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styletraveler · 25 days
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Warschau, Polen:
Mit Kind und Kegel Warschau
Die polnische Hauptstadt mit Kids
Von Marc Vorsatz
Ein Klick beim Onlinehändler seiner Wahl und schon ist das heißbegehrte Spielzeug im Warenkorb. Aber wie kommt es dann bis ins Kinderzimmer? Das weiß doch jedes Kind! Wirklich? Naja, jedenfalls spätestens nach dem Besuch des Smart Kids Planets in Warschau. Da sortieren die Kleinen nämlich Pakete nach Krakau, Thorn und Posen und verfrachten diese aufs richtige Förderband. Und dies mit ganz viel Spaß, ja sogar um die Wette. Jeder will die meisten Sendungen auf den Weg bringen. Am anderen Ende warten schon die Nachwuchs-Zusteller ungeduldig auf die Schätze.
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Das und vieles andere lernen Kinder von null bis 10 Jahren im ersten Edutainment Center Polens. Ob beim Versenden von Paketen, beim Scannen des Lieblingsessens an der Kinder-Supermarkt-Kasse oder beim Spiel mit den Farben an einer Leuchtwand. Natürlich gibt es zur Krönung dann noch eine Tüte Pommes und frisch gepressten Orangensaft.    
Attraktionen speziell für Kinder
Die polnische Hauptstadt Warschau eignet sich hervorragend für einen Familien-Trip. Egal ob als Stopover auf dem Weg nach Masuren oder zum Drage-Urwald im Drawa Nationalpark oder eben als eigenständige Reise. Die grüne Metropole an der Weichsel bietet neben den traditionellen Museen, die oftmals auch eine Sektion für den Nachwuchs haben, diverse andere Attraktionen, die insbesondere für Kinder geschaffen wurden, zum Beispiel das Museum der Puppenhäuser, das Kindermuseum, das renommierte Kopernikus-Wissenschaftszentrum oder eben den Smart Kids Planet. Dazu gepflegte Stadtstrände und einladende Boulevards an der Weichsel, Trampolinparks, den Warschauer Zoo und vieles andere mehr. Würden die Kids alles sehen und ausprobieren wollen, müssten sie wohl die ganzen Sommerferien in Warschau verbringen.
European Best Destination
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Die Stadt ist in etlichen Bereichen weiter als viele andere Hauptstädte Europas. Immerhin konnte sie sich im  vergangenen Jahr gegen 178 Mitbewerber durchsetzen und wurde zur „European Best Destination 2023“ gekürt. An jeder Ecke gibt es Veggi-Restaurants und vegane Imbisse – ohne jedoch moralistisch die gute polnische Hausmacherwurst zu verdammen. Die Stadt mit ihren unzähligen Parks und einem öffentlichen Nahverkehr, der nicht nur äußerst preiswert, sondern auch sauber und sicher ist, kann man alternativ mit Leihfahrrädern auf einem vorbildlich ausgebauten Radfahrwegnetz erkunden. Komfortable Velos werden flächendeckend angeboten.
Ikonographisches Hotel Verte
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Zudem wurde die Altbausubstanz liebevoll restauriert oder originalgetreu nachgebaut. Eines der schönsten Beispiele ist das neu eröffnete Hotel Verte der Marriott Autograph Collection neben dem prächtigen Nationaltheater und dem Königsweg. Acht Jahre dauerte die stilechte Renovierung der Gebäude Branicki und Szaniawski aus dem 18. Jahrhundert. Entstanden ist ein weiteres ikonographisches Schmuckstück im Herzen der Metropole.
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Nur der umstrittene Kulturpalast, ein monumentales Geschenk Josep Stalins mit seinen unglaublichen 3288 Räumen, thront trotzig, einer späten Rache des Diktators gleich, zentrumsnah im Original. Für die kleinen Kinder hat der historische Hintergrund der Einverleibung weiter Teile Polens durch die Sowjetunion kaum Bedeutung, für die Alten schon. 
Streetlife Midtown
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Ein paar Straßenzüge südlich kommt gar Pariser Flair auf. Dort wetteifern kinderfreundliche  Cafés mit trendigen Craftbier Bars um die Gunst der vornehmlich Einheimischen. Diese schätzen die etwas angestaubten Antiquitätengeschäfte, die kleinen Tante-Emma-Läden, urigen Restaurants, die stylischen Boutiquen lokaler Designer im Kiez, den sie liebevoll Midtown nennen.
Grell leuchtende Kunst in geballter Form gibt es auf der anderen Seite der Weichsel in der Soho Factory. Was der auf Bermuda geborene Brite David S. Hill und seine polnische Lebensgefährtin Ilona Karwinska mit dem Neon Museum auf die Beine gestellt haben, ist ein must-see in Warschau und einzigartig in Europa. In mühevoller Detektivarbeit haben sie Leuchtreklame aus dem gesamten Ostblock zusammengetragen. An die 250 Exponate sind es mittlerweile. Der Betrachter könnte den Eindruck gewinnen, dass es hinter dem Eisernen Vorhang gar nicht so grau gewesen sein mag. Überall leuchtet es in Rot, Blau, Gelb und Grün und in allen erdenklichen Farben des Regenbogens. Ein Riesenspaß für die Kleinen, eine Zeitreise für die Großen.
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Suntago Water World
Aber was wäre ein Familienurlaub ohne Badespaß? Den gibt es freilich nicht in der Weichsel, dem längsten Strom Polens, dafür aber in Hülle und Fülle in der Suntago Water World etwas außerhalb der Stadt. Der größte Indoor Aqua Park Europas ist bequem mit Shuttles zu erreichen und lässt jedes Kinderherz höher schlagen. Die Atmosphäre ist angenehm freundlich, die Sicherheitsstandards hoch. Besonders die abenteuerlichen Rutschen über den Innen- und Außenbecken haben es den Youngsters angetan. Für die Eltern eine willkommene Gelegenheit, endlich mal in einer Relax-Zone tief durchzuatmen oder wortlos in der Sauna zu schwitzen.
© 2024 · Marc Vorsatz | MEDIA CREW MITTE
INFOS
Auskünfte: Polnisches Fremdenverkehrsamt, Telefon: 030/210092-0, www.polen.travel/de Warschau: https://warsawtour.pl/de Anreise: Mit dem Auto ab Berlin in ca. 6 Stunden. Die Infrastruktur für E-Autos ist gut. Alternativ täglich bequem und preisgünstig mit dem Zug in 6 Stunden von Berlin nach Warschau ab 37 €, www.bahn.de.
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Unterkunft: Ikonographisch: Kürzlich öffnete das Hotel Verte in historischen Gemäuern im Herzen der Metropole seine Pforten. Entstanden ist eine gelungene Symbiose aus kulturellem Erbe und modernstem Interieur. Top Service und Gourmetküche. DZ ab 168 Euro. www.marriott.de/hotels/travel/wawak-hotel-verte-warsaw-autograph-collection
Budget: Eine preiswerte wie empfehlenswerte Alternative ist das Radisson Blu Sobieski Hotel im Zentrum der Stadt. Geschmackvolle Zimmer, lokale und internationale Küche. DZ bereits ab ca. 55 Euro, https://www.radissonhotels.com/de-de/hotels/radisson-blu-warsaw-sobieski
Warschau für Kinder: Warschau ist eine sehr kinderfreundliche Metropole. Neben den traditionellen Museen, die oftmals auch eine Sektion für den Nachwuchs haben, bietet die Stadt Attraktionen, die insbesondere für Kinder geschaffen wurden, z.B. Museum der Puppenhäuser, Kindermuseum, Kopernikus-Wissenschaftszentrum oder das Edutainment Center Smart Kids Planet. Daneben gibt es Stadtstrände und Boulevards an der Weichsel, Trampolinparks, Zoo u.v.m., https://warsawtour.pl/de/warschau-fuer-kinder/
Smart Kids Planet: Der Smart Kids Planet ist das erste Edutainment Center für Kinder in Polen. In sechs thematischen Zonen können Kinder von 0 – 10 Jahren spielerisch ihre Imagination erweitern, experimentieren und spielerisch lernen. Tickets ab 11 Euro, https://smartkidsplanet.pl/english/
Neonmuseum: Im Neonmuseum Warschau haben David S. Hill und Ilona Karwinska mit viel Liebe und Engagement Leuchtreklame aus dem gesamten ehemaligen Ostblock zusammengetragen und restauriert. Entstanden ist eine überraschend bunte Zeitreise hinter den eisernen Vorhang. Absolut sehenswert. www.neonmuzeum.org
Suntago Water World: Der Suntago Indoor Wasserpark bei Warschau ist der größte Europas und bietet diverse Themenbereiche für Kinder und Erwachsene. Mit diversen In- und Outdoor-Pools, Rutschen, Relax-Zonen, Saunen und  Restaurants sowie Übernachtungsmöglichkeiten in Bungalows im Suntago Village. Erwachsene ab 24 Euro, Kinder bis 120 cm ab 18 Euro und unter 90 cm frei. https://parkofpoland.com/en/
Literatur: Izabella Gawin: Polen - der Norden. Sehr gründlich recherchierter Reiseführer aus dem Hause DuMont. Mit vielen Insidertipps für individuelles Entdecken von Warschau und anderswo. 24,95 Euro, www.dumontreise.de
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styletraveler · 2 months
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Insel Fanø, Dänemark:
Ameise auf Meerkohl
Eine kulinarische Entdeckungsreise
Von Marc Vorsatz
Auf der Zunge breitet sich ein zart-säuerliches Aroma aus. Langsam erobert es den Gaumen. Feiner als das einer sonnengereiften Zitrone, exotischer. Eher wie Lemongrass. Intensiv, aber nicht aufdringlich. Auf jeden Fall köstlich. Bei dieser bemerkenswerten Sensorik ist man sofort versucht, gleich noch so eine kleine Leckerei vernaschen zu wollen, die Mutter Natur auf Fanøs Salzwiesen direkt am Meer im Übermaß bereithält. Lasius Flavus heißt die Delikatesse. Der Volksmund nennt sie schlicht Gelbe Wiesenameise.
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„Ja, es kostet anfangs meist Überwindung, eine Ameise zu zerkauen“, sagt Kirsten Stidsholt. „Kaum jemand kann sich zudem vorstellen, wie gut dieses Insekt schmeckt.“ Die Biobauerin und Naturführerin, die auf der dänischen Nordseeinsel kulinarische Exkursionen anbietet, muss daher vorab meist Überzeugungsarbeit leisten: „Sternekoch René Redzepi hat sowohl Shrimps als auch Kohl mit den Ameisen veredelt. Und zwar im fünfmal zum weltbesten Restaurant gekürten „Noma“ in Kopenhagen.“ Später auch in London und Tokio – mit spektakulärem Erfolg. Fanø hingegen hat sich fast unbemerkt zu einem kulinarischen Kleinod gemausert. Erfolgsrezept ist, neben teils überraschenden Zutaten, die Rückbesinnung auf Uromas Küche in zukunftsweisender Adaption. Urige Restaurants bieten mittlerweile eine kreative Wattenmeer-Cuisine auf Fine-Dining-Niveau. Alternativ kann man auf Führungen teils längst vergessene Leckerbissen in der Natur selbst sammeln.
Strandkohl und Meersenf
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„Naturkirsten“, wie sie sich selbst nennt, hat verschiedene solcher Touren zur Auswahl, bei denen die Teilnehmer lernen, die vorzüglichsten wildwachsenden Nahrungsmittel zu erkennen und daraus schmackhaftes, gesundes und inseltypischen Essen zuzubereiten. Zur Wattenmeer-Cuisine à la Fanø sozusagen. Heute geht es zum feinen Sandstrand und zu den nassen Salzwiesen direkt daneben. Die ersten essbaren Entdeckungen gibt es bereits am Treffpunkt an den Dünen. Büsche voller duftender Hagebuttenblüten und reifer roter Früchte. Dazu die dornenbewehrten Sträucher mit den „Zitronen des Nordens“, den orangegelben Sanddornbeeren. Schon geht es ans Pflücken.
Weniger als Delikatesse bekannt ist hingegen – neben den Krabbeltieren – auch die pflanzliche Zutat für das Appetithäppchen „Ameise auf Meerkohl“. Meerkohl, auch Strandkohl oder „Kohl der Küste“ genannt, wächst fast überall auf Fanøs naturbelassenen Stränden.
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Dennoch fristet das aromatische Wildgemüse noch immer ein Schattendasein in der gängigen Küche. Völlig zu unrecht. Gerade die jungen Blätter erinnern an eine salzig-nussige Variante von Wirsing und eignen sich hervorragend für eine bunte Gemüsepfanne. Früher wurde Meerkohl von den Insulanern lediglich als Futterpflanze genutzt, später geriet er in Vergessenheit. Jetzt wird die große, bläulich-grüne Staude von Fanøs Spitzenköchen und Öko-Jüngern wiederentdeckt. Ein dänisches Privileg auf der nördlichsten aller Wattenmeer-Inseln im Unesco-Weltnaturerbe. Denn weiter südlich, in Deutschland und den Niederlanden, gilt der Bestand als gefährdet, steht die Pflanze unter Schutz.
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Nur ein paar Meter weiter, im Spülsaum der kleinen Insel, die grade halb so groß wie Sylt ist, zwischen angeschwemmten Algen und Seegras, zieren wohlriechende lila Blüten den sandigen Grund. „Dank verschiedener ätherischer Öle hat der Meersenf einen scharfen, senfartigen Geschmack. Stängel, Blätter und Blüten geben einem Salat das gewisse Etwas, sind zudem reich an Vitamin C“, sagt Kirsten Stidsholt. „Die Strandrauke, wie sie auch heißt, verleiht jeder Fischsuppe oder Gemüsepfanne eine besondere Note.“
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Die wohl am häufigsten genutzte Wildpflanze Fanøs ist allerdings Queller, auch Meerspargel oder „Salzstange des Nordens“ genannt. Im „Rudbecks“, einem Feinkostladen mit Restaurant im idyllischen Hafenstädtchen Nordby, findet man die Pflanze sowohl im Schraubglas als auch auf dem Teller. „Wir trocknen Queller schonend an frischer Luft und mischen ihn zerkleinert mit unserem Bio-Meersalz“, verrät Tilde Rudbeck, die sich eher als Bäuerin denn als Restaurantchefin versteht. „Ein beliebtes Souvenir, genau wie unsere Sanddorn- und Hagebuttenmarmeladen oder der aromatische Heidehonig von befreundeten Imkern.“ 
„Das Schwein der Armen“
Ihre Eltern betreiben einen Hof im Süden der Insel im Örtchen Sønderho, das mit seinen restaurierten jahrhundertealten Fischerhäuschen 2011 zum schönsten Dorf Dänemarks gekürt wurde.
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Von ihnen übernahm sie 2017 das familieneigene „Rudbecks“ in Nordby, das mittlerweile eine Institution auf Fanø ist und zu den besten kulinarischen Adressen zählt. 
Die Gerichte könnten authentischer nicht sein. Hier kann man beispielsweise Bakskuld bestellen. „Das Schwein der Armen“ taufte der Volksmund die haltbare und preiswerte Fischmahlzeit, die über Jahrhunderte oft dreimal täglich aufgetischt wurde und das Überleben auf dem sandigen Eiland sicherte. Dabei wurde die Kliesche, der regionale Plattfisch aus der Familie der Schollen, mit Langleinen an den breiten Strand gezogen, komplett mit Haut und Kopf eingesalzen, luftgetrocknet, geräuchert und schließlich direkt vor dem Verzehr gebraten. Heute erlebt das typischste aller Fanøer Gerichte eine Renaissance. Gereicht wird der magere Fisch im „Rudbecks“ auf selbstgebackenem Roggenbrot mit hausgemachter Remoulade und Zitrone, gegessen wird wie anno dazumal mit den Fingern.
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Nicht minder delikat ist die organische Platte. Wer die bestellt, bekommt ein kulinarisches Allerlei der windgepeitschten Wattenmeer-Insel auf den Teller: Gegrillte Nordsee-Garnelen vom lokalen Fischer, frischen Queller vom Strand, Freiland-Eier von einer Farm in Sønderho, Salat und Blumendeko vom familieneigenen Bauernhof, hausgemachtes Dip, Schafs-, Ziegen-, und Kuhkäse, frischer Fischrogen und der preisgekrönten Fanø-Lachs, eine Räucher-Spezialität, die in ganz Dänemark und auch in Deutschland verkauft wird. 
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Beste Metzgerei Dänemarks
Das zarte Rinderfilet stammt vom Schlachter um die Ecke, den Brüdern Henrik und Rikke Christiansen. Beste regionale Rohstoffe, alte dänische Tradition und Handwerkskunst sind die Maxime der beiden Metzger in vierter Generation. Slagter Christiansen gehört zu den wenigen dänischen Metzgereien, deren gesamtes Sortiment hausgemacht ist. Einige Produkte sind mehrfach preisgekrönt und weit über die Insel- und Landesgrenzen hinaus bekannt. Etwa der Fanø-Schinken, der inzwischen eine eigenständige Marke ist.  Die urwüchsigen Schottischen Hochlandrinder, die die Salzwiesen bei Sønderho kurz halten, liefern das Premiumfleisch. In Meersalz, Knoblauch, Pfeffer und Nelken wird es eingelegt und geräuchert, um dann sechs Monate bis zur Vollendung zu reifen. Das vorzügliche Fleisch der Salzwiesenlämmer hingegen veredeln die Christiansens mit Zimt, Knoblauch, Pfeffer, viel Rauch und noch mehr Zeit. 2008 und 2019 wurde die Metzgerei vom Danish Agriculture & Food Council Landbrug & Fødevarer zur besten des Landes erklärt.
Kartoffelrosensorbet
So ist es nicht verwunderlich, dass alle, die Rang und Namen haben in Fanøs Gastronomie, ihre Steaks bei den Virtuosen mit dem Hackebeilchen bestellen. So auch Pia und Mads Lindquist, Betreiber des kinderfreundlichen Restaurants „Ambassaden“, nur einen Steinwurf von „Rudbecks“ und Slagter Christiansen entfernt. Ihre regionalen Fischgerichte servieren sie mit würzigem Seetang. Auch die Lindquists besinnen sich auf die Rezepte aus früheren Zeiten, als Geschmacksverstärker noch unbekannt waren, Rinder und Schafe ganz selbstverständlich auf den Salzwiesen grasten und die Inselfischer täglich ihren frischen Fang im Hafen feilboten. 
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Nur beim Dessert haben sich die beiden von der mesopotamisch-persischen Küche inspirieren lassen und diese auf Nordsee-Breitengrade adaptiert. Das Ergebnis? Einfach göttlich, Kartoffelrosensorbet in „Noma“-Qualität. „Die meisten Gäste rätseln, woher sie dieses Aroma kennen. Manche tippen auf persisches Rosenwasser“, verrät Pia Lindquist. „Da liegen sie fast richtig.“ Nur stammt es von der Insel und ist hausgemacht. Das Paar sammelt dafür die Blüten der wild wachsenden Kartoffelrose, die gut 50 Kilometer weiter südlich auf der deutschen Schwesterinsel vornehm „Sylter Rose“ genannt wird. Mit Zucker extrahieren die Lindquists das blumige Aroma und kreieren damit ihre Köstlichkeit.
Sturmfluten, Walfänger und Seemannsgarn
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Wer selbst auf Exkursion an den Strand oder ins Watt geht, läuft dabei vielleicht auch Gastwirt Jacob Sullestad über den Weg, der seine wilden Zutaten ebenfalls mit Leidenschaft persönlich sammelt. Er ist der Chef des ältesten und renommiertesten Restaurants der Insel. Seit 1722, also seit über 300 Jahren, empfängt das „Sønderho Kro“ nun schon Gäste. Wenn die alten Gemäuer sprechen könnten, sie hätten viel zu erzählen von schweren Sturmfluten, Walfängern und allerlei Seemannsgarn. Die Räume strahlen eine urwüchsige Gemütlichkeit aus. Beim Schlemmen der exzellenten nordischen Küche mit insularer Färbung bleibt kein Wunsch offen, außer vielleicht dem einen, das richtige Maß zu finden. Die durstige Kehle wird mit hausgemachten Kräuterschnäpsen abgelöscht. 
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Aber ganz egal, ob man nun in einem der hervorragenden Restaurants speist oder sein Essen lieber selbst sammelt und im reetgedeckten Ferienhaus zubereitet: Der Zauber von Fanø und seiner exzellenten Küche liegt darin, dem Naheliegenden ganz natürlich zu erliegen.
INFOS
Auskünfte: www.visitdenmark.de https://visitfanoe.dk
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Anreise: Auf der A7 nach Flensburg, weiter auf der E45 zum Hafen Esbjerg, mit der Autofähre nach Fanø. Alternativ mit der Bahn via Hamburg und Lunderskov nach Esbjerg. Auf der Insel verkehren Busse zwischen den Orten.
Unterkünfte: Ferienhäuser kosten in der Vor- und Nachsaison ab 240 Euro/Woche. Anbieter sind Danibo Fanø, www.danibo.dk, Novasol, www.novasol.dk, Admiral Strand Ferienhäuser Fanø, www.admiralstrand.dk, Sol og Strand Fanø, www.sologstrand.dk, Fanø Night & Stay, www.fanoestay.dk, Feldberg Familie Camping, www.feldbergfamiliecamping.dk
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Exkursionen: Verschiedene Exkursionen, z.B. Wildgemüse- und Wildkräutersammlungen, Wattwanderungen, Austernsafaris oder Pilzführungen bietet Biobäuerin Kirsten Stidsholt. Preise je nach Tour und Teilnehmerzahl nach Vereinbarung, www.naturkirsten.dk
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Küche: Die Inselküche ist stark von Nordsee und Watt geprägt. Empfehlenswert sind das Traditionshaus Sønderho Kro, www.sonderhokro.dk, das kinderfreundliche Restaurant Ambassaden, www.ambassadenfanoe.dk, sowie das Rudbecks Fanø, https://rudbecks.dk.
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Literatur: InselTrip Rømø und Fanø von Cornelia Lohs. Die interessantesten Orte, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ausführlich vorgestellt und bewertet. Reise Know-How Verlag, 14 Euro, www.reise-know-how.de.
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styletraveler · 3 months
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Riesengebirge, Polen:
Wenn der Vater mit dem Sohne 2.0
Winterspaß im polnischen Riesengebirge
Manchmal muss man schon etwas höher hinaus. Wenn unten im Tal die Schneedecke zu dünn und zu nass ist für eine ordentliche Rodelpartie zum Beispiel. Oder wenn man querfeldein mit Schneeschuhen und Schlitten durch den tiefverschneiten Wald möchte. Kein Problem im Riesengebirge. Immerhin reckt es sich mit der Schneekoppe stolze 1602 Meter in die Höhe und gilt als das niederschlagsreichste und schneesicherste Mittelgebirge Europas.
Offroad Schlittenfahrt
Marc Junior, Berliner Großstadtkind, sechs Jahre und voller Tatendrang, steht heute der Sinn eher nach einer Offroad Schlittenfahrt abseits ausgetretener Pfade und überfüllter Rodelbahnen. Zwar haben in Polen die Winterferien noch nicht begonnen, aber in der beliebten Skiregion rund um Karpacz, dem einstigen Krummhübel, kann es am Wochenende an den eisigen Hotspots schon mal eng werden. Gesagt, getan, wir verabreden uns mit unserer ortskundigen Wanderführerin Natasza und schon geht es mit ihren wintertauglichen SUV hochhinaus in die tiefverschneiten Berge Schlesiens. Wie sich schnell zeigt, ist eine Schlittentour  abseits jeglicher Wege zwar sehr reizvoll, aber mindestens genauso anstrengend. Stock und Stein, unsichtbar unter einer weißen Pracht aus Schnee, behindern eine reibungslose Fahrt. Hin und wieder sackt der Schlitten in eine abgedeckte Bodenwelle oder gar in ein überfrorenes Rinnsal. Den Junior erfreut jedes Hindernis. Ein banaler Waldweg wäre ja auch langweilig. Nur für Natasza ist das Abenteuer recht ermüdend, so dass nach einer Stunde Papa übernehmen muss.
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Das Hohe Rad
Am nächsten Tag wählen wir bei strahlendem Sonnenschein dann doch lieber befestigte Wege, und zwar auf dem Hohen Rad. Das Hohe Rad (polnisch Wielki Szyszak) ist mit 1509 m Höhe nach der Schneekoppe, dem Hochwiesen- und Brunnberg der vierthöchste Berg des Riesengebirges und die höchste Erhebung in seinem westlichen Teil. Die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien verläuft über den Gipfel. Und ein steifer Ostwind weht uns eine frische Brise um die Nase. Wie rau und karg doch diese Gegend im Vergleich zu unserem abenteuerlichen Ausflug vom Vortag durch den tiefverschneiten Wald ist. Trotzdem sehr reizvoll. Schon mal gute Vorbereitung auf den dreitägigen Kids Skikurs.
Rübezahl-Museum
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So schön Outdooraktivitäten auch sind, das interaktive Rübezahl Museum in Karpacz klingt irgendwie noch viel spannender. Dort entdecken die Kinder ganz spielerisch die Geheimnisse des Riesengebirges und erfahren alles Mystische über den sagenhaften Herrscher Rübezahl. Und Marc Junior kann gar nicht genug bekommen vom digitalen Herrn der Berge.
Lake Hill Resort & Spa
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Nach einem schmackhaften regional geprägten Abendessen und einer erholsamen Nacht im mehrfach preisgekrönten familienfreundlichen Lake Hill Resort & Spa am Sosnówka-Stausee mit Blick auf die Schneekoppe möchten wir am liebsten einen ganzen Tag faulenzen und unsere schöne Unterkunft genießen.
Doch es gibt so viel zu entdecken und so brechen wir nach einem opulenten Frühstück auf und folgen dem Berggeist in seine mineralische Unterwelt. Und zwar in die schmalen Gänge des Schaubergwerks St. Johannes in Krobica (Krobsdorf). Sehr eindrucksvoll, aber definitiv kein Ort für Klaustrophobiker.
Tief im Gestein
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Kaum vorstellbar, unter welch harten Bedingungen die Kumpel damals arbeiten mussten. Den Stein mussten die Männer mit primitivsten Werkzeugen und Muskelkraft brechen, um das begehrte Zinn zu gewinnen. Staubig und stickig war die Luft. Die qualmenden Öllampen verbrannten zusätzlich den ohnehin schon knappen Sauerstoff. Alt wurden die Bergleute nicht. Kein Wunder, die Söhne der Kumpel mussten – neben der Schule – ab dem Zeitpunkt unter Tage schuften, an dem sie ihren ersten Milchzahn verloren hatten.
Brot backen in der Teufelsmühle
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Nach unserem Abenteuer tief im Gestein nagt der Hunger mit scharfem Zahn. Wie wäre es mit einem super leckeren selbstgebackenen Brot. In der benachbarten Teufelsmühle von 1890, die von 2010 bis 2012 aufwendig mit EU-Geldern restauriert wurde, werden Backworkshops für Youngster angeboten.
Marc Junior findet die Idee Klasse. Ein paar Minuten später knetet er mit anderen Kindern Brotteig. Und eine halbe Stunde später schon ist der Leib im Ofen. So lernen die Kleinsten auf unterhaltsamste Weise, wie und woraus Brot hergestellt wird und bekommen automatisch eine intensivere Beziehung zu dem Grundnahrungsmittel.
1000 Jahre Holzkirche Wang
Auf dem Weg zurück in unser stilvolles Lake Hill machen wir einen kurzen Stopp in den Wolken an der 1000jährigen Stabholzkirche Wang. Warum kurz? Weil sich der Junior nicht wirklich für eine alte Wikingerkirche aus Norwegen mit üppigen heidnischen Schnitzereien und einer ungewöhnlichen Reise von dort nach Brückenberg, dem einst höchstgelegenen Dorf Preußens, begeistern kann. Verständlich. Nichtsdestotrotz ein Muss.
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Spaß im Aqua-Park
Was lässt Kinderherzen noch höher schlagen als eine Rodelpiste? Genau, ein Aqua-Park mit abenteuerlichen Rutschen, verschiedenen In-, Outdoor- und Kinderbecken und natürlich Pizza Margherita und einer riesigen Tüte Pommes on top. Die Therme Warmbrunn (Termy Cieplickie) bietet all das und viel viel Spaß gratis dazu. Tolle Atmosphäre für Groß und vor allem für Klein. Kann ein Ferientag schöner sein? Wohl kaum.
© 2024 · Marc Vorsatz | MEDIA CREW MITTE INFOS
ANREISE: Um die verschiedenen Lokalitäten vor Ort zu erreichen, ist ein PKW empfehlenswert. Die meisten größeren Hotels verfügen über Lade-Infrastruktur für Tesla und Co. Günstige Mietwagen mit Rundum-Sorglos-Paket für Polen bietet bspw. Sunny Cars, www.sunnycars.de
UNTERKUNFT: Lake Hill Resort & Spa: Mehrfach preisgekrönte familienfreundliche 4-Sterne-Anlage am Sosnówka-Stausee mit Blick auf die Schneekoppe, 9 Kilometer bis Karpacz.  Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis. DZ mit Balkon oder Terrasse ab 73 €, www.lakehill.pl/de Gediegener geht es im liebevoll restaurierten spätbarocken Schlosshotel Wernersdorf (Pałac Pakoszów) im Hirschberger Tal zu. Ruhige Lage, gute Küche, viel Kunst. DZ ab 100 €, www.schlosshotel-wernersdorf.de
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SEHENSWÜRDIGKEITEN & AKTIVITÄTEN: „Geheimnisse des Riesengebirges“ nennt sich das Rübezahl Museum in Karpacz (Krummhübel) mit kleiner, liebevoll und interaktiv gestalteter Dauerausstellung rund um den „Herrn des Riesengebirges“. https://karkonoskietajemnice.pl
Geopark: Tief ins zinnhaltige Gestein des Riesengebirges geht es in den sehr schmalen Gängen des Schaubergwerks St. Johannes in Krobica (Krobsdorf). Sehr eindrucksvoll, aber definitiv kein Ort für Klaustrophobiker. 
Teufelsmühle: In der historischen Mühle von 1890 können Kinder wie Erwachsene an einer Führung teilnehmen und anschließend in einem Workshop selber Brot backen.
Geopark und Teufelsmühle: https://podziemna-wieza.pl/
Spielzeugmuseum: Während die filigranen Puppenhäuser und kunstvollen Miniaturautos bei Erwachsenen fast vergessene Kindheitserinnerungen wachrufen, lernen Kinder, womit ihre Eltern einst spielten in einer analogen Welt ohne Konsolen und Handys. www.muzeumzabawek.pl
Der Aqua-Park: Termy Cieplickie (Therme Warmbrunn) ist besonders bei Familien beliebt. Mit verschiedenen Indoor und Outdoor Becken, Rutschen und Kinderbassins.  www.termycieplickie.pl
AUSKÜNFTE: Polnisches Fremdenverkehrsamt, Telefon: 030/210092-0, www.polen.travel/de
Touristeninformation Jelenia Góra (Hirschberg): https://turystyka.jeleniagora.pl/Witamy-Turystyka?q=Witamy-Turystyka
LITERATUR: Dieter Schulze: Polen - der Süden. Sehr gründlich recherchierter Reiseführer aus dem Hause DuMont. Mit vielen Insidertipps für individuelles Entdecken. 24,95 Euro, www.dumontreise.de
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styletraveler · 10 months
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Kolberg, Polen:
Baltische Auszeit
Zu Gast im polnischen Ostseebad Kolberg
Von Marc Vorsatz
Wer Kolberg (Kolobrzeg) besucht, macht eigentlich gleich drei Reisen: eine in die hanseatische Vergangenheit, eine in die polnische Gegenwart und eine in die touristische Zukunft des charmanten Ostseebades.
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Da ist beispielsweise die Wyspa Solna, die Salzinsel, inmitten der Kurstadt, wo bis ins 19. Jahrhundert in über 30 Salinen und vier Gradierwerken Salz gewonnen wurde, das der Stadt Reichtum und Ansehen bescherte. Und natürlich der Hafen. Die alten Speicher lassen noch heute die Geschäftigkeit der einst so wohlhabenden Hansestadt erahnen. Stillgelegte Schienen entlang der Kais legen Zeugnis ab vom Löschen des Stückguts, das anfangs gar mit Cargo-Seglern herantransportiert wurde. Heute liegen Piratenschiffe für Touristen friedlich am Pier. Ein Gaudi für die ganze Familie. Längst ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig und spült wieder gutes Geld in die Gemeinde.
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Über allem thront der stattliche Leuchtturm  an der Mündung der Persante, den der deutsche Hafenkommandant kurz vor Kriegsende im März 1945 sprengen ließ, um der feindlichen Artillerie den Orientierungspunkt bei der Bombardierung des Hafens zu nehmen.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg, als Westpommern längst an Polen gefallen war, wurde der Turm wieder aufgebaut. Er ist heute das Wahrzeichen des beliebtesten Ostseebades Polens. Urlauber zieht es neben der gemütlichen Stadt mit ihren engen Gassen und alten Bürgerhäusern, die den Krieg überlebten, natürlich an die kilometerlangen weißen Sandstrände. Die können es allemal mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen. Sie sind zeitlos schön, scheren sich nicht um Staatszugehörigkeit, so wie es auch die Baltische See nie getan hat.
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Die Plattenbauten aus sozialistischer Zeit, als sich die polnische Planwirtschaft langsam aber sicher ihrem Zusammenbruch entgegenschleppte, mögen jedoch so gar nicht in das Bild eines harmonischen Panoramas passen. Immerhin sind sie inzwischen recht ordentlich saniert und liegen nicht direkt am Strand.
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Ein Sanierungsfall war auch die heutige Top-Herberge von Kolberg, das Boutique und Wellness Hotel Shuum. Trotz kubistischer Formen fügt es sich geschmeidig in die windgegerbte Küste ein. „Wir wollten etwas völlig Neues schaffen, auch innen. Weg vom überladenen Interieur“, erklärt General Manager Adam Hok das Konzept. „Keine Spiegel im Lift, klare Linien überall, ob im Restaurant oder Spa. Reduktion. Weniger ist mehr.“
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Das Konzept ist aufgegangen, die Klientel, die bereit ist, knapp 200 Euro für ein Doppelzimmer pro Nacht zu zahlen, hat sich gefunden. „In der Hochsaison haben wir etwa eine Hälfte deutsche Gäste, die andere polnische. Die restlichen Nationen bewegen sich im Promillebereich“, so Hok. „In der Nebensaison beherbergen wir etwa 70 Prozent deutsche Urlauber.“
Kein Wunder. Berlin ist nicht einmal 300 Kilometer entfernt, die Straßen sind tip-top. Zumindest auf polnischer Seite und die Preise für vergleichbare Angebote in Polen deutlich preiswerter.
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Wo immer es geht, versucht man Nachhaltigkeit im Shuum umzusetzen. Auf den Tisch kommen polnische und internationale Gerichte. Überwiegend werden Bio-Lebensmittel Made in Poland verwendet. Und gekonnt zubereitet. Gault Millau goutierte dies mit zwei Hauben. Völlig zurecht. Das Essen schmeckt nicht nur köstlich, es sieht auch so aus.
Das Duschgel ist organisch, auf Minicontainer wird bewusst verzichtet. Die täglichen Yogaklassen sind kostenlos, die Spa-Anwendungen nicht. Beides wird nachgefragt.
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Aber egal, ob man nun im Shuum residiert oder in einer gemütlichen Ferienwohnung in der Altstadt nächtigt, der eigentliche Star ist natürlich die Ostsee mit ihren endlosen weißen Sandstränden. Zu jeder Jahreszeit. © 2023 · Marc Vorsatz | MEDIA CREW MITTE
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Auskünfte:
Polnisches Fremdenverkehrsamt, Telefon: 030/210092-0, www.polen.travel/de
Kolberg: www.kolobrzeg.eu
Unterkunft: Kolberg bietet eine breite Palette an Unterkünften, vom Zeltplatz über Ferienapartments bis hin zu Hotels aller Kategorien. Der besondere Tipp: Wer innere Ruhe und Entspannung, eine gute Küche und ein Wohlfühlprogramm im Spa schätzt, wird sich im Boutique und Wellness Hotel Shuum gut aufgehoben fühlen. Nur die Düne und ein dünner Waldstreifen trennen das Haus vom kilometerlangen weißen Strand. Preis im Sommer ab ca. 190 Euro für das Doppelzimmer inklusive einem sehr reichhaltigen und gesunden Frühstück. Öfter Specials. https://shuumhotel.pl/de.
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Kolberg mit Kind: Kolberg bietet ein breites Angebot für Familien. Ein Highlight ist die „Stadt der Mäuse“ (Miasto Myszy), direkt am Leuchtturm. In den Kellerräumen des ehemaligen Hafenmeisterbüros können Kinder in die Welt der kleinen Nager eintauchen. Rund 500 Mäuse verschiedener Arten leben in großen Terrarien. Wie sehen eigentlich Astrexmäuse aus? Die mit dem langen gekräuselten Fell. Und wie groß – oder besser gesagt winzig klein – sind eigentlich Zwergmäuse? Warum haben Berber-Streifengrasmäuse eigentlich diese merkwürdige Fellzeichnung? Das und vieles mehr lernen die Kleinen in dem einzigartigen Museum.
Sportliche Aktivitäten: Die Region Kolberg eignet sich hervorragend für ausgedehnte Strandwanderungen, Fahrrad- und Kajaktouren, Segelausflüge und natürlich auch für ein erfrischendes Bad in der Ostsee.
Literatur: Nordpolen von Carsten Heinke. Sehr gut recherchierter Reiseführer abseits der ausgetretenen Pfade. 16,95 Euro,  https://360grad-medienshop.de/Nordpolen
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styletraveler · 11 months
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Leute magazine, Interview:
Die Geschichte der Mădălina Drăgoi
Reise/Lifestyle-Journalistin, Modestylist
Eleganz, Stil, Kultiviertheit, Weiblichkeit, Optimismus und Lebensfreude. Kurz gesagt – Mădălina Drăgoi!
Ich habe sie in Berlin getroffen. Madalina ist die Art von Menschen, die einen zum Lächeln bringt, selbst wenn man keinen Grund dazu findet. Sie ist wunderschön, strahlend und gut aussehend, aber gleichzeitig eine einfache Person, die ihre Zeit zwischen Mutterschaft und Karriere aufteilt.
Über große Dinge in wenigen Worten
Im Laufe der Jahre hat unser Drop of Success-Gast in verschiedenen Bereichen gearbeitet, unter anderem als Lifestyle-Journalist, Reise- und Modestylist. Für das Hochglanz-Frauenmagazin Ce se întâmplă, doctore? hat Mădălina zahlreiche rumänische Prominente für Fotoshootings in Szene gesetzt, darunter auch Mütter und schwangere Frauen.
Sie hat auch mit internationalen Modemagazinen zusammengearbeitet, mit dem Fotografen Omi von der italienischen Vogue, mit dem sie als Stylistin arbeitete, und für das Cover des PUMP Magazins in LA (USA) sowie für das Cover von Gmarodin UK.
Die Vogue veröffentlichte kürzlich ihr Portfolio als Modestylistin. Außerdem hat sie dank ihrer Arbeit und ihrer Reisetagebücher zahlreiche Auftritte in Zeitungen in Deutschland, Rumänien und im Fernsehen. So war beispielsweise eine Sendung von Brilliant auf TVR1 dem Werk von Mădălina Drăgoi gewidmet.
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Im Laufe der Jahre hat sie mehr oder weniger berühmte Persönlichkeiten wie Nadia Comaneci, Andreea Raicu, Elena Gheorghe usw. eingekleidet. Im Mode- und Fotostudio Strike a Pose widmet sie ihre Zeit auch all jenen, die ihr Image durch Kleidung, persönliches Shopping, Fotoshootings usw. verbessern wollen.
Sie hat verschiedene Workshops über Modestil abgehalten. Im folgenden Interview erfahren wir mehr von ihr.
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Foto: Daniele Ruggieri
R: Willkommen, Madalina, vielen Dank, dass du die Einladung zu diesem Interview angenommen hast. Du lebst nun schon seit einiger Zeit in der deutschen Metropole. Was hat dich hierher gezogen?
Mădălina Drăgoi: Mit all meiner Liebe! Und auch ich danke Ihnen für die Einladung! Ich war schon immer fasziniert von Städten, die das Tor zur Welt darstellen. Und aus meiner Sicht ist Berlin wie eine Weltreise, die man Tag für Tag macht. Man trifft Menschen aus allen Ländern der Welt, man kann Speisen aus allen Ländern der Welt probieren. Ein Ort, an dem die Kunst zu Hause ist, eine Stadt mit jungem Geist, in der man so sein kann, wie man wirklich ist, ohne verurteilt zu werden. Außerdem ist Berlin der Ort, an dem ich erfuhr, dass ich Mutter werden würde, und die Stadt, in der ich es tatsächlich wurde. Eine große Liebe hat mich also hierher gebracht, um eine noch größere Liebe zu treffen: Marc Robin, mein Baby.
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Foto: Marc Vorsatz
R: Was machst du hier und an welchen Projekten arbeitest du gerade?
Mădălina Drăgoi: Neben meiner Tätigkeit als Journalistin bin ich auch Modestylistin. Was genau muss ich tun? Ich rate Berühmtheiten, Künstlern und sogar normalen Menschen, ihren Stil zu ändern. Ich mache auch Garderobenstyling für Fotoshootings, Kleiderschrank-Entgiftungen und persönliches Shopping. Ich habe 15 Jahre Erfahrung und hunderte von Projekten: Fotoshootings für Titelseiten rumänischer und internationaler Zeitschriften. Kürzlich habe ich die Titelseite des Pump Fashion Magazine in Los Angeles gestaltet, Werbekampagnen und Umstyling von Kleidung.
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Mădălina Drăgoi, Photo Vogue 2022
R: Journalismus, Reisen, Modestylistin. Wie bist du dazu gekommen, eine Karriere in diesen Bereichen zu machen? Gab es Träume, die du sich erfüllen konntest, oder hat das Leben dicheinfach hierher geführt?
Mădălina Drăgoi: Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich eine Vorliebe für schöne Kleider. Früher habe ich meinen Eltern und Großeltern im Garten geholfen, um dafür bezahlt zu werden. Ich habe das Geld gesammelt und die Kleidung gekauft. Ich hatte schon immer einen “Sinn für Mode”. In der 11. Klasse dachte ich, ich würde Psychologin werden, aber dann habe ich eine Umfrage für eine Zeitung gemacht und gemerkt, dass ich das Gefühl liebe, das ich bekomme, wenn ich Menschen befrage. Und so wurde ich Journalistin. Und in der Redaktion wurde mein Sinn für Mode bemerkt, und man bot mir an, das Modestyling für Fotoshootings zu übernehmen. Seitdem hat er sich kontinuierlich weitergebildet und sich in beiden Bereichen spezialisiert. Das Reisen wurde mir von klein auf in die Wiege gelegt, da ich in den Ferien immer 700 km mit dem Zug zu meinen Großeltern gefahren bin… Journalisten sind in ihrem Beruf viel unterwegs. Jeder Ort hat seine eigenen Geschichten, seine eigene Mode – so verbinde ich mühelos Mode, Journalismus und Reisen.
R: Der Weg, den du von den Anfängen deiner Karriere bis heute zurückgelegt hast, war voller Erfolge und Leistungen. Hast du jemals Momente, in denen du die Motivation verloren hast? Wenn ja, was hast dich angetrieben?
Mădălina Drăgoi: Wenn ich zurückblicke, fallen mir eher die “Wow”-Momente ein. Denn es gibt viele für jeden Journalisten: von der Veröffentlichung der ersten Nachricht bis hin zu einem exklusiven Interview mit einem Nobelpreisträger, in meinem Fall dem französischen Wissenschaftler Luc Montagner; oder als ich in der Sendung Brilliant von TVR1 auftrat; oder als die Vogue etwas aus meiner Mappe veröffentlichte; oder als Bilder von mir und meinem Baby in Millionenauflage in großen Zeitungen abgedruckt wurden. Aber es gab Hunderte von Tagen, an denen ich ohne Pause arbeitete, Hunderte von Wochenenden und Hunderte von Nächten, die ich in der Redaktion verbrachte. Es gab Zeiten, in denen es keine Rolle spielte, was ich in meinem Privatleben erlebte, die Fristenmussten eingehalten werden. Jetzt, als Mutter, sehe ich keinen Sinn mehr in diesem ständigen Auf und Ab. Aber ich bin dankbar für alle Erfahrungen, die ich gemacht habe. Aber die Motivation habe ich nie verloren!
R: Es mag ein Klischee sein, aber wie können wir FRAUEN definieren?
Mădălina Drăgoi: Aus meiner Sicht ist die Frau das “Tor zur Unendlichkeit”: die Unendlichkeit des Lebens durch seine Geburtskraft, die Unendlichkeit der Gefühle, die Unendlichkeit des Mitgefühls, die Unendlichkeit der Macht, die Unendlichkeit der Verführung.
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Foto: Radu Fugărescu
R: Immer mehr Frauen fallen sehr leicht in eine Depression. Jeder Faktor des täglichen Lebens kann sie auslösen. Wie, glaubst du, könnten sie das Gleichgewicht halten?
Mădălina Drăgoi: Die Frauen von heute nehmen irgendwann in ihrem Leben zu viel auf sich, und das führt dazu, dass sie sich von ihrer natürlichen weiblichen Lebensweise entfernen. Ich habe viel über Depressionen bei Frauen und Müttern geschrieben und viele renommierte Fachärzte befragt. Ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie, ständige emotionale Hygiene, Treffen mit Freundinnen, Tanzen, Kochen, schöne Kleidung, Gebet, Meditation, Sport, Reisen sind hilfreich. Wenn aber eine Depression eingetreten ist, ist es unwahrscheinlich, dass die Betroffene um Hilfe bittet. Die Unterstützung durch andere und die Überweisung an einen Spezialisten machen also einen großen Unterschied.
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Foto: Ecco Shoes Denmark
R: Hast du einen Rat für unsere Leser?
Mădălina Drăgoi: Wir haben jederzeit alle Ressourcen, die wir brauchen, um erfolgreich zu sein, in uns selbst, wo immer wir auf dem Planeten leben. Intuition, innerer Fokus, Visualisierung, Mitgefühl, Sanftmut, Organisationsgeist, innere Schönheit, Verbindungskraft, Kohärenz des Herzens, Tanzen, Kochen, Lernen, Meditation, Fürsorge für andere, Flirtbereitschaft, Verhandeln sind Pluspunkte. Lassen Sie uns das Beste daraus machen!
R: Wie können wir dich erreichen? Wenn jemand an einer Entschlackung seines Kleiderschranks, einer Umgestaltung oder an Hilfe bei der Verbesserung seines Images interessiert ist, wie kann er mit dir Kontakt aufnehmen?
Mădălina Drăgoi: Ich bin leicht in sozialen Netzwerken zu finden, aber auch per E-Mail: [email protected] https://www.instagram.com/styletraveler/ https://www.facebook.com/madalina.dragoi.92
R: Nochmals vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Ich wünsche dir viel Glück bei allem, was du tust, und hoffe, dich bald mit Neuigkeiten über deinen Arbeit und Projekte begrüßen zu dürfen.
Mădălina Drăgoi: Es ist eine Ehre für mich, die Botschaft meiner Arbeit an die wunderbare rumänische Gemeinschaft in Deutschland weiterzugeben.
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Foto: Marc Vorsatz
”Wir haben alle Ressourcen, die wir zu jedem Zeitpunkt brauchen, um erfolgreich zu sein, wo auch immer wir auf diesem Planeten leben.”
MĂDĂLINA DRĂGOI
Ein Artikel von Diana Mîndrilă, Leute Magazine, Bavaria, Deutchland,
https://pasulinfata.ro/2023/01/31/die-geschichte-der-rumanischen-modestylistin-in-berlin-madalina-dragoi/
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styletraveler · 1 year
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Mittelmeerküste, Türkei:
Medizintourismus meets Botox-Party
Antalya entwickelt sich zum Hotspot
 Von Madalina Dragoi
Eine Auszeit am Mittelmeer ist immer eine gute Idee. Vor allem, wenn sich die Sonne in Deutschland nicht mehr so großzügig zeigt… Aber ein medizinischer Urlaub ist vielleicht eine noch bessere, da praktischere Idee. Antalya ist sowohl für gelungene Urlaube in 5-Sterne-All-Inclusive-Resorts als auch für medizinische Leistungen bekannt. Ich habe an einer von Noyan Health Travel organisierten Recherchereise teilgenommen und einige der medizinischen Einrichtungen besucht, mit denen sie zusammenarbeiten.
Die Angebote sind vielfältig: von Kliniken für ästhetische Medizin über Zahnkliniken, Gynäkologie (einschließlich ästhetischer Medizin im Genitalbereich), Krebsvorsorgeuntersuchungen, Adipositas, Orthopädie, Schwangerschaft, Haartransplantation und In-vitro-Fertilisation.
Das Thema unseres Besuchs waren ästhetische und zahnmedizinische Behandlungen. Die erste Visite galt der Poliklinik von Dr. Kubilay Yücel, einem Dermatologen, der auf Botox- und Fillerbehandlungen, Akne und verschiedene Laserbehandlungen spezialisiert ist.
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In der Akumer Poliklinik traf ich Dr. Sükrü Yildirim, der neben den klassischen Behandlungen mit Botox und Fillern auch Behandlungen wie Akupunktur anbietet. Ein älterer Schönheitschirurg, mit dem wir sprachen, war Dr. Yılmaz Geyik, der auf plastische und rekonstruktive Chirurgie spezialisiert ist. Die Kliniken stellen auch Übersetzer zur Verfügung, die für zusätzlichen Komfort sorgen.
Ich gebe zu, dass ich nicht erwartet hatte, dass wir in Antalya auch einen Arzt treffen würden, der auf ästhetische Behandlungen im Genitalbereich spezialisiert ist, aber es war so. Dr. Mehmet Bekir Sen ist in der Türkei bereits durch seine Arbeit, aber auch durch eine Fernsehsendung, die später eingestellt wurde, bekannt. Der Arzt präsentierte einige der am meisten nachgefragten Eingriffe: Barbie-Vagina (Schamlippenplastik), Vaginoplastik.
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  Und wir erfuhren von Dr. Halime Ulukaya, HB Dental Clinic, die neuesten Trends für perfekte Zähne.
Ich wohnte im Akra Hotel, das direkt am Strand liegt. Wie zu erwarten, ist das Essen in der Türkei gut, aber in diesem Resort deckt die Vielfalt und der Geschmack der Gerichte selbst die anspruchsvollsten Geschmäcker ab. Habe mich in die Obst- und Gemüse-Smoothies verliebt, die perfekt für eine Entgiftungskur sind, ebenso in die Sauerstofftherapie, die einen Energieschub verleiht.
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 Auch innerhalb des Hotels im Wellness-Detox-Center Thelifeco werden Detox-Dienstleistungen, Therapien für Gewichtsverlust und gegen Bluthochdruck, Diabetes-Pflege und Post-Covid Wellness angeboten.
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Im alten Zentrum von Kaleiçi, aber auch auf dem Basar, kann man außerdem die Vorzüge eines klassischen Urlaubs genießen.
Das Schwimmen im türkisfarbenen Mittelmeer ist besonders in der Nebensaison ein erfrischendes wie gesundheitsförderndes Vergnügen.
 PS: Ich habe immer noch keine Botulinumtoxin- oder Filler-Behandlungen gemacht, obwohl ich an Botox-Partys teilgenommen habe, die sofort in den Praxen der Kosmetikerinnen veranstaltet wurden. Aber ich habe mich selbst überzeugt!
 Info:
https://www.noyanhealthtravel.com
https://www.akrahotels.com/
http://www.kubilayyucel.com.tr/de/
https://mehmetbekirsen.com/eng/
https://yilmazgeyik.com/  
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styletraveler · 2 years
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Revue „BERLIN BERLIN“
Tanz auf dem Vulkan
Die goldenen 20er Jahre sind zurück
Von Marc Vorsatz
Endlich mal wieder etwas Glamour im Admiralspalast: Roter Teppich, allerlei Prominenz aus ShowBiz und Politik, manche im stylischen 20er Jahre-Outfit, Blitzlichtgewitter im plakativ dekorierten Innenhof des Traditionshauses, Premierenstimmung. Die preisgekrönte, aufwendig überarbeitete Revue „BERLIN BRRLIN – Die große Show der goldenen 20er Jahre“ feiert ihren Tourneeauftakt.
Zu sehen und zu hören gibt es einen bunten Mix aus 100 Jahre alten Berliner Klassikern wie „Macki Messer“ oder „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ und jazzigen angelsächsischen Hits wie „Puttin´ on the Ritz.“ Der charismatische Conférencier, der „Admiral“, alias Simon Stockinger, führt souverän durchs Programm. Das internationale 30-köpfige Ensemble unterhält das Publikum mit gutem Handwerk, vom Orchester, den Tänzerinnen und Tänzern bis hin zu den Solisten. Dominique Jackson überzeugt als Josephine Baker, dem „Tanzwunder aus Übersee“. Und Jil Clesse als Selbstdarstellerin Anita Berber. In die schwerste Rolle schlüpft wohl Lena Müller alias Weltstar Marlene Dietrich. Da ist sicher noch etwas Luft nach oben.
Die überzeugendste Performance liefern die Comedian Harmonists. Das ist Weltklasse, das sticht heraus. Spätestens als sie a cappella „Ein Freund, ein guter Freund“ anstimmen, haben sie das Publikum am Haken.
Insgesamt wirkt die Show jedoch etwas zusammenhanglos, nicht wie aus einem Guss. Ob beispielsweise ein doppeldeutiger Kalauer über einen, sprich DEN Berliner Flughafen sein muss, bleibt bei einer Show der 1920er Jahre Geschmackssache. Wobei natürlich angemerkt sei, dass es sich um kein Musical, sondern eben um eine Revue handelt. Die darf das. Muss sie aber nicht.
  Weitere Shows: 
Nach dem Berliner Tournee-Auftakt ist die Show ab Januar in Frankfurt, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg, Bremen, München und Köln zu Gast.
  © 2021 · Marc Vorsatz / MEDIA CREW MITTE
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styletraveler · 3 years
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Republik Moldau:
Der Fitzcarraldo von der Raut
In einem unbekannten europäischen Land
Vom Marc Vorsatz
Die junge Musikszene des Landes ist kreativ und voller Lebenslust und das Nachtleben von Chișinău gilt bei Insidern als das beste in ganz Europa. Die Schönen der Nacht können sich in der Tat sehen lassen, Moldovas Top-Models zieren Cover von Vogue und Elle weltweit. Wer es etwas gediegener mag, lauscht lieber einem Klassik-Festival im Ökodorf. Oder bestaunt die Weinsammlungen von Hermann Göring, Angela Merkel und Wladimir Putin – atombombensicher 50 Meter unter der Erde. Oder keltert, reitet, füttert Schafe… Oder, oder, oder
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Chiși… was? Chiși… wo? Naja, fast: Chișinău, gesprochen Kischinau. Zu Sowjetzeiten Kischinjow. Und danach wieder Chișinău, was im Altrumänischen so viel wie `Siedlung an der Quelle´ bedeutet. Obwohl die Metropole mit gut 800.000 Einwohnern größer als ist die europäischen Hauptstädte Oslo, Kopenhagen, Dublin oder Lissabon, kennt sie praktisch hierzulande niemand. Ebenso wenig wie die Republik Moldau selbst, auch Moldawien oder Moldova genannt.
Zumindest der Bekanntheitsgrad des Winzlingslandes zwischen Rumänien und der Ukraine dürfte sich nach einigen guten Platzierungen beim populären Eurovision Song Contest etwas erhöht haben. Ob deshalb auf Dauer wesentlich mehr Touristen ins Land finden werden, ist jedoch eher fraglich.
 Auf den zweiten Blick
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 Chișinău würde vermutlich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Triste stalinistische Betonklötze, dazwischen hier und da mal historisches Gemäuer. Chișinăus Charme erschließt sich auf den zweiten Blick und in den seltensten Fällen durch die Gebäude. Es sind die Einwohner, die in ihnen arbeiten und leben. So manch ein Tourist schwärmt gar von den herzlichsten Menschen der Welt. Das ist sicherlich etwas übertrieben. Die Moldauer sind aber in der Tat ein sehr liebenswertes Völkchen - mit nur noch 2,6 Millionen Einwohnern. Seit der Unabhängigkeit 1991 kehrten gut eine Millionen Bürger ihrem Land den Rücken. Mehr als jeder vierte.
 Sanfte harmonische Landschaft
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 Wer Chișinău verlässt ist schnell im Grünen. Die Landschaft Moldovas kann man – ganz anders als im einstigen Mutterland Rumänien - wohl kaum als spektakulär bezeichnen.
Sie ist sanft, harmonisch, beruhigend. Moldova ist ein Land des Weines. Überall Wein, Wein, Wein. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind viele kleine Güter entstanden. Meist Familienbetriebe, die oft auch ein paar Zimmer vermieten an Touristen, die selbst gern mal keltern wollen oder einfach Weite und Ruhe suchen. Besonders beliebt sind diese Anwesen bei Hochzeitsgesellschaften. Inzwischen stellen die Kleinunternehmen sogar einen recht passablen Tropfen her.
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Das war nicht immer so. Zu Sowjet-Zeiten wurde auf industrielle Massenproduktion für den gesamten Ostblock gesetzt. Der „Schampanski“-Sekt war der absolute Renner. Und wo reift all das am besten? Unter der Erde, richtig. Zum Beispiel in Cricova, dem berühmtesten Depot des Landes. Über eine Million Flaschen Wein und Sekt lagern hier. Dazu rund 30 Millionen Liter Rebensaft in Fässern. Die Ausmaße dieser Anlage sind kaum vorstellbar. Mit einem Elektro-Karren geht es hinab. 60 Kilometer Labyrinth haben deutsche Kriegsgefangene in den historischen Kalksteinbruch schlagen müssen, bis 85 Meter tief in den Grund.
 Wo Görings, Merkels und Putins Wein lagert
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Hier werden neben konventionellen Weinen wahre Schätze gebunkert. Besonders stolz ist man auf die annähernd komplette Sammlung von Luftwaffengeneral Hermann Göring. Die Rote Armee beschlagnahmte die Nazi-Kollektion und brachte die Flaschen 1947 nach Cricova. Nur gut, dass die Soldaten diese nicht einfach austrinken durften, die Offiziere scheinen sich jedoch ein paar Gläschen gegönnt zu haben. Die Tropfen sind durchweg edel, darunter auch eine Batterie Mouton-Rothschild Pauillac 1er Cru Classé. Wert 50.000 Euro – die Flasche. Dagegen nimmt sich die Sammlung von Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherlich recht bescheiden aus. Der Wert des Staatsgeschenks wird nicht benannt. Gleich nebenan lagern die Sorgenbrecher von Kremlchef Wladimir Putin.
 Klassik im Öko-Dorf
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Gut getrunken und gegessen wird auch bei Anatol Botnaru. Darauf ist der Ex-Jurist mächtig stolz. Er ist der Macher des Öko-Dorfs Butuceni, ein Hansdampf in allen Gassen, gesegnet mit scharfem Verstand, solider Bodenständigkeit und einer guten Portion Cleverness. Irgendwann stellte sich Anatolie die Sinnfrage, hängte seinen Job in der Kanzlei an den Nagel und sanierte ein uraltes Bauernhaus in Butuceni. Es sollte nicht bei dem einen bleiben, heute sind es 19, dazu ein Slow-Food-Restaurant.
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Bei der Wahl des Dorfes bewies der kleine Mann mit dem jungenhaft-schelmischen Gesicht Weitblick. Butuceni liegt im historisch-archäologischen Komplex Orheiul Vechi (Alt Orhei), umschlossen von einer Schleife des Flusses Răut. Eine bunte Kalksteinvegetation, Einsiedlerhöhlen, ein Höhlenkloster mit Mönchbehausungen, tatarische, germanische und christliche Ruinen, die Marienkirche und ein als wundertätig geltendes Steinkreuz machen die Gegend einzigartig in Moldova.
 Der Fitzcarraldo von der Răut
 Das hat sich unter hartgesottenen Osteuropa-Fans herumgesprochen. Friedrich Pfeiffer ist einer von ihnen. Als der Wiener Dirigent aus der Welt der Oper plauderte, musste Anatolie passen. „Vivaldis Rigoletto, Georges Bizet… All das war mir total fremd. Ich hatte diese Worte mein Lebtag nie vernommen“, erinnert sich Selfmade-Mann mit einem etwas melancholischen Unterton. „Doch als ich zum ersten Mal diese Musik hörte, ging mein Herz auf. Wenig später wusste ich, dass ich die Oper nach Butuceni holen werde.“ Der Fitzcarraldo von Moldawien! „Nur ein bisschen Reiten, Folklore und Schafe füttern hätte auf die Dauer auch nicht ausgereicht, um internationalen Tourismus ins Dorf zu locken.“
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 Also knüpft Anatolie Kontakte, kann Künstler begeistern und Offizielle überzeugen mit seiner verrückten Opern-Vision. Wenig später schon stampft er ein einfaches Amphitheater in den Grund. Ökologisch korrekt natürlich. Vor zwei Jahren war es dann soweit. Unter Friedrich Pfeiffer schallt Rigoletto durchs Tal der Răut, zur großen Freude des Publikums und aller Beteiligten. Der österreichische Dirigent zeigt sich begeistert von der Professionalität der moldawischen Musiker: „Hervorragende Gesangsausbildung, alte russische Geigenschule, fantastische Chöre.“ Darauf Georges Bizets Carmen. Und dann verzauberte Carl Orff mit seinem epischen Werk Carmina Burana die Klassikfans auf ihren Strohballen.
Für die meisten Besucher aus dem In- und Ausland steht jedenfalls fest: Nach dem Festival ist vor dem Festival. Musik baut eben Brücken, egal ob Klassik oder Pop.
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  © 2021 · Marc Vorsatz / MEDIA CREW MITTE
 INFOS
Allgemeine Informationen: Offizielle Seite des Tourismusministeriums: www.travel.md
Kulinarischer Tipp: Sarmale, mit Hackfleisch gefüllte Krautwickel, dazu idealerweise Mămăligă, den Maisgries. Danach zur Verdauung Rachiu, einen hochprozentigen Pflaumenschnaps.
 Reiselektüre: Der einzige deutschsprachige Reiseführer Moldova ist ein praktisches und ehrliches Nachschlagewerk, das aufräumt mit teils grotesken Klischees. 3. Aufl. 2020, Trescher Verlag, Berlin, 18,95 Euro, www.trescher-verlag.de
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styletraveler · 3 years
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Aserbaidschan:
Stadt der Winde, Land des Feuers
Vom Kaspischen Meer zum Kaukasus
In Aserbaidschan vereinen sich die Kulturen des Morgen- und des Abendlandes ganz spielerisch
Von Marc Vorsatz
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Es brennt! Flammen züngeln in den Himmel. Dabei sind sie kaum zu sehen in der gleißenden Mittagssonne, aber umso deutlicher zu spüren. Eine unerträgliche Hitze durchdringt schlagartig die Haut. Die Augen beginnen zu brennen, der Mund wird trocken. Trotzdem halten Amina und Nargiz tapfer durch. Was tut man nicht alles für ein gutes Instagram-Selfi? Gekonnt verführerisch posieren die zwei Freundinnen vor dem Feuerberg Yanar Dağ. Ein bisschen lasziv, trotzdem dezent und elegant dabei.
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Geheimnisvolles Land
 Dies sind die ungeschriebenen Spielregeln im moslemischen Aserbaidschan. In diesem unbekannten Land zwischen Orient und Okzident am Rande Europas. Diesem Fleckchen Erde zwischen schneebedecktem Kaukasus und Kaspischen Meer, mit seinen Steppen und subtropischen Ebenen, das grade mal so groß wie Österreich ist.
„Die Tageszeit stimmt einfach nicht. Wir kommen wieder wenn es dämmert“, lacht die schöne Nargiz. „Jetzt geht’s erst mal zu den Schlammvulkanen und dann zum Shoppen nach Baku.“
Dass am Abend das Feuer vielleicht erloschen sein könnte, darüber sorgt sich die Mediadesign-Studentin eher nicht. Immerhin brennt Yanar Dağ schon seit mindestens 700 Jahren nonstop. Der Weltreisende Marco Polo hielt die Existenz des Flammenberges erstmals Ende des 13. Jahrhunderts für die Nachwelt fest. Damals loderte es auf der Halbinsel Abşeron allerdings aus noch viel mehr Spalten und Löchern. Seit Urzeiten strömt dort Gas an die Oberfläche.
 Blubbernde Schlammvulkane
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So auch aus den blubbernden kleinen Schlammvulkanen bei Qobustan, nur eine halbe Autostunde vom brennenden Berg und von der Hauptstadt Baku entfernt. Nirgends auf der Welt gibt es mehr davon als in Aserbaidschan. Wer nicht glauben will, dass man auch Modder abfackeln kann, der sollte einfach mal ein brennendes Streichholz darüber halten. Aber bitte auf die Haarpracht achten. Denn siehe da, schon brennt die Luft. In der Regel allerdings nur ganz kurz. Doch die nächste Methanblase ploppt ganz sicher gleich ans Licht.
 Da der austretende Schlamm stark mineralhaltig ist, ihm wird eine heilende Wirkung für die Haut nachgesagt. In Baku kann Frau dann den getrockneten Matsch hübsch portioniert und noch hübscher verpackt für teures Geld in edlen Naturkosmetik-Boutiquen erstehen. Oder ihn vor Ort einfach in die Tasche stecken. Machen die Azeris, die Aserbaidschaner, in der Regel aber nicht. Die wenigen westlichen Touristen, die sich in das „Land der Feuers“ verirren, dagegen schon.
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Heute bescheren die reichen Öl- und Gasvorkommen der einstigen Sowjetrepublik einen zweiten Ölboom mit märchenhaftem Reichtum. Das ist vor allem der Hauptstadt Baku deutlich anzusehen. Mit Prachtbauten und prestigeträchtigen Veranstaltungen wie dem Eurovision Song Contest oder dem Formel-1-Zirkus wird das Image des Landes international medienwirksam aufpoliert.
Im wilden Kaukasus
 Im Rest des Landes sickert dagegen vom Petro-Dollar nicht sonderlich viel durch, die großen Kulturveranstaltungen werden in absehbarer Zeit auch nach Corona nicht stattfinden in der Provinz. Und im wilden Kaukasus ticken die Uhren dann noch einmal ganz anders. Was durchaus seinen Reiz hat, zumindest für westliche Touristen auf der Suche nach Entschleunigung mit realsozialistischer Patina und einem ordentlichen Schuss Abenteuer in spektakulärer Landschaft.
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Hier holpern noch klapprige Russen-Trucks über unbefestigte Straßen durch das Hochgebirge, und niemand weiß so recht, ob die nicht beim nächsten Starkregen 300 Meter tiefer landen im Fluss. Was sowohl für Straßen als auch die Lastwagen gilt. Der Blick in die tiefen Schluchten ist besonders in Haarnadelkurven schwindelerregend.
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An einer breiteren Stelle parken ein paar Autos vor einer offenen Wellblechbude. Es ist ein merkwürdiges Ankommen und Losfahren. Spätestens beim Aussteigen weiß allerdings jeder warum. Es duftet so verführerisch nach frischem Brot, dass man einfach zugreifen muss. Egal, ob man nun grad Hunger verspürt oder fast am Platzen ist. Ganze 20 Cent verlangt Taniuşa Abbasow für ihre heißen Fladen direkt aus dem Lehmofen. Und die sind so unwiderstehlich, dass sie in den teuersten Karawansereien in Baku gereicht werden könnten.
 Schafskäse mit Hammel
 Wer den Kaukasus und seine Bewohner verstehen will, sollte sich ein paar Tage Zeit nehmen und sich in einem entlegenen Bergdorf ohne WiFi einmieten. Zuhören und Beobachten, Schmecken, Riechen, Spüren. Nichts suchen, einfach die Dinge geschehen lassen. Nur fühlen. Vielleicht mal auf einem Pferd ausreiten oder über satte Bergwiesen wandern. Eine Einladung von gegenüber annehmen und im Kreis einer zwölfköpfigen Familie herzhaften Schafskäse mit deftigem Hammelfleisch probieren. Am Tage organischen Bergblütentee probieren, der auf der Dorfstraße gleich aus großen Säcken heraus verkauft wird. Oder dem Kunsthandwerker Nasreddin Suleimanov in seiner bis unter die Decke vollgestopften Werkstatt über die Schulter schauen, der schon in vierter Generation Samowars und andere kleine Schätze in aller Seelenruhe restauriert und manchmal sogar etwas verkaufen kann. Oder oder oder.
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All das macht die Gegend besonders bei Digital-Detox-Wanderern so beliebt. Die meisten Touristen verbinden jedoch den Kaukasus mit der Hauptstadt Baku auf der Halbinsel Abşeron. Zwischen den schneebedeckten Viertausendern und dem Feuerberg Yanar Dağ liegen ja nur wenige Autostunden. Aber eben auch Welten.
 Baku, diese quirlige Metropole am Kaspischen Meer wächst und gedeiht prächtig und gehört sicherlich zu den sehenswertesten Hauptstädten Eurasiens. Unter der Hand wird die „Stadt der Winde“, wie sie der Volksmund liebevoll nennt, gar schon als das zweite Dubai gehandelt. Weitgehend unbemerkt vom Westen. Eine geheimnisvolle Schönheit mit europäischen Zügen und orientalischem Flair. Oder umgekehrt. „Wir kleiden uns europäisch, schauen gen Westen, aber essen, fühlen und lieben orientalisch“, verrät Nargiz. „In Baku funktioniert das bestens. Auf ganz spielerische Art und Weise.“
 Ali und Nino
 Nun gut, ganz so spielerisch ist das Leben spätestens dann nicht mehr, wenn eine Liebe über die Konfessionen hinaus erblüht. Dann greifen die tradierten Konventionen der Familien. Vor 100 Jahren war so eine Ehe praktisch zum Scheitern verurteilt. In dem als National-Epos gehandelten Roman Ali und Nino schildert Kurban Said die tragische Liebesgeschichte der schönen Christin Nino und des temperamentvollen Muslim Ali am Vorabend der Oktoberrevolution im damals russischen Baku. Bis heute hat das souverän erzählte Werk nichts von seinem Charme und von seiner Brisanz verloren, fand 2016 gar den Weg in die Kino der Welt.
 Kunst begegnet dem Spaziergänger heute auf Schritt und Tritt in Baku. Seien es tönerne Katzen, die neugierig aus einem Fenster schauen, überdimensionale bunte Teegläser, die aufgestapelt in den Himmel wachsen oder der „Tree of Life“ von Ali Shamsi. Die drei anmutigen Frauengesichter auf einem Baumstamm sollen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisieren. Ein virales Motiv in den sozialen Netzwerken sind die Portraits allemal.
 Betörend fließende Formen
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Historisch Wertvolles wird in Baku meist stilecht saniert. Dazwischen entstehen Prachtbauten wie das schneeweiße Heydar Aliyev Kulturzentrum der britisch-irakischen Stararchitektin und Pritzker-Preisträgerin Zaha Hadid. Ganz ohne Ecken kommt das imposante Bauwerk aus, die fließenden Formen setzen sich auch im Innern betörend fort.
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Und natürlich die drei ikonographischen Flammentürme, die monumental über der Stadt thronen und selbst die mondänen Villen der einstigen Ölbarone, der Nobels und Rothschilds, zu ihren Füßen wie Lego-Bausteine erscheinen lassen.
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Die schönsten Selfi-Motive finden Amina und Nargiz jedoch in der bezaubernden Altstadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Zu Recht, ihre Ursprünge gehen bis ins Jahr 8000 vor unserer Zeit zurück. Der Palast der Khane von Schirwan, die gemütlichen Karawansereien mit den besten Schaschliks und dem zweitbesten Brot der Welt, der Jungfrauenturm aus dem 11. Jahrhundert, die historischen Bäder in den verwinkelten Gassen, die schönen Cafés und edlen Boutiquen in altehrwürdigen Gemäuern, all das verleiht Baku ein unverwechselbares Flair. Willkommen in der Stadt der Winde. Willkommen im Land des Feuers.
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  © 2021 · Marc Vorsatz | MEDIA CREW MITTE
  INFOS
 Auskünfte:
Tourismus-Infos, englischsprachig: http://discoverazerbaijan.az
Sehr umfangreiches Online-Magazin, Schwerpunkt Kultur: www.azer.com
 Anreise:
Nonstop ab Frankfurt mit Lufthansa nach Baku, ca. 400 Euro retour. Diverse andere Airlines bedienen Baku mit Zwischenstopp, z.B. Turkish Airlines via Istanbul oder Aeroflot/Moskau.
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Angebote:
Gruppenreise: “Im Land des Feuers” heißt die 9-tägige Erlebnisreise mit der Hauptstadt Baku am Kaspischen Meer. Auf einer der Routen der Seidenstraße geht es zum Kaukasus mit Stationen u.a. in Scheki, Kish, Ganja. Inklusive Flügen, Hotels, Programm, Verpflegung sowie deutschsprachiger Reiseleitung ab 1.895 Euro bei Gebeco, Telefon 0431.5446-0, www.gebeco.de.
 Literatur:
Wer sich dem Land literarisch annähern möchte, dem sei das National-Epos Ali und Nino von 1937 empfohlen. Kurban Said erzählt die tragische, zum Scheitern verurteilte Liebe zwischen einem Moslem und einer Christin am Vorabend der Oktoberrevolution im russischen Baku. Ullstein Verlag, Berlin, 2016, 12 Euro, www.ullstein-buchverlage.de
Lonely Planet: Georgien, Armenien, Aserbaidschan. Die Autoren liefern sachkundige Hintergrundinfos zum Reiseland, Tipps und Infos für die Planung der Reise, beschreiben alle interessanten Sehenswürdigkeiten und präsentieren ihre persönlichen Entdeckungen und Tipps. 1. Aufl. 2021, 22,95 Euro, eBook/PDF 20,99 Euro, www.lonelyplanet.de
Philine von Oppeln, Frank Schüttig, Holger Kretzschmar: Aserbaidschan aus dem Hause Trescher ist der einzige deutschsprachige Reiseführer, der das komplette Land eigenständig vorstellt. 4. Aufl. 2020, 19,95 Euro, www.trescher-verlag.de
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Nordwest-Territorien, Kanada:
Wild  |  Wilder  |  Northwest
Kanutour auf dem South Nahanni River
Eine Kanutour auf dem South Nahanni River führt durch eine der spektakulärsten und einsamsten Landstriche Kanadas.
 Von Marc Vorsatz
So viel steht bereits eingangs fest, dies wird ein Abenteuer der etwas härteren Gangart und so beginnt es auch. Im Provinznest Fort Simpson treffen wir unsere Guides, die Umweltwissenschaftlerin Jenn Redvers und den angehenden Biologen Robert Norton sowie zwei erfahrene Hobby-Paddler mit Sinn fürs Außergewöhnliche aus Ottawa. Die Begrüßung ist herzlich, die Chemie stimmt. Soweit die Kür, doch dann schon ruft die Pflicht. Wir müssen unsere drei Kanus und gefühlte 100 unmenschlich schwere Fässer in ein kleines Wasserflugzeug bugsieren. Zu guter Letzt krabbeln wir selbst in die Twin Otter, diesen unverwüstlichen Allesflieger made in Kanada. Keine Maus würde da mehr reinpassen und wir gurten uns irgendwie zwischen Booten, Proviant und Isomatten fest. Minuten später haben wir die Zivilisation verlassen und bekommen eine leise Vorahnung von dem, was uns in den nächsten Tagen erwartet: Wildnis pur, soweit das Auge reicht. Und kein einziger Ort. Nirgends.
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 Unser einstündiger Flug endet mit einer gekonnten Ehrenrunde knapp über den höchsten Wasserfällen von Nordamerika, den Virginia Falls. Die entfesselten Wassermassen des Nahanni stürzen 92 Meter senkrecht in die Tiefe. Damit sind sie doppelt so hoch wie die Niagarafälle und werden trotzdem nur von 950 Urlaubern pro Jahr besucht. Auch die Landung „auf dem schönsten Flughafen der Welt“ kitzelt gehörig an unseren Nerven. Wir setzen beherzt nur 300 Meter vor der Abbruchkante auf. Genau dort, wo das Wasser langsam Fahrt aufnimmt in Richtung Abgrund.
 Die Ruhe vor dem Sturm
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Doch all das sollte nur die Ruhe vor dem Sturm gewesen sein. Vor den Unterlauf des Nahanni hat Gott ja die Virginia Falls gesetzt und einige Galonen Schweiß dazu. Wir müssen unsere Kanus und sämtliches Gepäck 113 Höhenmeter hinunter schleppen.
 Randvoll mit Berg haben wir die Kanadier anschließend beladen, uns schlussendlich in die wasserdichten Neoprenanzüge gezwängt, Schutzhelme aufgesetzt, schnell ein Gruppenfoto geknipst und los geht’s. Sofort werden wir von der Strömung des Weißwassers mitgerissen, rauschen durch die tiefe Schlucht des Vierten Canyons und haben dabei überraschend enge Kurven zu meistern.
 Nach den ersten sportlichen Kilometern wird der Fluss deutlich breiter und ruhiger. Wir nehmen unsere Schutzhelme ab und finden Zeit für die schwergewichtigen Trompeterschwäne mit den markanten schwarzen Schnäbeln. Ein paar Etagen weiter oben, hoch über dem Canyon, zieht lautlos ein Weißkopfseeadler seine Bahn. Er sucht wohl das milchige Wasser nach Arktischen Äschen und Amerikanischen Seesaiblingen ab.
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 Zu Füßen der Funeral Range, der Gebirgskette der Begräbnisse, zwischen dem Vierten und Dritten Canyon schlagen wir unser Zeltlager auf. Im Handumdrehen haben Jenn und Rob die Küche gezimmert: Zwei Kanus kopfüber im rechten Winkel, eine Zeltplane als Dach, das war´s. Und schon brutzeln sie saftige Steaks, Bohnen, Speck und Folienkartoffeln. An den ersten Tagen gibt es sogar noch einen knackigen Salat dazu. Für Jenn als überzeugte Vegetarierin mit Glutenallergie wird extra gekocht. Und als ob dies alles noch nicht genug des Guten wäre, backen die beiden einen leckeren Kuchen in einem altmodischen Backwunder, das sie an Ober- und Unterseite mit glühender Holzkohle befeuern.
 Angekommen im Wilden Westen
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 Während wir am Lagerfeuer auf unseren herrlich duftenden Wallnusskuchen warten, singt Rob im Kreis zur Gitarre. Handgemachte Songs aus fast vergessenen Tagen: Bad Moon Rising von Creedence Clearwater Revival, Songs von Johnny Cash und immer wieder Bruce Springsteen. I´m On Fire sollte unser Nahanni Song werden. Schon beim zweiten Zuhören summen wir mit. Oh, oh, oh, I´m on fire…
Endlich sind wir angekommen im Wilden Westen. In seiner nördlichsten Ecke, die größer ist als jedes Land in Europa und sich dem menschlichen Einfluss bis heute so erfolgreich zu entziehen vermochte.
 Auch morgens geht es eher stimmungsvoll zu. No Stress! Wer mag nimmt ein erfrischendes Bad, versucht sein Glück beim Fischen, beobachtet ein paar Waldkaribus auf der Anhöhe oder macht einfach – nix - außer auf die frisch gebackenen Baguettes zu warten.
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 Eine moderate Strömung trägt uns gemütlich flussabwärts, wir paddeln durch zu Füßen der Headless Range, der Gebirgskette der Kopflosen, vorbei an einem Saum aus bunten Blüten und hinein in den gewaltigen Dritten Canyon.
 Mythen und Gruselgeschichten
 Beim Schein des Lagerfeuers erzählt uns Jenn vom kriegerischen Volk der Naha, das hier irgendwann auf mysteriöse Weise für immer spurlos verschwand. Von einer mächtigen unentdeckten Goldader, die Abenteurern des vergangenen Jahrhunderts unermesslichen Reichtum versprach und doch nur den Tod brachte. Von Legenden und historisch belegten Ereignissen,  die sich im Nahanni für immer auf untrennbare Weise miteinander verwoben haben.
Gruslige Geschichten, wie die der McLoad-Brüder, die eine ganz reale ist: 1905 folgten William und Frank McLoad dem Lockruf des Goldes. Als man nie wieder etwas von ihnen hörte, machte sich ihr Bruder Charly 1908 auf die Suche. Monate später fand er schließlich ihr Zeltlager. An einem Baum lehnte noch ihr inzwischen längst verrostetes Gewehr, dann entdeckte er die sterblichen Überreste seiner Brüder – beide enthauptet.
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Viele Abenteurer sollten dieses grausige Schicksal teilen. Der schwedische Goldsucher Martin Jorgenson zum Beispiel. Gefunden 1917, ohne Kopf. Bis in die 1960er Jahre währte dieser Spuk. Stoff genug für die fantastischsten Theorien bis in die Gegenwart.
Andere überlebten den Nahanni. In den 1920er Jahren machte sich der britische Oxford-Absolvent, Kurzzeit-Banker und Langzeit-Abenteurer Raymond M. Patterson mit einem Kanu auf die Suche nach der sagenhaften McLoad-Mine und fand nichts als pure Wildnis. Drei Jahrzehnte später verhalf er dem bis dahin völlig unbekannten Fluss zu einem Platz in der Literatur: 1954 veröffentlichte er seine Erinnerungen in dem Buch The Dangerous River, Der gefährliche Fluss.
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Und das ist er auch heute auf gewisse Weise noch. Vor jeder größeren Stromschnelle beraten Jenn und Rob gewissenhaft, wie diese am sichersten zu passieren sei. Mit oder ohne Helm? Auf kürzestem Weg mit Karacho durchs Weißwasser oder doch lieber ganz ruhig in großem Bogen umfahren?
 Was für Bergsteiger der Everest, ist für Kanuten der Nahanni
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 Im Zweiten Canyon wartet die vielleicht beeindruckendste Passage auf uns. Hell´s Gate, das Höllentor, politisch korrekt The Gate. Aber das sagt niemand. Der Nahanni muss sich hier durch zwei fast senkrecht emporstehende, 460 Meter hohe Steilwände zwängen und gewinnt dabei ordentlich an Geschwindigkeit. Spätestens an dieser Stelle glauben wir den Slogan der internationalen Kanu-Szene: „Was für Bergsteiger der Everest, ist für Wasserwanderer der Nahanni“. Eines der letzten großen Abenteuer unserer Zeit im gleichnamigen Nahanni National Park Reserve, der 1978 von der Unesco zum ersten Weltnaturerbe überhaupt gekürt wurde.
Die Durchfahrt ist wahrhaft atemberaubend. Wir sausen durch die enge Schlucht, deren Wände höher in den Himmel ragen als die meisten Fernsehtürme dieser Welt. Hat der Nahanni River das Höllentor erst passiert, verleiht ihm der offene Canyon sogleich Weite und Ruhe.
Unser nächster Morgen im Deadman Valley, Tal des Toten Mannes, beginnt mit einem Mordsschreck. Wir hatten Besuch in der Nacht. Direkt vor unserem kleinen Zelt grub ein Schwarzbär seine Tatzen tief in den Sand. Wir nehmen uns fest vor, künftig auch nachts, falls die Natur ihren Tribut fordern sollte, mit Bärenspray bewaffnet hinterm Busch zu verschwinden.
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Unsere Küchenkanus hat der ungebetene Gast besonders intensiv beschnuppert. 300 Meter müssen die von den Zelten entfernt liegen und sämtliche Lebensmittel hermetisch verriegelt werden. Das ist Vorschrift in Kanada und macht Sinn.
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Der Erste Canyon, unser letzter, sollte noch einmal alles an Größe und Erhabenheit in den Schatten stellen, was wir bis dahin erlebten. Bis zu 900 Meter tief hat sich der Nahanni hier in den Kalk- und Sandstein gefräst und sich dafür 200 Millionen Jahre Zeit gelassen. Macht einen knappen halben Millimeter in 100 Jahren. Mit Ehrfurcht paddeln wir durch dieses überwältigende Massiv und erfreuen uns des Privilegs, zu den wenigen Abenteuerlustigen auf dieser Welt zu gehören, die das mit eigenen Augen gesehen haben.
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  INFOS:
Allgemeine Auskünfte:
Allgemeine Auskünfte zu den Nordwest-Territorien gibt es auf www.spectacularnwt.de, kostenloses Infomaterial unter [email protected]. Offizielle Website der Destination Canada ist www.keepexploring.de.
 Nahanni - Fluss der Superlative:
Der nur 563 Kilometer lange South Nahanni River gilt unter Wasserwanderern als Kanadas Premium-Fluss schlechthin. Er durchfließt das Unesco-Weltnaturerbe Nahanni National Park Reserve, www.pc.gc.ca/nahanni, eine der schönsten und wildesten Gegenden Kanadas und hat bis zu 900 Meter tiefe Schluchten in den Fels geschnitten. Die spektakulären Virginia Falls sind die höchsten Wasserfälle Nordamerikas und mit 92 Metern fast doppelt so hoch wie die Niagarafälle.
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 Pauschal:
Nahanni Gateway heißt die hier beschriebene 10tägige Kanutour von/bis Fort Simpson. Inkl. Flug mit Wasserflugzeug zu den Virginia Falls, Kanu und Zubehör (2er-Nutzung), 2-Personen-Zelt, sehr gute Vollverpflegung, geführten optionalen Wanderungen, zwei englischsprachigen Guides, Transfers für 7.195 CAD (ca. 4.690 Euro), zzgl. 25 CAD/Nacht (ca. 16,30 Euro) Nationalparkgebühr bei Black Feather. Nächste Touren in Juni, Juli und August 2021, www.blackfeather.com.
Anreise:
Zum Beispiel mit Lufthansa/Air Canada, www.aircanada.com, von Deutschland via Calgary oder Edmonton nach Yellowknife. Weiterflug nach Fort Simpson mit Canadian North, https://canadiannorth.com, hin und zurück ca. 3.900 Euro.
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 Unterkunft:
Während der gesamten Tour schläft man in guten 2-Personen-Zelten, auch Alleinbelegung buchbar. Bequeme Isomatten stellt der Veranstalter, auf Wunsch auch Schlafsäcke.
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 Und danach:
Wer dann noch komfortabel in der Wildnis ausspannen, wandern oder angeln will, dem sei die seit nunmehr 15 Jahren sehr persönlich geführte Yellow Dog Logde von Gordon Gin am Duncan Lake empfohlen. Die abgelegene Lage hat jedoch ihren Preis: kleiner Standard-Bungalow ab 295 Euro/Nacht, Angel-Package 2 Nächte inkl. Anreise mit Wasserflugzeug ab Yellowknife, VP, Hot Tub, Sauna, Booten, guter Angelausrüstung ab 1620 Euro pro Person, Telefon: 001/403/668-9936, [email protected], www.yellowdoglodge.ca
 Essen und Trinken:
Die Verpflegung für die gesamte Tour ist logistisch perfekt geplant und qualitativ hochwertig, vielseitig, schmackhaft und gesund. Die Guides backen sogar leckersten Kuchen in der Wildnis! Besonderheiten wie Allergien unbedingt vor der Reise angeben. Nachkaufen kann man nämlich nichts, es befindet sich keine einzige Ansiedlung an der gesamten Route.
 Reisezeit:
Der Sommer ist kurz in den Nordwest-Territorien. Die Kanusaison geht von Mitte Juni bis Ende August.
Reiselektüre:
In gewohnter Qualität und Detailtreue präsentiert Lonely Planet Kanada mit Kapitel Nahanni. Deutsche Ausgabe von Karla Zimmermann, Mairdumont Verlag, Ostfildern, 26,99 Euro, eBook, PDF 24,99 Euro, www.lonelyplanet.de
 Wer sich auf spannende Weise literarisch annähern möchte, sei der Krimi Tote Spur von Barbara Fradkin empfohlen. Bei einer Kanutour auf dem Nahanni geschehen plötzlich merkwürdige Dinge…  Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin, Juni 2014, 9,99 Euro, eBook/ePUB 7,99 Euro, www.aufbau-verlag.de
 Landkarte Kanada West, 1:900.000, reiß- und wasserfest, Reise Know-How Verlag, Bielefeld, 2019, 9,95 Euro, www.reise-know-how.de
© 2021 · Marc Vorsatz / MEDIA CREW MITTE
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styletraveler · 3 years
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Expeditionskreuzfahrt:
Mythos Antarktis
Im Kielwasser von Sir Ernest Shackleton
Eine Reise auf den Weißen Kontinent umweht noch immer ein Hauch von Abenteuer.
Von Marc Vorsatz
Der Schreck sitzt. Wie aus dem Nichts taucht der Seeleopard direkt neben dem Zodiac auf und präsentiert alsdann sein komplettes Waffenarsenal: Zwei Reihen messerscharfer Zähne, verankert in den respekteinflößenden Fängen eines stromlinienförmigen Schädels. Nein, dieser Bursche ist mit Sicherheit kein Veganer, jeder Schäferhund würde vor Neid erblassen. Mit seinen großen dunklen Augen fixiert er aufmerksam diese merkwürdigen Eindringlinge in seinem Revier.
 „Bösewicht der Antarktis“ 
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 Nach einer zweisekündigen Schockstarre startet die unvermeidliche Fotoorgie im Gummiboot. Eine Handvoll euphorisierter Hobbyfotografen stürzt sich mit Kamera und Handy auf ihr geschmeidiges Sechs-Zentner-Model. Von Angesicht zu Angesicht, nur eine Armlänge entfernt. Der „Bösewicht der Antarktis“, wie der Seeleopard oft auch scherhaft genannt wird, spielt bereitwillig mit und versucht sogleich, das Schlauchboot zu perforieren. „Keine Angst. Zu rund die Angriffsflächen, zu flexibel und stark das Material“, versucht Expeditionsleiter Lars Maltha Rasmussen zu beruhigen. „Normalerweise jedenfalls“, lacht der dänische Biologe, der für den australischen Veranstalter Chimu Adventures Gäste aus aller Welt durch die frostige Traumwelt führt. „Außerdem will der Seeleopard eh nur spielen, ist neugierig. Die Kraft spart sich der Topräuber lieber für die Jagd auf andere Robben oder Pinguine auf.“ Wo immer der notorische Einzelgänger seine Bahnen zieht, geht so ziemlich jeder auf Distanz. Und zwar seit eh und je.
 Shackletons Endurance-Expedition
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 So auch der gebürtige Aachener Thomas Hans Orde-Lees, Mitglied von Ernest Shackletons legendärer Endurance Expedition von 1914 bis 1917, als bei einer Meereiserkundung eine Leopardenrobbe vor ihm auftauchte. Auf Skiern konnte er den Angreifer mit den schlangenartigen Bewegungen auf dem Eis auf Abstand halten. Plötzlich jedoch tauchte die Robbe zwischen zwei Schollen ab und vor Orde-Lees wieder auf. Es wurde bedenklich eng, sein Begleiter Frank Wild musste das Raubtier erschießen. Für die Expeditionshunde gab es abends eine Extraportion Fleisch.
 Begegnungen dieser Art seien heute, gut 100 Jahre später, praktisch unmöglich, erklärt Rasmusen die strengen internationalen Umwelt- und Sicherheitsstandards für den 7. Kontinent. Zum einem dürfen keine Touristen irgendwelche Eisschollen auf Skiern erkunden, zum anderen checken Guides vor Landgängen die Lage. Im Zweifelsfall wird einfach eine andere Bucht angefahren.  
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 Ganz ohne Schreck und Überraschungen ging es ein paar Tage zuvor im argentinischen Ushuaia an Bord. Nichtsdestotrotz mit gehörigem Respekt. Nicht unbedingt vor dem Ziel selbst. Nein, aber vor der 800 Kilometer langen Drake-Passage, der gefürchteten Meeresstraße zwischen Kap Hoorn in Südamerika und der Antarktischen Halbinsel, wo die eiskalten Wassermassen des Südatlantiks mit denen des Südpazifiks tosend um die Vorherrschaft ringen.
Sie gilt als das raueste und gefährlichste Gewässer weltweit, ist Grab von 15.000 Seeleuten. Tosende Stürme mit haushohen, grauschwarzen Brechern lehrten selbst kühnste Seefahrer das Fürchten. Und gutbetuchte Touristen auf den großen modernen Expeditionsschiffen von heute die Seekrankheit.
 Rausch an Farbe und Form
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 In den ersten 24 Stunden zeigt sich die Drake-Passage jedoch ziemlich moderat. Nur sechs, sieben Meter hohe Wellenberge bringen das Schiff in ein behäbiges Rollen, welches jedoch immer noch etwa ein Viertel der Gäste ans Bett fesselt. Im Bordrestaurant bleiben jedenfalls auffallend viele Stühle leer.
Aber dann – wie von Zauberhand – legen sich Wind und Wellen und der Horizont verwandelt sich in eine Bühne. Wird ein Rausch an Farbe und Form, wie es ihn so wohl nur in den polaren Regionen unserer Erde zu bestaunen gibt. Zwischen schwarzblauen Regenwolken und dem stahlgrauen Meer brennt der Himmel lichterloh. Gottesfürchtige Seefahrer glaubten von je her, dort den Eingang zur Hölle ausgemacht zu haben. Andere sahen Terra incognita, das unbekannte Reich, in dem Riesenkraken ganze Boote mit Mann und Maus in finstere Tiefen rissen.
 Auf dem südlichstem Postamt der Welt
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 Am nächsten Morgen ziehen die ersten gewaltigen Eisberge links und rechts der Reling vorbei. Mit welch einer Urkraft der Elemente! Wie winzig doch das Schiff jetzt wirkt… Die kalten Riesen schimmern majestätisch in einem geheimnisvollen Weißblau unter einer tiefen bedrückenden Wolkendecke, die sich wie ein schweres Tuch auf sie gelegt zu haben scheint. Eine Schule Buckelwale zieht derweil unbekümmert gen Süden und die ersten Eselspinguine eskortieren freudig synchron das Schiff. Dann endlich die ersehnte Durchsage: Land in Sicht!
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 Die erste Anlandung auf dem Kontinent der Extreme ist selbst für weitgereiste Weltenbürger ein erhabener Moment. Nicht nur, weil neugierige Pinguine herangewatschelt kommen und sogar manchmal kuscheln wollen. Angst haben sie keine vor dem Menschen. Gefahr droht ihnen nämlich lediglich im Wasser und Wärme bedeutet Überleben auf dem kältesten und stürmischsten Erdteil. Besonders an der ehemaligen britischen Forschungsstation Port Lockroy, die heute das südlichste Museum, den südlichsten Shop und das südlichste Postamt der Welt beherbergt, haben es die Pinguine auf wärmespendende Besucher abgesehen. Zur Freude der Touristen, zum Ärger der Guides, die das vergeblich zu verhindern suchen.  
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 Minus 98,6 Grad
 Obwohl die Antarktis selbst im Sommer zu 99 Prozent von Eis bedeckt wird, das stellenweise bis zu 5000 Meter misst, ist sie die mit Abstand größte Wüste der Welt - mit einer Fläche fast 40 mal so groß wie Deutschland. Das Klima ist arid, sprich knochentrocken, lebensfeindlich. Die Temperaturen fielen im Sommer 2018 auf minus 98,6 Grad, ein neuer Kälterekord weltweit.
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Umso erstaunlicher mag es auf den ersten Blick scheinen, dass es in den küstennahen Gefilden des Südpolarmeeres von Leben nur so wimmelt: von winzigen Algen, Plankton und wenige Zentimeter großem Krill über Antarktisfische, Albatrosse, Pinguine, Delfine, Robben, Orcas bis hin zu den Riesen der Meere, den Blauwalen.
Auf ein paar Schwimmstöße darf sich auch der Mensch zu ihnen gesellen. Sicherheitshalber fest angeleint beim sogenannten Polar Plunge. Wassertemperatur frostige 1,2 Grad – unter null. Kostet Überwindung, bleibt im Gedächtnis.
  © 2021 · Marc Vorsatz / MEDIA CREW MITTE
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  INFOS
 Auskünfte:
Umfangreiche und sehr fundierte Informationen liefert das Umweltbundesamt, inkl. „Leitfaden für Besucher der Antarktis“: www.umweltbundesamt.de
 Angebote:
Rustikal: „Entdecke die Antarktis“ heißt die 10-tägige englischspr. Cruise mit der Ocean Endeavour ab Ushuaia. Inkl. VP, Exkursionen, Vorträgen, Guides, fensterlose Zweier-Innenkabine ab 7.065 Euro pro Person, zzgl. Flüge/Anreisepaket, www.chimuadventures.de
 Komfortabel: Mit der Hanseatic nature, Außenkabine, 5 Sterne, von Ushuaia über Falklandinseln und South Georgia zur Antarktis. Mit Gourmet-Verpflegung, Exkursionen, Programm, deutschsprachige Reiseleitung, Flügen, Vorprogramm Buenos Aires, 22 Tage ab 18.890 Euro bei Geoplan Privatreisen, www.geoplan-reisen.de
 Diverse Antarktis-Expeditionskreuzfahrten auch bei Hapag-Lloyd Cruises, www.hl-cruises.de
 Literatur:
Sir Ernest Henry Shackleton: Südwärts, Die Endurance Expedition; Erstausgabe 1919, mitreißend auch nach über 100 Jahren, Edition Erdmann, Wiesbaden, November 2020, 24 Euro, www.verlagshaus-roemerweg.de
 Christian Walther: Antarktis. Anschauliches Reise-, Lese- und Informationsbuch. 11. Auflage 2021, Conrad Stein Verlag, 32,90 Euro, www.conrad-stein-verlag.de  
 Landkarte Antarktis aus reißfestem Material mit den historischen Routen der bedeutenden Expeditionen, Reise-Know-How Verlag, 8,90 Euro, www.reise-know-how.de
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styletraveler · 3 years
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Al Wadi Desert, Ras Al Khaimah:
Das Strahlen der Stille
Leere, Stille und Sand. Nichts als Sand.
Text: Marc Vorsatz Fotos: Marc Vorsatz, Madalina Dragoi
Das kleine Emirat Ras al Khaimah in den Vereinigten Arabischen Emiraten lockt im Winter mit angenehm sommerlichen Temperaturen am Strand und in der Wüste. 
Sand! Nichts als Sand! Warmer, terrakottafarbener Sand. Und Leere und Stille. Wie ungewohnt fremd doch alles, dabei so geheimnisvoll verführerisch. Ganz anders als zuhause auf dem heimischen Spielplatz in der lauten Stadt, wo einem fast die Finger gefrieren.
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Mit großen Augen mustert Marc Junior diesen riesigen Sandkasten, der sich erst irgendwo in weiter Ferne unter einem stahlblauen Himmel verliert. Eine merkwürdige, aber spannende Welt, reduziert im Wesentlichen auf zwei Farben. Nun gut, hier und da sorgen ein paar Sträucher und Grasbüschel für grüngelbe Tupfer. Schon erstaunlich wie diese Pflanzen in der lebensfeindlichen Al Wadi Wüste überleben können.
Wie angenehm warm die vielen tausend Sandkörner doch durch die Finger des Zweieinhalbjährigen rinnen. Wieder und wieder. Oder durch sein knallrotes Sieb. Einem Wasserfall gleich rieseln die Minerale der Schwerkraft folgend auf den Boden, um sich wie von Zauberhand sofort wieder mit diesem zu verbinden. Spannend.
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In der Wüste spielen heißt sich auf das Wenige zu konzentrieren, dass im Übermaß vorhanden ist. Und auf sich selbst. Das wusste auch schon Antoine de Saint-Exupéry, der Autor des Kleinen Prinzen. „Man setzt sich auf eine Sanddüne. Man sieht nichts. Man hört nichts. Und währenddessen strahlt etwas in der Stille.“
 Das Strahlen der Stille
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 Wer nach Ras al Khaimah reist, sucht dieses Strahlen in der Stille. Und die Abwesenheit von überfüllten Stränden, Staus, Betonschluchten und gigantischen Shoppingmalls voller Menschenmassen.
Der nördlichste der sieben Gliedstaaten der Vereinigten Arabischen Emirate überzeugt mit einer recht dünn besiedelten Küste und einigen guten Strandhotels am Persischen Golf sowie der praktisch menschenleeren Al Wadi Wüste und den schroffen Felsen des Hadschar-Gebirges. Letzteres beschert dem Gebiet sogar einen relativ hohen Grundwasserspiegel, der den Anbau von Datteln und Orangen in Küstennähe ermöglicht und vereinzelten Sträuchern und Grasbüscheln ein karges Leben in der trockenen Wüste garantiert.
 Preiswertes Emirat
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 Eine überaus abwechslungsreiche Kulisse, bedenkt man, dass das kleine Herrschaftsgebiet nicht einmal doppelt so groß wie Berlin ist. Insgesamt liegt das landschaftlich schöne Emirat im Schatten der Glitzerwelten von Dubai und Abu Dhabi und konnte sich so noch etwas von seinem ursprünglichen orientalischen Charme bewahren. Was Einheimische und vor allem Urlauber sehr zu schätzen wissen. Außerdem sind die Preise deutlich niedriger als die der mächtigen südlichen Nachbarn. Das macht die Region besonders bei Familien beliebt.
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 Dafür müssen die allerdings hin und wieder auch in Kauf nehmen, dass Sachen nicht immer so funktionieren, wie sie eigentlich funktionieren sollten. Das kann durchaus seinen Charme haben, aber auch schon mal nerven. Wenn man beispielsweise einen Ausflug zu einer Perlenfarmtour gebucht hat und der Fahrer abermals ohne georderten Kindersitz kommt, da die Information irgendwo unterwegs im Wüstensand versickert ist.
Die Exkursion zur Perlenfarm führt in einem kleinen Motorboot durch eine grüne mangrovenbewachsene Lagune. Ein beliebter Tummelplatz für rosafarbene Flamingos. Zumindest jetzt im Winter. Im Hintergrund thront ganz sicher zu jeder Jahreszeit und seit Menschengedenken das beeindruckende Panorama des kargen Hadschar-Gebirges.
 Juwelen des Meeres
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Guide Abdulla Al Suwaidi gibt einen recht anschaulichen Einblick in den harten Alltag der Perlentaucher längst vergangener Tage. „Bis zu 30 Meter tief tauchten die Männer mit nur einem einzigen Atemzug. Ihre Ausrüstung? Lederne Fingerlinge zum Schutz vor den scharfkantigen Austern, eine geschnitzte Nasenklammer aus Knochen, ein Taucheranzug aus Stoff zum Schutz vor den Nesselquallen, ein Korb für die Muscheln, ein Stein am Fuß, der sie sauerstoffsparend und schnell zum Meeresgrund sinken ließ.“
Dort brachen die Apnoe-Taucher innerhalb von ein, zwei Minuten so viele Tiere wie möglich von den Austernbänken. Immer in der Hoffnung, auch ein „Juwel des Meeres“ im Korb zu haben. Als Japan in den 1930er Jahren beginnt, den Weltmarkt mit preiswerteren Zuchtperlen zu bedienen, bricht das Geschäft am Persischen Golf zusammen. Die Funde von Öl und Gas besorgen den Rest.
Seit 2004 werden nun mit japanischem Know-how auch in Ras al Khaimah Perlen gezüchtet. „Dazu wird ein sandgroßer Fremdkörper vorsichtig in jede Auster implantiert. In sechs von zehn Fällen entsteht daraus eine Perle. Früher fanden die Taucher in 100 Austern nur eine einzige.“
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Stolz präsentiert Abdulla seine Schätze, fein säuberlich nach Größe und Qualität sortiert. Was Marc Junior nicht im Geringsten daran hindert, schnurstracks zwei Häufchen durcheinander zu wirbeln. Der Perlenmann trägt es mit gequälter Fassung. MJ quittiert es mit einem verständigen Lächeln. Als ob der Zweieinhalbjährige bereits die Botschaft von Exupérys Kleinem Prinzen kennen würde: „Kinder müssen mit Erwachsenen sehr viel Nachsicht haben.“ So wie die Wüste für den Youngster lediglich ein Mega-Sandkasten ist, sind kostbare Perlen einfach nur Murmeln zum Spielen. Ganz einfach.
 Eine Liebe fürs Leben
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Und überhaupt, eigentlich zieht es den Kleinen eh viel mehr zurück in die angenehm warme Al Wadi Wüste. In die hat er sich richtiggehend verguckt. Da ist so viel mehr Action angesagt. Sein zahmes Pony im Ritz-Carlton-Gestüt streicheln. Oder Falken bei der Jagd beobachten. Ja sogar eine schweißtreibende Wanderung durch den beschwerlichen Wüstensand würde er auf sich nehmen, nur um seine Dromedare und Oryx-Antilopen wiederzusehen. Auch wenn die Sonne im Zenit ihren Tribut zollt. Wie sagte doch schon Antoine de Saint-Exupéry? „Und dennoch liebten wir die Wüste. Zuerst ist sie nur Leere und Schweigen, denn sie gibt sich nicht zu Liebschaften von einem Tag her.“ Für Marc Junior scheint sie eine Liebe fürs Leben geworden zu sein.
  © 2020 · Marc Vorsatz / MEDIA CREW MITTE
Infos
Auskünfte: Allgemeine Auskünfte auf Deutsch unter https://de.rasalkhaimah.ae
Beste Jahreszeit: Die Wintermonate bieten angenehme sommerliche Temperaturen. Ab April wird es dann bereits recht heiß.
Hotel-Tipps:
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Wüste: Luxuriöse Poolvilla im familienfreundlichen Ritz-Carlton Al Wadi Desert, Specials ab ca. 350 Euro/Nacht, diverse Wüstenaktivitäten optional buchbar, www.ritzcarlton.com Strand: DoubleTree Hilton Resort & Spa Marjan Island, 5 Sterne, Strandlage mit Kidsclub. DZ mit Kinderbett und Frühstück für 2 Erwachsene, 1 Kind ab 95 Euro,  www.hiltonhotels.de. 
Literatur: Gut recherchiert: Vereinigte Arabische Emirate mit Ras al Khaimah, Reise Know-How Verlag, 24,90 Euro, eBook/PDF 21,99 Euro, www.reise-know-how.de Der Sinn des Reisens. Das Buch liefert 120 Ideen, mit denen man die Welt und sich selbst entdecken kann. Reisebildband, 304 Seiten, 1. Auflage 2020, Lonely Planet Verlag, 26,90 Euro, www.lonelyplanet.de
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styletraveler · 3 years
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Fünf Buchtipps:
Kängurus im Schnee
Abenteuer rund um den Globus
Wohl zu keiner Weihnachtszeit der jüngeren Vergangenheit waren Bücher wertvollere Begleiter als in diesem Corona-Jahr 2020. Hier meine fünf ganz persönlichen Fernweh-Empfehlungen für gelungene Feiertage.
Von Marc Vorsatz 
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Wenn Sir David Attenborough ein Buch mit einem Vorwort adelt, darf man gespannt sein auf ein Werk der Extraklasse. Das liefern die beiden Fotografen Jonny Keeling und Scott Alexander in der Tat ab. Auf ihrer Reise rund um den Globus dokumentieren sie die Schönheit der Natur, wie sie in dieser Komplexität und Einzigartigkeit nur selten zu sehen ist.
Kängurus im Schnee klingt surreal, oder? Aber es gibt sie wirklich, in den Hochlagen von New South Wales und Queensland in Australien. Ein Taucher auf Tuchfühlung zwischen zwei Kontinenten? Ja, die mit Wasser gefüllte Silfra-Spalte in Island ist ein Grabenbruch, der die Nordamerikanische von der Eurasischen Platte trennt. Oder ein Seeleopard in der eisigen Antarktis mit einem soeben geschlagenen Eselspinguin in seinen respekteinflößenden Fängen. Oder, oder, oder…
Jonny Keeling, Scott Alexander: SIEBEN KONTINENTE, EIN PLANET. Einzigartige Naturwunder unserer Erde. Vorwort von David Attenborough, 1. Auflage 2020, Verlag: Frederking & Thaler, 29,99 Euro, https://verlagshaus24.de/frederking-thaler/
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  Bleiben wir gleich beim 7. Kontinent. Nur wenigen sind die drei deutschen wissenschaftlichen Südpolarfahrten bekannt. Sie stehen bis heute im übergroßen Schatten von Sir Ernest Shackletons legendärer Endurance Expedition mit dem Untergang seines Schiffes nebst spektakulärer Rettung der Mannschaft sowie des Wettlaufs von Roald Amundsen und Robert Falcon Scott zum Südpol. Dabei fand die zweite deutsche Antarktisfahrt, eine meteorologische Expedition, zeitgleich mit der Eroberung des Südpols statt...
Als Roald Amundsen am 11. Dezember 1911 die Norwegische Flagge auf dem geographischen Südpol hisste, sichtete die Mannschaft der „Deutschland“ grade das erste antarktische Eis, in dem es später festfrieren sollte. Neun Monate trieb das Schiff „langsam, kaum merklich, aber stetig, eingesargt in eine endlose Eisfläche“ durch die polare Nacht. „Trübsinnigkeit und Niedergeschlagenheit breitete sich an Bord aus.“ Erst am 26. November 1911, mit dem nahenden antarktischen Sommer, gelang es, die „Deutschland“ frei zu sprengen und die weite Heimreise anzutreten.
Diese und viele andere dramatische Ereignisse dokumentiert Cornelia Lüdecke in ihrem Buch Deutsche in der Antarktis. Expeditionen und Forschungen vom Kaiserreich bis heute. Ch. Links Verlag, Berlin, Sonderpreis 10 Euro, www.christoph-links-verlag.de  
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   Einem ganz anderen Abenteuer haben sich gut 100 Jahre später Rammstein-Frontmann Till Lindemann (57) und der ehemalige Sänger und Extremsportler Joey Kelly (47) ausgesetzt. Die tropische Herausforderung hieß Río Yavarí, ein Nebenfluss des oberen Amazonas in einer Dschungellandschaft, die Kolumbien, Brasilien und Peru vereint. "Diese Vorstellung fanden Till und ich total spannend: drei Länder, drei Kulturen, zwei Sprachen", sagt Kelly. 
Dass eine Paddeltour nicht unbedingt die reine Erholung sein muss, hat Kelly hautnah erlebt. Ein Piranha biss ihm in sein bestes Teil, andere machten sich über seinen Oberschenkel her. Nur ganz knapp sei der Ex-Sänger der Kelly Family einem Kaiman entkommen. Die Fotografen Thomas Stachelhaus und Matthias Matthies haben die Tour eindrucksvoll dokumentiert. Einige Textbeiträge und ein Interview runden das Werk ab.
Hervé Neukomm, Thorsten Zahn, Till Lindemann, Joey Kelly: AMAZONAS. Reise zum Rio Javari; Fotos: Thomas Stachelhaus, Matthias Matthies, Bildband, Hardcover, 240 Seiten, Format 30 x 38 cm, 2,9 kg, 1. Auflage 2020, National Geographic Buchverlag, 79 Euro, https://verlagshaus24.de/national-geographic/
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   Bringt es der Amazonas Bildband bereits auf schlappe 3 Kilo, wirft Fotograf Hans Sautters opulentes Werk Japan über 4 Kilogramm geballte Kunst in die Waagschale. Der deutsche Fotograf mit Wohnsitz in Tokyo gilt als Insider, der es wie kaum ein anderer versteht, die Seele des rätselhaften Inselstaates zu portraitieren. 
Fast sechs Jahre hat der Perfektionist an seinem neuesten Werk gearbeitet. Entstanden ist eine beeindruckende visuelle Reise zwischen uralter gelebter Tradition und schriller Hypermoderne im XXL-Format, die uns das so fremde und aus der Ferne oft so widersprüchliche Land näher bringt.
Hans Sautter: JAPAN, Opulenter Bildband, Hardcover, 320 Seiten, Format 30 x 38 cm, 4,1 kg, 1. Auflage 2020, Verlag: Frederking & Thaler, 98 Euro, https://verlagshaus24.de/frederking-thaler/
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   „Die verrücktesten Reisen rund um den Globus“ aus dem Hause Lonely Planet sind all denjenigen gewidmet, denen der direkte Weg viel zu langweilig erscheint, der Umweg aber viel spannender. Der Reisebildband zeichnet auf unterhaltsame Weise die unglaublichsten Geschichten von Weltumrundungen nach. Sei es mit einem Motorrad, Fahrrad, Zug, Auto, per Boot, Schiff, Flugzeug oder in einem Ballon. 
So kann man beispielsweise Jerrie Mocks ersten Solo-Flug oder Bertrands Piccards Nonstop-Fahrt im Ballon rund um den Erdball nacherleben. Illustriert werden die legendären Abenteuer von neun ausfaltbaren Karten. Wem also ein Pauschalurlaub schon immer suspekt war, der wird sich von diesem außergewöhnlichen Buch geballten Fernwehs mit Sicherheit inspirieren lassen.
Lonely Planet: EINMAL UM DIE WELT. Die verrücktesten Reisen um den Globus; Reisebildband, 288 S., 1. Auflage 2020, Verlag Lonely Planet Deutschland, 35,90 Euro, www.lonelyplanet.de
  © 2020 · Marc Vorsatz | MEDIA CREW MITTE
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styletraveler · 3 years
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Fårö, Schweden:
“Bis uns die Tränen kamen”
Spurensuche: Ingmar Bergman
Der schwedische Regisseur Ingmar Bergman lebte, liebte und arbeitete auf der Ostseeinsel Fårö. Dort drehte er cineastische Meisterwerke wie „Persona“ oder „Szenen einer Ehe“. Eine Spurensuche.
 Von Marc Vorsatz
„Das Taxi brachte uns schließlich zu den Raukar-Steinen auf der Nordseite der Insel“, so erinnerte sich Ingmar Bergman Jahre später. „Wir stemmten uns gegen den Sturm und starrten diese geheimnisvollen Götterbilder an, die ihre schweren Stirnen gegen die Brandung heben, und den sich verdunkelnden Horizont, bis uns die Tränen kamen.“
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Es war die sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick, die den schwedischen Regisseur an diesem sturmgepeitschten Apriltag 1960 traf. Eine Liebe, die bis an sein Lebensende halten sollte. Keine Selbstverständlichkeit für Bergman, fünfmal verheiratet, diverse Affären, neun Kinder von sechs Frauen. Er hatte „seine Landschaft“ gefunden, „sein wirkliches Zuhause“: Die Insel Fårö. Eine karge Scholle aus schroffem Kalkstein, nur durch einen schmalen Sund vom quirligen Gotland getrennt. Und doch eine ganz andere, eine vergessene Welt auf 20 mal 5 Kilometern.
Bedrohliche Kulisse
Daran hat sich bis heute nicht viel geändert – obwohl der dreimalige Oscarpreisträger filmische Meisterwerke dort schuf und Fårös mystische Rauken mit düsteren Kamerafahrten als unheilverkündende Kulisse in Szene setzte. Diese meterhohen Kalksteinsäulen und Skulpturen, die seit Jahrtausenden unermüdlich von Wellen, Wind und Wetter modelliert werden, dienten ihm als perfekter Kontrast zu den Göttinnen des schwedischen Films: Ulla Jacobsson, Liv Ullmann, Ingrid Thulin, Harriet und Bibi Andersson. Sie alle folgten, wenn das Genie rief.
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„Der beste Regisseur aller Zeiten“ – zu diesem wurde Bergman 1997 von seinen Kollegen in Cannes erklärt – ist längst gegangen. Die meisten seiner Protagonisten und Statisten ebenso. Doch der Mythos Bergman lebt fort auf Fårö. Besonders eindrücklich im nasskalten Winter. Wenn sich schon um drei Uhr nachmittags die Dämmerung wie ein schweres Tuch auf Insel und Gemüt legt. Eine bleierne Zeit ohne Leichtigkeit und Gäste. Aber ab dem Mai, wenn die Tage langsam wieder endlos scheinen, finden Besucher zurück auf die kleine Insel mit ihren rekordverdächtigen 300 Sonnentagen. Denn jenseits der Kinoleinwand ist Fårö meist das pure Gegenteil von grau und erdrückend.
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Ein Strand bis in die Ewigkeit
Eine Wanderung quer über die flache Kalksteinscholle zeigt: Die Topografie im Inselinneren kann man nicht wirklich als spektakulär bezeichnen. Nach Norden, Osten, Süden und Westen hin nur Horizont. Inspiration und Entschleunigung verlangen oft einen zweiten, gar einen dritten Blick. Ein staubiger Weg führt vorbei an flachen Tümpeln und Sümpfen, durch lichte, windschiefe Kiefernwälder und blühende Wiesen, auf denen unscheinbare, aber aromatische Wildkräuter gedeihen: Myrrhenkerbel, wilder Thymian, Oregano, Heiligenkraut, Eberraute, Grüner Wacholder, Lorbeer, Salbei. Haute Cuisine für Fårös Schafe.
Wem der Sinn mehr nach Strandwanderungen steht, der muss sich entscheiden: feinster Sand oder grober Stein? „Es sollte dort einen steinigen Strand geben“, so erinnert sich Bergman in seinen Memoiren „Laterna Magica“ an die Suche nach dem perfekten Drehort an jenem Apriltag 1960, als ihn die Liebe zur Insel traf. „Und wir fanden einen steinigen Strand, der sich bis in die Ewigkeit erstreckte.“
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Dessen pulverfeines Pendant ist der goldgelbe Sudersand auf der gegenüberliegenden Seite: endlose Länge, kaum ein Mensch. Aber egal, auf welchem der beiden Strände man in die Ewigkeit hineinwandert, irgendwann landet man zwangsläufig am weißen Leuchtturm von Fårö. 24 Meter ragt er in die frische Ostseebrise, 16 Seemeilen reicht sein Schein in sternklarer Nacht, seit 1847 schon. Doch auch mit Leuchtturm passierte es immer wieder einmal, dass ein Schiff auf der Insel strandete. Bergman, gut hundert Jahre danach: „Im Film kommt ein an Land getriebenes Wrack vor. Wir bogen um eine felsige Ecke. Dort lag das Wrack, ein russischer Lachskutter, genau wie ich ihn beschrieben hatte.“
Die Einheimischen haben Bergman schätzen, ja gar lieben gelernt. Bis heute sprechen sie voll Hochachtung von dem Filmemacher, der sie als Statisten anheuerte, gut bezahlte und noch besser behandelte, welcher der Insel und den Bewohnern zwei Dokumentarfilme widmete, „Fårö Document“ und „Fårö Document 1979“. Der die letzten vierzig Jahre seines Lebens auf ihrem Eiland mitten in der Ostsee lebte und liebte. Der den kleinen Kirchfriedhof von Fårö als seine letzte bescheidene Ruhestätte wählte.
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„Ereignislose, freundliche Tage“
Es erstaunt wenig, dass das versteckte Bergmansche Haus im Dörfchen Hammars bis heute wie ein heiliger Gral verehrt wird. „Bei den Dreharbeiten zu `Persona´ wurden Liv und ich von einer heftigen Leidenschaft gepackt“, hielt Bergman später fest. „In einer grandiosen Fehleinschätzung baute ich das Haus mit dem Gedanken an ein gemeinsames Dasein auf der Insel. Ich vergaß, Liv zu fragen, was sie davon hielt.“ Liv Ullmann, Jahrzehnte darauf: „Ich musste feststellen, dass ich keine Insulanerin bin, nach ein paar Jahren zog ich weiter.“ In der Zwischenzeit bekämpften sie ihre Dämonen, so gut sie es vermochten.
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Das Haus ist bis heute für die Öffentlichkeit unzugänglich, ausgewählte Künstler dürfen es im Rahmen eines Aufenthaltsstipendiums nutzen. Das kleine, weiter nördlich gelegene Bergman Center jedoch ist für Cineasten ein Muss. Filmsequenzen, Schwarz-Weiß-Fotografien, Dokumente und Requisiten geben Einblick in das Leben des rastlosen Genies, das über 500 Werke erschuf und dankbar war für „ereignislose, freundliche Tage“ auf Fårö.
Für die Ereignisse sorgte der Meister selbst, wenn er vor der Kulisse der Rauken einmal mehr Filmgeschichte schrieb. Wenn er die Flucht von Liv Ullmann und Max von Sydow vor einem namenlosen Bürgerkrieg im Film „Schande“ bildgewaltig einfing. Wenn er aus seinem geliebten Fårö wieder einen Ort der Apokalypse machte.
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Und dieses fåröische Image der Apokalypse, eines Ortes der Dramen und der menschlichen Abgründe, der Reduktion auf Schwarz, Weiß und Grau zieht sich beharrlich durch die Feuilletons dieser Welt. „Legitim, aber vielleicht etwas realitätsfern“, mag denken, wer nur ein einziges Mal Augenzeuge des allabendlichen sinnlichen Rausches der Farben geworden ist. Dann taucht die Sonne Himmel, Wellen und Stein in ein orangerotes Kleid und lässt zur blauen Stunde schwarze Skulpturen aus Steinstrand und Meer wachsen. Manche Beobachter glauben Gesichter zu erkennen, andere Fabelwesen, Pferde, Hunde oder den berühmten Kaffepannan, den Kaffeekessel.
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Und was sagt der Meister? „Dies ist deine Landschaft, Bergman. Sie entspricht deinen innersten Vorstellungen von Formen, Proportionen, Farben, Horizonten, Lauten, Schweigen, Licht und Reflexen. Hier gibt es Geborgenheit.“
© 2020 · Marc Vorsatz  |  MEDIA CREW MITTE
Bergman Center: www.bergmancenter.se Gotland/Fårö: www.destinationgotland.se  Schweden: www.visitsweden.de
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styletraveler · 4 years
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Møn & Falster, Dänemark:
Tief in der Kreide
Mega Kreidefelsen, hyggelige Ferienhäuser
Von Marc Vorsatz
Die Schwesterninseln Møn und Falster bieten feinstes Edutainment für Eltern und Kinder: Spektakuläre Kreidefelsen mit GeoCenter, hyggelige Ferienhäuser, KuneKune-Schweine und Orinocco-Krokodile zum Anfassen.
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Oha, das ging schnell. Wie ein Pfeil schoss der Wanderfalke aus dem stahlblauen Himmel fast senkrecht in die Tiefe. Die weiße Möwe hatte keine Chance. Die messerscharfen Krallen packen ihr Opfer und werfen es je aus der Bahn. Mit schwerer Last kämpft sich der Falke sogleich zurück zu seinem Horst, denn im Kreidefelsen wird er schon sehnsüchtig kreischend erwartet. Drei hungrige Nestlinge buhlen mit weit aufgerissenem Schnäbeln um eine ordentliche Portion Fleisch.
Die weißen Klippen von Møn gehören zu den bevorzugten Nistplätzen der schnellsten Tiere der Welt. Sie bieten alles, was so ein Falkenherz begehrt: Schutz vor Fuchs und Mensch, reichlich Beutevögel, klare Luft und eine endlose Sicht auf die blaue Ostsee.
Møns Klint, wie die Klippen auf Dänisch heißen, gilt als die spektakulärste Landschaft von ganz Dänemark und das ultimative Ausflugsziel der lieblichen Insel mit ihren sanften Hügeln und reetgedeckten Häusern. Zurecht. Auf zwölf Kilometern Länge verleihen sie dem Unesco-Biosphärenreservat ein unverwechselbares Gesicht.
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Thron der Königin
Und das sollte man am besten bei einem ausgedehnten Strandspaziergang oder einer Bootstour bestaunen. 500 schweißtreibende Stufen führen hinunter zum Wasser und später wieder hinauf. Doch alle Mühe lohnt. Das fand auch schon der deutsche Literaturnobelpreisträger Günter Grass: „Wir sind Sommer für Sommer Touristen, legen den Kopf in den Nacken und sehen hoch zu den Kuppen der Kreidefelsen, die Klinten heißen und dänische Namen tragen.“ Dronningestolen, der sagenumwobene Thron der Königin, ist der höchste von allen. 128 Meter reckt er sich vom Feuersteinstrand aufrecht in die Höhe. Damit ist er genau zehn Meter höher als der nur 80 Kilometer entfernte Königsstuhl auf Rügen. Ein schönes baltisches Paar, seit 70 Millionen Jahren vereint, als an uns Menschen noch ewig nicht zu denken war. Und noch viel früher, als das heutige Dänemark und Nordeuropa von der 20 Grad warmen Kreidesee bedeckt waren, machten gewaltige Schlangensaurier, mächtige Haie und Riesentintenfische die Gewässer unsicher. Bis heute schlummern ihre versteinerten Überreste tief in der Kreide. Wind und Wetter bringen sie gelegentlich wieder ans Tageslicht. Ein Haizahn hier, ein Donnerkeil dort. Oder wie sagte schon Günter Grass? „Nur selten und immer seltener, wenn Glück uns wie Möwenflug streift, finden wir Getier, das zu Stein wurde, einen Seeigel etwa.“
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Auf Schatzsuche
Ganze Schulklassen gehen auf geologische Exkursionen und Eltern mit ihren Kindern auf fossile Schatzsuche. Edutainment pur. Mit kleinen Hämmerchen machen sich die Nachwuchsforscher an der porösen Kreide mit ihren stummen Zeugen zu schaffen. Die Schäden gelten als vernachlässigbar. Das klingt einleuchtend, bedenkt man, dass Starkregen und Frost immer wieder ganze Klippen abbrechen und mit einem Schlag viele tausend Tonnen Kreide in die Tiefe stürzen lassen. Und so neue Fenster in eine längst vergangene Zeit aufstoßen.
Aber woher kommt eigentlich die ganze Kreide? Die Antwort überrascht. Neben all dem XXL-Getier bevölkerten auch winzige kalkhaltige Algen die See. Wenn sie abstarben, lagerte sich ihr Calcit am Boden ab. Über die Jahrmillionen wuchsen so mächtige Kreideschichten und konservierten das vielfältige Leben bis in die Gegenwart.
Wer noch mehr über die Entstehungsgeschichte der spektakulären Landschaft und seiner Bewohner erfahren will, kann im Møns Klint GeoCenter interaktiv bis zurück in die Kreidezeit reisen. Viele Exponate sind selbst für Dreijährige selbsterklärend und spielerisch zu steuern. Ein Heidenspaß für Groß und Klein. Lernen kann so schön sein.
KuneKune-Schwein Lady Gaga
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Tiere streicheln auch. Nicht virtuell, nein. Ganz real. Durch Klinteskoven, den märchenhaften Klippenwald mit seinen 400 Jahre alten Buchen, geht es über sich sanft im Wind wiegende Getreidefelder zum Bauernhof von Mette Rosa Dahl. Mette Rosa ist eine selbsterklärte Tiernärrin und die neuseeländischen KuneKune-Schweine liegen ihr ganz besonders am Herzen. Allen voran Lady Gaga. „Warum wir sie Lady Gaga getauft haben? Weil sie echt verrückt ist und immer ihren ganz eigene Willen hat. Als kleines Ferkel schon“, lacht Mette Rosa. „Ganz anders als ihre Schwester Lille Skil oder Mama Mauda. Die sind so besonnen. Naja, außer wenn es ans Fressen geht.“ Aber egal ob ein bisschen durchgeknallt oder vernunftbegabt, die drei Borstentiere lieben Kinder. Kein Wunder, denn im Besøgsbondegården dürfen die Kleinsten ganz Großes tun, nämlich Tiere füttern und streicheln. Vor den schwergewichtigen KuneKune-Schweinen haben die Stadtindianer jedoch ordentlich Respekt. Bei einem zwei Tage alten Ziegenbaby legen sie schon eher mal Hand an. Wie flauschig weich sich doch das Fell von Lui anfühlt. Und wie wäre es mit einem frischen Bündel Gras für Ziegenmama Luna? Gleich aus der Hand? Luna lässt sich nicht zweimal bitten, braucht sie doch jetzt reichlich Energie. Lui hängt ihr ständig an den Zitzen.
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Baby-Krokodil zum Anfassen
Viele Einheimische, die in liebevoll herausgeputzten, traditionell dänischen Landhäusern gemütlich, sprich „hyggelig“, wohnen, scheinen ein ausgesprochenes Faible für exotische Tiere zu haben. Allen voran Reptilien-Freak René Hedegaard. Nur eine halbe Autostunde von Mettes Streichelzoo entfernt betreibt er auf der Schwesterinsel Falster den Krokodille Zoo. Und was für einen! Es ist der einzige Ort der Welt, der alle 23 noch lebenden Arten von Krokodilen, Kaimanen, Gavialen und Alligatoren beherbergt. Mehr noch, der Enthusiast züchtet gezielt bedrohte Arten und wildert sie im Rahmen von Naturschutzprojekten in ihren natürlichen Habitaten aus. Zum Beispiel das Orinoko-Krokodil in Venezuela. „Leider stoßen wir immer wieder auf Widerstand der lokalen Bevölkerung, die die potentiell gefährlichen Reptilien und Fressfeinde jagen“, weiß René zu berichten. „Dabei sind wir Menschen es, die immer tiefer in den Lebensraum der Tiere eindringen, natürliche Gleichgewichte zerstören und so die Konflikte erst heraufbeschwören.“ Grade deshalb dürfen in seinem Zoo Kinder Krokodile streicheln. Oder besser gesagt Krokodilbabys, sicher gehalten mit versierter Hand. Fast immer sind die Kinder überrascht, wie angenehm sich eine kleine Panzerechse anfühlt.
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So sollen sie lernen, dass Reptilien im Speziellen und Raubtiere im Allgemeinen keine Feinde des Menschen sind und wir ihren bedrohten Lebensraum respektieren und erhalten müssen. Das gilt für das Orinoko-Krokodil genauso wie für den Wanderfalken, der hoch über den Kreidefelsen von Møns Klint majestätisch seine Kreise zieht.
© 2020 · Marc Vorsatz  |  MEDIA CREW MITTE
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INFOS 
Auskünfte: Südseeland: www.southcoastofdenmark.com Dänemark: www.visitdenmark.de
Anreise: Via Hamburg nach Puttgarden, weiter mit Autofähre nach Rødby. Fährticket Pkw/Fahrer einfache Fahrt ab 40 Euro. Weiter mit Pkw, www.scandlines.de
Unterkünfte: Größter lokaler Anbieter für Ferienhäuser ist Feriepartner, ab ca. 50 Euro/Nacht, www.feriepartner.dk. Wer lieber an den Kreidefelsen campen oder zelten will, wird im Møns Klint Resort fündig. Bsp.: 2 EW/1 Kind/1 Zelt ab 50 Euro, www.moensklintresort.dk
Møn und Møns Klint: Insel Møn ist als Unesco-Biosphärenreservat gelistet. Die bis zu 128 Meter hohen Kreidefelsen gelten als die spektakulärste Landschaft von ganz Dänemark. Freier Zugang. Anschauliche Infos zur Entstehung im GeoCenter Møns Klint. Tageskarte ab 17,50 Euro, Kinder ab 11,50 Euro, www.visitmoensklint.de
Mit dem Fahrrad: Wer die Insel Møn und Dänemarks Süden mit den Rad erkunden will, ist bei der Reise „Südseezauber in Dänemark“ goldrichtig. 8 Tage, 255 km, Guides, Hotels, Verpflegung, Reiserad, Gepäcktransport ab 1695 Euro, www.dielandpartie.de  
Bauernof zum Anfassen: Auf dem Bauernhof Besøgsbondegården freuen sich Ziegen, KuneKune-Schweine, ein Kater und ein Pony über Futter und Streicheleinheiten. Großes Kino für kleine Kinder. Führung mit Fütterung ab 16 Euro, Kinder ab 12 Euro. www.besogsbondegaarden.dk
Krokodil Zoo: Der Krokodille Zoo ist der weltweit einzige Zoo, der alle 23 lebenden Arten von Krokodilen, Kaimanen, Gavialen und Alligatoren beherbergt. Ab 15 Euro, Kinder ab 9,50 Euro, www.krokodillezoo.dk
Literatur: Hans Klüche: Dänemark. Sehr gründlich recherchierter Guide mit vielen nützlichen Insider-Tipps, DuMont Reiseverlag, 24,99 Euro, ePUB 20,99 Euro, www.dumontreise.de Claus G. Keidel: Dänemark mit dem Wohnmobil. Die schönsten Routen im Land zwischen Nord- und Ostsee, Bruckmann Verlag, 20,00 Euro, www.verlagshaus.de 
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styletraveler · 4 years
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Westseeland, Dänemark:
Unbekannte Schönheit
Im Schatten der touristischen Hotspots Dabei eignet sich die Region am Großen Belt mit ihren endlosen menschenleeren Stränden und dem flachen Wasser grade für Familien hervorragend.
Text: Marc Vorsatz Fotos: Marc Vorsatz, Madalina Dragoi
Manch ein Urlaubserlebnis beginnt bereits vor der Ankunft am Ziel. Bei Westseeland ist dies sicherlich der Fall, zumindest wenn man von der Nachbarinsel Fünen aus anreist. Die Storebæltsbroen, die gigantische Brücke über die Meerenge Großer Belt ist in der Tat mehr als beeindruckend. Über 13 Kilometer misst das Bauwerk und ist dabei so hoch wie ein dreißigstöckiger Wolkenkratzer. Der Blick von da oben auf die zweitgrößte Insel Dänemarks mit ihren endlosen Stränden macht Lust auf Meer. Auf die Ostsee, auf entspannte Wanderungen, grasende Ziegen, majestätische Fischadler und ein hyggeliges Ferienhaus.
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Rehe am Haus  
Eines, wo einen schon zum Frühstück Rehe besuchen und das satte Grün rund ums Haus kurzhalten. Ganz großes Kino für kleine Kinder. Nur das dabei schnell mal das Omelett kalt werden kann.
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Apropos kalt, oder besser gesagt, erfrischend. Das ist der Große Belt auch im Spätsommer. Obwohl das Wasser der Meerenge relativ flach ist und die endlosen, fast menschenleeren Sandstrände nur ganz sacht abfallen. Ein entscheidender Vorteil für Familien mit kleinen Kindern. Außerdem bleibt am Strand unendlich Platz für ausladende Sandburgen. Grade in diesen schwierigen Zeiten ist Platz und Weitläufigkeit ein wertvolles Gut, das hoch geschätzt wird. Selbst die schöne hölzerne Seebrücke am beliebten Kobæk Strand hat man fast immer ganz für sich allein. Zumindest außerhalb der dänischen Sommerferien von Ende Juni bis Anfang August. Überhaupt scheint das schöne Westseeland im Schatten der dänischen Publikumsmagneten wie Møns Klint und Kopenhagen zu stehen, die in Spitzenzeiten von Himmel und Menschen besucht werden. So konnte sich der vergessene Landstrich am Großen Belt seinen ursprünglichen Charme bewahren.
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Gewaltige Eiszeitmoräne
Wer die Abwesenheit von Menschen zu schätzen weiß, wird sich bei einer Tageswanderung auf der Halbinsel Røsnæs pudelwohl fühlen. Egal zu welcher Jahreszeit. Im sogenannten Naturraum trifft Wanderführerin Barbara Wilken ihre Gäste. Die gebürtige Berlinerin zog nach der Wende aus dem engen Prenzlauer Berg in die beschauliche Weite von Røsnæs. Naturraum nennen die Dänen ihr lichtdurchflutetes Informationszentrum aus hellem Holz und Glas, in dem niemand angestellt ist und das trotzdem allen Interessierten offen steht. „So etwas geht in Dänemark noch“, strahlt Barbara. „An anschaulichen Tafeln an der Wand erkennt ihr den Rundweg mit all seinen Sehenswürdigkeiten.“ Und da steht noch dieser riesige Tisch, der ein hölzernes Abbild der gewaltigen Eiszeitmoräne Røsnæs trägt. „Besonders Kinder finden die Idee der dreidimensional-berührbaren Landkarte einfach genial. Hat doch eine andere Qualität als so ein platter Bildschirm, oder?“
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Hahnenfuß, Schafe und Seeadler Und schon kann es losgehen. Über glitschige Lehmböden, grobkörnigen Sand und knirschenden Kies führt der Weg durch windschiefe Kiefernwälder und über Wiesen, die mal saftig grün, mal goldgelb vertrocknet daherkommen. Schafe, Ziegen und Kühe weiden in aller Seelenruhe auf ihnen. An den mitunter steilen Hängen mit unverbaubarem Blick auf die Ostsee trotzen Sträucher Wind und Wetter. Denn in den dunklen Monaten im November und Dezember stürmt es hier mitunter heftig. Doch im Sommer gedeihen dort Pflanzen, die man eigentlich in den südlicheren Gefilden Europas verorten würde: Knallgelbes Hornklee, weißblühendes Kleines Mädesüß, tiefvioletter Hahnenfuß. Besonders an den Südhängen. Kein Wunder, zählt Røsnæs doch zu den sonnigsten und trockensten Gegenden von Dänemark. 
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Und überhaupt, die nur 15 Kilometer lange Landzunge scheint ein Mikrokosmos mit ungewöhnlich großer Biodiversität zu sein. So unterschiedlich wie die Böden, sind auch die Niederschläge zwischen Nordwest- und Südostlage. Dem Seeadler scheint der bunte Mix jedenfalls zu gefallen. Hoch am Himmel zieht er majestätisch seine Bahn. Dem Umweltministerium offensichtlich auch. Erklärte es doch Røsnæs ganz offiziell als eines der 15 schönsten Naturräume Dänemarks.
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Stürmische Nächte
Egal auf welcher Seite der schmalen Halbinsel man seine Wanderung beginnt, auf der Nordseite mit seinen steinigen Stränden oder auf der lieblicheren Südseite, der Weg führt irgendwann unweigerlich zum weißen Leuchtturm am westlichsten Zipfel von Seeland. 24 Meter ragt sein rotes Dach in die frische Ostseebrise, 19 Seemeilen strahlt sein Licht in sternklarer Nacht. Seit 1846 nun schon. Er hätte viel zu erzählen, der alte Turm. Von unzähligen Schiffen, die in stürmischen Nächten an Felsen zerschellten. Und von Aufklärungsoperationen in den beiden Weltkriegen und später auch im Kalten Krieg. Im Innern dokumentiert eine kleine Ausstellung seine militärische Vergangenheit. Eine enge Treppe schraubt sich vorbei an alten Schwarzweiß-Fotografien empor zur Plattform.
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Was für ein Ausblick! Bei glasklarer Sicht können Besucher sogar Jütland im Norden ausmachen und Fünen mit der Brücke über den großen Belt im Süden. Dort, wo das Abenteuer Westseeland begann. Und bei Schmuddel-Wetter? Kein Problem. Dann hilft ein tröstlicher Blick auf einen 1000-Kronen-Schein. Die Storebæltsbroen ziert ihn. Schönes Idee.
© 2020 · Marc Vorsatz  |  MEDIA CREW MITTE
INFOS:
Auskünfte: Seeland: https://destinationsjaelland.dk Dänemark/Westseeland: www.visitdenmark.de
Anreise: Via Hamburg nach Puttgarden, weiter mit Autofähre nach Rødby. Oder via Rostock nach Gedser. Fährticket Pkw/Fahrer einfache Fahrt jeweils ab 40 Euro. Weiter mit Pkw; Alternativ ohne Fähre via Flensburg und Fünen über die Großer-Belt-Brücke, www.scandlines.de
Unterkünfte: Größter lokaler Anbieter für Ferienhäuser ist Feriepartner, ab ca. 50 Euro/Nacht, www.feriepartner.dk. Wer lieber campen oder zelten will, wird hier fündig: https://de.dk-camp.dk. Røsnæs Naturcampingplatz: https://xn--rsnsnaturcamping-wob53a.dk/
Halbinsel Røsnæs: Die Halbinsel Røsnæs ist der westlichste Zipfel von Seeland und wurde vom Umweltministerium offiziell als einer der 15 schönsten Naturlandschaften Dänemarks erklärt. https://xn--rsnsrundt-i3a9q.dk/
Literatur: Wohnmobil-Tourguide Dänemark: Standard für all diejenigen, die mit dem eigenen Zuhause unterwegs sind. Reise Know-How Verlag, 19,80 Euro, eBook/PDF 16,99 Euro, www.reise-know-how.de
Hans Klüche: Dänemark. Sehr gründlich recherchierter Guide mit vielen nützlichen Insider-Tipps, DuMont Reiseverlag, 24,99 Euro, ePUB 20,99 Euro, www.dumontreise.de
Europa – das sind diverse alte Kulturen und atemberaubende Landschaften auf vergleichbar engen Raum. Wer sie erkunden will, muss dazu nicht zwangsläufig fliegen. Lonely Planet stellt im Bildband Europa ohne Flieger 80 inspirierende wie nachhaltige Reisen vor. 22,90 Euro, www.lonelyplanet.de
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styletraveler · 4 years
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Småland & Östergötland, Schweden:
Willkommen in Bullerbü
Auf den Spuren von Astrid Lindgren
Fotos & Text: Marc Vorsatz und Madalina Dragoi
Lämmer päppeln, Pferde füttern, Beeren sammeln: Auf Schwedens Bio-Bauernhöfen lernen Kinder spielend mit viel Spaß
Da liegt was in der Luft. Es knistert förmlich und die kleinen Lämmer blöken immer aufgeregter in den lauen Morgen. Nein, kein Rudel Wölfe in Sicht in Småland, Südschweden. Auch kein Braunbär. Aber Kristina Lindelöf kommt zielsicher in Gummistiefeln daher gestapft, bewaffnet mit vier Nuckelflaschen untern Arm. Randvoll gefüllt mit unwiderstehlicher Babymilch. Also mit genau dem, was ein junges Lämmerherz so sehnsüchtig begehrt. Zwei Familien hat Kristina im Tross und die Kleinkinder sind mindestens genauso aufgeregt wie die schwarzen Lämmer. Alle haben jetzt dieses unbeschreibliche Leuchten in den Augen.
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Lämmer päppeln
Punkt neun Uhr, die Show beginnt, Kristina verteilt die Flaschen. Jetzt gibt’s kein Halten mehr. Die Lämmer stürzen sich waghalsig aufs beste Frühstück der Welt und nuckeln was das Zeug hält. Und die Kleinsten sind hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Angst. Kein Wunder, sind die ungestümen Wollknäule doch etwa ebenso schwer und weit agiler als die zwei- bis dreijährigen Kinder. Die klammern sich anfangs an Mamma und Papa und greifen dann doch zur Flasche. Zu groß die Versuchung. Denn wann kann man in einer Stadt einfach mal so ein Lamm füttern? Nach nicht einmal einer Minute ist alles vorbei, die Milch ist verputzt.
Wer in Schweden auf Bauernhöfen oder in Naturparks Urlaub macht, kann sich sehr gesund und schmackhaft ernähren. Slow food liegt im Trend, war auf dem Lande eigentlich nie weg. Nur das darüber kein großes Brimborium gemacht wurde. Das Gemüse wird im Garten hinterm Haus gezogen, überall sieht man Gewächshäuser voller Tomaten und Gurken. Getreide und Kartoffeln gedeihen auf den Äckern, Preisel- und Blaubeeren sammelt man in den endlosen Wäldern.
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Abenteuerinsel
Das gleiche gilt für die Jagd und Fischfang. Elch, Reh und Seesaibling gehören zum festen Speiseplan der meisten Schweden. „Massentierhaltung lehne ich ab, ein gutes Elchsteak nicht“, sagt Ingrid Olsson, die charismatische Chefin des Naturparks Getnö Gård. „Seit Wolf, Luchs und Bär rar geworden sind im Süden Schwedens und Elch, Rotwild und Wildschwein kaum noch natürliche Feinde haben, muss der Mensch regulierend eingreifen. Nach strengen staatlichen Vorgaben, versteht sich. Ansonsten würde der Wald sichtbaren Schaden nehmen.“
Vor nunmehr einem halben Jahrhundert kaufte Ingrids Vater die weitläufige Insel, deren wechselhafte Geschichte er bis ins Jahr 1320 zurückverfolgen konnte. Über die Jahrzehnte haben die Olssons sich und ihren Besuchern mit dem Lake Åsnen Resort ein Rückzugsort geschaffen, der Wasserwander- und Angelfreaks magisch anzieht. Nicht zu vergessen die Camper und Hobby-Ornithologen, die Geocacher, Freiland-Yogis, Wanderer, Jogger, Pilze- und Beerensammler und die Jugendlichen, die auf einer kleinen Nachbarinsel ohne ihre Eltern in Zelten übernachten dürfen. Schwimmen, Lagerfeuer, BBQ und Flirten inklusive. Volles Programm also.
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Direkt vor den Toren von Getnö Gård wurde 2018 der Åsnens Nationalpark royal eröffnet. Der 30. Nationalpark Schwedens umfasst ein Archipel von rund 200 bewaldeten Inseln und Inselchen im Åsnensee, der wiederum über 1000 Inseln beherbergt. Er ist das Zuhause von Fischadler, Hecht und dem legendären Prachttaucher, dessen lieblicher Gesang die Schweden und ihre Besucher schon seit Menschgedenken verzaubert.
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Seilbahn-Safari
Familien, denen der Sinn mehr nach organisierten Tierbegegnungen und Entertainment steht, sind im Zoo und Freizeitpark Kolmården goldrichtig. Der Zoo gilt mit seinen 250 Hektar als der größte Nordeuropas und kann mit ein paar Superlativen aufwarten, die immerhin eine dreiviertel Millionen Besucher pro Jahr anziehen. Das größte Delfinarium Europas und die weltweit einzigartige Seilbahn-Safari zum Beispiel. Auf einer Länge von über zweieinhalb Kilometern schweben die staunenden Gäste in geschützten Gondeln quasi erst über die afrikanische Savanne und dann über den heimischen Wald hinweg. Knapp über die Haarschöpfe von Löwe, Giraffe, Bison und anderen Weggefährten sozusagen. Hier wohnen auch die asiatischen Elefanten von König Carl Gustaf.
Nun ist nicht jeder Tierliebhaber auch ein uneingeschränkter Freund von Zoologischen Gärten. Die einzelnen Gehege in Kolmården sind jedoch außerordentlich großzügig angelegt. Beobachtet man beispielsweise die spielenden Braunbären, die sich offensichtlich pudel wohl fühlen, hat man fast den Eindruck, ihnen in freier Wildbahn zu begegnen.
Für ganz anderen Nervenkitzel sorgt eine gigantische hölzerne Achterbahn. Wer danach mal so richtig in den Arm genommen werden will, stattet Bamse, dem stärksten und liebsten Teddybären der ganzen Welt, einen Besuch ab.
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Wie vor 100 Jahren
Zurück zur freien Natur. Zur Urnatur! Für viele Urlauber ist der Besuch des mehrfach preisgekrönten Öko-Resorts und Bio-Hofes Urnatur der Höhepunkt einer Reise durch Südschweden. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Zwei Baumhäuser tief im Wald bieten Ausblicke der besonderen Art. Eines ist gar kindersicher. Wer erdverbunden nächtigen möchte, hat die Qual der Wahl. Ein paar urige Blockhütten mit grasbewachsenen Dächern stehen zur Auswahl. Man macht quasi einen Zeitsprung, wenn man diese Hütten betritt. Alles fühlt sich an, wie es vor 100 Jahren gewesen sein mag tief in der skandinavischen Wildnis. Kein Strom, kein Wasser, kein WiFi. Dafür der warme Schein einer altmodischen Petroleumlampe und ein Kanonenofen drinnen und draußen vor dem Fenster Rehe, Mufflons und Elche. Mit etwas Glück zumindest.
Vermutlich würde es auch niemanden verwundern, wenn auf einmal Hänsel und Gretel vorliefen auf der Suche nach etwas Essbarem. Oder man in den kurzen weißen Nächten des nordischen Sommers die böse Hexe hören würde: „Knusper, knusper, kneischen! Wer knuspert mir am Häuschen?“
Diese märchenhafte Kulisse wird immer wieder von Kreativen für Filme, Werbespots und Fotoshootings genutzt. Nachvollziehbar.
Die wahren Stars sind aber auch hier die Tiere, die gackernden Hühner und Haily, der alte Mischlingshund, dem schon eine Arthrose ordentlich schaffen macht. Oder die Ziegen und Schafe und die beiden gutmütigen Baschkirsky Ponys. Wie unheimlich groß und aufregend die russischen Steppenpferde doch sind… Wahre Riesen. Spätestens jetzt sind die Kinder angekommen in Astrid Lindgrens Welt. Willkommen in Bullerbü.
© 2020 · Marc Vorsatz / MEDIA CREW MITTE
INFOS
Weiterführende Infos unter www.visitsweden.de www.visitsmaland.se www.visitostergotland.se https://astridlindgrensvarld.se  www.kolmarden.com
Åsnens Nationalpark Der 30. und damit auch jüngste Nationalpark Schwedens, der Åsnens Nationalpark, wurde 2018 eröffnet. Ein Viertel unberührter Wald auf 200 Inseln und Inselchen, dreiviertel Wasser des Åsnen Sees. Zuhause von Fischadler, Hecht und Prachttaucher. www.visitasnen.se
Unterkünfte: Milchflasche für Lämmer: Auf dem offenen Bio-Hof Ingebo Hagar können Kinder junge Lämmer mit der Flasche aufpäppeln. Das Bio-Restaurant gilt als das Beste der gesamten Region, außerdem leckeres Slow-Food im Hofladen. Blockhütte ab 100 Euro, www.ingebohagar.com  
Abenteuer Insel: Geführte Bootstouren zu Fischadler und Co. direkt am Åsnens Nationalpark. Kayaking, Hechtangeln, Beerensammeln, Yoga, Schwimmen; Ferienhaus ab 80 Euro, Camper ab 25 Euro, www.getnogard.se
Wie vor 100 Jahren: In einer urigen grasbedeckten Blockhütte oder im luftigen Baumhaus tief im Wald. Kein Wasser, kein Strom, kein Wifi, dafür Elche und Wildschweine vor der Tür. Ab 115 € pro Nacht inkl. Verpflegung, www.urnatur.se.
Seilbahn-Safari: Im Kolmården Wildlife Park auf der weltweit einzigartigen Seilbahn-Safari dicht über Löwen und Giraffen schweben. Sehr weitläufige Gehege auch für Braunbär und Co. Außerdem Achterbahn, Tiershows, World of Bamse, Tageskarte Kinder 40 Euro, Erwachsene 50 Euro, www.kolmarden.com
Literatur: In bewährter DuMont-Qualität recherchiert von Petra Juling, mit nützlichen Insidertipps: Schweden, DuMont Reiseverlag, 24,99 Euro, eBook/PDF 20,99 Euro, www.dumontreise.de
Wandern auf den Spuren Astrid Lindgrens: 21 Familienwanderungen im nördlichen Småland von Hiltrud Schwetje-Wagner und Andreas Wagner. Reise Know-How Verlag, Bielefeld, ab Oktober 2020, 14,90 Euro, www.reise-know-how.de
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