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ccaizoe-blog · 5 years

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Lebe dein Leben auf die echte Art...

Ich habe 586 Freunde im sozialen Netzwerk 'Facebook' - Trotzdem bin ich oft einsam. Ich habe mit vielen von ihnen fast jeden Tag Kontakt - Dennoch kennt mich kaum einer von ihnen wirklich. In meinem Innersten tobt ein Konflikt: Der Kampf ihnen in die Augen zu schauen, oder ihren Namen auf dem Bildschirm zu lesen. Der Kampf ihnen all die Dinge zu erzählen die ich erlebte mit all den Emotionen, oder ihnen eine schlichte Nachricht zu schreiben. Wenn man sich in unserer immer schneller werdenden Gesellschaft einmal die Zeit nimmt, sich zurückzulehnen, tief durchzuatmen, kurz die Augen zu schließen, dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen: All die Medien, die wir 'sozial' nennen - all die Eindrücke und Gefühle, die wir mittels 'Smileys' und 'Emoticons' auszudrücken versuchen - all die Türen, die wir hinter uns schließen, wenn wir auf unsere Laptops oder Smartphones starren – all diese Technologien sind nur Illusionen, die uns Kommunikation und Freundschaft vorgaukeln wollen. Wenn du es jedoch schaffst dich nur ein kleines bisschen davon loszusagen, dann wirst du schnell erkennen, dass wir in einer Welt leben, durch die wir blind und als Sklaven unserer eigenen Technologie stampfen. Eine Welt, in der Informationen das wichtigste und wertvollste Besitz- und Handelsgut geworden ist. Eine Welt voller Egoismus, Selbstdarstellung, Eigenwerbung und Selbstbetrug. Eine Welt, die dich und alle um dich herum krank macht. Eine Welt, in der wir uns 'online' stets von unserer besten Seite zeigen möchten, aber Gefühle und Emotionen dabei auslassen. Am glücklichsten ist man doch, wenn man Augenblicke und Erfahrungen mit anderen teilt. Aber ist es dasselbe, wenn niemand da ist um es mit dir zu teilen? Bist du genauso glücklich, wenn du alleine einen wunderschönen Sonnenaufgang siehst und ein Foto davon im Internet mit deinen Freunden teilst, als wenn sie gemeinsam mit dir den Sonnenaufgang bewundert hätten? Bist du genauso glücklich, wenn du deinen Freunden per Kurznachricht mitteilst, dass du die Prüfung bestanden hast, als wenn sie in dem Moment neben dir stehen würden und dir aus vollstem Herzen gratulieren könnten? Sei immer für deine Freunde da und sie werden auch immer für dich da sein, aber niemand wird da sein, wenn stattdessen eine Gruppennachricht diese Aufgabe erledigt. Wir bearbeiten jedes unserer Bilder, versuchen stets perfekt auszusehen. Wir überdenken jeden 'Status', den wir mit anderen teilen. Wir ordnen jedes unserer Wörter in die richtige Reihenfolge bis unser Leben zu glänzen scheint, dabei wissen wir nicht einmal ob überhaupt jemand mitliest. Wir wollen stets perfekt sein und bewundert werden. Doch worin unterscheiden wir uns dann noch von einander? Sind es nicht die kleinen Ecken und Kanten, die einen Menschen zu etwas Besonderem machen? Die kleinen Fehler, die sich zu diesem großartigen Mosaik unserer Persönlichkeit zusammensetzen und uns so wunderbar machen? Wieso gestatten wir uns nicht diese Fehler, und damit unsere Persönlichkeit, im Internet zu zeigen? Bist du glücklich perfekt, aber alleine zu sein? Alleinsein ist nicht das Problem. Wenn du alleine bist und ein Buch liest, ein Bild malst, eine Geschichte schreibst, oder irgendeiner anderen Beschäftigung nachgehst, dann warst du produktiv und wach, du hast deine Zeit für etwas Sinnvolles und Schönes verwendet und warst nicht reserviert und weltabgeschieden.

Wenn du in Gesellschaft bist und beginnst dich alleine zu fühlen, dann lass deine Hände weg von deinem Smartphone oder Tablet. Du musst nicht auf dein Menü oder deine Kontaktliste starren. Du musst nicht deine Zeit mit irgendeinem dummen und langweiligen Minispiel verschwenden. Schau einfach auf, achte auf deine Mitmenschen um dich herum. Rede mit ihnen, hör ihnen zu, bring sie zum Lachen und lass dich zum Lachen bringen, kurz gesagt: Lerne wieder mit deinen Mitmenschen zusammen zu leben und nicht aneinander vorbei. Wir werden unsozial, es befriedigt uns nicht länger sich mit jemanden zusammen zusetzen und in dessen Augen zu schauen. Wir sind umgeben von Kindern, die, seit sie geboren sind uns dabei zuschauen, wie wir wie Roboter leben und denken es sei die Norm. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass du der weltbeste Vater oder die weltbeste Mutter wirst, wenn du nicht einmal dein Kind unterhalten kannst ohne dein Smartphone oder dein 'iPad' zu benutzen. Als ich ein Kind war, war ich so gut wie nie zuhause. Ich war draußen mit meinen Freunden, mit unseren Fahrrädern sind wir durch das Dorf gestriffen. Ich hatte Löcher in meinen Hosen und meine Knie waren aufgeschürft. Wir bauten unser eigenes Baumhaus, benutzten unsere Phantasie um mittels Stöckern die waghalsigsten Ritterschlachten zu kämpfen. Wir waren laut und frei und einfach glücklich. Heutzutage sind die Kinder leise, werden mit 'Playstations' und ihren Smartphones ruhig gestellt, sie verlernen das Spielen und sich selbst zu beschäftigen ohne dabei auf Technik zurück greifen zu müssen. Wir erziehen unsere Kinder zu kalten funktionierenden Maschinen innerhalb unserer Gesellschaft. Und wenn doch einmal ein Kind versucht aus dieser neugeschaffenen und idiotischen Norm, die unseren Kindern verbietet Kind zu sein, versucht auszubrechen, so wird es gleich mit dem Stempel 'ADS' versehen und mit Medikamenten vollgepumpt. Wir geben unseren Kindern Drogen, die sich ruhig halten sollen! Wie scheiße sind wir eigentlich, dass wir Kindern nicht mehr erlauben Kinder sein zu können? Wir sind eine Generation aus idiotischen Robotern!

Deshalb, schaue auf von deinem Handy – Nimm deine Umgebung wahr, mach das Beste aus dem heutigen Tag. Bedenke, wie viele Augenblicke und Möglichkeiten verstreichen, während du stumm und abwesend durch die Stadt läufst und du nur herab blickst auf dein Handy. Vielleicht geht genau in diesem Moment, in dem du zum zehntenmal deine Facebook-Startseite aktualisierst, der Mensch fürs Leben an dir vorbei, wahrscheinlich damit beschäftigt sich auf seinem Smartphone bei einer Online-Datingseite einzuloggen. Wie viele glückliche Momente du mit der Person haben könntest, die grade an dir vorbei gelaufen ist, du sie aber nicht einmal wahrgenommen hast. Und jetzt platzen all diese Momente wie eine Seifenblase. Deshalb, schaue auf von deinem Handy – Sei da in den richtigen Momenten. Eines Tages wirst du glücklich seien, dass du dem Leben Aufmerksamkeit gewidmet hast und dass du all das getan hast, was du getan hast und nicht deine Zeit damit verschwendet hast auf eine Erfindung zwischen deinen Händen herab zu schauen. All die wundervollen Personen, die du hättest kennen lernen können, all die wundervollen Momente, die du hättest teilen können mit diesen Personen – Doch keine dieser Personen hast du kennen gelernt, keiner dieser Momente geschah, denn du bist zu sehr damit beschäftigt auf dein Handy zu starren und siehst nicht einmal die Chancen, die du verpasst. Deshalb, schau auf von deinem Handy – Wir haben nur ein begrenztes Dasein. Eine festgelegte Anzahl von Tagen. Verschwende diese Tage nicht durch Gefangensein im Internet, weil wenn das Ende kommt, ist nichts schlimmer als zu bereuen. Ich bin ebenfalls schuld ein Teil dieser digitalen Welt, in der wir gehört, aber nicht gesehen werden, in der wir tippen als würden wir reden und lesen als würden wir plaudern, in der wir Stunden miteinander verbringen ohne Blickkontakt zu haben. In der es das größte Kompliment ist, während einer Unterhaltung sein Smartphone in der Tasche zu lassen und dem Gegenüber in die Augen zu schauen und ihm zuzuhören. Deshalb, schau auf von deinem Handy – Gib den Menschen deine Liebe und nicht ein 'Like'. Entferne dich von dem Bedarf gehört und definiert zu werden, sei spontan und selbstsicher. Lass dich nicht unter Druck setzen, dass du dich immer perfekt präsentieren musst. Lass dich nicht unter Druck setzen von irgendwelchen Idealen unserer kranken Gesellschaft. Sei mutig und schön, in dem du immer du selbst bist und nicht irgendeine Rolle spielst. Geh raus in die Welt, lasse alle Ablenkungen hinter dir. Schau von deinem Handy auf – Lebe dein Leben auf die echte Art!

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