Tumgik
dannart38 · 11 days
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Wie gesagt 
Manchmal lachen die leute So ums eck, wo man sie nur halb sieht Du kennst das sicher Du wohnst doch auch in der stadt Oder? Und man selbst ist grad ganz woanders Wie man so sagt, in gedanken, Der streit, den man nun ausficht Der gedanke, den man notieren muss Und der mittig schon ganz milchig wird Der irritierende blick von vorhin Die wünsche, die sehnsüchte, die ängste Was auch immer Und gerade, wenn da zweie lachen Es miteinander tun, nicht nur alleine Nicht nur für sich Weißt Du Und dann noch ums eck Dann klingt es manchmal wie weinen Wie schluchzen, fast wie schreien Und man fährt auf und will Naja, fliehen und helfen zugleich Will man Und nichts stimmt mehr für den moment Man erschrickt, auch vor sich selbst Was nun?  Und man kommt zu hastig zurück  Von dort, wo man grad war Aus den gedanken, wenn Du so willst Und begreift dann, dass da zweie lachen Bloß lachen, alles gut also (obwohl, bloß?) Ganz hemmungslos lachen Jedenfalls Froh sind miteinander Sich gehen lassen Und man schämt sich Also ich hab dann jedenfalls was Das ich als scham beschreiben würde Seltsam, oder? Ein lachen, das eine einsamkeit ist Eine verzweiflung  Ein ganz tiefer schmerz Also mich Das muss ich Dir schon sagen Mich macht das jedesmal ganz verrückt. 
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dannart38 · 29 days
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Als ob
Zankend betraten die beiden den wagen Ich saß, wie immer, in der ecke Und versuchte, mich fernzuhalten Im nahverkehr der großstadt Drinnen dämpfte das paar mit wut seine vielstimmen Und kam sich näher, um von uns allen verstanden zu werden Nicht, um zu verstehen und Dann schwiegen sie und mühten sich Einander nicht anzusehen Sie ließen den blick schweifen Ich ließ den blick schweifen Als ob unsre augen lose zöpfe wären Die fliegen des zwists zu verscheuchen Die sich an den unzähligen leichen labten Wir sahen aneinander vorbei Über dreck, ruinen, mein schweigen, ihr schweigen großzügig hinweg Und an der übernächsten station, Grad als ich ausstieg Zupfte er ihr einen granatsplitter von der schulter Oder so Sie sah ihn an Und er vielleicht sie, ich konnte es nicht mehr erkennen Ich musste rasch wegsehen, ich konnte auch nicht mehr Unbeteiligt, wie ich war Ich musste auch eilen, die nächste bahn, Ihr wisst? Konnte die letzte sein Immer Aber wahrscheinlich, so denke ich und Frage Euch, die Ihr da wart, haben sie sich unterhalten Dann Als ich weg ging Über mich, der ich zeuge war, so unabsichtlich und ich konnte mich Nicht einmal verteidigen Obwohl ich die sätze parat hatte, tödlich zu treffen die beiden Wie sie da saßen Und sich fuseln von den schultern zupften als ob das alles wäre, worum es jetzt geht.
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dannart38 · 9 months
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verabredung
wir werden uns viel zu erzählen haben
so lange wie wir uns nicht gesehen haben
wird aus vorfreude  die furcht vor stille.
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dannart38 · 1 year
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textnachricht
e. meldet in die stadt: heute ist viel los. erst in der nacht igel in der scheune jetzt toter vogel im
hof.
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dannart38 · 1 year
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herbstkatze
von den sieben leben sind drei vorbei im waschhaus auf den gesprungenen fliesen neben der kochmaschine steht die untertasse voll grauer milch an den letzten frühling kann sie sich  nicht mehr erinnern an die sie einmal war die drei geliebte mag sie nicht rühren sie fürchtet die zärtlichkeit ihrer menschen und auch jene vier zeitalter die noch kommen die sonne scheint wieder ich höre die vögel sehe die blumen rieche das grün und tränke das tier im teller mit milch. 
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dannart38 · 1 year
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Loblied vom Grauen
Man hat jetzt wieder Gut und Böse Und dazwischen  Da steht das Schälchen  Das Leben verschüttet Da finden wir uns Heimlich  Und reden nicht drüber Nicht über das Schale Nicht über das Leben Wie einstmals Kommt es über uns Als Grimm Auch als Furcht  Gewandet in Schmutz Und in Schürzen Nachts Im Stillen Und während wir picken Vom Schwarzen Vom Weißen Die hohle Nuss Anderswo beginnt der Ball. 
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dannart38 · 1 year
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Keine Entscheidungen mehr
Dein Leben ist ein Opfer der Umstände Wenn doch alles anders wäre Du bereitest Dich vor Schlechte Erfahrung um schlechte Erfahrung  Für ein zweites Leben In dem es dann läuft In dem Du nicht mehr müde bist Nicht mehr erschöpft  So erschöpft Du wirst Dein Herz wieder schlagen hören Vor Glück Vor Aufregung Vor Furcht Ja Auch vor Furcht In diesem zweiten Leben Wird es wieder laut schlagen Hörbar Dein Herz, das erdbebenverschüttete Die Trommel Deiner Lebendigkeit  Du wirst noch einmal geboren Als erwachsenes Kind Mit all dem Wissen All den Gefühlen Vollständig  Und Du wirst Du selbst sein Was auch immer das eigentlich bedeutet Was Du jetzt nicht weißt  Dann wirst Du es wissen Alles Und nicht nichts Wie jetzt Du könntest schon mal Musik hören Dich auf den Fußboden legen Schon mal sterben Aber da ist noch die Wäsche Und dieser Anruf Und Schüsse Und dieser Brief Und das steigende Wasser Und der Abwasch Und all die Konferenzen Und die Nachricht Noch ist es also nicht vorbei Sprich Auch wenn es keine Antwort gibt Sprich einfach Jetzt Du hast noch etwas zu sagen Und dann leg Dich hin.
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dannart38 · 1 year
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wortnieten
immer der versuch über das schweigen zu sprechen worte für die wortlose zu finden eine lotterie aufzumachen die nicht nur aus nieten besteht und sie dann trotzdem eine nach der anderen zu ziehen die nieten die keine sätze halten.
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dannart38 · 1 year
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strand gut
es ist still hier die brandung schweigt niemand spricht mir das wasser steigt.
kann nicht schwimmen luft holen schon meine stimmen Dein unterton.
ich werd nurmehr ein atem sein es bleibt notwehr wer ist allein?
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dannart38 · 1 year
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friedwald
dort wo Du lagst vor jahren die farne wachsen lang die sterne blitzen bang und ameisen in scharen.
ich kann Dich da noch sehen gelegt in staub und schmutz Du warst mir niemals schutz wir ließen uns geschehen. 
wir lagen hier zusammen und liegen nun allein und brennen nur zum schein die körper kalt in flammen. 
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dannart38 · 1 year
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glaskugel
weil ich den weg nicht, auch sonst wenig wusste und einsilbig schlicht zu der stadtbahn musste, sprachst Du ungefähr und auch bisschen wegwisch, spaziern mit mir wär wie gehn mit nem goldfisch.
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dannart38 · 1 year
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Berliner Rendezvous
Und wenn wir sitzen im Café und ich Dir in die Augen seh und wir dann sprechen dreist, was Du wohl weißt?
Zuerst gehts um die andre Frau, Dein Auge leuchtet eher blau. Was wir uns sagen so? Feines en gros.
Ich trinke aus, wir warten zu die Sätze tragen längst Dessous. Wir sprechen dies und das. Doch ist da was?
Ich denke nach, ich träume blass, auf mein Verlangen ist Verlass: Doch halt ich es bei mir? Du wärmst, ich frier.
Am Ende hat die Furcht gesiegt ich hab mich wieder eingekriegt und ward der traute Mann. Von Anfang an?
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dannart38 · 1 year
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Soffne Recht Fertigung
Ha Ick Doch! Ha Ick Doch Jemacht. Ha Ick. Hick Kieck Doch! Da. Ick. Hick. …s. Habs Jemacht. Wat? Wat Denn? Wat Fragsde Denn? Wennde Doch? Ha? Hicks. Ick Wussdes. Du Auch. Ick hab. Ha. Und Du. Auch. Ha Ick. Siehsde. Wat Fragsde Denn? Dann? Ha Ick. Ha Ick Doch. Ha Ick Doch Jemacht.
Mann!
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dannart38 · 1 year
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Liebesgedicht
Hieltest Du mir eine Rede dermaleinst an meinem Grab? Da ich nach des Lebens Fehde mich dem Tod zuletzt ergab?
Sprächest Du in guten Worten und verschwiegst das Falsch an mir? Während ich an künftgen Orten höchstens leb auf dem Papier.
Sagtest Du mir Deine Liebe, die Du einstmals für mich spürst, einmal noch, da ich da liege, dass am Todherz Du uns rührst.
Redest Du auch von den kargen Glücksmomenten in der Zeit, da wir uns so kurz nur bargen vor der langen Ewigkeit?
Schweige bitte von dem Schweigen, das so oft statt Reden war. Lass ein letztes Mal uns neigen vor der Stille sonderbar.
Wer nur wird für Dich dann reden, wenn zuletzt Dein Leben end? Da Du stehst am Garten Eden, wo Dich keiner mehr erkennt?
Wo Du nicht mehr nach dem Bilde, das wir füreinander sahn, sondern frei und voller Milde mir verzeihst, was ich vertan.
Sollt ich besser länger leben, alles für das letzte Wort? Sollt statt Deiner Dir so geben Letztgeleit von unserm Ort?
Wie auch immer ich es wende, eines gibt und eines nimmt, selbst zum allerletzten Ende ist uns gar nichts vorbestimmt.
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dannart38 · 1 year
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Meine Klasse
Ich trink‘ nicht mehr und tränk‘ ich doch, so nähm‘ ich Pils und keinen Wein. Ich kröch’ zurück in jenes Loch, aus dem sie stammt, die Abstamms-Pein.
Da, wo ich herkomm‘, trank man Bier, man stillte so den schnellen Durst. Das war das Herkunftselixier, noch vor der schweinsgeschlachtet’ Wurst.
Man trank statt Reben „Gerstensaft“ und wollt‘ wer saufen: nur mit Schnaps, den wir ohn’ Bartflaum schon beschafft. Ich weiß noch all die Auf und Abs.
Ich weiß noch mehr der Abs denn Aufs, da ich vom Grau ins Bunte soff‘. Am Ende jedes Trinkverlaufs erbrachen wir den bill‘gen Stoff.
Doch als ich endlich Volljahr zählt‘, nahm stolz ich nichts, bloß Bücher mit: Ich hatt‘ die Metropol’ gewählt als Lebensab- und auch Aufschnitt.
Hier wollt‘ ich Akademiker und nicht mehr Proletarier sein. Wir tranken Wein, das war schickér Ich hat jetzt auch die Kleidung fein.
Wir tranken roten, welchen sonst und sprachen universitätsch wir war‘n einander klug Gesponst. Ich sprach der Dorfwelt lautes Bätsch!
Jahrzehnte später hatte ich, wenn ich nur sah die Rot-Bouteille, im Denkerhirn ganz fürchterlich ein vorgestelltes Katerweh.
So kamen Denken und auch Wein an traute Limitationen und ich zurück ins alte Sein, gewärtig der Reaktionen,
die allenthalben ich besorg‘, ich grobes Arbeiterkindlein, das Bürgerliche ich nur borg‘ ich fall manchmal auf mich selbst rein.
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dannart38 · 1 year
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normzorn
da uninformierte uniformierte sich formieren, um andre ununiformierte zu desinformieren, indem sie gleichsam deren geist chloroformieren und deren nonkonformität reformieren formiere ich mich zu formidablen formvariablen.
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dannart38 · 1 year
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Damit nichts passiert
Damit nichts passiert, stellt’ ich mir vor, Was alles passieren kann. Was ich an Katastrophen beschwor, An Not und Pech dann und wann!
Auf keine Kuhhaut die Phantasien Hätten gepasst wie erdacht. Genug wär’s für zwei Biografien, Worauf ich alles gab acht.
Da war Verrat, auch Krebs war dabei, Verlust von jeglicher Ehr. Verlust des Geldes aus Narretei Und Feinde wie Sand am Meer.
Man hatte enttarnt, dass ich nur trog In Wirklichkeit konnt’ ich nichts. Von hohen Rössern ich runterflog Im Scheine des hellsten Lichts.
Ich war nichts wert, das stellte sich raus. Nur ich wusste das vorher. Und stets, da hieß es: Aus ist die Maus! Ich setzte mich nie zur Wehr.
Ich schlief nicht mehr gern, träumte kaum wach, Dafür erdacht' ich zu viel. Lebte die Tage mit Ach und Krach Nur meine Furcht blieb stabil.
Bisher, klopf auf Holz, ist nichts passiert, Von dem, was ich so ersann. Ich bleibe darum mystisch fixiert, Beleg’ das Unglück mit Bann.
Nur jenes, was ich nicht spekuliert, Das kann bestimmt noch passier’n. Mein Fatum ist schon vorprogrammiert Ich kann kein’ Lapsus riskier’n.
Ich bleib verschont, von dem, was erzählt, Das Unbekannte nur droht. Ich bin in Hirngespinsten gestählt: Ich zähm’ durch Sorge die Not.
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