Ich wollte diese eine Frau für dich sein, die dich liebt, die dich zum Lachen bringt die dich anguckt, dich anlächelt und dir das Gefühl gibt, dass ich nur deine bin.
Ich wollte die sein, die in schweren Tagen deine Tränen, küsst, deine Hand nimmt und dich wieder hochzieht, die mit dir weint und bei dir ist, auch wenn die ganze Welt gegen dich ist. Ich wollte, dass du stolz auf mich bist. Habe dafür gebetet habe, dass Gott dich mir für immer gibt.
Ich bin mal auf einer Geburtstagsparty in einer Ecke mit den restlichen entfernten Bekannten gelandet, die obligatorisch eingeladen worden waren. Wir kannten uns alle nicht, machten schlechten Smalltalk. Ich fragte den Typen neben mir, was er denn beruflich mache (so muss man sich als ivy league Schüler auf networking events vorkommen, nur mit teurerem Alkohol statt der Fanta-Mische). "Fahrradverkäufer", nuschelt er. Die drei Becher Cola Korn lassen ihn mit dem Wort kämpfen wie ein VW Lupo auf Glatteis. Fahrräder, bingo. Mein Fahrrad ist kaputt: da haben wir unser Gesprächsthema.
"Oh nice, könntest du mir 'nen Tipp geben?" frage ich. Er starrt mich an. Na gut, er sagt nicht nein. "Mein Fahrrad hat einen Marderschaden", eröffne ich ihm. Er starrt mich weiter an, öffnet den Mund, schließt ihn wieder. Nimmt meine Hand mit festem Händedruck. Die anderen am Tisch starren sich an, ich bin zu überfordert für einen no-homo Witz. Nach gefühlten fünf Minuten verwirrter Stille sagt er endlich: "Kauf dir ein neues". Ich lache hysterisch, er ist verwirrt. Ich komme mir vor wie in einem Dorfjugend-Remake von Traumschiff Surprise. Klingt beschissen.
Ich wünsche mir so sehr du kommst eines Tages zurück.
Ich möchte dich noch einmal lachen hören, noch einmal singen hören, noch einmal atmen hören, noch einmal dich schlafen sehen, noch einmal dich einschlafen sehen, noch einmal dich küssen, noch einmal dich in den Arm nehmen, noch einmal mit dir über Gott und die Welt sprechen..
Es gibt so viele Dinge, die ich nur noch ein allerletztes Mal erleben wollen würde.
Ich hab keine Ahnung was ich gerade für ein Leben führe doch ich weiß ich muss einfach weitermachen.
„Man, ich hab sowas noch nie gemacht. Ich hab mich noch nie verliebt.“ Als ob es ein Lehrbuch dafür gäbe… Eigentlich sagt mir mein Gefühl die ganze Zeit, dass es eher lauten sollte „Man, sowas ist mir noch nie passiert…“ oder „Man, ich hab sowas noch nie gefühlt…“, aber ich finde Noahs Formulierung so herzerwärmend irgendwie. Sie bringt total rüber, wie unerfahren und unsicher er in dem Gebiet ist.
Ich hab sowas noch nicht gemacht. Jemand muss mir sagen, wie das geht. Ich hab sowas noch nie gemacht. Mache ich das so richtig?
Gleichzeitig will man ihn einfach in den Arm nehmen, denn „Die Liebe macht am Ende alles kaputt.“ und Noah hat sich verliebt, so wie Colin auch. Aber er sieht keine Schuld bei Colin: „Es ist schon alles kaputt. Colin ist wegen mir gegangen.“
Ich hab sowas noch nie gemacht. Ich habe noch nie so die Kontrolle verloren. Ich hab sowas noch nie gemacht. Kann man das irgendwo auch wieder abschalten?
Er ist überfordert, wegen der unbekannten Gefühle, wegen der Verantwortung und wegen der Angst. Was hat Noah zu verlieren? Seine „komplette Welt“! Schon wieder.
Ich bin überfordert durch mich selbst und durch andere. Ich weiß weder, was ich richtig mache, noch was falsch läuft. Aber alles fühlt sich irgendwie falsch an.