Tumgik
wellreadbabe · 3 years
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„Wer sich bedingungslos an einen anderen bindet, schließt dadurch Chancen und Möglichkeiten aus. Doch genau das ist auch befreiend. Man löst sich von einem Zeitgeist, der sich ausschließlich auf Machbarkeit und Perfektion konzentriert, von der ewigen Suche nach besser, noch mehr. Wer sich bedingungslos an einen anderen bindet, sucht und shoppt nicht länger und sagt sich: das ist es dann.“
Marian Donner, Das kleine Buch der Selbstverwüstung
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wellreadbabe · 3 years
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„Noch immer macht dein Herz jedes Mal einen kleinen Satz, wenn du seinen Schlüssel im Türschloss hörst, sogar, wenn ihr euch gerade erst gestritten habt und du ihn nur mit eisigen Schweigen begrüßt.“
Marian Donner, Das kleine Buch der Selbstverwüstung
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wellreadbabe · 3 years
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„Was man aus einer langen Beziehung allerdings lernen kann, ist, dass Liebe sich nicht beherrschen oder kontrollieren lässt. Das beweist dir der andere immer wieder aufs Neue. Du kannst noch so oft Fragen, schreien oder schmeicheln, er lässt sich nicht formen. Und das gleiche gilt für dich selbst.“
Marian Donner, Das kleine Buch der Selbstverwüstung
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wellreadbabe · 3 years
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„Aber was ist Liebe denn anderes als Spannung und Reibung? Als Missverständnisse und nicht begreifen? Wir werden ja aus uns selbst kaum schlau, ganz zu schweigen von einer anderen Person.“
Marian Donner, Das kleine Buch der Selbstverwüstung
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wellreadbabe · 3 years
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„Es geht um den Mittelweg. Um die Erkenntnis, dass mit dieser optimalen Gesundheit und Produktivität, die dich dazu bewegt, das Spiel auf der Höhe deines Könnens mitzuspielen, auch etwas verloren geht. Verrücktheit, Begeisterung und nicht zuletzt das Bewusstsein der eigenen Machtlosigkeit.“
 Marian Donner, Das kleine Buch der Selbstverwüstung
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wellreadbabe · 3 years
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„Wer schwänzt, findet ein Loch in der Zeit. Jedenfalls hat man das Gefühl, als würde sich die Tür zu einem Paralleluniversum öffnen. In der normalen Welt läuft alles weiter, jeder ist intensiv mit seiner Zukunft beschäftigt, so wie du das eigentlich auch solltest, aber auf der anderen Seite der Tür da existiert diese Zukunft nicht mehr. Dort gibt es keine Regeln und Gebote, dort will niemand was von dir, dort bist du frei.“
Marian Donner, Das kleine Buch der Selbstverwüstung
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wellreadbabe · 3 years
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„Aber letztendlich bietet dir die Selbsthilfeindustrie bloß einen Haufen Tricks an, Puffer und Life-Hacks, damit du länger durchhältst. Damit du das Spiel besser mitspielst und vergisst, wie unbegreiflich diese Welt doch eigentlich ist. In erster Linie bringt man dir bei, deine Wut und deine Ängste gelassen hinzunehmen und das eigentlich Unerträgliche zu ertragen.“
Marian Donner, Das kleine Buch der Selbstverwüstung
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wellreadbabe · 3 years
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„Die These ist falsch, dass es Kunst braucht, um zu überleben. Es braucht Unterhaltung, um die Menschen von der Depression abzuhalten.“
Sibylle Berg, Der Tag, als meine Frau einen Mann fand
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wellreadbabe · 3 years
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„Was ist einer, ohne die Ansprache des anderen? Was bleibt von uns übrig, wenn die Existenz sich in keinem spiegelt?“
 Sibylle Berg, Der Tag, als meine Frau einen Mann fand
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wellreadbabe · 3 years
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„Eine Gescheiterte Ehe ist das Erdbeben, dass wir befürchten, die einzige Katastrophe, die wir noch persönlich kennen in unserer Welt, die sich nicht mehr durch Kriege auszeichnet, sondern durch den Untergang einst überlegener Kulturen.“
Sibylle Berg, Der Tag, als meine Frau einen Mann fand
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wellreadbabe · 3 years
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„Wir haben nie verliebt lachend in Gartenlokalen zwischen Rentnern getanzt, sind nie betrunken auf Baukräne geklettert. Wir sind mit dem Beginn unserer Geschichte ernst geworden, denn es ging um alles. Das wussten wir, mit Mitte 20, als wir uns begegnet waren. Wir hatten nie Zweifel an uns. Da gab es kein vielleicht, kein Warten auf nicht erfolgte Anrufe, keine Spiele, es war eine seriöse Angelegenheit.“
Sibylle Berg, Der Tag, als meine Frau einen Mann fand
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wellreadbabe · 3 years
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„Es gab immer wieder Situationen wie jetzt, in den jeder in sich festsaß und wir uns nicht zueinander bewegen konnten. Momente, die alles, was wir geteilt hatten, lächerlich unwirklich scheinen ließen. Eine minimale Verschiebung der Wahrnehmung, und schon schleudert es einen aus der sogenannten Gemeinsamkeit.“
Sibylle Berg, Der Tag, als meine Frau einen Mann fand, S. 84
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wellreadbabe · 3 years
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„Wenn man den anderen nicht mehr liebevoll betrachten kann, ist die Sache gelaufen.“
Sibylle Berg, Der Tag, als meine Frau einen Mann fand
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wellreadbabe · 3 years
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„Wie fühlt es sich an, alt zu werden?
Ich zucke nachts zusammen und stelle mit Wonne fest, dass der Flug, mit dem ich hätte fliegen sollen, verspätet ist. Ich weiß immer noch nicht, ob es ein Traum ist oder ob ich wirklich verreisen werde. Doch da der Flug verspätet ist, fühlt es sich gut an. Ich kann einen weiteren schönen und sonnigen Herbsttag entgegen sehen. Träume ich, oder ist es Wirklichkeit?“
Hedi Fried, Fragen, die mir zum Holocuast gestellt werden
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wellreadbabe · 3 years
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„Wenn ich die erschüttern den Bilder mit schwankenden, überfüllten Booten im Mittel mehr sehe, dann sehe ich mich selbst dort sitzen. Ich hätte mich auch, der geringe Überlebenschance zum trotz, in so ein Boot gesetzt. Diese Menschen wissen, dass sie nirgends willkommen sind, genau wie wir 1938 wussten, dass Juden nirgends willkommen waren. Nicht einmal nach 1945 wurde es besser, Vorteile sind zäh.
Wenn ich den heutigen Flüchtlingsstrom sehe, identifiziere ich mich mit diesen unglücklichen Menschen, deren einzige Alternative zum unmittelbaren Tod eine gefährliche Reise ins Unbekannte ist. Anstatt auf helfende Hände treffen sie auf hohe Mauern und verständnislose Menschen, denen ihre Menschlichkeit abhandengekommen zu sein scheint. Ich sehe den selben Egoismus und die selbe Verantwortungslosigkeit wie zu Beginn der Dreißigerjahre, nur noch stärker.“
Hedi Fried, Fragen, die mir zum Holocuast gestellt werden
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wellreadbabe · 3 years
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„Viele Glaube nicht an den Zufall, aber wenn ich auf die Frage antworten soll, was mir half, zu überleben, dann kann ich nur auf ihn verweisen. Außerdem Zufall konnte nicht helfen. Es gab im Lager keine Logik; man wusste niemals, wo man sein musste beziehungsweise nicht sein durfte, um zu überleben. SS Männer konnten, einfach nur um sich die Zeit zu vertreiben, auf uns schießen. Eine Freundlichkeit von ihnen konnte den Tod bedeuten. Josef Mengele war bekannt dafür, dass er unter den Kindern, die er später in seinem Experiment Kälte, Bonbons verteilte.“
Hedi Fried, Fragen, die mir zum Holocuast gestellt werden
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wellreadbabe · 3 years
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„Auschwitz war ein anderer Planet. Die Zeit verlief in einem anderen Maß als dem, dass wir hier auf der Erde anwenden. Dort wurden keine Kinder geboren, und niemand starb einen natürlichen Tod. Eltern hatten keine Kinder, Kinder hatten keine Eltern.“
Yehiel Denur, Holocaust-Überlebender
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