzieher öffnete. Kaum einen halben Meter vor ihm stehend war sie noch wesentlich hübscher. Sie war nicht nur hübsch, sie war schön. Wunderschön.
Nicht, dass sich der Strippenzieher gerade verliebte. Aber mit dieser Art von Frau – mein lieber Mann, man könnte die neuen Scharade, die er plante, noch viel herzzerreißender gestalten.
„Ja“, sagte der Strippenzieher.
Kokett lächelte sie, drehte den Kopf zur Seite und schien kaum in der Lage sein, ein Wort zu sagen.
Der Strippenzieher war erledigt. Vergiss den doofen Giganten. Wunderschöne Frauen, das war die Zukunft.
Wenn sie jetzt noch etwas schlau war. Oder zumindest nicht ganz schwer von Begriff.
„Was kann ich für euch tun, liebes Mädchen?“
„Ach wisst ihr“, piepste sie, „ich suche verzweifelt nach Hilfe.“
Dabei legte sie ihr lächeln ab. Ihre großen Augen schienen plötzlich mindestens die Hälfte ihres Kopfes auszumachen. Tränen schossen wie aus dem Nichts hervor.
„Oh, mein Gott“; meinte der Strippenzieher, „was ist denn passiert?“
Der vermeintliche Held war derweil ebenfalls an die Tür gekommen.
„Ihre Großmutter ist vom bösen Wolf gefressen worden“, beantwortet er die Frage des Strippenziehers. "Woher wisst ihr...", sagte das Mädchen. Dann sah sie den vermeintlichen Helden.
Dieser meinte nur: „Hallo, Sarah.“
*
--- Statistik: Tage 4/4 Worte heute: 434 (nicht bereinigt) Zeit heute: 27 Minuten Worte/Stunde: 964
Worte gesamt: 1.445 (nicht bereinigt) Zeit gesamt: 106 Minuten Worte/Stunde: 818
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jstephanschroeder · 1 month
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Buch noch ohne Titel (3)
Ich schreibe jeden Tag (5von7. Toi toi toi.) eine Buch-Seite (200+ Worte) und poste sie hier. In einem Jahr haben wir ein Buch.
Genre: Humorvolle Fantasy
240324 2300 – 2335 335
Kalle saß auf einer Bank und schaute dem Treiben auf dem Markt zu. Die Gruppe aufgebrachter Menschen hatte sich inzwischen verdoppelt - auf zehn Personen. Es wurde heftig diskutiert, wer die Gruppe anführen solle.
„Ich werde bei der magischen Konferenz demonstriert haben“, brachte einer sein Argument vor. Das zog aber nicht, denn diese magische Konferenz hatte für alle anderen noch nicht stattgefunden.[1]
„Ich habe die Initiative gestartet“, meinte ein Greis, „da wart ihr alle noch nicht geboren.“
„Reg dich net uff“, erwiderte ein anderer, „sonst is die Initiative für dich aus biologischen gründen schneller beendet als dir lieb is.“
„Irgendwann wird es eine Frauenquote geben.“ Aber die Dame wurde geflissentlich von den neun Männern überhört.
„Habt ihr nichts Besseres zu tun“, rief die Wirtin harsch über den Platz.
„Nein“, war die kollektive Antwort der Demonstranten.
„Sehr gut“, meinte die Wirtin. „Demonstrieren macht hungrig. Dann fang ich mal mit Kochen an.“ Sagte es, stellte den Besen weg und verschwand in ihrem Wirtshaus.
Wie aus dem Nichts setzte sich ein undefinierbarer Gnom neben Kalle auf die Bank. Kalle machte sich nicht die Mühe aufzusehen.
„Was, was, was geht da vor?“, fragte der Undefinierbare in seiner ureigenen Art. Sein Instinkt für außergewöhnlich gute Geschäfte regte sich gerade.
Kalle macht nur eine stoische Kopfbewegung nach oben. Eine Geste, die so gar nicht für mehr Klarheit sorgte.
„Aha, aha, aha“, meinte der Undefinierbare.
Auch wenn er nicht wusste, worum es ging. Wenn es Leute gab, die sich streiten, dann gab es auch Leute, die Geld bezahlen.
Kleine Anekdote am Rande: der Undefinierbare würde bei der gleichen Magischen Konferenz demonstriert haben, wie jener der hiesigen Aufwiegler.
*
[1] Die Magische Konferenz, auf die er verwies, hatte in einer anderen Dimension stattgefunden. Da er aber das Ereignis kannte, musste er wohl aus dieser anderen Dimension gekommen sein, was ein Ungleichgewicht der beiden Dimensionen bedeutete. Aber das sind zwei andere Geschichten. Zum einen: „Die Magische Konferenz“. Diese Geschichte ist schon geschrieben. Zum anderen: Wie kam es, dass er hier war? Aber diese Geschichte liest du ja gerade im Moment.
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Statistik: Tage 3/3
Worte heute: 335 (nicht bereinigt) Zeit heute: 35 Minuten Worte/Stunde: 574 Worte gesamt: 1.011 (nicht bereinigt) Zeit gesamt: 79 Minuten Worte/Stunde: 768
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jstephanschroeder · 1 month
Text
Buch noch ohne Titel (2)
Ich schreibe jeden Tag (5von7. Toi toi toi.) eine Buch-Seite (200+ Worte) und poste sie hier. In einem Jahr haben wir ein Buch.
Genre: Humorvolle Fantasy
240323 1100 - 1120 305 Worte
Es war ein wolkenloser Tag. Die Sonne strahlte mit ihrer vollen Schönheit. Ein Tag, den man sich wünschte. Ein Tag, an dem man hinausgehen und ihn genießen konnte. Es gab nichts daran auszusetzen.
„Muss das so heiß sein! Man kann kaum rausgehen und den Tag genießen.“
Gustavo nahm sich ein Handtuch und wischte den Schweiß von seiner feuchten Stirn.
„Zieh halt was aus“, meinte seine Frau.
„Das macht die Sonne nicht kälter“, grummelte er zurück.
Die Frau verdrehte die Augen.
„Es ist zu kalt, es ist zu heiß. Es regnet, es regnet nicht.“
„Früher…“, setzte er an.
„…war alles besser. Ich weiß“, beendete sie seinen Satz.
Er packte sein Journal in die Tasche.
„Was weißt du schon?“
Sie grinste.
Gustavo zog sich seinen Gehrock über und gab seiner Frau einen Kuss.
„Warte nicht mit dem Essen auf mich, das wird eine lange Sitzung.“
„Ich weiß“, antwortete sie.
*
Vor dem Rathaus hatte sich eine aufgebrachte Gruppe versammelt.
„Das kann so nicht weitergehen!“
„Wann wollt ihr was dagegen unternehmen?“
„Und wer leidet darunter? Die kleinen Leute!“
„Genau!“
Der Bürgermeister schaute sich das Treiben vom Fenster aus an.
„Die üblichen Verdächtigen, Sire“, kommentierte sein Sekretär.
Der Bürgermeister nickte.
In einem Wahljahr wurde jedes Problem gleich zu einem nicht eingelösten Wahlversprechen.
„Sire, in einem Wahljahr ist jedes Problem eine exzellente Gelegenheit für ein hervorragendes Wahlversprechen“, meinte der Sekretär.
Der Bürgermeister nickte.
„Früher“, meinte er, „da gab es keine Wahlen. Wenn man einmal Bürgermeister war, dann war man Bürgermeister.“
Der Sekretär nickte, klappte eine Mappe zu und gab sie dem Bürgermeister.
„Demokratie, Sire. Eine Errungenschaft der Moderne.“
Wieder nickte der Bürgermeister.
„Errungenschaft…“
„Tatsächlich ist sie eine Errungenschaft der Antike“, dozierte Gustavo, als er den Raum betrat. „Die Griechen haben uns die Suppe eingebrockt.“
„Die Griechen also…“
Für den Bürgermeister machte das keinen Unterschied. Er musste im Hier und Jetzt damit klarkommen.
*
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Statistik: Tage 2/2 Worte heute: 305 (nicht bereinigt) Zeit heute: 20 Minuten Worte/Stunde: 915 Worte gesamt: 676 (nicht bereinigt) Zeit gesamt: 44 Minuten Worte/Stunde: 922
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jstephanschroeder · 1 month
Text
Buch noch ohne Titel (1)
Ich schreibe jeden Tag (5von7. Toi toi toi.) eine Buch-Seite (200+ Worte) und poste sie hier. In einem Jahr haben wir ein Buch.
Genre: Humorvolle Fantasy 24-03-22 23:30 – 23:54  371 Worte
All die Geschichten, die über ihn erzählt wurden. All die Lieder, die man über ihn sang. Voller Mut. Voller Ehre. Sehr heldenhaft. Sehr ermutigend. Legendär nahezu. Aber alles nun mal erstunken und erlogen.
„Gab es da nicht einmal einen Knecht, der in die Rüstung seines toten Herren gestiegen ist und anstatt seiner Turniere gewonnen hat?“, fragte der vermeintliche Held.
„Mmmm“, nickte sein Freund, ohne aus dem Buch aufzuschauen, in das er vertieft war.
Der Held lachte.
„Wäre das nicht auch eine super Story.“
„Ä – ä…“, schüttelte der Freund den Kopf.
„Wieso denn nicht?“, hakte unser Held nach.
Sein Freund schaute nun doch auf und sah ihn an.
„Wie lange machen wir das jetzt schon?“
Der Held zuckte mit den Schulter. „Zwei, drei Jahre…?“
„FÜNF!“
„Schau an… fünf Jahre, wie die Zeit vergeht… .“
„Ja, fünf laaaange Jahre. Und du hast nichts gelernt.“
Der Held wollte Einspruch erheben.
„Silentium!“, gebot ihm der Freund Einhalt. Dabei wischte er jeden Einwand, der vorgebracht werden sollte, mit einer Geste vorab aus dem Weg.
„Du stehst vorne und lässt dich bestaunen.“
Der Held grinste und nickte zufrieden.
„Du kassierst den Applaus.“
Mehr Grinsen des Helden.
„Du erntest die Lorbeeren.“
Eine gönnerische Geste des so Beschriebenen.
„ABER…“ – es folgte eine rhetorische Pause.
„Alles nur Mummenschanz!“
„Oohhh“, bedauerte der Held. „Aber erstklassiger Mummenschanz. Unterhaltsam. Charmant.“ Er überlegte einen Moment. „Ü-ber-zeu-gend!“
„Und wenn schon. Die eigentliche Arbeit besteht darin, lange vorher zur richtigen Zeit, die richtigen Strippen zu ziehen“, erklärte der Strippenzieher.
„Tatsächlich“, hob der Held an. „Ich kann mich erinnern, dass vor ungefähr zwei, drei Jahren…“, er täuschte vor zu überlegen, „nein, vor etwas mehr als fünf Jahren. Da kam ein intelligenter, junger Mann zu mir. Am Boden zerstört. Man hatte ihn aus der Stadt gejagt.“
Der Strippenzieher legte seine Stirn in Falten.
„Der, welcher den Mummenschanz aufführte, hatte seinen Text vergessen…“
Der Strippenzieher rieb sich mit der Hand über die Stirn.
„Und das mehrfach. Er wurde der Lüge, des Betruges und der Anmaßung bezichtigt.“
„Aber die Strippen waren hervorragend gezogen!“, versuchte der an seine Schande Erinnerte zumindest einen Stich zu machen.
„Was nichts daran änderte“, setzte der Held zum finalen Todesstoß an, „dass es einen sehr viel besseren Mimen brauchte, um den schlechteren vor dem Strick zu bewahren – mitsamt seines Strippenziehers.“
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Statistik: Tage 1/1 Worte heute: 371 (nicht bereinigt) Zeit heute: 24 Minuten Worte/Stunde: 930
Worte gesamt: 371 (nicht bereinigt) Zeit gesamt: 24 Minuten Worte/Stunde: 930
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