Tumgik
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Expressionismus reloaded
Hey, wollt ihr einen kreativen Einstieg? Hier ist er, ich liefere, und zwar aus der Vergangenheit. Voll umweltschonend von mir, alte Ideen zu recyceln. Aber ist es noch recyceln, wenn ein Gefühl sich einfach wiederholt und der Ausdruck dafür einfach existiert? Naja, das ist wohl eine Frage für die Philosophie (Witz).
Immer schneller überschreiben sich die überschriebenen Gedanken der letzten Sekunden, im Takt des Wimperschlags wächst der Druck des Neuen welches gewohnt zu werden droht, das Alte nur ein Kontrastmittel für das Gute, das Bessere. Pedantisch wische ich ebenso ruckartig wie mein Geist zu Zucken vermag vom oberen Displayrand nach unten, immer im Ansinnen ein Genosse der Zeit zu sein. Oder es zu Werden. Nichts darf fest sein, feste Dinge sind unlegitimierte Relikte. Der Nutzen soll sich in jeder verfügbaren Sekunde neu beweisen. Beweise, Wahrheit, Glück werden in die Perspektive des Interesses gestellt. Selbst Aufklärung, das Fragen was sinnvoll ist oder was nicht, wird zur Interessensfrage. Ein Chaos für jeden, der eine begründete Meinung in seinem Interesse sieht. Denn was ließe sich nicht hinterfragen? Was ist denn fest? Und so schließt sich ein Kreis der Überforderung. Ein Kreis, der für mich in einem Handlungsloch endet. Und doch bleibt unter dem Strich ein Widerspruch für mich bestehen. Alle (mich vermutlich eingeschlossen) strahlen nach Außen den Glanz der Sicherheit, der gefestigten Begründung aus. Wie? Was soll in dieser Welt die Stütze sein? Doch bei Weiterverfolgung dieser Frage trifft man wohl oder übel auf Emotionen, sinnbildlich und betrüblicher Weise in der Politik. Es ist schwierig. Und deprimierend.
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Neu
Ich trage mir selbst den Wunsch entgegen, etwas zu wollen. In der Hoffnung, Erfüllung zu finden suche ich nach dem bereits Verlorenen im Neuen. Immer wieder soll es passen, doch dumpfe Klänge machen mich blind für das neue Kapitel. Im Hintergrund singen die Chöre in hohen Klängen über die Abgedroschenheit meiner Wörter, die doch nur fassen wollen, was nichts mehr ist. Tag ein Tag aus spielen im Kopf die Lieder besserer Zeiten. Aber auch sie werden von den Wiederholungen verschlungen wie meine Mantras an mich selbst, den Kopf oben zu halten. Dieser Text klingt leer? Wenn ja Hurra, so nenne ich letztendlich die Fähigkeit mein eigen, meine Situation wirkungsvoll zu charakterisieren. Und nicht dass jetzt hier eine kluge Seele mir Selbstmitleid andichten wollte. Im Begriff zu leiden bin ich nicht. Alles ist okay, denn grau ist weder gut noch schlecht. Ich finde es lediglich schade, jenen Ort zu missen, dessen Fehlen mir jetzt das Neu so gewohnt alt werden lässt. Doch immer nur Wo zu fragen hat mich leider nur von dem weggeführt, wo ich war. Vielleicht ist dies ja das Grundübel. Tja, dieses Wo nimmt nun die Formulierung „Leipzig“ an. Eine Stadt, die mir zumindest in jener Hinsicht zu gleichen scheint, nicht zu wissen wohin mit sich.
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Hä? Ahja. Hä?
Was ist das, dieses Leben? Wer sind wir in diesem Meer an Teilchen, die als Sklaven der Reaktionen ihren Weg unermüdlich weiterführen müssen? Ist das nicht die Hölle? Die Unendlichkeit der Existenz von allem? Oho, glanzvoll geschmückte Töne aus dem Schlund eines sogenannten Tieres. Aber im Sinne dieser Töne geben wir lieber folgende Laute von uns wenn wir uns erheben: [mɛnʃ]. Wohltuend, nicht? Wie doch andere Klänge es uns ermöglichen die Welt zu formen. Ach nein, nicht DIE Welt, die EIGENE Welt. Aber dieser klitzekleine Unterschied macht doch keinem etwas aus. Bis auf den wenigen Kreaturen die in ihrer Welt aufgrund der eigenen einiger anderer beschnitten werden. Am besten gefallen mir aber jene Individuen, welche sich mit ihren Kausalketten zu schmücken vermögen. Fast witzig irgendwie. Aber naja. Teilchen eben. Die Hölle. Gute Nacht.
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Hamburg
Baustelle. Baustelle. Autos. Wasser. Kreisch Kreisch. Eine Möwe. Joggern ausweichend. Ab zur U Bahn. Nackenstarre von Google Maps. Zisch Zisch. Sitze ich hier eigentlich mit irgendjemanden in der Bahn der hier wohnt? Quietsch. Der Druckablasser presst die Türen fast so schnell auf wie Leute aus der Bahn stürmen. Neue Leute rein Neue Leute rein. Bum Tür zu. Zisch Quietsch. Jetzt aber raus. Ich will dich sehen. Laufe ziellos in Wohngebiete. Suche verwinkelte Gassen. Will sehen. Bleibe blind. Die Stadt umspielt mich. Scheint überall um mich herumzugleiten. Greife ich nach ihr lande ich immer und immer wieder in einer mit Büros bepflanzten Straße. Das einzig greifbare ist der selbstdarstellerische Aspekt der Architektur, den sie nicht verbergen können. Doch auch er bleibt stumm im Sirenengeheul. Zwischen den biodeutschen Ziehkoffern/ Hundebesitzer*innen, den Normalen die in Chemnitz beäugt werden würden und zu vielen armen Seelen die ihr Bett mit einem Becher teilen sehe ich eins: Touristen. Ich bin einer von ihnen. Verdammt. Peinlich. Ach Nein. Ich bin hier um rauszukommen. Also um mit mir auszukommen. Richtig. Aber wo ist jetzt die Stadt? Na dann geh ich jetzt mal zu diesem Fluss. Ah. Noch mehr Essen zum arm werden. Da würde ich mir das Geld lieber gleich klauen lassen. Erstmal zu Penny. Auch hier nur Alltag. Wo sind hier die Leute, die die Millionen Sticker an Laternen platzieren? Wahrscheinlich werden sie von der Stadt selbst angeklebt. Für den “urban culture flare“. Mh. Fühle mich wie ein Kind das nicht bekommt was es will. Ist ja auch so. Okay, da muss ich wohl erstmal in den Reflektiermodus. Reflektier Reflektier. Ergebniss: Zu hohe Erwartungen bei zu geringen Erfolgsaussichten. Du kennst hier keine Sau. Wie sollte das was werden? Im Übrigen klingst du selbst wie ein Lifestyletourist der nach der “true culture“ sucht. Ja. Da hab ich wohl recht. Da wollte ich wohl mal wieder ne Dröhnung. Dabei ist es doch noch ein Jahr bis zu den goldenen Zwanzigern. Ach ne, ich bin ja 19, das heißt ich bin ja schon in meinem zwanzigsten Lebebsjahr. Das war eine Kulturepoche. Jaa okay. Aber trotzdem ist unsere Gesellschaft wie sonst nichts rauschverseucht. Egal welches Jahr ist. Und ich bin ein Teil von ihr. Aber stimmt, fast vergessen, ich bin ja superschlau und versuche das Bedürfnis einfach mit Kultur zu kompensieren. Du machst Fotos die du später auf Instagram hochlädtst. Aber vorher bearbeitest du sie noch damit es nicht wirkt als wärst du einfältig. Um dann darauf zu hoffen dass du von mindestens 100 Menschen zwei Sekunden Aufmerksamkeit und ein Doppelklicken bekommst. Um dein Selbstbild aufzuwerten. Ehm ich meine um einen Beitrag zur Kultur zu leisten. Ach verdammt, jetzt habe ich ja in meiner Selbstkritik ganz vergessen, dass ich mir ja doch Mühe mit meinen Bildern gebe und wirklich an originellen Inhalten interessiert bin. Aber falls du das gerade gelesen hast, dich wiedererkannt und dein letztes Bild dich oder Essen zeigt, kannst du ja vielleicht nochmal drüber nachdenken, ob das wirklich irgend jemanden bereichert. Ich meine die Menschen, die einen kennen, wissen ja wie man aussieht. Und die, die einen gar nicht kennen, können sich ja nur oberflächlich dafür interessieren. Also für das Aussehen. Also für das gute Aussehen. Das Gute! Seht alle gut aus! Liebe Grüße.
Aber jetzt mal ehrlich.. Was ist der Mehrwert von 20 Fotos die ein und den selben Menschen zeigen? Vor allem wenn man es noch selbst ist. Und das schlimme ist ja nicht wirklich das Bild an sich, sondern dass die Likes dem Ganzen einen Wert zuschreiben. Es kommt mir vor wie als ob wir uns dabei alle selbst verkaufen. Nicht mehr die Qualität und der Inhalt von Fotografien, sondern die “Impression“ und Darstellung von einem Selbst spielen eine Rolle. Und jep, das ist nichts neues und jedes Bild liefert einen Beitrag zur Selbstdarstellung, aber jedes Bild von einem selbst kann Nur allein diesen Zweck erfüllen und trägt lediglich zur Masturbation unserer Gesellschaft bei, wobei die Menschen ohne Follower und Likes dabei ordentlich was von dem Spaß abbekommen. Depressionen und Selbstzweifel zum Beispiel, spreche da noch aus Erfahrung, auch wenn das nur ein Faktor von vielen war.
Tada. Das ist mein kläglicher Versuch alle betreffenden Menschen das Ganze hinterfragen zu lassen... Ihr seid alle so toll. Warum brauchen wir diese billigste Form der Selbstbestätigung wenn wir doch wissen wie schön wir sind? Geht es allen so schlecht? Oder macht man es einfach weil es alle machen?
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